The Mentalist - What you shouldn't do is the most exciting von _Pamina (For childrens sake) ================================================================================ Kapitel 12: Und jetzt... ------------------------ Er streckte sich und fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht, ehe er die Augen öffnete. Randolf setzte sich auf und warf dabei einen kurzen Blick zur Uhr – 10.23 Uhr! Er hatte die ganze Nacht durchgeschlafen, denn die Nächte vorher waren nicht so angenehm gewesen. Als er auf Olivia aufgepasst hatte, war er ständig in einem nicht unbedingt dauerhaft bequemen Sessel gehangen, und das war den ohnehin verspannten Muskeln nicht gerade gut bekommen. Langsam stand er auf, öffnete die Fenster und sah nach draußen. Genervt stöhnte er auf! Sie saßen hier noch immer fest! Mitten in einem Wald! Er hatte bis jetzt nicht begriffen, was das alles sollte, doch hoffte er, dass er es irgendwann rausbekommen würde. Möglichst bald, denn er wollte, dass die Rothaarige sich einem Arzt vorstellte, der sich ihre Verletzungen ansah. Randolf ging ins Badezimmer, duschte sich schnell und ging dann mit noch nassem Haar nach draußen. „Guten Morgen die Damen“, meinte er freundlich und sah sich irritiert im Wohnzimmer um. „Wo ist denn Olivia?“, wollte er wissen, da diese nicht auf dem Sofa lag, wie er es für diese Uhrzeit vermutet hatte. „Sie schläft vermutlich, Cordi hat sie heute Morgen ziemlich früh geweckt“, erklärte Cida und stellte dem Mitarbeiter des Justizministeriums Pfannenkuchen mit Ahornsirup und einen großen Becher Kaffee mit Haselnussgeschmack hin. „Wenn du gefrühstückt hast, kannst du sie ja wecken, das wollte ich nicht tun, da Cordi heute auch so aufsässig war, und ich nicht wollte, dass Olivia deswegen vielleicht wieder Kopfschmerzen bekommt“, sagte das schwarzhaarige Kindermädchen und gesellte sich wieder zu ihrer Hauptbeschäftigung. Sie hatte mit Cordelia ein Puzzle angefangen, doch die Fünfjährige war heute so wild, dass sie sie kaum bändigen konnte. Der blonde Wirbelwind rannte durch den ganzen Raum und konnte es nicht unterlassen ab und an ein Jauchzen von sich zu geben. „Delia, bitte! Denk an Olivia, sie muss noch ein bisschen schlafen, damit sie bald mit dir spielen kann!“, bat die Angestellte und lief hinter der Kleinen her. „Cida, ich werde gleich mit Delia spielen, könntest du Gr… ich meine Olivia etwas zu essen machen?“, bat er und die Schwarzhaarige nickte. Schließlich hatte er aufgegessen und Cordelia lag schon auf der Lauer, weshalb er anfing mit ihr herumzualbern, und dieses Spiel wurde auch erst gestoppt, als Cida mit einem Tablett auftauchte. „Kümmer dich mal um Olivia, ich übernehm Cordi wieder“, lächelte sie. Er nickte, nahm das Tablett und ging langsam zum Zimmer. Er klopfte leise, doch als sie nicht von drinnen antwortete, trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Schon im ersten Moment fiel ihm auf, dass das Licht im Badezimmer an war, doch er dachte, dass Grace sich darin befand. „Guten Morgen Olivia“, meinte er mit leicht erhobener Stimme. „Ich bring dir dein Frühstück, soll ich draußen warten?“. Er hatte das Tablett abgestellt und drehte sich nun um. Sie antwortete nicht und er fragte sich, ob alles in Ordnung war. „Olivia, geht’s dir gut?“, forschte er nach, doch wieder keine Antwort. Nun kam es ihm wirklich komisch vor und er machte sich auf den Weg Richtung Badezimmer, wobei er nach drei Schritten – nun in einem anderen Blickwinkel – sah, dass die Rothaarige mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. „Grace?!“, sprach er sie nun bei ihrem richtigen Namen an, und kniete sich hastig neben sie. „Grace, kannst du mich hören?!?“. Er schüttelte sie sanft aber trotzdem bestimmt an den Schultern, doch sie rührte sich nicht. „Verdammt!“, murmelte er und drehte sie leicht zu sich. Er konnte sehen, dass nun auch noch eine Beule ihre Stirn zierte. „Nun reicht’s aber wirklich!“, murmelte er und hob Grace vorsichtig hoch, wobei er hoffte, dass sie sich nicht noch mehr verletzt hatte, als er grade sehen konnte. Er legte sie aufs Bett und lagerte ihren Oberkörper so, dass sie sich nicht an ihrem Erbrochenen würde verschlucken können, falls sie sich übergeben musste und er draußen war. Er musste unbedingt mit Cida reden, und da diese nicht mit herein konnte, da Cordi sonst gesehen hätte, was los war… Er musste raus und sie alleine lassen. „Ich bin gleich wieder bei dir!