Malice von Lupie (Albus und Rose) ================================================================================ Kapitel 1: Malice ----------------- Ich weiß noch genau, wann es begonnen hatte und was ich dabei fühlte. In den Sommerferien, kurz bevor unser letztes Jahr in Hogwarts anfangen sollte. Entsetzen Ein klein wenig Wut war auch dabei gewesen, doch ich traute mich nicht, wütend zu sein. Nicht wenn er so ausrastete. Er war so erschreckend, niemals hatte ich ihn so erlebt. Um nicht in die Reichweite seiner Hände zu gelangen, war ich zurückgewichen, bis ich die Wand hinter mir spürte. Erstarrt stand ich da und schaute gebannt, wie er meine Lieblingsblumenvase vom Tisch fegte und diesen dann umwarf. Fotos und Gemälde an der Wand riss er runter und schleuderte sie mit solch einer Wucht zu Boden, dass die Rahmen und Glasscheiben darin zerbersteten. Bei dem lauten Knallen, als alles aufschlug, zuckte ich zusammen. „Wie kannst du es wagen?!“, brüllte er mich an, „Wie kannst du es wagen, mir nicht einmal Bescheid zu sagen!“ Seine laute Stimme erschreckte mich und ließ mich erneut zusammen fahren. „I-ich…Ich dachte, es wäre okay“, murmelte ich leise, wobei meine Stimme ängstlich zitterte. Meinen ganzen Leib drückte ich noch mehr gegen die Wand, denn er kam mit großen Schritten bedrohlich auf mich zu. „Ich habe dir gesagt, dass ich nicht will, dass du dich mit ihm triffst!“, knurrte er. Albus Severus Potter stand vor mir, mit seiner mächtigen Körpergröße und beugte sich zu mir hinab, während er mit mir sprach. Leise wimmernd sah ich zur Seite, weil mir sein wütender Gesichtsausdruck Angst machte. Seine Augen waren weit aufgerissen vor Wut. „Rede verdammt noch mal, Weib!“, brüllte er erbost, was mich wieder zusammen fahren ließ. „E-es war doch nur Scorpius!“ „Nur Scorpius?! Er sieht dir nach wie einer Hure! Jeder hier weiß, dass er dir mich wegnehmen will!“, blaffte er angewidert. „Würdest du zu ihm gehen, hm?! Würdest du mit ihm ins Bett gehen?!“ Entsetzt über seine Worte weiteten sich meine Augen und ich keuchte. „Nein! Niemals!“, brachte ich zitternd hervor. Dass Scorpius an mir interessiert sei, hatte ich noch nicht mitbekommen, vielleicht hatte ich darauf nur noch nicht richtig geachtet. „Das will ich auch für dich hoffen, Rose“, giftete Albus mir ins Ohr. Eine Gänsehaut überkam mich, als ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte. Hastig nickte ich nur. War es dann endlich vorbei? Schock So wie es schien, hatte er sich wieder beruhigt, doch dann sah er das Foto mit Scorpius und mir. Es war ein Neues, welches erst beim letzten Treffen gemacht worden war. Darauf hatte er einen Arm um meine Schultern gelegt und wir lachten. Es war ein wirklich schöner Tag gewesen. Rahmen und Glas des Bildes waren noch in Ordnung, doch er hob es auf, besah mich mit einen wütenden Blick und pfefferte es mir entgegen. Es schlug direkt neben mir an der Wand auf und ging kaputt. Ein Stück Glas flog mir an die Wange und schnitt mir ein paar Zentimeter die Haut auf, wobei mir ein leiser, heiserer Aufschrei über die Lippen kam. Das schien Albus nur noch wütender zu machen, denn er kam zu mir, packte mich am Kragen und gab mir eine schallende Ohrfeige. „Du triffst dich niemals wieder mit ihm, ist das klar?!“, brüllte er mir ins Ohr und war bedrohlicher als zuvor dabei. Geschockt und am ganzen Leib zitternd sah ich zu ihm auf. Als ich keine Anstalten machte, ihm zu antworten, fauchte er: „Hast du das verstanden, Weib?!“ „Ja! Ja, ich habe verstanden!“, sagte ich erschrocken, weil er wieder seine Hand hob. Einen Moment später schubste er mich an die Wand und verließ den Raum, doch nicht ohne die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss zu werfen. Wie erstarrt stand ich da und starrte dorthin, wo Albus gestanden hatte. Mit rasendem Herzen stieß ich die Luft – die ich angehalten hatte – keuchend aus, und rutschte an der Wand hinunter. Das war nicht der Albus, in den ich mich verliebt hatte, mit dem ich zusammen war. Albus war niemals aggressiv gewesen und plötzlich ging er so in die Luft? Das konnte einfach nicht sein! Irgendetwas an der ganzen Sache war faul! Im nächsten Moment kam mein Vater – Ron – in den Raum, wollte wohl anfangen zu reden, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er sich umsah. Dann wandte sich sein Blick mir zu und er wurde bleich. Sofort war er an meiner Seite und zog mich an sich. „Was ist passiert?!