Leiden eines Kriegers von Kullerkeks1987 (Mia und Keysha) ================================================================================ Kapitel 11: Mia gegen Piccolo (*) --------------------------------- Mia gegen Piccolo „Das darf doch nicht wahr sein!“, fluchte Son Goku und ballte die Hände zu Fäusten zusammen. Sie alle hatten gesehen, was die Mädchen mit ihren Kräften anstellen konnten, doch keiner hätte gedacht, dass Vegeta so geschwächt war, dass er so schnell aufgeben würde. Niemand hätte gedacht, dass der Kriegerprinz seinen Stolz so schnell herunterschlucken würde. Nachdem Keysha den Kampf durch K.O. gewonnen hatte, war sie auf Vegeta zugetreten und hatte ihn vom Boden aufgehoben, als sei der eine Feder. Schwungvoll hatte sie ihn über die Schulter geworfen und beim Team abgeladen. Jetzt, wo Vegeta langsam wieder aus seiner Ohnmacht erwachte, reichte Piccolo ihm eine magische Bohne. Schnell war der Kriegerprinz wieder auf den Beinen und legte die Stirn in Falten. „Es war, als ob sie nicht den kleinsten Kratzer abbekommen hätte.“, sagte er und schüttelte immer wider den Kopf. „Ich kann dich beruhigen mein Freund.“, sagte der Namekianer und blickte hinüber zu den Mädchen. „Sie hat mehr abbekommen, als du ahnst. Ich kann ihr Blut riechen.“, fuhr er fort. Vegeta nickte. „Sieh dich vor, es scheint mir, dass sie unsere Techniken genau studiert haben. Zeitweise hatte ich das Gefühl, gegen einen von euch zu kämpfen.“, sagte der Kriegerprinz leise und starrte dann hinüber zu Keysha, die sich gegen die Wand am anderen Ende des Raumes sinken ließ. Sie atmete schwer. Er schien doch erfolgreich gewesen zu sein. Je schwächer sie waren, desto bessere Chancen hatten sie zu gewinnen. Eine der Regeln, die er schon damals als kleiner Junge gelernt und seinen Schwestern weiter gegeben hatte. Wären die Geister seiner Schwestern ihm nicht erschienen, so hätte er sicher versucht weiter zu kämpfen und wer weiß, was vielleicht geschehen wäre. Sie hatten ihn heute gerettet, das wusste er. Es war unmöglich gewesen gegen dieses Mädchen zu gewinnen. Er war zu schwach. Er war zu unachtsam mit sich selbst umgegangen. Und sein Stolz hatte ihm wieder einmal im Weg gestanden. Es wäre ein Leichtes gewesen Son Goku vor dem Kampf um eine magische Bohne zu bitten. Doch es war ihm zu wieder gewesen. Reine Dummheit. Seine eigene Dummheit. Doch es war nun geschehen und es war nicht mehr zu ändern. Er hoffte, dass die anderen Krieger besser vorbereitet waren als er. Besonders in Son Goku lag nun seine ganze Hoffnung, auch wenn er dies nicht laut aussprach. * „Wenn es zu einem Angriff durch feindliche Truppen kommt, ist zuerst das Wichtigste, ihre stärkste Kraft zu eleminieren. Habt ihr das verstanden? Danach könnt ihr euch noch immer die Schwächeren vornehmen, wenn sie bis dahin noch nicht das Weite gesucht haben. Denkt daran, wenn ihr jemals in eine solche Situation kommen solltet.“, sagte Vegeta und deckte seine kleinen Schwestern zu. Leokardia blickte ihm nickend entgegen und lächelte. „Denkst du, dass unser Vater uns auch einmal einen Planeten einnehmen lässt?“, fragte sie und kaute auf ihrer Lippe herum. „Tarble hat auch einen Auftrag bekommen, Leo!“, mischte sich nun Kali ein und grinste ihrem großen Bruder ebenfalls entgegen: „Und Vegeta hat gesagt, dass wir jetzt schon besser sind als er. Ich glaube, wir haben gute Chancen!