Weg des Abtrünnigen von Cortes (Berserkerdämonenprinz 1) ================================================================================ Kapitel 15: Familienrat ----------------------- „…“ Reden <…> Denken Viel Spaß^^ --------------------------------------------------------------------------------- Während ich und meine Freunde uns auf dem Weg zu Drachenkönig Igdral befanden, hielt meine Familie einen Krisenrat ab. Erfahren habe ich es von einem treuen Diener. Im Thronsaal des Palastes meines Vaters herrschte helle Aufregung. Mein Vater, meine drei Brüder, mein Onkel und meine Tante mitsamt ihren jeweils zwei ältesten Kindern, hatten sich versammelt, um über meine neuesten `Kapriolen` zu diskutieren. Nur mein Großvater war nicht anwesend. „Das kann so nicht weitergehen, Bruder. Allein die Verbindung mit Miranda ist schon schlimm genug aber mit einem Menschen? Das darf nicht sein.“ „Ich gebe zu, mein Sohn hat es ein wenig übertrieben.“ „Ein wenig? Fehlt nur noch, dass er mit Beschwörern und Engeln Sauftouren macht.“ „Seit er vor 12 Jahren diesen Erzengel besiegt hat, ist er, ist seine Art anders geworden.“ Meine Tante neigte nachdenklich den Kopf und wirbelte mit ihren Fingern eine Strähne ihres lockigen feuerroten Haares. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich mehr als überrascht war, als ich vom Sieg hörte. Hast du uns etwas verschwiegen, was ihn angeht?“ „Auf keinen Fall.“ „Mein kleiner Bruder hatte schon immer unverschämtes Glück.“ „Ja, vor allem seit er Miranda angeschleppt hat. Nicht wahr?“ „Levi, du kleiner…“ „Das reicht alle beide. Willst du nicht auch mal was sagen Lucifer?“ Der Bücherwurm unserer Familie sah vom dicken Wälzer hoch, in dem er las. „Ich kann seine Kräfte nicht berechnen.“ „Was?“ Alle blickten Lucifer gespannt an. Er legte das farbige Bändchen, am Buch befestigt war, zwischen die Seiten und knallte das Buch zu. „Nach dem Sieg übe den Erzengel, wollte ich mithilfe von Archive seine Werte berechnen. Es war ein einziges Chaos. Die einzige Konstante schien, das alle Werte sich verdoppelt hatten.“ Der ältere Nordsohn machte ein nachdenkliches Gesicht. „Gab es Anzeichen dafür, das irgend ein Wert an seiner Grenze war?“ Lucifer schaute ihn lange an. Dann seufzte er. „Was ist nun?“ Mein jüngerer Bruder sprach langsam, als müsste er sich jedes seiner Worte erst zurechtlegen. „Es war wirklich, ein einzige Chaos. Ich hab, mehrmals, versucht aus den vorhandenen Werten sein Maximum zu berechnen. Die Werte variierten stets ein wenig, doch sie schienen sich um einen bestimmten Punkt zu drehen.“ Er schluckte. „Der Punkt lag bei einem Wert, der etwa dem sechsfachen seiner jetzigen Stärke entspricht.“ Ein paar Sekunden lang herrschte Stille in der Halle, dann brach Chaos aus. Lucifer lehnte den Kopf zurück und genoss die Wärme des Bades. Nach seiner Ankündigung hatte ziemliches Chaos geherrscht, bis sein Vater eine Pause vorgeschlagen hat. Die hatte der dritte Sohn der Familie benutzt, um mal ausgiebig zu baden. In den heißen Quellen, in der Nähe der Stadt. In solchen Momenten, Abseits des Palastes, konnte er seinen Bruder verstehen. Er seufzte, als er auf die Uhr sah. Wurde Zeit wieder zum Palast zurückzukehren. Er seufzte wieder, stand auf, legte sich das Handtuch über die rechte Schulter und ging zu den Umkleideräumen. Als er eine angestellte sah, die ihre Neugier offensichtlich nicht zurückhalten konnte, huschte ein Lächeln über seine Lippen. Seine Familie würde noch eine weile ohne ihn auskommen, entschied er. Die Familie wartete inzwischen ungeduldig. „Wo bleibt er?“ Wie ihre Mutter war Lira, die älteste Prinzessin der südlichen Hölle, nicht für ihre Geduld bekannt. Ihre Mutter, Sylpha lächelte. „Wenn er nicht kommt, fangen wir eben ohne ihn an.“ Mein Vater war rigoros in solchen Dingen. „Die Entscheidende Frage ist doch, was tun wir?“ Die Nordprinzessin White stemmte die Ellbogen auf die Knie und den Kopf auf die Fäuste. Eine Sitzposition, die sie von ihrem Vater hatte. Satan hatte schon eine Idee, er war nur nicht sicher, wie sie es aufnehmen würden. Er musste behutsam vorgehen. „Wir könnten es wie einen Unfall aussehen lassen.“ Alle Köpfe ruckten zu Satan herum. Sein Onkel runzelte die Stirn. „Was?“ „Der Tod der Menschenfrau.“ Mein Vater spitzte die Lippen. Sylpha kicherte. „Das müsste dann jemand sein, der keine Angst vor Belial hat und verdammt gut ist.“ Leviathan konnte eine missbilligende Miene nur schwer unterdrücken. Er wusste ganz genau, was passieren würde, würde eine der beiden Frauen zu schaden kommen. Er hatte die Werte von Archive auch gesehen. Die entstanden, als Miranda beinahe verletzt worden wäre. Beinahe. Wenn nun eine der beiden schwer verletzt wird, oder sogar stirbt… Das wollte er sich nicht ausmalen. „Wir drohen ihm einfach mit Verbannung, wenn er sich weigert sie aufzugeben.“ „Vergiss es, er würde eher einen Freudentanz aufführen.“ „Was sollen wir dann machen, Lira?“ Besagtes Südprinzesschen starrte ihre nördliche Cousine nur böse an. Alle anderen versanken in grüblerisches Schweigen. Langsam zeichnete sich Verzweiflung ab. Satan lächelte. Seine Zeit war gekommen. Er stand auf. Alle schauten ihn an. „Ich gehe.“ Vater sah ihn grübelnd an. Die Rivalität zwischen Satan und Belial mochte vielleicht dazu führen, das der Jüngere bei einer Niederlage nachgab. Selbst wenn nicht, würde Belial vielleicht an einen Alleingang von Satan denken. Er beschloss es zu riskieren. „Gut. Geh und tu was du für nötig hälst.“ Satan lächelte und verbeugte sich sogar. --------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)