Leiden eines Kriegers von Kullerkeks1987 (Mia und Keysha) ================================================================================ Kapitel 3: Tanz des Wüstengottes (*) ------------------------------------ Tanz des Wüstengottes Langsam rannen die Schweißperlen über seine Stirn und brannten auf der zerschundenen Haut. Er hatte Stunden hier in dieser Einöde trainiert und dabei völlig die Zeit vergessen. Er legte den Kopf kurz schief und blickte in Richtung der untergehenden Sonne. Bulma machte sich sicher schon Sorgen, wo er wohl blieb. Sicher würde sie ihm wieder eine standpauke halten, dass er sich mehr schonen sollte. Doch er musste besser werden. Und das um jeden Preis. Es wurde Zeit, wieder nach Hause zurück zu kehren. Er atmete noch einmal die trockene Luft der Wüste ein und beobachtete den Sand, der langsam in Wirbeln an ihm vorbei zog. Dieser Planet war manchmal wirklich sonderbar. Er war so voller Leben und doch so verlassen, wenn man nur die richtigen Orte aufsuchte. Gar war er an manchen Stellen für diese Menschen tödlich. Vegeta fuhr sich mit der Hand durch die Haare und machte sich bereit, um nach Hause zurück zu kehren, als ein Beben ruckartig den Boden erschütterte. Scharf sog er die heiße Luft ein und kniff die Augen zusammen. Was war das? Schnell stieß er sich vom Boden ab und beobachtete, wie eine Sandwelle über die Stelle hinweg schoss, an der er eben noch gestanden hatte. Sein Blick fixierte den Punkt, aus dem das Beben gekommen war. Es war definitiv nicht natürlich gewesen, er spürte eine sehr starke Kraft. War das etwa ein neuer Feind? Nein es waren zwei Energien, die er ausmachen konnte. Trainierten hier etwa Son Goku und Son Gohan? Es konnte aber auch Piccolo oder einer der anderen sein. Er musste herausfinden, wer eine solch starke Kraft entfalten konnte. * Etwas war geschehen. Er öffnete die Augen und versuchte sich auf die Kraft zu konzentrieren, die er eben verspürt hatte. Sein Blick wanderte zu Son Goku, der ihn bereits fixierte. Auch die Kinder hatten etwas vernommen und konzentrierten sich. Schnell blickte er zu Trunks. Sein alter Herr hatte ja Nerven hier so den dicken Macker zu markieren. Er rümpfte leicht die Nase und konzentrierte sich noch einmal auf die Energie. Aber nein, er spürte Vegeta zwar, doch war diese Energiewelle nicht von ihm ausgegangen. Das war komisch. Wieder blickte er zu seinem einstigen Gegner und nun langjährigen Freund. „Du hast es auch gespürt?“, fragte der Namekianer und sein Gegenüber nickte. „Son Gohan, pass auf deinen Bruder und Trunks auf! Wir sind gleich zurück.“, sagte Son Goku und eilte dann mit Piccolo dieser unbeschreiblichen Kraft entgegen. Sollte es wieder neue Herausforderungen geben? Was erwartete sie diesmal… * Das Bild, das sich Vegeta bot, war verheerend. Ein riesiger Krater befand sich zu seinen Füßen, dessen Ausmaß man nur erahnen konnte. Die Erde war einfach so aufgerissen, als hätte der Planet ein Geheimnis ausgespuckt, welches besser verborgen geblieben wäre. Weit und breit waren weder Son Goku noch Son Gohan oder dieser grüne Gnom zu sehen. Es war fast so, als wäre nie jemand hier gewesen. „Wie hast du das nur gemacht?“, fragte Son Goku hinter ihm. Er wand sich um und lächelte ihm grimmig entgegen. „Wenn ich es denn nur gewesen wäre…“, sagte er und legte die Stirn in Falten. „Ich nehme an, ihr ward das auch nicht?“, fragte er rhetorisch und versuchte dann die Quelle dieser enormen Energie auszumachen. „ich hatte kurzzeitig zwei Präsenzen gespürt, doch nun… Nichts.“, stellte Piccolo fest und kniff die Augen zusammen. „Wir sollten uns vorsehen.