Die Piratenbraut von Zicke (~Nami x Zorro~) ================================================================================ Kapitel 4: Die „Black Ripper“ ----------------------------- Nach all den Jahren, hatte Nami sich endlich den ganzen Dreck abwaschen können. Die Wärme des Wassers hatte auch unglaublich gut getan und sie fühlte sich wirklich schon viel wohler. Chopper half ihr dann wieder aus der Wanne und legte ihr das Badetuch um. Er holte die Sachen die sie von Zorro bekommen hatte und reichte ihr schon mal die Unterhose. Aber mit dem Baden war ja noch längst nicht alles getan, denn Namis Verletzungen mussten ja noch bandagiert werden. Der kleine Doktor machte sich also an die Arbeit, während Nami sich vorsichtig abtrocknete bereitete er eine Salbe vor und suchte schon mal einige Bandagen raus. Außerdem hatte er noch ein paar Medikamente dabei, die er Nami vorsorglich geben würde. Sie war ja immer im Kalten gewesen und ihre Wunden waren entzündet, da musste so einiges getan werden. Wie die Orangehaarige also abgetrocknet was, führte Chopper sie wieder rüber in das Schlafzimmer, wo sie auf dem Bett Platz nahm, so das der Elch besser an sie dran kam. Chopper bestrich die Wunden alle samt mit seiner desinfizierenden Salbe und legte dann die Verbände um. Selbst die blauen Flecke cremte er mit einer anderen Salbe ein. Nami hatte aber auch ein paar Wunden, die er nähen musste… Er tat aber sein bestes, das es ihr nicht all zu sehr weh tat. Staunend stellte er aber fest, dass sie dabei recht still saß. Aber wenn man so gequält worden war, wie die Orangehaarige, dann waren die paar Nadelstiche eine unwesentliche Kleinigkeit. Sie bekam also noch die letzten Verbände angelegt und dann schob Chopper ihr noch das Hemd hin, das sie sich überziehen sollte. Es war zwar viel zu groß, aber aus dichter Baumwolle, so dass es warm halten würde. Die junge Frau warf sich also auch noch dieses Kleidungsstück über, schnürte es oben am Ausschnitt zusammen und setzte sich dann wieder ordentlich hin. „Und nun?“, fragte Nami leise. Sie war gebadet, verarztet und sie hatte frische Sachen an, aber was nun passieren sollte wusste sie auch nicht. Auf ihre Frage hin, kam aber nicht gleich eine direkte Antwort. Chopper hielt ihr nämlich erst mal zwei kleine Schalen hin. In einer waren ein paar Tabletten und in der anderen eine grüne Flüssigkeit. „Nimm das erst mal, das ist gegen Fieber und Husten, und auch gegen die Entzündungen. Naja und ein paar Vitamine.“ Nami sah ihn nun an, aber sie hatte auch nicht das Gefühl das er ihr etwas Böses wollte. Also nickte die Orangehaarige und vereinnahmte den Inhalt der zwei Schalen. Zufrieden nahm Chopper ihr die dann wieder ab und dann lächelte er Nami an, er wollte gerade etwas sagen, als mit Schwung die Tür aufging und der Captain im Raum stand. Chopper zuckte schon zusammen, aber Nami gleich noch mehr. Ihr Herz ging wieder schneller und ein eiskalter Schauer ging durch ihren Körper. Eben hatte sie sich fast mal wieder wohl gefühlt und nun kam in ihr wieder tiefe Angst auf. Sie wusste nicht warum, denn eigentlich half ihr dieser Mann doch. Aber er hatte eben etwas unheimliches, etwas furchteinflößendes an sich. Selbst Chopper der ihn gut zu kennen schien, hatte wohl mehr als nur Respekt vor ihm. Er nahm nämlich gleich eine stramme Pose ein und wollte berichten dass er soweit fertig war. Zorro ließ den Arzt aber erst gar nicht zu Wort kommen. „Wenn du hier fertig bist, dann kannst du gehen, um den Rest werde ich mich selbst kümmern!