The new World - Utopia adventures von Toa-chan (Ein Leben der Freiheit) ================================================================================ Kapitel 1: Neue Freundin ------------------------ Die Welt hat sich verändert. Das Klima nahm vor zehn Jahren Einzug und zerstörte alles was ihm in den Weg kam. Gewaltige Unwetter, Stürme, Regenfälle setzten das Land unter Wasser. Viele kamen ums Leben, zumeist waren es die Erwachsenen oder die alten Leute aber auch Kleinkinder. Die meisten Überlebenden waren zwölf bis fünfundzwanzig Jahre alt. Sofort wollten die ältesten das Kommando übernehmen, doch die anderen, jüngeren, spielten da nicht mit und trennten sich von ihren Gruppen. Es ist ein Fehler alleine durch die Welt zu laufen. In Tokyo waren die Kernkraftwerke überschwemmt wurden. Die Radioaktivität hatte dafür gesorgt, dass Pflanzen und Tiere sich dramatisch verändert hatten. Sie wurden größer, stärker und zu allen Überfluss um einiges gefährlicher. Außer ein paar eingestürzten Gebäuden und den Tower waren die Häuser unter den Massen zusammengebrochen. Nicht selten fand man noch tote in den Trümmern oder Säuglinge die klagend ihr Leid zum Himmel schrien. Doch die beachtete keiner. Jeder hatte nur eines im Kopf und das war Überleben. Wenn man glaubt man habe nur die mutierten Pflanzen und Tiere am Hals, dann hatte man sich geschnitten. Viele Menschen wurden zu kaltblutigen Killern, die nur darauf warteten jemand Unachtsames auszurauben und deshalb gründeten manche kleine Truppe, die Ziellos durch die Trümmer wanderten, auf der Suche nach etwas zu Essen. Oh, und man möge ja nicht auf die Idee kommen in die Zerstörten Einkaufsläden zu gehen, denn da wurde schon alles ausgeraubt nur um einige Tage später von lausigen Hundeberseker besetzt zu werden. Was Hundeberserker sind? Es sind mutierte Straßenhunde, die in Kontakt mit den Strahlungen gelangt waren und nun die Menschen terrorisierten. Wer würde es ihnen schon übel nehmen? Außer den Konservendosen, war schon so ziemlich alles den Bach hinunter gegangen. Was sollten also die Hunde anderes Essen außer uns? Klar, sie könnten andere Tiere fressen, tun sie auch, aber wenn ich ein Hund wäre würde ich es genauso tun wie sie, schließlich sind die Menschen an diesen Desaster Schuld, oder nicht? Ich wünschte ich wäre einer, denn ein besseres Leben könnte man sich nicht vorstellen. Faulenzen, Fressen, auf die Jagd gehen. Obwohl, dass tun wir eigentlich auch. Wir nutzen die Waffen von den Polizeistationen, die ebenfalls in Trümmern liegen. Die meisten von den Waffen sind alle mit Wasser gefüllt und daher nicht mehr funktionsfähig aber wenn man Glück hatte fand man noch eine, wo einen aber auch schon gleich das nächste Problem erwartete. Wo sollte man Munition herkriegen? Diejenigen, die Munition gefunden hatten, waren die stärksten von uns. In einen Rudel würde man diese als Alphamännchen bezeichnen doch die Menschen sind anders. Wenn sie Macht haben, nutzen sie sie aus. Diejenigen die keine Waffen besitzen ergreifen schnellstmöglich die Flucht oder machen hingebungsvoll Platz für diejenigen. Ich gehöre zu denjenigen, die die Flucht ergreifen. Ich werde mich diesen Machtbesessenen Kindsköpfen ganz bestimmt nicht hingeben. Oftmals haben die Jungs und Männer hier die Waffen in der Hand. Nur selten gelangen solche Dinge in die Hände der Mädchen und Frauen. Ihnen wird eingeredet, dass sie sowieso nicht damit umgehen könnten. Aber in Wahrheit sind die Frauen hier in Tokyo in der Überzahl. Sie sind schlauer, geschickter und kennen Dinge, die für das Überleben wichtig sind, welche die Männer nicht kennen. Es ist schon merkwürdig. Frauen wurden damals dazu verdonnert den Haushalt zu führen, sich um die Kinder zu kümmern und Essen zu machen. Und wenn es nur die kleinste Zutat