Meine Geschichten von Itoe89 (Meine persönlichen Erlebnisse) ================================================================================ Kapitel 1: Der Schwarze Mann ---------------------------- Als ich dalag… Eigentlich hatte ich keine Angst, als ich in meinem Bett dalag und die Schäfchen zählte, welche in meiner Vorstellung über einem winzigen Zaun sprangen. Es war, wie jede andere Nacht, in denen ich wach war und nichts tat, während ich auf das Sandmännchen wartete. Die Müdigkeit war da. Meine Augen fielen langsam zu, bis ich glaubte, gleich einschlafen zu können und zu meiner nächtlichen Ruhe gelangen konnte. Nichts da. Sobald meine Augen geschlossen waren, gingen sie wieder von alleine auf und starrten den Vorhang meines Himmelbettes an. Genervt drehte ich mich zur Seite und starrte den schwarzen Schrank vor meinem Bett an. Die Oberfläche war aus schwarzem Lack, das alles Mögliche schematisch wieder spiegelte. Da ich kurzsichtig war, konnte ich nur dunkle Schemen, wie mein Bett oder den Vorhang ausmachen. Nicht, dass das unheimlich war, aber die Atmosphäre wurde langsam merkwürdig. Mein Fenster beim Kopfende meines Bettes stand 24 Stunden am Tag offen, es wurde also nie geschlossen. Ich begriff nicht, woher dieses Gefühl kam. Es war Unruhe. Genervt und unruhig starrte ich zu meinem Schrank hin, der mir alles zeigte und ich nicht genau erkennen konnte. In der Hoffnung, die Unruhe mit Langeweile zu besiegen und endlich einzuschlafen, bewegte ich mich nicht und starrte weiterhin geradeaus. Dass dieses merkwürdige Gefühl von der vollkommenen Stille um mich herum kam, fiel mir erst im nächsten Moment auf. Normalerweise hörte ich immer irgendwelche Geräusche, sei es auch das Rauschen, welches durch das offene Fenster zu hören war. Die Luft war dick und ich konnte nicht sagen, ob die plötzlich schwierige Atmung von der dicken Luft kam oder von meiner inneren Angst, die ich nach aussen hin nicht zeigte. Vielleicht, dachte ich, blieb das Rauschen von der Autobahn und dem Wind diese Nacht aus. Mit diesen Gedanken drehte ich mich auf meinen Rücken und starrte wieder den Vorhang meines Himmelbettes an. Mein Herz raste und ich verstand nicht, warum. Hatte ich etwa Angst? Wovor? Es war eine Nacht, wie jede andere. Was also war in dieser Nacht anders? Nichts, beschloss ich und schloss die Augen. Ein Geräusch. Das Geräusch, das entsteht, wenn man einem Bildschirm einen Schlaf verpasst. Ich sah zum PC hin, das etwas weiter weg vom Fussende meines Bettes war und konnte nichts Aussergewöhnliches feststellen. Dennoch machte sich die Unruhe in mir breit. Die dicke Luft hatte sich nicht gelöst und meine Atmung war nach wie vor leicht keuchend. Dann endlich, war ich im Leichtschlaf. Mir war kalt und zog die Decke fester an mich hoch, um mich darin ein zu kuscheln. Der kalte Winter konnte mich nie davon abhalten, mein Fenster, selbst bei Nacht, offen zu lassen. Jeden Augenblick würde ich einschlafen. Ich musste nur darauf warten. Nach einer Weile, war selbst diese Schläfrigkeit vorbei und ich öffnete wieder genervt die Augen. Wieso konnte ich nicht schlafen?! Meine mittlerweile verschwundene Angst erreichte ein neues Level, als derselbe Schlag dieses Mal von meinem Schrank kam. Ich drehte abrupt den Kopf in die Richtung, aus dem der Lärm kam und konnte dieses Mal die Schemen meines Bettes nicht ausmachen. Es war, als ob irgendetwas vollkommen Schwarzes vor dem Schrank stand und die Sicht bedeckte. Kurzsichtig hin oder her. Mein Gehör war grossartig, so wie meine Einschätzungsgabe und Erinnerungsvermögen. Ich wusste, dass ich mein Bett bisher