Der ganz normale Wahnsinn von Lisa_McCall (Liebe ist wie eine Achterbahn) ================================================================================ Kapitel 1: Mein verrückter Traum -------------------------------- Hallo :D tja das ist mein neuer FF (ganz spontan entstanden alos nix besonders glaube ich xD) danke schonmal im vorraus fürs lesen und viel spaß! _________________________________________________________________________________ Man war das eine Nacht! Diesen Satz hört man von mir öfters mal. Manchmal im positiven, manchmal im negativen Sinne. Leider meine ich es heut nicht positiv, denn ich hatte einen Traum. Einen Traum von einer gewissen Person die ich abgrundtief hasse. Jessica! Eigentlich ist sie toll, sie hat ein süßes Lächeln, eine super Figur, ist sportlich und ihre Haare sehen jeden Tag aus, wie aus einem Starmagazin. Ja sie war eindeutig eine Schönheit… wäre da nicht ihr Charakter! Ich finde sie ist einfach nur hinterhältig, eingebildet und herablassend! Kurz gesagt: Schrecklich. Naja, zurück zum Thema. In dem Traum waren ich und Jessica allein am Strand (bis jetzt ist alles noch gut). Es war total romantisch. Die ganze Zeit haben wir mit einander geredet und gelacht. Das war schon sehr bizarr, denn eigentlich redete sie gar nicht mit mir und wenn dann kamen nur solche dummen Bemerkungen wie: „Ih! Da ist wieder die halbe Schwuchtel“ oder „Emo-Alarm, rette sich wer kann!“ Ich hab mit der Zeit gelernt das einfach zu überhören aber früher war ich jedes Mal richtig angepisst wenn sie so was sagte. Plötzlich fingen wir an uns zu küssen. Erst waren es nur kleine Küsschen aber dann wurden sie immer fordernder, bis Jessica dann auf mir lag. Ihre Hand fuhr an meine Hose und… BÄM! War ich wach. Zum Glück! Ich wollte nicht mal träumen mit dieser ekelhaften Person Sex zu haben! Ich bin ja schließlich nicht Tyson. Ja Tyson war mein großer Bruder und der Aufreißer der Schule. Auch Jessica fand ich schon eines Morgens bei uns zu Hause vor. Das war auch so ein toller Morgen wie heute. Ich stand auf streckte mich und dachte, was für ein schöner Tag! Bis ich dann runter ins Esszimmer ging zum Frühstücken und mit den netten Worten „Man Tyson warum ist dein Baby-Bruder nur so ein schwuler Emo-Loser?!“, begrüßt wurde. An diesem Tag hatte sie es geschafft all ihre Beleidigungen über mich, in einen Satz zu packen. Baby (das sagen eigentlich viele zu mir weil ich viel jünger aussehe als ich eigentlich bin), schwul, Emo, Loser. Tja diese dumme Person hat keinen besonders großen Wortschatz, dafür ist ihr Ego 1000mal so größer! Eigentlich war es dumm das Wort Emo als eine Beleidigung für mich zu benutzen, denn mein Bruder ist auch ein Emo. Ihm sieht man es zwar nicht besonders an, aber trotzdem ist er es und mit ihm hatte sie ja auch geschlafen… Vielleicht weiß sie das auch gar nicht. Dann ist sie zwar die einzige Person an unsere Schule die das nicht weiß, denn alle wusste wer bei uns die Emos, Punks, Gothics und Nerds waren, aber bei ihrer Dummheit ich mir das nur zu gut vorstellen. Langsam rappelte ich mich auf. Ich hasse es so früh aufzustehen. Scheiß Schule. Als ich ins Esszimmer ging war Tyson schon wach: „Na Brüderchen, auch schon wach?!“ Er lächelte mich an. Obwohl man es nicht denken würde haben wir ein ganz gutes Verhältnis zueinander. „Ja mal wieder zu früh für meinen Geschmack… Hast du heut Nacht garkeinen Besuch gehabt?!“ Er grinste und gab mir erst mal keine Antwort. Hallo? Warum grinst der denn jetzt so dumm? Ich wartete auf eine Antwort. Er seufzte und drehte sich vom Tisch zu mir um: „Warum interessiert dich mein Privatleben so? … Nein wie du gehört hast und nun siehst ist niemand hier. Das hört sich jetzt zwar dumm an, aber ich glaube wir müssen umziehen! Ich hab einfach alle guten Mädchen in unserer Stadt schon gehabt! Und der Rest ist entweder hässlich, lesbisch oder will nichts von mir!“ Ich lachte: „Na dann erzähl mal Mama und Papa, das wir umziehen müssen weil du keine Weiber mehr findest, die es mit dir treiben wollen.“ Er lachte. Dann setzte ich mich hin und aß mein Brötchen. Als wir auf den Schulhof gingen kamen Nick, Alex, Cassie und Amy uns schon entgegen. Alex ist seit 3 Monaten der feste Freund von Amy und deshalb nun auch in unserer Clique. Cassie ist meine beste Freundin, die mir immer zuhört und für mich da ist. Und Nick war der beste Freund von Tyson. Cassie kam sofort angerannt als sie mich sah und umarmte mich zur Begrüßung. „Hey ihr 2 Hübschen!“ grinste sie. Dann kamen auch die anderen an getrottet. So standen wir jeden Morgen neben dem Eingangstor und unterhielten uns. Dann kamen plötzlich Jessica und Ruby auf uns zu. Ruby war Jessicas beste Freundin und außerdem Nicks Schwester. „Hallo Tyson, meine Geilheit!“, grinste Jessica und umarmte ihn von hinten. Tyson drehte sich nicht zu ihr um und rollte mit den Augen: „Hi…“ Er hasste es wenn die Frauen, nachdem er einmal mit ihnen geschlafen hatte so klammerten. Ruby stand nur daneben. Sie war insgesamt sehr ruhig und hat irgendwie immer einen leicht gequälten Gesichtsausdruck. Wie ein Dackel, der gleich losheulen würde. Aber komischer weise, lächelte sie mich jedes Mal an, wenn wir uns begegneten. Ich hatte Nick schon mal gefragt warum sie ausgerechnet mich immer an lächelte, aber Nick meinte, dass er nicht so viel von den Gefühlen seiner Schwester wüsste und sie vielleicht auf mich steht. Er immer mit seinen total präzisen Aussagen. Dann klingelte es zum Unterricht. Kapitel 2: Nicht alles hat ein Happy-End ---------------------------------------- Nach dem Unterricht setzte ich mich noch auf die Bank am Rand vom Schulhof und wartete auf Tyson, Nick und Cassie. Nick musste noch zum Direktor weil er die Lehrerin mal wieder beleidigt hatte. Sie fragte ihn ob er die Hausaufgaben hat. Er hat ihr nicht geantwortet. Sie war wütend. Dann hat er gefragt, ob sie sich nicht langsam mal damit abfinden will, dass er keine Hausaufgaben macht und sie wollte, dass er vor die Tür geht. Dieses wollte Nick aber nicht… Als sie ihn dann auch noch am Arm packte und rausziehen wollte, hat er sie angeschrien, dass sie eh bloß auf die Kohle scharf ist, es ihr bei ihrem Job niemals um die Gören gehen würde und das sie eine „Fette, alte, beknackte, frustrierte Schlampe“ ist. Und Cassie und Tyson sind eine Klassenstufe höher als wir. Plötzlich hörte ich neben mir Schritte und drehte mich in diese Richtung. Lange dünne Beine, um ihnen eine schwarze Röhrenjeans, ein hellblauer Pullover mit Aufdruck und ein niedliches Lächeln kamen auf mich zu spaziert. Es war Ruby. Was wollte sie denn? Eigentlich müsste sie mich doch hassen. Schließlich ist sie Jessicas beste Freundin. „H-Hey…“, sagte Ruby leise und wurde rot. Echt niedlich wie schüchtern sie ist: „Hey! Ist irgendwas?