Forced Love von kyra_naisho (Du bist so einiges - aber nicht gewöhnlich!) ================================================================================ Kapitel 7: Das Erbe ------------------- Der Wind wehte mir kalt um den Mantel, der meinen Körper vor der umbarmherzigen Kälte schützen sollte. Ich ahnte bereits, das diese Nacht der Horror werden würde. Schon allein, weil ich etwas tat, was meinen Vater zu wieder war. Aber um Antworten zu bekommen musste ich so weit gehen und vor allem wollte ich endlich wissen, was es war, was mir meine Mutter da vererbt hatte. Der Mond strahlte hell vom Himmel herab, die Nacht war dunkel, viel mehr als sonst. Mein Atem kondensierte an der kalten Luft, während ich mich auf den weg zum Feind meines Lebens machte. Rote Augen funkelten in der Finsternis auf, ich spürte einen stechenden Blick in meinem Rücken und zog die Waffe, ehe ich mich umdrehte und in die Augen eines bekannten blutrünstigen Werwolfes sah. Mein herz schlug mir bis zum Hals, ich stand am Abgrund der Hölle und war bereit in ihn hinein zu springen ohne auch nur einen Moment zu zögern. „Ich habe gewusst, das du kommen wirst!“, knurrte der Werwolf und bewegte sich grazil um mich herum. Ich versuchte mich davon nicht zu irritieren lassen. Taylor bewegte sich immer noch, Zähne bleckend um mich herum und redete auf mich ein. „Ich weiß was du willst, was für Fragen du hast… Aber ich erwarte eine entsprechende Gegenleistung!“ Seine Unterton und seine Wortwahl ließen keinen anderen Schluss zu, als den, das er mich wollte, mich, mein Leben, mein Erbe. Während ich ihn ansah und beobachtete erinnerte ich mich wieder an die Worte, die Draco zu mir gesagt hatte. „Das ist es also, was du willst? Das ist es, was du dir ausgesucht hast? Wenn ich dich daran erinnern darf, du hast gegenwärtig keine Waffen, nichts… Du stehst dem allein gegenüber. Deine Freunde die Todesengel? Was können sie für dich tun, wenn du tot aufgefunden wirst? Nichts.“ Ich seufzte und vertiefte meine Angriffsstellung, ich wollte nicht wehrlos sein, wenn er, der älteste Werwolf den es gab, mich angreifen würde. Doch der erwartet Angriff blieb aus. Stattdessen fixierte mich ein hämisches Grinsen, welches mich nicht frei zu geben vermag. Ich erinnerte mich an eine Lektion, die mir Sören lange Zeit einst vor meinen ersten Einsatz als Todesengel lehrte: „Werwölfe sind magische Wesen, wie Vampire oder andere Wesen. Sie besitzen besondere Fähigkeiten, die uns zu schaffen machen können und die unser Umfeld unter den schlechtesten Vorraussetzungen zum Tode verhelfen. Besonders das mächtigste Wesen, das Alpha Männchen, wie es Taylor momentan darstellt, ist dazu fähig die Gedanken des Gegenübers zu lesen und sie zu manipulieren.“ Als ich in diesem Moment die Ausmaße dieser Lektion und der momentanen Situation begriff war es bereits zu spät. Er sah mich mit seinen roten Augen an und ich hatte eine schlimme Vorahnung, was jetzt geschehen würde. Wie gebannt sah ich ihn an, unfähig mich zu bewegen oder zu denken, was allerdings nicht von seiner Macht herrührte sondern eher von den Umstand, das ich mich versuchte zu konzentrieren, als plötzlich… Ein lebloser Körper landete vor meinen Füßen. Ein blutverkrustetes Gesicht sah mcih mit weit aufgerissenen Augen an. Alles war voll Blut und ich entsann mich an diesen schrecklichen Tag in meinen Leben… Es ist kalt… Ganz reiner, weißer Schnee fällt herab… Was ist reines Weiß? Was ist Schnee? Etwas, was nicht rot ist… Und was ist rot? Ich vernehme Schritte, Schritte, die sich durch den gerade gefallenen Schnee bewegen und die seichte Schneeschicht zerstören, die sich gebildet hat.. "Hast du dich verlaufen, kleines Mädchen?“ Es war eine schneidige Stimme, die viel Kälter war, als der Schnee, welcher mich umgab. Ich bekomme Angst, schreckliche Angst, denn mich ergreift eine schreckliche Gewissheit. « Dies ist eine Bestie! Eine Bestie in Menschengestalt!» Schießt es mir durch den Kopf, rot glühende Augen fixieren mich. "Darf ich dein Blut trinken? Deinen Körper zerreisen?“, hallt seine Stimme in meinem Kopf wieder und sie stürzt sich auf mich, der feste Griff verursacht Schmerzen… „Eine schlimme Erinnerung ist nicht so schlimm, wie es noch einmal zu erleben, oder? Allerdings mit der Gewissheit, das man es hätte verhindern können…“ „Wovon redest du?“, verlangte ich zu wissen und sah ihn an. Sein Blick war unverändert. „Deine Gabe, dein Erbe…“, half er mir auf die Sprünge, ehe er auf den leblosen Körper von… Ich zog die Luft scharf ein, meinen Augen weiteten sich, mein Atem wurde flach. „Nein!