erkennen konnte und verstand nicht, warum ich es jetzt nicht mehr konnte. Mehrmals blinzelte ich in der Annahme, die Benebeltheit meiner letzten Schlaflosen Nächte würde mir die Augen mit einem Schwarzen Schatten verschleiern. Beim erneuten Hinsehen, war alles wieder so, wie vorher. Ich seufzte innerlich zufrieden auf und sah wieder den Vorhang über meinem Bett an. Die restliche Nacht verlief dann Ereignislos, mit der Ausnahme, dass ich nach wie vor nicht das geringste Geräuschchen hörte. Kurz vor Sonnenaufgang, hörte ich Schritte in unserer Wohnung. Es musste meine kleine Schwester sein, die sich für ihre Arbeit bereit machte und durch den Gang geisterte. Ich drehte dann allem den Rücken zu, und ignorierte alles. In jenem Moment fühlte ich, wie meine Decke von meinem Körper herunterrutschte, was äusserst merkwürdig war, da ich ein Doppelbett hatte und auf der anderen Seite lag, dort, wo ich mit der Wand in Berührung stand. Verärgert packte ich meine Decke und zog sie hoch. Es blieb bei einem Versuch. Die Hälfte war auf dem Boden, während ich die andere fest in meinen Händen umschloss und noch einmal daran zog. Nichts. Es war, als ob meine Decke eine Tonne wog und mir schlichtweg die Kraft dazu fehlte, es an mich zu reissen. Dann spürte ich es. Ein Ziehen von der Decke. Ich hob mich ruckartig hoch und presste mich selbst an die Wand. Panisch starrte ich den Rand des Bettes an, dort, wo die Decke langsam nach unten glitt. Ich sah zu, wie meine Decke verschwand, konnte nichts dagegen tun, ausser einen Moment lang völlig entsetzt hin zu starren. ‚Was war das?!’, ging es durch meinen Kopf und hielt die Luft an, in der Hoffnung, etwas zu hören. Nichts. Geschätzte fünf Minuten, welche für mich wie eine Ewigkeiten waren, traute ich mich, mich zu bewegen. Ich beugte mich nur leicht vor, um mein Handy zu ergreifen, das neben meinem Kopfkissen war. Nichts Aussergewöhnliches geschah, als ich mich wieder panisch an die Wand presste. Es war, als ob die Zeit still stand, als ich endlich das gewünschte Objekt in meinen Händen hielt und dessen Licht ich anmachte. Damit hielt ich das blasse, kalte Licht in jeden Winkel meines Zimmers. Niemand war da. Nichts war da. Keine Geräusche. Nichts. Langsam kroch ich nach vorne, immer noch mit dem Handy in der Hand. In meinem Kopf ging es vor, dass ich schreien sollte, damit jemand in mein Zimmer kam und mir half. Andererseits traute ich mich dazu nicht. Was, wenn meine Mutter hereinkäme und ihr deshalb etwas zustossen würde, so, wie ich es in vielen Horrorfilmen gesehen hatte? Auch hatte ich gesehen, dass diejenigen, die schrien, immer als erste starben. Wieso ich in einem solchen Augenblick an so was dachte? Ich wusste es nicht. Ruhig glitt ich vom Bett auf den Boden, wobei ich dann auf der Decke stand. Ebenfalls ruhig, wanderte ich, äusserlich genervt, innerlich vor Angst sterbend, zu meiner Türe und öffnete es. Nebenbei machte ich das Licht an, um meine Brille auf dem Schreibtisch an mich zu nehmen. Dem Rest meines Zimmers wandte ich den Rücken zu. Danach drehte ich mich um, um die Geschehnisse in meinem Zimmer zu beobachten. Meine Decke lag regungslos auf dem Boden. Auch in jenem Moment kamen mir die Ereignisse von den Horrorfilmen in den Sinn, wo ich den dummen Hauptdarstellern zuschrie, sie sollten doch nicht irgendwo reinschauen, wo ihr befürchtet, nein wusstet, dass dort etwas war! Langsam begab ich mich auf die Knie und schaute unter mein Bett, während ich die Decke an mich zog. Nichts war da und nichts geschah. Immer wieder dachte ich an die Horrorfilme, als ich mich langsam aufrichtete und vorsichtig