Forced Love von kyra_naisho (Du bist so einiges - aber nicht gewöhnlich!) ================================================================================ Kapitel 1: Beginn der Plage --------------------------- Angenehm wehte der frühe Morgenwind über die Felder, die sich vor meinem Balkon erstreckten. Die Ähren des Getreides wiegten sich in ihm hin und her, einzelne Blütenblätter flogen sachte, wie Federn, durch die sich langsam erwärmende Luft. Mein Blick ruhte auf den fernen Horizont, der sich in ein sattes Orange getaucht hatte. Ich wusste, irgendwo da draußen ruhten sie, die Lycaner. Jene Bestien, die wir, die Todesengel, des Nachts jagten. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Nichts auf der Welt konnte das wieder gut machen, was sie in ihrem Blutwahn angerichtet hatten. Seufzend wandte ich mich von dem Anblick des heranbrechenden morgens ab. Ich hatte wichtigere Dinge, die meiner Aufmerksamkeit bedurften, zumindest Tagsüber. Viktor, mein Vater, bestand neuerdings darauf, dass ich mich aus der Jagd zurück zog. Warum sagte er mir nicht. Stattdessen zog er es vor mich in eine richtige Lady zu verwandeln, die ich eigentlich schon von Geburt aus sein sollte. Schon allein die Kleidung, die auf meinen Stuhl lag, schrie förmlich danach. Eine weiße Seidenbluse mit Kragen, ein dazugehöriges kariertes Shirt und ein schwarzer Rock lagen fein säuberlich darüber gelegt. Widerwillig zog ich sie an, aber als unter all diesen Sachen auch noch eine Strumpfhose zum Vorschein kam, war bei mir Sense. Aus, Finito Narbenstein! Viktor wusste ganz genau, das ich ALLES tragen würde, auch lange Strümpfe, aber Strumpfhosen waren mir zu wider. Und daher er das ganz genau wusste, konnte das nur ein Witz sein! » Das ist definitiv NICHT sein Ernst! Ade liebe Strumpfhose, du bleibst schön hier und kommst nicht mit nach Hogwarts!« „Doch, das IST mein Ernst!“ Erschrocken fuhr ich herum und trotz der ungewohnten Wärme, die sich inzwischen in meinem Zimmer gebildet hatte, lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken. „ Musst du immer meine Gedanken lesen?“, fauchte ich Viktor an und mein Blick, mit dem ich ihn fixierte, verriet das ich gerade in einem wütenden Zustand steckte. Ohne mir eine Antwort auf meine Frage zu geben, was so viel bedeutet, wie das mein Widerwille mal wieder nicht registriert wurde, wandte er mir den Rücken zu. „ Beeile dich mit Anziehen, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit! Der Zug wartet nicht auf dich!“, zischte er im strengen Tonfall, ehe er die Tür ins Schloss fallen ließ. »VERDAMMT!!!«, fluchte ich in mich hinein und ließ mich in meinen Sessel fallen, der nebst meinem Bett stand. Nein, das Leben war nicht fair! Und so wie es aussah würde sich diese Tatsache auch nicht so schnell ändern. Also musste ich mich wohl oder übel der Strumpfhosenübermacht ergeben und diese in einem harten Kampf, weil sie nicht so wollte, wie ich, anziehen. Als ich den letzten obligatorischen Blick in den Spiegel tat musste ich unweigerlich feststellen, das meine Beine dadurch länger wirkten und ich insgesamt größer. » Aha!«, fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen. » Es sieht ziemlich so ganz danach aus, als ob Vater mich auf den Heiratsmarkt werfen will! Na super!« Grummelnd und nun weniger gut gelaunt betrachtete ich noch meine Haare, ehe mich ein Klopfen an der Tür aus den Gedanken riss. Herein trat eine unsrer kleinen Hauselfen, die mit gesenktem Haupt in die Türe trat. „ Entschuldigen Sie bitte, my Lady, aber Ihr Herr Vater möchte mit Ihnen los!