“, flüsterte er und legte ihr einen kühlen Lappen auf die Stirn ehe er das Zimmer verließ. ***** Eine ganze Weile hatte Ardin der Bahn hinterher gesehen, ehe er sich beinahe reumütig aus dem Bahnhof bewegte. Er ließ sich zum Hauptbüro des Justizministeriums bringen, wo er sich mit seinem Vorgesetzten anlegte. Der Türke erbat das Recht seine Deckung zu lüften und dem CBI bei der Suche zu helfen, doch seine Bitte wurde abgelehnt. Es waren einige sehr unhöfliche Worte gefallen ehe er das Büro ziemlich aggressiv wieder verließ. Es hatte nichts gebracht, dass er in der Zelle verharrt hatte!!! Wieso hatte er den Agenten nicht einfach verraten, was er wusste? Vermutlich einfach aus dem Grund, weil er sonst nie etwas tat, was vorher nicht zumindest mit seinem Partner abgeklärt worden war. Mustafa seufzte und blieb einige Augenblicke unschlüssig an der Straße stehen. Was sollte er jetzt tun? Erneut rief er auf Randolfs Handy an, doch natürlich ging niemand ran, wie auch??? Randolf war schließlich ebenso in den Fängen der Entführer wie diese Grace. Schließlich winkte er einem Taxi zu, steig ein und ließ sich zur Adresse seines Kollegen fahren. Dort war natürlich niemand zu Hause, doch Ardin wusste wie er in das Haus kam, ohne dass die Alarmanlage anspringen würde. Als er im Inneren stand, atmete er kurz durch und durchsuchte die Räume. Er wusste selbst nicht genau, wonach er suchte, doch irgendeinen Hinweis musste er doch darauf haben, wann Dare verschwunden war! Denn er vermutete, dass die oder der Entführer sich einen Zeitpuffer gelassen hatte, damit man ihm nicht zu schnell auf die Spuren kam. Bei Cordelia hatte er das ja scheinbar getan, doch bei der CBI-Agentin hatte er schon am nächsten Morgen den Brief geschickt. Nach Ardins Annahme, hatte es aber bei Randolf auch nicht allzu lange gedauert, doch er konnte sich nicht sicher sein, da sein Vorgesetzter ihn zu etwas anderem beordert hatte und er somit in der Zeit nicht mit Dare in Kontakt stand. So ein Mist, das hatte auch ausgerechnet in diesen Tagen geschehen müssen! Ardin wäre sonst ja gar nicht von seinem Wachposten gewichen! Er saß in der Küche und überlegte, was er tun sollte. Zu Creed gehen, diesen bedrohen und dadurch wieder verhaftet werden, damit er es den Agenten doch sagen konnte? Auf eigene Faust alleine ermitteln? Oder sich doch einfach gegen den Wunsch seines Büros durchsetzten und mit dem CBI zusammenarbeiten? Er konnte sich einfach nicht entscheiden! Dare hätte vermutlich gewusst, was zu tun gewesen wäre! Oder dieser hätte sich vermutlich einfach durchgesetzt! Ardin verharrte und dachte nach. Er war sich sicher, dass die beiden Agenten die er in der Bahn losgeworden war, zu ihm fahren und dort auf ihn warten würden. Sollte er ihnen den Gefallen tun? Doch was sollten sie schon machen – er hatte nichts Widerrechtliches getan, und somit würden sie ihn nicht festnehmen können. Er konnte sich einfach nicht entscheiden, und legte sich schließlich ausgestreckt aufs Sofa, ganz in der Hoffnung vielleicht einen Geistesblitz zu haben. ***** Es hatte lange gedauert, bis Cho und Rigsby sich in den Vordersten Teil des Zuges durchgedrängt hatten um dort mit dem Fahrer zu sprechen, welche sie anfangs abwehren wollte, doch als Cho ihm sagte, dass er ihn wegen Behinderung der Justiz verhaften würde, ging alles ganz schnell. Der Fahrer legte einen außerplanmäßigen Halt ein und ließ die beiden Agenten raus, woraufhin diese am Stadtrand von Sacramento standen und nicht wussten, wie sie vorankommen sollten. Cho zog grummelnd sein Handy aus der Tasche und rief Lisbon an, welche sich ein Lachen nicht hätte verkneifen können, wäre die Situation nicht doch relativ ernst gewesen. „Chef, was sollen wir machen?“, wollte der Asiate wissen und sie ordnete ihm an, dass sie sich ein Taxi nehmen und dorthin zurückfahren sollten, wo das Auto stand um dann ins Büro zu kommen. Der Schwarzhaarige legte wieder auf und sah seinen besten Freund an. „Alles klar?“, fragte er als er Waynes Gesichtsausdruck sah. Dieser war eine Mischung aus Verstörung und Wut. „Nein, nichts ist klar!“, brach es aus dem zweitjüngsten Agenten heraus. „Ich meine, hast du mal nachgezählt, wie lange Grace jetzt schon weg ist? Und auch das kleine Mädchen – es kann doch verdammt noch mal nicht sein, dass niemand sie gesehen hat?!? Und Ardin, wieso hätte er abhauen sollen, wenn er nichts gewusst hätte? Ich hab es mir schon fast gedacht! Er ist jetzt sicher auf dem Weg zu seinem Komplizen, und lacht sich ins Fäustchen, dass wir zu blöd waren um eine Information aus ihm rauszubekommen!“. Cho sah Wayne an und seufzte. „Rigs, ich bin mir sicher, dass es Grace gut geht“, meinte er und hoffte inständig, dass das der Wahrheit entsprach. Doch auch er wusste nicht mehr, was sie tun sollten und so ertappte er sich bei dem Gedanken, dass es vielleicht die beste Möglichkeit wäre, Creed auf den Kopf zuzusagen, dass ihnen seine Kenntnis über den Verbleib seiner Tochter bewusst war. „Wayne, wir machen es jetzt so, wir lassen uns von einem Taxi zu unserem Auto fahren, gehen ins Büro und versuchen Lisbon davon zu überzeugen, dass wir mit Creed reden müssen, denn wenn Jane wirklich Recht hat, ist er unsere einzige Chance“. Wayne nickte und beide liefen schweigen nebeneinander her, bis sie auf der nächsten, stärker befahrenen Straße endlich ein Taxi erwischten, welches nicht besetzt war, oder sie ignorierte. Der Straßenverkehr war um diese Uhrzeit wirklich die Hölle, und das Taxi brauchte ewig bis es am Ausgangspunkt der Agenten ankam, wo gerade ein Abschleppwagen dabei war, Chos Wagen mitzunehmen. Der Asiate stieß einen Fluch aus, und sprang aus dem Taxi, Wayne zahlte schnell und eilte dann seinem Kollegen zur Hilfe, welcher sich schon heftig mit dem Idioten vom Abschleppdienst angelegt hatte. „Hören Sie zu, entweder Sie setzen das Auto jetzt wieder ab, oder wir verklagen sie wegen Behinderung der Justiz!