Zum Inhalt der Seite

My soul is blindly bounded to your heart

Tsukasa X Zero, Karyu X Hizumi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Death Point

Hier mal eine neue FF von mir. ^^

War/ist alles noch recht spontan, wer ne kreative Idee hat kann die gerne nennen. Vielleicht kann ich sie ja einbauen. ^^

Ansonsten viel spaß beim lesen. Das zweite Kapitel ist auch schon so gut wie fertig. Dann bleibt nur noch zu sagen, dass die Jungs nicht mir gehören und das ganze reine Fiktion ist.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Ist alles okay bei dir?“, fragst du mich besorgt und ich nicke nur.

Ich weiß, dass du dir Sorgen machst. Jeder hat gemerkt, dass ich anders bin in letzter Zeit.

Doch ich kann es euch, vor allem dir nicht sagen. Gerade jetzt wo ihr glücklich zu sein scheint, will ich das durch mein Problem nicht zerstören. Obwohl ich mich so selbst zerstöre.

Du musterst mich noch kurz. Die Skepsis ist dir ins Gesicht geschrieben. Ich sehe dir an das du mir nicht glauben magst, dennoch seufzt du und wendest dich ab.

Nicht mehr lange und es ist überstanden. Für dich, für euch und auch für mich. Alles wird sich ändern, wenn auch anders als ihr denkt.

Die Probe ist vorbei und wir packen unsere Sachen. Heimlich beobachte ich dich wie so häu-fig. Karyu fängt an dir zu helfen und du lächelst ihn dankbar an. Den Versuch das ziehen in meiner Brust zu ignorieren, habe ich schon lange aufgegeben. Ich weiß, was zwischen euch läuft, seit der letzten Party. Wenn ich es nicht wüsste, würde es mir vielleicht besser gehen.

Vielleicht wäre auch alles anders gekommen, wenn ich damals beim Flaschendrehen derje-nige gewesen wäre, der dich hatte küssen dürfen. Doch das Schicksal wählte nicht mich, sondern Karyu.

Es ist schön zu sehen, dass ihr glücklich seid. Euer Glück ist, aber mein Verderben.

Heute lass ich mir mit Absicht Zeit, schließlich habe ich noch etwas vor. Ihr wartet auf mich, dass ist lieb, aber unnötig. „Geht ruhig, ich bin auch gleich fertig und schließ dann ab!“, mur-mel ich und bekomme sogar ein Lächeln zustande. Eigentlich wollt ihr nicht gehen, eure Bli-cke verraten es, aber ihr verlasst den Raum. Langsam verhallen eure Schritte in dem kalten Flur. Ob ihr vielleicht etwas ahnt? Ich weiß es nicht und es ist mir auch relativ egal.

Noch einmal sehe ich aus dem Fenster. Die Aussicht mochte ich schon immer.

Ein letzter Blick durch den Raum. Alles ist wie es sein soll.

Eigentlich ist es unfair von mir es hier zu tun, denn es wird eure Erinnerungen trüben. Doch für mich scheint nur dies der richtige Ort. Durch die hier geballten Erinnerungen an die letzten Jahre, fühle ich mich geborgen. Ich kann dein Lächeln sehen und unser aller Lachen hören. Ich möchte diese Bilder um mich haben, wenn es soweit ist und das ist es bald.
 

Es ist soweit! Ich kann und will es auch nicht länger hinauszögern. Genüsslich trinke ich den letzten Schluck aus meiner Wasserflasche. Aus meiner Hosentasche krame ich den Brief hervor. Seit Tagen schleppe ich ihn schon mit mir rum und dementsprechend sieht er auch aus. Überall geknickt und die Ränder schon leicht abgegriffen, aber es stört mich nicht. Ich brauche auch nicht lange, um ihn auf dem Tisch richtig zu positionieren.

Zum ersten Mal an diesem Abend zittern meine Hände, dennoch setzte ich das Messer an.

Ich weiß, dass ich senkrecht den Arm runter schneiden muss, doch ich setze den Schnitt waagerecht. Im ersten Moment tut es einfach nur weh, aber dann heiße ich Adrenalin will-kommen. Das Blut quillt unaufhörlich aus meinem Handgelenk und erfüllt den Raum mit sei-nem Geruch. Ein metallischer Geschmack sammelt sich in meinem Mund.

Langsam lege ich mich nun auf das Sofa und mit einem dumpfen Aufschlag macht das Mes-ser bekannt, dass es auf dem Boden gelandet ist. Meine Gedanken driften zu euch. Wir ha-ben so viel erlebt, gelacht und gestritten. Ich bin froh euch kennen gelernt zu haben. Nach und nach verwischen die Konturen vor meinen Augen und ich ergebe mich der Bewusstlo-sigkeit.

„Scheiße! Zero?!“, höre ich deine Stimme zum letzten Mal, dann ist alles schwarz.
 

Langsam schlage ich die Augen auf. Alles ist weiß. Dann gibt es also doch ein Leben nach dem Tod? Doch bevor ich noch weiter darüber philosophieren kann, schiebt sich dein Gesicht in mein Blickfeld. „Hey Großer! Wie geht’s dir?“ Überrascht reiße ich die Augen auf. Bin ich etwa noch am Leben? Konnte ich nicht mal das richtig machen? „Geht so“, murmel ich. Mein Hals kratzt extrem. Langsam lass ich meinen Blick wandern und entdecke ein Glas mit Wasser. Geistesgegenwärtig wie du bist, folgst du meinem Blick. Du hilfst mir mich etwas aufzusetzen und hältst mir das Glas an die Lippen. Gierig trinke ich die kühle Flüssigkeit und schmiege mich etwas mehr an dich. Es tut gut in deinen Armen zu liegen. Du gibst mir das Gefühl von Geborgenheit. Ohne dass ich es will, löst sich ein wohliges Seufzen von meinen Lippen. Vorsichtig legst du mich zurück in die Kissen. Ob die anderen auch da sind?
 

Du siehst mich durchdringend an und ich fühle mich immer unwohler in meiner Haut. Wenn ich wenigstens wüsste, was genau noch alles passiert war, aber das blieb alles im unklaren.

Ein langer Seufzer löst sich von deinen sündigen Lippen und du setzt dich zu mir ans Bett.

„Okay Zero, ich will wissen was los ist mit dir! Was sollte das? So kann es doch nicht weiter gehen! Und wenn du denkst, dass ich dich auch nur noch einen Moment unbeobachtet lasse, dann hast du dich gewaltig geschnitten!“, brummte er mich an. „Tsuka, das Wortspiel kam jetzt nicht so gut an“, murmelte ich und deutete auf mein Handgelenk. Schlagartig läufst du rot an und murmelst eine Entschuldigung. Süß! Das war alles was mir dazu einfiel.

Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe, ich weiß einfach nicht wie ich dir das sagen soll. Was wenn mein Egoismus deine glückliche Beziehung zerstört oder dir ein schlechtes Gewissen bereitet? Dann wäre ich genau am gleichen Punkt wie jetzt!

Zärtlich streichelst du mir über die Wange, unbewusst schmiege ich meine Wange in deine Hand. „Komm schon Zero, was ist los? Du bist zwar introvertiert, aber Suizid passt nun mal so gar nicht zu dir!“

Tränen! Immer heftiger steigen sie in mir auf und immer schwieriger wird es sie zu unterdrü-cken. Am liebsten würde ich mich in deine Arme werfen, mich von dir halten lassen und alles raus lassen. Mein Gesicht in deine Halsbeuge schmiegen und dir immer wieder beteuern wie sehr ich dich doch liebe. Doch ich kann nicht! Ich hab angst. Angst vor deiner Reaktion, Angst davor etwas kaputt zu machen. Pure, nackte Angst die zu verlieren!

So sehr ich es auch versuche, ich kann die salzige Flüssigkeit nicht mehr unterdrücken. Un-gehemmt strömen die Tränen über meine Wangen und mein Körper erzittert heftig. Es ist so viel was ich dir sagen möchte und nicht kann, sodass, selbst wenn ich wollte, ich nicht einmal einen Anfang wüsste. Zwischen zwei tiefen Schluchzern bekomme ich nur ein „Ich kann nicht!“ über die Lippen. Ohne etwas zu sagen, siehst du mich in deine Arme und wiegst mich leicht vor und zurück. Wie ein Ertrinkender Klammer ich mich an dich. Brauche deine Wärme und deine Geborgenheit. Unaufhörlich fließen die Tränen über meine Wangen bis sie sich in deinem Shirt verfangen.

Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, die ich in deinen Armen zu brachte und einfach nur weinte. Denn nur langsam konnte ich mich beruhigen, es war wohl doch alles etwas zu viel. Ich weiß noch, dass du mir sanft über den Rücken gestreichelt hast, auch ein gemurmeltes „Alles wird gut!“, ist noch in meinen Erinnerungen, aber danach ist alles wieder schwarz.

Der Schlaf hatte mich übermannt.
 

Das nächste Mal als ich wieder wach wurde, musste ich nicht gegen die weiße Decke blin-zeln. Ich blickte gegen dein dunkelblaues Shirt, bei genauerem umsehen, konnte ich sogar feststellen, dass ich immer noch in deinen Armen lag. Sogar meine Hand hatte ich immer noch in dein Shirt gekrallt. Meine Wangen wurden ganz warm, irgendwie war mir das peinlich. Ich war doch kein kleines Kind mehr.

Durch meine Bewegung scheine ich dich geweckt zu haben. Kaum das du bemerkt hast das ich wach bin, schenkst du mir ein verschlafenes Lächeln. Unweigerlich lächelte ich zurück.

„Ehm… wie?“ Ja, wie sollte ich das denn jetzt fragen? Wieso lagen wir zusammen im Bett? Okay, nicht das es mich stören würde, ganz im Gegenteil, aber wissen wollte ich es dennoch. Schmunzelnd hauchst du mir einen Kuss auf die Stirn und sogleich sammelte sich noch mehr Blut in meinen Wangen. „Du bist eingeschlafen. Ich hab versucht dich ins Bett zu legen, aber du hast mein Hemd einfach nicht losgelassen. Tja, selbst die Krankenschwester die ich gerufen habe, konnte dich nicht von mir trennen. Also hat sie beschlossen, dass ich bei dir im Bett bleiben soll. Nach einigen umständlichen Verrenkungen lagen wir dann hier so schön aneinander gekuschelt.“ Während deiner Erklärungen bin ich irgendwie immer kleiner geworden. Man ist mir das peinlich. „Tut mir leid, ich wollte keine Umstände machen!“ Mehr fiel mir dazu wirklich nicht ein. Mittlerweile hatte ich es auch geschafft, die Hand von deinem Oberteil zu lösen. Du nutzt die Chance und kletterst aus dem Bett.

Warum hast du nur ein Shirt und deine Panty an? Wann und wie hast du denn deine Hose ausgezogen? Meine aufgerissenen Augen, die dich anstarren, müssen Bände gesprochen haben. „Die Schwester hat mir geholfen die Hose auszuziehen. Ist doch unbequem mit Jeans zu schlafen“, erklärst und ziehst dir das Stück Stoff auch schon wieder über die ver-führerischen Beine. Es brauchte eine Weile bis mein Gehirn diese Informationen verarbeitet hatte, war ich schließlich immer noch mit gaffen beschäftigt. Aber mal ganz ehrlich, da ent-komme ich schon dem Verblutungstod und dann machst du sowas! Zu hoher Wahrschein-lichkeit bekomm ich gleich Nasenbluten und sterbe dann doch noch an Blutarmut. Das ist dann aber deine schuld!

„Ich schau mal ob ich, was essbares für dich finde. Ruh dich noch etwas aus!“, meinst du und bist schon fast an der Tür. Du zögerst kurz, drehst dich dann aber doch noch mal zu mir um. „Übrigens ein im Schlaf vor sich hin nuschelnder Zero hat die Umstände wett gemacht!“

Bevor ich auch nur reagieren konnte, hast du dich aus dem Zimmer gestohlen.

Seit wann redete ich denn im Schlaf? Aber was noch viel wichtiger war, was zum Teufel ha-be ich denn gesagt? Grummelnd ließ ich mich in die Kissen fallen und versuchte die Augen zu schließen, aber es ging nicht. Beim besten Willen nicht. Die ganze Zeit grübelte ich darü-ber, was ich wohl im Schlaf gebrabbelt hatte.

Nach einer Weile des dummen Rumliegens, beschloss ich dann mal mir meine Hand anzu-sehen. Ich hatte bisher nur einmal kurz, zu ihr geschielt. Etwas mulmig war mir schon, den-noch hob ich die Hand und lenkte sie dichter. Ein dicker, fetter Verband zierte mein Handge-lenk. Ob ich da mal drunter luschern konnte?

Ich war gerade dabei vorsichtig den einen Rand etwas anzuheben als du auch schon wieder in den Raum kamst. „Das solltest du nicht tun, sonst reißen die Fäden vielleicht noch!“ Ertappt zuckte ich zusammen. Ohne weiter darauf zu achten, ziehst du den Tisch aus meinem Nachtschränkchen aus und befestigst ihn. Nur um dann das Tablett mit einem kleinen Salat darauf zu stellen. „Mehr gibt es leider im Moment nicht für dich, aber immerhin besser als nichts.“

Murrend stocherte ich in den Salat rum und schob mir das Grünzeug in den Mund. Tsukasa beobachtete mich die ganze Zeit. „Was ist mit dir? Willst du nichts essen?“, fragte ich mit ei-ner hochgezogenen Braue. „Ich hab auf dem Rückweg ein Brötchen gegessen“. Eigentlich glaube ich dir nicht, da ich aber keine Möglichkeit habe dich zu kontrollieren, muss ich es so hinnehmen.
 

Nach dem ich dieses Tierfutter runter gewürgt hab, räumst ohne zu zögern ab und stellst das Tablett auf den Tisch am Fenster. Eine ganze Weile wundert es mich schon, das weder Hizumi noch Karyu hier waren. „Was ist eigentlich mit Hizu und Karyu?“ Verlegen kratzt du dir am Hinterkopf und musterst deine Schuhe etwas zu genau, würde ich mal meinen. Dann lächelst du mich wieder an. „Na ja, sie wissen es nicht“

Bei deiner Antwort fallen mir gleich die Augen aus dem Kopf. „EEEHH!?“ Zu mehr war ich echt nicht in der Lage. „Wie soll ich sagen, es war eher ein Zufall, dass ich dich gefunden hab. Da ich mir dachte, dass es nicht hilfreich ist, wenn alle wissen was passiert ist. Hab ich dem Management gesagt du hattest nen kleinen Unfall und brauchst Ruhe. Deshalb haben sie dich krank gemeldet. Ich hab mir frei genommen, um dich zu pflegen und damit Hizumi und Karyu keine Zeit haben, dürfen sie sich um das neue Album, Termine und alles andere kümmern. Denn sind wir mal ehrlich, wenn die beiden auch noch hier wären hättest du keine Ruhe“ Mal wieder ein einleuchtender Monolog von dir. Nur etwas hast du nicht bedacht. „Und du glaubst, dass sie weder den Verband noch die Narbe später bemerken werden?“ Ich war durch aus skeptisch deswegen, weil die beiden doch sehr aufmerksam waren und ein Verband nicht gerade unauffällig ist. Grinsend hältst du mir ein Schweißband vor die Nase. „Mit so etwas kann man den Verband und auch die Narbe verdecken. Klar, noch ist der Verband zu dick und zu groß, aber das ändert sich noch.“

Wieso musste er auch immer an alles denken? Murrend sank ich zurück in die Kissen. „Was ist los? Ist das keine gute Idee?“, fragst du nun doch etwas verunsichert. „Du bist viel zu vo-rausschauend. Olle Bandmama!“, nuschelte ich. Schweigen.