“ Namis Nägel gruben sich in die Überdecke des Bettes und sie begann leicht zu zittern. Chopper nickte nur und ging dann auf Zorro zu, der ja im Eingang stand. Als er auf dessen Höhe war, hielt der kleine Kerl noch mal an und sah bittend zu seinem Captain herauf. „Sei… sei bitte nich so hart zu ihr, ja?“ Vom Grünhaarigen kam aber nur ein Augenrollen und sein Arm streckte sich lang aus. Sein Zeigefinger ebenfalls und das war ein deutliches Zeichen das Chopper nun gehen sollte! Der Elch verließ auch das Zimmer und wenig später hörte man auch wie die große Flügeltür im Vorraum zu klappte. Der Elchmensch war nun also gegangen und vor Nami stand nur noch diese finstere Gestalt, die ihr wohl gleich sagen würde, wie es mit ihr weiter ging. Bei jedem Schritt den Zorro dann auf sie zu kam, pochte ihr Herz schneller. Seine schweren Schritte hallten in ihren Ohren wieder und ihr Innerstes verkrampfte sich stark. Nami wollte nicht zittern, aber ihr Körper ließ ihr gar keine andere Wahl. Vor ihr blieb der Captain dann stehen und sah auf sie herab. „Steh auf!“, forderte er mit tiefer Stimme und sein Blick fixierte sie noch immer. Nami drückte sich also vom Bett hoch und ihre Finger gruben sich gleich mal in ihre Handflächen. Der Grünhaarige musterte sie ganz genau und er nahm sie auch kurz am Kinn und drehte ihren Kopf leicht hin und her. Sie sah gleich ganz anders aus, so versorgt und gewaschen… Trotzdem war sie immer noch abgemagert und die ganzen Verbände ließen die unzähligen Verletzungen immer noch erahnen. Nami hingegen bekam immer mehr Angst, ganz ungewollt ging ihre Atmung viel schwerer und das Klopfen ihres Herzens wurde immer schmerzhafter. Sie hatte gerade wieder solche Angst! Denn schon wie er sie hier musterte, wie er sie ansah und fixierte, das kannte sie nur zu gut und auch wie seine große Hand in ihr Gesicht langte und sie dort anpackte. Zorro wägte gerade lediglich eine Entscheidung ab, nämlich eine Entscheidung die über ihr Wohlergehen bestimmte, aber das konnte Nami nicht ahnen. Als er dann wieder die dunkle Stimme hob, zuckte sie abermals, unweigerlich zusammen. „Du wirst, zumindest fürs Erste, hier bleiben und dir mit mir das Bett teilen.“ Nami konnte nun nicht mehr anders, die Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schüttelte den Kopf. Sie wollte das doch nicht mehr! Warum tat ihr denn jeder auf der Welt sowas an. Choppers Worte wurde ihr nun auch klarer… Nami hatte es gewusst, sie hatte es allein gewusst, wie er sie eben „begutachtet“ hatte! Mit Tränen gefüllten Augen sah sie in das schmale, finstere von Zorro und mit bebender Unterlippe begann sie dann zu schluchzend. „B…bb..itte nicht. Ich bitte euch tut das nicht ich, ich ertrage das nicht länger! Bitte, bitte nicht…“ Sofort wurde Zorros Miene noch fester und finsterer. Er knurrte und packte Nami am Oberarm. Allein von dem Griff durchfuhr sie ein stechender Schmerz und der Gedanke daran was gleich passieren würde, lies sie noch mehr leiden. Zorro wand sie aber nur zur Tür und schnaufte wütend. „Du willst nicht?! Gut, dann bekommst du dein eigenes Bett, deine eigene Kajüte. Aber dann verspreche ich dir dass du die Nacht nicht allein verbringst! Sei dir sicher dass dir meine Männer Gesellschaft leisten!!! Sie haben ganz sicher nichts dagegen, aber du bestimmt oder?!