Du hast dich verändert von usagi_san ================================================================================ Kapitel 1: Nachsitzen --------------------- Etwa Zeitgleich stieg ein brünetter Firmenbesitzer in sein Auto. Während er die Straßen in Richtung Schule entlang fuhr, spiegelte sich in seinem inneren Auge der Traum der letzten Nächte wieder. Darin stand ein gewisser blonder Schüler vor ihm und grinste ihn frech an. Aber dann veränderte sich der Gesichtsausdruck und er brach zusammen. Und als ob das nicht schon merkwürdig genug wäre, war danach überall Blut zu sehen. Seto konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was es mit dieser Sache auf sich hatte. Und es störten ihn zwei Dinge daran.Erstens, warum tauchte ausgerechnet Wheeler im Traum auf? Und zweitens, was hatte es mit all dem Blut auf sich? Der Firmenbesitzer fand darauf einfach keine passende Antwort. Inzwischen hatte er die Schule erreicht, parkte sein Auto ein und als er ausstieg, sah er wie in der Ferne Wheeler und der kleine Yugi sich dem Schulgebäude näherten. "Guten Morgen Joey!", gut gelaunt wie immer wurde er von seinem besten Kumpel Yugi begrüßt. "Ja ja, Moin" antwortete Joey nur knapp. "Alles in Ordnung? Siehst blass aus". "Ach, hab nur schlecht geschlafen." winkte Joey ab und zwang sich zu einem Lächeln. Yugi schien dieser Ausrede glauben zu schenken, denn er hakte nicht weiter nach. Stattdessen erzählte er von irgend einem neuen Spiel, welches sein Großvater einen Tag zuvor ergattert hatte. Aber der größere hörte nicht zu. Denn er grübelte grade ernsthaft darüber nach, ob er gestern die Hausaufgaben erledigt hatte, oder nicht. So sehr er sich anstrengte, er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. *Blöder Mist!* dacht er,* alles nur wegen diesem verflixten Traum!* Gerade waren die beiden am Schultor angekommen, als sie angesprochen wurden. "Na Joey? Haste dein Make-up vergessen, weil du so blass bist?" Der Angesprochene wusste nur zu gut wem diese Stimme gehörte. Er wand sich zu Seto um, doch kaum sah er dessen Gesicht, wurde er an seinen Traum erinnert und er wusste nicht was er sagen sollte. Stattdessen schnappte er sich kurzerhand Yugi und zog ihn hinter sich her, ins Schulgebäude hinein. "Tse, hab ich ihn heute etwa so sehr eingeschüchtert?" grinste Seto vor sich hin, bevor er ebenfalls das Gebäude betrat. „Hey Kumpel du siehst blass aus, wirst du etwa krank?“ fragte Tristan. Schon von weitem konnte er sehen das Joey heute blass und kränklich aussah. Tea kam sogar direkt auf ihn zu. „Sag schon, was ist los?“ fragte sie besorgt. „Also echt mal Leute, ich hab nur schlecht geschlafen, also lasst das gefälligst!“ blaffte der Blonde seine Freunde an und stapfte an ihnen vorbei, direkt ins Klassenzimmer. Tristan und Tea sahen zunächst sich und dann Yugi fragend an. Dieser schüttelte den Kopf. „Ich weiß leider auch nicht was er hat. Aber vielleicht hat er wirklich nur schlecht geschlafen“. Die drei liefen nun ebenfalls ins Klassenzimmer und nach und nach kamen auch die restlichen Schüler hinzu. Joey saß bereits an seinem Platz und lag mit seinem Oberkörper auf dem Tisch, den Kopf auf seinen Armen platziert. Er gähnte herzhaft und hoffte inständig das der heutige Schultag schnell vorbei sein würde. Doch daraus wurde nichts. Er hatte nämlich seine Hausaufgaben nicht erledigt und konnte so keinen Aufsatz über `Domino-City vor 100 Jahren` abgeben. Die Ausrede, er habe es doch nur zu Hause liegen lassen, lies der Sensei nicht gelten. „Du hast den Aufsatz nicht, also wirst du nachher genügend Gelegenheit haben, ihn zu schreiben.