Harry Potter und die weiße Schlange von Kullerkeks1987 ================================================================================ Kapitel 3: Der sprechende Hut ----------------------------- 3. Der sprechende Hut Das sanfte Surren der Bremsen und das leichte Anrucken des Zuges holte die Freunde aus dem Schlaf. Noch ganz benommen blickten sie aus dem Fenster und machten sich schließlich daran, ihre Koffer aus den Ablagen zu holen. Als Harry aus dem Zug stieg, erkannte er schon von Weiten die stämmige Gestalt des Waldhüters Hagrid. Wie immer trug er seinen riesigen Mantel aus Maulwurfsfell und die Haare waren so zersaust, dass die Erstklässler Angst vor ihm bekamen. Als er sie alle miteinander entdeckte kam er gleich auf Harry und seine Begleiter zugeeilt. Er schloss einen nach den anderen fest in die Arme und es sah für einen Außenstehenden so aus, als wolle er sie erdrücken. „Schön euch endlich wieder hier zu wissen, war ne verdammt langweilige Zeit ohne euch.“, sagte er glücklich und hielt inne, als er Laila gewahr wurde. „Dich kenne ich aber noch nicht, du scheinst neu an der Schule zu sein? Hab schon gehört, dass Hogwarts dieses Jahr seit langem wieder eine Austauschschülerin bekommt. Wirklich ne verdammt große Ehre sag ich euch. Ich freue mich dich hier begrüßen zu dürfen. Halt dich ein bisschen an die Knirpse hier, die sind nicht verkehrt.“, sagte er augenzwinkernd und drückte sie auch ganz feste an sich, sodass Laila fast die Luft zum Atmen weg blieb. „So jetzt macht euch aber los. Harry wir sehen uns sicher gleich oben.“, sagte Hagrid weiter und wandte sich von ihnen ab, um weiter nach dem Rechten zu sehen. Gemeinsam mit der Austauschschülerin aus Frankreich machten sich die Freunde auf den Weg zu den Kutschen und fuhren hinauf zum Schulgebäude. Bereits als Laila durch das große Portal der Schule ging, wusste sie, dass es ein interessantes und schönes Jahr in Hogwarts werden würde. Überall waren die Hausgeister geschäftig dabei ihre Schützlinge zusammen zu suchen und ihnen den Weg in den großen Saal zu weisen. Die Portraits in der Eingangshalle waren scheinbar durch alle Bewohner der Bilder des Gebäudes sichtlich überfüllt. Jeder schien wissen zu wollen, wer dieses Jahr hier unterrichtet wurde. Sie wollte Hermine und den anderen in den großen Saal folgen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. „Miss Dorian?“, fragte eine alte, aber robuste Stimme. Sie wandte sich um, während sie ihr Gegenüber musterte. Schnell hatte sie erkannt, dass der bärtige Mann, der eine Brille mit Halbmondgläsern trug, Albus Dumbledore war. Sie nickte schließlich und machte einen leichten Knicks. „Es freut mich sie kennen zu lernen Sir.“, sagte sie aufrichtig und lächelte ihm entgegen. „Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Ich freue mich sie hier begrüßen zu dürfen. Ich hoffe sie hatten eine angenehme Anreise?“, entgegnete der Schulleiter und legte seine Hand abermals sanft auf ihre Schulter, um sie zu einer Gruppe junger Schüler zu bringen. „Ja ich hatte eine sehr angenehme Reise. Es war einfach wunderbar mit dem Zug zu reisen.“, antwortete Laila und blickte ihn fragend an, als sie die Gruppe erreicht hatten. „Miss Dorian es ist Tradition an unserer Schule, dass die neuen Schüler durch den sprechenden Hut in eines der Häuser eingeteilt werden. Ich denke, er wird auch wissen, für welches Haus sie bestimmt sind und wo sie sich wohl fühlen werden.