“. Der Kriegerprinz lächelte erneut. Ja. Tarble war eine wahre Kampfnull gewesen und doch hatte er die Reise auf einen Planeten antreten dürfen, da er die Prüfungen ebenfalls gemeistert hatte. „Tarble ist aber älter gewesen als ihr. Ihr müsst euch noch etwas gedulden. Und nun schlaft. Wir haben morgen einen langen Tag vor uns. Es wird Zeit, euch in die Gepflogenheiten unserer Ahnen einzuweisen. Nur wenn ihr diese beherrscht, lässt Vater euch an Verhandlungen teilnehmen und schickt euch auf wichtige Missionen.“, fuhr er fort und lächelte mild. „Wieso eigentlich?“, fragte Kali und zog einen kleinen Schmollmund. „Da wir uns es nicht leisten können, durch zum Beispiel schlechtes Benehmen Freezers Zorn auf uns zu ziehen. Noch ist er zu stark für uns. Und es ist bis jetzt niemandem außer unser Ahnen gelungen, sich in einen goldenen Krieger zu verwandeln.“, antwortete er und schaltete dann das Licht aus, damit seine kleinen Schwestern schlafen konnten. „Du schaffst das ganz sicher! Das weiß ich.“, kicherte Leokardia aus der Dunkelheit. * Das Halbfinale des großen Turniers wurde mit dem Kampf zwischen Piccolo und Mia eröffnet. Beide betraten den Ring und positionierten sich. Vegeta blickte über die Mauer, die als Absperrung diente und legte die Stirn in Falten. Sollte es dem Mädchen gelingen Piccolo auszuschalten, lag ihre letzte Hoffnung in Son Goku. Noch nie hatte er das Gefühl gehabt so unterlegen zu sein. Selbst als er gegen Freezer gekämpft hatte, war er stets stolz und voller Zuversicht gewesen. Doch diesmal, wo sein Sohn der Preis war, den es zu zahlen galt, war alles ganz anders. Etwas rührte sich neben ihm. Auch die anderen gesellten sich zu ihm, um den Kampf zu verfolgen. Und sie waren nicht allein. Zwei kleine Mädchen saßen etwas abseits auf der Mauer und blickten mit ihren blassen Gesichtern in den Ring. „Meine Damen und Herren. Es wird spannend im Halbfinale. Bereits in den Vorentscheidungen hat sich gezeigt, dass diese beiden Kämpfer wirklich sehr stark sind. Ring frei für die nächste Runde. Wünschen wir ihnen Glück und genießen den Kampf.“, plärrte der Moderator voller Elan und nahm seinen Platz neben der Tribüne ein. Mia setzte sofort zum Angriff an und verpasste Piccolo gezielt einige Schläge. Es gelang ihm nur einige der Angriffe zu blocken. Als er endlich seine Chance sah, ging er sofort zum Gegenkampf über. Lange Zeit schien es so, dass keiner der Beiden nachgeben würde. Es sah wirklich nicht gut für die Freunde aus. Sie mussten sich etwas einfallen lassen. „Ach verdammt.“, sagte Piccolo und hielt kurz inne. Irritiert tat Mia es ihm gleich, jedoch nicht, ohne in eine Abwehrposition überzugehen. „Ich hätte echt nicht gedacht, dass das nötig wäre.“, sagte Piccolo weiter und warf seinen Umhang zu Boden. Der dumpfe Aufschlag des so leicht aussehenden Stoffes ließ das Mädchen erschrocken auf sehen. „Was, hast du geglaubt, dass ich so eine lahme Ente wie die anderen bin?“, lachte der Namekianer höhnisch, während er auch seine Kopfbedeckung zur Seite warf. Mit einem dumpfen Geräusch bohrte sich diese in den Fußboden. „Ja, nicht nur ihr und eure supertollen Kampfanzüge seid für Überraschungen gut.“, ätzte der Namekianer weiter und entledigte sich schließlich noch seines Gürtels und seiner Schuhe. Mia lächelte. „Na dann wird’s ja wenigstens interessanter.