“ „Nein, wieso?“ „Keine Ahnung, ich wunder mich nur, dass du zu mir her kommst.“ „Ja … also eigentlich wollte ich dich fragen, ob du heute schon etwas vorhast.“ Ich war etwas verblüfft, aber irgendwie hätte ich mir das auch schon denken können, so wie sie mich immer anlächelte: „Eigentlich wollte ich mit Tyson, Cassie und deinem Bruder ins Freibad. Aber wenn du willst kannst du ja auch mitkommen.“ Jetzt strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd: „Ja total gerne!“ Auf einmal hörten wir einen Schrei von der Eingangstür: „Scheiße Man!!!“ Nick knüllte den Brief in seiner Hand zusammen und warf ihn voller Wut in den Mülleimer. Ruby rannte sofort zu ihm um ihn zu besänftigen: „Hey Brüderchen, was hat der Rektor denn gesagt? Ist es so schlimm? Bleib ganz ruhig ok?!“ Sie hielt seine Arme fest und schaute ihn von unten mit ihrem Dackelblick an. Nick starrte auf den Mülleimer und verzog das Gesicht. Ich konnte ihm ansehen, dass er übertrieben wütend war, aber auch Trauer sah ich in seinen Augen und Reue. Langsam erhob auch ich mich von meiner Bank und ging zu ihm. Tja, es ist manchmal angebrachter einfach nachzugeben. „Er hat gesagt, dass wenn ich noch einmal derartig auffalle, ich von der Schule fliegen würde!“ „Aber das können die doch nicht machen! Die wollen doch nicht so einen guten Schüler verlieren, oder?! Ich meine schließlich bist du jedes Jahr unter den 3 Schlausten in unserem Jahrgang.“, sagte Ruby und zog ihre Unterlippe gekonnt nach unten, wodurch sie ihr Dackelgesicht noch mehr betonte. Jetzt wollte ich mich auch mal einschalten: „ Ja es stimmt das du schlau bist, aber bei dir möchte ich auch kein Lehrer sein, weil die es echt nicht einfach haben mit dir! Vielleicht solltest du dich mal etwas zusammenreißen. Ich möchte nämlich nächstes Jahr auch noch mit dir in einer Klasse sein!“ Er senkte seine Schultern und sein Blick fiel auf den Boden: „Ihr habt ja Recht…“ Ruby ließ ihn los und lächelte. Dann bemerkten wir auch Tyson und Cassie, die sich auf der Bank niedergelassen und uns beobachtet haben. „Fantastisches Schauspiel! Wirklich sehr Dramatisch!“, lachte Cassie. Nick verschränkte die Arme von der Brust: „Ihr Spanner!“ Nun lachte auch Nick wieder. Dann beschlossen wir uns zum Freibad zu bewegen, denn wir wollten noch einen schönen Liegeplatz abkriegen. Als wir schon ca. 5 Minuten gegangen waren, nahm Ruby plötzlich meine Hand und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Moment mal… WAS?! Ich hatte wirklich keine Ahnung wie ich reagieren sollte. Mein Herz schlug wie wild und ein merkwürdiges Kribbeln zog sich durch meinen ganzen Körper. Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber ich ließ sie einfach machen, denn wenn ich sie weggeschoben hätte oder sonstiges, dann hätte ich bestimmt ihr Gefühle verletzt. Nein, so ein Mensch war ich nicht. In dieser Position blieben wir dann den ganzen Weg lang. Im Freibad angekommen, ging erst mal jeder in eine Kabine um sich umzuziehen. Als Ruby raus kam, überrumpelte es mich völlig. Sie hatte eine so perfekte Figur! Bei so was konnte ich nicht mithalten, denn neben meinem Bruder und Nick wirkte ich wie ein Schüler der Mittel- oder sogar Unterstufe. Nicht weil ich 5 bis 10 Zentimeter kleiner war, sondern weil ich einfach nur dürr aussah neben ihnen. Bei Ruby sah sonst eigentlich nie so richtig ihre tollen Kurven, denn sie hatte immer ziemlich weite Pullover an. Und ihr Körper schien so makellos… Außer ihre Arme, Hüfte und im Brustkorbbereich. Meine Begeisterung für ihre Top Figur sank so schnell wie sie gekommen war. Was waren das für endlos viele Blutergüsse?! Sie lächelte mich wieder an, aber sie hatte die Arme verschränkt als wollte sie ihre blauen Flecken vor mir verstecken. Ich traute mich jedoch nicht sie zu fragen. Dann wurde ich von Tyson aus meinen Gedanken gerissen: „Hey Jamey! Gehst du mit mir und den Mädchen ins Wasser oder willst du dich mit Nick ein bisschen bräunen? Könnte dir nicht schaden mit deiner Kellerbräune!“ Er grinste mich an. Sein grinsen war immer so fies wenn er versuchte mich zu ärgern. Aber in der langen Zeit als Tysons kleiner Bruder habe ich gelernt mir einen Schutzpanzer zu bauen und lies diese Sticheleien einfach an mir abprallen. „Nö, ich leg mich hin! Will erst nachher ins Wasser.“ Cassie nahm Ruby, mit der sie ja sonst nicht viel zu tun hatte bei der Hand und zog sie ins Wasser. Cassie liebt es neue Leute kennen zu lernen. Sie ist ein Mensch ohne jeglichen Vorurteile gegenüber anderen. Sogar das Ruby die BF von Jessica, die Cassie auch schon so einiges angetan hatte, ist schien sie nicht zu stören. Im Wasser plantschten die 3 ausgelassen herum. Nick und ich lagen auf unseren Handtüchern und genossen das Sonnenlicht. „Man, Man, Man! So fröhlich hab ich meine Schwester schon ewig nicht mehr gesehen!“, meinte Nick. Ich überlegte ob ich ihm die Frage stellen sollte, die mich so sehr bewegte. Warum zur Hölle mache ich mir solche Sorgen? Vielleicht ist sie ja auch einfach nur unglücklich mit dem Fahrrad gestürzt, oder eine Treppe runter gefallen. Aber auch wenn es nur das war, wollte ich es wissen: „Du Nick… Sag mal warum hat Ruby am Oberkörper so blaue Flecken?“ Nicks Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig und seine Augen wurden größer. Von fröhlich, genießend zu bedrückt und traurig: „Sie… Sie ist halt sehr tollpatschig u-und ist halt irgendwie mal hingefallen in letzter Zeit.