Keine Antwort von dir? Das war selten. Beunruhigt drehte ich den Kopf zu dir. Du sahst traurig zu Boden und deine Zähne gruben sich in deine Unterlippe. „Tsuka?“ Der Anblick machte mir echt Sorgen, so kannte ich dich nicht. „So vorausschauend bin ich nicht, sonst wäre das nie passiert!“ Ich wollte dich nicht verletzen, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, standest du auf und gingst aus dem Zimmer. Es tat mir leid, so hatte ich das nicht gemeint und schon gar nicht gewollt. Die flog vom Bett und ich schwang die Beine aus diesem. Jetzt musste nur noch der Tropf ab und ich könnte dir nachlaufen. Doch die blöde Krankenschwester machte mir einen Strich durch die Rechnung. „Finger weg Shimizu-san!“, bluffte sie mich an. Mit Samthandschuhen fasste die mich nicht an, so viel stand fest. Die Furie drückte mich zurück ins Bett und deckte mich wieder zu. „Sie bleiben schön hier liegen! Der Arzt kommt auch gleich!“, legte sie fest. Gerade wollte ich den Mund aufmachen, um etwas zu sagen als sie mir auch schon ins Wort fiel. „Keine Widerworte!“, knurrte sie.

Ich hatte echt gehofft, dass die Spinatwachtel gleich wieder abzischt, aber nichts da.

Die blieb beharrlich an meinem Bett stehen bis der Arzt kam.

Nach dem üblichen Fragen, besah sich dieser meine Wunde und nun sah ich zum ersten Mal das komplette Ausmaß meiner Aktion. Da hatte ich wirklich was angestellt, die Schnittwunde zog sich einmal komplett über mein Handgelenk und wurde durch mehrere Fäden zu-sammengehalten. „Sie hatten Glück! Wäre ihr Freund nur etwas später gekommen und hätte er nicht sofort den Notarzt gerufen sowie versucht die Blutung zu stillen, das kann ich Ihnen versichern, Sie wären nicht mehr hier“. Ich schluckte heftig. Ich Egoist, die ganze Zeit ließ ich mich schon von dir bemuttern und hab nicht einmal daran gedacht wie es dir wohl gegangen ist. Sofort machten sich kräftige Schuldgefühle in mir breit. Hatte ich ja nicht schon genug Probleme. Doch die nächsten Worte des Arztes holten mich schon wieder aus meinen Ge-danken. „Warum haben Sie das gemacht? Sie wollten anscheinend nicht einmal einen Ab-schiedsbrief hinterlassen. Sie können zwar relativ bald hier entlassen werden, aber Sie wer-den dennoch regelmäßig zum Psychologen gehen müssen“. Ich nickte, bevor ich versuchte zu einer Antwort anzusetzen. „I-Ich glaub, ich war in dem Moment zu verzweifelt als das ich wirklich drüber nachdenken konnte, was ich da tat. Mittlerweile bereue ich es auch! Ich hätte es nicht tun sollen!“ Ein kleines Lächeln legte sich auf die Züge des Mannes. Er wuschelte mir einfach durch die Haare. „Sie sollten sich noch bei Ihrem Freund bedanken. Er hat Ihnen das Leben gerettet.“ Wieder konnte ich nur nicken.

Sowohl die Schwester als auch der Arzt verließen das Zimmer. Doch der Gedanke den Drummer zu suchen, war wie weggeblasen. Fast schon apathisch starrte ich an die Decke. Ich war mir sicher, dass ich den Brief auf den Tisch gelegt hatte. Wo war dieser abgeblieben? Und was war mit ihm geschehen? Wenn der in falsche Hände geriet, könnte es ein Desaster geben! Zumal Tsuka ja auch versuchte, die Sache geheim zu halten, wofür ich ihm dankbar war.

Sorgenfalten machten sich mal wieder auf meiner Stirn breit, die hatten da echt schon ein zu Hause gefunden. Seufzend drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen. Für meinen Leader würde ich versuchen schnell wieder auf die Beine zu kommen. Ich stand in mehrfa-chem Sinne in seiner Schuld, da würde ich mir wohl auch noch etwas als Dank ein fallen las-sen müssen. Langsam döste ich weg, während meine Gedanken immer noch um den Brief kreisten.

Letter, harmony and wtf?!

Ja, hmm... Der Titel hat etwas gedauert. ^^ Ist auch kein so langes Kapitel geworden, aber ist hoffentlich nicht schlimm.

Einen lieben Dank an die Kommentatoren! Hab mich sehr gefreut! (*^-^*)

Dann will ich euch nicht weiter vom Lesen abhalten viel Spaß!!!
 

LG Kyra
 

P.S. Fehler einfach sammeln und später an gemeinnützige Organisationen spenden. ;)
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nur mühsam konnte ich meine Augen öffnen, mein Körper brauchte wohl noch ziemlich viel Ruhe. Verständlich, oder? Schließlich musste er ja einiges an Blut reproduzieren.

Gerade wollte ich mich schon wieder stärker ins Kissen kuscheln als ich hinter mir ein paar leise Geräusche wahrnahm. So leise wie nur möglich drehte ich mich um.

Du bist wieder da, aber du siehst mich nicht an. Deine Augen blicken auf einen weißen Um-schlag, der vor dir auf dem Tisch liegt. Was war denn an diesem Brief so besonders? Erst bei genauerem hinsehen, erkenne ich das es mein Brief ist. Auch fallen mir nun die blutigen Flecken auf, die er abbekommen hat. Du hattest ihn also! Mir fällt ein Stein vom Herzen.

Ein Tropfen fällt auf das Papier und Stirn runzelnd sehe ich wieder zu dir. „Tsuka, ich…“, setze ich an, weiß aber schon nicht mehr was ich sagen wollte. Du hingegen schreckst auf und wischt dir eiligst mit der Hand über Augen, ehe du dich zu mir drehst. Nervös versuchst du den Brief hinter deinem Rücken zu verstecken, während du auf mich zu kommst.

„Wieder wach?“, fragst du als ob nichts gewesen wäre. Doch selbst ich spüre, dass da gerade was zwischen uns steht. Die Last die gerade von mir gefallen war, wiegt gerade schwerer als zuvor auf mir.

„Tsuka es tut mir leid!“ Normalerweise sehe ich den Leuten ungerne in die Augen, aber jetzt versuche ich dir in die Augen zu sehen. Ich will dir zeigen, dass ich es ehrlich meine. Du schüttelst den Kopf. „Ich mach dir Umstände und bereite dir Sorgen, dass wollte ich nicht! Ich war so doof und egoistisch! Verzeih mir, bitte! Danke, das du mein Leben gerettet hast!“ Vor-sichtig strecke ich meine Hand nach dir aus und du ergreifst sie ohne zu zögern. „Schon okay Zero. Versprich mir, dass du so etwas nie wieder machst und ab sofort wirst du zu mir kommen, selbst wenn das Problem noch so klein ist! Verstanden?“ Dein tadelnder Ton ist nur zu verständlich. „Versprochen“, hauche ich. Zögerlich holst du den Brief hervor und drückst ihn mir in die Hand. „Ich hab ihn nicht gelesen. Wenn dann will ich es persönlich von dir hören und nicht auf einem Fetzen Papier lesen.“ Der Umschlag ist wirklich noch verschlossen, damit hätte ich nicht gerechnet. „Ehm… Könntest du ihn für mich verbrennen? Ich würde es ja gerne selber machen, aber ich glaube sobald ich auch nur daran denke aufzustehen, kommt die beknackte Krankenschwester wieder. Dabei würde ich so gerne eine rauchen“, seufze ich.

Dein verwirrter Blick lässt mich schmunzeln, doch dann fängst du an zu lachen. „Ach Zero, bei dir ist echt Hopfen und Malz verloren. Kannst du nicht einmal deine Sucht vergessen?“ Dennoch nimmst du den Brief wieder an dich und gehst Richtung Balkon. „Welche Sucht meinst du? Das Rauchen oder die Internetsucht? Mein Laptop fehlt mir nämlich auch sowie mein Iphone!“ Du verdrehst gespielt die Augen und trittst dann auf den Balkon.

Ich sehe dir zu wie du den Brief verbrennst, irgendwie fühle ich mich nun wohler. Während du wieder reinkommst, versuche ich mir umständlich ein Glas Wasser einzugießen, aber der bescheuerte Tropf im Arm stört. Kichernd beobachtest du das Schauspiel eine Weile, eilst mir dann aber doch noch zu Hilfe.

„So du kleiner Invalide hier dein Trinken oder brauchst du noch einen Strohhalm?“ Murrend nehme ich dir das Glas ab und trinke es in einem Zug leer. Wenn ich dich so beobachte wird mir schmerzlich bewusst wie kaputt du aussiehst. Während ich hier regelmäßig vor mich hin ratze, wachst du die ganze Zeit über mich. Ziemlich ungerecht.

„Tsu willst du nicht mal nach Hause etwas schlafen? Deine Augenringe sind rekordverdäch-tig“, meine ich nur und du schüttelst den Kopf. „Mach dir mal keine Sorgen, das geht schon. Schlaf du lieber noch etwas“. Missmutig roll ich mich zur Seite und versuch deiner Aufforde-rung nach zu kommen, aber es geht nicht. Das Traumland will mich einfach nicht zu sich las-sen. Genervt dreh ich mich wieder zu dir. Du sitzt wieder am Tisch und siehst mich fragend an. „Wenn du nicht nach Hause gehst, dann… dann komm wenigstens zu mir ins Bett“, murmel ich in meinen imaginären Bart, dennoch scheinst du mich verstanden zu haben.

Wortlos ziehst du dir die Hose wieder aus und kommst zu mir rüber. Um dir nicht dabei zu zusehen wie du dich aussiehst, schau ich verlegen zur Seite. Erst als du die Decke anhebst und darunter huscht, sehe ich dich wieder an. „Darf ich kuscheln?“

Oh Gott, hatte ich das gerade laut gefragt? Das sah mir mal so gar nicht ähnlich! Gleich da-rauf sammelte sich schon wieder das Blut in meinen Wangen und der andere Teil der roten Flüssigkeit rauschte durch meine Ohren. Mein Herz hämmerte auch mal wieder heftig gegen meine Brust, obwohl das noch relativ normal war, wenn ich in deiner Nähe war.

Während ich noch dabei war, mich gedanklich für diese Frage und die Reaktionen meines verräterischen Körpers zu schämen, nahmst du mich einfach in deine Arme.

Es war als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Noch etwas überfordert mit der Situa-tion, brauchte ich eine Weile bis ich mich an dich schmiegte. Woher zum Teufel hast du ei-gentlich diese beruhigende Wirkung? Glücklich legte ich meinen Kopf auf deine Brust. Dein Herz bubbert auch recht schnell. Wieso eigentlich?

Doch bevor ich meine Gedanken auch nur vertiefen konnte, war da auch schon Morpheus mit der Keule und zack ich war im Traumland. Der Typ hätte ruhig noch etwas warten kön-nen, so konnte ich den Moment gar nicht genießen.
 

Nach fast 2 Wochen Krankenhausaufenthalt konnte ich dann endlich entlassen werden, al-lerdings nur nach heftigem bitten und betteln. Ich musste versprechen jede Woche mindes-tens einmal zum Psychologen zu gehen, bis der sozusagen glaubte ich wäre wieder okay. Dass du darauf achten würdest, hast du mir schon angedroht. Na Halleluja!

Nun saß ich erst mal in deinem Wagen. Der extreme Druckverband um mein Handgelenk war nun schon einem wesentlich kleinem gewichen, welchen ich nun durch das etwas größe-re Schweißband von dir verdecken konnte. Die ganzen 2 Wochen in diesem sterilen Ge-fängnis warst du nur einmal etwas länger von meiner Seite gewichen. Deine Anwesenheit war schon so normal für mich geworden. Dennoch spürte ich, dass mein Herz schneller schlug, wenn du mal quasi zu dicht kamst.

Erst als das Auto anhielt, schaute ich auf. Verwirrt starrte ich aus dem Fenster. Du hast ge-meint du würdest mich nach Hause bringen, aber…. „Tsuka, hier wohn ich doch gar nicht und du doch auch nicht“, bemerkte ich mal so nebenbei und legte die Stirn in Falten. „Ich wusste, ich hab was vergessen“, die Reaktion warf nur noch mehr Fragezeichen über meinem Kopf auf. Hattest du etwa vergessen wo du oder ich wohne? „Dann würde ich mal sagen, willkommen in deinem neuen zu Hause Zero!“ „WAS?!“ Geschockt weiteten sich meine Augen. „Wieso neuem zu Hause? Ich mag meine Wohnung!“

Meine Reaktion ignoriertes du einfach und fingst an die Tasche aus dem Kofferraum zu hie-ven. Grummelnd verschränkte ich die Arme vor der Brust. Ich würde nicht aussteigen, meine Wohnung war mir erstens lieber und zweitens niemand hatte auch nur irgendetwas von um-ziehen gesagt. Man hatte mich ja noch nicht einmal gefragt! Bockig verweilte ich im Auto, selbst als du schon zum wiederholten Male versucht hast, mich aus dem Wagen zu bitten.

Wortlos zückst du dein Handy und tippst ein paar Sachen ein. Skeptisch mustere ich dich als du es wieder wegsteckst. „Du hast es ja nicht anders gewollt“, seufzt du und gleich darauf sehe ich unseren Sänger und Gitarristen aus dem Hauseingang kommen.

Waren die etwa auf deiner Seite? Habt ihr euch etwa gegen mich verschworen?

Das würdet ihr mir noch büßen, ganz sicher!

Love is Dead

„Komm schon Zero, mach dich nicht so schwer!“, grummelte unser Gitarrist. Doch ich drückte mich nur noch mehr in den Sitz. Wenn ihr mich schon gegen meinen Willen umziehen lasst, dann solltet ihr auch eure Mühe mit mir haben. Ja, ich konnte schmollen und zwar ausgiebig.

Ich glaube, seit einer geschlagenen halben Stunde versuchtet ihr mich schon aus dem Auto zu bekommen, aber ich blieb eisern. Neben mir vernahm ich dann nur noch ein „Dann eben anders“ und im nächsten Moment klappte der Sitz nach hinten. Reflexartig klammerte ich mich an Karyus Hals, der ja schon eine Weile versucht hatte mich aus dem Auto zu heben.

Der nutzte sofort die Gelegenheit und hob mich grinsend aus dem Wagen.

Mit einem tödlichen Blick suchte ich nach dem Übeltäter und stellte fest, dass du den Sitz zurückklappen lassen hast. Da ihr genau wusstet, dass ich nicht von alleine reingehen würde, wurde ich nun rein getragen. Hizumi schulterte meine Tasche und du verriegelst dein Fahrzeug. Was die Nachbarn wohl jetzt von mir denken mochten? Eigentlich konnte es mir egal sein, schließlich wollte ich hier ja nicht bleiben. Die Wohnung schien nur etwas größer zu sein als meine. Gut, es gab einen Raum mehr, das war aber nicht der Rede wert. Nur flüchtig konnte ich einen Blick ins Wohnzimmer erhaschen, bevor ich in mein Zimmer verfrachtet wurde. „Warum stehen da zwei Betten?“, fragte ich skeptisch. Mein Auge fing schon nervös an zu zucken. Der beste Beweis dafür, dass ich unter Stress stand.

„Weil du dir ein Zimmer mit Tsukasa teilst“, antwortete Karyu und ließ mich schon fast auf meinem fallen. „Warum? Und wieso ich?“ Das ganze leuchtete mir so gar nicht ein. Denn warum musste ich mir ein Zimmer teilen, wenn doch genug Räume da waren? Und wieso schlief Tsukasa nicht in einem anderen Zimmer oder bei Karyu?