“, fragte er mit besorgter Stimme. Noch etwas durch den Wind erzählte ich meinem Vater, was passiert war und versuchte dabei, mich zu beruhigen, was mir natürlich nicht leicht fiel. Nachdem alles gesagt war, tauchte Harry auf, Albus’ Vater. Wieso er hier war, wusste ich nicht, aber wenn einer wusste, dass etwas faul an der Sache war, dann Harry. Mein Vater erzählte ihm rasch, was passiert war, während er mich aus dem Zimmer führte. „Rose, es tut mir Leid. Ich kann es mir nicht erklären, aber es tut mir wirklich leid“, sagte der Potter dann, wobei er mir und meinem Vater ins Wohnzimmer folgte. Sie hatten alle nichts von der Sache mitbekommen, da sie nicht da waren. Diese Zeit wollten Albus und ich eigentlich für uns nutzen, doch sehr schön war sie nicht gewesen. „Episkey“, murmelte mein Vater, während er den Zauberstab auf mein Gesicht gerichtet hielt. Ich spürte, wie die kleine Platzwunde an meiner Lippe langsam zuwuchs. Erst jetzt realisierte ich sie richtig. „Irgendwas kann da nicht stimmen. Albus ist nicht so! Das wisst ihr!“, sagte ich nach kurzem Schweigen. Ich konnte es nicht glauben und wollte es auch nicht! Zu meiner größten Überraschung ging danach alles sehr schnell. Mein Vater besprach sich mit Harry und dann kam meine Mutter dazu. Sie tröstete mich, während sie mit den beiden Männern sprach. Und plötzlich hatten sie einen Plan. Veritaserum! Denn keiner von uns wollte wirklich glauben, dass Albus so aggressiv geworden war, und wenn doch, dann wollten wir wissen, wodurch! Das Komische an allem war jedoch, dass sich Albus nicht daran zu erinnern schien. Ganz lässig kam er in den Raum, gab mir einen Kuss und lächelte alle an. Genüsslich trank er sein Butterbier – in dem schon Veritaserum war – und berichtete, dass er sich mit Scorpius getroffen hatte, sich dann aber erst wieder daran erinnern kann, wie er draußen herum lief. Scorpius. Das war die einzige Spur, aber… Was hatte er damit zu tun? Irritiert hatte ich zu den Erwachsenen aufgeblickt. Ihre Gesichtszüge ließen auf nichts Gutes hoffen. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte ich leise, wobei mein Blick auf Albus ruhte. „Das bedeutet, dass Albus unter den - wie wir vermuten – Imperiusfluch stand“, murmelte meine Mutter, „Und so wie es aussieht, hat Scorpius etwas damit zu tun.“ „Nein! Das kann nicht sein! Scorpius ist unser Freund!“, sagte ich, wobei meine Stimme verzweifelt klang. Nach ein paar beruhigenden Worten meiner Mutter einigten wir uns darauf, dass ich Scorpius einlud. Mit schwerem Herzen tat ich das auch. Albus verschwand nach Hause, damit er sich ausruhen konnte und keine 10 Minuten später tauchte Scorpius auf. Ich versuchte mich ihm gegenüber ganz normal zu verhalten. Nachdem ich ihm sein Butterbier mit dem Veritaserum hingestellt hatte, setzte ich mich neben ihn. Zusammen mit der Schlange stieß ich an und trank ein paar große Schlucke, während mein Blick zu ihm wanderte. Er hatte seinen Becher zur Hälfte geleert und ehe ich noch etwas sagen konnte, kamen meine Eltern und Harry in den Raum. Angst Angst machte sich in mir bereit. Was auch immer raus kam, es würde sicher nichts Gutes sein. „Hallo Scorpius“, meinte Harry freundlich und setzte sich dem Jungen gegenüber, „Du weißt, was mit Albus los ist, nicht wahr?“ Der Angesprochene kicherte leise und nickte. Plötzlich legte sich eine angespannte Stille über alle und die Atmosphäre schlug um. „Was ist mit Albus los?“, fragte mein Onkel im nächsten Moment. Wieder kicherte Scorpius und schaute Harry an. „Ich hab ihm mit den Imperiusfluch belegt.“ „Warum hast du das getan? Was sollte er tun?“ „Er sollte sich mit Rose streiten, ihr Angst machen, damit sie ihn fallen lässt!“, knurre die Schlange und ein wütender Ausdruck schlich sich in seine Gesichtszüge. „Und was dann? Wenn er Rose fallengelassen hätte?“, fragte mein Vater dann. Die Schlange schaute ihn grinsend an und antwortete: „Dann wäre ich da gewesen und dann wären wir zusammen gekommen! Er hat sie nicht verdient! Ich liebe sie und ich verdiene sie auch!“ Das reichte mir! Ich stand abrupt auf, gab Scorpius eine schallende Ohrfeige und verließ schnell den Raum. Eifersucht! Wie ich es hasste! Man sieht ja, was dabei heraus kam! Scorpius ging wohl ziemlich geschockt nach Hause, doch das war mir egal. In der Schule ignorierte ich ihn komplett, Albus und seine Geschwister taten es mir gleich. Am Ende war zwischen mir und Albus alles in Ordnung, ich hatte ihm alles erzählt, er hatte sich schuldig gefühlt und sich tausende Male entschuldigt, doch er konnte ja nichts dafür. Dennoch kam er ständig mit Rosen zu mir oder brachte mir Geschenke in Form meiner Lieblingssüßigkeit. Zu Scorpius habe ich den Kontakt später vollkommen abgebrochen. Solch eine Tücke brauchte man in einer Freundschaft nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)