The new World - Utopia adventures von Toa-chan (Ein Leben der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 7: Seinan ----------------- Die Welt hat sich verändert. Für mich ist die neue Welt milde ausgedrückt eine Katastrophe. Man wird von Tieren verschlungen, vom Klima mitgerissen oder man führt ein Leben im ewigen Unglück, sowie ich. Ich hasse mein Leben es ist trist, grausam und einsam. Wie viele Freunde hatte ich schon an diese neue Welt verloren. » Es ist ein Paradies, keine Erwachsenen mehr« hatten die meisten gejubelt doch ich konnte mich dieser Tatsache nicht erfreuen. Überall wo ich war geschahen Unfälle. Überall wo ich war regnete es in Strömen gefolgt von unerbitterlichen Gewittern, die alles um mich zu zerstören drohten nur um mich selbst in der Leblosen Landschaft zurückzulassen. Die Pflanzen faulten vor sich hin wo ich schlief. Es war als lege ein Fluch auf mir, der mich dazu verdammte mein Trostloses Leben alleine zu führen. So viele Hoffnungen hatte ich schon immer gehegt, wenn mir jemand begegnete der eine Zeitlang mit mir ausharren konnte. Doch immer wieder wurden diese Zerstört. Ich hörte auf zu hoffen. Selbst Tiere schienen von meinen Unglück nicht unangetastet zu bleiben. Tiere die mich versuchten anzugreifen fielen in Schluchten, wurde von Felsen begraben oder von den Fleischfressenden Pflanzen angegriffen. Ich fing an keine Angst mehr vor ihnen zu haben, auch nicht vor meiner nicht enden wollende Pechsträhne. Ich Gewöhnte mich daran. Jede Nacht saß ich an einem kleinen Feuer, die Decke über meine Schultern und versuchte die Nacht irgendwie Tod zu schlagen. Schlafen konnte ich nicht, schon seit Tagen. Ich wollte nicht Träumen. Nicht von dem Tag an dem ich sie verloren hatte. Die Einzigste Person die mir je in meinen Leben auch nur irgendetwas bedeutet hatte. Zuvor war ich viele Male, wie nennen die Mädchen uns? Ein Boyfriend. Viele junge Frauen die ich nur angenommen hatte um nicht in meiner Einsamkeit zu versinken. Doch es wurde nur noch schlimmer, denn jedes Mal wenn ich ein Mädchen kennen lernte starb diese nach nur wenigen tagen. Ich hatte alles versucht um sie an mich zu halten, hatte nie ihre Seiten verlassen. Ich habe sie mit meinen Leben beschützen wollen, doch das schien dem Herrn des Unglücks nicht zu interessieren. Jedesmal starben sie vor meinen Augen. Sie wurden von anderen Jungs verschleppt, fielen plötzlich in Schluchten, die zuvor gar nicht da waren. Sie wurden von Tieren verschlungen, die nur darauf gewartet hatten das ich für eine Sekunde nicht hinsah. Ich wurde paranoid, habe gedacht dass die Welt sich nur verändert hat um mich in den Wahnsinn zu treiben. An dem Tag, es regnete wie jeden Tag in Strömen, sah ich ein Mädchen an einen kleinen See sitzen. Ihre feuerroten Haare fielen sanft über ihre Schultern. Ich hatte sie aus der Ferne beobachtet. In Ruhe wusch sie ihr Gesicht, kramte fröhlich summend ein Handtuch aus ihren Rucksack und drückte es an sich. Eine kleine Ente war darauf gestrickt. Eine Weile hockte sie so da, bis sie schließlich aufstand und sich in meine Richtung drehte. Hastig hatte ich mich im Schatten des Baumes versteckt. Sie sah mich nicht aber ich sah sie. Ihre Augen hatten die Farbe eines leuchtenden Meeres im Sommer. Ihre leicht roten Lippen hatte sie zu einen süßen aber auch frechen Lächeln geschwungen. „Ist da wer?