Halloween-Kostüm-Ball von Iwa-chaaan (Die Folgen eines Balls... DM x HG) ================================================================================ Kapitel 7: Der Geruch des anderen --------------------------------- Hermine fühlte sich gar nicht wohl dabei, in der verbotenen Abteilung zu schnüffeln. Doch sie hatte sich von Ginny dazu überreden lassen am Abend und jetzt war sie hier. Also suchte sie in ein paar alten Schmökern nach etwas, was ihr bei ihrer Suche weiterhelfen konnte. Sie war wirklich verrückt, dass sie das hier tat! Nervös blätterte sie durch ein paar Bücher, bei denen sie vermutete, dass sie ihr weiterhalfen. Es muss doch etwas geben, dachte sie murrend und überflog die Überschriften. Für alles gab es Zaubersprüche, Kräuter, Tränke oder sonst irgendwas, nur für ihre Suche schien es nichts zu geben, was ihr weiterhalf. „So ein Mist“, fluchte sie leise und verstaute ein Buch. Noch zwei lagen auf dem Tisch, vor dem sie stand. Mit sinkender Hoffnung schnappte sie sich den nächsten Wälzer und blätterte ihn schnell durch. Auch nichts. Verdammt, so wurde das nie was! Grummelnd nahm sie das letzte Buch in die Hand, doch auch darin war nichts zu finden, was ansatzweise hilfreich war. Hermine stellte auch dieses Buch wieder zurück und schloss kurz die Augen. Sie wollte sich nach hinten an das gegenüberliegende Regal lehnen, doch da war keins. Sie knallte rücklings auf den Boden und fluchte leise. Hoffentlich hatte sie hier niemand gehört. Schnell stand sie wieder auf und sah plötzlich jemanden neben ihr stehen. Entsetzt und mit leichter Panik schaute sie denjenigen an und für einen Moment drohte ihr Herz stehen zu bleiben. „Malfoy…“, zischte sie leise und ihr Blick wurde wieder ernst und funkelte ein wenig. Sie konnte diesen Jungen einfach nicht ausstehen! Egal, wie arm er dran war, solange er diese arrogante Maske nicht ablegte, konnte sie diesen Jungen nur hassen. „Was machst du denn hier, Granger? Solltest du nicht im Bett liegen und schlafen?“, fragte er grinsend und Hermine seufzte. „Ach, aber du. Soweit ich weiß, ist die verbotene Abteilung auch für den Prinzen Slytherins leider ein verbotenes Plätzchen“, meinte sie ironisch und verschränkte die Arme. „Im Gegensatz zu dir habe ich aber kein Problem damit, verbotene Dinge zu tun. Du machst dir ja sofort in den Rock, Hose kann ich ja nicht sagen“, erwiderte er triumphierend und die Brünette hätte ihm am liebsten das Grinsen wegpoliert. Aber sie konnte ja schlecht in der verbotenen Abteilung in der Bibliothek spät am Abend eine Prügelei anfangen. Also nahm sie sich zusammen und entgegnete genervt: „Ja, du bist widerlich. Das ist alles. Erbärmlich, nicht in der Lage, sich Schwächen ein zu gestehen und unsagbar egoistisch. Um es in deiner „gehobenen“ Sprache aus zu drücken: Du bist ein Arsch!“, zischte sie, drehte sich um und wollte gerade einen Schritt machen, als sie Schritte hörte. Mist, das war bestimmt Filch! Halb verzweifelt schaute sie sich um. Irgendwo musste sie sich hier verstecken. Aber wo!? Langsam machte sich Panik in ihr breit, denn die Schritte kamen immer näher. Da, eine Nische! Schnell lief sie so leise wie möglich an Draco vorbei zu dieser Nische. Doch wenn sie Malfoy hier stehen lassen würde, dann würde er sie bestimmt verpfeifen. Wütend, dass sie es tun musste, griff sie den Blonden am Handgelenk und zog ihn mit. Sie spürte, wie überrascht er war und einen Moment brauchte, um seine Beine wieder zu sortieren. Doch darauf nahm sie jetzt keine Rücksicht. Sie drängte sich zusammen mit ihm in diese Nische und hielt ihm mit all ihrer Kraft den Mund zu. Zu ihrer Erleichterung machte er sich auch nicht anders bemerkbar. Sie sah den einerseits verwunderten, andererseits tödlichen Blick in Dracos Augen. Die Brünette fragte sich jetzt schon, was er mit ihr machen würde, wenn die Schritte erst einmal wieder weg waren… Für sie gesund würde es wohl jedenfalls