“ Natürlich merkte ich sofort, dass er mich anlog, aber ich fragte auch nicht nochmals, denn diesen Gesichtsausdruck hatte ich bis jetzt nur einmal bei ihm gesehen. Ein einziges Mal und das war als Ich im Winter vor 3 Jahren bei ihm war und das Krankenhaus anrief, seine Mutter sei gestorben. Sie wollte sich unbedingt die Brüste vergrößern lassen. Ich fand so etwas absurd, denn sie hatte eigentlich gar nicht so kleine Brüste. Es war die Idee seines Vaters, hatte Nick mir immer erzählt. Ich konnte seinen Vater nicht ausstehen, obwohl ich ihn nicht sehr gut kannte. Aber schon allein die Tatsache, dass er seine Frau die er eigentlich so lieben sollte wie sie war, zu einem solchen Eingriff drängte fand ich einfach beschissen. Und dann wollte sein Vater auch nicht viel Geld dafür ausgeben und suchte den Arzt, der diese OP am billigsten machte auf. Seine Mutter konnte nie ihm nie wirklich wiedersprechen, deshalb musste sie dann an einem Herzstillstand sterben. Von diesem Tag an war ich noch dankbarer für mein eigentlich glückliches Leben. Nick sagte aber immer, dass das Verhältnis zwischen ihm, seinem Vater und Ruby ganz gut sei. Doch so richtig konnte ich ihm auch das nicht glauben. Kapitel 3: Und weiter geht's.. ------------------------------ Die anderen kamen wieder aus dem Wasser und legten sich zu uns auf ihre Handtücher. Alex stand beklemmt vor seinem Handtuch und starrte es an. Magische Kräfte oder so? Soll es jetzt zum fliegenden Teppich ?! Ich bin ja sonst nicht so, aber mittlerweile kotzte Alex mich an. Auf eine Art passte er einfach nicht in unsere Gruppe. Ok, er war nunmal Amys Freund und ja, er wohnt noch nicht lange hier und ist wahrscheinlich deshalb so schüchtern. Trotzdem. Immer, wenn er auch nur den Ansatz machte, etwas zu sagen, kam Amy und hinderte in sofort daran. Ständig hing sie an seinen Lippen und die beiden waren in ihrer eigenen Welt. Ich würde sicherlich niemals diese Gedanken laut aussprechen, denn mir liegt sehr viel an userem zusammenhalt. Cassie fand es toll, dass Amy endlich mal wieder ihr Glück gefunden hatte. Obwohl sie eigentlich ständig jemanden hatte. War der eine weg, kam der nächste. Ok, sie ist ein attracktives Mädchen und ich sollte aufhören mir Gedanken zu machen... "Setz dich doch. Oder hast du Angst wir beißen?", meinte Cassie und lächelte ihn an. Alex sah erschrocken hoch. Er blickte erst zu Cassie, dann zu mir und verzog leicht errötet das Gesicht. Oh, nein. Ich sollte meinen Gesichtausdruck besser kontrollieren, da ich ihn wohl leicht angewiedert angesehen habe. Amy packte ihn am Arm und zog ihn nach unten, neben sich: "Komm her, Schatz." Sie lächelte ihn an und schon waren die Beiden wieder am rumknutschen und nicht mehr ansprechbar. Wahrscheinlich für die nächste halbe Stunde...Ich kotz gleich. Cassie warf mir einen bösen Blick zu und verdrehte die Augen. Das sollte wohl soviel heißen, wie 'Lass sie doch mal machen' oder so. Plötzlich spürte ich etwas nasses an meiner Schulter und riss den Kopf herum. Ruby hatte sich mit ihrem nassen Haar an meine Schulter gelehnt und sah mich von unten mit ihrem Dackelblick an. Man, das Mädchen war echt Zucker mit ihren großen blau-grünen Augen. Aber auch in der super Beliebten-Clique von Jessica. Wieso ist das so kompliziert, ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll. "Hab ich dich erschreckt?", hauchte sie mir ins Ohr. Ich spürte wie sich meine Nackenhaare aufstellten. "Ne, schon ok.", erwiederte ich und drückte mir ein Lächeln ab. "Ich glaube ich geh nach Hause. Papa wartet bestimmt schon mit dem Abendessen.", meinte Nick und erhob sich. Meine blick huschte fragend zu Ruby. Sie zog einen Mundwinkel nach hinten und überlegte kurz: "Jamey, wäre es ok, wenn ich heute bei euch übernachte?" Ja...Moment WAS?! Wieso? Wieso will sie das? Oh Gott was soll ich sagen? Ich glaube ich werde rot! Stopp, Hilfe! "Klar, unsere Eltern sind eh nicht da und mein kleines Brüderchen hatte doch schon lange keinen Frauenbesuch mehr.", rief Ty grinsend zu uns rüber. Ich sah ihn erleichtert an. Manchmal bin ich froh, einen älteren Bruder zu haben, der immer genau weiß, was zu tun ist. Er hat mir grade echt das Leben gerettet...Oder ich übertreiben nur wieder. "Schön. Nick? Sagst du Papa bescheid?", fragte Ruby lächelnd. Ihr Bruder nickte nur, während er seine Sachen zusammenpackte. Dann verabschiedete er sich von allen. (Außer Amy und Alex, die natürlich noch nicht ansprechbar waren.) Ich nenne die Beiden bald nur noch als eine Person. Sowas wie Branjolina. Also Aley oder Amex. Ich musste grinsen, als ich verstellte, das Amex sich eher nach Zahnpaster, als nach einem Pärrchen anhörte. Cassie riss mich aus meinen Gedanken. Sie stand nun vor uns: "Wieso willst du denn nicht nach Hause?" Sie legte den Kopf schief, währrend sie ihre Haare abtrocknete. Ruby zuckte nur mit den Schultern und sah auf den Boden: "Hab einfach keine Lust." Cassie nickte nur und drehte sich zu Tyson: "Tja, das ist dann wohl mal die Gegenteil-Nacht. Du alleine, Jamey nicht." Ty schnaubte und verschrenkte die Arme: "Kann sich jawohl noch ändern!" Autsch! Cassie, sowas kannst du ihm nicht an den Kopf werfen! Langsam müsste sie doch kapieren, das Ty nur glücklich war, wenn mindestens eine nackte Frau neben ihm lag. Ich sah sie kopfschüttelnd an. Cassie grinste nur. Auf einmal: Ein Lebenszeichen! "Oh nein, da kommt das Grauen!", nuschelte Amy und setzte sich auf. Jessica stolzierte auf uns zu: "Puh, Ruby! Was klebt denn da an deiner Backe? Stinkt nach Emo-Baby. Glaub mir, krall dir lieber seinen Bruder!" Tyson seufzte und schlug sie gestresst die Hand vor den Kopf. Ruby verzog das Gesicht und blickte leicht errötet zu mir. Jessi lachte und ging auf Ty zu. Sie kniete sich hinter ihn und fuhr von hinten mit der Hand von seiner Schulter, bis runter zum Hosenbund. Ich konnte genau beobachten, wie Tyson sich zusammenreißen musste. Meine Güte, ja sie ist scharf, aber Bruder reiß dich zusammen! Das ist die falsche für dich. Sie grinste ihn von der Seite an. Er lächelte zurück. Cassie setzte sich wieder hin und verdrehte die Augen. Auch Aley sah nur abstoßend zu ihr hinüber. "Oh, oh! In Gedanken liegt er schon wieder mit ihr in der Kiste. So wird er sie nie los.", stöhnte ich und legte meinen Kopf auf Ruby's. "Sie mag ihn aber wirklich sehr.", verteigde Ruby, ihre Freundin leise. "Ich verstehe nicht, wie du mit ihr abhängen kannst. Du scheinst doch ganz in Ordnung zu sein.", warf Cassie ein und starrte weiter zu Ty und Jessi. Ich spürte, das dieses Thema Ruby unangenehm war. Dann sah ich nur noch, wie Tyson Jessica am Arm zu sich runter zog und sie küsste. Mein Blick wendete sich wieder dem süßen Geschöpf neben mir zu. Sie hatte die vordere Hand auf meine Brust gelegt, die Augen geschlossen und schmiegte sich an mich. Ich kann nicht sagen, dass mich das unberührt ließ, aber auch nicht, dass ich mich sonderlich wohl fühlte. Kurze Zeit später fassten wir alle den Entschluss wieder nach Haus zu gehen. Ich bekam jetzt schon Bauchschmerzen bei dem Gedanken daran, dass Jessica den ganzen weg über in meiner Nähe sein würde und ich sie sogar zu Hause noch ertragen musste. Cassie stieß mir den Ellenbogen leicht in die seite und nickte mir aufmunternd zu. Ok, ich übersteh das schon. Als wir nur noch zu viert, kurz hinter dem Eingang des Freibades waren, fühlte ich mich immer noch unwohl. Doch es war schön, das Ruby neben mir ging und meinen Arm umfasst hatte. Dies gab mir doch ein leichtes Gefühl der Sicherheit. Plötzlich blieb Jessica