“, versuchte der Asiate es wie schon vorher bei dem Bahnfahrer, doch dieser Idiot vor ihnen ließ sich dadurch nicht beeindrucken, obgleich beide Agenten ihm ihre Ausweise unter die Nase hielten. „Sie können ihr Auto nicht über zwei Stunden so mies geparkt stehen lassen, ob sie nun von der Bullerei sind, oder nicht!“. Wayne musste sich sehr zusammenreißen, als der Mann ihnen gegenüber sie beleidigte. „Wir sind keine Polizisten, sondern Ermittler und wir brauchen unseren Wagen um nach einem Verdächtigen zu suchen, welcher uns hier abgehängt hatte – das war auch der Grund weshalb unser Wagen hier so lange stand! Es war nicht geplant gewesen!“. „Es ist Ihr eigenes Problem, wenn Sie ihre Zeugen nicht im Griff haben, aber ich habe meine Befehle! Und meine Aufgabe ist es diesen Wagen abzuschleppen, weil er im Absoluten Halteverbot steht, und das schon sehr lange Zeit! Also lassen Sie mich endlich meine Arbeit machen! Sonst zeige ich Sie an und zwar wegen Belästigung!“. Er drehte sich von beiden Männern weg, und gab seinem Mitarbeiter weitere Anweisungen, was dieser tun sollte. „Dieser arrogante Riesenarsch!“, wütete Wayne, doch Cho gebot ihm Einhalt. „Es hat keinen Sinn jetzt auf ihn zu fluchen, denn eigentlich hat er vollkommen recht – wir müssen etwas finden, womit wir ihn überzeugen!“. Er dachte angestrengt nach und ihm fiel schließlich ein, was den Mann eventuell dazu bringen könnte, seine Meinung zu ändern. „Entschuldigen Sie!“, meinte er und der Arbeiter drehte sich sichtlich genervt um. „Was wollen Sie denn noch immer hier? Ich habe Ihnen doch laut und deutlich gesagt, dass Sie Ihr Auto dort abholen können, wo wir es jetzt hinbringen. Dann zahlen Sie schön ihre Gebühr, und dann können Sie ihren geliebten Wagen wieder haben. Aber tun Sie mir und sich einen Gefallen und hauen jetzt ab, sonst hole ich die Polizei!“. Er drehte sich wieder weg, doch Cho ließ dieses Mal nicht locker. „Ich will keinen Streit mit Ihnen, auch wenn Sie denken, ich würde es darauf anlegen. Aber derjenige, den wir suchen, hat vielleicht etwas mit der Entführung von Cordelia Creed zu tun, und das hat mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas mit Staatssicherheit zu tun!“, flunkerte Cho sehr überzeugend zusammen. „Wenn wir also nicht schnell unseren Wagen bekommen und diesen Typen finden, kann es gefährlich werden – und zwar für uns alle!“. Er sah gespielt betroffen drein und sah an der Miene des Mannes, dass dieser langsam anfing ihm zu glauben. „Wir zahlen Ihnen hier und jetzt die Gebühr, und dann geben Sie uns den Wagen, damit wir hier schnell wegkommen, okay?!“, bat er und nach kurzem Überlegen, was man dem Herrn an der gerunzelten Stirn ansehen konnte, willigte dieser ein, woraufhin Cho seinen Geldbeutel aus der Hosentasche zog und dem Mann 100 Dollar in die Hand drückte. „Behalten Sie den Rest, und vielen Dank!“. Der Mann starrte einige Augenblicke ungläubig auf seine Hand, gab seinem Kollegen dann aber das Zeichen, den Wagen wieder runterzulassen. Cho grinste Wayne zu und beide stellten sich an den Straßenrand, bis ihr Auto mit allen Rädern wieder auf dem Boden war. Wayne setzte sich ans Steuer und gab Gas. Cho hätte ihn davon abhalten können, wenn er hätte wollen, doch ihm war klar, dass sie sowieso bald im nächsten Stauknoten hängen würde, was nach wenigen Minuten Fahrt auch tatsächlich der Fall war. „Oh verdammter Mist! Was soll das denn jetzt hier?!?“, schrie Wayne auf und ballerte mit seinen Fäusten auf das Lenkrad, wobei er einige Male auf die Hupe kam, weshalb Cho ihn am Ärmel festhielt. „Beruhig dich bitte“, meinte er eindringlich und sah seinen Freund von der Seite her an. Ihm war selbst nicht klar, wieso Ardin vor ihnen geflohen war, und auch in seinem Verständnis konnte es nichts Gutes heißen, doch daran war nun momentan nichts zu ändern. „Es ist wie es ist – die Vergangenheit können wir nun nicht ändern, also lass uns nach vorne blicken!