Alkohol von KillerSheep (Frühstück im Bett) ================================================================================ Kapitel 1: Alkohol ------------------ Still sitze ich unten im Wohnzimmer auf der Couch. Die einzigen Lichtquellen in dieser dunklen Nacht sind die Lichter der Straßenlaternen, die durch die Fenster zu mir scheinen. Leise seufze ich. Wo bist du nur wieder? Sicher wieder in einer Kneipe mit deinen Kumpels... und womöglich noch mit jemand anderem. Immer wird mir bei diesem Gedanken schlecht. Doch wieso? Ich weiß doch eigentlich das du mich nie betrügen würdest. Nicht mal wenn du so betrunken wärst, dass du deinen Namen nicht mehr wüsstest. Mein Blick wandert auf die Funkuhr, die auf dem Couchtisch steht. Fast vier Uhr. Ich merke wie mir die Tränen in die Augen steigen. Schnell schließe ich sie um die Tränen zurückzuhalten und seufze wieder leise. Ich weiß gar nicht warum ich überhaupt auf dich warte. Es wird sowieso laufen wie immer. Heftig zucke ich zusammen als ich das Quietschen von Reifen vor dem Haus höre. Einige Zeit später höre ich dein Fluchen, als du versuchst den Schlüssel in das Schlüsselloch zu kriegen. Kurz darauf geht mit einem lauten Knall die Haustür auf und du stehst schnaufend und wankend im Türrahmen. Unsicher sehe ich dich an. Du bist wieder sturzbetrunken Auto gefahren. Heftig schwankend und stolpernd kommst du zu mir rüber. Ich sehe wie du deine Arme nach mir ausbreitestund grinst. Doch kurz bevor du bei mir bist stolperst du und machst dich auf dem teppich lang. Ohne zu zögern springe ich von der Couch auf und eile zu dir. Vorsichtig frage ich ob du dir wehgetan hättest. Du siehst mich mit blutunterlaufenen Augen an und schnaubst nur. Unter Anstrengung helfe ich dir auf die Beine und setze dich auf die Couch. Unsanft hälst du mich am Arm fest und grinst dreckig. Lallend fragst du mich, ob du nicht ein Küsschen kriegst, doch schon aus dieser Entfernung bekomme ich von dem Alkoholgestank fast das Kotzen. Ich sehe wie du wütend wirst als ich weder antworte, noch mich bewege. Mit einem kräftigen Ruck ziehst du mich auf deinen Schoß und lachst dreckig, ehe du mir deine trockenen Lippen auf meine drückst. Doch als ich deine Zunge über meine Lippen streichen spüre, kann ich nicht mehr und schubse dich unsanft gegen das Rückenpolster der Couch. Ich sehe deinen Blick, erst fragend, dann wütend. Als du den Mund aufmachst um mich anzubrüllen, funke ich dir dazwischen indem ich sage das ich genug habe. Das ich keine Lust auf deine zahllosen Alkoholexzessen mehr habe. Denn ich halte dieses Warten nicht mehr aus, das sich immer mehr in die Länge zieht. Du siehst mich fragend und unverstehend an. Ich stehe auf und gehe mit einem leisen 'Gute Nacht' hoch in unser Schlaftimmer und lege mich hin. Weine mich wie so oft schin in den Schlaf ohne es zu wollen. Das du die ganze Nacht auf der Couch verbracht hast habe ich gar nicht mitbekommen. Genauso das du trotz der Mengen an Alkohol kein Auge zugemacht hast. Am nächsten Morgen schrecke ich hoch, als ich ein lautes Klirren höre. Müde sehe ich mich um und gähne. Dann sehe ich dich, hochkonzentriert ein Tablett in den Händen, wie du langsam auf mich zukommst. Ich bin mehr als verwirrt bei diesem Anblick. Ich setze mich auf und will gerade fragen was das wird, als du mir das Tablett mit dem, zum Glück leeren, umgefallenen Glas und dem Rest des Frühstücks auf den Schoß legst. Verwirrt sehe ich zu dir auf und lege den Kopf schief. Erst jetzt sehe ich deine Augenringe, die müden Augen die du kaum offen halten kannst und die orangenen Flecken auf dem weißen T-Shirt das du trägst. Die Flecken stammen wohl vom frischgepressten Orangensaft, der in einer Glaskanne mit auf dem Tablett steht. Noch ahne ich nicht das sich in der Glaskanne auch Orangenkerne tummeln. Auch die zwei Scheiben Toast auf dem Teller sind an den Rändern ziemlich schwarz. Die butter kommt, wie ich feststellen muss, direkt aus dem Kühlschrank, denn sie ist total hart. Ich seufze und zwinge mich zu einem Lächeln, ehe ich ein leises 'Danke' hervorbringe. An dir ist wirklich kein Koch verloren gegangen. Aber ist es nicht der Gedanke der zählt? Als ich das Frühstück bezwungen habe siehst du mich an. Ein trauriges Lächeln liegt auf deinen Lippen. Du erklärst mir, dass das Frühstück eine kleine Wiedergutmachung für die vergangene Nacht war. Das du dich endlich mir zuliebe wieder zusammenreissen willst. Schweigend sehe ich dich an, merke wie mir Tränen in die Augen steigen. Unsicher schaust du mich an. ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Du weißt gar nicht, wie sehr mich die Worte glücklich machen. Schluchzend falle ich dir um den hals, schmiege mich eng an dich. Du lächelst sanft und streichst mir beruhigend über den Rücken, während du mir ein 'Tut mir leid' ins Ohr hauchst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)