“ erklärte der Sensei und Joey wusste was dies bedeutete: Eine Runde Nachsitzen! Heute schien wirklich nicht sein Tag zu sein. Nachdem der reguläre Unterricht vorbei war, leerte sich der Klassensaal und Joeys Freunde verabschiedeten sich kurz von ihm. „Keine Sorge, es wird schneller rum sein als du denkst.“ Kam es von Tristan und er klopfte dem blonden dabei freundschaftlich auf die Schulter. „Na los, verschwindet endlich! Sonst gibt’s heut keinen Eistee mehr.“ versuchte dieser zu scherzen. Doch in Wahrheit missfiel es ihm jetzt Nachsitzen zu müssen. Nicht nur weil sein Tag sowieso schon mies verlief, sondern auch weil die Freunde am heutigen Tage zu einem Eistee verabredet waren, wie jeden Mittwoch. Hierzu besuchten sie ein kürzlich neu eröffnetes kleines Café. Welches zu ihrem neuen „Stammlokal“ wurde. Und jetzt konnte er nicht dabei sein. „Weist du was, wir holen dich nachher ab und bringen dir deinen Eistee mit.“ schlug Tea vor. „Nett gemeint aber das is echt nicht nötig“, antwortete Wheeler. „Also schön, dann sehen wir uns morgen wieder“ verabschiedete sich Yugi und verließ den Klassenraum als erstes. Tea und Tristan folgten ihm. Es war bereits 16 Uhr durch als Joey endlich in die „Freiheit“ zurückkehren konnte. Er hatte es zwar nicht so eilig nach Hause zu kommen wegen seinem Vater, aber andererseits hatte er großen Hunger. Geld hatte er mal wieder keines zur Hand. In letzter Zeit war er einfach ständig pleite und er wusste noch nicht mal wie dies möglich war. Oder aber er wollte sich nur nicht dran erinnern wofür er es ausgab. Der Schüler beschloss eine kleine Abkürzung zu nehmen. Hierfür würde er fast zehn Minuten Fußweg einsparen und käme so viel früher nach Hause und somit auch viel eher an etwas essbares heran. Natürlich in der Hoffnung das sein alter Herr nicht anwesend wäre. So bog er nach wenigen Metern in den nahe gelegenen Park ein und durchquerte ihn. Da es langsam in den Herbst hineinging, wurde es auch am heutigen Tage schon etwas früher dunkler. Der Duellant blickte kurz gen Himmel und sah die große Wolkendecke, die ihren Beitrag dazu leistete. „Sieht irgendwie nach Regen aus...“ murmelte der blonde Schüler vor sich hin und beschleunigte seine Schritte. Nachdem er etwa die Hälfte des Parks durchquert hatte, machte sich seine Blase bemerkbar. So huschte er hinter ein paar Büsche und hoffte das ihn keiner bei dieser Aktion erwischte. Grade als er seine Blase geleert hatte, vernahm er deutlich ein paar Männerstimmen. Das waren bestimmt ein paar Ordnungshüter vom Park dachte Joey, obwohl er nicht hören konnte was gesagt wurde. Mit erhobenen Händen drehte er sich um: „Bitte habt Nachsicht, es war wirklich sehr dringend!“ Aber da waren weder Ordnungshüter noch jemand anderes zu sehen. „Hä, sag mal spinn ich jetzt?“ wunderte sich der hellhaarige. Er war sich ziemlicher sicher, dass er doch eben Stimmen vernommen hatte. Da! Schon wieder sagte jemand etwas. Joey, von Natur aus neugierig, lief in die Richtung aus der er die Stimmen vermutete. Ganz langsam und leise schlich er sich an die Geräuschequelle heran. Dort saßen ein paar Männer herum. Er näherte sich diesen Gestalten noch etwas und blieb dann hinter einem kleinen Strauch sitzen. *Was mach ich eigentlich hier?*. Vielleicht sollte er lieber nicht hier sein und fremde Leute belauschen. Doch dann fiel der Name eines gewissen Klassenkameraden. Und was Joey in diesem Zusammenhang noch zu hören bekam, schockierte ihn im ersten Moment... . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)