Kichernd machte unser Sänger auf sich aufmerksam. „Weil wir ausgelost haben, wer mit wem ein Zimmer teilt“, erklärte er, während er weiter gluckste. „Was?“ Ich wette, um mich herum erschienen gerade riesige Fragezeichen? Was zur Hölle war hier los?

„Guck nicht so wie ein Ochse vorm Berg! Wir haben ab sofort eine Band-WG“, erläutertest du. Oh nein, nicht mit mir. Mühsam versuchte ich mich aufzurappeln und aus dem Zimmer zu fliehen. Drei gegen einen ist unfair und für mich nicht zu bewältigen. „Ich will in meine Wohnung! Die könnt ihr schließlich nicht kündigen ohne meine Unterschrift“, protestierte ich. Dein fies grinsendes Gesicht ließ mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Irgendwas lief hier falsch und zwar ganz gehörig. „Du hast sie vorhin selber gekündigt!“, bemerkte der Sänger. Schlagartig hörte ich auf mich zu wehren. Das musste erst mal verdaut werden. Angestrengt grübelte ich nach, wann ich das wohl getan hätte. Es dauerte gar nicht lange, da verstand ich dein Grinsen und was unser Frontmann meinte. „Die Entlassungspapiere“, entfuhr es mir tonlos und ihr nickt auch noch unisono. „Du hast mich reingelegt!“ War alles was ich hervorbringen konnte. Ich war fassungslos. „Ach, komm schon Zero, wenn du dir nicht durchliest was du da unterschreibst, bist du selber schuld“

Murrend drehte ich mich zur Seite. Heute war einer der beschissensten Tage meines Lebens. Das schöne war, der morgige würde nicht viel besser werden, da durfte ich meine neue Psychologin aufsuchen. Was hatte ich eigentlich getan, das man mich so bestrafte? Ich lebte nun mit meinen Bandkollegen in einer Winzwohnung, durfte mir wohl jetzt auch das geturtel des Pärchens live und in Farbe antun, sowie eine Psychologin gratis dazu gewonnen. War doch nicht normal. Gut wir sind Visual-Keiler da muss man unnormal sein, aber das war selbst für uns nicht normal.
 

Erst als alle anderen das Zimmer verlassen hatten, setzte ich mich wieder auf. Ihr hattet echt ganze Arbeit geleistet. Alle meine Sachen waren hier und ordentlich eingeräumt, zumindest machte es den Anschein. Aber nicht nur meine Habseligkeiten waren hier, sondern auch deine. Irgendwie war es komisch in diesem Zimmer. Alles glich einem Internatszimmer und nicht einem Zimmer von Erwachsenen.

Mit einem Grummeln fiel ich zurück ins Bett. Warum hatte eigentlich nicht jeder ein Einzelzimmer? Das Ganze war so verschwommen und verworren, das alles schwamm. Am liebsten hätte ich jetzt auf meiner Tricksy gespielt, aber meine Hand durfte ich noch nicht so sehr beanspruchen. Es heilte gut, aber die Fäden spannten ganz schön. Eine Woche muss ich noch ausharren, dann würden sie gezogen werden. Vielleicht dürfte ich dann Stück für Stück wieder anfangen dürfen meinen Bass zu spielen. Ich hätte nie gedacht, dass mir die Proben mal so fehlen würden.

Seufzend erhob ich mich wieder. Mal sehen ob ich hier irgendwas zu trinken finden würde. Doch kaum das ich aus dem Zimmer kam, wurde ich schon wieder zurückgeschoben. „Was soll denn das? Ich will nur was trinken!“, fauchte ich und es war mir egal, dass du mich zurückdrängst. „Du hast Bettruhe, wenn du was willst, kannst du rufen!“, flötete Karyu und winkte mir zu. Die Tür fiel hinter dir ins Schloss, während du mich weiter in Richtung Bett dirigiertest. Unter anderen Umständen und mit etwas anderen Bewegungen wäre das durchaus ansprechend für mich gewesen. Denn kaum, dass ich rückwärts auf das Bett gepurzelt war, lehntest du dich über mich. Jetzt noch kraulen und ich würde schnurren wie Karyus Kater.

„Jetzt sei mal ein braver Zero und bleib schön im Bett. Schließlich glauben die anderen, dass du die Treppe runtergefallen bist, dir das Handgelenk angeknackst und eine kleine Gehirnerschütterung davon getragen hast“, flüsterst du mir leise ins Ohr. Deine Lippen streifen hauchzart mein Ohr. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und mir wurde sehr schnell sehr warm. Wahrscheinlich sah ich schon wieder aus wie eine überreife Tomate. Na, danke!

Wie gerne hätte ich jetzt meine Arme um deinen Hals geschlungen und dich geküsst. Gott du bist mir gerade so verdammt nahe. Jedoch was nicht geht, geht nicht. Mühsam quälte ich ein Murren über meine Lippen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Gut und mit wem muss ich schlafen, damit ich was zu trinken bekomme?“, grummele ich. Dein Lachen erfüllte den Raum. Ach wie gern ich das doch hörte. „Mit niemanden. Ich bring dir gleich was. Wenn du ganz lieb bist, darfst du nachher auch zu uns in die Stube“. Du hast meine Reaktion definitiv schon geahnt, denn so flink wie du aus dem Zimmer gehuscht bist, konnte dich das Kissen, welches ich dir nachgeworfen habe, gar nicht treffen.

Boah, ich war doch kein kleines Kind mehr! Also machte ich mich wieder lang. Da wurde ich mir auch gleich meines Fehlers bewusst. Mein Kissen lag nun am anderen Ende des Raumes und ich im Bett. Kurz überlegte ich noch ob ich aufstehen solle, um es zu holen. Meine Entscheidung war aber negativ, mein Stolz ließ das nicht zu. Schnell rollte ich mich auf die Seite und stopfte mir die Hände unter den Kopf. Ging ja auch so.

Jetzt wusste ich aber wenigstens, was du den anderen erzählt hattest. Das schlimme daran, man konnte mir so etwas durchaus zu trauen. Ich war aber auch ein Tollpatsch. Wäre ja auch nicht das erste Mal gewesen, dass ich irgendwo ausrutsche oder stolper und dann hinfalle. Ja, selbst mitten auf der Bühne hatte ich das schon geschafft. Gut, damit sollte ich nicht hausieren gehen, war ja auch nicht rühmenswert.

Trotzdessen, dass ich die letzten zwei Wochen fast schon durchgeschlafen hab, döste ich schon wieder weg. Ich bekam nur ganz schwach mit wie jemand ins Zimmer kam und mir das Kissen unter den Kopf legte. Wenn ich es nicht sogar besser wüsste, würde ich meinen ich hätte auch noch einen Kuss auf die Stirn bekommen.
 

Verschlafen rieb ich mir die Augen. Draußen war es wohl schon dunkel. Wie lange hatte ich denn geschlafen? Mühsam ertastete ich den Lichtschalter von meiner Nachttischlampe. Diese blendete mich gewaltig. Viel fehlte nicht und ich hätte sie gleich wieder ausgemacht. Dann sah ich das Wasserglas direkt daneben. Glück für mich, Pech für das Wasser. Hastig trank ich es aus. Ob es mir nun endlich erlaubt war auf zu stehen? Einen Versuch war es auf alle Fälle wert.

Leise schlich ich zur Tür und öffnete diese. Alles schien relativ ruhig. Das Wohnzimmer war dunkel, nur die schnell aneinander gelegten Bilder im Fernseher erhellten einen Teil des Raumes. Eigentlich hatte ich gedacht, dass alle hier wären, aber ich fand nur dich. Vorsichtig schloss ich die Tür hinter mir. Das Geräusch war ganz schwach, aber du hast es vernommen und dich sofort zu mir umgedreht. „Dornröschen ist wieder wach“, kicherst du. „Hmpf!“ War meine Antwort und doch tapste ich näher zu dir. Ohne großes Tara, plumpste ich neben dir aufs Sofa. „Wo sind die anderen?“, fragte ich neugierig. „Die sind schon vor ein paar Stunden ins Bett“. Ich nickte. Gerade wollte ich dich noch etwas fragen als mein Magen sich lautstark bemerkbar machte. Überrascht sahen wir beide auf den Übeltäter und dann blickten wir uns an, um gleich danach in schallendes Gelächter auszubrechen. Das war ja gerade wie im Bilderbuch gewesen. „Warte ich hol dir was“, sagtest du und bist auch schon aufgestanden. „Ich kann doch auch selber gehen“, meinte ich nett. Aber ein Kopf schütteln von dir, machte den Satz zu nichte. Kurz nach dem du dich in die Küche begeben hast, konnte ich schon einen leckeren Geruch wahrnehmen. Das ist wie früher zu Hause.
 

Mit glänzenden Augen betrachtete ich das Tablett vor mir. Reis, Miso-Suppe und noch frittiertes Hühnchen. Das Wasser lief mir im Munde zusammen. „Itadakimasu!“, jubelte ich und fing an das Essen zu vertilgen. „Langsam Zero! Es ist genug da. Ich hoffe es schmeckt dir. Ist schließlich nur das aufgewärmte Abendessen“. Erst mal musste ich den Bissen runterschlucken, ehe ich etwas antworten konnte. „Es schmeckt prima. Nach dem Krankenhausfraß würden selbst Gerichte von Karyu und Hizu lecker schmecken“, erklärte ich und stopfte wieder etwas Reis in meinen Mund. Ja, ich wusste, dass du gekocht hattest. Woher? Tja, deine Miso-Suppe schmeckte anders als alle anderen. Was auch immer du noch zusätzlich hinzugabst, war egal, solange sie schmeckte.

Zufrieden und glücklich kuschelte ich mich in die weichen Polster. Mit einer Hand streichelte ich mir über den Bauch. „Ich glaub, jetzt hab ich ne Murmel wie ne Schwangere“, lachte ich. „Das sieht wirklich danach aus“, stimmst du mir zu und piekst mir auch noch in die Seite. „Nicht!“, protestierte ich, nur um dann wieder zu lachen.

Jetzt könnte ich auch glatt noch etwas schlafen. Wieso auch nicht? Eigentlich hatte mir Tsuka ja auch Bettruhe verordnet. „Wo find ich denn das Bad?“, fragte ich deshalb. Zähne putzen musste sein.

Nach mir kamst auch du ins Zimmer. Nun lagen wir beide in unseren Betten. War schon komisch, irgendwie. Ich war hundemüde und hatte gedacht, dass ich auch dementsprechend schnell einschlafen würde. Doch der erholsame Schlaf blieb aus, so rollte ich mich nur von einer Seite auf die andere. Das konnte doch nicht wahr sein, oder? Vorhin konnte ich doch auch schlafen. „Zero was’n los? Ich denk, du wolltest schlafen“, murmelst du gähnend. Hörst du eigentlich Flöhe husten? Egal wie leise ich etwas machte, du bekommst es trotzdem immer mit. Das ist zum fürchten. „Ich kann nicht, irgendwas fehlt“, flüstere ich. Gute Erkenntnis, aber was fehlte? „Wenn du kuscheln willst, dann komm rüber“, nuschelst du. Sollte ich wirklich? Dein Freund lag nur ein paar Meter weiter und ich hatte die Chance mit dir zu kuscheln. Das würde ich mir nicht entgehen lassen. Die kurze Distanz zwischen unseren Betten war schnell überwunden und ich schmiegte mich an dich. Wie schön warm du bist, einfach schön. Genau in diesem Moment wusste ich auch, was vorhin gefehlt hatte. Das Kuscheln mit dir. Die zwei Wochen im Krankenhaus haben wir ständig so geschlafen. Du wolltest nicht nach Hause und ich wollte dich nicht am Tisch schlafen lassen. Darum haben wir die ganze Zeit in meinem Bett geschlafen, eng aneinander gekuschelt. Es war nachher so selbstverständlich gewesen, dass ich schon nicht mehr daran gedacht hatte. Wie aber sollte das nur werden, wenn du mal mit Karyu alleine sein wolltest? Wie wolltet ihr das Problem lösen? Ihr habt ja noch nicht einmal ein gemeinsames Zimmer. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. Also stand ich eurer Beziehung doch im Wege, aber ich wollte dich auch nicht gehen lassen. Unbewusst krallte ich eine Hand in dein Schlaftop. Während du schon gleichmäßig atmest und eingeschlafen zu sein scheinst, liege ich hier und mache mir mal wieder Vorwürfe. Ich löste mich ein kleines Stück von dir und sah dir ins Gesicht. Normalerweise war ich immer derjenige der zuerst von uns beiden einschlief. Einen Moment beobachtete ich dich, dann legte ich ganz sanft meine Lippen auf die deinen. Es war nur ein flüchtiger Augenblick in dem ich deine Lippen gekostet hatte, aber es würde reichen müssen. Du solltest nicht noch länger wegen mir leiden und deine Beziehung vernachlässigen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

So mal was anderes, nämlich zum Schluss ein paar Worte von mir. Wir müssen ja flexibel sein. XD Das Kapitel lag schon eine Weile rum, aber da ich länger gebraucht hab beim zweiten für einen Titel ist das hier etwas eingestaubt. Je nachdem wie schnell ich einen Titel fürs vierte Finde könnte es auch bald hochgeladen werden. Ich bemüh mich die Kapitel schnell zu entwickeln, bisher bin ich zwei Kapitel im Vorsprung, aber versprechen kann ich nichts. Arbeit und Abendschule sind ziemlich zeitraubend.

By the way ich hab mir ein von Zero designtes Kissen bestellt. *freu* Die Regenschirme von Hizumi sind zwar auch ganz tollig, aber so ein Kissen wollte ich schon vorher haben. *___* Denkt dran Sonntag ist Tsuki’s B-day. ^.~
 

@chihiro1981: Nee-san itsumo yasashi commento wo arigatou gozaimashita. Ich glaub, ich geh dir echt ziemlich auf den Drops. ^^“ Dafür revanchier ich mich später bestimmt noch mal. *knuddel*
 

@BassNoZeroDesu: Vielen Dank für die lieben Kommis. Zero muss noch einiges ertragen, der Arme, aber nicht alles ist so negativ. ^.~ Ich geb mir Mühe noch ein paar interessante Sachen einzubauen. Mal sehen wie meine kreative Lage sich so entwickelt.

dope

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fuyuu shita risou

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Paradox 5

So da ich ja niemanden warten lassen möchte, hier wieder ein Kapitel. ^-^ Für mich ist es eines der wichtigsten Kapitel, weil verschiedene Seiten an Tsukasa ans Licht kommen. Ich hab festgestellt, dass Zero ganz schön leiden muss in der Geschichte. ^^“ Einer muss es halt das Opfer sein und die Rolle hat er nun mal inne. Keine Sorge, ich denk mir eine Entschädigung aus. ^.~

Was haltet ihr eigentlich von dem Pairing Tsukasa X Zero? Eine Freundin von mir meinte, dass sie es nicht so gut findet, aber Karyu und Hizu dafür interessant findet.

An alle Leser und Kommentatoren ein ganz lieben Dank fürs Treu bleiben. Viel Spaß beim Lesen!
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Zwischen uns herrschte eine unangenehme Stille. Sollte ich etwas sagen? Nur was? Irritiert sah ich zu dir, du steuertest gerade einen Parkplatz an. Wir waren doch noch gar nicht bei der WG. Ob wir noch einkaufen mussten?