“ Ich nickte kaum merklich als Signal, das ich sie verstanden hatte, atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich von meinem Spiegelbild losriss und die lange Wendeltreppe im gemäßigtem Schritt nach unten ging, wo mein Vater bereits auf mich wartete. Ein zufriedenes Lächeln schmückte seine Lippen, als er mich in dieser Kleidung erblickte. Ich zwang mich dazu nicht genervt mit den Augen zu rollen. Stattdessen drehte ich mich um die eigene Achse und präsentierte mich ihm. Ich musste feststellen, dass er es geschafft hatte, eine Lady aus mir zu machen, wenn auch nur rein äußerlich. Kein Wunder also, das sich seine miese Laune von vorhin etwas besserte. »Nein, sagen wir lieber nichts… Lassen wir ihm die Illusion. Meine Einstellung zu der ganzen Lady- Geschichte kennt er ja bereits zur genüge. Abgesehen davon will ich ihn nicht unbedingt noch mehr reizen, wie ich es bereits heute morgen getan habe!« Zusammen apparierten wir zum Londoner Hauptbahnhof, wo es uns zum Gleis 9 ¾ verschlug. Wie jedes Jahr war auch dieses Mal das Gleis voll mit Familien, die ihre Kinder das erste Mal in eine weit entfernte Schule schickten. Mein Vater ergriff das Wort, während wir beide uns den Weg durch die Menschenmenge suchten. „Ich erwarte, das du auch dieses Jahr wieder herausragende Leistungen bringst und das du dich vor allem ENDLICH wie eine RICHTIGE LADY benimmst!“, ordnete er an und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Ich tat es mit einem Nicken ab und wollte mich in den Zug begeben, als wir unverhofft von einer schneidigen Stimme angesprochen wurden. Ich zuckte kurz zusammen und lugte elegant über meine Schulter. Die markanten Gesichtszüge, sowie das weiß – blond waren unverkennbare Markenzeichen der Familie Malfoy, der ich in diesem Aufzug eigentlich zuletzt begegnen wollte. Mein Vater sah die Sache leider allerdings etwas anders als ich. „Mr. Malfoy, schön sie auch mal außerhalb ihres Büros zu treffen!“ BUÄRGS!!! Allein schon dieser Ton, welchen er gewählt hatte, ließ auf eine Beziehung schließen, die weit über das geschäftliche hinaus ging. Um nicht noch unnötig weiter Aufmerksamkeit zu erregen, wie mein Vater es getan hatte, als er mich als Lady Elanor Amelia Rothses vorgestellt hat, verabschiedete ich mich höflich von Mr. Malfoy und ihm und verschwand blitzschnell im Getümmel der Einsteigenden. Als ich drin war atmete ich erleichtert aus. Jetzt standen mir gute 3, 4 Monate OHNE Zurechtweisungen, OHNE Lektionen betreffs Ladyhaftes Verhalten oder der gleichen bevor. Meine am morgen ursprüngliche negative Stimmung hob sich von Minute zu Minute. Dementsprechend ließ ich mich relativ entspannt in den weichen Stoff der Sitze im Abteil meines Hauses, Slytherin, fallen. Ein zaghaftes Lächeln glitt über meine Lippen. Zwar würde ich in dieser Zeit keine Lycantropen jagen können, aber dafür, wie gesagt: kein Zwang sich Ladylike zu benehmen! Außerdem war ich mir sicher, das Sören, unser Chef der Todesengel, das schon irgendwie ohne mich hinbekommen würde, musste… konnte? »Jetzt erklärt es sich mir auch, warum er mich aus der Truppe genommen hat! Nicht allein, weil es sich für eine Lady nicht geziemt Dämonen zu jagen, nein… Sondern eher viel mehr, weil, wenn ich verheiratet bin, (bitte niemals!) sowie so nicht mehr jagen gehen könnte.« Ich begann unweigerlich mein zaghaftes Lächeln in ein richtiges umzuwandeln, als ich mir die Form einer möglichen Anzeige im Tagespropheten in den Sinn kam. »Reiche Tochter reinen Blutes mit nächtlicher Jagdaktivität sucht verständnisvollen Gatten, der nichts gegen übergroße Hunde (Werwölfe) hat und die Wunden der Nacht mit seinem Charme wegzaubert!