Glue The Heart von chenyu ================================================================================ Kapitel 14: Nick ---------------- Hallo Leute! Ja, ich war schreibfaul in letzter Zeit und zwischendurch hab ich auch meine Fanfiction vergessen, zugegeben, aber jetzt wo der Maturastress hinter mir liegt und ich nen kleinen virutellen Tritt in den Arsch gekriegt habe, gibts endlich ein neues Kapitel! x3 Ich hoffe nur, ich bin dabei nicht zu sehr eingerostet. ^^° Na, jedenfalls möchte ich dieses Kapitel derjenigen widmen, die mit ihrer mentalen Schuhspitze gehörig nachgeholfen hat, dass ich weiter schreibe. Also ein großes Danke an und ich hoffe, es hat sich für dich gelohnt! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die ernüchternde Realität breitet sich wie die Stille im Haus aus, die Ian hinterlassen hatte. Am liebsten wäre ich ihm in die Schule geflogt, trotz all der Blicke und dem Tuscheln und natürlich auch dem Verbot. Naja.. zugegeben, ein kleiner Teil von mir sträubte sich auch dagegen und hämmerte mir hartnäckig die Frage ins Gewissen, wie ich wohl auf Nick reagieren sollte, wenn ich tatsächlich in die Schule zurückkehre. Ich wusste, dass sein Unterricht für mich in Zukunft eine Qual sein würde. Allein die Vorstellung, ihn eine ganze Stunde lang – am Freitag waren es sogar zwei – anstarren und zuhörene zu müssen, war unterträglich. Wieso kann ich auch nicht mit Ian in einer Klasse sein? Der Gedanke neben ihm zu sitzen und ihm heimlich übers Bein zu streichen, um ihn vom Unterricht abzulenken, hatte durchaus etwas sehr Verführerisches an sich und es kribbelt jetzt bereits angenehm in meinen Fingern, als ich es mir nur vorstelle. Und dann in der Pause..? Da würde ich ihn dann heimlich in eine ungestörte Ecke zerren und ihn wild und hemmunglos küssen, dass er gar nicht wüsste wie ihm geschieht. Genau, das würde ich tun und dann würde er mich wieder so verwirrt ansehen wie vorhin. Oder er würde mir wieder einen seiner leidenschaftlichen Blicke zuwerfen und seine Hände begierig fordernd über meinen Körper wandern lassen. Bei dem Gedanken muss ich erst mal schlucken. Vielleicht war es ja doch nicht so ratsam, ihn in der Schule zu küssen, wer weiß da schon, wo sie dann enden würden? Nein, ich kann mir wirklich etwas Schöneres vorstellen, als Sex auf dem Schülerklo zu haben. Aber trotzdem reifen meine Vorstellungen immer weiter, malen sich Ians nackten Oberkörper aus und ergänzen die Nacktheit schließlich auch an eher südlicheren Regionen seines Körpers. Oh Gott.. stopp, sofort! Mein Blut scheint sich nicht entscheiden zu können, ob es sich lieber in meinem Gesicht oder in meinen Lenden ansammeln will. Auf jeden Fall ist mir jetzt jedoch ziemlich heiß, mehr als ziemlich heiß, um genau zu sein, meine Ohren rauschen und meine Haut erinnert sich sofort wieder an alle erst kürzlich ausgetauschten Berührungen. Trotzdem muss ich mich zurück in die Wirklichkeit rufen. Sind Ian und ich denn jetzt ein Paar? Ist das, was ich für ihn empfinde, denn wirklich Liebe, oder klammere ich mich vielleicht nur an ihn, weil ich irgendjemanden, egal wen, brauche, der jetzt für mich da ist? Bei diesem Gedanken fühle ich mich denkbar schlecht. Es liegt nicht in meiner Absicht, Ian zu verletzen, zumindest nicht, nach dem ganzen Gerede. Im Inneren konnte ich spüren, dass ich ihm immer noch vertaue, dass ich ihm glaube und, dass er einer dieser wenigen Menschen ist, die ich in meiner Nähe haben will. Aber ein Teil von mir, vielleicht der erhitzte Teil, der nach ihm verlangt, spielt mir auch manchmal Streiche, wenn er sich mit meinem Gehirn zusammentut und mir