Schwarzer Drache von ferowyn ================================================================================ Kapitel 1: I Spannungen ----------------------- I. Spannungen Ater und Rubicundus drückten sich an die verdreckte Backsteinwand, verschmolzen mit den Schatten der Nacht. Grüne Augen starrten den Größeren an, er konnte sie trotz der Kapuze sehen. Dem Rothaarigen war durchaus klar, dass die Augen Aters nur so mit Magie durchtränkt waren, auch wenn er sie nicht einsetzte. Voldemort und Dumbledore suchten beide nach ihm, er konnte es nicht riskieren, aufgrund seiner magischen Signatur erkannt zu werden. „Bereit?“ Es war kaum mehr als ein Wispern, das vom Wind davongetragen wurde. Rubicundus nickte. Ater warf einen kontrollierenden Blick um die Ecke und huschte dann in die dunkle Gasse, sein bester Freund folgte ihm. Nach guten zehn Metern blieben sie stehen. Am Boden prangte ein dunkler Fleck. Im Clanviertel war schon viel Blut vergossen worden, gab es doch drei Regeln, die niemand aussprach und doch jeder kannte – erstens, wer ein Kind fand nahm es in seinen Clan auf und kümmerte sich darum, zweitens, das neutrale Gebiet wurde jederzeit geachtet, und drittens, Kämpfe gingen immer tödlich aus, da jeder, der verschont würde, seine Ehre und seinen Namen, somit auch seine Familie, verlöre. Wenn der Regen kam wusch er all die Spuren, welche von den vielen verschenkten Leben zeugten, weg. Es gab mehrere hundert Clans hier, manche hatten nur drei Mitglieder, einzelne bis zu achtzig.Einige waren Verbündete, andere hassten sich bis aufs Blut. Mit vielen hatten sie schon Auseinandersetzungen gehabt, doch noch niemand hatte es gewagt, ein unschuldiges Kind zu töten. Das schrie nach Rache! Rubicundus kniete sich nieder und strich mit dem Finger über die blutbefleckte Wand, erneut rannen Tränen seine Wangen hinunter. Ater stand hinter ihm und passte auf, dass niemand kam. Der Rothaarige atmete tief durch und erhob sich dann wieder. Sein Blick glitt durch die Gasse und verfinsterte sich. „Wir sind hier weit von fremdem Revier entfernt, das nächste, Jewels Reich, beginnt bei der Grenzstraße.“ Die Grenzstraße war ein gepflasterter Weg, der sich quer durch das ganze Clanviertel schlängelte, praktisch jedes Revier schloss irgendwo an diese Straße an, denn sie war neutrales Gebiet. Viele Läden lagen dort und niemand würde es wagen, in diesem Stoßdämpfer zwischen den Fronten jemanden anzugreifen. Nur wenige Clans hatten das Pech, bei Revierkämpfen Gebiet zu verlieren und somit abgeschnitten zu sein. Das war dann ihr Todesurteil, denn Essen gab es nur in der Grenzstraße und außerhalb des Viertels zu kaufen, jenes konnte man jedoch nur über die Straße verlassen. Ater wunderte sich über Rubicundus‘ Worte, wusste er das doch alles. Der einzige im Clan, der sich hier so gut auskannte wie er, war Erus. „Und ich bin sicher, dass Pectus unser Revier nicht verlassen hat.“, fuhr der Rothaarige fort. „Warum wurde er also umgebracht?“ Ater seufzte. „Das ist ja genau das Problem. Natürlich, jeder von uns ist schon mal durch fremdes Gebiet gestreift.“ Seine Augen blitzten unheilverkündend. Sicherlich jeder Clan hatte irgendwelche dreckigen Geschäfte, ob mit anderen Gruppierungen oder der Außenwelt … solche wurden nicht auf der Grenzstraße, wo sie jeder sehen konnte, ausgetragen. Die Drachen handelten als einzige im Viertel mit Waffen, was ihnen so manchen Sympathisanten oder gar Verbündeten einbrachte. Man war auf sie angewiesen. Jedenfalls lieferten sie ihre Ware meist persönlich ab, um sicher zu gehen, dass sie ihr Ziel auch erreichte und dafür nahmen sie so gut wie nie die Grenzstraße. Es war zu einfach, dort jemanden unauffällig zu beobachten. „Aber die Kinder wissen, dass sie das nicht tun dürfen. Und Pectus würde niemals Erus‘ Befehl missachten! Nie!