Sonate von Asmodina (Fortsetzung von Serenade) ================================================================================ Kapitel 14: River and Wildflowers --------------------------------- Der Pianist hielt seine Liebste ganz fest in den Armen und es vergingen Minuten, ehe sie sich wieder voneinander lösten. „Aber es gibt etwas, das ich im Leben versäumt habe und das ich jetzt gerne nachholen möchte. Ist das in Ordnung für dich?“, fragte Yoshiki und musterte hide liebevoll, der sofort verstand. „Du…du wusstest das?“, der sonst so selbstbewusste Gitarrist wurde ganz verlegen und seine Gesichtsfarbe machte den Haaren Konkurrenz. „Ich bin nicht doof“, erwiderte das junge Mädchen und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Sie hatte genau verstanden, was Yoshiki meinte. Dieser ging auf hide zu und setzte ein verführerisches Lächeln auf. Sanft streichelte er die Wangen seines Freundes, ehe er hides Lippen mit den seinen verschloss. Dieser erwiderte den Kuss genießerisch; wie lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet! Kuroi nickte zufrieden und ohne eine Spur von Eifersucht; endlich ging auch hides Wunsch in Erfüllung. Froh und vor allem erleichtert darüber, dass ihr Plan aufgegangen war, lächelte das junge Mädchen Jasmine an: „Ohne dich wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Ich danke dir!“ Sie umarmte ihn glücklich „Nichts zu danken“, erwiderte der Bassist verlegen, „ist ja nicht das erste Mal, das ich ein Herz rette, oder?“ Er warf Kamijo einen schelmischen Blick zu, welcher ihm daraufhin grinsend gegen das Schienenbein trat. „Itai“, verzog Jasmine das Gesicht, hob den Leader hoch und begann, ihn an den Seiten zu kitzeln. Selbst Kamijos Lachen war glockenhell und die anderen fielen ein. „Da hat er allerdings recht“, grinste Hizaki. „Das sollten wir feiern. Los, verwandele dich!“ Akaku war kaum noch zu bremsen. „Hai“, nickte Kuroi zustimmend; manchmal hatte es doch seine Vorteile, nicht ganz menschlich zu sein. Ihr Körper hatte sich bereits vollkommen von den Strapazen erholt, eiligst folgte sie Akakus Beispiel und verwandelte sich; zum zweiten Mal sah Yoshiki sie nun als schwarzen Engel, diesmal jedoch ohne Zerstörung und Furcht. „Du bist wunderschön“, hauchte der Drummer und strich ihr zärtlich über die Wange. Seine Augen waren voll Liebe. „Los, mach die Fenster auf“, verlangte die Schwarzhaarige energisch und die anderen sahen, dass der Morgen bereits anbrach, „haltet euch gut fest!“ Diese Worte galten Kamijo und hide. Kuroi lächelte ihren Liebsten an: „Halt dich gut an mir fest, so etwas erlebst du nicht alle Tage!“ Lachend folgte sie Akaku, während Teru ihnen das Fenster öffnete. Yoshiki warf einen verwirrten Blick in die Runde und Versailles grinsten; sie wussten schon, was gleich passieren würde. Ohne ein weiteres Wort platzierte Kuroi ihn auf ihrem Rücken und nickte ihrer Schwester zu, ehe sie sich gleichzeitig von der Fensterbank aus in die Lüfte erhoben. Der Pianist hielt sich verwirrt an seiner Liebsten fest, aber trotzdem hatte er das Gefühl der vollkommenen Freiheit. Es war lange her, dass er dies verspürt hatte und dazu noch mit hide an seiner Seite. Sanft musterte er seinen besten Freund, dessen pinkfarbene Haare im Wind tanzten. Die schwarzen Engel trugen sie über Wiesen, Wälder und einen Fluss. Dort beschleunigten sie ihr Tempo, so dass das Wasser in kleinen Tropfen spritzte und die Sonnenstrahlen reflektierte. Es war ein Anblick, welcher dem Garten Eden glich, „kann die Welt wirklich das Paradies sein“, fragte Yoshiki sich und blickte zu seiner Liebsten. Ja, mit ihr an der Seite konnte es das definitiv. „Ich liebe es“, rief Kuroi freudestrahlend aus, während die schwarzen Flügel sie immer weiter trugen. Das junge Mädchen fühlte sich wie neugeboren, zusammen mit ihren Freunden und dem Menschen, den sie am meisten liebte; konnte es etwas Schöneres geben? Akaku schmunzelte, als sie die beiden sah und schaute verliebt zu Kamijo. Da kamen Erinnerungen hoch, „sie sind wie wir, habe ich recht?“, interpretierte der Blondhaarige ihren strahlenden Blick, „es ist kaum zu glauben, das alles noch gar nicht solange her ist.“ Kamijo lächelte. „Ja, sie sind gast genau wie wir. Nur, das ich bei uns diejenige war, die vor ihren Gefühlen Angst hatte. Es hat sich so vieles verändert.“ Das Baby trat gegen Kamijos Hand, „das Kleine kann es wohl kaum erwarten“, lachte er daraufhin leise, „bald werden wir dies zu dritt erleben können!