Der schwarze Engel von Thaea (Von Schatten und Dämonen) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Die kleine Versammlung löste sich danach recht schnell auf. Anna wollte zurück zur Burg, ihre Schatten an der Seite. „Verzeiht Prinzessin. Doch es gibt etwas, dass wir besprechen müssen.“ Er sah kurz zu den Schatten. „Allein!“ Anna nickte. „Selbstverständlich.“ Sie sah zu den beiden Schatten und befahl ihnen alles vorzubereiten. Sie würde später zu ihnen stoßen. Also ging sie wieder zurück in den Versammlungsraum und setzte sich. „Ich wollte dich nicht um deine Belohnung bringen!“ sagte sie. „Das habe ich auch nicht gedacht. Doch bevor wir zur Sache kommen noch eins. Ist Euch klar, was mit dem Fall der Schattenkönigin geschieht?“ „Die ständigen Flüche werden ein Ende haben und die Schattenwelt ein Stückchen sicherer sein. Aber das ist sicherlich nicht das, was du meinst.“ „Nein!“ sagte er und beobachtete sie. Anna richtete sich gegen ihre Königin, ihre eigentliche Schöpferin, wie konnte sie nur so ruhig sein. „Der Zauber von dem ich gesprochen habe…“ „Was ist mit ihm?“ „Nun er verliert seine Wirkung, wenn die Schattenkönigin fällt, falls sie es tut!“ „Und was ist das für ein Zauber?“ „Er hält die Engel fern!“ Anna sah ihn überrascht an. „Er tut was?“ Alexander seufzte. „Die Engel hätten den Missbrauch des Schattenfluches in diesem Ausmaß nie geduldet. Die Schattenkönigin wollte die Vernichtung der Schatten nicht zulassen und sprach deswegen den Bann. Mit ihrem Tod wird dieser Bann sich auflösen und die Engel werden zurückkommen.“ „Und das ist schlecht, weil…?“ Er seufzte, sie kannte die Engel ja nicht. In Annas Gegenwart war es immer so leicht zu vergessen, dass sie eigentlich ein Mensch war und von diesen Dingen keine Ahnung hatte. „Anna die Engel sind nicht so, wie ihr sie euch vorstellt. Sie… werden die weitere Existenz der Schatten niemals gestatten, auch wenn ihr dann friedlich leben würdet. Sie werden euch vernichten!“ Anna nickte. „Ich verstehe!“ „Tut Ihr das wirklich Prinzessin?“ „Ja ich denke schon. Mit etwas in der Art haben wir gerechnet.“ Jetzt war Alexander wieder der Überraschte. „Wir stellen uns nicht ohne Grund gegen die Schattenkönigin Alexander. Sie ist wieder mächtiger geworden und kontrolliert die Mitglieder ihres alten Zirkels. Die Frauen haben sich nach dem Schattenkrieg getrennt und sich geschworen den Fluch nie wieder anzuwenden. Aber inzwischen hat jede einzelne es getan. Und nachdem sie in der Welt der Menschen aufgehalten wurden, hat die Schattenkönigin sie zu sich geholt. Sie sind jetzt ihre Sklavinnen. Wir haben in den letzten Jahren eine nach der anderen ausgeschaltet. Nun gibt es nur noch die Schattenkönigin und Heinrich. Und zum Wohle der Menschen muss sie aufgehalten werden.“ Anna sah ihm unerschrocken in die Augen. „Wie ich vorhin schon sagte, auch zu dem Preis unseres Unterganges!“ Alexander schüttelte den Kopf. „Warum?“ Diesen Hochmut konnte er nicht verstehen. Warum die eigene Vernichtung in Kauf nehmen? „Wir sind Schatten Alexander. Menschen die plötzlich in eine andere Welt gezwungen werden, während die eigene so nah und doch unerreichbar ist. Lebenswillen haben wir nicht mehr, denn wir leben nicht. Wir existieren nur. Der Tod ist das einzige was uns geblieben ist, dass uns menschlich macht. Für ein unsterbliches Wesen wie dich, sicher nicht nachvollziehbar.“ „Nein das ist es nicht und umso mehr frage ich mich, was Ihr von mir wollt? Ihr steuert direkt auf Eure Vernichtung zu. Was könnet Ihr von einem Dämonen verlangen?“ Anna schloss die Augen und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Ich bin ein ganz und gar einzigartiges Wesen. Nicht Schatten, nicht Mensch.“ „Heinrich ist ebenfalls ein Halbschatten.“ „Nicht mehr. Sie hat ihn erlöst und den Fluch beendet. Ich bin der einzige Halbschatten, mit allen Konsequenzen!“ Sie öffnete die Augen wieder und sah auf den Tisch vor sich. „Dadurch dass ich zwischen beiden Welten stehe, dass ich in keine wirklich gehöre, kann mich auch kein Wesen aus nur einer Welt vernichten. Das bedeutet, dass ich so gut wie unsterblich bin. Man kann meinen Körper zerstören, aber ich würde weiterleben, weiterexistieren. Eine minderwertige Gestalt, ohne Hoffnung auf Erlösung.“ Sie sah zu ihm. „Was ich von dir begehre sind zwei Dinge. Leben und Tod… Weder Schatten, noch Menschen können mich vernichten. Aber ein Dämon, ein Wesen, das in alle Welten sehen, in allen Welten wandeln kann, sollte dazu in der Lage sein. Oder nicht?“ „Wenn dies Euer Wunsch ist, werde ich ihn schon zu erfüllen wissen!“ Sie nickte zufrieden und wirkte irgendwie erleichtert. Er hatte sich nie sonderlich viel mit den Schatten beschäftigt, aber es schien zu stimmen, was sie gesagt hatte. Die Schatten haben ihren Lebenswillen verloren. „Doch mein Tod darf nicht vor einem bestimmten Ereignis eintreten. Ich muss in beiden Welten meine Pflichten zu Ende führen. Wenn du sagst, nach dem Ende der Schattenkönigin werden die Engel bald zurückkehren und uns alle vernichten. Ich möchte an der Seite meiner Schatten sein. Ein guter Anführer geht mit seinen Leuten zu Grunde. Zweitens muss ich meine Pflichten als Erbin erfüllen. Sprich ich muss für einen Nachfolger sorgen. Es könnten also noch Jahre vergehen, bevor du bekommst, was du so sehr begehrst.“ „Das ist in Ordnung.“ Anna stand auf und kam auf ihn zu. „Dann versprichst du mir also ein Leben mit der Aussicht auf ein Ende? Wieder ein Leben, dass sich zu leben lohnt, weil der Tod es beenden wird?“ „Wenn das Euer Wunsch ist, dann werde ich ihn erfüllen!“ „Dann forme den Vertrag, Alexander!“ Er verbeugte sich vor ihr. „Sehr wohl, Herrin!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)