“. * Er erwachte langsam und spürte, wie ihm der Schädel zu platzen drohte. Was war geschehen? Wo war er? Er vernahm leise, undeutliche Stimmen. Wer war das? Langsam kehrten die Erinnerungen an das zurück, was er erlebt hatte. Ruckartig öffnete er die Augen. Seine Schwestern… Seine Familie. Sie waren… tot. Nie wieder würde er das glockenhelle Lachen seiner kleinen Schwestern hören. Leokardia und Kali waren ihm für immer genommen worden. Nie wieder würde Leokardia auf seinen Schultern sitzen und ihre kleinen Hände in seinen Haaren vergraben. Nie wieder würde er von Kali die unmöglichsten Fragen gestellt bekommen. Nie wieder würde er von seinem Vater korrigiert werden. Nie wieder würde er die Lieder seiner Mutter hören. Ihre glockenhelle Stimme würde sein Herz nie wieder schneller schlagen lassen. Tarble war der Einzige, der ihm geblieben war, wenn er denn seine Mission überlebt hatte. Er musste ihn finden, irgendwann, wenn die Zeit dafür reif war. Er blickte zu Nappa und Radditz, die etwas weiter weg saßen und sich flüsternd unterhielten. „Wir sind die Letzten. Es gibt keine Überlebenden. Was sollen wir machen? Wir müssen einen Ort finden, an dem wir uns ohne Gefahr aufhalten können. Vielleicht haben wir Glück und finden weitere Sayajins, die fliehen konnten.“, sagte Nappa und blickte sich dann um, als er bemerkte, dass sich Vegeta bewegt hatte. Ja sie mussten einen Ort finden an dem sie sicher waren und sie mussten eine Möglichkeit finden, sich an diesem Dreckskerl zu rächen, der sein ganzes Volk auf dem Gewissen hatte. Und er hatte auch schon eine Vorstellung, wie es ihm irgendwann gelingen konnte. Er würde diese Made von innen heraus zerquetschen. Auch wenn es bedeuten würde, dass er als Werkzeug für diese gottverdammte Echse wirken musste. Er hatte alles verloren, aber sein Stolz war geblieben. Er würde sie rächen. Er würde seine Familie und sein Volk rächen. Und wenn es das Letzte war, was er tun würde. * Piccolo griff schnell und geschickt an. Obwohl Mia seine Kampftechniken bis ins kleinste Detail studiert hatte, hatte sie nicht diese Schnelligkeit bedacht. Nie hatte sie gesehen, dass er sich so flink bewegt hatte. Selbst für sie, mit ihrem speziellen Training, war es zeitweise sehr schwierig ihm zu folgen. Das durfte nicht sein. Sie konzentrierte sich auf die Bewegungen des Namekianers und baute in ihren Fingern langsam Energie auf. Als sie sich sicher war, dass sie ihn geortet hatte, ließ sie ihrer Kraft freien Lauf. Die gebündelten Energiefäden schossen auf Piccolo zu und schlossen ihn in sich ein. Druckartig entlud sich die Attacke auf den Kämpfer. Danach verschwand alles in einer riesigen Staubwolke. Als sie verschwand, stand Piccolo Mia schwer atmend gegenüber. „Nicht schlecht, wahrlich, die Attacke hat es wirklich in sich.“, sagte er und legte den Kopf leicht schief. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel heraus und er wischte es mit einer abwertenden Geste weg. Seine Kleidung war stark mitgenommen. Erschrocken keuchten die Zuschauer auf, als sie erkannten, dass Piccolo der linke Arm fehlte. „Du hast deine Hausaufgaben wirklich gut gemacht, aber eben nicht gut genug.“, fuhr er fort und konzentrierte sich kurz. Mias Augen weiteten sich, als der verlorene Arm einfach wieder nachwuchs. So etwas war doch nicht möglich! Piccolo lachte höhnisch auf und sprach dann weiter. „Hausaufgaben schön und gut, nur leider hast du da etwas vergessen, ich habe diese Attacke, die du eben angewendet hast, entwickelt. Du hast nicht gut genug beobachtet. Und übrigens, wenn man schon einen Kampfanzug trägt, dann sollte man keine Schwachstellen an ihm haben.“. Augenblicklich war er vor ihren Augen verschwunden. Nein er hatte schon lange nicht mehr dort gestanden. Es war nur ein Abbild von ihm gewesen. Das erkannte sie jetzt. Wie konnte sie nur so unachtsam sein… Doch wie hatte er das gemacht? Sie musste sich konzentrieren, um zu erkennen, wo er sich wirklich befand. Doch es war schon zu spät. Ein glühender Schmerz breitete sich auf ihrem Rücken aus, als sie von der Attacke, die sie auf Piccolo angewandt hatte, eingeschlossen wurde. „Weißt du, der Zweck dieser Attacke ist eigentlich die Energie des angreifenden Gegners mit zu nutzen. Du hast mir soeben einen Gefallen getan, dumme Göre. Du hast mich stärker gemacht.