« Nein!!! Das konnte man niemanden zumuten! Da muss wirklich die Lady in mir zum Vorschein kommen.. Auch wenn ich es absolut nicht mochte! Mit dieser, wenn auch schmerzlichen Einsicht (das mein Vater Recht hatte), widmete ich mich der uns üblichen Zeitung, als ich ein unüberhörbares Plumpsen vor mir vernahm. Über den Rand meines Informationsblattes, welches munter über alle möglichen Unsinnigkeiten berichtete, erspähte ich den allseits bekannten Blondschopf von Draco Malfoy. Glücklicherweise schien er mich nicht zu erkennen oder einfach übersehen zu haben, denn er begrüßte mich nicht. »Wäre ich eine echte Lady, dann würde ich ihn jetzt ordentlich zusammen stauchen! Da das aber sicher negative Auswirkungen auf mich haben würde, wie zum Beispiel die gesamte Aufmerksamkeit des Slytherinehauses, verzichte ich lieber darauf!« Zufrieden, das ich in Frieden gelassen wurde, ließ ich meinen Blick über die einzelnen Berichte und Bilder der Zeitung schweifen. Sie enthielt nichts wirklich interessantes, was zum Beispiel auf den Aufenthaltsort der Lycaner schließen lies. Schade eigentlich, aber irgendwann würden die sich schon verraten. Und wenn es so weit war, würde Sören, ihnen auch gewiss in meinem Namen, einen herzlichen Empfang bereiten. Bis dahin würde ich also lieb und brav die kleine Lady spielen, die sich mein Vater so sehr wünschte um im entscheidenden Moment agieren zu können. Meine Zukunftsträume würden allerdings von dem Unwissen meiner Nachbarin gestört. Diese, niemand anders als Pansy Parkinson, überlegte laut, wie der Fachbegriff für Werwolf war. »Wie passend…«, schlitterte es mir durch den Kopf. „Lycantrop!“, ließ ich geschwungen bemerken und blätterte währenddessen die nächste Seite des Tagespropheten auf um mir die nächsten Unsinnigen Artikel anzusehen. Zudem bemerkte ich, dass mindestens ein irritierter Blick auf mir ruhte. Anscheinend bin ich endlich sichtbar geworden. „Lycantrop ist die Fachbezeichnung für Werwolf! Das wolltest du doch wissen, oder?“ Daher der Blick, der weiterhin auf mir ruhte sich nicht geändert hatte, buchstabierte ich ihr in aller Seelenruhe das ach so schwierige Wort. Und weil ich schon einmal in den Rateklub des Rätsels eingestiegen war, war ich dadurch gezwungen weiter mit ihnen zu rätseln. Dabei bemerkte ich nicht, wie ein neugieriger Blick auf mir ruhte. Zumindest, bis wir dieses Rätselbaltt durch hatten. Daher dieser Blick mir unangenehm wurde, ich kam mir wie ein Insekt unter dem Mikroskop vor, wollte ich mich ihn unbedingt entziehen. „Ich geh mir ein wenig die Beine vertreten!“, meinte ich kurz angebunden, erhob mich und ging aufrechten Ganges, wie es halt eine Lady tat, zur Tür, öffnete diese und verschwand dann auf den Gang des Zuges. Dennoch hatte ich das Gefühl, als ob der faszinierte Blick, weiterhin an mir klebte, was aus meiner Sicht verständlich war, denn noch niemals zuvor war ich in solch einem Aufzug nach Hogwarts gereist. Was mich zusätzlich allerdings irritierte du verwirrte war die Tatsache, das ich der Meinung war, das es nur EIN Blick war, der auf mich gerichtet war. Nun doch etwas unladyhaft steckte ich die Hände in die Taschen, als ich ein Stück Papier ertastete. Dem Schriftzug nach zu urteilen war es von Sören. Na kleine Lady? Heute schon deiner Pflicht nachgekommen und etwas bemängelt? Tu uns bitte den Gefallen und lass dich nicht durch und durch zur Lady machen. Das würde dir nicht stehen und davon mal ganz abgesehen: ein paar Ecken und Kanten hat jeder! Davon abgesehen wären wir sehr enttäuscht, wenn du, unser bestes Nachwuchstalent, wahrhaftig das werden würdest, wonach dein Vater strebt! Viel Spaß in Hogwarts! Liebe Grüße, die Todesengel! Ich versuchte mir ein lautes Lachen zu verkneifen. Schon allein der Abschlusssatz: liebe Grüße, die Todesengel… Hatte ich gerade einen Brief von einem Killer bekommen der mich töten