“, zischte der Grünäugige und fuhr sich unter der Kapuze durch seine schulterlangen schwarzen Haare. Rubicundus nickte. „Du hast Recht.“ Er senkte den Kopf und ließ sich an der dreckigen Wand hinunter auf den gepflasterten Weg rutschen. Ater setzte sich neben ihn. „Was, wenn es gar nichts mit den Clankriegen zu tun hat?“ Der andere sah ihn verwirrt an. „Pectus war wie wir, Rub. Erus hat es gespürt und ich auch.“ „Du meinst … er war aus einer angesehenen Zaubererfamilie?“ „Kann gut sein, oder? Ich kenne nur die Familien, deren Kinder in Hogwarts entweder nach Gryffindor oder in meine Klasse gegangen sind. Und dich hat das auch nie interessiert …“ Der Ältere nickte. „Du hast Recht.“ „Vielleicht waren seine Eltern Todesser. Ich meinte manchmal, unseren Möchtegern-Lord zu spüren. Es war kaum da und ich tat es als Einbildung ab.“ „Er könnte weggelaufen sein.“ „Als wir ihn damals gefunden haben, trug er zwar Muggle-Kleidung, doch sie erinnerte mich an das, was Finnigan und Logbottom immer getragen haben.“, überlegte Ater. „Was meinst du, welche Partei es war, gutoder böse?“ Rubicundus‘ Stimme triefte nur so vor Spott. Der Schwarzhaarige seufzte. „Es gibt nur eine Möglichkeit, das heraus zu finden. Magie.“ Er erhob sich. Die braunen Augen des Älteren weiteten sich geschockt. „Ater! Du willst doch nicht wirklich zaubern?“ „Natürlich nicht. Ich sehe nur noch einmal nach.“ Damit beugte sich der junge Mann vor und legte seine Hand auf den Blutfleck. Konzentriert schloss er die Augen. Rubicundus erhob sich ebenfalls. „Komm. Wir gehen.“ Der andere reagierte nicht. Seufzend lehnte sich der Rothaarige wieder an die Wand. Das konnte noch dauern. Ater zog eine Phiole aus einer Innentasche seines Mantels. Rub schnappte nach Luft, als er den Trank erkannte. „Coarguere!“, wisperte er ehrfürchtig. „Wo hast du das denn her?“ „Da ist kein Stückchen von meiner Magie dabei, falls du deshalb besorgt bist. Nate hat es mir gebraut.“ „Nate? Der kleine heiße Zauberer vom Darkness-Clan?“ Ater nickte nur. „Und was hast du ihm dafür gegeben?“ „Einen Schattendolch aus meiner Sammlung. Er kriegt für jede Lieferung eines … natürlich nur die, die ich doppelt habe.“ Der junge Magier grinste, dann entkorkte er die Phiole und ließ einen Tropfen der dunkelviolett schimmernden Flüssigkeit auf den Blutfleck fallen, nur um dann zurück zu springen. Weißer Dampf stieg auf und formte sich zu einer rechteckigen Platte, welche, wie in der Stummfilmzeit, in schwarz-weiß einen Jungen zeigte. Dieser schlich die Gasse entlang, sich vorsichtig umsehend. Plötzlich erschienen vor und hinter ihm maskierte Gestalten in schwarzen Roben. Pectus zuckte zusammen. Sie schienen mit ihm zu reden, denn der Kleine bewegte immer wieder den Mund, bis er plötzlich losrannte, zwischen den Todessern durch flitzte und hakenschlagend die Gasse entlang huschte. Trotzdem traf ihn einer der Zauber, die ihm nachgeschleudert wurden und er fiel, von einer Körperklammer getroffen, zu Boden – genau dort, wo sie jetzt standen. Den Rest der Szene, welche noch knappe fünf Minuten andauerte, musste Rub sich zwingen, hinzusehen. Der Anblick, wie sein kleiner Bruder – denn das war Pectus für