war, Frauen konnten daraus ein ganzes Gericht fertigen! Das wurde ihnen in dieser Situation nun eindeutig zum Vorteil. Und was können die Männer? Nicht als durch die Gegend zu wüten und auf jeden die Waffe zu richten. Aber da gibt es auch noch die Jungs unter uns, die die Frauen zu wertschätzen wissen. Diejenigen, die wissen, dass unsere Rasse nicht nur durch Egozentren überleben wird. Es sind, wie wir sie nennen, die „tokubetsu na hito“ oder kurz gesagt die „Boyfriends“. Man mag es zwar kaum glauben, aber die Pärchen unter den Menschen sind sehr gering. Es ist ja nicht so, dass wir alle aus Eiern schlüpfen und so unsere Rasse wieder retten! Menschen sind wirklich nicht gerade die hellsten wenn sie auf sich selbst gestellt sind. Sie knallen sich gegenseitig ab, rauben sich aus, oder … naja halt andere Dinge die man so macht. Jedenfalls sind die Pärchen sich auf ewig verschworen. Hat dir erst mal ein Junge einen „Antrag“ gemacht, solltest du nicht mal daran denken ihn abzulehnen. Denn wenn man erst mal zusammen ist, ist er für dein Leben verantwortlich. Hast du Hunger, findest aber nichts zu essen, muss er auf die Jagd gehen. Sollte dich jemand belästigen oder gar angreifen, ist er deine glänzende Rüstung, die dich vor allem Unheil bewahrt. Fühlst du dich einsam, ist es seine Pflicht dich in die Arme zu nehmen und bist du Krank oder Verletzt, ist er dein helfender Arzt. Doch auch das Mädchen hat ihre Pflichten. Sie muss dafür sorgen, dass er ebenfalls etwa zu essen kriegt, dass er genügend schläft und ja nicht auf die Idee kommt seinen Wachposten zu verlassen. Aber lass mich dir eins sagen, lass deinen „Boyfriend“ niemals aus den Augen. Sie sind, wie sagte man früher? Mangelwahre. Wie bereits gesagt, sind die Frauen hier in der Überzahl und glaube ja nicht, dass sie nicht darauf scharf wären einen „Boyfriend“ zu ergattern. Nur durch eine Maßnahme würde der „Boyfriend“ freigegeben werden und das ist der Tod des Mädchens. Hört sich nicht gerade sehr erfreulich an oder? Das ist der Grund weshalb die Mädchen mit ihren „Boyfriends“ in Gruppen leben, natürlich nur mit anderen Pärchen! Wer wäre schon so dumm und würde sich als Pärchen eine Gruppe suchen, in der es die Mädchen nur darauf abgesehen hatten dich jeden Augenblick umzulegen? Aber die noch eher unverständlichere Frage ist, wieso ich das getan habe? Das bin ich, Ringo. Tja, ich bin auf die Idee gekommen mit meinen Boyfriend in eine Pärchenlose Gruppe zu gehen und das habe ich nun davon. Hier stehe ich in der Ecke eines Trümmerhaufens während mein Boyfriend, Usagi, sich beschützend vor mir stellt. „Ringo, kauer dich zusammen“, raunte der Junge mit der Maske über seine Schulter hinweg. Das Mädchen tat wie ihr geheißen. Vor ihnen standen drei Frauen im Alter von schätzungsweise zwanzig. Die mit den blonden Locken trat kichernd einen Schritt nach vorne. „Wieso willst du das Mädchen beschützen kleiner? Ich seh doch um einiges schöner aus. Ich und meine beiden Freundinnen würde dich Teilen. Du würdest drei Frauen besitzen, ist das nicht verlockend?“ Usagi hielt ein Taschenmesser in der Hand, welches er auf die Frau richtete. „Keine Interesse“, murmelte er, nur um im Bruchteil einer Sekunde die Hand von Ringo zu schnappen und zur Seite zu laufen. Die Beiden liefen Hand in Hand durch den strömenden Regen, über Trümmern hinweg und durch Pfützen hindurch. Vor ihnen baute sich jedoch wie aus dem nichts eine Haushohe Wand auf, die wahrscheinlich damals ein Teil eines Hochhauses und in die Tiefe gestürzt war. An den Seiten ragten dicke Stahlseile und Balken heraus. „Kletter da durch“, raunte Usagi, zog seine Freundin zu den Stahlseilen, die eng verflochten waren und schubste sie dort hin. „Was? Da pass ich niemals durch Usagi-kun!