“ Ihr Stimme lies mein Herz fast stehen bleiben. Sie erinnerte mich an das sanfte rauschen des Windes, wenn er durch die Bäume fuhr. Ich wusste nicht ob ich es mir eingebildet hatte aber ein Duft von Lilien wehte zu mir hinüber. Sie hatte eine Narbe auf ihrem Handgelenk, was mich daran erinnerte was mit dieser wunderschönen jungen Frau passieren würde, wenn ich mich ihr nähern würde. Mein Herz schrie ich solle aus meinen Versteck kommen, sie nur einmal berühren doch mein Kopf siegte. Ich zog mich in den Wald zurück. Noch einmal hörte ich ihre faszinierende Stimme, dann verstummte sie. Die Nacht war eingebrochen als ich noch immer durch denselben Wald lief. Mein Herz schlug immer noch wie wild und meine Gedanken waren die ganze Zeit bei ihr. Mit Hilfe von Selbstgesprächen versuchte ich ihr Bild aus meinen Kopf zu verdrängen doch egal was ich auch tat es kam immer wieder. Ich spürte wie meine Wangen leicht rot geworden waren, sie waren warm und verstärkten nur das verlangen danach zu ihr zurückzukehren. Ich ließ mich auf den Boden nieder. Meine Klamotten waren schon komplett vom Regen durchnässt. Normalerweise hatte ich mir immer einen Ort gesucht wo ich mich vor dem unerbitterlichen Regen schützen konnte, doch diesmal nicht. Ich war viel zu aufgewühlt gewesen als das ich mich auf die bestimmte Suche hätte begeben können. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Ich fühlte mich Hundeelend aber auch gleichzeitig wieder überglücklich. Plötzlich vernahm ich ein knacken hinter mir. Schnell sprang ich auf die Beine um mich hinter den nächst gelegensten Felsen zu verstecken. Da war sie. Ich hatte leise vor mich hin geflucht. Wieso musste sie gerade da auftauchen wo ich war? Es quälte mich schon zu genüge das ich sie nicht kennen lernen durfte aber dass sie das einen auch noch so unbewusst unter die Nase rieb ging wirklich zu weit. Erleichtert stellte ich fest, dass sie einen Regenschirm, ein Relikt aus alten Zeiten, bei sich trug. Sie war also trocken geblieben sodass das sie sich nicht erkälten konnte. Sie ging weiter während ich sie in der Stille der Schatten verfolgte. Ob es richtig war das gerade ich, der jeden in den Tod trieb, sie verfolgte war mir zu den Zeitpunkt egal. Sie hatte einen kleinen Abhang gefunden unter dem sie sich hockte. Ihren Regenschirm legte sie neben sich. Wie eine Katze zog sie ihre Beine, eng umschlungen mit den Armen, an sich und rollte sich auf den Boden zusammen. Ich beobachtete ihre Atemzüge die mit der Zeit langsamer und regelmäßiger wurden, dann schlich ich mich leise zu ihr. Ihre Wimpern erinnerten mich an die eines kleinen Rehs. Ein Regentropfen hatte sich in ihnen verfangen. Am liebsten hätte ich mich zu ihr gelegt doch aus irgendeinem Grund traute ich mich nicht. Stattdessen streichelte ich vorsichtig über ihre Wange. Sie war ganz warm und weich, nicht wie bei den anderen Mädchen die ich zuvor kennen gelernt hatte. Sachte nahm ich eine ihrer roten Haarsträhnen zwischen meinen Finger, fuhr durch sie hindurch und wagte es, sie an meine Lippen zu halten. Sie rochen nach frischer Erde und Gras. Die Wärme stieg mir wieder ins Gesicht. Was hatte ich da bloß getan? Ich hatte anscheinend den Verstand verloren. Da sah ich ihre Narbe auf dem Handgelenk. Die Frau schien so fest zu schlafen, dass sie gar nicht bemerkte wie ich ihre Hand in meine legte und mit meinen Finger die Narbe nachzog. Leise murmelte sie etwas während ihre Hand ein wenig zurück zuckte. Die Narbe war anscheinend noch nicht alt denn sie tat ihr noch immer weh. Ein Hauch von Mitleid überkam mich als ich sie so betrachtete. Eine junge Frau, alleine auf dieser Welt. Sie schien nichts bei sich zu haben was sie vor gefährlichen Tieren oder Menschen schützen könnte also legte ich meinen Dolch neben ihr. Sie würde ihn später gut gebrauchen können. Ich wollte verschwinden ehe sie aufwachen würde auch wenn mein Herz sich so an dieser Person zu klammern schien. Mit einem leichten, fast unberührten, Kuss auf ihre Hand ließ ich von ihr ab. Am nächsten Morgen, ich war in ihrer Nähe geblieben, hörte ich das Geknurre von Hundeberseker. Ich war für einen Augenblick regungslos sitzen geblieben. War es bei ihr? Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust dann sprang ich auf die Beine und rannte los. Zunächst hatte ich mich hinter einen Gebüsch versteckt um die Situation zu erkennen, doch als ich das Ausmaß der Katastrophe erblickte konnte ich nicht mehr an mich halten. Die Frau hatte sich mit dem Dolch in die Nische gehockte, jederzeit bereit den Muskelpaketen das Messer in die Kehle zu rammen. Einer der Giganten schoss vor, doch mit einer gezielten Bewegung, stoß sie das Messer in sein Auge. Das Tier blieb reglos auf dem Boden liegen. Obwohl sie sich so tapfer schlug, bemerkte ich wie viel Angst sie hatte. Ihre Hände zitterten vom Blut überströmt, in ihren Augen lagen Tränen. Als das zweite und letzte Tier sich auf sie stürzen wollte, schien sie überhaupt nicht bei sich zu sein. Sie legte ihren Dolch nieder und kniff die Augen zusammen. In letzter Sekunde warf ich mich vor sie und die scharfe Kralle des Tiers fuhr über mein rechtes Augen. Der Schmerz ließ mein Bewusstsein schwächeln. Ich hatte das Gefühl jeden Augenblick umzukippen, da flog der Dolch knapp an meinen Kopf vorbei und landete zwischen den Augen des Berserkers. Ich spürte wie das Blut an meiner Wange runter lief und lies mich zu Boden. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und da sah ich sie. Ihre blauen Augen sahen mich unter Tränen an, ich wollte einfach jegliche Emotionen die sie zeigte in mich aufnehmen. Egal was sie auch tat ich liebte jede ihrer Gesten und auch wenn es nicht recht war, ich liebte es auch wenn sie weinte. „Haben sie den Verstand verloren?!“, fragte sie mich mit Tränenerstickter Stimme. Ich konnte nicht anders als sie anzulächeln. Es war ein merkwürdiges Gefühl. So lange hatte ich schon nicht mehr lächeln können und nun war es so als hätte ich nie etwas anderes getan. Vorsichtig half sie mir unter die Nische, da erneut ein Regenschauer anfing. Ich bewegte keinen Muskel denn die Angst, dass sie plötzlich weg sein würde hatte in mir überhandgenommen. Die Wunde tat furchtbar weh als sie meine Hand wegnahm und mit ihrem Ententuch darüber wischte. „Warte kurz“, murmelte sie und holte eine Flasche Wasser hervor, tunkte das Handtuch damit und drückte es auf mein Auge. „Was haben sie sich nur dabei gedacht? Sie hätte sterben können.“ Ich antwortete nicht. Am liebsten hätte ich sie einfach nur in die Arme genommen. Ich wusste, dass ihre vernünftige Haltung nur vorgespielt war. Ihre Hände zitterten immer noch. Als sie zum Schluss mir einen Verband um den Kopf wickelte, starrte sie mich wie ein verängstigtes Reh an. „Du bist wunderschön.“ Mir blieb fast mein Herz stehen als mir diese Worte rausrutschten. Hastig legte ich eine Hand vor mein Gesicht um die röte zu verbergen. Die Frau schien zunächst verwirrt, lächelte aber schließlich erfreut. „D-Danke. Ä-Ähm. W-Wieso hast du das getan?“ Ich schwieg für einen Moment, legte mir die richtigen Wörter im Kopf zurecht und antwortete schließlich: „Weil ich nicht wollte das dir jemand wehtut.“ „Jetzt hast du dich aber verletzt und das ist alles meine Schuld.“ Bewusst setzte sie sich vor mir und strich über den Verband. „Es tut mir leid.“ Die Worte hatte sie so leise geflüstert, dass sie nur als ein Atemzug an mein Ohr drang. „Ich muss wieder gehen.“ Mir wurde bewusst wie gefährlich es war mit ihr zusammen zu sein. Jeden Augenblick könnte irgendetwas kommen, das ihr Schaden zufügen würde und das wäre dann alles mein verdienst gewesen. Mit wackeligen Beinen richtete ich mich auf und wollte meines Weges gehen, da hielt sie mich am Ärmel fest. „Wie heißt du?“, fragte sie in einen bestimmten Ton, den ich ihr nie zugetraut hätte doch umdrehen wollte ich mich trotzdem nicht. „Seinan.“ Sofort spürte ich wie ihre Blicke mich durchbohrten. „Ein schöner Name. Ich heiße Hitorimi. Seinan? würdest du dich bitte umdrehen?