umsah. Es war eiskalt in meinem Zimmer, als ich mich ins Wohnzimmer begab und dort wieder einige, wenn auch ruhige, nächtliche Geräusche vernahm, etwas, was mich beruhigte. Ich setzte mich auf das Sofa für einen Moment und versuchte, die eben geschehenen Ereignisse einzuordnen. In Wirklichkeit glaubte ich nicht wirklich an Geister, weil ich mehr der logische Typ war. An Dämonen hingegen, glaubte ich nach wie vor. Als ich den Fernseher anliess, für ein bisschen mehr Geräusche im vollkommen stillen Haus, stand ich auf und sah nach dem Rechten bei den anderen. Meine Mutter schlief glücklich und zufrieden, deren Zimmertüre immer offen stand. Meine kleine Schwester hingegen schlief immer mit geschlossenen Türen, weshalb ich es langsam und leise öffnete. Auch sie schlief friedlich. Dasselbe tat ich mit meiner älteren Schwester, deren Türe ebenfalls offen stand. Sie schlief nicht ruhig. Sie atmete, als würde sie jeden Moment ersticken. Ich sah, wie sie sich ins Bett drückte und ihren ganzen Körper verkrampfte. Als ich das Licht anmachte, sah ich, dass ihre Augen weit aufgerissen waren und die Decke anstarrte. Ich sprach sie langsam bei ihrem Namen an. Sie verkrampfte sich immer mehr und sagte irgendetwas, wobei kein Ton aus ihrer Kehle kam. Der Schwarze Mann, kam es mir plötzlich in den Sinn. Ich packte die Arme meiner grossen Schwester und schüttelte sie leicht, während sie immer tiefer ins Bett gedrückt wurde. Qualvoll langsam störte sie sich von ihrer Starre und ihr Blick fiel auf mich. Ohne zu blinzeln, ohne ein Wort, ohne jegliche Gestiken, starrte sie mich an. Über eine volle Minute, bis sie anfing, zu blinzeln und mich weinerlich ansah. Ihre Tränen liefen ohne Halt herab, während sie leise schluchzte. Sie bedankte sich bei mir und weigerte sich, alleine weiter zu schlafen. Sie hätte schon so gelitten, als alle schlafen waren, was hiess, dass das seit einigen Stunden so anhielt. In jener Nacht blieb ich bei ihr und schlief dann auch endlich friedlich ein. Am nächsten Morgen, am Frühstückstisch, sass ich meiner kleinen Schwester gegenüber und starrte sie an. Ich fragte sie, ob sie nicht bei der Arbeit sein sollte und sie sagte mir, dass heute Mittwoch sei und sie immer frei hatte. Als ich sie fragte, ob sie heute Morgen durch das Haus gegeistert sei, antwortete sie mit einem Schulterzucken „Nö“. Ich erzählte die Ereignisse dann meiner Familie und meine Mutter meinte dann, dass meine ältere Schwester wahrscheinlich einen Schutzengel hatte und deshalb mich dazu bewegte, zu ihr zu gehen und zu helfen. ------------------------------------------------------------------------------------------------ Ich hoffe, das hat euch gefallen. Bis vor wenigen Jahren zweifelte ich an solchen „Gruselgeschichten“, bis ich selber anfing, diese zu erleben. Vor einem Jahr sind wir in diese Wohnung umgezogen, wofür ich wirklich dankbar bin. In der alten Wohnung geschahen bei mir wirklich merkwürdige Dinge, welche ich mit der Zeit hier Posten werde. :-) Natürlich schreibe ich diese in ein „geschichtliches“ Format. Angst? Ja, habe ich, und dennoch blicke ich dem etwas entspannter entgegen, als wahrscheinlich die meisten. Als ich diese Geschichten auch meinem Vater erzählte, drehte er vor Schreck fast durch. Dann erzählte er mir die Ereignisse, welche mit seiner Familie zu tun hatte. Es scheint fast so, als ob meine väterliche Seite der Familie eine Art Magnet für Dämonen oder Cins ist. (Ich bin Muslimin, deshalb sind es bei uns die Cins, wobei ich der Meinung bin, Cins und Dämonen sind dasselbe). :-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)