“, jammerte die Türkishaarige und verschränkte die Arme. Der Junge seufzte, welches durch seine Maske um einiges Lauter war. Ein Knarren ertönte als die drei Mädchen wieder vor ihnen staden. „Ihr seid ja nicht gerade sehr weit gekommen, meine süßen“, lachte die Kurzhaarige amüsiert. „Und jetzt rück dein „Boyfriend“ raus oder ich werde dir wehtun müssen.“ „Wah, Usagi tu doch was“, wimmerte das Mädchen und klammerte sich an der Jacke ihres Freundes. Die Drei Mädchen kamen immer näher, doch noch bevor sie zwei Meter von ihnen entfernt waren, schrie eine der Dreien auf. Sofort entstand Unruhe zwischen ihnen. „Was ist passier?“, fragte die eine und ergriff sie am Kragen. Blut rann der Frau an der Stirn hinunter. „Mich hat etwas getroffen.“ Die Langhaarige blickte die Wand hinauf. „Wer bist du?“, schrie sie das Mädchen an, was dort oben stand und einen Stein in ihren Händen wog. „Das willst du nicht wissen. Lass sofort die beiden in Ruhe oder der nächste Wurf wird um einiges Schmerzhafter.“ „Tsk, du blöde Kuh verzieh dich, das ist unser Junge!“, zischte die Frau, machte jedoch ein paar Schritte zurück. „Den Kerl will ich gar nicht. Ich habe nur keine Lust euren Dreck wegmachen zu müssen.“ „Wow, du bist echt supercool!“, rief Ringo begeistert und wedelte mit den Armen in der Luft. Die drei Frauen gaben sich zunächst geschlagen. Es war nicht ungewöhnlich das ältere Frauen sich einen jüngeren „Boyfriend“ suchten, ganz im Gegenteil. Das Mädchen was noch eben auf der Wand gestanden hatte war verschwunden. „Menno jetzt ist sie weg“, jammerte Ringo, enttäuscht darüber ihre Retterin nicht sehen zu können. Dann hörte sie ein dumpfes schlagen. „Hörst du das Usagi?“ Neugierig beugte sie sich zu der Stelle vor von der das Geräusch kam, als auf einmal ein Teil der Wand hinausfiel. Staub wirbelte auf. „Kommt doch rüber“, ertönte die Stimme von dem Mädchen von vorhin, die nun ihr Kopf durch die Lücke steckte. Begeistert grinste Ringo und wollte gerade durch krabbeln, da hielt sie Usagi zurück. „Woher sollen wir wissen, dass sie nicht lügt?“, fragte er seine Freundin. Zunächst verwirrt blickte sie ihn an, grinste dann aber ermuntert. „Ach was, mach dir keine Sorgen. Sie hat uns doch eben geholfen, also wieso nicht?“ Erneut krabbelte sie durch das Loch, gefolgt von Usagi. Hinter der Wand öffnete sich eine Art Dörfchen. Überall standen kleine Zelte aus Steinen, Stahl und Planen. Hier und da schien ein kleines Feuerchen, um das sich andere niedergelassen hatten. Der Boden war mit Moos bedeckt und Pflanzen rangten sich durch die Steine. Obwohl es regnete, schien das Feuer nicht auszugehen. „Öl?“, murmelte Usagi, der ein zustimmendes Nicken von der Fremden erntete. „Ja, wir nutzen es da Wasser es nicht löschen kann. Willkommen in der Siedlung G45. Ihr habt Glück das ich gerade Patrouille hatte, ansonsten hättet ihr in ganz schönen Schwierigkeiten gesteckt. Hihihi.“ „G45? Ich habe schon so manche Lager gesehen, aber ich hätte nie gedacht das so viele davon Profitieren“, bemerkte Ringo, die sich Neugierig umblickte. „Nicht wahr? In diesem Lager leben vier Pärchen und zwanzig Einzelgänger. Ihr habt Glück, wir haben noch ein Häuschen frei. Sie sind zwar alle nicht sehr groß, schützen aber vor Wind und Wetter. In jeder liegt eine kleine Decke, damit ihr nicht so leicht friert. Die Sonne wird bald untergehen und es scheint als würde der Regen noch stärker werde. Also fühlt euch wie zu Hause. Hihihi, obwohl es ja keine Häuser mehr gibt.“ Das Mädchen drehte sich um. „Warte!“, rief Ringo hinterher und hob nochmal die Hand. „W-Wie heißt du denn?“ Das Mädchen lächelte. „Ich heiße Ikuji. Oh und falls ihr einen Kerl mit kurzen weißen Haaren seht, dann sagt ihm bitte er soll zu mir kommen.