“ Ihre braunen Augen weiteten sich augenblicklich und sie riss sie sogar so weit auf, dass ihre Tränen auf der Stelle trockneten. Ruckartig sah sie zum Grünhaarigen auf und öffnete leicht ihren Mund. Er wollte gar nicht?! Er … er nahm sie nur in Schutz vor seinen eigenen Männern… Nami spürte wie sich ihr Innerstes zusammenzog und wie ihr der kalte Schweiß auf die Stirn trat. „Oh…“, entwich es ihrer Kehle und dann sah sie beschämt zu Boden. „Es… Es tu mir so leid“, brach sie dann heraus. Sie wandte den Blick wieder zu Zorro und atmete schwer auf. „Bitte, bitte verzeiht mir, nur in den letzten Jahren da… Ich dachte nur...“ Mit dunkler Stimme wurde sie aber unterbrochen. „Was du dachtest ist hier nicht von Belang!“, bluffte Zorro. Dann wand er sie wieder um, stieß sie in die Richtung des Bettes und ließ sie los. Nami rieb sich etwas am Arm, denn die Stelle tat furchtbar weh. Nun ja, sie hatte ja auch kaum was auf den Knochen, das den harten Griff hätte abschwächen können. „Entschuldigt…“, piepste sie nun heiser. Nami legte ihre Arme um ihren Körper und rieb sich die Arme. Sie wusste ja auch nicht was jetzt mit ihr passieren würde, denn sie hatte Zorro verärgert. Also blieb sie lieber stehen und wartete ab bis er wieder etwas sagte. Doch der Captain sagte nichts, er band nur den Gürtel mit den Schwertern ab und lehnte sie gegen die Kommode. Anschließend blickte er aber wieder die Orangehaarige an, die ja noch reichlich eingeschüchtert vor dem Bett stand. Ein Schnaufen war von ihm zu hören und dann lehnte sich Zorro an den einen Pfeiler des Bettes. „Leg dich hin, worauf wartest du noch?“ Namis Blick wanderte zur Seite, sie starrte auf den Boden und erst nach wenigen Augenblicken traute sie sich zu Zorro auf zu sehen. Aus ihrer Kehle kam aber kein Mucks, sie nickte lediglich und schlug dann zaghaft die Decke weg. Das hieß aber noch lange nicht dass sie sich gleich hin legte… Auf einer Seite war sie ja dankbar dass man sie nicht wieder einsperrte, dass man ihr Kleidung gab und dass sie in einem vernünftigen Bett schlafen durfte. Aber sie hatte auch Angst, sie wusste nie was sie erwartete und bisher war ihr nie etwas Gutes wiederfahren. Da der Grünhaarige nun aber ungeduldig mit den Fingern an den Bettpfeiler trommelte, kletterte die junge Frau dann doch lieber in die weichen Daunen. Sie rollte sich ein bisschen zusammen, zog die Decke über sich und ließ sich dann ins Kissen sinken. Wie schon vorhin fühlte es sich unglaublich gut an. Ihr Körper entspannte sich und Nami fühlte wieder die Wärme die in ihr auf kam. Sie fühlte sie bis das Bett unter dem Gewicht des Schwertkämpfers nachgab und ein klein wenig knarrte. Genau in dem Moment wurde ihr wieder kalt, denn eine Gänsehaut breitete sich auf ihr aus. Automatisch rückte sie noch weiter zum Bettrand und wickelte sich mehr in die Decke ein. Ihre Sorgen waren allerdings unbegründet, denn Zorro zeigte ihr keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Er legte sich auf die Seite, den Rücken zu ihr gewandt und damit war die Sache erledigt. Nami brauchte lange ehe sie wirklich einschlafen konnte, aber es gelang ihr und somit fand sie eben auch Ruhe, Ruhe die sie bitter nötig hatte. Ihr Körper holte sich so aber auch was er brauchte und so bald Nami erst mal ausgeschlafen war, etwas Vernünftiges gegessen hatte, umso schneller würde sie sich