stehen: "Lasst uns doch heute Abend ins Kino gehen! So eine Art Doppeldate. Der letzte Teil von 'Twilight' läuft doch schon" Sofort sahen ich und Ty uns mit großen Augen an. Wir dachten wohl beide, dass wir uns verhört hätten. Ich und Ruby bei einem Doppeldate mit meinem Bruder und der meistgehassten Person meines Lebens? Ok, der Witz war gut und jetzt möchte ich bitte zurück indie Realität! scheiße, warum kann das kein blöder Traum sein? Ruby sah mich erwartungsvoll an. Ich wusste, dass sie diese Filme mochte. Einmal hatte ich gesehen, dass sie eine Federtasche mit dem Logo hatte. Ich seufzte und Tyson hatte diemal eine ganz neue Art entdeckt, unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen. Er hatte ihr den Mund einfach gestopft. Und das meine ich ganz im Sinne des Wortes...Ihgitt! "Ähm...Ja...Also Ruby, wenn du den Film gern sehen möchtest, dann können wir gerne ins Kino gehen.", stammelte ich und konnte meinen Blick nur schwer von Ty und Jessi abwenden. Ruby nickte und lächelte, wobei ihre Augen strahlten, wie bei einem Kleinkind. Sie kam mir so unschuldig vor, das es mir fast schon Angst machte. Tyson hatte sich wieder von der Furie gelöst: "Guuuuut...Dann machen wir das so." Ich konnte nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln. Kapitel 4: Ach du heiliger.. Edward?! ------------------------------------- Wir sind im Kino angekommen. Meine Hände schwitzen und ich habe die ganze Zeit das Gefühl, meine Blase würde gleich platzen. Scheiße, bin ich aufgeregt. Was soll ich machen, wenn ich neben ihr sitze? Soll ich meinen Arm um sie legen? Aber ich will ihr keine falschen Hoffnungen machen. Aber ich mag sie! Aber sie ist die beste Freundin von Jessica. Aber sie ist so süß! Und ich denke zu viel nach. Manchmal würde ich gerne so wie mein Bruder sein. Er weiß immer, was zu tun ist und hat keine Probleme den ersten Schritt zu machen. So ein Selbstbewusstsein. Neben ihm komme ich mir vor wie ein kleines Mädchen! Plötzlich bemerkte ich, wie Ruby sich von meinem Arm löste und weg ging. Sie lächelte mich im Gehen noch an und verschwand dann mit Jessica ein Stockwerk tiefer. "Wo wollen die hin?", ich starrte auf die Treppe, die sie vor wenigen Sekunden hinab gegangen war. Ty seufzte: "Jamey, träumst du schon wieder? Ruby hat dir doch gesagt, dass sie vorher nochmal zur Toilette geht. Also echt, du musst aufhören so viel nachzudenken. Irgendwann gehst du über eine Straße schaust dich nicht um und dann kommt ein Auto, oder ein LKW, oder..." Ich hörte ihm nicht mehr zu. Ich dachte nur noch an Ruby. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Und plötzlich riss Ty mich wieder aus meinen Gedanken: "Was denn?!" Er hatte mich an Arm gepackt. "Schrei doch nicht so, sonst hört sie uns!", zischte er, währrend er demonstrativ den Zeigefinger vor die Lippen hielt. "Wer?", flüsterte ich. Er machte eine leichte Kopfbewegung in die Richtung "Na, Cassie!, dann zog er mich unauffällig die Treppe zum Kinosaal hinauf. Eine kurze Zeit später kamen Jessi und Ruby wieder. Sie ließen sich neben uns sinken. Natürlich Ruby neben mich und Jessica neben Tyson. Auch Cassie kam in den Saal. Sie saß mit einem anderen Mädchen auf der rechten Seite, wir auf der linken. Irgendwo her kannte ich sie. "Du, Ty. Wer ist denn diese andere bei Cassie? Die kommt mir so bekannt vor.", ich stupste ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. "Das ist Celest, die geht mit Alex in eine Klasse. Soll ständig nur am Party machen sein und na ja, du weißt ja, was die meisten Leute auf Party's so treiben.", meinte er und schielte zu ihr rüber. Celest kuschelte sich an Cassie und lag schon fast im Sitz. Cassie saß grade und genoss es sichtlich. Typisch! Ich musste mein Lachen unterdrücken. Sie war schon immer so ein Alpha-Tier. Also wenn sie eine Freundin hatte, hatte diese meist nicht viel zu melden. Da musste man sich ganz einfach unterordnen. Dann fing der Film an. Es wurde dunkel und der nachtblaue Vorhang zog sich zu den Seiten auf. Ich liebe unser Kino! Hier läuft wirklich selten Werbung. Der Film war echt ätzend langweilig. Ich und Ty schauten uns immer wieder an und verdrehten die Augen. So ein Schwachsinn! Vampire und Werwölfe, die iirgendwie Freunde sind, aber irgendwie auch nicht. Und dann immer dieses schmalzige Liebesgesülze. Ok, ich muss zugeben bei manchen Liebesfilme habe ich schon geheult, aber so etwas rührt mich kein bisschen. Das einzige, was mir im Kino eine Gänsehaut verpasste, dass ich dachte mein Herz würde stehen bleiben und mir die Luft abschnürte, war Ruby. Sie kuschelte sich immer wieder an mich und ich glaube an manchen Stellen, hat sie sich an mir ausgeheult. Ich konnte sie garnicht ansehen! Ich bin einfach zu schüchtern, obwohl ich das gar nicht will. Aber ich habe etwas beschlossen: Ich will sie besser kennenlern! Einfach alles über sie wissen und für sie da sein. Für Tyson schien das ganze etwas besser verlaufen zu sein. Alle 10 bis 15 Minuten, haben er und Jessi ein bisschen rumgeknutscht. Na ja was heißt 'ein bisschen' für sein Verhältnisse, schon, für meine Verhältnisse war es ziemlich heftig, denn wenn mich nicht alles täuscht, konnte ich im Dunkeln beobachten, wie sein Hand öfters mal unter ihr Shirt, oder hinten in ihre Jeans-Hotpants fuhr. Also ehrlich im Kino?! Na gut jedem das seine. Als der Film fast zu Ende war, schweiften mein Blick rüber zu Cassie. Celest lehnte immernoch an ihr und hatte sie mit den Arme umschlungen. Cassie vergrub das Gesicht in ihren Haaren und küsste sie. Ein leichtes lächeln konnte ich mir bei dem Anblick nicht verkneifen. Ich stieß Tyson mit der Schulter an und deutete mit dem Kopf zu ihnen rüber. Ty sah sehr skeptisch aus und flüsterte: "Ich weiß nicht, ob das gut gehen wird. Ich hab schon viel zu viel über dieses Weib gehört! Bricht sie Cassie das Herz, breche ich ihr die Knochen." Ich sah ihn entsetzt an: "Ach, hör doch auf." Dann drehte ich den Kopf weg von ihm. Meine Güte, ich freue mich wenigstens, dass sie endlich mal wieder eine Freundin hat und Ty ist mal wieder total pessimistisch. Als dieses quälende Grauen, dass sich auf der Leinwand abspielte endlich vorbei war, warteten wir noch bis der Saal sich etwas geleert hatte. "Wollen wir jetzt schon nach Hause?", fragte Jessi, während sie Ty mit einem Schmollmund ansah und ihm na ja... ihre Brüste entgegen streckte. "Ähm, wo sollen wir denn sonst hin?", fragte Ty, der natürlich genau das Ziel fokussiert hatte. Oh man, die Beiden würden eigentlich ganz gut zusammen passen. "Vielleicht irgendwo noch was trinken.", antwortete