“. Wenn Blicke hätten töten können, so wäre Chos bester Freund wohl zum Mörder geworden, als er den Asiaten nun scharf ansah, sich einen Kommentar jedoch verkniff. Das durfte doch alles nicht wahr sein!!! ***** Schwer atmend und verschwitzt stand er an das Geländer seines Balkons gelehnt. Nach Creeds Anruf vor zwei Tagen war er unruhig geworden. Er mochte es nicht, wenn er unruhig war, und deswegen war er auch heute wieder auf das Laufband gegangen. Der Schwarzhaarige hatte erst gedacht, dass sein Plan ins Schwanken geriet, denn Creed hatte offensichtlich verstanden, dass er für das Verschwinden dieser Olivia verantwortlich war. Doch dann hatte er nachgedacht und bemerkt, dass Creed nichts gegen ihn in der Hand hatte, außer einer Kamera mit Aufnahmen, die ihn selbst stark belasten würden – also somit war er sicher! Der Politiker würde sich nun seine Chancen nicht zerstören. Nicht jetzt, da er kurz davor war zum Gouverneur gewählt zu werden! Dieser Gedanke und die Bewegung hatten ihn nun etwas beruhigt und er fragte sich wie er es weiter angehen sollte. Cida war mit Cordelia und den beiden anderen in einer Hütte im Wald, weit ab von irgendwelcher Zivilisation, und somit würde von ihnen keine Gefahr drohen, denn er hatte darauf bestanden, dass das Kindermädchen kein Handy mit sich nehmen würde. Er beschloss, dass er heute am Mittag losfahren, einkaufen und dann gegen Einbruch der Dunkelheit zu ihnen fahren würde – denn verhungern wollte er sie schließlich nicht lassen, und außerdem hatte er Cordelia versprochen, dass er sie besuchen würde, wenn schon ihr Papa nicht vorbeikommen konnte. Der Mann lachte auf, und befreiter atmend stellte er sich im Bad unter die Dusche, ließ das kalte Wasser über seinen Körper laufen und pfiff ein Liedchen vor sich hin. Das lief alles doch fast noch besser als geplant! ***** Randolf lief aus Olivias Zimmer und ging schnell ins Wohnzimmer, wo Cida mit Cordelia ein Puzzle machte. Er warf ihr einen drängenden Blick zu, woraufhin sie Cordelia aufforderte kurz alleine weiterzuspielen, und dann mit dem Ermittler in die Küche ging. „Was ist los?“, fragte sie und sah den Mann ihr gegenüber an, welcher deutlich nervös und vor allem ratlos wirkte. „Olivia ist zusammengebrochen, hat sich noch mal den Kopf gestoßen und ist jetzt wieder bewusstlos. Sie liegt in ihrem Zimmer auf dem Bett, aber wir müssen einen Arzt anrufen! Sie braucht Hilfe!“. Die Schwarzhaarige seufzte auf und sah auf die Arbeitsfläche, welche zwischen ihr und Randolf war. „Wie sollen wir einen Arzt anrufen? Ich habe kein Handy“, sagte sie leise und blickte nun auf und direkt in seine Augen. „Glaubst du, dass es sehr schlimm ist bei ihr?“, fragte sie und Dare nickte. „Wir dürfen nicht mehr zögern – ich glaube, dass sie sonst schwere Gehirnschäden davontragen kann. Erst der Schlag, jetzt der Sturz! Das ist zu viel!“. Das Kindermädchen seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich hab keine Ahnung, wie ich dir oder ihr helfen kann“, gab sie bestürzt zu. „Ich habe keinen Plan wo wir sind, ebenso wenig wie du, und ich habe kein Handy“, sie stoppte. „Der Mann der uns herbrachte meinte, dass es gefährlich sei, wenn wir ein Mobiltelefon hätten, dann könnte man uns über GPS finden!“. Dare schüttelte den Kopf. Scheinbar war genau das der Plan des ‚Entführers‘ gewesen! Sie völlig in der Einsamkeit auszusetzen. „Und wenn ich in den nächsten Ort laufe“, fing er an, doch Cida unterbrach ihn. „Der nächste Ort ist weit weg!“, meinte sie bedrückt. „Wir sind über eine halbe Stunde gefahren, nachdem wir den letzten Ort gesehen haben. Und du wirst ihn nicht finden, es gibt keinen offiziellen Weg und ich kann den Weg nicht beschreiben, da der nicht einfach grade aus geht, sondern oft abbiegt!“. Langsam drang die Erkenntnis in Randolfs Gehirn ein. Sie waren hier Gefangen in der Freiheit! Wenn er nun loslaufen, und sich verlaufen würde, wäre Grace nicht geholfen! Eine andere Lösung musste her! Irgendwann würde der Typ der sie hergebracht hatte, doch wieder kommen. „Du sagst, es gibt keine Möglichkeit zu ihm Kontakt aufzunehmen?“, fragte er und die andere nickte mit dem Kopf. „Aber das Essen müsste doch bald knapp werden, immerhin sind wir jetzt zu viert, und ihr seid schon eine ganze Weile hier, oder?!“. Die andere nickte wieder und sprach dann. „Heute oder morgen wird er herkommen und uns frisches Essen bringen, dass hat er gesagt. Er hat versprochen uns zu versorgen, damit wir bloß nicht in Gefahr kommen, gesehen zu werden!“. Offensichtlich hatte die Frau nicht verstanden worum es ging! Es war niemals darum gegangen Cordelia vor irgendjemandem zu schützen! Es war die ganze Zeit ein Spiel gewesen, er und Grace waren in das Spiel hineingeraten ohne eingeplant zu sein, und wurden deswegen aus dem Weg geschafft! Nur, dass der Entführer bei ihm sanfter vorgegangen war, als bei der Rothaarigen! „Dann bleibt uns wohl nichts anderes als zu warten!