Tiefpunkt von Lyn ================================================================================ Kapitel 7: Nächste Station: Zuhause ----------------------------------- Hallo, ihr Lieben! Ich hab es mal wieder geschafft mich an die Story ranzusetzen und weiterzuschreiben. Hihihi :) Also echt. Lässt Shinichi sie einfach gehen. Was er sich wohl dabei denkt...? Ob er etwas bemerkt hat? Naja...mal sehen ;) Nundenn...ich hoffe dieses mal wieder, dass es euch gefällt. Ihr könnt mir dann auch gerne eure Meinung mittels Kommentar mitteilen. Ich würde mich sehr freuen. Natürlich müsst ihr das nicht, man kann auch so einfach weiterlesen, nicht? :D Sodele, ich will euch jetzt nicht weiter aufhalten und wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen! Grüßle _________________________________________________________________________________ Glänzende Wassertropfen hatten sich an die wenigen Bäume, die es in Tokio gab, geschmiegt. Das Licht der Sonne gab ihnen eine ganz besondere Pracht und brachte sie so zur Geltung. Auch die vielen Pfützen, die die Häuser und das Blau des Himmels wiederspiegelten, waren noch vorhanden. Der Asphalt selbst hatte eine dunklere Farbe als sonst. Da die Nässe des fast endlosen Regens noch nicht verschwunden war, konnte es nicht allzu lange her sein, dass sich die dunklen Wolken aufgelöst hatten. Das Wetter hatte somit einen tropischen Zug. Ran versuchte mittels dem Stand der Sonne die ungefähre Uhrzeit herauszufinden und kam zu dem Schluss, dass es bereits Mittag war. Hatte sie so lange geschlafen? Doch ihre Verwunderung verflog schnell wieder, da sie schließlich die halbe Nacht unterwegs gewesen war. Mit schweren Schritten bewegte sie sich in die Richtung ihres Heims. Eigentlich wäre sie lieber im Bett geblieben, da ihr Kater nicht ganz harmlos war. Doch es war anders gekommen, denn gewisse Umstände hatten es eben nicht zugelassen… Irgendwann stand sie wieder vor der Detektei. Ran zögerte für einen Moment. Ob ihr Vater da war? Wenn dem so war, dann befand er sich vermutlich in der Detektei und nicht oben in der Wohnung. Ran machte sich das zu Nutze und stieg die Treppen bis nach ganz oben hoch. Im Moment ging sie ihrem Vater lieber aus dem Weg, da sich durch ihren Ausbruch eine enorme Spannung zwischen ihnen gebildet hatte. Mal ganz davon abgesehen wollte sie ihn jetzt überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Glücklicherweise hatte Shinichi ihren Hausschlüssel nicht aus der Hosentasche entfernt, sodass Ran problemlos die Wohnung betreten konnte. Während sie durch ihre Räumlichkeiten schritt lauschte sie der Stille, die auch ihre Vermutung bestätigte. Ihr Vater war nicht hier. Unentschlossen blieb Ran in ihrem Zimmer stehen. Sie wusste nicht recht was sie jetzt tun sollte und entschied, sich erst einmal einer Reinigung ihres Körpers zu unterziehen. Das war schon mehr als fällig. Nebenbei würde ein Bad ihr sicher gut tun. Also ging sie ins Badezimmer und vollbrachte ihr Vorhaben. Sauber und sogar ein wenig entspannter stieg sie aus der Wanne. Das hatte sie jetzt wirklich gebraucht… Um sich gleich bekleiden zu können, hatte sie sich vorher schon frische Sachen herausgesucht. Sanft schmiegte sich ihr Sommerkleid an ihren schlanken Körper, was sie sich übergezogen hatte. Nun wagte sie es auch, einen Blick in den Spiegel zu werfen, was sie ja in der Behausung der Kudos nicht geschafft hatte. Das Bild, das sich ihr bot war nicht so schlimm wie sie erst erwartet hatte. Wahrscheinlich weil sie nun sauber war und das schlimmste weggespült wurde. Dennoch nahm sie eine deutliche Veränderung wahr, aber sie wusste nicht genau was es war… Als sie ihr Gesicht genauer beäugte, schossen ihr plötzlich Shinichis Worte durch den Kopf. ‚Ran…der Kater steht dir ja förmlich ins Gesicht geschrieben. ‘ Wohl oder übel musste sie diesem fallsüchtigem Oberschüler Recht geben. Aber es war ja auch irgendwie logisch, oder? Sie hatte eben einen Kater…dann sah man eben auch so aus… Du fallsüchtiger Idiot…! Als Reaktion auf die unerwartete Gefühlswelle, schlang sie die Arme um ihre Brust, so als ob sie frieren würde. In gewisser Hinsicht stimmte das auch… Um sich zu beruhigen, atmete sie tief ein und wieder aus. Sie wollte jetzt nicht mehr weinen. Sie konnte diese salzigen Tropfen nicht mehr auf ihrer Wange spüren. Irgendwann musste auch einmal damit Schluss sein… Ran gab sich innerlich einen kleinen Ruck und verließ das Bad. Zum Glück war es in der Wohnung nicht so tropisch heiß wie draußen. Sonst würde sie noch in ihrem eigenen Schweiß ertrinken und dann könnte sie gleich wieder zurück ins Badezimmer gehen. Ihr Sommerkleid war angenehm locker und luftig, sodass ihr beim Gehen die kühle Luft um die Beine und Arme wehte. Es könnte eigentlich