vorgaukelt, Nicks Berührunge zu fühlen. Zwar war das nicht so, als Ian noch bei mir war, aber in der Erinnerung fällt es mir schwer, die beiden Eindrücke außeinander zu halten. Es geht immer noch alles so schnell. Daber kenne ich ihn wie lange? Drei Tage? Zugegeben, er hatte einen gewissen Vorsprung, aber richtig kannte er mich auch nicht. Daher fasste ich einen Entschluss, schon am Vortag, als ich beschlossen hatte Daniel kennen lernen zu wollen. Ich muss noch einmal mit Nick reden, mit Nick und mit meinen Eltern, zumindest, wenn das mit Ian klappen soll. Das mit Ian, klingt schon irgendwie komisch in meinen Gedanken. Es fällt mir immer noch schwer, es zu benennen. Was ist es schon? Geflirte? Freundschaft? Kameradschaft? Vielleicht ja auch eine flüchtige Leidenschaft... So genau weiß ich es eben nicht und was Ian sich dazu denkt, ob er sich überhaupt Gedanken dazu macht, weiß ich ebenso wenig. Trotzdem habe ich mein Ziel klar vor Augen: Nick. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob es etwas bringen wird, mit ihm zu reden, ob er denn überhaupt dazu bereit wäre mit mir zu reden. Außerdem, wie sollte ich ihn kontaktieren? Sein Handy war mittlerweile schrottreif, in die Schule gehen darf ich nicht mehr und zu Nicks Wohnung zu gehen...? Dazu fehlt mir der Mut. Mist.. Ausflüchte, ich verliere mich in Ausflüchten. Dabei muss ich ihn doch nur aufsuchen und sagen »Hey Nick, wie geht’s deinem Auge? Du sag mal, die Sache mit uns, können wir nicht mal drüber reden, wie das alles gelaufen ist und so? Ach und richte Emma einen schönen Gruß von mir aus.« oder etwas in der Art. Ich muss mir erst mal durch die Haare fahren und mich wieder darauf besinnen, was ich vorhabe. Dabei schließen sich auch ganz automatisch meine Augen und ein bisschen von der Atemtechnik kommt wieder durch. Schlussendlich konnte ich das Problem jedoch nicht lösen. Denn mittlerweile weiß ich leider, dass der einzige Weg, Nick zu kontaktieren entweder über Ian laufen muss, oder aber ganz klar von Nicks Haus abhängt, dem Haus in dem auch seine Frau und die beiden Kinder wohnen. Nun gut.. möglilchweisen sind die ja immer noch weg. Hoffentlich, obwohl ich natürlich auch nicht mit ihm allein sein will. Eine Möglichkeit wäre es noch, ihm einfach heimlich einen Brief in den Briefkasten zu werfen, dann müsste ich ihn nicht sehen. Aber das ändert immer noch nichts daran, dass er mir wohl kaum darauf antworten kann. Das ist wahrliche ein Dilemma. Wieso bin ich verfluchter Idiot auch nur in den verdammten See gesprungen? Ein paar Minuten weiteres Hin und Hers und ich hatte es schließlich geschafft, mir meine Jacke und Schuhe anzuziehen. Jetzt oder nie, dachte ich mir. Ich will keine weiteren Rückschläge mehr, ich will Klarheit und einen Schlussstrich und am liebsten hätte ich auch meine ganzen verdammten vergeudeten, Gefühle zurück. Auf dem Weg zu Nick denke ich über vieles nach, über ihn und mich, über Ian, das was er gesagt hat, dass er mich bewundert. Ich denke auch an Daniel, zumindest ein bisschen, aber auch nur, weil er der nächste auf meiner Liste der Leute ist, mit denen ich reden sollte. Meine Eltern halte ich mir dafür lieber bis zum Schluss auf, damit sie genug Zeit haben, ihre ganze unsinnige Wut erst verrauchen zu lassen. So mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt, ist mir gar nicht aufgefallen, wie weit ich schon gekommen war. Nur noch ein paar Meter, das wusste ich, und ich war vor der vertrauten Tür. Meine Nervosität stieg mit einem Mal rapide an. Das Hämmern meines Herzens tat mir schon fast in der Brust weh, aber ich würde jetzt nicht kneifen. Bestimmt nicht! Mit