“ Ringo nickte, dann gingen die beiden zu ihren Improvisierten Zelt hinüber. Es war wirklich sehr klein. Wären die beiden kein Pärchen, würde sie lieber draußen schlafen. Geduckt krabbelten sie dort hinein und legten sich nebeneinander. Ein Stück ihrer Füße guckte noch raus, welche durch das einziehen der Beine jedoch wieder ins trockene kamen. Usagi nahm nur selten seine Maske ab, sowie jetzt, wo es ziemlich eng war und er sie nicht verletzten wollte. Ringo gab ihn einen süßen Kuss, als es anfing zu Donnern. Die Luft erzitterte unter den gewaltigen Grollen und den Blitzen, die wie Fangarme am Himmel entlang zogen. Ringo zuckte kurz zusammen, beruhigte sich aber wieder, als Usagi sie an sich drückte und auf die Stirn küsste. Sie mochte es sich an ihn zu kuscheln und seinen Herzschlag zu horchen während ihre Atemzüge immer langsamer wurden und sie schließlich einschlief. Usagi beobachtete sein Mädchen noch eine Weile. Sie war zwar etwas verrückt aber er mochte sie dennoch. Er fuhr ihr über die Wange ins Haar. Das Eine Auge wurde immer verdeckt und jedes Mal wenn er die Haare wegschob, fragte er sich, woher die Narbe kam, die ihr Auge erblinden lies. Am nächsten Morgen war Tokyo in einen dichten Nebel verschwunden. Die Wassermassen begannen wieder an zu verdunsten und ließen die Luft, von Feuchtigkeit geschwängert, bedrückend wirken. Ringo und Usagi waren bereits wach und hatten das Lager in der Früh verlassen. Sie wollten den anderen nicht zur Last fallen. Überall um sie herum fielen Sturzbäche von den Hohen Gebäuden und setzten das Land unter Wasser. Das Pärchen watete Barfuß durch die Gewässer. Das Wasser war klar und nährte die Pflanzen, die in Ranken die Häuser bedeckten. Von den Leitungen hingen riesige Lianen, die die meisten hinaufkletterten um über diese Seen zu gelangen. Ein paar Fische tummelten sich um Ringos Füße und knabberten an ihren Zehn. „Hihihi. Das kitzelt Usagi.“ Der junge Mann blieb stehen und wandte sich zu ihr. Das Wasser stand ihn bereits bis zur Hüfte, Ringo ein Stück über dem Bauchnabel. Es war ziemlich kalt, doch nach einer Weile gewöhnte man sich daran. Ringo hatte immer noch Gänsehaut weshalb es ihr gar nicht gefiel, dass das Wasser so hoch war. Würde jetzt eine Strömung auftauchen, würde sie fortgespült werden. „Es ist so kalt“, fröstelte das Mädchen und schon im gleichen Augenblick nahm Usagis sie Huckepack. „Bin ich nicht zu schwer?“ „Wenn du so schwer wärst hätte ich dich damals nicht aus den Wasser ziehen können“, antwortete er mit ruhiger Stimme. Die kleinen Fische machten sich nun an Usagis Füßen ran. „Sind sie nicht schön?“ Die bunten Schuppen schimmerte in den leichten Sonnenstrahlen, die sich durch den Nebel kämpften. „Sieh mal, wir sind ganz schön weit weg.“ Ringo zeigte auf ein zugewachsenes Schild von dem die Buchstaben nur schwer zu erkennen waren. Die beiden gelangten an eine Landbank, wo er seine Freundin absetzte. „Der Nebel ist wirklich beschwerlich. Hm? Sieh mal Usagi! Da leuchtet was!“ Quietschvergnügt rannte das Mädchen in das Gebäude hinein. „Leuchten? Hey Warte!“ Im letzten Moment zog Usagi sie von der Radioaktiven Flüssigkeit weg. Im Gebäude ging es noch ein Stockwerk tiefer, welches komplett mit Radioaktiven, grün leuchtender Flüssigkeit gefüllt war. Erschrocken wich Ringo ein paar Schritte zurück. „Woher kommt das alles?“ Usagi zog Ringo wieder mit nach draußen. „Wir verschwinden von hier. Sofort!“ Erneut wateten die beiden durch das Wasser, doch nach einer Weile des Laufens, erschien eine rote Spur im Wasser. Ringo, die wieder auf den Rücken ihres „Boyfriends“ war, blickte den Roten Faden, der sich langsam durch das Wasser zog, hinterher. „Usagi?“ Der Junge blieb einen Augenblick stehen, ehe er sich entschloss nach links abzubiegen. Er wollte seinem Mädchen nichts zumuten. „Da seid ihr ja!“, rief eine Stimme von oben. Ringo blickte gen Himmel, wo sie die wenigen Sonnenstrahlen blendeten. „Ikuji – san! Was machst du denn hier?