Zutidz zyjur ypbur von Iztlacoliuhqui ================================================================================ Kapitel 3: Im Gefängnis ----------------------- Er hasste dieses Gefühl. Es war, als würde ein gigantischer Staubsauger einen einfach einsaugen, alles kribbelte, als wäre jedes einzelne Körperteil eingeschlafen und wenn man angekommen war, fühlte man sich unglaublich schwer. Als Iz zu sich kam und die Augen öffnete sah er eine graue Steindecke. Er konnte sich kurze Zeit nicht bewegen, aber das verflog schnell und er setzte sich schwerfällig auf. Er sah an sich hinab. Er war wieder in seinem richtigen Körper, dass bemerkte er sofort an seiner schwarzen Haut. Er hatte die Häftlingskleidung an, die eine graue Farbe hatte, aber er sah seine Hände und Füße. Irgendwie war es noch etwas fremd, aber er wusste, dass auch dies vorrübergehen würde. "Halloooo", sagte er, nur um seine Stimme zu hören. Er musste grinsen. Voller Übermut stand er auf und stieß sich den Kopf an der Decke. Er hielt sich die schmerzende Stelle und knurrte. Iz hatte völlig vergessen, wie klein diese Zellen eigentlich waren. "Jaja, ich hab dich auch lieb dämliches Gefängnis", murrte er. Die Hose ließ seinem Schweif keinerlei Bewegungsfreiheit. Die Uree – sozusagen Gefängniswärter, Polizisten und Psychologen in einem – hatten ihm die falsche Kleidung angezogen. Aber es war nichts Neues, dass sie ihren Job nicht richtig machten. Iz zog die Hose hinten etwas nach unten und holte den Schweif ans Tageslicht. Er konnte nicht anders, als ihn wild hin und her zu wedeln und grinste erneut. Dann sah er zu der Schweren Tür. Sie hatte ein kleines Fenster – das einzige in diesem Raum – und einen kleinen Schlitz unten, durch dem das Essen gereicht wurde. Er fragte sich, ob er sich bemerkbar machen sollte, oder ob er ohne sein zutun herausgelassen wurde. Es konnte zumindest nicht schaden, wenn er ein Lebenszeichen von sich gab. Also klopfte er gegen die Tür. "Hallo? Jemand da?", rief er, denn die Tür war dick. Er löste damit in den Nachbarzellen Tumult aus, links und rechts an den Wänden hörte er Klopfzeichen. Das war die Sprache, die man hier sprach. Er konnte sie noch immer. Aber er wollte gar nicht wissen, was die anderen Häftlinge zu sagen hatten. Wahrscheinlich waren sie schon wahnsinnig von den Jahrzenten oder Jahrhunderten in einer solchen Zelle. Es schauderte ihn, dass auch er so hätte enden können. Die Zelle war gerade mal so groß, dass man ein Bett darin abstellen konnte. Direkt hinter dem Kopfende des Bettes war ein kleines Loch im Boden, in das man seine Notdurft verrichten konnte. Mehr war hier nicht. Auf einmal erschien jemand vor der Tür und sah durch das kleine Fenster. Der Blick war ernst und etwas genervt. Iz kannte den Mann, es war der Uree, der für ihn zuständig gewesen war, als er noch hier einsaß. Sein Name war Kamar. Der Uree öffnete die Tür, was einige Zeit in Anspruch nahm, da sie sehr gut gesichert war und sah den Dämon spöttisch an. "Will ja gern mal wissen, wer dich da rausgeboxt hat", sagte Kamar und machte ein Handzeichen, dass Iz die Zelle verlassen durfte. Iz hätte gerne etwas gesagt, aber er wollte sich benehmen, solange er noch in diesem Gebäude war. Kamar war kein angenehmer Zeitgenosse, ganz im Gegenteil. Er würde Iz bei jeder unfreundlichkeit irgendetwas anhängen, damit er wieder einsaß. Davon war Iz überzeugt. Der Uree packte den viel größeren Dämon unsanft am Arm und zog ihn hinter sich her. "Nun erzähl schon, wer war es?", fragte er, während sie vor dem ersten Schutzschild stehen blieben, welches er mit einer Handbewegung verschwinden ließ. Iz schwieg einfach. Er würde Kamar garnichts verraten. Nicht einmal wenn er ihm drohen würde. Er hatte Angst um seinen Geliebten, auch wenn das unsinnig war, denn was wollte der Uree dagegen tun? Er konnte Jeal gar nichts, denn er hatte nichts verbotenes getan. "Du warst auch mal gesprächiger", sagte Kamar dann spöttisch und ging mit Iz weiter. Sie waren um den normalen Trakt mit den offenen Zellen herum gegangen und nun im Eingangsbereich. Gleich war Iz ein freier Mann, viel früher als erwartet. Er würde dieses Gebäude verlassen und frei sein. Aber irgendetwas stimmte nicht. "Wo ist Wanavan?", fragte Iz den Uree, der ihn in einen Raum führte, wo die alten Sachen lagen, die Iz vor langer Zeit hier abgeben musste. Es waren seine Hose, oder eher seine Shorts, aus Tierfell. Und ein Dolch. "Der wartet draußen mit so einem Sklaven, er schafft sich auch dauernd neue an", erklärte Kamar und kramte in einer Schublade herum. Mit einem Sklaven... Iz' Herz machte erneut Luftsprünge. Er ließ sich aber nichts anmerken. "Achso..", sagte er und bekam von dem Uree einen Zettel in die Hand gedrückt. "Einmal unterschreiben, falls du überhaupt schreiben kannst", sagte Kamar und grinste Iz an. Dieser knurrte leicht. "Wenn du mir einen Stift gibst, dann ja." Er bekam den Stift und unterschrieb, ohne zu lesen, was auf dem Blatt stand. Danach bekam er von dem Uree seine Sachen, er musste sich Umziehen, denn die Gefägniskleidung gehörte hierher. Er wollte sie sowieso nicht behalten. Iz überlegte, ob er auch den Dolch mitnehmen sollte. Er entschied sich dagegen und ließ ihn dort. Das war Vergangenheit. Kamar führte ihn nun zum Ausgang, der weniger geschützt war. Das war durch die vielen Schutzschilde innerhalb des Gebäudes auch nicht nötig. Bevor der Uree die Tür öffnete, grinste er Iz noch einmal an. "Mal sehen wann du wieder hier landest, ich gebe dir weniger als ein Jahr." Iz grinste nur zurück. "Wir werden uns niemals wieder sehen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)