alle Clanmitglieder gewesen – mit einem krummen Säbel attackiert wurde, stach ihm ins Herz. Ater verzog keine Miene, doch der Rothaarige wusste, dass der andere ebenso litt. Schließlich sank der Achtjährige tödlich getroffen in sich zusammen, ein Silencio hatte verhindert, dass er auch nur einen Laut von sich gab. Die Todesser disapparierten und kaum eine halbe Minute später huschte eine dunkle Gestalt in die Straße, die geschockt stehen blieb, als sie den geschändeten Körper des Jungen erblickte. Sich selbst erkennend trat Ater vor und griff in die ‚Leinwand‘, woraufhin sie verpuffte. Nachdenklich starrte er den Blutfleck an. Die Bewegungen des großen Todessers mit dem Säbel waren ihm bekannt vorgekommen … Rubicundus, leichenblass, lehnte sich an die Wand und atmete tief durch, Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. „Was würde Mum nur sagen, wenn sie mich so sehen würde?“ Der Grünäugige legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Sie hat immer an deine Unschuld geglaubt, genauso wie deine seltsamen Brüder, nur die normalen nicht.“ Rub lächelte bitter. „Ich wünschte, ich wäre in Ägypten geblieben und nicht hierher gekommen, um zu kämpfen …“ „Du hast das Richtige getan und viele Leben gerettet. Nur Dumbledore trägt Schuld daran, dass du jetzt hier bist. Er hat dich verbannt.“ Der Ältere nickte nur. „Wir sollten uns auf den Weg machen. Erus muss erfahren, was wir herausgefunden haben!“ Mit einem tiefen Seufzer stieß sich Rubicundus von der Hausmauer ab und ging auf das Ende der Gasse zu. Dort angekommen drehte er sich ungeduldig um. „Kommst du?“ Ater, der wie angewachsen noch immer neben dem Blutfleck stand, zuckte zusammen. „Das … das waren keine Todesser!“ Er starrte den Rothaarigen kurz geschockt an, dann lief er, alle Vorsicht vergessend, los, Rub hatte Mühe, ihm zu folgen. Unguo und Sidus, die Wache hielten, sahen ihnen verwundert nach, als sie die Treppen hinunter rannten. „Er muss etwas herausgefunden haben.“, murmelte Unguo und schob das Regal wieder an seinen Platz. Ater hatte inzwischen die letzte Kontrolle hinter sich gebracht und war in den Verhandlungsraum gestürmt, Rubicundus im Schlepptau. Im Vorbeilaufen schickte er Sica, die gerade Fern sah, Erus und Nivis zu holen, die anderen Magier des Clans. Kaum hatte das Oberhaupt als letzter den Raum betreten, schleuderte sein Nachfolger ihm auch schon entgegen, was er herausgefunden hatte. „Es waren Zauberer.“ Stille. Da Ater scheinbar nicht bereit war, genauere Auskunft zu geben, erbarmte sich Rubicundus der Unwissenden und erzählte von dem Gespräch über die Herkunft des Ermordeten. „Wir glauben, dass Pectus aus einer Todesser-Familie kommt und weggelaufen ist. Ater meint, er hätte einen leichten Lord-Touch.“ Dann schilderte er die Wirkung des Trankes. Erus schüttelte den Kopf. „Coarguere? Du überrascht mich immer wieder, Ater.“ Er schmunzelte kurz, dann entfloh ein schwerer Seufzer seinen Lippen. „Todesser also. Das ist nicht gut.“ Ater schüttelte vehement den Kopf. „Das waren keine Todesser.“ Die anderen sahen ihn überrascht an. „Nicht?“, fragte Nivis mit verträumter Stimme, ihre blauen Augen schienen zu groß für das ebenmäßige Gesicht, doch dafür sah und erkannte sie auch Dinge, die jedem anderen verborgen blieben. „Was dann?“ „Die Person mit dem Säbel … ihre Bewegungen kamen mir bekannt vor. Es wundert mich, dass dir das nicht auch aufgefallen ist, Rub. Ich vermute, die weiße Seite hat Pectus gefunden und wollte ein vermeintliches Schwarzmagier-Kind unauffällig eliminieren. Wahrscheinlich hatte er einen Ausbruch roher Magie, wie viele in diesem Alter.