geballten Fäusten sammle ich mein letztes Bisschen Mut zusammen und betätige die Klingel. Oh bitte lieber Gott, mach, dass ich das überstehe. Eigentlich bin ich ja kein sehr religiöser Typ, aber wenn man schon verzweifelt ist, kann es ja nicht schaden, oder? Jedenfalls war das Warten unerträglich und noch schlimmer war, dass es sich wie eine zähflüssige Masse in die Länge zog, ohne, dass irgendetwas geschah. Ich hatte damit gerechnet, insgeheim sogar gehofft, dass er noch in der Schule sein würde, aber jetzt, wo ich vor seinem Haus stand, wollte ich die Sache einfach nur noch hinter mich bringen. Vom Ehrgeiz gepackt, gerade jetzt nicht locker zu lassen, sehe ich mich nach möglichen Schlüsselverstecken um. Vielleicht ist es ja auch ein dummer Gedanke von mir, ihm in seinem Reich auflauern zu wollen, aber hier draußen zu warten, wo ich von allen gesehen werden kann, will ich nun mal noch weniger. Nach einiger Suche, unter der Türmatte und einigen Topfpflanzen, finde ich den Schlüssel schließlich im Hohlraum einer Keramikfroschfigur, die eines der Beete beahuste. Entschlossen sperre ich auf und trete ins Innere. Noch nie habe ich mich so unwohl an einem Ort gefühlt, wie an diesem gerade. Nicht einmal an dem Augenblick, als ich allein in Ians Haus war, oder als Nick mit mir Schluss gemacht hat. Denn jetzt fühle ich mich nicht nur unerwünscht, sondern spüre auch, dass es etwas Verbotenes ist, das ich tue, dass ich mich ihm aufdränge und jedes Recht darauf werloren habe, hier zu sein. Auch Ian würde es sicher nicht gutheißen, wenn er wüsste, was ich gerade mache, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Nick ebenfalls nur wenig erfreut sein wird, wenn er mich sieht. Aber was nützt es auch, wenn ich mir jetzt das Hirn deswegen zermartere? Mein Entschluss steht fest. Wenn das Warten nur nicht so lange dauern würde... Ich versuche mich mit allerlei Dingen abzulenken, indem ich mich im Haus umsehe oder versuche in einem Buch von ihm zu lesen. Schlussendlcih jedoch kann ich mich auf nichts besonders konzentrieren, weil meine Ohren immer zur Tür hin lauschen, bereit, mich vor jedem Besucher zu warnen. Eine halbe Ewigkeit schien meine Ruhelosigkeit nun schon anzudauern, aber dann tat sich etwas. Ich bin mir erst nicht ganz sicher, ob ich das Geräusch richtig deute, aber es war tatsächlich ein Schlüssel der sich im Schloss der Tür dreht. Mit einem Klicken gibt diese auch allzubald nach und Nick tritt ein. Der Nick, der mein Lehrer ist, mein Liebhaber, meint Vertrauter, mein Ex, meine größte Enttäuschung. Beim ersten Anzeichen eines Geräusches konnte ich nicht länger still sitzen bleiben, so stand ich auf und gehe nun auf ihn zu. »Hallo Nick.« versuche ich vorsichtig seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten und starre direkt in seine überraschten Augen. «Finn? Wie kommst du denn hier rein?» Eine logische Frage, wohl das erste, das ihm in den Sinn gekommen ist und es deshalb nicht zurückhalten konnte. Also hebe ich den Schlüssel hoch. »Mit dem Frosch.« erkläre ich und merke dann auch gleich, dass Nick sich wieder gesammelt hat. «Finn, heißt das, du bist zu mir zurückgekommen?» Ich lasse den Schlüssel wieder sinken und lege ihn auf den Tisch ab. Zu ihm zurückgekommen? Natürlich, genau das muss er wohl erwarten, denke ich sarkastisch, schüttle jedoch nur den Kopf. »Nicht ganz... ich.. wollte reden, weißt du.« versuche ich zu erklären. »Und einen Schlussstrich ziehen, oder so.