“, rief er und ließ seine spitzen Zähne aufblitzen, während die Attacke sich über ihr entlud. Der markerschütternde Schrei der jungen Frau ließ Keysha zusammenzucken. Ruckartig war sie aus ihrer erholenden Meditation erwacht. Schnell war sie auf den Beinen und rannte aus dem Gebäude hinaus. Sie hatte kaum Zeit gehabt sich zu erholen, doch das war ihr egal. Sie wollte wissen, was mit ihrer Schwester passiert war. Mit einem gekonnten Sprung landete sie neben Vegeta auf der Mauer, wo zuvor seine kleinen Schwestern gesessen hatten. „Das kann doch nicht…“, fluchte sie und ballte die Hände zu Fäusten zusammen, als sie auf die riesige Staubwolke blickte, die sich langsam um das ganze Gelände schloss. „Gibst du auf?“, fragte Piccolo höhnisch aus der Wolke heraus. „N…Nein, auf gar keinen Fall.“, keuchte Mia. Erneut waren die Geräusche eines Kampfes zu hören. Erneut schrie die Kämpfende gequält auf. Vegeta beobachtete, wie Keysha die Hände zu Fäusten ballte. Sie wollte eingreifen. „Das ist gegen die Regeln!“, mahnte er und lächelte ihr selbstsicher entgegen. Dann plötzlich herrschte Stille und die Staubwolke löste sich auf. „Meine Damen und Herren. Eindeutiger Sieg für Piccolo durch K.O.“, plärrte der Moderator und schob sich seine Sonnenbrille ungläubig zurecht. Das, was einmal der Ring gewesen war, war nur noch eine riesige Trümmerlandschaft. Überall ragten die Reste der Fliesen wie gefährliche Krallen aus dem Boden. Inmitten von ihnen Stand Piccolo, noch immer kampfbereit und schwer atmend. Direkt vor ihm lag Mia. Die Kleider der jungen Frau waren zerfetzt und überall waren auf ihrer Haut kleine Schnittwunden und Brandblasen zu sehen. Das Haar hing ihr zerzaust über dem Gesicht. „Ähm… wir unterbrechen das große Turnier für einige Stunden, um die Schäden zu beseitigen. In dieser Zeit besteht die Möglichkeit, sich ein Autogramm von Mr. Satan, dem großen Kampfmeister und Sponsor der heutigen Veranstaltung, abzuholen.“, fuhr er fort und augenblicklich leerten sich die Zuschauerränge. Piccolo bahnte sich durch die Trümmer seinen Weg zum Team. „Saubere Leistung.“, grinste Vegeta und blicke auf das Häufchen Elend, das Piccolo zurück gelassen hatte. „Keine Ursache.“, sagte dieser und ließ sich von Son Goku eine magische Bohne geben, als sie zurück im Aufenthaltsbereich waren. Der Prinz der Sayajins beobachtete amüsiert, wie Keysha ihre Schwester sanft über die Schulter geworfen, in den Raum brachte und auf eine der Liegen bettete. Langsam begann sie die Reste des Kampfanzuges zu beseitigen und die Wunden zu reinigen. Sie redete dabei auf ihre Schwester ein. Er bemerkte, dass Keyshas Hände zitterten. Aus Angst? Das geschah ihnen Recht. Er blickte zur Seite und erkannte, dass er nicht mehr allein war. Die Gefahr war also noch nicht vorüber. Es war noch nicht ausgestanden. Seine kleinen Schwestern standen neben ihm und blickten zu den Mädchen herüber. Leokardia hielt sich die Hand vor den Mund. War sie etwa schockiert? Hatte sie etwa Mitleid? Konnten Geister etwas empfinden? Auch Kali schien etwas zu fixieren. Langsam folgte er ihren Blicken und sog dann scharf die Luft ein. Das konnte doch nicht wahr sein! Das war einfach unmöglich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)