“, hauchte ich und fiel auf meine Knie vor diesem leblosen Körper nieder, der mir nicht fremd war. Zärtlich streichelte ich seine Gesichtszüge nach, die sich in mein Gedächtnis schon lange, lange Zeit eingebrannt hatten. Sein Sohn war schon für mich gestorben, ich wollte nicht, das auch noch er stirbt. Fassungslos saß ich vor ihm, Wut keimte in mir auf, ließ mich die Kontrolle über mein Handeln verlieren. Ohne einen klaren Gedanken ergreifen zu können sprintete ich auf ihn zu. Mir war egal, das er mir überlegen war, das er mehr Macht hatte als ich. Ich wollte nur, dass das Sterben endlich ein Ende hatte. Ich wollte nicht auch noch meinen Mentor verlieren, der mehr Vater für mich war als mein leiblicher es je werden würde. Geblendet von Wut, Hass und blinder Verzweiflung, weil ich nichts an seinem Zustand verändern konnte, raste ich auf ihn zu, wurde aber mit einer geschmeidigen Bewegung gegen die nächste Hauswand gepfeffert. Und damit nicht genug. Er hielt mich in der Schwebe und pfefferte mich nach links und rechts gegen die Hauswände. Ich biss mir auf die Lippen, wollte mir nicht die Genugtuung geben ihm meine Schmerzen, die meinen Körper durchzuckten, Preis zu geben. Darauf wartete er doch nur. Sich an den Schmerzen, seien sie seelischen oder körperlichen Ursprungs, zu ergötzen, das war die wahre Natur eines Werwolfes. Ein leichter Strom warmen Blutes rann an meiner Stirn herunter, über meine Wange und tropfte von meinem Kinn hinab auf meine Kampfbekleidung. Ich spürte einzelne Glieder nicht mehr, war aber nicht bereit aufzugeben, Trotzig sah ich ihn an. Als er merkte, das er nichts aus mir heraus bekommen würde, schleuderte er mich ein letztes Mal gen Boden, genau neben Sören, der immer noch leblos neben mir lag. Tränen begannen mir über die Wangen zu laufen. Ich war verzweifelt, konnte ich doch an der Situation nichts ändern… In diesem Moment, wo ich mich so schwach und hilflos fühlte ergriff er wieder das Wort. „Du hast die Wahl!“, knurrte er wütend und spielte mit mir. „Entweder du vererbst mir das, was ich will… oder ich werde ihn töten, ihn und jeden einzelnen, der dir am Herzen liegt!“ Ich hob meinen Kopf, was mir sehr schwer fiel und mir viel Kraft abverlangte, und sah ihn an. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich dachte an Draco, wie er, wie Sören jetzt, neben mir liegen würde. Die Haare verfilzt und die ebenmäßig schönen Gesichtszüge mit Blut verklebt. Seine grauen Augen waren leer. Meine Verzweiflung wuchs mit jedem, den ich mir in dieser Situation erdachte… »Ich darf das nicht zulassen! Ich KANN das nicht zulassen! Egal wie traurig, niedergeschlagen oder hilflos ich bin, sie werden weiter machen, werden weiter Menschen jagen und sie vernichten wollen, Zauberer wie Muggel! Menschen und Magier, die ich liebe, an denen ich hänge…« Wieder musste sie an Draco denken, an seine Frage… „VERDAMMT DOCH MAL!!“, hatte er gekeift und mich ernst und zugleich verzweifelt angesehen. „Warum suchst du immer solche Ausreden? WARUM VERTRAUST DU MIR NICHT ENDLICH??? Ich will dir doch nur helfen!“ Seine Augen waren bei diesen Worten etwas traurig und es schien als ob er nach den drei Worten lechzte, die ich mit äußerster Vorsicht aussprach. „Bitte… vertrau mir endlich…!“, flüsterte er, legte seine Hände auf beide Seiten meines Gesichts und zog seine Stirn an die meine, sah mir tief in die Augen. „Ich will nicht, das dir was passiert… Du sollst nicht schon wieder leiden müssen!“ Sein Ton war sorgsamer geworden, mehr Tränen traten mir nun in die Augen, als ich an die letzte, sehr intime Frage denken musste: „Liebst du mich?“ Mein Blick wurde trüber, ich schloss nun gänzlich die Augen um ihn mir noch einmal vor Augen zu führen. Diese Gefühle, wenn ich in seiner Nähe war, sein Lächeln, was sehr selten war und welches er mir schenkte, immer und immer wieder. Seine Nähe, seine Stärke, seine Ausstrahlung… Ich sah tief in mich hinein… Ich erkannte die Wahrheit… „Ich… ich lasse nicht zu… das du… meine Freunde…. Meine Familie tötest!“, knurrte ich und zwang mich aufzustehen. „Ich werde es nicht zulassen!“ Ernst sah ich ihn an und spürte plötzlich eine Wärme in mir. Ein Licht strömte aus meinen Körper. Intuitiv beugte ich mich zu Sören hinab und legte meine Hand auf seine Verletzungen. Sie verheilten… „Die Macht Verletzungen, egal wie groß sie sind zu heilen auf der einen Seite. Doch jede Medaille hat zwei Seiten. Du kannst diese Kraft auch dazu verwenden jeden einzelnen Dämon oder Menschen zu töten, der dir im Weg steht!“ Seine kalte Stimme machte deutlich, was ER machen würde. Doch das wollte ich nicht. Geschafft von meinem Wunden und den Verletzungen, die ich an mir offensichtlich nicht heilen konnte, brach ich zusammen und wurde, wie ich bemerkte, noch ein paar mal angegriffen. Mein Körper war so verletzt und kraftlos, das ich nur noch daran dachte ihn zu retten… Ihn… Draco… Doch in diesem Zustand war es mir nicht möglich. Ich war zu schwach, viel zu schwach… Schwere Wunden zierten meinen Körper, die mich nur daran erinnerten, wozu sie fähig waren und was sie mit ihm anstellen würden, würden sie ihn in die Finger bekommen… Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)