Possession von Keks_Der_Dunkelheit ================================================================================ Kapitel 2: Search ----------------- Translator: Keks der Dunkelheit Game: Final Fantasy VII Pairing: Cloud/Reno Rating: 16- Warning: Shounen-ai Possession „Sie haben wirklich nichts übrig gelassen.“ Tifa hatte Recht. Sie waren zu spät. Das große Gebäude selbst wurde vollständig abgerissen. Es gab nur eine einzige Wand, die stehen geblieben ist und selbst diese sah nicht allzu stabil aus. Der Rest war vollkommen verkohlt, Schutt und Asche waren alles was übrig geblieben ist. Kleine Feuerstellen blitzten hier und da auf, erhellten eine Landschaft, die normalerweise von großen Straßenlaternen, wie diversen Leuchtreklamen beleuchtet wurde. „Wir müssen nach Überlebenden suchen“, sagte Cloud, versucht einen Hauch Hoffnung in diese gesamte Atmosphäre zu bringen, als er den steilen Hügel hinab wanderte. Irgendjemand musste es doch geschafft haben. Reno, Rude, Tseng, der Präsident. Irgendjemand. Cloud wusste nicht was er von dem Wiederaufbau der ShinRa nach dem neuesten Zwischenfall mit Sephiroth halten sollte. Aber Rufus war hartnäckig und seine Turks waren ihm gegenüber loyal. So begann der Aufbau einer neuen Zentrale, größer, besser, doch trotzdem nahmen sie dieses Mal mehr Acht auf den Planeten. Das war der Deal gewesen. Nach 8 Monaten pausenloser Arbeit wurde das neue Hauptquartier gestern also endlich fertiggestellt. Morgen war die große Eröffnung geplant, der Tag an dem die Türen für jeden offen stehen sollten. Die Asche, sowie verkohlte Überreste pflasterten die Wege und knirschten bei jedem Schritt den Cloud darauf setzte. Der Geruch von verbrannten Menschenfleisch hing fast unerträglich in der Luft. Einfach widerlich. Er suchte weiter den Boden ab, seine Wut gegenüber den Unmenschen die dies alles verursacht hatten, wuchs mit jeder Leiche, jedem Körperteil, von denen die meisten verbrannt waren oder bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet waren. Diejenigen, die nicht mit einem Schwert oder einer Pistole getötet worden waren, wurden von den unerbittlichen Flammen niedergestreckt. So oft Cloud auch schon seine Differenzen mit ShinRa hatte, so ein Massaker hatte wirklich niemand verdient. „Hier war sehr starke Magie am Werk. Heilige Magie“, schlussfolgerte Vincent, Cloud nickte nur. Von Barrett ging nur ein kaum verständliches Knurren aus. „Wer hat das getan?“ Cloud antwortete ihm nicht. Er hatte eine Vermutung, aber wollte es nicht laut aussprechen. Noch nicht. „Jemand muss versucht haben schützende, heilige Magie anzuwenden. Ich kann es auch fühlen,“ sagte er zu Vincent. „Oder heilige Angriffe“, flüsterte Vincent mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Cloud! Hier drüben!“ Cloud und Vincent wandten sich beide um, um zu sehen von wo Tifas Schreie kamen, kletterten über mehrere Schutthaufen um endlich zu ihr zu gelangen. Sie kniete neben zwei leblosen Körpern. Einen von ihnen identifizierte Cloud sofort als Renos Partner, Rude, dann besah er sich den anderen genauer. Sein Magen zog sich etwas schmerzhaft zusammen, als er erkannte das es sich bei dem zweiten Körper um Rufus Shinra handelte. Sie waren beide tot. „Was machen wir jetzt?