Jessi. Ich sah zu Ruby rüber, die den Kopf schüttelte. Mein Bruder seufzte: "Ok, passt auf. Wir 2 gehen noch in eine Bar und ihr geht schonmal nach Hause." Ich nickte nur. Jessica gab ihm einen Kuss auf die Wange und grinste: "Yay!" Wir verließen das Kino und verabschiedeten uns vorerst. Jessi und Ty gingen und ich stand noch mit Ruby vor derm Kino und sah sie an. Sie blickte auf den Boden, war leicht errötet. Dann hob sie langsam die Arme, ging auf mich zu und umarmte mich. Es war ein tolles Gefühl. Schon lange hatte ich nicht mehr so viel Wärme und Zuneigung gespürt. Als wir nach Hause gingen, griff ich nach ihrer Hand. Nach einer Weile fragte sie: "Warum wolltest du schon nach Hause?" "Na ja, ich trinke keinen Alkohol... hab schlechte Erfahrungen mit sowas.", meinte ich und griff verlegen mit der freien Hand in meinen Nacken. Ruby lächelte mich an: "Find ich echt gut. Heut zu Tage gibt es nicht mehr viele, die sich diesem Gruppenzwang widersetzen." Ich nickte nur zustimmend. Dann war unser Gespräch wieder beendet, doch es war nicht dieses peinliche Schweigen, wie sonst. Es war eigentlich ganz einfach so bei ihr zu sein, auch wenn wir nicht redeten. Zu Hause gingen wir gleich nach oben in mein Zimmmer. "Also wenn du willst kannst du auf der Couch schlafen, oder...", meinte ich. "Ich schlaf mit dir, im Bett.", unterbrach sie mich und lächelte. Ich wurde sofort rot wie ein Feuerlöscher. "Oh-Ok.", stammelte ich nur. Ruby ließ sich auf mein Bett nieder und lächelte mich immer noch an. Dann griff sie nach meinem Handgelenk und zog mich naben sich. Sie legte eine Hand an mein Gesicht. Moment! So weit bin ich noch nicht! was tut sie denn?! Und was mach ich jetzt?! Mir ist so heiß, schwitze ich etwa? Oh Gott, Jamey, beruhig dich sofort! Meine Gedanken wurden unterbrochen. Ich spürte ihre Lippen, auf meinen. Sie waren so weich und zart, dass ich das Gefühl hatte ich würde nie wieder von ihnen los kommen, wie eine Droge. Ich legte meine Hände an ihre Hüfte. Ihre Küsse wurden immer intensivier und ihre Zunge strich immer wieder über meine Lippen. Dann spürte ich, dass sie mich sanft nach hinten zog. Als wir auf meinem Bett lagen, hielten wir kurz Inne. Sie hatte ihr Becken, welches ich immer noch umfasst hatte, an mich gerpresst und ihr Atem ging schwer. Mir ging es nicht anders, doch ich konnte mich nicht vollkommen fallen lassen und ihr hingeben. Da war nach wie vor, diese Blockade in meinem Kopf, die eventuell erst verschwinden würde, wenn ich sie besser kennen lerne. Ruby hatte sich aufgesetzt, um ihr Oberteil auszuziehen. Dann legte sie sich wieder vor mich und strich durch mein Haar. Ich seufzte und erhob mich ruckartig, um mich an die Bettkante zu setzen: "Ich... Ich kann das noch nicht." Mein Blick wanderte zu ihr rüber. Ihre Lippen zitterten nun und ihre Augen waren weit aufgerissen und leicht rot. Keine Antwort. Wahrscheinlich musste sie erstmal ihre Tränen runter schlucken, bevor sie sprechen konnte. Dieser Anblick zerriss mir fast die Brust, so weh tat es, Ruby so zu sehen. Doch ich musste ruhig bleiben und mich zusammen reißen, um keinen größeren Fehler zu begehen. Ruby schnappte nach Luft: "Was ist denn los? Bitte sag jetzt nicht, dass du heute die ganze Zeit nur mitgespielt hast, um nett zu sein." Ich schüttelte den Kopf. Natürlich konnte ich verstehen, dass sie das in betracht zog: "Nein, wirklich nicht. Ich will dich nur besser kennenlernen. Ich glaube wirklich, dass du ein Mädchen wärst, in das ich mich wirklich verlieben könnte, aber sowas braucht mehr Zeit." Ich ruschte wieder etwas näher an sie ran und umarmte sie. Jetzt musste sie trotzdem weinen. Der Schreck saß ihr immer noch im Nacken: "Ok, hört sich gut an." Später hörten wir, das Ty und Jessi nach Hause kamen. Ich hatte mich inzwischen schon bis auf die Boxer ausgezogen und neben Ruby gelegt... Jetzt herrschte ien wirklich peinliches schweigen! Denn wir hörte nur die Geräusche aus dem Nebenzimmer. Jessica war wirklich entsetzlich laut! Ruby war schon total rot im Gesicht. Ihr war die Situation genauso unangenehm, wie mir. "Hoffentlich sind die bald fertig! Das du sowas immer ertragen musst! Du tust mir leid...", meinte Ruby, die den Kopf im Kissen vergrub. Ich hatte meinen Kopf an den Arm gestützt und zuckte mit den Schultern: "Ich bin daran gewöhnt, aber der Moment ist wirklich unpassend. Und leider muss ich dir mitteilen, dass das noch ziemlich lange dauern könnte." "Na super.", stöhnte sie nur genervt. Irgendwann schliefen wir trotzdem ein. Sie lag dicht an mir und ich hatte die Hände an ihre Ohren gelegt... Kapitel 5: Love sucks. ---------------------- Am nächsten Morgen, wachte ich vom Geräusch der Kaffemaschine auf. Ruby schlief noch tief und fest. Sie sah so niedlich aus! Noch unschuldiger als sonst, obwohl sie nur Unterwäsche anhatte und die Decke verruscht war. Ich legte die Decke wieder über sie und schleifte mich in die Küche. Tyson saß auf dem Fensterbrett und hatte eine Zigarrette in der Hand. "Na, hattest du gestern Abend Spaß?", grinste er mich an. Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen und verzog genervt das Gesicht: "Scheinbar nicht so viel, wie du!" Mein Bruder verdrehte die Augen. Für eine Weile hörten wir nur noch die Geräusche der Kaffeemaschine. Dann seufzte Tyson: "Jay?! Ich glaube ich hab ein riesen Problem." Ich zog eine Augenbraue hoch: "Was denn? Immer noch, wegen dem Frauenmangel hier?" Er lachte kurz, doch das Lachen klang eher rausgewürgt. "Nein... Ich weiß auch nicht ob es wirklich so ist, aber ich glaube ich hab mich verliebt. In Jessi. Schon seit ein paar Wochen.", er stützte die Stirn zwischen Daumen und Zeigefinger und sah mich ernst an. Meine Augen wurden immer größer und ich hatte das Gefühl, dass sich meine Kinnlade immer weiter runter zog. Bitte WAS?! Das war jetzt wie ein schlag ins Gesicht. Wenn er schon seit mehreren Woch so dachte, warum dann immer dieses getuhe, als würde sie ihn nerven?! Nur weil kein anderer von unseren Freunden sie mag? Ich seufzte und mein Gesicht normalisierte sich wieder: "Ok.. Versteh ich nicht." Tyson lächelte: "Na ja, ich wollte es nicht zugeben, da ihr sie ja alle nicht mögt und ich es manchmal auch total blöd fand, wie sie mit euch umgegangen ist. Aber sie will das ändern! Für mich! Und ja, ich liebe sie!" So voller Elan, hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehn. Er meint es ernst und es ist wahr. Oh Man, das hätte mir doch früher auffallen müssen! Ich nickte verständnisvoll: "Ok, das heißt jetzt was?" Er schnippste den Rest der Zigarrette aus dem Fenster: "Das heißt, dass ich jetzt mit ihr zusammen bin. Seid gestern Abend ist sie meine feste Freundin." Ich musste schlucken und lehnte mich über den Tisch: "Na dann, wünsch ich euch mal viel Glück!" Er lächte mich an und nickte, dann stand er auf und nahm ein Tablett, auf dem Brötchen, Kaffee und alles was so zu einem Frühstück gehörte, lag. "Frühstück ans Bett.", meinte er grinsend und verließ die Küche. Irgendwie wurde ich melancholisch. Ich starrte die Wand an und hörte immer noch die Kaffeemaschine. Warum störte mich das alles so sehr? Nur weil Amy, Tyson und wahrscheinlich sogar Cassie jetzt glücklich waren, nur ich nicht? Dann bemerkte ich, dass es jetzt schon das 3. mal an der Tür klingelte. "Ich komme!", schrie ich und rannte zur Tür. Wer konnte das denn sein? Um die Uhrzeit? Cassie stand vor der Tür: "Hey, du Langschläfer!" Sie grinste. "Komm rein.", meinte ich nur und trat ein Stück zur Seite. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und ging in die Küche, wo sie sich hinsetzte und wie immer, ganz wie zu Hause fühlte. "Was gibts?", fragte ich und setzte mich ihr gegenüber. "Ihr habt uns gestern im Kino gesehen, nicht wahr?", meinte sie und grinste fies. Ich wurde rot: "Ja...Aber wir dachten, ihr hättet uns nicht gesehen." Sie schüttelte lachend den Kopf: "Ihr kleinen Stalker, ihr!!! Na ja, ist ja nicht so schlimm. Was hälst du von Celest?" Ja ja, immer bin ich ein Stalker. Ist klar. Ich zuckte mit den Schultern: "Ich kenne sie nicht, aber Tyson meinte es gibt einige Gerüchte über sie. Also laut ihm ist sie ein kleines Flittchen. Aber hübsch ist sie schon." Cassie verzog das Gesicht: "Ach man, Tyson muss grade hupen! Der ist doch selbst nicht besser. Ja ok, es stimmt schon, dass sie ziemlich offen ist und die Zahl ihrer Fickpartner nicht mehr ganz so überschaubar ist. Trotzdem sie ist nett und ich finde sie echt heiß. Außerdem meinte Celest, dass sie schon eine ganze Weile auf mich steht. Süß oder?" Cassie kippelte mit ihrem Stuhl nach hinten und grinste. Ich nickte nur. Was soll ich dazu sagen? Ich kenne sie nicht, fertig, aus. Außerdem gehen mir langsam alle tierisch auf den Sack, mit ihrer Gefühlsduselei. Mich fragt keiner wie es bei mir grade läuft... Sie legte den Kopf schräg und ließ sich wieder nach vorne fallen: "Was ist los? Ist was mit Ruby?" Ich schreckte leicht auf: "Mh... Ja, ich mag sie, aber gestern abend lief es nicht so gut. Mir ging alles zu schnell und dann hab ich sie zurückgewiesen. Jetzt tut es mir aber irgendwie leid." "Pschtt!", machte Cassie plötzlich und hielt den Zeigefinger vor ihre Lippen. Ich konnte Schritte auf der Treppe hören. Ruby kam in den Raum: "Hallo.." Meinte sie etwas schüchtern. "Hey!", meinte Cassie und lächelte sie an. Ruby setzte sich und sah leicht errötet auf den Boden. Das rothaarige Energiebündel nickte mir zu, als wolle sie sagen 'Jetzt mach doch was!'. Ja, ihre Zeichensprache verstand ich mittlerweile ganz gut. Ich legte eine Hand auf Rubys Oberschenkel. Sie schaute hoch. Ihre Augen sind so toll, das ich immer wieder staunen könnte. Und dann dieser zuckersüße, traurige Blick. Ich nahm die die Hand von ihrem Oberschenkel und legte sie an ihre Wange. Ich küsste sie, nur kurz. Aber für diesem Moment, war es, als wäre um mich herum alles verschwunden. Jetzt lächelte Ruby mich an. "Willst du irgendwas essen oder trinken?", fragte ich etwas unbeholfen. Cassie grinste uns an. "Ja, ein Cappuchino wäre nicht schlecht.", antwortete sie. Ich ging zu unsere High-Tech, My-Tech Kaffeemaschine und gab Ruby das gewünschte Getränk. Dann stand ich da, an die Küchentheke gelehnt und sah sie an. "Ich wollte dich noch was fragen. Also du sagtest gestern, dass du keinen Alkohol trinkst, weil du schlechte Erfahrungen hast...Was genau ist denn passiert?", fragte sie und legte den Kopf schief. Mein Blick huschte zu Cassie, deren grinsen jetzt auch verschwunden war. Ich starrte sie mit großen Augen an. Musste diese Frage jetzt sein? Ich will das jetzt nicht erzählen! Lieber Gott, bitte hilf mir und lass jetzt irgendwas geschehen. Cassie reusperte sich: "Na ja. Ich werde das mal lieber erzählen, denn ich glaube Jamey ist es noch unangenhemer, als mir." Erleichterung!!! Danke Cassie, du bist immer wieder meine Rettung. Ich nickte und hielt die Kaffeetasse höher, vor mein Gesicht. "Also wir waren bei Amy, die eine Party geschmissen hatte und sie hat alle Getränke zur Verfügung gestellt. Wir brauchten echt keinen Cent bezahlen! Aber naja ich und Jamey haben es dann etwas übertrieben und saßen alleine im Wohnzimmer. Amy war mit Alex beschäftigt, Tyson mit irgendeiner Tussi und na ja die restlichen Gäste waren im Garten, oder in der Küche. Und dann haben Jamey und ich uns geküsst. Irgendwann haben wir sogar schon angefangen uns gegenseitig auszuziehen. Wir sind dann hoch in eines der Schlafzimmer gegangen. Amys Haus ist riesig, also da sind mehr als genug Schlafzimmer. Als wir dann auf dem Bett lagen hat Jamey meinen BH aufgemacht. Also der hatte wirklich eine Menge zu viel intus, denn danach hat er sich ernsthaft komplett vor mir entblößt!" Kapitel 6: Ich lasse dich nie mehr los! --------------------------------------- Cassie musste so sehr lachen, dass sie fast vom Stuhl fiel. Rubys Gesichtsausdruck konnte ich nicht wirklich deuten. "Nun ja... Ich weiß ja schon lange, dass ich nicht auf Männer stehe und...Ich hab ihn dann angestarrt. Und mit ihm meine ich nicht Jamey, sondern das Ding an Jamey. Dann bin ich einfach aufgestanden, hab meine Sachen genommen und bin rausgerannt. Einfach weg, dachte ich mir, trotz Besoffenheit!", zum Ende hin konnte man sie nur noch schlecht verstehen, durch ihr heftiges Lachen. Ruby musste auch schmunzeln: "Ok, jetzt vesteh ich wirklich deine Abneigung, Jamey!" Ich wurde rot. Diese Geschichte war mir immer noch so peinlich, dass ich am liebsten im Erdboden versinken würde. "Tja. Und was ist jetzt mit euch? Seit ihr jetzt ein Paar oder nicht?", fragte Cassie erwartungsvoll. Ich musste schlucken. Ruby sah leicht beschähmt auf den Boden. "Also, wir noch nicht, aber heute ist der Tag, an dem sich dein Weltbild komplett verschieben wird.", antwortete ich und verschrenkte die Arme vor der Brust. Die Beiden starrten mich mit großen Augen an. "Wie jetzt?", fragten sie im Chor. "Tja, unser geliebter Tyson hat sich verliebt! Und es kommt noch besser: Er ist in einer festen Beziehung mit... Trommelwirbel bitte, Jessica!", erzählte ich grinsend. Cassie fiel die Kinnlade ungläubisch runter. Ruby legte die Hände an die Wange und strahlte: "Echt?! Wie toll!" Ein