„Zero?“ Noch immer verwirrt, sah ich zu dir. Du beugst dich zu mir rüber und ziehst mich in deine Arme. Unsicher wie ich darauf reagieren sollte, ließ ich es einfach geschehen und verharrte so. „Wo warst du verdammt noch mal? Ich hab mir Sorgen gemacht!“ Eine Hand krallte sich in meine Haare und die andere in meine Lederjacke. „Weißt du, was ich für Schiss gehabt hab, dass du dir wieder versuchen würdest etwas an zu tun? Gott, ich bin fast gestorben vor Ungewissheit! Du hättest wenigstens eine Nachricht schicken können!“, nuschelst du. Dein gesamter Körper bebt und langsam lege ich nun meine Arme um dich. Wieder hatte ich etwas falsch gemacht, obwohl ich nur etwas Abstand gebraucht hatte. „Es tut mir leid, ich war im Probenraum, weil ich etwas Abstand brauchte“. Du wurdest von tiefen Schluchzern geschüttelt. „Tsuka beruhige dich! Bitte! Es ist alles gut!“, flüsterte ich. Es tat mir weh dich so zu sehen. Konnte ich auch etwas anderes als dich verletzen? „Was wäre gewesen, wenn du wieder etwas angestellt hättest? Was, wenn ich dich dieses Mal nicht gefunden hätte? Ich hatte die ganze Zeit das Bild vor Augen wie ich dich gefunden hab. Verdammt Zero, ich hab geglaubt, du wärst gestorben!“ Du versteckst dein Gesicht in meiner Halsbeuge und nun spüre, dass du weinst. Nur durch die Tränen die über meine Haut zu meinem Shirt wandern, konnte ich das spüren. Denn deine Stimme klang überhaupt nicht brüchig oder schwach. Ich drückte dich stärker gegen meine Brust. „Ich hab dir versprochen, so etwas nie wieder zu tun und das werde ich nicht brechen!“ Wie sehr musst du wohl leiden? Wie schrecklich muss es wohl sein, einen guten Freund halbtot zu finden? Wie stark muss das Bild sich bei dir eingebrannt haben? Mein Leid war nichts im Vergleich zu deinem.

„Kann ich es irgendwie wieder gut machen?“, hauchte ich leise. So etwas wieder gut zu machen war unmöglich, aber vielleicht könnte ich etwas dazu beitragen, dass es dir besser ginge.

„Ich möchte, dass du wieder mit mir in einem Bett schläfst. Ich kann nicht schlafen, wenn ich deinen Atem nicht spüre und ich nicht merke, dass du noch lebst“, wisperst du leise gegen meine Haut. Meine Zähne fingen an meine Unterlippe zu bearbeiten. Es gefiel mir in einem Bett mit dir zu schlafen, aber nach der Entspannungsübung, war es mir unangenehm. „Aber… was ist mit… Karyu?“, fragte ich unsicher. Da war ja das nächste Problem. Wahrscheinlich durfte ich Tsu nun auch beim Psychodoktor anmelden. Was ich ihm alles in so kurzer Zeit antat, konnte doch kein Mensch verkraften. Beruhigend strich ich dir über den Rücken. „Wir haben uns ausgesprochen und das geklärt. Er weiß es und akzeptiert das“.

Wusstest du von Hizumi? Wusste er von unserem Abenteuer? Nein, das sollte ich jetzt lieber nicht fragen. „Okay, dann schlafen wir wieder in einem Bett“. Ich konnte jawohl kaum nein sagen. Plötzlich gruben sich deine Zähne in meinen Hals und ich keuchte erschrocken auf. „Tsu… was machst du?“ Wenn ich das richtig spürte, warst du gerade dabei mir einen Knutschfleck zu verpassen. Hektisch versuchte ich dich weg zu drücken, aber du kralltest dich nur noch mehr an mir fest und machtest unbeirrt weiter. Erst als du zufrieden mit deinem Werk warst, löst du dich von mir und siehst mir frech in die Augen. Deine braunen Tiefen waren so faszinierend. Leicht glitzerten die langsam trocknenden Tränenspuren auf deinen Wangen. „Das war die Rache!“, meintest du und wandtest dich wieder dem Lenkrad zu. Rache? Rache wofür? Ich war gerade geistig nicht da. Mein Gehirn hatte auf Leerlauf gestellt als ich mich in deinen Augen verloren hatte. Weshalb ich einfach nur nickte, auch wenn ich nicht genau wusste, für was das die Rache war. Der Wagen kam wieder ins Rollen.

„Wie war’s bei der Psychologin?“ Krasser Themenwechsel. Obwohl eigentlich war das eine mit dem anderen verbunden. „War okay, wir hatten Startschwierigkeiten, aber dann ging‘s“, murmelte ich und starrte aus dem Fenster. Ich hatte einen Knutschfleck von Tsuki. Was sollte mir das jetzt sagen? Dreck! Wir waren auf dem Weg zur WG. Wenn die anderen beiden das sehen, würden die wissen wollen woher und von wem. Sie würde mich auf Schritt und Tritt begleiten, bis sie wussten, was sie wollten. Aber ich konnte Karyu ja schlecht sagen, dass du mir den verpasst hast. Das würde doch wieder ärger bedeuten und das wollte ich nicht. Ein Halstuch konnte ich auch nicht mal eben aus dem Ärmel zaubern. Also würde ich die nächsten Tage keine ruhige Minute mehr haben. Verdammt!
 

Es kam wie es kommen musste. Gerade hatte ich meine Jacke ausgezogen, da flog auch schon der erste Kommentar heran. „Na sieh mal einer an. Wir machen uns Sorgen, wo unser Bassist abgeblieben ist und der hat sich anscheinend die Nacht über vergnügt“, flötete unser Sänger und überprüfte gleich mal meinen Hals. „Finger weg!“, fauchte ich und machte mich los. Tsukasa grinste nur. Karyu schlang die Arme um dich und hauchte dir einen sanften Kuss auf die Lippen. Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, es fiel mir so schwer euch so zu sehen. Nur zu gerne wäre ich an Karyus Stelle. Ich würde wohl so schnell nicht aufhören dich zu küssen und ständig in deinen Armen liegen wollen. Leise seufzend schob ich mich an euch vorbei, wollte nur etwas Ruhe. Doch anscheinend hattet ihr andere Pläne.

Überraschend packte mich Karyu und hielt mir die Arme hinterm Rücken fest. „Scheiße Karyu, was soll das? Lass los!“, knurrte ich und versuchte mich aus dem Griff zu lösen. Vergebens. „Hizu guck mal, wo er noch alles Knutschflecke hat“, ignorierte der Größere mich und unser Sänger ließ sich das nicht zweimal sagen. Sofort schlüpften dessen Finger unter mein Shirt und schoben dies höher. „Wie langweilig! Er hat anscheinend nur den einen“, erklärte Hizumi enttäuscht. In mir keimte die Hoffnung, dass es damit gegessen war, aber Fehlanzeige. „Ich könnte ihm ja noch ein paar verpassen, damit seine Liebschaft ihn etwas bestraft.“ Grinste Hizu und ich konnte spüren wie Karyu heftig nickte. „Viel Spaß Jungs!“, verabschiedete sich Tsukasa und verschwand in unserem Zimmer. „Tsuka hilf mir!“, flehte ich. „Das hast du dir selber eingebrockt Zero also trag die Konsequenzen!“ Damit war das Ganze für dich erledigt. Geschockt starrte ich dir hinterher. Das war jetzt nicht wahr, oder? Doch im nächsten Moment fiel unser Vocal schon vor mir auf die Knie und legte seine Lippen auf meinen Bauch. „Nicht“, keuchte ich. Die beiden kannten jedoch kein Erbarmen.

Mit Knutschflecken überseht, schlurfte ich später in mein Zimmer. Du lagst gemütlich im Bett, bewaffnet mit einem Buch. Langsam schautest du davon auf und prustetest sofort los. „Wie siehst du denn aus? Ein frisch durchgeficktes Eichhörnchen ist ein Witz gegen dich!“, grölst du. Meine Antwort? Ich warf dir mein Shirt ins Gesicht, die beiden hatten es mir gütiger weise bei ihrer Aktion ausgezogen. Immer noch lachend rolltest du dich auf dem Bett hin und her. Ich wollte gar nicht wissen wie mein Oberkörper aussah. Abwechselnd hatten die beiden sich an mir zu schaffen gemacht. Bei 20 hatte ich aufgehört zu zählen, aber da waren Karyu und Hizumi erst richtig in Fahrt gekommen. Wahrscheinlich zierten meinen Körper gerade über 100 Knutschflecke, deinem exklusive. War es da noch ein Wunder, dass ich unsere Beziehung untereinander als ‚gestört‘ bezeichnet hatte?

Grummelnd suchte ich mir eine frische Panty und ein sauberes T-Shirt aus dem Schrank. Du hast anscheinend einen Lachflash, du hörtest einfach nicht auf. „Bin im Bad“, grummelte ich und zog von dannen.
 

Seufzend streckte ich mich in der Badewanne. Ein Traum! Das warme Wasser tat so gut und langsam konnte ich mich entspannen. War das herrlich. Vorsichtig schielte ich an mir herunter. Mein Oberkörper sah echt schlimm aus. Überall die dunklen Male selbst auf dem Rücken waren welche. Die konnte ich zwar nicht sehen, aber gespürt hatte ich es. Genießend schloss ich die Augen, wenn ich länger in der Wanne bleiben würde, würde ich garantiert einschlafen. Also öffnete ich meine Augen wieder und fing an mich einzuseifen. Was war das denn? Auf der Innenseite meiner Oberschenkel prangten auch zwei solcher Male wie auf meinem Oberkörper. Wann waren die denn dahin gekommen? Und vor allem von wem? Es gab nur eine Möglichkeit. Du musst das gewesen sein und zwar nach dem BlowJob, während ich schon geschlafen hab. Wieso waren mir die nicht schon vorher aufgefallen? Okay, gestern hatte ich andere Sorgen. Ob du dich noch anderweitig an mir vergangen hast? Das hätte ich doch hoffentlich bemerkt.

Traurig stieg ich aus der Wanne, aber wenn ich schon schlafen würde, dann doch wenigstens im Bett. Und genau da war ich eine halbe Stunde später, na ja fast zumindest. Da ich ab sofort wieder bei dir im Bett schlafen sollte, schnappte ich mir mein Kissen und meine Decke und zog damit kurzer Hand zu dir ins Bett. „Mach mal Platz“, bemerkte ich, weil du immer noch in deinem Bett lagst und in deine süße Nase ins Buch stecktest. Etwas unentschlossen standest du auf. Gut, würde ich halt die Seite an der Wand nehmen, so könnte ich wenigstens nicht rausfallen. Mein Kissen war noch nicht ganz auf der Matratze, da kuschelte ich meinen Kopf schon hinein und schlang die Decke um mich. „Willst du schon schlafen?“, fragst du überrascht. Erst mal drehte ich mich zu dir. „Ja, ich bin müde. Die Sitzung beim Psychologen war anstrengender als gedacht und die beiden Wilden vorhin haben mir den Rest gegeben“, erklärte ich mühsam unter gähnen. Die Augen fielen mir ganz von alleine zu und das Traumland breitete schon seine Arme um mich aus. Zwar spürte ich noch deine Streicheleinheiten, hörte aber nicht mehr was du sagtest.
 

Am nächsten Morgen wachte ich in deinen Armen auf. Es war schön zu wissen, dass das jetzt so bleiben sollte, aber für mich hatte es eine andere Bedeutung als für dich. Traurig darüber schmiegte ich mich mehr an dich. Wieso konntest du nicht einfach mit mir zusammen sein? Alles wäre so viel einfacher. Langsam regtest du dich und ich spürte, dass du dabei warst aufzuwachen. Schnell schloss ich meine Augen wieder. Ich wollte wissen, was du machen würdest. Es dauerte einen Moment bis du dich wieder regtest. Ein leises schmatzen folgte und dann spürte ich deine Lippen auf meiner Stirn. Deine Hand strich zärtlich über meinen Rücken, wanderte dann weiter an meinem Arm hinauf. Das wohlige Seufzen konnte ich nicht zurückhalten und ich schmiegte mich den Bewegungen entgegen.

Schließlich würde ein Schlafender darauf auch reagieren. Ich spürte deine Finger über meine Wange streichen und dann geschah etwas womit ich nicht gerechnet hatte. Deine süßen Lippen legten sich auf meine. Nur kurz, aber es war mir egal. Danach strichen deine Hände noch sanft durch meine Haare, ehe du leise aufstandest und aus dem Raum gingst.

Was zurückblieb war ich. Verwirrter als zu vor und unwissend. Wie hatte ich das denn zu deuten? Was bedeutete der Kuss dir? War ich dir so wichtig? Oder war ich nur ein Spielzeug, um Karyu eins auszuwischen? Ich verstand nichts mehr. Weder mich, noch dich. Alles drehte sich um mich, mein Kopf fing an zu schwirren. Angespannt lag ich im Bett und war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Wo führte das alles nur hin?
 

Meine Verwirrtheit schlug sich später auch bei der Probe nieder. Ich verpasste den Einsatz, verspielte mich oder hatte das falsche Tempo. Die anderen wurden schon ganz ungeduldig, weil ich heute so unfähig war. Für mich war es wohl das Beste es heute sein zu lassen. Mitten im Lied brach ich ab. „Sorry Jungs, aber ich kann mich nicht konzentrieren. Ich geh und versuch meinen Kopf wieder frei zu kriegen“. Eure verwirrten Blicke ignorierte ich. Es würde sowieso nichts bringen. Mit meinen Sachen im Schlepptau, lief ich wie vor kurzem einfach durch die Gegend.

In der Nähe eines Sportplatzes setzte ich mich auf eine Bank. Zum Glück war es heute angenehm warm. Ich ließ mir die Sonne auf den Pelz brennen und beobachtete ein paar Schüler beim Fußball spielen. Wann hatten Karyu und ich das letzte Mal Fußball gespielt? Das war schon sehr lange her. Kurz bevor ihr zusammen gekommen seid. Es musste also um die sieben Monate her sein. Der Ball landete vor meinen Füßen und ich sah auf. Einer von den Jungs kam auf mich zu gerannt. „Würden Sie mir den Ball zu schießen?“, rief er und ich nickte. Eine meiner leichtesten Übungen. Ich stand auf, nahm den Ball und kickte ihn zurück. Der kleine nahm ihn gekonnt mit der Brust an. „Danke!“, ertönte es noch und er machte sich wieder auf den Weg zu seinen Freunden. Mit dem Rücken auf der Bank liegend starrte ich in den Himmel. Bis sich ein Schatten über mich zog und das Gesicht des Jungen erschien. Verwirrt sah ich ihn an. Was wollte er denn nun? „Hätten Sie vielleicht Lust bei uns mitzuspielen. Uns fehlt gerade noch ein Mitspieler“, murmelte er unsicher. Wahrscheinlich hatten ihn die anderen dazu gedrängt und er hatte sich beschwatzen lassen. Warum eigentlich nicht? Sport machte doch den Kopf frei. „Okay, bin dabei!“ Der Junge strahlte mich an und rannte zurück. Gemächlich stand ich auf und zog mir die Lederjacke aus. Die sollte nicht gerade schmutzig werden oder gar kaputt gehen.

Das Spielen mit den Jungs machte echt Spaß. So rannten wir über den Platz, freuten uns bei Toren, lachten, rutschten auf dem Boden rum und fluchten, wenn etwas nicht so klappte wie wir wollten. Erst als wir nichts mehr sehen konnten vor Dunkelheit, löste sich unser Kreis auf. Die strahlenden Gesichter würden mir bestimmt noch eine Weile in Erinnerung bleiben.
 