“, seufzte Randolf und ging schweren Schrittes zurück zu Grace, welche noch immer bewusstlos auf dem Bett lag. „Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe“, flüsterte er und feuchtete das Tuch für ihre Stirn erneut an, ehe er das Zimmer wieder sehr stark verdunkelte. Wenn sie aufwachte, würde sie sicherlich wieder Kopfschmerzen haben. Was sollten sie denn nur tun? Sie hatten bald keine Schmerztabletten mehr und er hoffte, dass ein Wunder geschehen würde, auch wenn er eigentlich kein gläubiger Mensch war. Wieso hatte er in diese Situation kommen müssen? Darauf fand er jedoch schnell eine Antwort. Wer hätte sich bitte um Grace kümmern sollen, wenn er nicht hier wäre?!? Die Rothaarige lag immer noch reglos da. Es war nun kurz vor 13 Uhr. Wie lange war sie schon bewusstlos? Er konnte es nicht wirklich einschätzen, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es nicht gut war, dass sie schon so lange nicht zu sich kam. Ein Seufzen entfloh seiner Brust und er blickte wieder zum Bett. ***** Er hatte noch lange gezögert, sich dann jedoch entschieden, dass er beim besten Willen nicht mit dem Gewissen leben konnte, welches er haben würde, wenn er nun seine Informationen hinter dem Berg hielt! William hielt die Kamera in der Hand, die er gefunden hatte, und zog sich schließlich seinen Mantel über. Sein Entschluss war gefasst! Er würde den Agenten alles sagen, was er wusste. Wo seine Tochter war, und dass er glaubte, dass sich Grace ebenso dort befand. Es war ihm klar, dass dies seinen politischen Tod bedeuten würde, doch er war niemals gewillt gewesen jemanden wirklich seiner Freiheit zu berauben, und dies war in Graces Fall geschehen. Von Dare ahnte er ja noch immer nichts, und somit ließ er sich mit dem Vorsatz zum CBI fahren, dass er ihnen sagen würde, wo sich Cida, Cordelia und Grace aufhielten, und natürlich auch, wie sie dort hinkommen würden. Der Politiker konnte ja nicht wissen, dass der Drahtzieher der ganzen Geschichte heute selbst zu den Verschollenen fahren würde, und somit ein Zusammenstoß zwischen ihm und dem CBI unabwendbar war. ***** Ardin hatte lange Zeit überlegt und schließlich beschlossen, dass er den Spieß umdrehen und die CBI-Leute beschatten würde. Somit würde er mitbekommen, was diese taten. Natürlich war ihm klar, dass er in der Unterzahl war, und ein deutliches Problem hatte, wenn sich die nun verbleibenden Agenten trennen würden, doch da würde er dann gefühlsmäßig entscheiden müssen. Er nahm seine Schlüssel und ging nach draußen, wo er ein Taxi zu sich winkte und sich zu der Garage fahren ließ in der sein Auto geparkt war, denn in der Siedlung in der er lebte, konnte er seinen Geschäftswagen unmöglich stehen lassen. Als er bei der Garage ankam, zahlte er, sprang aus dem Auto und stieg in seinen Jeep. Es war ein Grand Cherokee in schwarz, und Ardin war stolz auf diesen Wagen. Er ließ den Motor an und fuhr los, ließ sich von seinem Navigationssystem, welches up-to-date war um die Stauzonen herumleiten und kam am CBI an, als er den Wagen vor sich erkannte. Das mussten die beiden Agenten sein, die er vorhin in die Bahn gelockt hatte. Diese fuhren mit ihrem Auto auf den Parkplatz des CBIs und er notierte sich schnell das Nummernschild, denn es konnte schließlich sein, dass mehrere Mitglieder der Einheiten diesen Wagentyp fuhren. Nun hieß es warten und Ardin wurde aus seinen Gedanken gerissen, als vor seinem Auto plötzlich ein Mann zur Pforte des CBIs lief. Das war Creed! Was machte der denn hier? Hatten die Ermittler ihn noch einmal zu einer Befragung einbestellt? Der Politiker schien kurz mit dem Pförtner zu reden und wurde dann ins Gebäude durchgelassen. Ardin wuschelte sich durch das Haar und blickte auf seine Armbanduhr. Wenn sich nicht bald etwas ereignen würde, musste er eine Nachtschicht einlegen, was ohnehin nicht anders gehen würde. Doch wo konnte er seinen Partner suchen? Vielleicht war Creed der Schlüssel, doch was würde er dann hier tun? Sich stellen? Eine Aussage machen? Ardin war Pessimist und glaubte nur wenig an das Gute im Menschen, weshalb er auch nicht glauben konnte, dass Creed wirklich deswegen hier war. Er zog ein Buch aus dem Handschuhfach hervor und begann mit einem Auge zu lesen, die Konzentration des anderen Auges jedoch lag auf der Ausfahrt des CBI-Parkplatzes. Dieses Können hatte er in den letzten Jahren beim Justizministerium perfektioniert, er konnte wirklich lesen und gleichzeitig bekam er mit, was geschah, und in diesem Fall war dafür nur ein Punkt zu beobachten. ***** Wayne und Cho hatten sich am Besprechungstisch niedergelassen, wo Patrick ihnen Tee und etwas zu essen hingestellt hatte. Es war eigentlich nicht die Art des Beraters andere zu bedienen, doch er wusste, dass beide Agenten sich wohl schwere Vorwürfe machen würden, den Verdächtigen aus den Augen verloren zu haben. Wayne jedoch beachtete weder Tee noch Essen und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Seine Chefin sah ihn besorgt an, und begann dann zu sprechen. „Es ist nicht eure Schuld! Ardin wollte verschwinden und er hat es geschafft – nur eben früher als wir es dachten. Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir es weiterlaufen lassen!“, sagte sie eindringlich und sah ihre Einheit an. Wayne schlug mit der Faust auf den Tisch. „Doch Teresa, es ist verdammt unsere Schuld, dass wir diesen Idioten überhaupt freigelassen haben!“. Nun schaltete sich Jane ein. „Wayne, du weißt genau, dass wir keine andere Wahl hatten – die Rechtslage war so, dass wir ihn laufen lassen mussten!“, erklärte er ruhig. Immer noch weigerte sich sein Verstand zu glauben, dass Ardin wirklich etwas mit der Entführung zu tun hatte – seine Fähigkeiten sagten ihm anderes. Doch das konnte er seinen Kollegen nicht näherbringen. Sie würden es nicht verstehen. Eine ganze Weile versuchte Lisbon den aufgebrachten Agenten zu beruhigen, ehe sie jedoch vom Klingeln des Telefons gestört wurde. Der Entfernung wegen, wählte sie Waynes Apparat, meldete sich mit ihrem Namen und ihr Gesichtsausdruck nahm plötzlich eine Verwunderung an, die vom Team nicht gedeutet werden konnte. Als sie auflegte, starrte sie entgeistert den Telefonhörer an, und sah dann zu den Männern. „Das war der Besuchereingang… William Creed ist hier und möchte mit uns sprechen!“, sagte sie sachlich jedoch sehr geplättet. „Okay, da das hier kein Verhör wird, werden wir hier am Tisch mit ihm sprechen. Ich werde nach unten fahren und ihn abholen – und du“, sie wandte sich an Wayne, „du beruhigst dich, bis ich wieder hier oben bin. Denn ich will nicht, dass du Creed gegenüber ausrastest!“. Sie sah den Braunhaarigen ernst an, welcher nickte und verschwand dann aus dem Büro. In Gedanken malte sie sich auf dem Weg nach unten aus, was Creed ihnen wohl gleich erzählen würde, und als sie unten an der Pforte den Politiker stehen sah, ging sie freundlich lächelnd auf ihn zu. „Guten Tag, Mr. Creed“, begrüßte sie ihn und schüttelte kurz seine Hand. „Kommen Sie doch mit“, bat sie und er folgte ihr zum Aufzug. Auch ohne mentalistische Fähigkeiten spürte Lisbon wie angespannt der Mann war, und im Aufzug herrschte eine bedrückende Stille, die der Senior Agent jedoch aushielt. Im Büro angekommen, führte sie ihn zum großen Besprechungstisch und bot ihm einen Platz und etwas zu trinken an. Der Mann setzte sich zwar, lehnte das Getränk aber dankend ab. „Ich will gleich zur Sache kommen!“, meinte er und seine Stimme zitterte leicht. Erst jetzt fiel der Dunkelhaarigen auf, dass er bisher kein Wort gesprochen hatte. „Ich habe hier etwas, was vermutlich Ihnen, beziehungsweise Ihrer Kollegin gehört“, murmelte er und zog die Kamera aus der Jackentasche. Die Irritation darüber, dass er im Besitz von Graces Kamera war, spürte er deutlich und sank etwas in sich zusammen. „Ihre Agentin hat am Abend des Empfanges etwas gefunden, was sie nicht hätte finden dürfen“, erklärte er. „Zumindest die wenigen Bilder die auf der Speicherkarte der Kamera sind, lassen darauf schließen“. Er schluckte und fragte sich, wie er weitersprechen sollte. Jane sah den Mann währenddessen ruhig an. „Und jetzt sind Sie gekommen um uns zu sagen, wo Grace sich befindet – richtig?“, wollte er wissen und war in dieser Frage überraschenderweise von niemandem unterbrochen worden. Der Politiker sah auf, blickte Patrick direkt in die Augen und im ersten Moment konnte man vermuten, dass er sich über die infame Frage des Sonderberaters empören würde – doch dann nickte er. „Genau so ist es, Mister Jane!“, gab er zu. „Ich weiß, dass es meine Pflicht gewesen wäre, Sie gleich zu informieren… dass es überhaupt nicht erst okay war, so zu tun, als ob meine Tochter entführt worden wäre“, erklärte er. „Doch… ich weiß nicht, was mich dazu gebracht hat!“. Es hatte einen Grund gehabt, dass Creed diesem Plan zugestimmt hatte. Er selbst hatte nämlich Drohbriefe erhalten, dass Cordi etwas geschehen würde. Sein Manager hatte daraufhin vorgeschlagen, dass es am besten sein würde, Cordelia in Sicherheit und sie mit Cida irgendwo unterzubringen. Er hatte sich schon am Morgen nach dem Empfang gefragt, ob der andere etwas damit zu tun hatte, denn es war alles so komisch gewesen – auch das Telefonat mit ihm. „Ich habe nichts gesagt, da ich dachte, Sie würden darauf kommen, beziehungsweise… ich konnte mir nicht sicher sein, dass es wirklich damit zusammenhängt… doch jetzt bin ich es! Und ich bin bereit eine Strafe zu verbüßen, wenn sie mir auferlegt wird!“. Mit diesen Sätzen schien der Mann um einige Jahre gealtert und sank in seinem Stuhl zusammen. Wayne war so überrascht von der Rede des Politikers gewesen, dass er ganz vergessen hatte diesen anzufauchen und auch jetzt war seine Stimme eher ruhig, wenn auch fordernd. „Verraten Sie uns, wer hinter der Idee steckt, ihre Tochter wegzubringen? Wer ist ihr Manager? Wissen Sie, wo die Frauen sich befinden?