wollte? Mal ehrlich, Todesengel und liebe Grüße, das passte so gut zusammen, wie ein Vampir und ein Werwolf! GAR NICHT!!! Mein Blick glitt über den Brief um Fenster hinaus, bis er am Himmel hängen blieb, der sich langsam verdüsterte, was weniger mit den angekündigtem Regen als mit der Tatsache zu tun hatte, das langsam der Abend einbrach. Waren wir wirklich schon so lang unterwegs? Meine Frage verflüchtigte sich, als plötzlich Draco Malfoy persönlich nebst mir stand und mir meine Tasche reichte, während er mich intensiv musterte. »Diese wunderschönen grauen Augen waren aber auch der Wahnsinn!!!«, schoss es mir durch den Kopf und ich war heilfroh, das Viktor nicht hier war um in meinen Gedanken herum zu schnüffeln. Doch noch bevor ich ein liebes „Danke!“ hervorbringen konnt, hielt der Zug ruckartig an und die Lichter begannen zu flackern, ehe sie vollends verlöschten. „Verdammt doch mal!“, knurrte ich missmutig und sah an die Decke. Das durfte doch wohl jetzt nicht wahr sein, oder? „So redet eine Lady aber nicht!“, bemerkte Dracos Stimme an meinem Ohr und ich spürte, wie nah er mir tatsächlich war. Eine Nähe, die Unbehagen in mir erweckte. Plötzlich konnte man im Abteil Schreie vernehmen. Durch mein Jagdtraining in der Nacht gewöhnte ich mich recht schnell an die Dunkelheit und schlich wie eine Katze durch die engen Gänge des Zuges, bis ich zurück im Abteil ankam. Ich konnte den ganzen Weg über weder Knurren noch Schmatzen vernehmen, was bedeutet, das Lycaner wohl nicht hier waren. »Schade… einen der neueren Art hätte ich gerne noch zu Staub verarbeitet, bevor ich in Hogwarts angekommen wäre!«, bedauerte ich. Plötzlich ging das Licht ebenso unerwartet wieder an, wie es ausgegangen war. Alle atmeten erleichtert auf. „Muss wohl ein Kurzschluss oder so etwas ähnliches gewesen sein!“, murmelte ich und mein Blick blieb misstrauisch. Ich wusste, das hier irgendwas nicht stimmte. So ohne weiteres blieb kein Zug stehen! Und erst recht nicht der Hogwarts Express. Doch Zeit mir weiter Gedanken zu machen blieb nicht, denn in wenigen Minuten würden wir am Bahnhof ankommen und ich hatte noch immer nicht meine Uniform angezogen. Ich beeilte mich , mich in die Sachen zu zwängen um schnell wieder draußen zu sein. Erleichtert musste ich feststellen, das ich pünktlich zum Einrollen fertig war. Mit einem letzten misstrauischen Blick zur Decke des Zuges verabschiedete ich mich vom Zug und trat auf den Bahnsteig, der in tiefe Dunkelheit gehüllt war. Es war eine sternenklare Nacht, wie mir auffiel, ehe ich von Parkinson zu einem der vielen Kutschen gezogen wurde. Offensichtlich gehörte ich jetzt mit zum Malfoy Klub und das obwohl es gar nicht in meinem Interesse lag! »Okay, er sieht ja gut aus… aber ich weiß nicht recht, wie man ihn einschätzen soll. Er wirkt so erhaben, kalt, teilweise auch arrogant… Aber nicht so schlimm wie Kravius… Wenn ich schon an ihn denken muss dreht sich mir der Magen um! So arrogant wie der kann nicht mal ein Malfoy sein.« Ich schüttelte mich um den Gedanken los zu werden und hoffte inständig, das mein Vater nicht auf dumme Ideen kam, während ich abwesend war. Allerdings vertraute ich ihn so weit, das er wusste, was ich von Kravius hielt. Und einen Schwiegersohn dieser Güte wollte er sicher wahrlich nicht haben! Während ich in meinen Gedanken versuchte das Bild von Kravius loszuwerden ruhten zwei graue Augenpaare mal wieder auf mir. Etwas genervt blickte ich auf und sah Draco an. „Entschuldige, aber habe ich etwas im Gesicht?