“ „Ja, die Kleine wartet auf dich!“ Überrascht musterte Kamijo seine Frau; bisher hatte sie ihm nicht verraten, welches Geschlecht das Baby haben würde. „Dann habe ich ja bald zwei wundervolle Prinzessinnen an meiner Seite“, meinte er liebevoll. Eine Weile schauten Jasmine, Teru und Yuki den Paaren hinterher. „Ich glaube; das wird eine Weile dauern, ehe sie zurückkehren. Ob wir nicht langsam mal wieder zu den Gästen gehen sollten“, meinte der kleinere Gitarrist nachdenklich, „außerdem können wir das gute Essen doch nicht verderben lassen, oder?“ Hizaki lachte daraufhin nur; das war typisch für Teru. „Mir ist es recht. Lasst uns also wieder unter die Gäste mischen!“ Jasmine war von dem Vorschlag nicht besonders angetan, weil die Freudentränen seine Schminke verwischt hatten. So oft der Bassist auch mit einem Taschentuch rieb; es kamen immer wieder neue nach. „Mein Make-up“, klagte er und versuchte zum gefühlten, tausendsten Mal, es zu retten. „So schlimm ist es doch auch wieder nicht!“ grinste Hizaki und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, „und jetzt auf zu den Gästen!“ Mit einer resoluten Geste schob er seine Bandkollegen aus dem Zimmer. Währenddessen flog Kuroi mit Yoshiki und hide weiter den Fluss entlang. Kamijo und Akaku hatte sie längst hinter sich gelassen; jetzt zählte nur noch der Augenblick. Auf einer riesigen Blumenwiese landeten sie schließlich. Zufrieden räkelte der schwarze Engel sich im weichen Gras, während die vorwiegend weißen Blumen ihre Haare bedeckten. Entspannung an der frischen Luft tat gut nach diesem anstrengenden Flug. Außerdem wollte sie Yoshiki und hide die Gelegenheit zur Aussprache geben, denn jene hatte viel zu lange warten müssen. Der Drummer fragte seinen Freund regelrecht aus: Wie es ihm im Jenseits ergangen war? Ob er seine Freunde vermisst habe? Auch die Frage nach seinem Vater konnte Yoshiki nicht zurückhalten, selbst wenn diese sein Herz bluten ließ. hide antwortete geduldig auf seine Fragen, weswegen die Zweifel langsam aus dem Gesicht des Pianisten verschwanden. „Das Schönste war für mich, als X Japan zurückkehrte und du dadurch die Kraft zum Leben wieder gefunden hast. Nur, dass dein Herz so kalt und unzugänglich blieb machte mich traurig. Ich wollte nie, das du leidest, Yoshiki!“ Zitternd griff der Gitarrist nach der Hand seines Freundes und drückte sie: „Ich habe dich immer geliebt, Yoshiki, im Leben wie im Tod. Es brach mir das Herz, deine Depressionen zu sehen. Und ich hoffe, das es damit jetzt vorbei ist!“ Der Pianist schloss hide in die Arme und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. Zum ersten Mal wurde ihm klar, was er anderen Menschen mit seinem Verhalten angetan hatte. Yoshiki warf einen liebevollen Blick zu Kuroi: „Ganz sicher!“ Diese erwiderte den Blick, ging zu ihm und nahm seine Hand; nie wieder würde sie von seiner Seite weichen. Yoshiki schloss Kuroi fest in die Arme und wie auf ein Zeichen stoben die Wildblüten um sie herum wie kleine Schneeflocken. Sanft legten sie sich auf Kleidung und Haare. Fasziniert betrachtete das junge Mädchen jenes Schauspiel der Natur, was mochte der Grund dafür wohl sein? „Kuroi“, plötzlich wurde Yoshikis Stimme ernst und der Griff um ihre Hand fester, „ich möchte dich etwas fragen, auch wenn es vielleicht ein wenig unpassend ist!“ Sie schaute ihn abwartend an, was konnte er meinen? Hoffentlich nichts Schlimmes. Der Pianist schaute ihr noch tiefer in die Augen und ging, wie in Zeitlupe, auf die Knie: „Wir kennen uns kaum und unsere Geschichte hat mehr als unglücklich begonnen; du hast wegen mir beinahe dein Leben verloren. Deswegen weiß ich jetzt, dass ich dich aus ganzem Herzen liebe. Ich frage dich hier und jetzt, mein schwarzer Engel; willst du meine Frau werden?“ Das junge Mädchen konnte es im ersten Augenblick gar nicht fassen; hielt Yoshiki tatsächlich um ihre Hand an? Das nächste, was sie tat, war, dem Drummer freudestrahlend um den Hals zu fallen. „Ja! Und wie ich das will“, ihre Stimme war eine Mischung aus Lachen und glücklichem Schluchzen. Plötzlich tauchten Kamijo und Akaku wie aus dem Nichts auf, ihre Augen leuchteten. „Endlich“, sagte das junge Mädchen und umarmte Kuroi. Diese erwiderte die Geste und beide sprangen fröhlich herum: „Danke!“ Kamijo und Yoshiki lachten: „Unsere Frauen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)