Behind your false Live von kyra_naisho (~~ Lügen und Wahrheit) ================================================================================ Kapitel 1: Goldene Augen - Sinnliche Lippen ------------------------------------------- Allmählich neigte der lange anstrengende Tag sich dem Ende. Ein kühler Wind strich um die Häuserecken und ließ lose Fensterrahmen erzittern. Die letzten Blüten verschlossen sich und eine unheimliche Stille legte sich über das Land, welches noch gerade eben seinen alltäglichen Geschehen nachgegangen war… Eine tiefe Dunkelheit breitete sich aus, überzog den Himmel mit Sternen und ein wunderschöner Mond nahm den Platz der Sonne ein, strahlte hell vom Firmament. Und durch den Schatten der Nacht blitzten rote Augen auf… Es knackte im Gebüsch, was die Aufmerksamkeit einer jungen Frau auf sich zog. Ihr stechend scharfer Blick fixierte die Finsternis und sie sah sich prüfend um. Ihre Hand schlang sich um etwas längliches, was sie halb hinter sich versteckte. Sie ging ein paar Schritte zurück, als sich plötzlich ein blutverschmiertes Wesen auf sie stürzte. Mit einer großen Wucht wurde sie gen Boden gedrückt, entsetzlich schlechter Atem kam ihr entgegen, der nach Blut und rohem Fleisch roch. „Nur ein kleiner Rat. Du bräuchtest dringend ein paar Tick Tack!“, knurrte die junge Frau und warf das Wesen der Nacht von sich. Gerade als es sich wieder aufrichten wollte zog sie eine längliche, im Mondenschein silbern glänzende, Waffe hervor und ließ ein paar Schuss ab. Mit einem dumpfen Knall fiel der leblose Körper zu Boden und zerfiel allmählich zu Staub. Die junge Frau pustete eine Haarsträhne aus dem Gesicht und drehte sich um, um zurück zu ihrer Familie zu gehen, als sie es sah… „UARGH!!!“ Mit einem lauten Schrei erwachte Cecilia aus dem Schlaf. Ihr Pyjama war schweißgetränkt und klebte an ihren schlanken Körper. Ihre Hände fanden den Weg zu ihren Kopf, den sie in ihre Handflächen bettete. Schon wieder dieser Traum… Und sie würde ihn nie loswerden… Sie würde nie vergessen, was damals geschehen war, damals, als ihre Mutter noch lebte und ein gefährliches Doppelleben geführt hatte. Sie hatte nie etwas geahnt, wusste nichts von den Gefahren, die draußen lauerten… Eine Hand löste sich und fand den Weg zu dem vertrauten Kreuzanhänger, der still an ihren Hals baumelte. Irgendetwas hatte sie damals gerettet, irgendwas… Sie schloss ihre Augen und sah alles noch mal ganz genau vor sich: Sie, umgeben von Wesen, die sie nicht kannte, übergroße Hunde, oder Wölfe. Ihre Mutter lag regungslos am Boden und einige dieser Wesen waren über sie hergefallen und rissen sie in Stücke, die sie hungrig und gierig verschlungen. Zurückgedrängt an eine kalte, raue Wand spürte sie den heißen Atem der Bestien. Einer holte zum Schlag aus, der sie jedoch nie erreicht hatte… Die Erinnerung verschwamm ab diesen Zeitpunkt. Als sie erwachte wusste sie nur, dass sie allein war. Es waren keine leblosen Körper von ihrer Familie mehr da, nichts, was an sie erinnerte. Das Haus war niedergebrannt und alles weg… Nur ein kleines Kruzifix lag in einer Pfütze, wo eine Blutlache hätte sein sollen. Es war jenes Kruzifix, welches sie jetzt um den Hals trug. Ihr Blick schweifte ab, hinaus in die Finsternis. Sie wusste, dass sie da draußen auf sie warteten. Noch hatte sie es nicht erkannt, ihre Gabe… Doch sie spürte, dass sie draußen etwas rief. Anfangs war es ein leises Flüstern gewesen, jetzt war es zu einem klaren Ruf herangereift. Seufzend erhob sich Cecilia aus ihrem Bett und schritt zum Balkon, der in die tiefe Nacht rausragte. Ihr Blick war auf dem Park draußen geheftet, der sich vor ihrem Wohnviertel erstreckte. Nicht weit entfernt von diesem erhob sich ein mächtiges Gebäude, das von einem reichen Mann bewohnt wurde… „Cecilia….“ DA!!! Wieder!!! Wie ein Hauch, ein Wort, ein Name, zu ihr getragen mit dem Wind, welches deutlich nach ihr verlangte. Cecilia öffnete den Balkon und trat in die Nacht hinaus. Sie befand sich im 7. Stock, wenn sie jetzt was falsches tun würde, so würde sie hinunterfallen auf den Asphalt, der durch den Regen mit Nässe überzogen, somit aber nicht weicher war. Plötzlich begann das Kruzifix zu leuchten, es schien auf irgendwas zu reagieren. Und als sie hinaus in die kühle Dunkelheit sah erblickte sie wunderschöne Augen, die sie traurig ansahen. Schmerzgetränkt waren sie, von einen Ereignis, das ihm ein Leben lang verfolgen würde. In dem Moment, in dem sie sich von diesem Mann losriss, wurde sie nach innen, wie durch eine Druckwelle, geschmissen. Der Mann war weg, aber sie hatte noch immer das Gefühl er sah sie mit diesen unendlich traurigen Blick an… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)