Wie fern wir uns doch sind... von K2K ================================================================================ Kapitel 1: Part I ----------------- Viel Spaß ^^ Wie fern wir uns doch sind... Ich atmete ruhig. Der warme Schauer, der mir über den Rücken lief und das angenehme Gefühl von Geborgenheit ließen mich in eine andere Welt eintauchen. Begleitet von dem leisen Rauschen des Wassers befand ich mich auf einer Klippe. Sie war abgezäunt, so lehnte ich mich gegen sie und sah auf das weite, offene Meer hinaus. Die Sonne verschwand schon am Horizont. Eine sanfte Brise wehte mir um die Nase und ich schmeckte das Salz des Wassers. Erst leise, dann lauter schlugen die Wellen gegen die Klippen. Als die Sonne vollends vom tief blauen Meer verschlungen wurde, heulte der Wind lauter auf. Das Gestein wurde mit lauten Schlägen von der Wassergewalt malträtiert. Sanft fühlte ich einen warmen Körper an meinem Rücken. Ich öffnete die Augen. Ich sah genau in die Drüse des Duschkopfes. Das Wasser floss sanft über mein Gesicht, meinen Hals entlang, über meine Brust, meine Beine hinab, bis es seinen Weg in die weiße Wanne fand und daraufhin verschwand. Ich spürte noch immer die weiche Haut an meine gelehnt. Sanft streichelten ihre Hände meinen Rücken entlang, über meine Hüfte und verweilten dort. Ich spürte ihren warmen Atem, erst an meinem Nacken, dann an meinem Ohr. Ihre Stimme war mehr ein Hauchen als Geflüster. Mir liefen Schauer über den Rücken. Lass mich nicht hier, nimm mich mit in deine Welt waren ihre Worte, dann legte sie ihre Hände auf die Hähne. Viel zu schnell drehte sie das warme Wasser ab und öffnete die Tür der Dusche. Kalte Luft stieß mir entgegen und eine Gänsehaut machte sich auf meinem noch nassen Körper breit. Sie hingegen stand schon auf den kalten Fliesen, mit einem Handtuch bekleidet, reichte mir ein Handtuch und schenkte mir ein leichtes Lächeln. Ich erwiderte es. Ich war erstarrt, sie sah wunderschön aus. Als sie ging sah ich ihr nach. Ich hielt das Handtuch in meiner Hand, war nicht fähig meinen Körper zu bewegen. In der Tür drehte sie sich noch mal zu mir herum und grinste mich frech an. Ihre Lippen formten ein stummes 'Ich warte auf dich', dann verschwand sie. Ich starrte auf die geschlossene Tür, die sie wenige Sekunden zuvor passierte. Nur langsam kam ich wieder zu Verstand. Ich trocknete meinen Körper ab und sah in den Spiegel. Mein Ebenbild lächelte mich an. Ich spürte wie sich schleichend das Kribbeln in meinem Bauch auf meinen ganzen Körper verteilte. Ich liebe sie. Mit einem Handtuch bekleidet betrat ich unser gemeinsames Schlafzimmer. Da lag sie. Mitten auf dem Bett lag sie, das Handtuch unter ihr. Ich sah sie genau an. Es verschlug mir den Atem. Jedes mal aufs Neue raubte sie mir jeden klaren Gedanken. Ich war nicht mehr in der Lage zusammenhängende Sätze zu bilden. Sie sah mich an und wieder lächelte sie. Ich stand wie angewurzelt da. Meine Hände zitterten, meine Beine zitterten, mein ganzer Körper zitterte. Langsam setzten sich meine Beine in Bewegung. Ehe ich mich versah lag ich neben ihr und musterte ihren Körper, jede Rundung besah ich. Ich schluckte. Dann wie automatisch streichelte ich ihr über die Wange. Ich fuhr ihren Hals entlang, über ihre Brust, ihren Bauch. Ihre Haut fühlte sich wie Samt unter meinen Fingern an. Ich genoss es sie zu berühren. Ich legte meine Lippen auf die ihre. Sie schloss ihre Augen, ich schloss meine Augen. Meine Hand streichelte ihr Bein langsam hinab und wieder hinauf. Sie fühlte sich so gut unter meinen Finger an. Ich öffnete meine Augen, ihre blieben geschlossen. Ich liebte ihren Gesichtsausdruck. Er ließ mir abwechselnd warme und kalte Schauer über den Rücken laufen, ließ mich dahinschmelzen. Sie war in ihre eigene Welt geflüchtet. Langsam öffneten sich ihre Lider, sie zog mich an sich und Küsste mich. Dann betraten wir unsere eigene Welt, nur noch wir existierten. Es war spät nachts. Ich lag wach, spürte ihren warmen Körper an meinem. Ich hörte ihr leises regelmäßiges Atmen. Sie hatte einen Arm um mich gelegt. Ich blickte stur die Decke an. Noch nie war mir jemand so nah, nie hatte mich jemand so