“, sagte Son Goku: „ Wer auch immer diese Kraft entfesseln konnte, könnte gefährlich für uns werden. Wir sollten auf alles vorbereitet sein.“. Er hatte damit etwas ausgesprochen, was die anderen beiden gedacht hatten. Sie nickten. „Vielleicht sollten wir die anderen darüber informieren, wenn wir uns beim großen Turnier treffen.“, sprach Goku weiter und blickte wieder nach unten, um sich noch einmal den krater anzusehen. Vegeta zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. „Ihr wollt schon wieder an diesem lächerlichen Turnier teilnehmen?“, fragte er, schmiedete für sich selbst aber den Plan, ebenfalls beim Turnier anzutreten. Das war die Chance, um sich mit Kakarott erneut in einem Kampf zu messen, ohne, dass Bulma ihm deswegen in den Ohren lag. „Tut was ihr nicht lassen könnt! Ich für meinen Teil habe hier genug gesehen.“, sagte er schließlich und flog davon. Piccolo und Goku sahen ihm hinterher. „Du weißt, dass er auch am Turnier teilnehmen wird?“, fragte Piccolo und Goku grinste nur zufrieden. * Dunkle Augen folgten den davonfliegenden Kämpfern. Sie hatten nicht bemerkt, dass die dunkle Gestalt sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Gut so. * Als er wieder vor der Capsule Corp. Landete, war es bereits dunkel geworden. Leise lief er ins Haus, jedoch nicht leise und schnell genug, um Bulma zu entkommen. „Wo warst du den ganzen Tag?“, fragte sie aufgebracht und stand mit verschränkten Armen vor ihm, während sie ungeduldig mit dem Fuß auf und ab wippte. „Trainieren, in der Wüste. Ich werde ganz sicher nicht dabei zusehen, wenn Kakarott stärker wird.“, antwortete er und musterte seine Frau eine Weile. Sie schien wirklich sehr sauer zu sein, dabei war sie es doch eigentlich gewöhnt, dass er jeden Tag trainierte. „Ist was passiert?“, fragte er schließlich. Bulma lief hochrot an. „Natürlich. Dein neuer Gravitationsraum ist fast fertig. Leider fehlte uns ein starker Mann, der die schweren Auskleidungsteile in den Raum trägt. Wir mussten mitten in der Arbeit aufhören, weil du dich einfach aus dem Staub gemacht hast! Die Mädchen haben sich wirklich die größte Mühe gegeben und haben alles andere hinten ran geschoben, nur, damit du wieder trainieren kannst. Gott, du glaubst gar nicht, wie sich sich da reingehängt haben. Und jetzt machen sie extra Überstunden, damit der Rest nicht auf der Strecke bleibt.“. Er lächelte, während Bulma nach Luft schnappte. Er mochte es, wenn sie sauer war. Ja er liebte es sogar. Doch jetzt hatte er keine Lust auf weitere Diskussionen. Zu sehr ging ihm die Sache aus der Wüste noch im Kopf herum. „Dann helfe ich euch morgen.“, sagte er entwaffnend, bevor Bulma zu einer neuen Rede ausholen konnte. Sie wollte noch einmal zu einem Satz ansetzen, jedoch schien ihr nichts mehr darauf einzufallen. Sie seufzte leise und lächelte ihn dann sanft an. „Komm essen, ich hab gekocht.“. Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen. Während des Essens berichtete Trunks aufgeregt, davon, was alles bei Son Goten passiert war. Er hatte wirklich mit Piccolo und den anderen trainiert. Das war nicht schlecht, denn so konnte sich auch Vegeta auf die Attacken der anderen vorbereiten, ohne mit ihnen trainiert zu haben. Während er den Worten seines Sohnes lauschte, dachte er an die Zeit zurück, als er immer seinen Schwestern zugehört hatte, wenn diese aufgeregt über etwas gesprochen hatten und sich dabei fast überschlugen. Er vermisste diese Stunden, schmerzlich. Doch richtig schätzen gelernt hatte er diese Gespräche erst, seitdem er sie verloren hatte. Immer wieder überkam ihm ein stechender Schmerz in