“. Diese Fragen stellte Graces Ex-Freund und war nun sehr aufgeregt. Die Aussicht, dass er Grace vielleicht schon in Kürze in seine Arme schließen konnte, beflügelte ihn und er wollte alles wissen. Creed hatte ihn angesehen und nickte nun. „Mein Manager heißt Jared Linkon“, erklärte der Mann und beschrieb den anderen. „Er ist circa so groß wie Sie, Rigsby. Er hat schwarzes, etwas längeres Haar und trägt eine Hornbrille. Er ist ein Jahr jünger als ich, ziemlich schlank und hat ein ziemlich bubenhaftes Gesicht. Ich vermute, dass Sie ihn schon einem in irgendeiner Nachrichtensendung gesehen haben“, fügte er hinzu und lehnte sich zurück. „Linkon war früher mein Studienkollege und ich hatte oft das Gefühl, dass es ihm schwer viel, dass ich mehr Erfolg hatte als er. Doch dann wurden wir Partner, nachdem ich ihn darum bat mich zu Managen. Cordelias Leben wurde während des Wahlkampfes bedroht und ich wollte die Polizei nicht einschalten um einen Medienpulk zu umgehen. Die Medien hätten es so hingestellt, als ob ich nach Publicity suchen würde. Jared brachte Cordelia und Cida schließlich weg und erst dachte ich, dass es okay sei. Dann allerdings kamen sie, und mein Manager verlor bereits zum ersten Mal den Verstand. Er meinte, dass wir nun, da das CBI eingeschaltet war eine öffentliche Suchaktion starten konnten. Wir wollten es so aussehen lassen, als seien das Kindermädchen und meine Tochter von irgendeinem Spinner verschleppt und schließlich wieder freigelassen worden“. Er setzte ab und dachte nach. „Könnte ich vielleicht doch ein Glas Wasser bekommen?“, bat er und Cho stand auf um etwas zu trinken zu holen. Als der blonde Politiker schließlich einige Schlucke getrunken hatte, sprach er weiter. „Ich habe schon an diesem Punkt keinen Sinn mehr gesehen in dieser Aktion, war aber schon zu tief in dem Schlamassel drin, als dass ich einfach hätte aussteigen können. Linkon und ich hatten Daten erworben die eigentlich illegal waren, beziehungsweise wir sind illegal in den Besitz dieser gekommen. Es ging um Wahlergebnisse und Jared wollte es unbedingt schaffen mich nach vorne in die Liste zu bringen – er wollte diese irgendwie fälschen und zu diesem Zweck hatte er sie auf meinen Computer gezogen, dort einiges gehackt und mir schließlich die Listen ausgedruckt. Grace muss diese Listen gefunden haben, denn sie hat sie fotografiert. Doch der Fotoapparat lag bei mir im Arbeitszimmer, deswegen vermutete ich, dass sie nicht freiwillig gegangen, sondern gegangen worden war. Als Sie dann bei mir auftauchten und erzählten, dass Ihre Kollegin weg sei, habe ich zuerst nicht begriffen, doch schnell kam mir der Gedanke, dass Jared dahinter stecken musste. Ich habe ihn darauf angesprochen, doch er wollte nichts sagen. Beziehungsweise denke ich, dass sein Schweigen das beste Geständnis war, welches ich bekommen konnte!“. Mit diesen Worten hatte Creed seine Ausführung beendet, setzte dann jedoch wieder an. „Und wo sie sind, kann ich Ihnen sagen, am besten geben sie mir eine Landkarte, damit ich es einzeichnen kann“, erklärte er und Wayne ging voller Enthusiasmus und organisierte eine Karte, legte diese dann auf den Tisch und der Blonde beugte sich darüber. „Sie sind ungefähr hier“, meinte er und zeigte auf einen kleinen Ort auf der Karte. „Willow Creek und von dort aus sind es noch circa dreißig Meilen nach Nordwesten. Dort habe ich eine Hütte und in dieser sind die drei untergebracht“, erklärte er und sah in die Runde. „Am besten wird es sein, wenn sie in Eureka auf dem Flugplatz landen und von dort aus mit dem Auto weiterfahren. Denn von hier aus braucht man zu lange und von Eureka nach Willow Creek sind es knapp fünfzig Minuten und dann nochmal ungefähr dreißig. Auf jeden Fall sind Sie schneller als von hier aus mit dem Auto zu fahren, wie es Linkon mit Cordelia und Cida gemacht hat. Wenn Sie wollen, stelle ich Ihnen meinen Privatjet zur Verfügung“. Ihm ging es nicht darum, Eindruck zu schinden, oder irgendwie den Anschein zu erwecken, dass er etwas gutmachen wollte, doch er hatte viel Scheiß gebaut und nun war es seine Pflicht den Agenten zu helfen. Die Schwarzhaarige jedoch schüttelte den Kopf. „Wir haben unseren eigenen Jet und wie sagte sie heißt der Ort – Eureka?“, fragte sie nach und er nickte. „Na dann Leute, das würde Grace doch gefallen. Eureka – Heureka… ist doch fast dasselbe“, meinte sie und lächelte nun. „Mr. Creed bitte halten Sie sich zu unserer Verfügung und geben sie meinem Kollegen Cho die genauen Koordinaten ihrer Waldhütte, sodass wir diese problemlos finden können! Und bitte verlassen Sie die Stadt nicht!