“, zwinkerte er. Sie nickte nur und beobachtete, wie er sich von ihnen entfernte, um in den großen Saal zu gehen. Schon als sie aus dem Zug ausgestiegen waren, war ihm fast die Galle hoch gekommen. Dieser Potter scharrte seine Bastarde um sich und führte sich auf, als würde ihm die Welt gehören. Der Waldhüter, dieser Nichtsnutz, ließ seine Arbeit zeitweise außer Acht, als er den Jungen entdeckt hatte. Genug Zeit, um sich die erstbeste Kutsche zu schnappen und um nach oben zu fahren. Zumindest war das sein Plan gewesen. Einige der Ravenclaws kamen ihm zuvor und so musste er eine Weile warten. Während er die Gruppe beobachtete, vergaß er ganz, sich für die nächste Kutsche anzustellen und so fluchte er leise vor sich hin, als Harry noch vor ihm eine Kutsche erhaschen konnte. Die dunkle Gestalt neben ihm lächelte amüsiert. „Du solltest dich nicht so sehr aufregen, das macht im Alter Falten und das wollen wir doch nicht!“, sagte diese ironisch und schob ihn in die Richtung der Kutschen. „Wir sollten uns beeilen, schließlich wollen wir doch den feierlichen Teil nicht verpassen oder?“, fuhr sie fort und Draco setzte sich in Bewegung, gefolgt von seinem Gefolge. Hagrid hatte sich wirklich sehr gefreut Harry und die anderen wieder zu sehen, so oft hatte er seinen Tee allein trinken müssen, doch das änderte sich jetzt hoffentlich wieder. Er lief am Zug entlang und achtete darauf, dass alle ihren richtigen Weg fanden. Die Slytherins rund um diesen arroganten Malfoy schienen dieses Jahr den Anschluss verpasst zu haben, er beobachtete sie argwöhnisch und fragte sich, wer die Gestalt war, die sich in den Umhang eingehüllt hatte. Kurz bevor die Slytherins in die Kutsche einstiegen und die dunkle Gestalt ihnen folgte, drehte sie sich mit einem hämischen Grinsen in seine Richtung. Ihm blieb fast das Herz stehen. Nein! Das konnte nicht sein! Hier stand sie nun wieder allein und wusste nicht so recht, was es wohl mit diesem Hut auf sich hatte. Sie war nervös und wünschte sich, dass ihre Freunde hier wären. Doch es war nicht möglich und das wusste sie. Ob die Gryffindors auch so gute Freunde werden würden wie Andrew und die anderen? Die aufgeregt schnatternden Erstklässler musterten sie neugierig von Kopf bis Fuß und sie war froh, als sie endlich in den Saal gebracht wurden. Staunend betrachtete sie die Decke des Saals, wo Kerzen am nächtlichen Wolkenhimmel zu schweben schienen. Überall tuschelten die alt eingesessenen Schüler miteinander, als sie die Gänge zwischen den langen Tischen entlang lief. Sie kam sich vor, wie auf dem Präsentierteller, schließlich überragte sie die kleinen Knirpse um einiges. Doch sie schien nicht allein zu sein, weiter abseits war noch jemand der alle überragte. Sicherlich war er auch ein Austauschschüler und sie war froh, nicht alleine zu sein. Die Freunde hatten sich auf ihren Platz an der langen Tafel der Gryffindors gesetzt und beobachteten jetzt genauso gespannt wie die anderen die Ankunft der Neuen. Augenblicklich erstarb das Getuschel, als der Schulleiter sich von der Lehrertafel erhob um seine Ansprache zu halten. „Meine lieben Schüler, ich freue mich euch in einem neuen Schuljahr in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Ich hoffe, ihr hattet alle wunderschöne Ferien und habt euch genug erholt, um hervorragende Leistungen zu erbringen. Es freut mich ebenfalls unsere neuen Schüler hier an der Schule begrüßen zu dürfen. Wie einige von euch bereits mitbekommen haben, haben wir dieses Jahr neben den Neuzugängen auch eine Austauschschülerin aus Frankreich. Ich hoffe ihr werdet euch alle gut miteinander verstehen und ihr helfen, wenn sie Startschwierigkeiten haben sollte.“, sagte er, während er sich einen Zauberstab gegen den Hals hielt, um lauter zu reden. Laila blickte verwirrt zu der Gestalt. Kein Austauschschüler? „Auch dieses Jahr sind wir gespannt, welches Haus wohl den Hauspokal holen wird. Sind es die strebsamen Ravenclaws? Die mutigen Gryffindors? Die gewitzten Slytherins? Oder die liebenswürdigen Hufflepuffs? Wir werden es sehen und sind gespannt, wer dieses Jahr die besseren Leistungen im Unterricht und im Quidditch erbringen wird. Doch all diese Punkte können nicht erbracht werden, wenn die neuen Schüler keinem Haus zugeteilt werden. Lassen wir den sprechenden Hut entscheiden, wer für welches Haus auserwählt ist.