« murmle ich etwas unsicher. Nein, ich war mir jetzt gar nicht mehr so sicher was ich wollte. Vor einer Sekunde war doch alles noch da, aber jetzt starrt mich dieser Mann, dieser leidenschaftliche Mann, der meinen Körper besser kannte als jeder andere, der vielleicht auch mein Wesen besser verstand als jeder andere, einfach nur an. Ich darf nicht schwach werden, rede ich mir ein. Stark bleiben! Gib den Erinnerungen nicht nach! «Reden also.. » Nick war näher gekommen und jetzt setzte er sich gemütlich auf die Couch. Einfach so hatte er hingenommen, dass ich, Finn, einer seiner Schüler, in seinem Haus aufgetaucht war, dass ich sogar genaugenommen eingebrochen bin. »Ja.. reden.. « «Gut.. über was denn?» Es ist die schleppenste Unterhaltung, die ich je geführt habe. Anscheinend will keiner von uns mit dem Thema anrücken, ich nicht, weil es mir unangenehm ist und ich mich schäme und er nicht, weil.. nun, vermutlich genießt er es sogar, dass ich noch zapple und nicht sprechen kann und das allse nur, weil er mich einschüchtert. Ian, ich denke an Ian. Bei ihm habe ich es geschafft, mich zu streiten, er hat mich unterstützt auf seine Weise und diese Unterstützung spüre ich ihmmer noch. Ich versuche daraus Kraft zu schöpfen und endlich aufzuhören ein Feigling zu sein. »Sei ehrlich zu mir.« Ich fixiere ihn mit festem Blick. Bloß nicht wegsehen, oder du hast verloren, rede ich mir innerlich zu. »In all der Zeit, in der wir zusammen waren, habe ich dir da auch nur ein bisschen was bedeutet?« In meinem Hals bildtet sich nun langsam aber sicher ein fester Kloß und ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr mit Sprechen an der Reihe bin. Eine ganze Weile lang schweigen wir beide. Ich glaube Nick überlegt was er sagen soll, oder vielleicht auch nur wie. Es ist möglich, dass er Angst davor hat, mich zu kränken, weil ich diesemal zur Schule gehen könnte und ihn beim Direktor melden. Wenn er mich jedoch auch nur ein kleines bisschen kennen würde, wüsste er, dass ich das nie tun würde. Schließlich war ich feiwillig mit ihm zusammen, ich habe es ja sogar darauf angelegt. Dann öffnen sich Nicks Lippen und endlich beginnt er zu sprechen. «Wenn es nicht so wäre, hätte ich nie so viel riskiert.» Ich nicke, aber trotzdem kann ich kein Gefühl aus der Antwort heraushören. Vielleicht lügt er auch, aber er hat sich für diese Antwort entschieden und daran ändert sich nichts. »Vermutlich..« ich muss schlucken, um meine Stimme zu behalten. ».. war es dann einfach nicht.. genug.« «...» «Vermutlich.» Ich versuche mich an einem Lächeln, aber ich fürchte, es misslingt mir ziemlich. Eines weiß ich jedoch genau, lange würde ich dieses Gespräch nicht mehr durchhalten. Es ist jetzt schon schwer genug, meinen Lehrer ansehen zu müssen. »Du solltest.. dich besser um deine.. Familie kümmern und dich nicht mehr.. an deinen Schülern vergreifen.« Meine letzte Willensstärke mobilisierend stehe ich wieder auf. Ich muss hier raus, ich muss das Haus verlassen, ich muss ihn verlassen, ich darf nicht mehr zurückblicken, zumindest nicht bis ich nicht mindestens 58 bin, Ansätze eine Glatze aufweise und einen Partner habe, der mit mir Sachen macht, das alte Leute eben machen. Vielleicht wäre es dann wieder okay an die Zeit mit ihm zu denken. Das Haus liegt nun schon wieder ein ganzes Stück weit hinter mir. Ich habe keine Ahnung ob Nick noch etwas gesagt hat, als ich mich zum Gehen wandte, falls ja, habe ich es wohl gekonnt verdrängt. Das Einzige, das für mich zählt, ist, dass ich mit dem fertig war, das ich sagen und wissen wollte, aber wirklich besser geht es mir trotzdem nicht. Allerdings ist auch das nur eine Frage der Zeit und zwar von ungefähr 25 Minuten, denn länger würde es nicht dauern bis ich wieder bei Ian bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)