“. Sie ging vom Tisch weg und lief schnell die Treppe nach oben, da Hightower unbedingt davon erfahren musste, was sie eben gehört hatten. Die dunkelhäutige Chefin saß in ihrem Büro und Lisbon trat schnell ein, denn sie brannte darauf zu wissen, was die andere zu den neuen Erkenntnissen sagen würde. Sie schilderte kurz die Situation und ihre Vorgesetzte hörte ihr ruhig zu, nahm dann das Telefon zur Hand und organisierte einen CBI-Jet für das Team, damit dieses in wenigen Stunden fliegen konnte. Niemand wusste, ob Jared Linkon nicht vielleicht doch eine brutale Ader hatte und die ‚Gefangenen‘ folterte, oder gar vorhatte sie umzubringen. „Ich denke, dass ich Ihnen keine Vorschriften zu machen brauche. Sie wissen, was Sie zu tun haben! Und wegen Creed, er wird sich verantworten müssen – auf welche Art und Weise auch immer“, erklärte sie und schickte Lisbon mit der Information aus dem Büro, dass der Jet in knapp zwei Stunden am Flugplatz starten würde. Die Senior Agentin kam wieder nach unten ins Büro wo sie wieder auf Creed traf, welcher nun sichtlich erleichtert schien. „Sie sind sich hoffentlich darüber im Klaren, dass es für sie noch ein Nachspiel haben wird“, sagte sie, als sie ihn zum Aufzug brachte und er nickte. „Ich habe Ihnen doch schon vorhin gesagt, mir ist es wichtiger, dass die Wahrheit nun ans Tageslicht kommt. Ich finde es nur beinahe erbärmlich von mir selbst, dass ich zu dieser Überzeugung überhaupt so lange brauchte und Ihren Kollegen nicht gleich meinen Verdacht mitgeteilt hatte!“. Im Aufzug schwieg Lisbon und sprach erst wieder als sie zur Tür gingen, welche auf den Parkplatz führte. „Immerhin haben Sie die Kurve bekommen und uns doch noch mitgeteilt, was Sie wissen. Das wird sich sicherlich strafmildernd auswirken. Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir Cordelia und Cida haben“, erklärte sie, verabschiedete sich dann von ihm und ging wieder nach drinnen, wo sie ins Büro hoch fuhr und dem Team den Ablaufplan mitteilte. „Ich denke, dass wir Jared immer noch schnappen können, es momentan aber wichtig ist, dass wir nach den dreien suchen. Und dafür brauchen wir alle! Creed hat mir übrigens noch gesagt, dass Linkon momentan in Sacramento ist“, gab sie diese Information weiter. „Wir packen jetzt die nötigsten Sachen zusammen und machen uns dann auf den Weg zum Flugplatz“, gab sie die Anweisung und brauchte fast nichts mehr zu sagen. Das Team arbeitete wie von alleine! Cho klemmte sich ans Telefon und organisiert, dass sie einen Geländewagen bekommen würden, sobald sie landeten. Wayne suchte die Ausrüstung zusammen, unter anderem ein spezielles Navigationssystem, welches er nochmals am PC updatete, damit sie auch wirklich nicht in die Irre geleitet wurden und Patrick ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Er hatte sich erst einen Tee gekocht und dann auf die Couch gelegt, wo er nun mit geschlossenen Augen nachdachte. Creed hatte nun gestanden, somit hatte er also recht gehabt. Er versuchte die Fakten neu zu sortieren. Creed hatte nichts von Ardin oder Dare gesagt und der Drahtzieher hinter der Geschichte war sein Manager gewesen. Was hatten die beiden Ganoven also mit der Sache zu tun? Wieso waren sie bei dem Haus des Politikers gewesen, wieso hatten sie es überwacht?!? Im Augenblick konnte er sich darauf wirklich keinen Reim machen und starrte deswegen an die Decke, als Lisbon zu ihm kam. „Kommst du mit?“, fragte sie und sah ihn forschend an. Kurz griff er nach ihrer Hand und zog sich hoch, eine wirklich unverfängliche Geste und trotzdem hatte er sie somit berühren können. Nun stand er ihr gegenüber. „Ich bin froh, wenn das hier rum ist und wir hier wieder den normalen Alltag haben“, flüsterte er und sah sie liebevoll an. Seinen Blick hatte sie erwidert, wusste aber genau, dass es unter Umständen noch wirklich Probleme geben konnte, wenn es raus kam, dass sie ein Paar waren. Aus genau diesem Grund trat sie auch jetzt vor ihm zurück und sah ihn lächelnd an, ehe sie einen Blick zur Uhr warf. „So Leute, wir können los!“, meinte sie nun auffordernd und nahm ihre Tasche vom Stuhl. Wayne war aufgesprungen und sah sie mit glänzenden Augen an. Nicht nur er war froh, dass sie nun endlich eine Spur hatten! Man konnte ihm ansehen, dass er es kaum mehr aushielt, denn er steuerte zielstrebig auf den Aufzug zu und wartete nur ungeduldig auf seine Kollegen. „Macht schon Leute, sonst fliegt der Jet ohne uns“, scherzte er und hielt die Tür offen bis das gesamte Team im Lift stand und sie nach unten fahren konnten. Lisbon hatte sich durchgesetzt und kletterte auf den Sessel hinter dem Steuer. Sie fuhr vorsichtig vom Parkplatz und wenn einer der Agenten richtig geschaut hätte, wäre ihnen aufgefallen, dass ihnen schon nach wenigen Metern ein Jeep folgte. Doch niemand dachte daran, dass sie verfolgt werden könnten und voller Optimismus machten sie sich auf den Weg zum Flugplatz um ihrer verschollenen Partnerin und den beiden anderen ‚Entführten‘- von der Entführung Dares wussten sie ja noch immer nichts -endlich etwas näher zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)