“, fragte Tifa, Cloud dabei fragend ansehend. Wo Rude und Rufus sind, kann Reno nicht weit weg sein, dachte sich Cloud und musterte sein entmutigtes Team. Tifa, Barrett, Vincent und Yuffie, alle sind hier um zu helfen, allesamt geschockt über das Gemetzel um sie herum. Er musste ihnen irgendeine Art von Hoffnung geben. „Sucht nach Reno. Ich will verdammt sein, wenn es jemand geschafft hat ihn zu töten“, sagte er, fing dabei an das gesamte Gebiet abzusuchen, immer Ausschau haltend nach dem ihm bekannten Rotschopf. „Er muss hier irgendwo sein.“ Vincent runzelte verwirrt die Stirn. „Cloud...“ „Sucht ihn einfach nur.“ Cloud wusste genau warum Vincent so zurückhaltend bei der Suche war. Sie würden höchstwahrscheinlich nicht sehen wollen was sie finden könnten. Wer oder was auch immer konnte eine ganze Armee plus die Turks so einfach töten? Er kannte Reno. Er hat sich wahrscheinlich sofort in den Mittelpunkt des Gefechts geworfen. Der Rothaarige konnte sehr rücksichtslos im Kampf sein und lief nie davon. Selbst wenn die Turks bedroht wurden, er war immer bereit alles zu geben. In jeder Situation. Reno wäre gestorben, hätte er seinen Präsidenten somit retten können. Nach weiteren 30 Minuten der Suche, begann Cloud langsam die Hoffnung aufzugeben. Einer der vielen verbrannten Körper die sich auf den Straßen aufschichtenden … einer davon könnte Reno sein. Es gab keine Möglichkeit das herauszufinden. Vielleicht befand sich der junge Turk auch gerade auf einer Außenmission und ahnte nichts von alldem was hier alles passiert ist; unwahrscheinlich, aber möglich. Vincent hatte Recht skeptisch zu sein. Weswegen bist du eigentlich so am Boden zerstört? Dachte sich Cloud, stoppte für einen Moment seine Suche. Wenn ShinRa Reno aufgetragen hätte dich zu töten, dann hätte er es auch ohne mit der Wimper zu zucken getan. Es sollte dich nicht wundern, wenn er einen jungen Tod stirbt. „Hey! Hey, Ich hab ihn gefunden!“, schrie Yuffie plötzlich über die rauchenden Straßen. Cloud lief los, fürchtete sich jedoch davor was er möglicherweise sehen könnte. Reno war tot. Müsste er zumindest sein. Er war unter einem umgestürzten Querbalken gefangen und eine klaffende Wunde, die nur von einem Schwert stammen konnte, zierte seine Schulter. Cloud trat hinter Yuffie hervor um den schweren Querbalken hochzuheben und herumzuschleudern, sank nach dieser Aktion jedoch sofort auf die Knie. Es gab keine Anzeichen von Leben. Auf dem Boden, sowie auf Renos Klamotten befand sich überall Blut und sein weißes Hemd, wie auch seine roten Haare waren bedeckt mit Asche. Cloud griff nach vorne und hielt seine Finger an den Hals des Turk. „Ich glaubs nicht“, murmelte der blonde Ex-Soldat nur leise, als er durch seine Finger einen matten, kraftlosen Puls fühlte. „Er lebt?“, fragte Tifa jetzt auch ungläubig nach. „Sucht weiter nach Überlebenden“, sagte Cloud, während er sich die Verletzung an der Schulter des anderen genauer besah. Der Turk stöhnte leise auf, als Cloud seinen Arm ein Stück nach rechts versetzte. „Ich bring ihn zurück in die Stadt.“ Angespornt durch Clouds Worte, machten sich die anderen auf, nach restlichen Verwundeten zu suchen. Reno brauchte einen Heiler. Er entdeckte Renos EMR, welcher nicht weit entfernt auf dem Boden lag und entschied ihn mit sich zu nehmen; er konnte sich vorstellen, welches Chaos in dem Roten herrschte, wenn er in einer fremden Umgebung erwachte, auch noch verletzt und unbewaffnet. Cloud hob Reno vorsichtig hoch und bettete ihn so vorsichtig wie möglich in seinen Armen, bekam dafür aber trotzdem noch ein schmerzerfülltes Stöhnen. Reno zitterte und öffnete kurz daraufhin seine Augen, nur um alles unscharf aufzufinden, weswegen sich seine Lider auch gleich wieder schlossen. „Cloud...