nicht werden, aber sterben würde sie auch nicht, denn das konnte sich auch der Blonde nicht erlauben. Die Schritte kamen immer noch näher und sie sah etwas Licht. Ob es wirklich Filch war? Er murmelte und meckerte gar nicht, das war untypisch für ihn. „Ah, da ist es ja…“, hörte sie eine bekannte Stimme und ihre Augen weiteten sich ein wenig. Das war doch Dumbledores Stimme! Auch Draco schien überrascht zu sein, doch seine Gesichtszüge normalisierten sich recht schnell wieder. Was wollte denn der Schulleiter hier!? Hermine spürte ihre eigene Neugier aufflammen, traute sich aber nicht aus der Nische heraus zu gucken. Nicht auszudenken, was für einen Ärger sie bekam, wenn sie hier entdeckt wurde. Plötzlich fühlte sie, wie sich etwas Fremdes leicht zwischen ihre Beine schob. Erschrocken starrte sie Draco an, der sie lediglich teilnahmslos zu mustern schien. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seine Beine ziemlich verknotet aussahen und die Position, wie er stand, sehr unbequem aussah. Doch Herr Gott, er hätte sich doch bemerkbar machen können, bevor er einfach sein Beine zwischen ihre schob! Und dnan auch noch dieses grinsende Gesicht, in das sie sah. Argh! Sie hätte ihn am liebsten hier und jetzt davon befreit. Schließlich war es die Stimme eines Lehrers, die Hermine wieder aufhorchen ließ. Um draco konnte sie sich eh erst später kümmern. „Albus, ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Ball so eine gute Idee war“, murmelte McGonagall und Hermine schluckte innerlich. War hier eine heimliche Lehrerversammlung!? Dann würde man sie hier bestimmt entdecken und Hermine würde bestimmt von der Schule fliegen! Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Wie es schien, konnte sie jetzt nur noch beten, dass man sie nicht fand. „Ich auch nicht. Ich denke nicht, dass das den Zusammenhalt der Häuser stärken wird“, mischte sich jetzt auch Snape ein und Hermine verdrehte die Augen. Der war auch noch da!? Das durfte doch nicht wahr sein… Somit war wenigstens Draco vor dem Rausschmiss sicher. Snape würde ihn schon davor bewahren. Interessiert bemerkte die Brünette, dass sich Dracos Gesichtsausdruck geändert hatte. Er war nicht deutbar für sie und sie fragte sich, was wohl gerade in ihm vorging. „Sie sehen das viel zu negativ. Gerade die Kinder sind am ehesten bereit, sich zu verändern, wenn sie erst einmal verstanden haben, dass die anderen gar nicht so schlecht sind. Und schlecht ist hier niemand“, meinte Dumbledore und die Brünette hörte, dass er in einem Buch blätterte. Naja, niemand? Hermine würde da spontan ein Paradebeispiel einfallen, das direkt gegenüber von ihr war. Leider bemerkte sie viel zu spät, dass ihre Wangen sich fast berührten, weil sie beiden etwas aus ihrer Nische lugten. Ihr Herz schlug wie wild. Bei Merlins Bart, wie war sie nur in diese Lage geschliddert!? Mit Draco Malfoy, dem Arsch der Schule, in einer engen Nische gequetscht! Das würde ihr außer Ginny niemand glauben! Gespannt schaute sie sich weiter um und sah McGonagall, die mit dem Rücken zu ihnen dastand und sich durch die Haare strich. Sie schien sich nicht wohl zu fühlen in ihrer eigenen Haut. „Auch nicht Draco Malfoy? Die Gerüchteküche brodelt. Er soll Todesser sein. Was, wenn das wahr ist? Dann haben wir die Todesser bereits hier...“, murmelte McGonagall. Draco verkrampfte ein wenig, das spürte Hermine, doch sie ging nicht weiter darauf ein. Das war einfach der falsche Zeitpunkt und Ort für lange Konversationen. Dabei fiel ihr ein, dass sie das Gerücht ja selbst mit verbreitet hatte auf dem Ball. Als sie mit dem unbekannten Vampirlord darüber gesprochen hatte. Hoffentlich waren das nicht die falschen Ohren, denen sie das gesagt hatte. „Draco Malfoy ist vielleicht ein Todesser, doch nicht freiwillig. Seine Eltern und Voldemort haben ihm da bestimmt nicht die große Wahl gelassen. Ich hoffe, er nimmt die Hilfe an, die er bekommen wird…“ Snape und McGonagall schwiegen. Anscheinend waren sie nicht von Dumbledores Plan überzeugt. Hermine hätte ja gern gewusst, welche Hilfe der Schulleiter gemeint hatte und auch Draco schien das sehr zu interessieren. Die hochgezogene Augenbraue jedenfalls ließ das vermuten. Doch statt eine Antwort zu bekommen, kehrte Ruhe ein. Es war nichts mehr zu hören und die junge Hexe begann sich zu fragen, was die drei Lehrer da eigentlich taten oder eben halt auch nicht. Auch Draco wurde das allmählich zu bunt, wie es schien, denn sein Mienenspiel verriet, dass er langsam sauer wurde. Er hatte wohl noch immer nicht eine bequeme Haltung gefunden. Hermine tat das jetzt nicht unbedingt Leid… Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ein Buch geschlossen. „Jetzt schauen Sie doch nicht so. Draco Malfoy wird einen Weg aus dieser Hölle finden, vertrauen Sie mir“, meinte Dumbledore und ging wieder Richtung Ausgang. Die anderen Beiden folgten ihm, sagten aber nichts. Wahrscheinlich hatten sie nur genickt oder so. Als die Schritte nicht mehr zu hören waren und sie sicher war, dass niemand mehr da war, zwängte sich Hermine aus der Nische. Sie bemerkte, dass Draco es ihr gleich tun wollte, doch er knickte mit den Beinen einfach nur ein. Wie aus einem Reflex heraus, griff Hermine nach Dracos Arm und stützte ihn, so gut sie es eben konnte. Sie brachte ihn in den normalen Teil der Bibliothek und setzte ihn auf einen Stuhl. „Das ist also der große Prinz Slytherins, huh? Versteckt sich in einer Nische mit einem „Schlammblut“ und dann schlafen ihm auch noch die Beine ein… Was für ein Held…“, meinte Hermine sarkastisch und sah, wie Dracos Augenbraue gefährlich zuckte. Vielleicht sollte sie es verbal nicht drauf ankommen lassen, bevor er sie doch noch tötete… Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging sie raus. Es wurde Zeit, dass sie zurück zum Gryffindorturm kam. Auf dem Weg dorthin wurde sie zu ihrer Zufriedenheit auch nicht entdeckt und so legte sie sich schnell in ihr Bett. Mann, war das ein verrückter Abend gewesen! Sie atmete tief durch und schloss die Augen. Sofort hatte sie Draco vor Augen. Wie sie mit ihm in der Nische stand… So nah war sie ihm noch nie gewesen und sie konnte das definitiv nicht gutheißen, dass es so gekommen war. Aber es ließ sich nun mal nicht ändern. Immerhin hatte er sie nicht verraten. Warum auch immer er das nicht getan hatte. Vielleicht, weil er selber wissen wollte, worüber die Lehrer sprachen, schoss es ihr durch den Kopf und fand, dass das eine schlüssige Erklärung für sein Verhalten war. Auch wenn das, was sie gesagt haben, nicht gerade aufschlussreich war, dachte sie weiter und seufzte. Die Brünette atmete erneut tief durch und sie roch, dass ihre Kleidung ein wenig nach Malfoy duftete. Oh nein, das durfte doch nicht wahr sein! Auf jeden Fall musste sie die Sachen morgen waschen, damit der Geruch verschwand, nicht aus zu denken, was andere tuscheln würden! Oh je, ich hab meine Schuluniform ja noch an, stellte sie in Gedanken fest und zog sich in Ruhe aus. Gott, warum war sie denn so durcheinander!? Dafür gab es doch gar keinen Grund. Schnell legte sie sich wieder hin und keine 10 Minuten späte schlief sie, denn die Erschöpfung nagte an ihr und holte sie ins Reich der Träume. Draco saß auf einem Sessel in der Bibliothek und dachte nach. Er versuchte, Hermines Verhalten, was sie gezeigt hatte, ein zu ordnen. Er hätte nie gedacht, dass sie so dreist sein würde, ihn in eine Nische zu zerren und ihm den Mund zuhält. Aber da hatte er sich bei dem Schlammblut wohl getäuscht. Andererseits gefiel ihm der Gedanken, dass ein Mädchen mal die Führung übernahm. Sonst liefen ihm die Mädels immer hinterher und er konnte frei wählen, doch zur Abwechslung mal jemanden zu haben, der Gegenwehr zeigte, war reizvoll. Doch deswegen würde er sich trotzdem nicht an Granger ranmachen. Viel lieber wollte er wissen, wer die