“ Erus fuhr sich durch seine langen grauen Haare und nickte nachdenklich. „Da könntest du Recht haben. Aber sag, wer war der Mörder?“ Ater sah Rubicundus entschuldigend an. In diesem keimte ein schrecklicher Verdacht, sein Gesicht weißer als eine Wand. „Percy.“, wisperte er geschockt. Der Schwarzhaarige nickte traurig. „Als du dich umgedreht hast … du bewegst dich wie er.“ „Wer?“ „Percy Ignatius Weasley, Rubs Bruder.“, erklärte Ater. Nivis trat zu dem Rothaarigen und umarmte ihn tröstend. „Es tut mir so Leid.“ Der Magier schluchzte los. Seine Familie stand fest hinter Dumbledore und außer seiner Mum, Charlie und den Zwillingen hatten es alle hingenommen, als der Schulleiter ihn angeklagt hatte. Wegen vermeintlichem Verwenden eines Unverzeihlichen. Ater und Erus, die beide mit so etwas nicht umgehen konnten, vertrauten auf die Blonde und traten einige Schritte zur Seite. „Was sagen wir den anderen?“ „Die Wahrheit.“ Erus sah den Jüngeren skeptisch an. „Sie wissen doch sowieso über Zauberei Bescheid und wir können ihnen so etwas nicht verschweigen! Wer weiß, ob Dumbledore uns nicht vielleicht schon gefunden hat, dann sind auch sie in Gefahr. Außerdem wird es Zeit, sie in meine Geschichte einzuweihen.“ Das Oberhaupt sah Ater streng an. „Willst du sie etwa rekrutieren?“ So gefühlskalt der Grünäugige auch in der Öffentlichkeit oder im Kampf sein mochte, bei seiner Familie zeigte er, wie es ihm ging. Doch jetzt verschloss sich sein Gesicht, nur kurz war der Schmerz in seinen gletschergrünen Seelenspiegeln aufgeblitzt. Ohne ein weiteres Wort setzte er sich die Kapuze auf und verließ den Raum. Rubicundus sah auf, als die Tür zuschlug. „Wo ist Ater?“ Schwer sank Erus auf einen Stuhl. „Ich habe ihn verletzt.“ Braune Augen bohrten sich in die seinen. „Was hast du gesagt?“ „Ich habe ihm unterstellt, er würde den Clan rekrutieren.“ Rub rannte ebenfalls aus dem Raum, nur Nivis blieb. „Du weißt, dass er das niemals tun würde.“ Ihre Stimme war sanft und leicht verträumt wie immer, doch er hörte auch den leisen Vorwurf darin. „Natürlich nicht. Aber ich mache mir Sorgen um meine Drachen, da reagiere ich oft über.“ „Das weiß ich, und er auch. Aber du weißt genauso, dass er immer versucht, möglichst jeden aus dem Krieg herauszuhalten. Er ist in die Rolle des Helden hineingewachsen und lebt nur noch für seine Freunde und seine Familie. Ich wäre an seiner Stelle tief verletzt.“ Erus senkte beschämt den Kopf. „Ich weiß.“ Schweigen. „Was wird er tun?“ Die Blonde lächelte sanft. „Sich abreagieren.“ Beide wussten, was das bedeutete. Nivis hatte Recht, sie kannte den Schwarzhaarigen einfach zu gut. Äußerlich eiskalt, innerlich tief verletzt schlenderte Ater über die Grenzstraße. Seine ganze Haltung sagte deutlich zwei Dinge aus: Er hatte in seinem Clan eine hohe Stellung und er suchte den Kampf. Schon einige hatten sich ihm genähert, sich dann aber doch um entschieden. Er war schon beinahe an der Grenze des Viertels angelangt, als klirrend blaue Augen sich herausfordernd in die seinen bohrten. Ohne weitere Worte bogen sie ab und rannten durch einige Straßen, bis sie zu einer alten Fabrikhalle kamen. Sie waren hier im Revier der Seekers und er war sich ziemlich sicher, dass sein Gegenüber Jewels Clan angehörte. Diese Vermutung wurde bestätigt, als der andere seinen rechten Ärmel hochkrempelte und ein Tattoo auf seinem Oberarm entblößte. Es war ein Diamant. Er tat es dem dunkelgrün gekleideten gleich, auf seiner blassen Haut prangte ein feuerspeiender Drache – derselbe wie auf dem Tisch im Versammlungsraum. Der andere strich sich die Kapuze vom Kopf. Er war schon älter, vielleicht vierzig, und unzählige Narben zierten sein Gesicht. Seine dünnen Haare, die wohl blond sein sollten, fielen ihm in die Augen, als er grinste. „Nanu, ein Drache, der auf Kampf aus ist? Seit ihr nicht sonst immer Friedensbotschafter? Die anderen werden sich wundern.