auch erholen. Am nächsten Morgen jedoch wurde sie recht unsanft geweckt, denn die Sonne schien hell ins Zimmer und das war etwas, das ihre Augen schon lange nicht mehr kannten. Die Wärme war ja angenehm, aber als sie ihre braunen Augen öffnete stach das Licht sie förmlich. „Ah…“ Nami kniff die Augen wieder zusammen und hielt sich auch den Arm davor. Es war kaum zu ertragen und das obwohl sie sich so sehr gewünscht hatte, einmal die Sonne wieder sehen zu dürfen. Wie die Orangehaarige dann noch zur Seite blickte, fiel ihr auch auf das der Captain gar nicht mehr neben ihr lag. Er hatte wohl viel zu tun… Nun, da lag Nami richtig, aber im selben Moment ging auch die Tür auf und der besagte Captain stand in der Tür. Er musterte das Mädchen und trat dann weiter in den Raum. Als erstes schloss er die Vorhänge, die nun zwar noch Licht rein ließen, aber es war längst nicht mehr so grell. „Wir haben gutes Wetter, Gelegenheit für dich, dich hier um zu sehen…“ Während einem rauen Seegang hätte Nami sich sicher nicht auf den Beinen halten können, aber bei so einem herrlichen Wetter war es wohl nur gut für sie mal raus zu kommen. Ihre Lungen würden es ihr sicher danken. Der Grünhaarige ging also weiter zu seinem Schrank, dort nahm er eine Hose und ein weiteres Hemd raus. Er warf es zu Nami aufs Bett und lehnte sich dann wie gestern an einen der Bettpfeiler. „Anziehen, raus kommen!“ Die knappe Aufforderung sollte wohl genug sein und damit verabschiedete er sich auch mehr oder weniger. Zorro verließ das Zimmer also und Nami blinzelte leicht. Zwar nahm sie sich dann die Sachen ran, aber noch begann sie nicht hinein zu schlüpfen. Sie wollte erst mal dass ihre Augen sich an das fahle Licht gewöhnten. Wenn sie an Deck kommen sollte dann musste sie ja auch etwas sehen können. Das ging sicher viel leichter wenn sie schon mal mit gedimmten Licht klar kam. Ihre Augen nahmen die Helligkeit aber gut auf, jetzt wo die Sonne sie nicht so erbarmungslos anlachte. Nami sah sich auch noch mal im Raum um, er wirkte jetzt noch viel größer und prunkvoller. Nami zog sich dann aber rasch an, sie wollte Zorro nicht wieder verärgern, sie hatte ihn gestern sicher schon zu tiefst beleidigt, allein mit ihrer falschen Annahme. Doch nun beeilte sie sich und vom Schlafgemach trat sie in das etwas kleinere Arbeitszimmer. Hier befand sich Niemand, aber Nami fand die Tür durch die sie gestern gekommen war und die führte in den Gang. Und auch wenn es gestern dunkel und stürmisch gewesen war, hatte sie sich den Weg gemerkt. Ihre Orientierung hatte sie noch nie im Stich gelassen und sie schien auch durch die Jahre der Gefangenschaft nicht gelitten zu haben. Nach einigen Schritten trat sie also hinaus aufs Deck, wo sie sich wieder den Arm vor ihre Augen hielt. Die Sonne brannte noch immer und sie konnte kaum etwas sehen. Ihre Augen schmerzten auch wieder, aber das ging hoffentlich bald vorbei. An Deck ertönte dann aber sofort Gemurmel als die Orangehaarige hinaus trat. Nur Chopper begrüßte sie freundlich und kam gleich auf sie zu. „Hey Nami! Ich bin froh das du aufstehen kannst und das du raus kommst.“ Langsam nahm Nami dann den Arm runter und blinzelte den kleinen Elchen an. Bei seinem Anblick musste sie lächeln und nickte dann. „Das hab ich dir zu verdanken.