“, fragte ich bemüht einen höflichen Tonfall beizubehalten. Aber sein dämliches Gestarre, schon die ganze Zeit über, machte mich irgendwie kirre. Ohne das es die anderen mitbekamen lächelte er, zumindest sah es so danach aus. Langsam aber sicher hatte ich das Gefühl, das ich vor diesen Kerl Angst bekommen sollte. Umso erleichterter war ich endlich aus ein und derselben Kutsche aussteigen zu dürfen, die uns nach Hogwarts gebracht hatte. Frische Luft umfing mich und erinnerte mich an die heißen Nächte, die ich und die Todesengel hinter uns gebracht hatten, während wir Lycantropen gejagt hatten. Mir wurde erst jetzt so richtig bewusst, das mir dieser Teil meines Lebens zu fehlen begann. Im gemäßigtem Schritt, wie ich auch schon die Wendetreppe hinunter gestiegen war, bestieg ich die Treppen zum Schloss. Professor Snape stand dieses Mal mit der Schülerliste vor Ort und hackte jeden ab, der das Gelände betrat. Merkwürdigerweise hielt er den Zauberstab im Anschlag. Ein weiteres Indiz dafür, das hier irgendwas nicht stimmte. Die Todesser waren besiegt, von denen ging keine Gefahr mehr aus, also warum dann diese Vorsichtsmaßnahme? „Name?“, fragte Professor Snape, mein Hauslehrer und ich seufzte. ,,Lady Elanor Amelia Rothses!“, wiederholte ich die Worte meines Vaters vom Bahnhof und war mir sicher, das Servus bei dem Wort Lady eine Augenbraue hochzog. „Ja Professor, so ist das mit den Eltern. Irgendwann kommen sie auf die geistreiche Idee aus der lieben kleinen Tochter endlich eine Lady zu machen. Und dann geht es hoch her.“, bemerkte ich höflich lächelnd und schritt weiter in das Gebäude, wo ich mich an meinem Haustisch an den Platz setzte. „Was? Lady?“, fragte eine bekannte Stimme nebst mir und ich erkannte meine Freundin Robin. „Ja… eine Schnapsidee, die sich langsam zu verfestigen droht. Du ahnst ja gar nicht was für Erlebnisse in den Ferien hatte. Der reinste Horror…“, beichtete ich und widmete meine Aufmerksamkeit den neuen Schülern, die eintraten. „Das sind aber nicht so viele dieses Jahr!“, bemerkte ich leise flüsternd zu Robin, die nur nickend zustimmte. Mein Verdacht wurde immer stärker. Erst die Sache mit dem Zug, dann ein bewaffneter Lehrer am Eingang und jetzt noch eine dezimierte Schülerzahl? Sollten etwas mutierte Lycantropen in der Nähe sein? »Das werde ich auf meinen nächsten Hogsmeade Trip schon heraus finden!«, nahm ich mir vor und wandte mich von den Geschehen vor den Lehrertisch ab. Dadurch die Menge der Schüler klein war, war das alljährliche Häuserritual schnell vorbei und wir konnten nach der Rede des Rektors zum Essen über gehen. Dabei tönten die lehrreichen Worte meines Vaters in meinen Ohren wieder, die mich daran erinnerten ordentlich und gesittet zu essen, den Oberkörper gerade haltend und vor allem Dingen nicht zu kleckern. Diese Tatsache wurmte mich, warum, obwohl er weit weg war, vernahm ich seine Stimme im Kopf? Ich schüttelte mich heftig. Das durfte nicht wahr sein! Glücklicherweise lenkte mich Robin mit ihren Ferienabenteuern ein bisschen ab. Dummerweise durfte ich keinem erzählen, was ICH in den Ferien getan hatte. Zumindest nicht die Jagdsache! Alles andere war erlaubt und natürlich hatte es sich schon längst rumgesprochen, das ich fortan als Lady verschrien war. Das würde ich meinem Vater nie verzeihen! Als ich abends im Bett lag und mein Blick auf den Nachthimmel warf wurde mir wieder bewusst, das ich zurück war, zurück ind er Schule, wo ich meinen Alltag gerne wieder aufnehmen durfte. Wieder kamen mir meine guten 4 Monate Freiheit in den Sinn und mich beschlich so langsam das Gefühl, das ich bald nicht mehr diejenige sein würde, die ich bisher gewesen war. Das hier war mein letztes Jahr… ich bin 17… und mein Vater war daran zu arbeiten mich zu verkuppeln… Genügend Gründe dieses letzte Schuljahr zu genießen und alles zu geben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)