“, fuhr Dumbledore fort und setzte sich schließlich wieder auf seinen Platz. Mit diesen Worten, wurde ein alter, verschlissen aussehender Hut nach vorn getragen, der ein altes Gedicht vortrug. „In alter Zeit, als ich noch neu, Hogwarts am Anfang stand, Die Gründer unsrer noblen Schule noch einte ein enges Band. Sie hatten ein gemeinsam' Ziel Sie hatten ein Bestreben: Die beste Zauberschule der Welt, Und Wissen weitergeben. "Zusammen wollen wir bau'n und lehr'n!" Das nahmen die Freunde sich vor. Und niemals hätten die vier geahnt, Dass ihre Freundschaft sich verlor. Gab es so gute Freunde noch Wie Slytherin und Gryffindor? Es sei denn jenes zweite Paar Aus Hufflepuff und Ravenclaw? Weshalb ging dann dies alles schief, Hielt diese Freundschaft nicht? Nun, ich war dort und ich erzähl Die traurige Geschicht'. Sagt Syltherin: "Wir lehr'n nur die Mit reinstem Blut der Ahnen." Sagt Ravenclaw: "Wir aber lehr'n, Wo Klugheit ist in Bahnen." Sagt Gryffindor: "Wir lehr'n all die, Die Mut im Namen haben." Sagt Hufflepuff: "Ich nehm sie all' Ohne Ansehen ihrer Gaben." Am Anfang gab es wenig Streit Nur Unterschiede viele, Denn jeder der vier Gründer hatte Ein Haus für seine Ziele. Sie holten sich, wer da gefiel; So Slytherin nahm auf, Wer Zauberer reinen Blutes war Und listig obendrauf. Und nur wer hellsten Kopfes war, Der kam zu Ravenclaw. Die Mutigsten und Kühnsten doch Zum tapferen Gryffindor. Den Rest nahm auf die Hufflepuff, Tat allen kund ihr Wissen, So standen die Häuser und die Gründer denn In Freundschaft, nicht zerrissen. In Hogwarts herrschte Friede nun In manchen glücklichen Jahren, Doch bald kam hässliche Zwietracht auf, Aus Schwächen und Fehlern entfahren. Die Häuser, die vier Säulen gleich Einst unsre Schule getragen, Sie sahen sich jetzt als Feinde an, Wollten herrschen in diesen Tagen. Nun sah es so aus, als sollte der Schule Ein frühes Ende sein. Durch allzu viele Duelle und Kämpfe Und Stiche der Freunde allein. Und schliesslich brach ein Morgen an, Da Slytherin ging hinfort. Und obwohl der Kampf nun verloschen war, Gab's keinen Frieden dort. Und nie, seit unsere Gründer vier Gestuzt auf dreie waren, Hat Eintracht unter den Häusern geherrscht, Die sie doch sollten bewahren. Nun hört gut zu dem Sprechenden Hut, Ihr wisst, was euch beschieden: Ich verteil euch auf die Häuser hier, Wie's mir bestimmt ist hienieden.“ Dann wurden die Schüler der Reihe nach aufgerufen und sollten sich den Hut auf den Kopf setzen. Laila beobachtete interessiert das lustige Treiben. „Abraham, Sally!“, verkündete eine alte Professorin und das kleine Mädchen lief schüchtern nach vorn. Sie setzte sich den Hut auf den Kopf und dieser schien eine Weile zu überlegen. Schließlich verkündete er: „Huffelpuff!“. Der Tisch, an den sie nun ging, johlte und begrüßte man sie eifrig. „Ariba, Andrew!“, rief die alte Frau wieder auf und ein blonder Junge eilte eifrig nach vorn. Auch er setzte sich den Hut schnell auf und sofort verkündete dieser: „Gryffindor.“. Auch an dem Tisch der Gryffindors brach nun Gejubel aus, als der Junge sich auf den Weg dort hin machte. Je näher ihr Name rückte, umso nervöser wurde sie. Sie hoffte, dass der Hut nicht all zu lang überlegen und sie zu Hermine und den anderen nach Gryffindor schicken würde. Schließlich war sie an der Reihe und lief unter neugierigen Blicken zu dem Stuhl, auf dem der sprechende Hut lag. Sie griff nach ihm, setzte sich wie die andren auf den Stuhl und setzte sich den Hut auf den Kopf. Laila schloss die Augen und betete, dass sie zu Hermine und den anderen durfte. Sie hörte plötzlich die Stimme des Hutes, wusste aber, dass er vorhin auch nicht geredet hatte. Es schien also in ihrem Kopf zu passieren, das konnte auch erklären, weshalb die anderen so erschrocken ausgesehen hatten. „Wo steck ich dich nur hin?