Vampirlady war. Zwar hatte der Blonde sich geschworen, bis nach dem Krieg mit der Suche zu warten. Doch der Drang, etwas zu unternehmen, um sie wieder zu sehen, wurde immer stärker. Noch konnte er sich beherrschen, aber er wusste nicht, wie lange er das noch konnte. Noch keine Frau hatte es geschafft, ihn so um den Verstand zu bringen. Und ich werde sie wiedersehen, dachte er sich selbstbewusst und stand langsam auf. Der junge Zauberer stand noch etwas wackelig, aber das Kribbeln in den Beinen verschwand langsam wieder. Er würde Granger dafür verfluchen. Ausgerechnet das Schlammblut hatte gesehen, wie er wegknickte, weil ihm die Beine eingeschlafen waren. Eine kleine Entschädigung war der Gedanke an ihr Gesicht, als er sein Bein leicht zwischen ihre schob, damit sein eines Bein wenigstens nicht komplett abgequetscht wurde. Ihm war noch immer schleierhaft, wie er überhaupt hatte stehen können, doch irgendwie hatte es ja geklappt. Und er war froh, dass weder Dumbledore, noch McGonagall oder Snape sie entdeckt hatten. Was hätte das für Diskussionen nach sich gezogen! Und das Grinsen von Dumbledore konnte er sich jetzt schon vorstellen und wie entsetzt McGonagall gewesen wäre. Und Snape? Der hätte geguckt wie immer, jede Wette. Allmählich verschwand das Kribbeln komplett und Draco ging langsam aus der Bibliothek. Er wollte zurück in den Kerker und noch ein paar Stunden schlafen. Morgen musste er weiter am Verschwindekabinett arbeiten, die Fortschritte wurden zwar immer besser, aber es war noch nicht fertig. Blaise würde morgen Abend bei Slughorn zu einem Abendessen sitzen und er hatte Zeit, sich mit Plänen bezüglich Dumbledore zu beschäftigen. Der Auftrag behagte ihm immer noch nicht, doch er musste es tun und das würde er auch. Ungesehen schlich sich der Slytherin in seinen Schlafraum und zog sich bis auf den Boxer aus. Der morgige Tag würde lang werden und er wollte zumindest etwas geschlafen haben. Entsetzt stellte er fest, dass seine Kleidung nach Granger roch und er beschloss, sofort morgen etwas dagegen zu tun. Leise seufzend kuschelte er sich in sein Bett. Doch an Schlaf war jetzt irgendwie nicht zu denken. Seine Gedanken kreisten. Er wusste nicht einmal so genau, worüber er eigentlich nachdachte. Frustriert drehte er sich zur Seite und griff den Knauf einer seiner Nachttischschubladen. Er öffnete sie und holte eine schwarz lackierte viereckige Schatulle raus. Sie hatte keinen Kratzer, wirkte wie neu gekauft und sehr hochwertig. Es war seine kleine persönliche Schatztruhe, in der er ein paar Kleinigkeiten verstaut hatte, die ihm wichtig waren. Davon gab es ja eh nicht so viel und somit passte da alles rein. Auch die Rose, die er von der Unbekannten bekommen hatte. Er holte sie vorsichtig raus und spielte ein wenig in der Hand mit ihr. Seine Augen hatten sich komplett an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er sie gut sehen konnte. Generell konnte er nachts sehr gut sehen, besser eigentlich als tagsüber, wenn er so darüber nachdachte. Wir werden uns wiedersehen… Ob du auf mich wartest? Habe ich dir genauso den Kopf verdreht wie du mir? Er kannte die Antworten auf die Fragen nicht, aber er vermutete, dass es so war. Das Glänzen in ihren Augen verriet sie, wie er fand. Diese Ungewissheit, wer sie war, machte ihn ganz wahnsinnig. Sie war eine Schülerin dieser Schule und er musterte jede Schülerin, die er sah, doch keine passte ins Schema. Egal jetzt, Draco! Du musst schlafen, damit du morgen fit bist…, wies er sich in Gedanken scharf zu recht und legte die Rose vorsichtig zurück in die Schatulle. Mit Bedacht stellte er sie wieder in die Schublade und schloss diese. Sein Kopf hatte sich wieder ein wenig beruhigt und zufrieden schloss er die Augen. Der Gedanke an die mysteriöse Unbekannte ließen ihn süß träumen und um ein Haar hätte er am nächsten Morgen ganz verschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)