“ „Entspann dich. Ich hab dich“, sagte Cloud leise. Reno sah verwirrt aus. „Rude, der P-Präsident...“ Clouds Griff schloss sich ein wenig fester um den jungen Turk. „Sie … haben es nicht geschafft.“ Die Augen des Roten waren auf einmal schreckgeweitet und starrten den Blonden fassungslos an , als ob er scherzen würde. Cloud versuchte den anderen zu ignorieren, damit Reno das mit sich selber klären konnte. Aber jetzt, war Reno schon wieder dabei abzudriften. „Reno … wer hat das getan?“ Es nützte nichts. Der Turk war bereits wieder bewusstlos geworden, lehnte seinen Kopf schlaff gegen Clouds Schulter. Cloud hatte später von Tifa erfahren, dass es außer Reno keine weiteren Überlebenden mehr gab. Reno war, zumindest noch, der einzig lebende Zeuge des ganzen Massakers, doch auch sein Leben hing an einem seidenen Faden. Doch Cloud wusste bereits wer für all das verantwortlich war. Die heilige Magie war das einzig Fragwürdige an der ganzen Sache, doch alles andere passte. Doch er weigerte sich einfach, es zu glauben, bis er es auch aus Renos Mund gehört hatte. Selbst ein Heiler konnte nur sehr wenig für Renos Genesung machen. Die Klinge, mit der seine Schulter durchbohrt wurde, war mit heiliger Materia ausgestattet, die selbst die begabtesten Heiler ratlos stimmte. Um ehrlich zu sein hatte Cloud nicht mehr erwartet, jene blauen Augen wieder zu sehen. Jeder rechnete mit dem Schlimmsten. Wirklich Jeder. Sie setzten die Suche nach ein paar Antworten fort und suchten in der Außenwelt immer weiter, doch sie kamen immer mit leeren Händen zurück. Alles lag an dem großmäuligen, rothaarigen Turk, der die letzten vier Tage mehr oder weniger komatös in Cloud Strifes Haus verbrachte. Es schien unmöglich zu glauben, dass der lebhafte Rothaarige den Halt am Leben so schnell verloren hatte, hatte er doch auch schon so viel Grausames erlebt. Cloud legte vorsichtig seine Hand auf die Stirn des anderen, doch das Fieber wollte einfach nicht verschwinden. Vier Tage und keine Besserung. „Gehts ihm besser?“ Cloud schüttelte leicht den Kopf. Tifa trat leise neben ihn und legte ihm aufmunternd eine Hand auf die Schulter. „Ich habe nie gewusst, dass er dir so viel bedeutet.“ „Es bedeutet mir sehr wohl etwas was mit all diesen toten Menschen da draußen passiert ist. Er ist der einzige der wirklich weiß was passiert ist.“ „Aber vier Tage ohne Unterbrechung neben ihm zu sitzen wird uns auch nicht eher verraten was passiert ist. Gib es zu, du machst dir Sorgen.“ Daraufhin schwieg Cloud eine Weile bis er wieder das Wort ergriff. „Wir schulden ihm noch etwas für seine Hilfe bei Kadaj. Und nach dem, was mit seinem Partner passiert ist, ich weiß auch nicht. Ich fühle ihm gegenüber einfach nicht mehr so einen Groll wie früher. Damals … war es anders. Es war als ob er ein ganz anderer Mensch gewesen ist“, sagte er, nach einer Entschuldigung suchend. Er wollte sich NICHT sorgen. Tifa sah so aus, als wollte sie auf diese Äußerung etwas erwidern, doch das Gespräch wurde durch ein leises Stöhnen vom Bett aus unterbrochen. Tifas Augen weiteten sich als Reno langsam seine Augen öffnete, immer noch leicht blinzelnd durch das matte Dämmerlicht. „Was zum...“, murmelte er etwas undeutlich. „Willkommen zurück“, sagte Cloud, einen prüfenden Blick auf Reno werfend. „Wir haben uns schon gefragt, ob du überhaupt mal wieder zurück kommen wolltest.