„Was hast du denn gemacht?“, fragte Karyu geschockt als ich wieder zu Hause war. Ich hob nur eine Augenbraue. Wo nach sah es denn aus? „Er hat sich geprügelt“, vermutete Hizu. „Ich tippe eher auf einen Autounfall“, erklärte Karyu. „Er ist bestimmt gestolpert und hat sich dabei gewaltig auf die Fresse gelegt“, rietest nun du. Euch ging es zu gut oder wie? Ich bin zwar ein Tollpatsch, aber so schlimm war es nun auch wieder nicht. So schlimm konnte ich auch gar nicht aussehen. Ein Blick in den spiegel verriet mir, dass es schlimmer war. Ich hatte überall Gras- oder Dreckflecken, meine Hose und das Shirt waren etwas in Mitleidenschaft gezogen wurden. Selbst im Gesicht hatte ich ein paar Kratzer und Dreck kleben. Das erklärte, wieso die Leute mich auf dem Heimweg so angestarrt hatten. Doch bei genauerem betrachten der Klamotten musste ich sagen, dass die Risse, Löcher und Abschürfungen sehr gut aussahen. Konnte ich also wieder anziehen nach dem Waschen.

„Und wer lag nun richtig?“, murrte Hizu. Ich drehte mich wieder zu euch. „Niemand. Ich hab Fußball gespielt“ Karyu und Hizumi schüttelten nur den Kopf, doch du funkelst mich böse an. Das hieß nichts Gutes und ich hatte recht. Im nächsten Moment packtest du mich am Kragen und zogst mich näher zu dir. Du hattest deinen Leader-Modus aktiviert. „Du lässt die Probe sausen, um nem bescheuerten Ball hinterher zu jagen? Ich glaub es hakt bei dir!“ Schuldbewusst schlug ich die Augen nieder. „Heute ist halt nicht mein Tag“, murmelte ich. „Wenn du so viel Freizeit hast, dass du in der Gegend rumrennen kannst, kannst du ja die nächsten vier Wochen den Putzdienst übernehmen! Vielleicht hilft dir das, damit du die Proben wieder ernster nimmst“, grummelst du und lässt mich los. „Was? Das kannst du nicht machen! Mir ist das alles ernst! Tsukasa bleib stehen!“, rief ich empört, aber du hast mich einfach stehen gelassen. Wütend stapfte ich ins Bad und nahm erst mal eine Dusche.

Ganze vier Wochen Putzdienst, das konnte nicht dein ernst sein. Putzdienst hieß die komplette Wohnung sauber halten und den Probenraum. Das fing bei Abwaschen an und hörte beim Toiletten schrubben auf. Dazwischen lag dann noch Staubsaugen und wischen, Einkaufen, Müll runter bringen, Fenster putzen und noch viel mehr. Meine Tage würden die nächste Zeit also ausgefüllt sein, schließlich gab es noch Proben und zur Psychologin durfte ich auch noch. Ätzend!

Fallen

Wieso musste diese beknackte WG eigentlich so weit oben liegen? Da es nämlich keinen Fahrstuhl gab, durfte ich die ganzen Einkäufe die Treppen hochschleppen und am schlimmsten waren die Getränkekästen. Keuchend schloss ich die Tür hinter mir und zog mich aus. Gott sei Dank, das war die letzte Woche von meiner Strafe und die war zum Glück auch fast rum.

Trotz meines gehorsamen Abarbeitens der Strafe, warst du anscheinend noch sauer. Wenn du nicht musstest, redetest du kein Wort mit mir. Für meine Sicht war das etwas übertrieben, aber na ja, was wusste denn ich? Aus diesem Grund hatte ich gedacht, müsste ich auch in meinem Bett schlafen. Weshalb ich mich am ersten Abend der Strafe wieder in meines gelegt hatte, aufgewacht war ich am nächsten Morgen in deinem Bett. Du hattest mich einfach in dein Bett getragen. Zurzeit wurde ich einfach nicht schlau aus dir.

Ich räumte den Einkauf weg und setzte mich an den Küchentisch. Für heute hatte ich fast alles erledigt. Also könnte ich mir mal eine kleine Pause gönnen. Morgen hatte ich auch wieder einen Termin bei Arisa. Wir verstanden uns mittlerweile sehr gut. Wir waren zwar noch nicht auf mein Hauptproblem zu sprechen gekommen, aber andere kleinere Belange hatten wir schon geklärt. Schon deshalb fühlte ich mich wohler. Meinen Kopf legte ich auf die Tischplatte. Einen Moment die Augen schließen, dann würde ich Noten lernen.

Aus dem Moment sind ganze zwei Stunden geworden und als ich wieder aufwachte, lag die Stubendecke um meine Schultern. Verwirrt sah ich mich um. Es war niemand in der Wohnung. Wer also hatte mir die Decke umgelegt? Vielleicht war einer von euch zwischenzeitlich mal hier gewesen und hatte sie mir umgelegt. Eine andere Möglichkeit gab es ja nicht. Von der unbequemen Schlafhaltung tat mir jetzt der Nacken weh. Ganz toll! Mit Essen kochen war ich auch dran. Seufzend setzte ich mich in Bewegung. So langsam fragte ich mich, ob die Stellenausschreibung für den Posten meines Glücks überhaupt mal fruchten wollte. Bisher schien sich noch niemand darauf beworben zu haben.
 

Ich war gerade fertig geworden mit dem Curry als mein Handy klingelte. Karyu rief mich an. „Moshi moshi“, meldete ich mich. „Hey Zero! Du wir sind noch in der Stadt und werden gleich hier essen. Wir können auch noch nicht genau sagen wann wir wieder zu Hause sind also warte nicht auf uns! Bye!“, raste Karyu hinunter und legte auch schon wieder auf. Perplex starrte ich mein Handy an. Es brodelte in mir und ich war kurz davor mein Telefon gegen die Wand zu schmeißen. Die hätten auch mal früher Bescheid geben können und was zur Hölle hatten die noch vor? Wütend trat ich gegen die Tür! „Arschlöcher!“, knurrte ich. Mir war der Appetit vergangen. Also machte ich nur den Herd aus und schob das Curry auf eine kalte Platte. Warum ward ihr auch ausgerechnet heute zum Shoppen ausgegangen? Normalerweise brauchtet ihr nie so lange dafür. Vermutlich war Karyu noch auf die Idee gekommen feiern zu gehen und der Rest hatte zu gestimmt. Da ihr mich immer noch wie ein rohes Ei behandeltet, wurde ich vermutlich nicht gefragt. Ich würde mich doch wieder nach einer eigenen Wohnung umsehen, wenn ich Glück hatte, war meine alte Wohnung vielleicht noch frei.
 

Es war weit nach Mitternacht als ich durch gepolter wach wurde. Das konntet nur ihr sein. Ich zog die Decke enger um meinen Körper und rollte mich zur Seite, so dass ich an die Wand sah und versuchte weiter zu schlafen. Du brauchtest ziemlich lange, dann öffnete sich die Tür. Es dauerte wieder eine Weile, wo nur rascheln zu hören war, dann Schritte, die dichter kamen und kurz darauf lag auch Tsukasa im Bett. Sofort kuschelte er sich an mich. Dann könnte ich endlich weiter schlafen, doch deine Hand blieb nicht wie sonst ruhig an meiner Seite liegen. Sie glitt langsam zu meiner Hüfte und wanderte dann zu meinem Bauch, wo sie leicht über meine Bauchdecke strich. „Schero, bischu wach!“, flüsterst du mir lallend ins Ohr. Murrend versuchte ich deiner Hand zu entgehen. Du warst also betrunken, ganz toll. War natürlich super angenehm neben einer Schnapsleiche zu liegen, deren Fahne 10 Meilen gegen den Wind noch zu riechen war. Plötzlich lagen deine Lippen in meinem Nacken und hauchten zarte Küsse auf die sensible Haut. Sofort durchzogen warme Wellen meinen Körper. Was sollte das denn nun wieder? Ich wimmerte leise. Es war doch schon schlimm genug, wenn ich dir und Karyu beim Knutschen zu sehen musste. Jedes Mal zog sich mein Inneres dabei zusammen und ich hielt schon Abstand zu dir. Versuchte verzweifelt über dich hinweg zu kommen und dann machst du sowas. Das ist so unfair! So kann ich doch nicht zur Ruhe kommen. Deine Hand streichelte unterdessen weiter sanft über meinen Bauch, schob das Shirt dabei höher. Wenn es dabei blieb, würde ich es einfach hinnehmen. Doch der Gefallen wurde nicht erfüllt. Du presstest dich näher an mich, riebst dein Becken an meinem Hintern, während deine Zähne sich leicht in meinem Hals gruben. Ein leises Keuchen entkam meinen Lippen, denn ich spürte deutlich deine Erregung. „Schero, schlahf miat miar“, lalltest du in mein Ohr. War sehr erotisch und ich war überhaupt nicht angetan davon. Du wolltest anscheinend noch nicht mal eine Antwort von mir abwarten, denn deine Hand wollte gerade in meine Unterhose schlüpfen, da stieß ich dich zurück. Mit meiner Decke bewaffnet sprang ich aus dem Bett. „Wenn du jemanden zum Ficken brauchst, dann geh zu Karyu! Und nimm mich nicht als bloßen Ersatz!“, jammerte ich und rannte aus dem Zimmer. Den Rest der Nacht würde ich im Wohnzimmer auf dem Sofa verbringen. Ich fühlte mich elend und es störte mich nicht im Geringsten, das ich gerade wie ein kleines Kind heulte. Du hattest mich verletzt! Für dich war ich anscheinend nur ein Spielzeug, welches nur dann interessant war, wenn du dein eigentliches Spielzeug nicht hattest. In dem Fall Karyu. Yukke hatte mir mal gesagt, dass es offensichtlich wäre, dass ich in dich verknallt bin. Wenn das stimmte, müsstest du wissen wie ich für dich fühle. Warum also tust du mir das an? Wolltest du mir nicht eigentlich helfen? So bewirktest du doch nur das Gegenteil! Ich kauerte mich mehr zusammen. Wollte einfach nur vergessen was passiert war, jedoch spürte ich noch immer deine Finger auf meiner Haut und deine weichen Lippen im Nacken. Wie schön könnte es sein, wenn du mich auch lieben würdest? Langsam weinte ich mich in den Schlaf.
 

Am Morgen war ich vor allen anderen wach. Kein Wunder! Mussten die auch erst mal ihren Rausch aus schlafen. Es war verwunderlich, dass der Spiegel bei meinem Anblick nicht zerbrach. Ich sah einfach schrecklich aus. Meine Augen waren noch ganz rot und geschwollen vom heulen. Dennoch machte ich mich fertig, schließlich würde ich mich gleich mit Arisa treffen.

Gerade wollte ich die Wohnung verlassen als du verpennt Richtung Badezimmer taumelst. „Morgen Zero! Gott brummt mir der Schädel. Wo willst’n hin?“, murmelst du noch schlaftrunken. „Psychologe“, schnaubte ich und knallte die Tür zu. Hoffentlich würden sich deine Kopfschmerzen dadurch verstärken.
 

„O-nii-san!“, jubelte der Junge neben Arisa als er mich sah. „Eh? Was machst du denn hier?“, fragte ich verwirrt. Das war einer der Jungs vom Fußballplatz. „Ihr kennt euch?“, fragte Arisa verwirrt. „Wir haben vor ein paar Wochen gemeinsam Fußball gespielt“, erklärte ich lächelnd. „Ah, dann bist du derjenige von dem mein kleiner Bruder die ganze Zeit schwärmt. Du musst ja ein begnadeter Fußballer sein, zumindest nach seiner Auffassung“, lachte sie und der Junge lief rot an. „So gut bin ich nicht“. Der Junge kam auf mich zu. „Nii-san, du kommst gar nicht mehr zum Fußball spielen vorbei. Wir warten alle auf dich!“, quengelte er. „Sobald ich wieder Zeit hab, komm ich lang“, versprach ich ihm und er strahlte bis über beide Ohren. „So nun aber gut. Tatsu du musst zur Schule! Hopp hopp! Zero hat jetzt sowieso einen Termin bei mir“, erklärte sie und scheuchte ihren kleinen Bruder zur Tür hinaus. Ich ging derzeit schon mal ins Behandlungszimmer und machte es mir auf dem Sofa bequem. „Du siehst ziemlich fertig aus, Zero. Ist was passiert?“ Wie üblich setzte sich Arisa in ihren Sessel. „Ich hab nur beschissen geschlafen“, murmelte ich. Sie wusste nicht, dass ich hoffnungslos in dich verliebt war. „Da fällt mir ein. Hast du eigentlich eine Freundin?“ Schmunzelnd schielte ich zu ihr. „Ich bin schwul“. Meiner Psychotante fiel alles aus dem Gesicht, aber sie fing sich dann schnell wieder. „Ein Verlust für die Frauenwelt“, bemerkte sie traurig. „Ach, für dich würde ich eine Ausnahme machen!“, behauptete ich kichernd. „Ja, das sagst du nur, weil du weißt, dass ich verheiratet bin“. Sie stimmte in mein kichern ein. „Dann ebenso hast du einen festen Freund?“, „Nein“, „Einen Liebhaber?“ , „Nö“, „Jemanden in Aussicht?“ „Jain“, murmelte ich. „Dann erzähl mal!“ Man merkte unser Verhältnis hatte sich geändert. „Er ist in festen Händen und ich weiß nicht, ob er weiß, dass ich in ihn verliebt bin“, seufzte ich. „Seit wann bist du in ihn verliebt?“ Ich überlegte kurz. „Das ganze fing vor ungefähr eineinhalb Jahren an, glaube ich. Ich kenn ihn aber schon länger“. „Ist er seitdem in einer Beziehung?“ Ich verneinte durch ein Kopf schütteln. „Die Beziehung läuft erst acht oder 9 Monate“. „Darf ich eine Vermutung in den Raum werfen?“ Verwirrt musterte ich Arisa, nickte dann aber. „Es ist jemand aus deiner Band und er ist mit einem anderen Bandmitglied zusammen. Gestern ist irgendwas in eurer WG passiert, weshalb du nicht schlafen konntest. Ich muss sagen, Respekt, dass du das so aushältst mit den Turteltauben um dich herum!“ Meine Augen weiteten sich. „Woher?“ Sie tat so als würde sie sich Staub von der Schulter klopfen. „Zum einen du hast immer wieder abgebrochen, wenn es um die einzelnen Bandmitglieder ging, in allen Sitzungen. Unbewusst hast du auch immer Hinweise auf so eine Situation gegeben, dein heutiger Anblick lässt auf nichts anderes schließen. Und zum anderen ist es meine Aufgabe als Psychologin so etwas herauszubekommen. So und jetzt nennst du das Kind beim Namen und erzählst mir alles dazu. Einverstanden?“ Als ob sie mir eine Wahl lassen würde. Schließlich hatte sie Tricksy sozusagen noch als Geisel. Ein langes Seufzen war zu hören. „Okay, okay, aber das bleibt unter uns. Ich bin in Tsukasa verliebt und er ist mit Karyu zusammen. Aber Karyu hat oder hatte auch was mit Hizumi. Tja und du weißt auch das Tsukasa sich eigentlich die ganze Zeit über um mich gekümmert hat. Wir teilen uns sogar ein Zimmer. Die WG existiert erst seit kurzem und ich wurde gezwungen dort zu wohnen, weshalb ich mir auch meinen Zimmerpartner nicht aussuchen konnte.“, plapperte ich drauf los und vieles erzählte ich dabei wild durcheinander. Keine Ahnung, ob Arisa das überhaupt überblicken konnte, aber sie hörte einfach nur zu. Es tat unheimlich gut alles einmal raus zulassen. Einfach jemanden zu haben der einem zu hörte.