“ Er hatte ihr wirklich sehr geholfen und dafür war sie ihm unendlich dankbar. Das Gebrabbel der Männer wurde aber immer lauter und einige begannen auch laut zu lachen, weshalb Chopper und Nami inne hielten. Ging es etwa um sie??? So schnell wie das Lachen aber angefangen hatte, verstummte es wieder. Die Menge teilte sich und Zorro kam nun auf die Orangehaarige und den Elchen zu. Sein Blick strafte die Kerle die eben noch in Gelächter ausgebrochen waren und nun war nicht mal ein Zucken auf ihren Lippen zu sehen. Nami so wohl auch Chopper wurden aber genau so steif wie die Anderen und es schien wirklich so, als würde jeder hier die Luft anhalten. So langsam fragte sich Nami, wie grausam und stark der Grünhaarige wohl wirklich war. Keiner versuchte auch nur ihn annähernd zu verärgern und selbst Chopper, der sich wohl als Freund von ihm bezeichnen konnte, hatte immensen Respekt. Tja und dann war da noch die Tatsache, dass er Arlong mal eben erledigt hatte. Deswegen war sie auch hier und nicht mehr in dieser modrigen Zelle. „Ich werde dir jetzt das Schiff zeigen und deine Aufgaben erläutern.“ „O..okay…“, stammelte Nami und nickte leicht. Da sich Zorro einfach umwand und los ging, folgte sie ihm einfach. Nicht das er sie wieder anschreien musste, weil sie trödelte, das war nun wirklich nicht nötig… Hinter Zorro lief sie also zwischen den Männern her und Nami spürte wie die sie alle musterten. Gut nur das Gedanken nicht zu hören waren, sonst wäre ihr wohl nur noch unbehaglicher gewesen. Zum einen hatten die meisten sicher widerliche, abscheuliche Gedanken und er Rest wollte sie sicher einfach nicht hier haben. Damit musste sie aber umgehen können, wenn sie bleiben wollte. Als dann aber hier und da ein Pfiff ertönte zuckte die Orangehaarige zusammen. Auch innerlich verkrampfte sich alles. Und dann, dann wäre sie fast noch in den Captain gerannt, denn er blieb abrupt stehen und wand sich um. Wieder reichte ein einziger Blick und die ungehobelten Kerle verstummten, sie lösten sich auf und gingen ihrer Arbeit nach, so wie es sich gehörte. Lediglich Ace trat an seinen Vorgesetzten und grinste leicht. „Solls denn weiter gehen?“, fragte er. Das kurze Kopfnicken des Grünhaarigen reichte ihm dann auch und er veranlasste alles Weitere. Die Segel wurden gesetzt und dann konnte es los gehen. Der Anker war bereits eingeholt, denn sie hatten sich in der Nacht von der Strömung treiben lassen. Für Nami begann nun aber die Führung auf ihrem neune zu Hause, zumindest würde es das sein, bis sie wieder allein klar kam und die Crew eine neue Insel erreichte. Sie folgte Zorro, wie sie aufgefordert wurden war und bekam so die Gelegenheit sich das ganze Schiff genau anzusehen. Die Ripper war wirklich riesig… Sie hatte fünf Masten, und fünf Unterdecks die nochmals unterteilt waren. Als erstes wurde Nami aber in den Deckaufbau geführt der ebenfalls noch mal drei Stockwerke aufwies. Vom Eingang unten her kam man in die Vorratskammer und dahinter befand sich die Waffenkammer. Von der Waffenkammer kam man nach oben in die Kombüse und von dort konnte man in den Konferenz- und Aufenthaltsraum, der recht einfach eingerichtet war. Wie es aussah wurde hier auch gegessen, denn die endlos lange Tafel war schon gedeckt. Vom Konferenzraum aus gelangte man auf eine Art kleines Sonnendeck wo sich aber nichts weiter drauf befand. Ab hier ging Zorro mit ihr dann eine steile Treppe wieder runter zum Hauptdeck und Nami fiel auf das sie Ausläufer hatte, von denen man auch von Außen in