“, fragte der Hut in Gedanken. „Du bist sehr schlau, du würdest wahrlich eine gute Ravenclaw abgeben, du bist auch mutig, die Gryffindors hätten wohl eine wahre Freude an dir. Dein Blut ist rein, keinen Makel kann ich an dir erkennen, die Slytherins sollten wohl besser deine Freunde sein. Hufflepuff nimmt doch so oder so. Es ist eine wirklich schwere Entscheidung, die ich hier zu treffen habe.“, fuhr er fort, während Laila beobachten konnte, dass die Zuschauer unruhig worden. Am liebsten wäre sie auf dem Stuhl zusammen gesunken. „Bitte, bitte Gryffindor.“, dachte sie und hielt die Luft an. Laut rief der Hut aus: „Slytherin soll es sein!“. Und leise in ihrem Kopf begann er zu summen. „Die Verbindung wirst du sein….“. Die Enttäuschung am Tisch der Gryffindors war greifbar. Hermine blickte Laila traurig hinterher. Sie selbst schien mit der Entscheidung auch nicht sehr zufrieden zu sein. Weitere Namen wurden vorgelesen, aber sie achtete wenig darauf. Viel mehr war ihr Malfoy ins Auge gestochen, der Laila interessiert, aber auch mit Abstand musterte. Draco führte bestimmt schon wieder etwas im Schilde, sie durften sich nicht unter kriegen lassen. Sie hoffte, dass Laila bei den Schlangen gut behandelt wurde, schließlich hatte sie Draco Paroli geboten. Und jeder wusste, was das normalerweise bedeutete. Draco hatte das Schauspiel genauso neugierig mit angesehen, wie alle andern. Schon als ihr Name erklungen war, hatte sich etwas in den hintersten Ecken seines Kopfes nach vorne gearbeitet. Laila…. Als sie sich missmutig ihm gegenüber auf einen freien Platz sinken ließ, lächelte der Blonde das Mädchen hämisch an. „Besser ist es für dich, wenn du mit uns verkehrst, als mit diesen miesen Gryffindors.“, begann er und musterte sie eine Weile, dann streckte er die Hand über den Tisch aus. „Ich glaube es ist besser, wenn wir den Vorfall im Zug einfach vergessen und noch mal ganz von vorn anfangen. Draco Malfoy mein Name.“, sagte er ganz sanft. Einige der Slytherins blickten ungläubig auf dieses Schauspiel, weil es ganz und gar nicht seine Art war so zu handeln. Laila griff nach seiner Hand, was blieb ihr auch anderes übrig unter den vielen argwöhnischen Blicken der anderen. „Laila Dorian, freut mich dich kennen zu lernen.“, sagte sie und bemerkte, dass er sie gar nicht mehr beachtete, sondern interessiert den Kopf zum sprechenden Hut wandte. Sie blickte ebenfalls dorthin, während sie versuchte ihre Hand aus seiner zu befreien, doch er dachte nicht einmal daran sie loszulassen. Harry und die anderen hatten den Hauszuteilungen weiterhin aufmerksam beigewohnt und sich gefreut, wenn sie jemanden in ihr Haus bekommen hatten. Sie waren am Ende angelangt, als die Schulleiterin der Gryffindors sich räusperte. „Als letztes noch für den fünften Jahrgang neu an unserer Schule Tobias Potter—Malfoy!“, sagte sie in klarer und lauter Stimme. Sie ließ verwirrt das Papier sinken und starrte auf die dunkle Gestalt, die aus einer Ecke heraus kam. Als der Name gefallen war, war eine schneidende Stille eingetreten. Alle blickten neugierig und verwirrt auf das was da wohl kommen möge. Selbst die Lehrkräfte saßen ungläubig auf ihren Plätzen. Dumbledore schien der Einzigste zu sein, den dies nicht verwunderte. Potter-Malfoy ….? Harrys Magen drehte sich um. Genau wie die andern hatte er nicht die geringste Ahnung, was gleich passieren würde. Er beobachtete mit zitternden Händen den Jungen, der sich aus der Dunkelheit herausbewegte und auf den Stuhl mit dem sprechenden Hut zuging. Harry blieb die Luft weg und Hermine schrie erschrocken auf, als sich der Junge den Hut aufsetzte und mit dem Gesicht zur Menge drehte. Es war Harry! „Slytherin!“, verkündete der Hut, doch niemand, brach in Jubel aus. Alle starrten ihn einfach nur so an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)