“ Er lachte rau. „Niemand wird es erfahren.“, entgegnete Ater ruhig. „Du wirst nicht mehr existieren, um es weiterzuerzählen.“ Belustigt schüttelte der Ältere den Kopf. „Träum weiter. Worum willst du kämpfen?“ „Die Ehre.“ Der andere schnaubte. „Pah! Wenn du tot bist, brauchst du keine Ehre mehr. Ich bin dafür, dass wir dem Sieg etwas … von Wert hinzufügen. Du bist ein Waffenhändler, junger Drache. Wenn ich gewinne bekomme ich einen Schattendolch.“ Die braue des Grünäugigen wanderte in unerfindliche Höhen. „Also?“ „Was bekomme ich, solltest du unterliegen?“ Ein dreckiges Grinsen schlich sich auf das vernarbte Gesicht. „Meine Peitsche.“ „Ehre.“, entgegnete der Jüngere und zog seinen Dolch. Der Blonde seufzte. „Gut. Wie wäre es mit einem Rubin?“ „Diamant. Ein Messer.“ Schulterzuckend stimmte der andere zu. Er war sich sicher, dass er gewinnen würde. Ater trat zu ihm. „An meiner Hüfte ist ein Tattoo, das eine kreuzförmige Narbe verdeckt. Wenn du die aufschneidest bekommst du einen Beleg, mit dem du deinen Dolch abholen kannst.“ Damit öffnete er seinen Umhang und hob das schwarze Hemd, welches er darunter trug, ein wenig an, offenbarte ein Tribal. Der Blonde deutete auf seinen Dolch. „Nehme den Griff ab und du bekommst das Losungswort für das Diamant-Messer.“ Die beiden traten auseinander, die Waffen schimmerten in ihren Händen. Wie die Löwen umkreisten sie sich, suchten nach seiner Schwachstelle des Gegners. Ater war immer noch verhüllt, nur seine grünen Augen glühten regelrecht in der Dunkelheit. Dem anderen rann es eiskalt den Rücken hinab. Sich von diesem unnatürlichen Anblick losreißend stürzte er sich auf den Gegner, welcher ihm elegant auswich. Für Ater war das alles nur ein Spiel, er wusste, er war besser als der andere. Einer Raubkatze gleich umkreiste er den Blonden, sprang ihn an und ließ ihn wieder laufen, wie ein Tier, das mit seiner Beute spielte. Langsam ließ das Brennen der Enttäuschung über Erus‘ Vorwurf in ihm nach und er beschloss, dieser Farce ein Ende zu bereiten. Rubicundus und Nivis sorgten sich gewiss schon um ihn. Im Sekundentakt flogen seine Schattendolche plötzlich auf den anderen zu, nur ein silbernes Blitzen kündigte sie an. Der Ältere hatte keine Chance, das scharf geschliffene Metall bohrte sich in seinen Körper und ließ ihn röchelnd zu Boden sinken. Ungerührt trat Ater zu ihm, sammelte die Dolche wieder ein und griff nach der Waffe des Blonden. Schnell hatte er ein schmales Metallstück gefunden und eingesteckt. In einer fremden Schrift war darauf das Passwort eingeritzt. Eiskalt machte er sich auf den Weg in Jewels Hauptquartier. Sie waren nicht verfeindet, konnten jedoch auch nichts miteinander anfangen. Es würde ihn also niemand dafür ankreiden können, dass er den anderen getötet hatte. Eilig händigte ihm ein verängstigter junger Mann das versprochene Diamant-Messer aus. Er drehte sich um und lief gemächlich zurück zu seiner Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)