“, rief das Mädchen zu der jungen Frau und winkte ihr übermutig zu. „Das sollte ich eher euch fragen. Ihr seid hier im Verseuchten Gebiet meine Lieben.“ „Eh! Wirklich? Usagi, du Idiot, wo hast du uns hingebracht?!“ Aufgebracht schlug sie mit den Händen auf seinen Kopf. Das Pärchen fand eine verwucherte und verrostete Leiter, die an ein verfallenes Gebäude hing und machte sich daran hinaufzuklettern. Von Oben bot sich ihnen ein unglaublicher Anblick. Hinter ihnen, wo das nicht verseuchte Gebiet lag, schien bereits die Sonne wie am helligten Tag, doch dort wo das angeblich verseuchte Gebiet war, hatte sich der Nebel durch den Stein gefressen. Alle Pflanzen waren verrottet und vereinzelt erkannte man die Kadaver von Toten Tieren und Menschen. Mit Mühe konnte sich Ringo den Würge reiz verdrücken. „Was ist hier passiert?“, hauchte sie abwesend. „Was hier passiert ist? Irgendein Vollidiot kam auf die geniale Idee das radioaktive Material zu irgendetwas zu verbinden um es wieder zu reinigen aber anscheinend hat er genau das Gegenteil bewirkt. Es wurde um einiges Giftiger und es entstanden diese Giftnebel. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass ihr noch stehen könnt. Oder eher gesagt das du noch stehen kannst.“ Ikuji zeigte auf Ringo. „Dein Freund trägt ja eine Gasmasken aber du nicht. Wie zum Teufel konntest du da durchgehen?“ „Vielleicht bin ich dagegen Immun?“ Die Neue lachte. „Hahaha, das soll wohl ein Witz sein! Wer würde gegen so etwas schon Immun werden? Das ist die reinste Todesfalle. Oh, wenn das mal nicht unsere Sally ist.“ Ein riesiger schlangenhafter Schatten, fast so lang wie eine damalige U-Bahn, glitt zwischen den Landbänken entlang. Ungläubig kauert sich Ringo an den Rand vor ihr und schaute dem gewaltigen Tier hinterher. „Was zur Hölle ist Sally?“ „Ein Mutant. Es gibt viele Geschichten über sie. Manche sagen, sie war einst eine Kobra, die sich durch die Radioaktive Verseuchung hier zu einer Art Riesenschlange verwandelt hat. Andere wiederrum behaupten sie sei ein Todeswasserdrachen, wie das Monster von Lochness, das sein See beschützt vor... zum Beispiel unwissenden Gören.“ Ikuji zeigte auf eine Frau mit blondem lockigem Haar, welche von Insel zur Insel tapste. „Das ist doch die von vorhin!“, japste Ringo. „Ah stimmt. Was solls sie hat es nicht anders verdient.“ Der Schatten der Schlange drehte sich um und schlängelte sich ruhig durch die Gewässer, immer näher an die Frau. Eine unglaubliche Spannung lag in der Luft, bis die Frau schließlich mitten im Sprung unter Wasser gezogen wurde. Ringo ergriff ein Schauer, als sie den letzten verzweifelten Schrei der Frau gehört hatte. „Das wars. Lasst uns von hier verschwinden“, kam es von Ikuji die sich bereits auf den Weg machte. Noch immer wie versteinert, starrte die Türkishaarige auf die Stelle, wo eben noch die Lockenfrau war und genau wie vorhin zog sich ein Blutroter Faden durch das seichte Gewässer. „Es hat schon vor uns jemanden erwischt“, hauchte Ringo, rappelte sich mit wackeligen Beinen auf und klammere sich an die Jacke von Usagi, der sie schließlich über die Schulter warf und weiterging. Tränen der Angst liefen Ringo über die Wangen während sie sich am Rücken festhielt und vor sich hin schluchzte. „Ich will hier weg!“ „Wo gehen wir hin?“, fragte Usagi die Fremde mit ruhiger Stimme. Die Frau drehte sich schwungvoll zu ihnen um. „Wir gehen ins Lager. Es wird gerade aufgelöst, denn wir zu lange dort sind finden uns andere Leute und rauben uns aus. Mein Kumpel müsste dort ebenfalls auf mich warten. „Kumpel?“ „Jupp. Wenn wir ihn gefunden haben, werde ich mit ihm wahrscheinlich weiterziehen. Ihr könnt ja mitkommen, es ist euch überlassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)