„Das hört sich wirklich belastend an und was ist dann gestern passiert?“, fragte sie, während sie sich Notizen machte. „Ich hab gestern wieder die Hausarbeit gemacht und die anderen sind in die Stadt. Sie meinten zum Abendessen währen sie wieder da und so hab ich alles vorbereitet. Das Essen war fertig und dann wurde mir telefonisch mitgeteilt, dass sie nicht kommen würden. Ich hatte mir solche Mühe gegeben und dann das. Da war ich ja schon sauer und mitten in der Nacht sind die dann von einer Party wieder gekommen. Tsukasa war sturzbesoffen und …“ In mir stiegen die Tränen wieder auf. Leise schniefend nahm ich ein Taschentuch zur Hand und wischte die erste Träne gleich damit weg. „Er hat sich an mich herangemacht als wäre ich sein Spielzeug mit dem er spielen könne, wenn er wolle. Da bin ich ins Wohnzimmer und hab da versucht zu schlafen. Es tut weh! Immer wenn ich Karyu und Tsu sehe. Die beiden sind so glücklich, obwohl sie sich anscheinend gegenseitig betrügen und ich muss leiden. Das ist nicht fair! Ich versuche über ihn hinweg zu kommen, irgendwo gibt es bestimmt den Richtigen für mich, aber er macht es mir so schwer mit seinem Verhalten. In einer Sekunde schlägt mein Herz wie nach einem Marathon wegen ihm und im nächsten Moment reißt er es mir aus der Brust. Und an dem Tag konnte ich einfach nicht mehr, ich war so verzweifelt. Da hab ich den Gedanken mich umzubringen, versucht umzusetzen. Eigentlich ist es blödsinnig sich so etwas anzutun, aber ich hab keinen anderen Weg mehr gesehen. Die Zeit mit Tsukasa alleine im Krankenhaus war so angenehm danach. Deshalb frag ich mich, wieso kann es nicht immer so sein? Wieso kann er nicht einfach mit mir zusammen sein? Bin ich so viel schlechter als Karyu? Ich würde ihn niemals betrügen! ...“ Es sprudelte aus mir raus, während die Tränen unaufhörlich weiter liefen. Ich sah Arisa an wie schwer ihr das selbst gerade fiel. Im Vertrauen hatte sie mir mal gesagt, dass ich ihr erster schwierigerer Patient wäre. Vielleicht litt sie deshalb so mit mir mit. Das schöne war sie ließ mir Zeit, egal was es war. So auch jetzt.

Am Ende der Sitzung drückte sie mir eine Visitenkarte von sich in die Hand. „Ich hab doch schon eine“, meinte ich verwirrt. „Ich hab hinten noch meine Privatnummer und meine Mailadresse drauf geschrieben. Sollte etwas sein, darfst du jederzeit durchrufen oder schreiben. Denn ich möchte auf dein Gesicht wieder ein Lächeln zaubern, eins was nicht belastet ist von Sorgen“. Liebevoll strich sie mir über die Wange. „Danke!“, hauchte ich.

So eine Heulattacke hatte ich noch nie bei Arisa. Das ich dort anfing zu weinen, kam häufiger vor und das war, laut ihrer Aussage, ganz natürlich. Ich war kaputt und wollte nur noch ins Bett. Mal wieder hatte ich fast den ganzen Tag bei ihr in der Praxis verbracht. Ich war erstaunt, deinen Wagen und dich vor der Praxis zu sehen. Es war das zweite Mal das du mich von hier abholtest. Wortlos setzte ich mich auf den Beifahrersitz. In dieser Situation war ich bisher noch nie gewesen, denn zum ersten Mal hatte ich dir nichts zu sagen. Noch immer war ich tief gekränkt über dein Verhalten. Schweigend fuhren wir nach Hause und ich verschwand danach ins Bett.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Hi!

Kapitel 7 ist da! Vor ein paar Minuten hab ich auch den letzten Buchstaben im letzten Kapitel getippt. ^^ Wie gehofft bin ich also zu meiner Klausurenzeit fertig geworden. Ich glaube mir wird jetzt etwas auf Arbeit fehlen. Übrigens hab ich gestern abend schon meine Deutschklausur geschrieben und es fiel mir verdammt schwer mich darauf zu konzentrieren. Meine Gedanken wollten ständig zu Zero und Tsukasa abdriften, um das Ende schön zu gestalten. XD“ Nun aber zu dem Kapitel. Ich denke, man kann nachempfinden wieso Zero-Baby so sauer und verletzt ist, oder? Ich würde nicht anders reagieren. Jedes Mal, wenn ich diese Psychodoc-Gespräche schreibe, hoffe ich, dass sie einigermaßen authentisch sind. ^^ Kenn mich mit sowas nicht wirklich aus. Freut euch auf nächste Kapitel! Die Geschichte neigt sich dem Ende. ^^
 

@ Yoshio: Ein Zero, der wie ein kleines Kind reagiert ist süß, ne? Aber mal unter uns, ich wäre nicht viel anders. XD Wenn Tsukasas Handlungen nicht zu durchschauen sind, bin ich froh. So wird nicht alles verraten. *g* Zero brauch das, deswegen wird er so geärgert. XD

Dein Kommi gestern war so lieb! Da war meine dämliche Klausur gar nicht mehr so schlimm und der Englischunterricht nicht mehr so langweilig. ^^ Hab mich nämlich sehr darüber gefreut. *knuddel* Spätestens nächste Woche wird das letzte Kapitel hochgeladen. Was machst du dann? Dann ist die FF ja zu ende. ^^“
 

@ Chihiro: Nee-san hontou ni arigatou!!! Du hast mich erst richtig ermutigt, die Geschichte hochzuladen. Dafür nochmals vielen lieben Dank!!!!! *knuddel*

Ori no naka de miru yume

Drei Tage waren vergangen, seitdem du versucht hattest mit mir zu schlafen und in der ganzen Zeit hatte ich kein Wort mehr mit dir geredet. Noch immer tat es einfach nur weh. Auch mit Karyu und Hizu redete ich fast gar nicht, mir war einfach nicht danach. Eure skeptischen Blicke spürte ich ständig auf mir, vor allem deinen. Denn es war genauso wie kurz vor meinem Selbstmordversuch, in der Zeit hab ich auch kaum mit euch geredet. Doch dieses Mal war etwas anders, ich würde nicht wieder versuchen mich umzubringen. Nach dem Frühstück zog ich mich ins Zimmer zurück und lümmelte mich aufs Bett. Was könnte ich heute denn noch so schönes machen? Proben standen keine an. Die Tür fiel leise ins Schloss und ich blickte auf. Du standest an der Tür gelehnt da und blicktest zu mir. „Zero, kann ich mir dir reden?“ Ein schwaches Nicken meinerseits. Es würde nur ein Monolog werden. Langsam kommst du näher und setzt dich auf mein Bett. „Ist alles in Ordnung bei dir? Du redest seit geschlagen drei Tagen nicht mehr. Das ist… ziemlich beunruhigend“, sagst du leise. Nur ein bisschen klingst du verunsichert. Während ich dich teilnahmslos anblicke, tobt in mir ein Kampf. Am liebsten würde ich dir deine Tat vor Augen halten und dich anschreien. Doch genauso will ich dir auch sagen, was ich für dich empfinde, damit du verstehst was du mir damit antust, damit du weißt was ich will. Ein Teil von mir will, dass du dich mit Fragen quälst, leidest und wieder ein anderer Teil möchte einfach nur vergessen, das ganze überspielen. „Alles okay“, murmel ich zum Schluss leise und drehte mich zur Seite. Der Klassiker: Verdrängung! Er hatte doch wieder gewonnen, dabei hatte ich Arisa doch versprochen, dass nicht zu tun. Damn it!

Eigentlich wartete ich darauf, dass du dich wieder erhebst, aber nichts geschah. Dann spürte ich deine Hände auf meinen Schultern und du drehst mich langsam wieder auf den Rücken. „Das glaube ich dir aber nicht! Irgendwas muss doch passiert sein! Stimmt was nicht mit deiner Psychologin?“ Besorgnis schwang in deiner Stimme mit und mir platzte der Kragen. Einfach so, ohne dass ich es steuern konnte. „Sag mal bist du so blöd oder tust du nur so? Du bist schuld daran, dass ich die letzten Tage schweige! Du ganz allein! Ich bin doch kein Spielzeug, mit dem du machen kannst was und wann du willst! Du hast mir verdammt wehgetan mit der Aktion letztens! Also versuch hier nicht einen auf besorgten Freund zu machen, denn das bist du nicht. Du siehst nur gerne zu, wenn andere leiden, um dich selbst besser zu fühlen!“, schrie ich dich an und schubste dich von mir. Auf eine Reaktion deinerseits wollte ich nicht warten und stapfte aus dem Zimmer. Dabei knallte ich die Tür zu unserem Zimmer heftig zu. Hizumi lugte irritiert aus der Küche. „Zero was ist denn los?“ Ich knurrte, schlüpfte in meine Schuhe und auch die Wohnungstür schlug ich mit einem lauten Knall zu. Draußen zündete ich mir erst mal eine Zigarette an. Ein Unbehagen Kroch in mir hoch und ich sah mich um. Du standest am Fenster und blicktest mich einfach nur an. Das konnte ich nicht ertragen, weshalb ich mich abwendete und losging. Sollte Karyu dich doch trösten, dazu war er doch dein Freund.
 

Mittlerweile saß ich in einem Café und trank genüsslich das schwarze Lebenselixier. Die Tür öffnete sich und Arisa kam rein. Von ganz alleine kam sie zu mir und setzte sich neben mich. „Hey Großer! Was ist denn passiert?“, fragte sie besorgt. Unser nächster Termin war erst in ein paar Tagen, aber ich brauchte ihren Rat. Also erzählte ich ihr was passiert war. „Ich glaube, ich hab da Dinge gesagt, die ich nicht sagen wollte und auch gar nicht stimmen“, schloss ich meine Ausführungen. „Zumindest hast du ihm keine rein gehauen, das hätte ich nämlich getan“. Sie lächelte dabei so unschuldig und ich konnte sie nur blöd anblinzeln, dann musste ich kichern. „Gegen ihn hätte ich doch bestimmt keine Chance, Tsukasas Muskeln sind viel besser trainiert als meine“, kicherte ich.

Sie lachte. „Wissen eigentlich die anderen, dass du versucht hast dich umzubringen?“ Ich schüttelte den Kopf. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und drückte diese leicht. „Dann wird es Zeit, dass du es ihnen sagst. Zum einen haben sie ein Recht es zu wissen und zum anderen tut es dir bestimmt auch gut, wenn du es ihnen nicht ständig verheimlichen musst“, sagte sie freundlich. „Ich weiß nicht, ob ich das kann“, murmelte ich und sah sie unsicher an. „Das ist meine Hausaufgabe für dich, bis zur nächsten Sitzung!“ „Hausaufgabe?“, wiederholte ich verwirrt. Seufzend nickte ich. Ein bisschen Zeit hatte ich noch dafür und Arisa würde schon wissen was sie tut. „Nun aber mal zu etwas anderem. Tatsu hat am Samstag ein Fußballspiel und er freut sich bestimmt, wenn du auch kommst“. Sie nahm einen Schluck von ihrem Cappucino. Da brauchte ich nicht lange überlegen. „Bin dabei! Wann und wo denn?“, fragte ich. Bei Fußball konnte ich eh nicht nein sagen.
 

Mit zitternden Händen öffnete ich die Tür. Es war schon recht spät und ich wollte mich auch noch für mein Verhalten vorhin entschuldigen. Schließlich hätte ich Hizu nicht so anfahren dürfen und dir hatte ich auch Unrecht getan. Gerade war ich aus den Schuhen geschlüpft als unser Sänger gerade aus dem Bad kam. Er hatte aber auch ein Timing. „Oh Zero, okaeri!“ Lächelte er mich an. „Tadaima!“, hauchte ich. „Du Hizu wegen vorhin tut mir leid, … ich war aufgebracht, … aber ich hätte dich nicht anknurren sollen!“, murmelte ich gleich. Unser Vocal wuschelte mir durch die Haare. „Schon okay, kann schon mal passieren. Du musst wohl eher mit Tsuki reden, der kommt seit Stunden nicht mehr aus dem Zimmer“. Nickend tapste ich weiter. Karyu lag im Wohnzimmer auf der Couch, seine Katze auf dem Bauch und schlief. War echt goldig. Leise schlich ich an den beiden vorbei und ging in mein Zimmer. Alles war dunkel. Du hattest nicht mal Licht angemacht. „Tsukasa?“, fragte ich. Da ich nicht wusste ob du eventuell schläfst, ließ ich das Licht aus. Ein Brummen kam aus deiner Zimmerecke. Du warst also wach. „Ich mach das Licht an“, warnte ich dich und betätigte den Schalter. Wenn ich mich schon entschuldige, dann wollte ich dich auch sehen. Selber kurz geblendet von dem Licht, machte ich dich auf deinem Bett aus. Du hattest die Arme um deine angezogenen Knie geschlungen und blicktest mich traurig an. Zögernd ging ich auf dich zu. „Also wegen vorhin, …. Ich hab da Sachen gesagt, die gar nicht stimmen. Das tut mir leid“. Ich kniete mich vor dich und versuchte dir in die Augen zu sehen. Du aber weichst meinem Blick aus. Eine unangenehme Stille entsteht zwischen uns. Eigentlich wollte ich noch so viel sagen, aber gerade ist mein Kopf wie leer gefegt. „Was hab ich … denn gemacht gehabt?“, durchbrichst du die Stille. Ich schluckte. „Kannst du dich nicht dran erinnern?“, fragte ich unsicher. Tsuka schüttelt nur den Kopf. Na super, wie sollte ich dir das denn erklären ohne mich gleich zu verraten? Wie ich so etwas hasste. Warum war ich nicht gleich auf die Idee gekommen, dass du einen Filmriss hast? Nein, ich musste natürlich sofort einen auf beleidigte Leberwurst machen. Obwohl ich fand immer noch, dass ich damit recht hatte. „Du hast versucht mit mir zu schlafen“. Die gekürzte Fassung fand ich am sinnvollsten. Deine vor Schock geweiteten Augen starren mich an. „Hab ich nicht, oder?“, kam es verunsichert von dir. Ich nickte leicht. Du schlucktest heftig. „Ich hab dich aber nicht verletzt dabei, oder?“ Meine Stirn bekam Besuch von meiner Augenbraue. Das konnte man jetzt sehen wie man wollte. „Du hast nicht versucht mich zu vergewaltigen, aber du wolltest mir auch nicht wirklich eine Wahl lassen. Denn nach deinem ‚Schero, schlahf miat miar‘ wolltest du gleich loslegen“, erklärte ich und war sogar ganz Stolz, weil ich deinen Akzent fast perfekt nach machen konnte. „Oh Gott!“, war für eine Weile alles, dann folgte ein „Tut mir leid!“ Ich lächelte. Durch die Entschuldigung fühlte ich mich etwas wohler. Zögerlich verändertest du deine Sitzposition, wandtest dich mir zu und schlangst die Arme um mich. „Kein Wunder das du sauer auf mich warst. Verzeih mir, ich hab dir wehgetan“, wispertest du in mein Ohr. Vorsichtig legten sich auch meine Arme um dich, während ich leicht den Kopf schüttelte. „Ich hab dir vorhin auch wehgetan mit dem was ich gesagt hab. Verzeihst du mir?“ Du ziehst mich einfach auf deinen Schoß und ich kuschelte mich stärker an dich. Mein Herz schlug schon wieder so schnell, doch ich wollte gerade diese sanfte Nähe zu dir. Es tat gut und ich verdrängte einfach, dass du eigentlich vergeben warst. Genoss deine starken Hände, die zart über meinen Rücken strichen und deinen warmen Atem, der meinen Nacken kitzelte. Frag mich jetzt und ich würde sofort mit dir schlafen, alle Konsequenzen außer Acht lassend. Ein leises Schnurren konnte ich nicht zurückhalten und schmiegte mich mehr an dich. Dann knurrte dein Magen wie ein Bär und ich sah dich schmollend an. „Musstest du gerade jetzt die Stimmung zerstören?“, murrte ich und zog einen Schmollmund. „Als ob ich dafür was könnte“, kicherst du. Du schiebst mich zur Seite und stehst auf. „Ich werd mal nach was zu essen suchen“, meinst du und hauchst mir einen Kuss auf die Lippen. Perplex blieb ich auf dem Bett sitzen. Hattest du mich gerade wirklich geküsst? Ich war doch gar nicht am schlafen, oder doch? Vielleicht träumte ich ja. Kurzer Hand kniff ich mir in den Arm und zog zischend die Luft ein. Nein, ich träumte nicht. Warum hattest du mich dann geküsst? Ich verstand gar nichts mehr. Was war hier nur los und was wurde hier gespielt?
 