ein so schöner Tag sein, aber… In ihrem Zimmer ließ sie sich auf den Schreibtischstuhl fallen. Ihre noch nassen Haare strich sie sich nach hinten. Dann fiel ihr Blick auf einen Gegenstand, der auf ihrem Schreibtisch ruhte. Es war ihr Handy. Ran nahm es in ihre Hand, wog es dort und klappte es anschließend auf. Das erleuchtete Display zeigte ihr sofort Uhrzeit, Netz und Akkustand an. Rans Blick blieb bei der Uhrzeit. Es war 14:13 Uhr. Also hatte sie sich nicht geirrt. Ihre innere Uhr war noch nicht kaputt. Sie wunderte sich, dass sie ihr Handy gestern nicht mitgenommen hatte. Aber wahrscheinlich hatte sie es einfach nur vergessen. Es hatte sie ohnehin niemand angerufen oder ihr eine SMS geschrieben. Gleichgültig klappte sie es wieder zu und ließ es achtlos über die Schreibtischplatte schlittern. Das Geräusch eines dadurch umfallenden Gegestandes erweckte Rans Aufmerksamkeit. Widerwillig stellte sie fest, dass es ein Bild war, dieses eine Bild. Das Bild von Shinichi und ihr im Tropical-Land. Sie griff danach und musterte es. Für einen Moment ließ sie sich vom Anblick dieses Bildes gefangen nehmen. Ein grinsender Shinichi und eine ebenfalls lachende Person, die wohl sie selbst sein sollte, blickten ihr entgegen. Unwillkürlich schwappten die vielen Gefühle, die sie beim Heimweg versucht hatte zurückzuhalten, über und ließen es unangenehm in ihrer Brust ziehen. Shinichi… Hätte sie sich vielleicht vorher anders verhalten sollen? War sie vielleicht zu übermütig gewesen? Aber…wie hätte sie denn sonst handeln sollen? Über Shinichis Reaktion war sie sich auch nicht ganz sicher gewesen, denn sie hatte versucht ihn in diesem Moment auszublenden…allerdings war er ihr nicht hinterhergelaufen. Also schien es ihm sowieso nicht wichtig zu sein… Von ihren Gefühlen leitend, wurde ihr Griff fester, ihre Hände mitsamt dem Bild zitterten. Gequält biss sie sich auf die Lippe. Nicht weinen, bloß nicht weinen, Ran… „Dir ist es egal, nicht wahr…? Schon gut…geh nur zu deinen Fällen…ich werde dich nicht mehr dabei stören…das verspreche ich dir.“, sagte sie leise zu dem Bild. Einen Augenblick hielt sie es noch in den Händen, als würde sie noch auf eine Antwort warten. Dann legte sie es wieder auf den Schreibtisch zurück. Sie klappte es nach unten, sodass das Bild nicht mehr sichtbar war. Traurig seufzend, verschränkte sie ihre Arme auf den Schreibtisch und legte ihren Kopf darauf. Vor Erschöpfung schloss sie die Augen. Sie fühlte sich schrecklich einsam. Vor allem jetzt, wo sie sich alleine in der Wohnung befand. Ihr Vater war weg, Shinichi war jetzt auch weg und ihre Mutter war schon länger weg. Sie hatte…sie hatte niemanden. Sieh es endlich ein! Ran schoss vor Schreck in die Höhe. Ihr Atem hatte sich beschleunigt und sie blickte sich verstört in ihrem Zimmer um. Sie hörte es. Sie hörte sie. Die Stimme hallte in ihrem Kopf. Sie war wieder da… Du bist überflüssig! Begreif das doch endlich! Dich hat noch nie jemand gebraucht! Ran wimmerte. Durch ihre Angst hörte sie sie noch deutlicher. Sie war kurz davor den Verstand zu verlieren. Sie hörte ihren schnellen lauten Atem, der alles nur noch schlimmer machte. Wieso? Wieso musste das immer passieren? Was hatte das zu bedeuten? Warum verschwand diese Stimme einfach nicht? Sie kam und ging zwar immer, aber sie war trotzdem irgendwie da und ließ sie nicht in Ruhe. Verschwinde einfach von hier! Du hast hier nichts verloren! „Geh weg…geh weg…geh weg!“, flüsterte Ran verzweifelt und panisch zugleich. Aber es half nichts. Die Stimme redete immer weiter auf sie ein, ließ sie immer panischer werden. Sie verstummte einfach nicht…wieso? Das Herz schlug ihr bis zum Hals, ihr Atem ging schnell und vor Angst kam sie ins Schwitzen. Sie musste sich am Schreibtisch festhalten, um nicht gleich umzukippen. Und als wäre es noch nicht genug, hörte sie wie aus weiter Ferne ein eigenartiges Klingeln… Ran hielt den Atem an. Das Klingeln ertönte noch einmal und noch einmal. Es erklang in regelmäßigen Abständen. Rans lauter Atem übertönte es fast, sodass es ihr schwerfiel den Ursprung des Geräusches zu finden. Ihr Blick fiel auf den Schreibtisch und somit auf ein sich bewegendes Objekt. Es war ihr vibrierendes Handy, das das Klingeln von sich gab. Reflexartig ergriff sie es langsam. Für einen Moment starrte sie es blind an. Sie spürte wie es in ihrer Hand bebte und nur darauf wartete aufgeklappt zu werden. Doch Ran war noch zu erstarrt um schneller zu reagieren. Die Stimme redete nämlich noch immer und vermischte sich mit den lauten Tönen ihres Handys. Irgendwann klappte sie es auf und nahm den Anruf an, ohne nachzusehen wer es überhaupt war. Mit zitternder Hand hielt sie es an ihr Ohr. „H-hallo…?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)