“ „Wie lange … war ich weg?“ „Vier Tage“, sagte Tifa, die sich auf dem Bettrand niedergelassen hatte. „Reno … was ist passiert?“ Reno war immer noch ziemlich benommen. „Wisst ihr das denn nicht schon längst?“ Tifa und Cloud blickten einander kurz an. Cloud war der Erste der wieder anfing zu sprechen. „Du bist der Einzige, der das weiß Reno.“ Reno runzelte die Stirn. „Sind die anderen noch nicht wach?“ „...Niemand außer dir hat überlebt, Reno.“ Reno erstarrte und dann sah er Cloud an, dann Tifa und wieder zurück zu dem Blonden. „Du lügst.“ „Du hattest Glück, Reno.“, sagte Tifa leise. „Wir haben zwar alle anderen gefunden … aber sie waren alle tot, als wir dort ankamen.“ Reno, der offensichtlich starke Schmerzen hatte und immer noch ziemlich erschöpft war, war gerade ziemlich angespannt. „Rude, Präsident Shinra. Sie sind entkommen, oder? Ich meine, Rude hat auf ihn aufgepasst, er...“ Die Ausdrücke in Tifas und Clouds Gesichtern waren Antwort genug. Reno konnte die beiden nur fassungslos anstarren. Das konnte doch nicht wahr sein. „Nein. Sie sind nicht tot“, sagte er hartnäckig und versuchte sich aufzurichten. Doch er fiel zurück mit einem Schmerzensschrei und umklammerte seine Schulter. „Versuch dich noch nicht zu bewegen“, wies Cloud den Turk zurecht. „Du hattest vielleicht Glück, aber du bist immer noch verletzt.“ „Was ist mit Elena? Und Tseng?“, fragte Reno, mit einer gewissen Verzweiflung in der Stimme. „Habt ihr sie gefunden?“ „Reno“, sagte Tifa. „Bitte glaub uns wenn wir sagen, dass keiner überlebt hat. Wir haben wirklich Stundenlang gesucht.“ Reno ließ sich zurück in die Kissen fallen, schloss seine Augen und presste seine Hand auf seine Stirn. Dann plötzlich lehnte er sich auf die Seite des Bettes und übergab sich. Tifa stürzte nach vorne und hielt ihm die Haare aus dem Gesicht, ihm dabei immer wieder sanft über den Rücken streichend. Cloud stand auf, versuchte einen Weg zu finden ohne wie ein komplettes Arschloch zu klingen. Sie mussten wissen was passiert ist und sie brauchten die Informationen so bald wie möglich. „Ich werde dir ein wenig Suppe und ein Glas Wasser bringen. Mal sehen was du runter bringst“; sagte Tifa mitfühlend, stand auf und verließ den Raum. Reno lag wieder auf seinem Kissen, seine Mimik zeichnete jedes seiner Gefühle wieder. Schmerz, Trauer und Wut. „Warum konnte … mich niemand heilen?“, fragte er leise. „Das Schwert mit dem du verwundet wurdest war mit heiliger Materia verseucht“, erklärte Cloud, während er sich an den Rand des Bettes setzte. „Keiner der Heiler, die wir herbrachten hatten jemals von so einer Art der Magie gehört. Sie haben wirklich alles versucht.“ Diese Antwort schien Reno zu befriedigen. Cloud zögerte erstmals, doch dann räusperte er sich leicht. „Reno … wir müssen wissen was passiert ist. Wer war das?“ Reno zögerte. „Du würdest mir sowieso nicht glauben...“ „War es Sephiroth?“ „Nein.“ Cloud stutzte. Er war sich völlig sicher gewesen, dass es Sephiroth war. „Es war also nicht Sephiroth?“ Reno zuckte zusammen und keuchte vor Schmerz kurz auf. „Verdammt, Cloud, kannst du nicht zuhören?!“ „Und wer war es?“, fragte Cloud, aber der Frage wurde mit eisernen Schweigen begegnet. „Reno, du musst es mir sagen. Wir müssen handeln.“ „Nein danke, ich würde gerne weiterleben.“ „Ich werde dich nicht töten.“ „Doch, wirst du.“ „Sag mir einfach seinen Namen, Reno...“ „Ihren.“ „...ihren?“ „Cloud … es war Aerith.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)