“ Sofort überfiel mich eine Gänsehaut die meinen ganzen Körper erschaudern lies. Ich wollte nicht, dass sie mein rotes Gesicht sieht doch ehe ich etwas erwidern konnte stand sie plötzlich vor mir. Ihr Gesicht war ebenfalls von einer leichten röte bedeckte aber das schien sie nicht zu interessieren. Ihre blauen Augen suchten meine, ich wich ihnen immer wieder aus. Als sie mein Gesicht auf einmal in die Händen nahm, konnte ich jedoch nichts mehr tun. Sie zwang mich geradezu sie anzugucken. Ihre Hände waren warm und weich und sie strich mit ihren Daumen über meine Wange. Ich bemerkte wie wir uns immer näher kamen. Sie schien sichtlich unsicher zu sein also legte ich zur Sicherheit meine Arme um ihre Hüfte und zog sie an mich. Als sich unsere Lippen berührten hatte ich das Gefühl im siebten Himmel zu schweben. Ich wollte sie nicht nur küssen, ich wollte sie besitzen. Niemand anderes sollte sie anfassen oder auch nur ansehen. Ich ließ meine Lippen ihren Hals hinuntergleiten. Der Duft von Erde und Blut hing an ihr. „Was mache ich hier?“ Meine eigene Stimme hatte mich aus den Gedanken gerissen. Ich war der Unglücksrabe der alle ins Verderben zog und soeben hatte ich das Schicksal der Frau besiegelt, dessen ich mein Leben opfern würde. Ich wollte einen Schritt zurücktreten aber sie wollte mich nicht loslassen. Sie hatte ihr Gesicht an meinen Nacken vergruben und umklammerte mich so fest sie konnte. „Bitte geh nicht Seinan. All die verfluchten Jahre war ich alleine gewesen. Ich möchte das nicht mehr. Ich will dich nicht gehen lassen!“ Wie konnte ich die Bitte der Frau die ich liebte nicht nachkommen? Sie hatte mein Herz gestohlen. Wir wanderten ganze vier Monate durch die Weltgeschichte. Ich fing an zu lachen, zu hoffen an ein besseres Leben. Sie war diejenige, für die ich alles tun würde und sei es das unmöglichste. Wir waren Glücklich, liebten uns jede Sekunde mehr. Die Tage begannen schöner zu werden, die Sonne schien und es lag kein Wölkchen am Himmel. Es war als hätte ich mein ganzes Leben nur gelebt um sie zu finden aber dann geschah es. Der Tag hatte es bereits angekündigt mit Regen und Gewitter. Sie wollte was zu essen holen gehen, doch ich hielt sie zurück. Ich hatte nicht einmal ihre Hand losgelassen. Wir waren auf der Suche nach einen Unterschlupf und nach etwas essbaren, als ein gewaltiges Grollen die Welt erbeben lies. Der Boden schien aufzubrechen wie bei einem gigantischen Monster das sein Maul öffnete um seine Beute zu verschlingen. Ich versuchte sie festzuhalten, doch ihre Hand entfloh meiner. Ich hörte wie sie nach mir rief, dann stürzte sie einen Abhang hinunter. Am Boden blieb sie reglos liegen. Ich sprang hinter ihr her, rannte zu ihr, in der Hoffnung sie sein nur bewusstlos geworden. Als ich an ihre Seite stürzte breitete sich bereits eine Blutlache auf dem Boden aus und verfloss langsam mit dem Regenströmen. Vorsichtig hatte ich ihren Kopf hochgenommen, sie an mich gedrückt und versucht sie aufzuwecken. So oft hatte ich ihren Namen gerufen, ihr über die Wange gestrichen und sie immer wieder geküsst in der Hoffnung sie würde wie eine Prinzessin wieder aufwachen. Doch es geschah nichts. Sie würde nie wieder etwas sagen, nie wieder würde ich ihre blauen Augen betrachten können, ihr durch das seidige Haar fahren oder ihre warme Lippen beglücken können. Sie war in dem Moment Tod gewesen, als meine Hand von ihr abließ. Ich verbrachte zwei weitere Tage damit sie in den Armen zu halten und zu streicheln. Ich konnte mich nicht einmal von ihr verabschieden, ihr nicht sagen, dass ich sie liebte. Ich war der Verfluchte, der Unglücksrabe, der Pechvogel. Ich schien es nicht verdient zu haben einen Menschen zu besitzen der mich liebte, den ich liebte .Aus vollem Leibe hatte ich zum Himmel hinauf geschrien. Diese Welt verflucht und gebetet, dass sie endlich untergehen würde doch nur der leise Nieselregen hatte dem Klang meines Leidens zugehört. Ich vergrub sie an dem Ort, an dem wir uns zum ersten Mal geküsst hatten, legte den Dolch zu ihr. Es hatte keinen Sinn sie weiterhin für mich zu behalten. Es war bereits jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen. Ist es einfach nur Pech gewesen, dass ich ihr an genau dem Tag, an dem sie verstarb, einen Ring schenken wollte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)