Nervös knetete ich meine Hände. Heute wollte ich den Jungs sagen, wieso ich krank gewesen bin. Ich hab es extra auf den Abend vor dem Termin bei Arisa gelegt, damit, falls ich Hilfe brauchte, würde ich ihr das am nächsten Tag gleich sagen können. Da heute ein gemütlicher Fernseh-Laber-Abend geplant war, waren wenigstens auch alle beisammen. Du hast dich schon mit Karyu auf dem Sofa breitgemacht, während Hizu den einen Sessel für sich beanspruchte. Die Popcornschüssel an mich gepresst, begab ich mich nun auch mal ins Wohnzimmer.

Wir hatten den ersten Film zu Ende gesehen und ich wusste, wenn ich es jetzt nicht machte, würde ich es gar nicht mehr schaffen. Also atmete ich tief durch und nahm all meinen Mut zusammen. „Könnten wir noch kurz warten bis zum nächsten Film? Ich möchte euch was sagen“. Ich erhielt die komplette Aufmerksamkeit. Das ist aber auch unangenehm. „Also es ist zwar schon ein bisschen her, aber ich muss euch was beichten“. Deine Stirn legte sich in Falten, weshalb ich anfing auf den Tisch zu starren. „Bevor ich hier eingezogen bin, hatte ich keinen meiner Tollpatschunfälle, ich …“, murmelte ich. Es war so schwer ihnen das zu sagen. „Zero bist du dir sicher?“, hörte ich Tsukasa fragen und ich nickte. „Soll ich?“, fragst du nun auch noch. Eigentlich würde ich am liebsten Nicken, aber ich schüttelte den Kopf. Sie sollten es von mir hören. Ich setzte wieder an. „Ich war im Krankenhaus, weil ich … weil ich versucht hatte mich umzubringen“. Es war über meine Lippen und ich fühlte mich um zehn Kilo leichter. Vorsichtig schaute ich nun in Hizumis und Karyus Gesicht. Ungläubig schauten sie zu mir. „Zero das ist ein schlechter Scherz, so was sagt man nicht“, sagte Karyu und schüttelte den Kopf. Meine rechte Hand griff kurz an mein linkes Handgelenk. Sollte ich ihnen wirklich den Beweis zeigen? Ja, ich musste! Unsicher zog ich das Schweißband von meinem Arm und zeigte ihnen die Narbe. Ungeduldig kaute ich auf meiner Unterlippe. Wortlos stand unser Sänger auf und kam zu mir. Was hatte er vor? Ob er sauer war? Ich konnte nicht lesen was in seinen Augen war, da waren so viele Emotionen. Hizumi nahm mein Gesicht in seine Hände und starrte mir in die Augen. „Du bist so ein sturer Dummkopf! Wenn du das noch einmal versuchst, tret ich dir so in den Hintern das du deines Lebens nicht mehr froh wirst! Verstanden?“ Ich nickte und dann zog er mich in seine Arme. Meine Hände krallten sich in sein Shirt und ich schmiegte mich an ihn. „Na toll, jetzt hat Hizu den coolen Part abbekommen. … Au!“, murmelte Karyu. Auch wenn ich es nicht gesehen hab, so wusste ich, dass du ihm wahrscheinlich mit dem Ellenbogen in die Seite gestoßen hast. Unser Vocal blieb den ganzen Abend bei mir und kuschelte mit mir. Ein sehr angenehmes Gefühl. Wir sahen uns die Filme an und erzählten. Oder besser ich erzählte, wurde ich ständig gelöchert von den Jungs. Was sie nicht erfuhren war warum und wo ich es getan hatte. Vielleicht war das auch ganz gut so.
 

„Ey Zero, wo willst du so früh hin?“, fragte Karyu als ich ins Bad hastete. „Waaah! Ich komm zu spät!“, erklärte ich panisch und machte mich fertig. Eiligst raste ich wieder aus dem Bad und wollte meine Sachen holen als Karyu sich mir in den Weg stellte. „Wohin?“, fragte er murrend. Was war dem denn über die Leber gelaufen? „Psy-cho-lo-ge“. Jede Silbe betonend drückte ich mich an ihm vorbei. Nach dem ich meinen Krempel hatte, eilte ich in den Flur, um los zu stürmen. Tsuki stellte sich mir in den Weg und ich hatte meine Mühe noch rechtzeitig zu bremsen. „Ich fahr dich, dann geht es schneller“. Dankbar nickte ich und wir machten uns auf den Weg.

„Du hättest mir ruhig sagen können, dass du es den beiden erzählen willst“, meintest du. „Das musste ich alleine machen, schließlich war es eine Hausaufgabe von Arisa. Außerdem kannst du mir nun mal nicht alles abnehmen“. Lächelnd sah ich dich an. Ich fühlte mich wohler, jetzt wo es unsere Bandgemeinschaft wusste. Nun musste ich nicht mehr lügen. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl sie zu betrügen, aber jetzt war es fort. Dann konnte ich jetzt vielleicht die nächste Hürde in Angriff nehmen. Nämlich dir irgendwann zu sagen, dass ich dich liebte.

Du setztest mich vor der Praxis ab, winkend rannte ich in das Gebäude. „Tut mir leid, ich bin zu spät“, entschuldigte ich mich gleich und wurde ins Behandlungszimmer gebracht. Arisa begrüßte mich mit einem Lächeln. „Hausaufgaben gemacht?“, fragte sie freundlich. „Ja, ich hab es ihnen gestern gesagt. Hizu wird mich wohl grün und blau schlagen, sollte ich es nochmal versuchen. Zum Glück hab ich das nicht vor!“, erklärte ich und machte es mir schon auf dem Sofa gemütlich. „Gut, dann können wir ja los!“ „Los? Wie jetzt? Sitzung schon vorbei?“, fragte ich verwirrt. Sie kicherte. „Das Fußballspiel von Tatsu!“, erinnerte sie mich.

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Wieder ein Kapitel und das Ende rückt näher. T.T Aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist und das wird das 10te Kapitel dann sein.

Was kann ich zu dem Kapitel sagen? ^^ Für Zero war es ein großer Akt den anderen beiden nun doch alles zu beichten, aber musste sein. ^-^ Mit Tsukasa hat er sich auch wieder vertragen. Ich hoffe, man merkt wie sehr Zero dem Tsuki verfallen ist. Im einen Moment noch sauer, würde er im nächsten sofort mit ihm in die Kiste hüpfen. XD
 

@ -Yoshio-: Zero hat es schon nicht leicht, aber er schafft das. ^-^ Die Psychologin und Tatsu kommen auch noch ein bisschen vor, spielen aber nicht so eine große Rolle.

Der Unterricht macht dann definitiv mehr Spaß, nur nehme ich auch weniger daran teil. XD“

Also wie schon mal angedroht, plane ich für die FF hier noch ein Halloween-Special, was bestimmt nicht erst zu Halloween getippt wird. ^.~ Und je nachdem wie viel Zeit ich habe, tipp ich noch eine FF die mir im Kopf rumschwirrt.

Es freut mich, dass dir die FF gefällt. Ich war nicht gerade zuversichtlich beim Hochladen und wurde fast schon dazu genötigt. ^^“ Für mich war das eher ein Testversuch, weil ich noch nie aus dem Kopf einer Person geschrieben hab. ^^

In Vain

Es war wirklich tolles Wetter. So war es auch nicht unangenehm am Rand des Sportplatzes zu sitzen und den Jungs beim Fußball zu zusehen. Arisas Mann hatte leider einen wichtigen Termin in Sendai aufs Auge gedrückt bekommen, weshalb er jetzt nicht da sein konnte. Doch wir machten genug Stimmung, so dass das gar nicht weiter auffiel. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl Karyu einmal gesehen zu haben, aber ich war mir nicht sicher. Während der Pause legte sie ihren Kopf auf meine Schulter. „Alles okay bei dir?“, fragte ich besorgt und sie nickte. „Ja, alles okay. Ich schlaf in letzter Zeit nur nicht so gut“, flüsterte sie und schloss die Augen. Liebevoll streichelte ich ihr über den Kopf. Wir waren echt gute Freunde geworden. Hoffentlich würde das auch noch anhalten, wenn ich vielleicht irgendwann mal aus der Therapie entlassen wurde. Als die zweite Halbzeit anfing, weckte ich Arisa wieder auf. Noch etwas verpennt, versuchte sie sich zu orientieren. Danach konnten wir Tatsu und seine Mannschaft weiter anfeuern.

„Komm schon Tatsu nicht traurig sein. Du kannst nicht jedes Spiel gewinnen“, versuchte Arisa ihren kleinen Bruder zu trösten. Der immer noch traurig vor uns herging, sich aber nicht darum kümmerte was Arisa sagte. Kichernd ging ich neben ihr her, was sie mit einem Mörderblick quittierte. Beschwichtigend hob ich die Hände und versuchte ihr dann klar zu machen, dass ich es mal versuchen würde. „Sag mal Tatsu, was hältst du davon, wenn ich dich und deine Schwester jetzt zu einem Eis einlade. Danach suchen wir uns ne gute Ecke und üben ein bisschen Elfmeter schießen. Ist das ein Angebot?“ Der Junge blieb stehen, schien kurz zu überlegen, drehte sich dann zu uns und nickte schnell. Es schien fast so als hätte er Angst, ich könnte das Angebot wieder zurück nehmen. Mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht sah ich zu Arisa, welche mir in die Wange zwickte. „Poser!“, kicherte sie.
 

Geschafft lagen Tatsu und ich im Gras. Wir hatten drei Stunden am Stück trainiert und mir tat alles weh. Arisa setzte sich neben uns und reichte jedem eine Flasche Wasser. „Na seid ihr endlich fertig?“ Ich hatte gedacht, dass es für sie recht langweilig würde, aber das schien nicht der Fall zu sein. Vielleicht hat sie die Gelegenheit auch nur genutzt, um neue Ideen für die Therapie zu sammeln. „Danke, dass du heute mitgekommen bist und Tatsu aufgeheitert hast“, sagte sie leise. „Hab ich gern gemacht. Es hilft mir ebenfalls“, erklärte ich. Sie lachte. „Wenn du weiter so große Fortschritte machst, bist du mich bald los. Es ist erstaunlich. Im ersten Moment hab ich gedacht, bei dir ist Hopfen und Malz verloren. Aber jetzt glaube ich, du hast bloß jemanden gebraucht, der dir einen Schubs in die richtige Richtung gibt und bei dem du dir einfach alles von der Seele reden kannst“. Verlegen lächelte ich sie an. „Glaub mir Arisa, mich wirst du nicht mehr los“. Tatsu warf sich auf mich. „O-nii-san dann wirst du mich auch nicht mehr los!“, lachte er und wir tollten herum.

Ganz gentleman-like brachte ich die beiden noch nach Hause ehe ich mich auch auf den Heimweg machte. Morgen standen wieder Proben an, also würde ich mir den Rest des Tages Ruhe gönnen. Obwohl gar nicht mehr so viel vom Tag übrig war.
 

„Tadaima!“, rief ich als ich wieder zu Hause war, doch es kam keine Reaktion. Verwundert sah ich mich in der Wohnung um. Alle saßen im Wohnzimmer und musterten mich. Was war denn nun los? Wieso sahst du mich so traurig an? Hatte ich irgendwas angestellt?

Hizu deutete auf den Platz neben sich. Artig setzte ich mich aufs Sofa. „Was verheimlichst du uns noch alles?“, fragte Karyu skeptisch. „Eh?“, kam es geistreich von mir. Wie jetzt? „Du hast ne Freundin und machst anscheinend einen auf Familie mit ihr! Das hättest du uns erzählen können!“, murrte Hizumi. Fragend sah ich zu dir, doch du sahst einfach betrübt auf den Boden. „Ich versteh nicht was ihr meint. Ich hab keine Freundin und ihr wisst doch das ich schwul bin“, erklärte ich. „Ach ja und was ist dann das?“ Karyu zeigte mir ein paar Fotos auf seinem Handy. Es waren Fotos von Arisa und mir, manchmal war auch Tatsu zu sehen. Ich rollte mit den Augen. „Boah, Jungs kommt mal wieder runter. Das sind meine Psychologin und ihr kleiner Bruder! Da läuft nix!“, seufzte ich. „Das sieht aber anders aus“, murmelst du. Mit den Zeigefingern massiere ich meine Schläfen. „Gott Jungs, sie ist eine ganz normale Freundin, außerdem ist sie verheiratet. Ihr Mann war nur dienstlich verhindert, weshalb er nicht dabei war. Ich weiß gar nicht, warum ihr da so einen aufriss drum macht“. Sonst war ich doch auch so interessant wie eine Wasserstandsmeldung in der Zeitung. „Wir machen uns halt Gedanken, weil wir Angst haben du könntest uns entgleiten“, bemerkte Hizu. Skeptisch blickte ich von einem zum anderen. Denen war echt nicht mehr zu helfen. Ich stand auf. „Nur weil ich einen saudummen Fehler gemacht habe, heißt das nicht, dass ich nun nicht mehr auf mich selber aufpassen kann. Es ist lieb von euch das ihr euch sorgen macht, aber was zu weit geht, geht zu weit. Für eure Unterlagen, ich werde morgen nach Hause fahren für eine ganze Woche und es ist mir egal ob Proben sind. Ich werde dort Urlaub machen und ihr denkt mal darüber nach, was ihr hier macht!“ Das war mein Wort zum Sonntag, damit stapfte ich in mein Zimmer. Die hatten sie wohl nicht mehr alle! Was bildeten sich diese Lackaffen eigentlich ein. Selbst wenn ich mit Arisa zusammen sein würde, würde es sie nichts angehen. Was also bitte schön sollte diese Aktion? Aufgebracht stopfte ich meine Klamotten in meine Reisetasche. Die drei schienen glücklich zu sein in ihrer „Beziehungssituation“, durfte ich da nicht glücklich werden? Bewaffnet mit meiner Decke und meinem Kissen verkrümelte ich mich in mein Bett. Ausnahmsweise würde ich mal ohne Zähne putzen ins Bett, denn ich wollte die Jungs heute nicht noch mal sehen.
 