gekannt wie sie. Doch war auch niemand mir je so fern und so unbekannt. Ja, ich liebe sie, doch sie liebt mich nicht... Kommentare sind erwünscht ^^ Kapitel 2: Part II ------------------ Wieder mal viel Spaß beim Lesen, Kommentare sind erwünscht ^^ Wie fern wir uns doch sind... (Part II) Leise knistert das Feuer im Kamin. Ich lehne an dessen weißen, marmornen Verkleidung und lasse meinen Blick durch den halb dunklen Raum gleiten. Nur ein schwacher Lichtpegel, den das Feuer abgibt, erhellt den großen Raum. Ich lausche dem Knistern und entspanne mich. Ich schaue aus dem Fenster. Leise Schneeflocken rieseln an ihm vorbei, gen Boden. Draußen ist es kalt, doch noch nicht kalt genug, dass die Flocken liegen bleiben. Sie schmelzen langsam vor sich hin. Weihnachtliche Beleuchtung in den buntesten Farben hängen vor den Fenstern der Nachbarn, auch meine Fenster zieren Lichter. Langsam beginnt das Feuer zu lodern, es knistert immer mehr. Ich schließe meine Augen und atme den eigenartigen Duft des Kamins ein. Tief atme ich ein, um möglichst lange den Duft in der Nase zu behalten, in meinem Körper, bis ich ihn wieder freilassen muss, an den kalten, großen Raum. Schon so lange hatte ich diesen Duft nicht mehr gerochen, hatte schon fast vergessen wie er riecht. Ich hatte vergessen, wie es sich anfühlt ihn zu riechen, ihn zu fühlen, die Wärme des Kamins zu spüren, begleitet von diesem bezaubernden Duft und dem beruhigenden Knistern. Mit dem Duft des Kamins kommen wieder Erinnerungen auf, tiefe, verborgene Gefühle, die ich schon so lange versteckt behielt, in meinem Herzen verschlossen habe. Dieser Duft ist der Schlüssel, der mein Herz öffnet. Er lässt meine Erinnerungen auflodern, wie deine Briefe das Feuer. Ich öffne meine Augen und lasse meine Hand in eine Kiste wandern, in deine Kiste. Vorsichtig nehme ich einen der penibel gefalteten Briefe heraus. Ich falte ihn auseinander und meine Augen huschen sofort schnell über das Blattpapier. Ich lese deine wunderschöne Schrift, fahre die mit blauer Tinte geschrieben Buchstaben mit dem Finger nach und spüre wie eine Träne sich den Weg über meine Wange bahnt. Nachdem ich den Brief gelesen habe, werfe ich ihn in das Feuer und es knistert laut auf. Ich sehe wie der Brief schnell zusammenschrumpft und zu Asche wird. Es ist wie mit den Schneeflocken. Es ist zu warm, als dass sie Überleben könnten, es ist zu heiß, als dass das Papier es aushalten könnte. Ich erinnere mich an Situationen, an Gefühle. Ich erinnere mich daran, dir über das Gesicht gestreichelt zu haben, dir in die Augen gesehen zu haben und glücklich dabei gewesen zu sein. Ich erinnere mich an dein Lachen, ich erinnere mich an dein Strahlen, wenn du mich angesehen hast und ich erinnere mich an mein Strahlen, als ich dich gesehen habe. Doch unser beider Lichter sind fast erloschen, so wie das Feuer, das nun schon so lange brennt. Es kommt mir nur wie Minuten vor, doch sitze ich hier schon Stunden. Stunden lang habe ich deine Briefe gelesen und unsere Erinnerungen gezählt, habe unsere besten Zeiten nochmal passieren lassen und unsere schlimmsten Zeiten. Sie alle waren schön, ein Teil von uns. Ich spüre die Wärme des Feuers und ich spüre deine Wärme. Sie umhüllt meinen Körper, lässt mich erschaudern, wie deine Arme, die um mich lagen. Noch lange sitze ich hier, füttere das Feuer mit unseren Erinnerungen, mit unserer Liebe, bis nur noch ein einzelnes Bild von uns beiden übrig ist. Ich halte es in den Händen und ich kann nicht mehr an mich halten. Die Tränen rennen über mein Gesicht, die Erinnerungen schmerzen so sehr, der Duft, die Wärme, du. Ich werfe das Bild in die leichte Glut, das Feuer ist fast erloschen. Ich erinnere mich an den Schmerz unseres erloschenen Feuers, erinnere mich an meinen Schmerz, an mein zerstörtes Leben, an mein zerstörtes ich. Unter Tränen, die nie erschöpft scheinen, greife ich nach der Zange und rette unser letztes Bild. Ich Nehme es in die Hand, es ist heiß und an den Rändern schwarz an gekokelt, doch es ist unsere Erinnerung, es ist meine Erinnerung, an die Liebe, die noch in meinem Herzen ruht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)