böser Blick von Cassie traf sie: "Toll?! Jessica ist unsere Feindin. Sie ist gemein und nimmt nie Rücksicht auf die Gefühle von anderen." Sie verschrenkte die Arme vor der Brust. Traurig sah Ruby sie an: "Sie ist gar nicht so schlimm, wenn man sie näher kennt. Jessi hat nur Angst, fremde an sich ran zu lassen, weil sie schon ziemlich oft verletzt wurde. Es fällt ihr schwer anderen zu vertrauen und diese gemeine Art ist nur aufgesetzt, wie ein Schutzpanzer." Cassie sah mich skeptisch an. Warum schaut sie mich jetzt so an? Ich werde mich dazu garantiert nicht äußern und mich fein raushalten. Immerhin ist sie jetzt die Freundin meines Bruders und ihre beste Freundin ist... Keine Ahnung, mir wichtig?! Vielleicht meint Jessi es ja wirklich ernst und wird sich ändern. Bin ich hier nur von Pessimisten umgeben? Jeder hat eine 2. Chance verdient und ich bin davon überzeugt, dass Menschen sich ändern können. "Na gut, wir werden sehen. Hauptsache Tyson ist glücklich. Aber hör ich auch nur eine Beleidigung von ihr, sitzt meine Faust in ihrem Gesicht. Das ist mein voller Ernst!", sagte Cassie und ich wusste, dass sie alles was sie sagte auch so meinte. Ruby lächelte nur und nickte: "Sie wird euch schon nicht enttäuschen." Ich stieß mich von der Küchentheke ab und ging wieder auf meinen Platz. Als ich mich gesetzt hatte strich ich mit der Hand über Rubys Oberschenkel. Ihre Haut war so weich wie Samt. "Also gut, ich muss los. Ich hab noch eine Verabredung mit der heißen Celest.", erklärte Cassie grinsend, während sie aufstand. Ich nickte ihr zu, Ruby tat das gleiche. Dann winkte sie noch um die Ecke und wir hörten, wie die Eingangstür hinter ihr zu fiel. Ich sah zu Ruby. Ihr Haar glänzte in dem Licht, das durch das Fenster in den Raum strahlte und ihre Augen. Oh Gott, diese Augen! Wie durch Magneten, bewegte sich mein Oberkörper immer weiter auf sie zu, bis unsere Lippen sich fast berührten. Aber nur fast und so blieben wir einen Augenblick lang. Ich konnte hören und spüren, wie sie atmete. Dieser Moment kam mir so surreal vor. Ich sah wie durch einen Schleier hindurch. Alles zu den Seiten hin war verschwommen, ich sah nur sie. Dieses wunderschöne Mädchen, das mich wollte. MICH! Der gestrige Abend nagte immer noch an mir. Ich will es wieder gut machen und das werde ich auch. Ich will, dass dieses wunderschöne Geschöpf nie wieder weinen muss. Ich lehnte mich noch näher zu ihr und küsste sie, so leidenschaftlich, wie ich schon lange niemanden mehr geküsst hatte. Ihre Lippen, ihre Zunge, ihr Haar und ihre Haut, einfach alles an ihr war so sanft und perfekt. Meine Hand umfasste ihren Hinterkopf und vergrub sich in ihren Haaren, während die andere ihre Hüfte umschlang. Sie legte ihre Hände an meine Brust und krallte sich an meinem T-Shirt fest. Als wir unsere Lippe kurz voneinander lösten, konnte ich mir ein leises aufstöhnen nicht verklemmen. Ruby stand nun ganz auf und zog mich am Handgelenk hoch. Sie setzte sich auf die Küchentheke. Ich stellte mich dicht vor sie und ihre Beine umschlungen meine Hüfte. Meine Hand strich ihr über die Wange. Alles kam einfach so, ohne nachzudenken, automatisch. Als gäbe es nur uns. Sie zog mich am Kopf zu sich und hauchte mir ins Ohr: "Ich lasse dich nie mehr los!" Ihre Beine zogen mich noch enger an sie. Ich strich Rubys Haare hinter ihr Ohr und begann ihren Hals und ihr Dekollete zu küssen. Am liebsten hätte ich jede wunderschöne Stelle ihres Körpers geküsst. Sie gab sich mir vollkommen hin und fuhr mit ihren Händen über meinen Rücken. Dann legte sie die Hände an meinen Kopf, um mich leicht nach unten zu drücken, zu ihren Brüsten. Ich kam jedoch kurz hoch und sah sie an. Ihre Augen weiteten sich: "Sag mir jetzt bitte nicht schon wieder, dass du das nicht kannst." Ich grinste sie nur an: "Nicht, solange du noch deinen BH an hast." Auch sie musste etwas lachen. Irgendwann waren wir Beide dann komplett nackt. Es war so ein tolles Gefühl ihr so nah zu sein. Ihre Haut war so weich und sie hat so gut gerochen. Es war nicht wie im Film. Es war besser, echter! Später lagen wir im Wohnzimmer auf der Couch. Ruby hatte eine Hand auf meine Brust gelegt und kreiste mit dem Finger. "Ich denke, ich bin doch schon bereit dafür. Und wegen gestern, dass tut mir immer noch leid. Ich weiß nicht warum, aber es war, als hätte ich eine Blockade im Kopf. Ich konnte mich nicht richtig fallen lassen, verstehst du?", erklärte ich mein Verhalten. Sie lächelte mich an und nickte wortlos. Plötzlich hörten wir, wie ein Auto die Einfahrt hoch fuhr und schreckte hoch. Es war ein silberner Audi, schon etwas älter. Jetzt sprang Ruby von dem Sofa: "Mein Vater!" "Was will der hier?", fragte ich und stand langsam auf um mir auch meine restlichen Klamotten anzuziehen. Ruby war hecktisch: "Keine Ahnung! Man, der soll sich verpissen." Ihre Stimme zitterte leicht und ihre Augen waren weit aufgerissen und leicht glasig. Als wir grade fertig waren, klingelte es auch schon an der Tür. "Ich geh mal aufmachen.", meinte ich und verließ den Raum. Als ich die Tür öffnete, standen dort Nick und sein Vater. "Hallo, kann ich euch helfen?", fragte ich erwartungsvoll. "Hey, wir wollten nur Ruby abholen.", antwortete Nick. Sein Vater sah mich böse an. "Ok, ich hol sie mal. Moment, bitte.", ich schloss die Tür und ging zu Ruby. "Sie wollen dich abholen, meinte Nick.", erklärte ich. Ruby nickte: "Ok. Dann sehen wir uns heute abend?" "Klar.", meinte ich und lächelte. Sie gab mir noch einen Kuss und verschwand. Ich lief zurück ins Wohnzimmer und schielte aus dem Fenster. Ihr Vater hatte Ruby am Arm gepackt und riss die Autotür auf, bevor er sie hinein zerrte. Nick stand daneben und sah seinen Vater wütend an, während er irgendwas sagte. Sein Vater reagierte nicht und stieg ein. Nick stieg hinten ein, neben Ruby. Dann fuhr das Auto wieder weg. Schlagartig erschien mir das Bild, der vielen Blutergüsse an ihrem Oberkörper, vor Augen. Auch vorhin konnte ich gar nicht hin sehen und hatte Angst ihr würde ihr weh tun, wenn ich die Stellen berührte, doch Ruby verneinte das, als wären diese Blauenflecke ganz normal. Ob ihr Vater etwas damit zu tun hatte? Kapitel 7: Schönes Wetter. -------------------------- Ich verließ das Haus. Erstmal frische Luft schnappen. Als ich vor die Tür trat und mir die Sonne ins Gesicht schien, musste ich mich erstmal strecken. Herrliches Wetter! Dann hörte ich gekicher im Garten. Ich schaute um die Ecke. Tyson saß mit Jessica auf unserer Hollywoodschaukel und hatte einen Arm um sie gelegt. Wann sind die denn raus gegangen?! "Naa.", sagte Ty, der