die verschiedenen Räumlichkeiten kam. Anschließend ging es wieder zurück ins Waffenlager von dem aus man eine Etage tiefer kam, so befanden sie sich also auf dem ersten Unterdeck, auf dem A Deck. Das A Deck beherbergte von Bug bis Achtern die gesamten Mannschaftsunterkünfte und Nami kannte diesen Gang schon, man hatte sie gestern hier runter gebracht und vorn in der Bugspitze befanden sich die Räume des Captains. Zwar etwas ungewöhnlich, aber wohl beabsichtigt. Ganz hinten im Heck war der Steuerraum, von dem aus man das Ruder betätigen konnte. Nun war Nami aber ganz verwirrt denn sie hatte auf dem Hauptdeck doch ein großes Steuerrad gesehen. „Das Schiff hat einen Steuerknüppel und ein Rad?“, fragte sie dann verwirrt. Zorro nickte und wand den Blick zu ihr um. „Bei der Größe ist das oft von Vorteil, denn die Einheiten sind verbunden und bei schweren Unwettern kann sie einfacher gelenkt werden.“ Nami hatte das noch nie gehört, aber es war in ihren Augen eine geniale Technik! Von hier aus ging es dann abwärts ins B Deck, und die Hälfte des Decks war von einem gigantischen Festsaal eingenommen. Sicher wurden hier diese ungestümen Saufgelage abgehalten, die man Piraten so nach sagte. In der Mitte waren weitere Mannschaftsunterkünfte, aber die schienen leer zu sein. Dahinter folgte ein großer Raum und von der Möblierung her sah man schon dass es das Arztzimmer war. Es beherbergte einen Schreibtisch, Medizinschränke, drei Patientenbetten, eine Liege und sogar einen großen Operationstisch. Außerdem fand man noch ein Stählernes Waschbecken und viele Tische auf denen fein säuberlich die Instrumente abgelegt waren. Von hier aus kamen sie aber in den für sie in nächster Zeit wichtigsten Raum. „Das Navigatinoszimmer“, brummte Zorro und öffnete die Tür. Er ließ Nami den Vortritt und sie sah sich verblüfft um. Da waren ein riesiger Schreibtisch, eine Couch mit Tisch, ein verdammt großer Schrank mit Zeichengeräten und Messinstrumenten und ein ganzer Eckschrank voll mit Kartenpapier! Das war aber nicht alles, sie hatte hier etliche Bücherregale und in mitten des Raumes stand noch mal ein extra großer Tisch für die Arbeit an den Karten. Nami war irgendwie wie benommen, denn das war einfach fantastisch. Nach all den ganzen Jahren des Leids und er Qualen, brachte sie ein aufrichtiges und spontanes Lächelnd über die Lippen. „Hier… Hier darf ich wirklich arbeiten? Ich darf das alles benutzen?!“ Sie war hin und weg und das nicht zu knapp. Hätte sie nicht solchen Respekt und nicht solche Angst vor dem Grünhaarigen, dann wäre sie ihm sicher um den Hals gefallen. Ihr größter Traum ging hier in Erfüllung und wenn sie auch nur ein paar Monate hier war, konnte sie hier so viel lernen und Zeit aufholen. Als Nami so herzerweichend lächelte, hätte seine raue, harte Schale ja fast einen Knacks bekommen, aber er war eben Zorro, bloody Devil und in dem Fall war es undenkbar das so etwas geschah. „Du darfst nicht, du sollst!