der Brust, wenn er daran dachte, dass er ihnen hätte besser zuhören sollen. Eine Zeit lang hatte er es für eine Verweichlichung seiner selbst gehalten. Aber als er nicht mehr dagegen ankämpfen konnte, akzeptierte er es einfach, dass auch er, ein Prinz der Sayajins, Trauer und Einsamkeit fühlen konnte. Sie aßen an diesem Abend auf dem Balkon und blickten in den Sternenhimmel, als Bulma ihm eine Frage stellte, die er nie hatte hören wollen. Er hatte stets Angst davor darüber zu reden, was ihn beschäftigte. Nicht nur, weil er sich selbst als schwach empfand. Nein, er wollte nicht, dass Bulma ihn als Schwächling oder Feigling sah. Er wollte stets der Fels in der Brandung für sie sein. Der starke Krieger. Den nichts und niemand aus der Bahn werden konnte. „Was beschäftigt dich so, dass du Nächte lang nicht schlafen kannst? Was ist los, dass du nachts mit dir selber redest und morgens schweißgebadet aufstehst?“, hatte sie gefragt und ihm dabei mit den Fingern sanft die Schläfen massiert, damit er sich etwas entspannte. Er hatte gehofft, nie über dieses Thema reden zu müssen, doch schien es ihm jetzt plötzlich das Beste, wenn er mit jemanden darüber reden konnte. Und wer war wohl besser dafür geeignet als seine Bulma? Bei ihr konnte er sein, wie er wollte, sie würde immer zu ihm halten. Für sie war er immer einfach nur Er. Vegeta legte den Kopf in den Nacken und seufzte leise. „Ich kann sie jede Nacht hören.“, begann er und sah dann Bulma fest in die Augen. „Jede Nacht kann ich ihre nackten Füße auf dem Boden hören und ihr silberhelles Lachen. Sie rufen nach mir, doch ich kann ihnen nicht helfen. Ich kann es jetzt nicht und konnte es nicht, als der Planet Vegeta zerstört wurde.“, sagte er und fuhr sich mit fahrigen Fingen durchs Haar. Es kostete ihn Mühe das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken. Bulma schien eine Weile zu überlegen, was er wohl meinte, bis sie schließlich leise fragte: „Wen kannst du hören?“. Er biss sich kurz auf die Lippen. „Meine Schwestern, Bulma. Sie starben als Freezer meinen Heimatplaneten auslöschte.“. Bulma schlug die Hand vor den Mund und schloss ihn sofort in die Arme und weinte die Tränen, die er nie hatte um seine Schwestern weinen können. Sanft legte er seine Arme um seine Frau und war ihr so unendlich dankbar dafür, dass sie ihn immer wieder mit ihrer sanften Art auffing und ihm neuen Mut gab. So oft schon hatte er gedacht verzweifeln zu müssen, doch durch ihre fröhliche Art und ihr silberhelles Lachen hatte sie immer wieder die dunklen Mauern eingerissen, in denen er sich einschloss. Sanft sog er den Duft ihrer Haare in seine Nase. Ja, sie war der Halt, den er immer gesucht hatte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Selbst damals, als, sich alle vor ihm fürchteten, als sie von Namek zurück kehrten, war sie es gewesen, die ihn mit offenen Armen in einem neuen Leben empfangen hatte. Sie war es gewesen, die ihm immer wieder gezeigt hatte, dass er gebraucht wurde, wenn er drohte in einen Abgrund zu stürzen. Und sie war es gewesen, die ihm das größte Glück der Erde geschenkt hatte. Unendliche, bedingungslose Liebe. Als sie an diesem Abend zu Bett gingen, war es fast so, als hätte Bulma ihm durch das stundenlange Gespräch welches sie noch geführt hatten, sämtliche Lasten von den Schultern genommen. Es war fast so, als wäre das, was ihn so sehr beschäftigt hatte, endlich abgenommen worden. In seinem Kopf machten sich andere Gedanken breit und so träumte er diese Nacht von dem unbeschreiblich kraftvollen Tanz des Wüstengottes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)