Ich erwachte in meinem Bett. Du bist also nicht auf die Idee gekommen, mich wieder in dein Bett zu verfrachten. War auch gesünder. Beim genaueren betrachten stellte ich fest, dass du entweder schon auf warst oder nicht geschlafen hattest. Dein war immer noch oder halt schon wieder gemacht. Was störte es mich? Mein Ziel wäre jetzt das Badezimmer und dann der Bahnhof. Je früher ich hier weg kam umso besser. Schließlich wollte ich nicht mit meiner Tasche in der Bahn sein, wenn die Rush Hour losging, das ist kein so angenehmes Unterfangen. Frisch gestylt, wollte ich nun den Kühlschrank plündern und traf dich in der Küche an. Du hattest tiefe Augenringe. „Ohayou!“, hauchte ich und du antwortest ebenfalls mit „Ohayou“. Mit deinen Blick im Nacken machte ich mir etwas zu essen. „Bist du sicher, dass du einfach so gehen willst?“, fragst du als ich gerade fertig war mit den Vorbereitungen. Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu essen. „Tsu solange ihr hier am Zeiger dreht, hab ich keine Lust hier zu sein. Die Woche tut euch und mir sicher gut“. Du nicktest. Was blieb dir auch anderes übrig? „Kannst du mir abends immer eine Nachricht schreiben, dass es dir gut geht?“, flüsterst du leise. Erst musterte ich dich fragen, nickte dann aber. Ich stellte das Geschirr in die Spüle und holte meine Reisetasche. Noch einmal ging ich in die Küche. „Ich geh dann jetzt! Bis bald!“ Ich schenkte dir ein Lächeln und drehte mich um. „Zero warte kurz!“ Mein Körper wandte sich dir zu. Langsam kamst du auf mich zu, umarmst mich. Meine Arme legten sich um deinen Oberkörper und ich sog deinen Duft ein.

Eine Woche würde ich darauf verzichten müssen, aber ich selbst wollte es so. Du drückst mich etwas von dir weg und kurz traf sich unser Blick. Wie in Zeitlupe schlossen sich deine Augen und deine Lippen legten sich auf meine. Sanft bewegtest du deine weichen Lippen gegen meine und ich konnte nicht anders als das zu erwidern. Meine Augen waren nun ebenfalls geschlossen und ich legte meine Arme um deinen Hals. Kurz darauf hatte ich die Wand im Rücken und einen Keuchen drang über meine Lippen. Eine Chance die du dir nicht entgehen ließest, denn deine freche Zunge stupste nun meine an. Mit weichen Knien ging ich darauf ein. Schritte waren zu hören. „Ohayou~“, erklang Karyus Stimme. Deine Lippen lösten sich von meinen und sofort fehlte mir etwas. Langsam öffnete ich die Augen. Schlagartig wurde mir bewusst das Karyu uns gesehen hatte. Der schien alles andere als wütend zu sein. Lächelnd gingst du auf ihn zu und hauchst ihm einen Kuss auf die Lippen. Mir schoss das Blut in die Wangen. Ich schulterte meine Tasche und drückte mich an euch vorbei. „Ittekimasu!“, murmelte ich und schloss die Tür hinter mir. Was war hier nur los? Hätte Karyu nicht sauer sein müssen? Warum hattest du mich überhaupt geküsst? Warum hatte ich dich nicht einfach weggestoßen? Benommen begab ich mich zum Bahnhof.
 

Zum Glück war Saitama nur eine viertel Stunde von Tokyo entfernt. So dauerte es nicht lange und ich war zu Hause. Ich kramte meinen Schlüssel hervor und schloss auf. Verwirrt kam meine Mutter in den Flur. Sie wusste ja nicht, dass ich kam. Erst musterte sie mich skeptisch, dann trat ein Lächeln in ihr Gesicht und im nächsten Augenblick klebte sie mir am Hals. „Was machst du denn hier?“ Liebevoll drückte ich sie an mich. „Ich wollte etwas Urlaub machen bei euch“, erklärte ich. Wann war ich das letzte Mal zu Hause gewesen? Das war wirklich schon lange her. Wurde wirklich Zeit wieder einmal etwas anderes zu sehen. „Du hättest vorher Bescheid sagen sollen! Jetzt hab ich gar nichts da!“ Bei dem lieben Vorwurf musste ich lachen. „Mum, bleib locker. Dann gehen wir gemeinsam einkaufen, das ist nicht so schlimm“

Etwas später saß ich mit meiner Mutti schon im Wohnzimmer bei Tee und Gebäck, während wir schwatzten. Es tat gut wieder zu Hause zu sein. Keine Verpflichtungen. Herrlich! „Wissen die anderen drei, dass du hier bist?“, fragte sie aus heiterem Himmel. „Ja, wissen sie. Ich musste mich absetzen, weil die zurzeit nicht alle Tassen im Schrank haben“. Genüsslich schlürfte ich meinen Tee. „Na super, dann tauchen die Jungs bestimmt bald auch noch hier auf und ihr klaut mir wieder das Curry aus dem Kühlschrank!“ Erschrocken sah ich sie an. „Du weißt, dass wir das waren?“ Sie lachte. „Natürlich. Es kommt auch niemand anderes dafür in Frage“.

Mein Vater war auch überrascht mich zu sehen, ließ sich aber nicht davon abbringen mir eine Standpauke zu halten, weil ich so wenig von mir hören ließ.
 

Wie schnell eine Woche rum gehen kann, ist wirklich erstaunlich. Ich war schon wieder in der WG und von den Jungs keine Spur. Vielleicht waren sie Proben oder hatten sich ebenfalls entschlossen Urlaub zu machen. Möglich war alles. Da meine Mutter drauf bestanden hatte meine Klamotten zu waschen, konnte ich nun alles wieder fein säuberlich in den Schrank räumen. Irgendwas hatte sich doch verändert. Prüfend flog mein Blick durchs Zimmer. Erst über Tsukasas Ecke, er hatte sich anscheinend ein größeres Bett gekauft, dann in meine. Ich musste zweimal hinsehen, um das zu begreifen. Wo war mein Bett? Mein Bett schien für ein Bücherregal gewichen zu sein. Oder war ich ausquartiert wurden? Ich sah in Hizus und Karyus Zimmer nach, da standen nur zwei Betten. Hatte man mich aus der Band und der WG gekickt? Hätte man mir das dann aber nicht gesagt? Panisch lief ich im Wohnzimmer umher. Was war hier los? Die Woche Erholung war im Nu dahin. Die Tür wurde aufgeschlossen und ich eilte in den Flur. Kaum das dein Kopf durch die Tür schaute, fing ich an dich zu zutexten. „Tsukasa! Mein Bett ist weg? Was habt ihr damit gemacht? Was soll das? Oder ist das nur die Aufforderung für mich auszuziehen?“ Noch total überrumpelt siehst du mich an. Schweigend machst du die Tür zu und streifst dir die Schuhe ab. Nervös trat ich von einem Bein aufs andere. Wieso sagst du denn nichts? Du nahmst meine Hand in deine und führst mich in unser Zimmer. „Das ist dein Bett“, erklärst du lieb und zeigst auf das Ehebett. „Und du?“, fragte ich. „Da wir sowieso in einem Bett schlafen, hab ich unsere alten Betten gegen ein neues ausgetauscht“ Meine letzte Fluchtmöglichkeit war damit dahin. Das hieße, selbst wenn ich sauer war, konnte ich nicht mal mehr mein Bett als Bestrafung für dich aufsuchen. Oder ich würde dich dann in die Stube verbannen.

„Schön wie du mich dazu gefragt hast. Ich hab schon gedacht ihr hättet mich aus der WG und der Band gekickt“, murmelte ich schmollend. „Als ob wir dich einfach so rausschmeißen würden. Baka!“ Damit wurde ich alleine gelassen, doch ich folgte dir. „Wo sind die anderen?“, fragte ich neugierig. „Hizumi wollte nach Hause und Karyu wollte ebenfalls Urlaub machen. In vier Tagen müssten sie wieder da sein“. Karyu war ohne dich in den Urlaub gefahren? Wie fies war das denn? Oder war das die Strafe, weil du mich geküsst hattest?

„Na toll, ich hab gedacht wir könnten alle zusammen meinen Geburtstag übermorgen feiern“. Meine Schmollstimmung wurde schlimmer und dementsprechend auch mein Schmollmund. Kichernd piekst du mir in die Seite. „Dann feiern wir beide halt alleine. Ist doch nicht so schlimm“.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich ein Kapitel heute hochladen soll oder nicht. Meine Gedanken drehen sich die ganze Zeit um Japan. Es ist einfach furchtbar was da abläuft. Meine Hände zittern die ganze Zeit, weil ich angst habe das meinen Freunden dort etwas passieren könnte. Vielen wird es ähnlich gehen. Wir dürfen nicht aufhören zu hoffen! Pray for Japan!
 

@ -Yoshio-: Irgendwann muss Zero auch mal etwas Erholung haben. ^-^ Let's pray for Japan. D'espa ist nichts passiert, genauso wie vielen anderen J-Rockern. Viele twittern Informationen oder sind selber unterwegs um den Leuten zu helfen.

Kaleidoscope

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Special: Halloween

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Special: Karneval

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (26)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-01-31T22:37:33+00:00 31.01.2012 23:37
ich musste da jetz tatsächlich nochmal reinlesen, weil ich die ff nich mehr wirklich zuordnen konnte... ^^°
...allerdings haben die ersten drei sätze gereicht um mich zu erinnern...
ich hab danach aber iwie automatisch einfach weiter gelesen ^^°

...und jetz is auch das geheimnis geklärt, warum Zero immer solche kostüme abbekommen hat! xDDDD

(ps: der arme Karyu! xDDDDD)
Von:  Phoenix_Michie
2012-01-30T14:03:44+00:00 30.01.2012 15:03
Oh mein Gott XD
man man man...dieses Feen-Kostüm...ich muss leider zugeben, dass meine Fantasie NICHT reicht, um mir Zero DARIN vorstellen zu können. und ich glaube ich bin meiner mangelnden Fantasie da ganz dankbar xD sogar mit glitzer *kicher*
Der Anfang des Kapitels ist ja auch schon mal super XD weiß man gleich, wie Tsukasa ihn rumbekommen hat XD
Ich war wie Zero sehr überrascht am Ende xD da war sie wieder, die böse dunkle Seitengasse *hehe* ich hätte Tsuka nie so notgeil eingeschätzt XDD
Ist aber ein sehr lustige und leckeres Kapitel geworden *grins*

PS.: Wunsch, ich? Na immer doch, der gleiche seit bald 1 Jahr, aber da können wir wohl nichts machen ^^'' von daher...wie wärs mit...du kochst ab jetzt den ganzen Februar lang? xDD Achtung: nicht ernst nehmen.
eigentlich bin ich gegen solche, wie sagt man....*wortfindungsstörung*
bleiben wir also einfach beim Alten XD ich crem dir das ein und gut ist :D So machen das Freunde ♥
Von:  chihiro1981
2011-08-03T17:53:27+00:00 03.08.2011 19:53
Huhu nee-chan^^ jaja ich weiß bin faul was kommi schreiben angeht^^'
Aber wie du siehst, ich versuche es^^

Ja halloween XD
Stimmt das fest der gruseligen Kostüme  XD Aber wie wir wissen, sind Männer in Strapsen und/Rock bzw Kleid sehr erotisch *g*
aber das tanzen Stelle ich mir sehr lustig vor *kopfkino*
aber der Gedanke von Zero ist auch lustig, das karyu und hizumi in der ganzen Wohnung pimpern könnten XD naja, zum Glück hat karyu ja etwas zu tief ins Glas geschaut und ist vorm Sex dann eingepennt, so das tsu und Zero jetzt die Wohnung einweihen können XDDD
Echt sehr lustig alles. Kampai^.~
Von:  Phoenix_Michie
2011-07-13T16:11:57+00:00 13.07.2011 18:11
Huch, hab ich was verpasst? xD Das kam jetzt überraschend^^
Das Kapitel war sehr amüsant~ Zero als Engel *hrhr* das ist meine Rede :DDD konnte ihn mir super in dem Kostüm vorstellen^^ Tsuka als Teufel und Karyu als Vampir sind auch sehr passend~ aber Hizu als krankenschwester xDDD ahaha, ich stell mir das so lustig vor xD
und wieder eine Lemon :D war auch wieder gut geschrieben, du hast Übung, das merkt man :3
und ja, du hast völlig Recht, durch diese FF hier haben wir den ersten Kontakt geknüpft, der sich bis heute so ausgeweitet hat =3
auch wenn du zwei Wochen Urlaub hast, so hoffe dich doch sehr, dass du beim Schreiben bleibst und es im nächsten Monat wieder was zu lesen gibt :D
LIEBE ♥
Von:  Sini_x3
2011-03-27T22:15:19+00:00 28.03.2011 00:15
heeey~
*grins*
altah ich hab jetzt erst gesehen dass du ne geile ff geschrieben hast~

und direkt mal gelesen und jetzt musst du dir mein gelaber darüber antun
also erstmal...
ich maaaag deinen zero *___*
ganz genau meine vorstellung wie er in einer guten ff sein muss >D
und von allen wird er auch noch so hintergangen .__.
maah~ >.<
aber hauptsache er ist jetzt glücklich ^-^

und tsu ist echt fies teilweise... naja aber am ende kann mans ja verstehen *-*
ich mag die FF
hihi~
direkt mal favo <3

und der kommentar muss auch noch sein:

ZEROOOO ist vollkommen wackelpudding~! >D

lg :3

Von:  chihiro1981
2011-03-21T19:08:24+00:00 21.03.2011 20:08
So meine nee-chan hier auch endlich mal mein kommi zu 10^^
nein du nervst nicht, was meinst du warum ich ständig meine Pausen überzogen haben *hust*
schade dass es schon zu Ende ist^^ mach doch sonst noch so kleine Storys zum FF XD Bin ja froh dass die beiden endlich mal nicht aneinander vorbeiquatschen sondern endlich mal das tun was sie hätten schon längst tun können.... Aber sind Männer, wie immer schwer von Begriff ^.~
Jaaaaaaa und die weiteren FF Pläne laufen ja sehr gut^.~ Hättest mir die Mail nicht eher schicken können, mir war auf Arbeit voll langweilig^.~

Von:  Phoenix_Michie
2011-03-14T17:05:27+00:00 14.03.2011 18:05
Awwww~~
also erstmal: T________T Neeeeein es ist vorbei >.< Schade...ich mag die FF immer noch sooo sehr <3 das gute finde ich, sie fängt zwar schlimm und traurig an, aber enden tut sie, im Gegensatz zu manch anderen FFs, zum Glück gut^^
Von Tsukasa hätte ich echt nicht gedacht, dass er so was macht, also echt >.< Ein bisschen krass finde ich es schon, wie sich Zeros Freunde benommen haben. Es war ein wenig unfair. Als hätte er nicht schon genug gelitten ._.
Auf jeden Fall ist es wunderbar, dass nun alle glücklich sind, nach der einen oder anderen Überraschung zwischendurch.
Der Lemon-Teil war auch gut geschrieben^^ ...jetz ist mir warm~ <3

LG~
Von:  chihiro1981
2011-03-13T19:13:25+00:00 13.03.2011 20:13
So schnucki wir haben ja eh 24 Std am Tag Kontakt ne, pray for Japan.
Tja, da gibt es jetzt wohl ein Riesen Missverständnis bei den Jungs. Zero Und ne Freundin XD aber das er erstmal zu seinen Eltern fährt um mal zur Ruhe zu kommen finde ich gut^^
ich hoffe deine nächsten ffs werden auch so spannend. Ich schicke dir nachher noch ein paar pairings^^
Von:  chihiro1981
2011-03-13T19:06:15+00:00 13.03.2011 20:06
Erstmal meine nee-Chan aus Zeros Sicht zu lesen ist zwar ungewöhnlich aber sehr interessant. Aber find ich gut, das er endlich mal mit den anderen darüber gesprochen hat. Ich hoffe das es ihm wirklich etwas befreit hat.
*spannend quietsch*
Von:  chihiro1981
2011-03-13T18:59:36+00:00 13.03.2011 19:59
Erstmal thx^^'
Mit den einkäufen kann ich Zero verstehen ^^' trage die auch immer so hoch. Ich wäre glaube ich such auf tsu sauer gewesen, da denkt man echt der brauch nur jemandem zum spielen. Aber finde ich gut das Zero jetzt endlich mal sagt was ihn belastet^^
weiter so


Zurück