“, betonte Zorro dann und wies mit der Hand nach draußen. Schließlich gab es hier ja noch viel mehr zu sehen. Die Orangehaarige nickte zaghaft und begab sich dann wieder auf den Flur, aber sie freute sich schon darauf wieder hier her zu kommen. Das C Deck, lies Nami allerdings noch heftiger staunen, denn es bestand aus zwei riesigen Bädern! Jeweils mit einem großen Wasserbecken zum schwimmen, je einer kleinen Sauna, einem Abkühlbecken, einem mit Wasserfall aus der Wand und einem runden Pool und einer Dusche. Nami hatte bisher nicht mal an Land solche Schwimmbäder gesehen, geschweige denn hätte sie gedacht dass es sowas auf einem Schiff gab! Das D Deck war dann nicht ganz so spektakulär. Es hatte einen großen Raum in dem der Heizkessel und die Pumpen für die Bäder waren, eine Holz- und Kohlelager und dann noch ein Lager für Munition. Nun kam allerdings das E Deck und das war ihrer Meinung nach, ein ziemlich Unheimlicher Ort. Es roch hier unten nach Ammoniak und schon vom Gang her drangen seltsame Geräusche an ihr Ohr. Schnauben, scharren und stampfen, lautes Rascheln und eine tiefe animalische Stimme. Da das Deck unter Wasser lag, war es hier finster und Zorro zündete erst mal die vielen Fackeln an. Nami konnte nun erkennen dass zum Bug hin das Lager für Segel waren und dass hier auch noch Ankerketten umher lagen. Am anderen Ende waren Heu und Stroh gestapelt … Gut zwei Drittel des Schiffes waren mit Pferdeboxen versehen, aber von den 16, sehr großen Boxen war nur eine belegt und aus der Drang das schnauben. Dieses Schiff besaß wirklich alles und nun auch noch einen Platz für des Menschen wichtigstes Tier. Eben jenes Tier trat nun auch aus seinem Verschlag und schnaubte laut. Aus den pechschwarzen Nüstern stieg sichtbar der Atem auf und als der Hengst den Kopf hob blitzte sein rotes Auge auf. Nami taumelte augenblicklich einige Schritte zurück, aber sie wurde von Zorro fest gehalten. „Sein Name ist Dare Devil, er ist Blind aber seine Ohren und sein Geruchssinn ersetzen das Augenlicht voll und ganz. Man merkt es ihm nicht an das er nichts sieht.“ Die Orangehaarige war nun echt platt, auf diesem Schiff gab es also ein blindes Pferd, das aber offenbar kein Kind von Traurigkeit war. Der Captain zerrte sie dann aber wieder nach draußen und bis nach Oben. Auf dem Weg dorthin kamen sie in den Gängen an den Kanonen vorbei und auch hier staunte Nami nicht schlecht, denn auf jedem Deck standen links und rechts einige Langneuner, die nur darauf warteten zum Einsatz zu kommen. Und sie erhielt noch einen Blick auf den Anker, der schwer und groß an der Seite des Bugs hing. Wieder im Licht der Sonne und auf dem Hauptdeck, wirkte erst mal alles auf Nami. Die Ripper war wirklich ein ausgenommen perfektes Schiff und sie schien in einem Makellosem Zustand zu sein. Aber sie wirkte auch abschreckend, das tiefe Schwarz des Rumpfes und der Segel, das Skelett das als Gallionsfigur diente und seine Sense hielt, die blutrote Reling und die blutrote Schrift auf den Flanken des Schiffes. „The Black Ripper“ Ganz zu schweigen von der Flagge die gerade im Wind wehte und den roten gehörnten Totenkopf präsentierte hinter dem sich drei Schwerter kreuzten. Das war sie also die schwarze Lady unter ihrem Captain und seiner Crew. Das neue, vorrübergehende zu Hause für Nami und ihr neuer Arbeitsplatz. Die Orangehaarige lehnte sich an die Reling und holte tief Luft. Die frische Seeluft tat unheimlich gut und obwohl sie noch gar nichts gegessen hatte, fühlte sie sich zum ersten mal wieder wohl. Zorro ließ sie auch wieder gehen, denn gleich gab es ja Essen und dann würde es für Nami los gehen. Der Captain wand sich aber zu guter letzt noch mal an sie. „Sieh dich ruhig um und schnapp noch etwas frische Luft, nach der Mahlzeit kriegst du was zu tun!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)