mich gesehen hatte. Ich ging um die Ecke auf sie zu: "Hi, was macht ihr denn hier?" Ich kratzte mich am Hinterkopf. "Nur ein bisschen Sonne tanken.", lächelte mein Bruder. Ich nickte einmal und sah mich um, damit ich irgendwas zu tun hatte, während die 2 Turteltäubchen mich beobachteten. "Habt ihr für heut Abend schon was geplant?", fragte ich und blicke zu Ty. "Wir dachten, weil heute so schönes Wetter ist, könnten wir ja am Strand grillen.", antwortete Jessi und lächelte mich an. Mit großen Augen starrte ich zu ihr und nickte zustimmend. Die Stimmung war etwas angespannt. Außer für Tyson, der war mal wieder die Ruhe in Person. "Soll ich die anderen noch fragen?", erkundigte ich mich und wollte diesmal auch wirklich eine Antwort von meinem Bruder. Er lachte: "Die wissen alle schon Bescheid und haben zugesagt. Cassie wollte noch Celest mitbringen... Ich hab gesagt 'Wenn's sein muss', soll sie machen." Ich konnte mir wieder nicht mehr als ein nicken abdrücken. Scheiß Situation, so als wäre ich das fünfte Rad am Wagen. Ich ließ mich auf einen der Terassenstühlen sinken und stibitzte mir eine Zigarrette aus Tysons Schachtel. Eigentlich rauche ich nicht, aber diese Ungwohnheit machte mich nervös. Ty lächelte mich nur an und Jessi betrachtete scheinbar den Rasen. Dann öffnete sich das Gartentor. Nick kam mit Ruby im Schlepptau reingestürmt. "Ey, bloß weg von diesem Bekloppten!", an dem Rand seiner Lippe klebte getrocknetes blut, sowie an den Knöcheln seiner Finger. Ruby kam zu mir und umarmte mich, sie sah verheult aus. Als hätte sie 10 Stunden durchgeweint und dann versucht einfach alles überzuschminken. "Was ist denn passiert? Wie siehst du aus?", Tyson erhob sich und ging ein paar Schritte auf Nick zu, bis er einen Meter vor ihm stand. "Das Arschloch hat sich mal wieder voll laufen lassen und konnte sich dann, wie immer, nicht mehr zusammen reißen!", meinte Nick aggressiv. Ich streichelte Ruby den Kopf: "Geht es um euren Vater?" Sie nickte nur wortlos. Jessi starrte mit großen Augen auf das Geschehniss. "Hast du dir irgendwas getan? Ich sag dir, wenn der euch noch einmal anfasst, dann werd ich den mal spüren lassen, wie es ist sich mit meinen Freunden anzulegen.", mein Bruder ballte die Hand zur Faust und hielt sie vor die Brust. Nick setzte sich neben mich und Ruby, die auf meinem Schoß saß. "Das bringt doch nichts! Er ist und bleibt halt unser Vater. Aber ich werde morgen zum Jugendamt gehen. Irgendwie müssen wir ja mal dagegen vorgehen. Ruby kann froh sein, dass ich immer da bin. Ich will nicht wissen, was dieser Wichser sonst schon alles mit ihr getrieben hätte! Versucht hat er ja immerhin schon vieles.", Nick starrte auf den Boden, nachdenklich und zugleich wütend. "Es tut mir leid, Nick! Ich wollte nicht, dass er wegen mir wieder so... ausrasted. Und du musst immer den Kopf hinhalten.", meinte Ruby und drehte verlegen den Kopf zur Seite. Es ist schrecklich sie so zu sehen und zu wissen, dass ich nichts dagegen tun kann. Was geht denn bei denen ab? Da ist es mir wirklich lieber, meine Eltern nur alle 2 Wochen zu sehen. Wenn unsere Eltern mal zu Hause waren, nahmen sie sich immer viel Zeit für uns. Wir machten immer irgendwas cooles: Freizeitpark, ins Ausland fahren, Schwimmhalle, Restaurants... Obwohl sie nicht oft da waren, wussten wir, dass unsere Eltern uns wirklich liebten. Sie riefen auch jeden Abend an und wenn niemad ran ging schrieben sie einfach eine Gute-Nacht-SMS. Total niedlich, obwohl es Tyson manchmal auf die Nerven ging, ich mochte es. Nick unterbrach meine Gedanken: "Du bist an gar nichts Schuld. Außerdem nehme ich dich gern in Schutz! Ich kann doch nicht zu lassen, dass er dir weh tut. Und ich kann verstehen, dass du nicht nach Hause willst, sondern lieber zu Jamey. Wenn ich mit Papa alleine bin, ist er ja noch relativ normal." Ruby lächelte ihn bedrückt an. Jessica war mittlerweile aufgestanden und lehnte an Tyson, der eine Hand an ihrem Hintern hatte. Typisch. Sein Playboy Immage wird der wohl nie ablegen. Nach einer Weile, gingen wir ins Wohnzimmer und warteten dort auf die anderen, da wir gemeinsam zum Strand gehen wollten. Im Fernsehen lief irgendeine Soap. Ich mochte diese Serie irgendwie noch nie. Ich schaute mir lieber Dokus oder Krimis an. Irgendwie sehr unnormal für einen 17-jährigen, aber das ist mir egal. Ruby zupfte die ganze an meinem T-shirt herum und starrte ins leere. Nick war auf dem Sessel eingeschlafen und die anderen zwei, verfolgten die Serien, während Ty die Hand hinten in Jessis Hose hatte. Oh man, denkt der etwa das sieht keiner, oder ist es ihm einfach egal?! Ich könnte das nicht. Dann trudelten langsam auch Cassie und Celest ein. "Soo, ihr Bitches! Wir sind da, aber Alex und seine Hetäre kommen erst später.", rief Cassie, als sie das Zimmer betrat. Tyson musste lachen, ich war mir allerdings nicht sicher, ob etwas lustiges im Fernsehen lief, oder er über Cassie lachte. Dann wendete er sich wieder Jessi zu. Er küsste ihr Dekollete, sie lehnte ihren Kopf zurück an die Couchlehne und schloss die Augen. Verdammt, sein Zimmer ist nicht mal 20 Meter entfernt! Cassie warf ihnen einen angwiderten Blick zu und drehte sich um: "Meine Güte, wie lange brauchst du um dir andere Schuhe anzuziehen? Ach ja, darf ich vorstellen Celest." Celest betrat den Raum und lächelte in die Runde: "Hey!" Cassie begann uns vorzustellen: "Der, der da hinten pennt ist Nick. Die 2 Perversen sind Jessica und Tyson... Und ja, Jamey, Ruby." Dazu zeigte sie mit dem Finger auf jeden von uns. Dann setzten sie sich auf die zweite, kleinere Couch. "Warum kommen die anderen erst später?", fragte ich und sah zu Cassie. "Na was denkst du?! Die liegen natürlich noch im Bett." Klar, Aley halt. Hach, manchmal sind meine Gedanken gemein, aber Aley war eine gute Idee. Wie sollten die beiden nur ohne den jeweils anderen überleben? Sind waren zu siamesischen Zwillingen mutiert, die miteinander schlafen konnten. Ich seufzte. Plötzlich donnerte es. Tyson drehte erschrocken den Kopf zum Fenster. Auch Jessi und Nick waren wieder anwesend. "Na, Yippie!", meinte Cassie und zog ironisch eine Augenbraue hoch. "Dann müssen wir den Abend wohl hier verbringen.", fügte Jessica hinzu. Mein Bruder wandte den Kopf erst blitzschnell zu seiner Freundin, dann zu Nick und grinsten: "Was sagt uns das?" Beide sprangen auf und rifen im Chor "HOUSE PARTY!" Dann rannte sie in die Küche, während Nick noch 'Jieeehaa!' schrie. Ich stöhnte. Schon wieder? Die anderen schwiegen und schauten in die Runde.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)