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Five Steps To Happiness

With every step a bit closer
von

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Change

Kapitel 1 – Change
 

Sommer, Sonne, Strand und Meer und schlechte Laune.

Angepisst kniff ich die Augen fester zusammen, die anderen sollten bloß denken ich schliefe. Ich meine, ich hab ja nichts gegen Strand, Wärme und Urlaub. Aber wenn die dumme Kuh dabei war, dann war der Spaß auch gleich zu Ende.

Seit einer geschlagenen halben Stunde heulte er jetzt hinter seinem Eis her, welches er tollpatschiger Weise hatte fallen lassen - als ob er die 5 Eiskugeln überhaupt hätte aufessen können. Eigentlich hatte ich mich ja auf einen erholsamen, mehrtägigen, Strandausflug mit Juudaime gefreut, meinetwegen hätte außerdem auch Reborn-san und der Baseball-Baka mitkommen können, aber das plärrende Kind war einfach zu viel und wie es das Schicksal so wollte waren I-Pin, Haru, Kyoko und der Rasenkopf auch gleich mitgekommen. Fehlte ja eigentlich nur noch Hibari. Mukuro war ja glücklicher Weise verhindert, sonst wäre der Urlaub wohl sehr schnell zum Kampf geworden.

Ich hatte mich gleich auf ein Handtuch fallen und mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Zu meiner linken lag natürlich Juudaime – eigentlich. Er hatte das Geschrei wohl nicht mehr ertragen können und war zum kleinen Hosenscheißer gegangen um ihn zu trösten.

Zu meinem Glück hatte sich der Rasenkopf gleich auf sein "Extremes-Strand-Sondertraining" gestürzt und der Baseballidiot war gutgelaunt in den Fluten untergetaucht. Es war sicher besser, wenn die Sonne nicht auch noch seine übrigen Gehirnszellen verschmorte. Noch eine Stufe dämlicher und ich würde ihn zum Mond schießen.

Seufzend richtete ich mich auf um Juudaime unter die Arme zu greifen, was ja schließlich meine Aufgabe war als Rechte Hand des zukünftigen Vongola-Bosses. 10 Minuten später war der Schreihals dann endlich ruhig. 10 Eiskugeln hatte Juudaime ihm dafür versprechen müssen - 10 Stück! Vielfraß! Aber dafür hatten wir jetzt unsere wohlverdiente Ruhe. Ein Blick auf Reborn bestätigte meine schlimmste Befürchtung, dass diese nur von kurzer Dauer sein würde. Wie auf Kommando kam auch schon der Fachidiot aus den Fluten, ein Grinsen von 7 Tagen Sonnenschein auf dem Gesicht - wobei er damit gar nicht so falsch lag.

„Oi! Gokudera! Tsuna! Das Wasser ist echt herrlich. Ihr hättet mitkommen sollen“, begrüßte er uns auch schon.

„Schnauze Baseball-Baka, wir gehen später schwimmen-“, schnauzte ich ihn an, als ich sogleich von Reborn unterbrochen wurde.

„Ciaossu Yamamoto! Gut, dass du da bist, wir wollten uns gerade für das Beach-Volleyball-Tunier fertig machen!“

„REBORN! Ich dachte wir haben Ferien – frei!", warf Juudaime ein. Reborn trat ihm kurzerhand an den Kopf und verkündete: „Trainingspausen kann sich ein Mafiaboss nicht erlauben, also beeil dich, Nichtsnutz-Tsuna!“

„Iiihg! Ich will doch gar nicht Mafiosi werden!“

Reborn-sans Methoden waren wirklich rabiat, normaler Weise würde ich so eine Missachtung Juudaimes nicht tolerieren, aber als sein Privatlehrer und erfahrener Hitman bildete er eine Ausnahme. Im Gegenteil, seine rabiaten Methoden zeugten immerhin von großem Erfolg.

„Wir werden definitiv gewinnen, Juudaime! Keine Sorge, als deine Rechte Hand, werde ich definitiv deinen Ruhm sichern!“, munterte ich ihn auf.

Hinter mir ertönte Yamamotos Lachen: „Du nimmst das mal wieder viel zu ernst, Gokudera. Ist doch nur eines dieser Mafia-Spiele!“ Ich würde ihn definitiv eines Tages zum Mond schicken, da konnte ihm die Anzahl seiner noch intakten Gehirnzellen auch nicht mehr helfen – dessen war ich mir inzwischen sicher.

Reborn schleppte uns alle zu einem Beach-Volleyball-Feld. Scheinbar waren wir nicht die einzigen.

„Aniki!“, rief ich überrascht aus, als sie mir mit Fuuta, er winkte fröhlich, entgegen kam. Zu meinem Glück, oder sollte ich besser sagen zum Glück meines Magens trug meine Schwester eine Sonnenbrille.

Reborn teile uns in zwei Teams auf, natürlich kam ich mit Juudaime in ein Team, allerdings waren auch I-Pin, der kleine Hosenscheißer und der Baseball-Baka dabei. Tja, dann lag es wohl mal wieder an mir das Spiel zu gewinnen, so einen Kraftaufwand konnte ich schließlich Juudaime bei so einer Hitze unmöglich zumuten.

Nach dem Anpfiff verlief das Spiel zunächst recht ausgeglichen. Bis schließlich:

Rasenkopf schmetterte den Ball mit enormer Kraft übers Spielfeld – man merkt halt, dass er ein Boxfreak ist – mit einem geschickten Sprung wollte ich den Ball abfangen und zurückschleudern – es galt die Ehre des zukünftigen Vongola-Bosses zu verteidigen – als ich mit einer Schulter gegen Jemanden stieß, der wohl ebenfalls den Ball schnappen wollte. Er riss mich aufgrund der Wucht des Zusammenstoßes nach vorne mit und vergrub mich unter sich. Verärgert versuchte ich den Sand aus dem Mund zu bekommen - widerlich - als ich plötzlich die intensive Nähe des anderen spürte. Sein Atem streifte meinen Nacken, ich spürte deutlich seine Brust auf meinem Rücken und aus irgendeinem Grund wusste ich sofort, wer da auf mir lag - der größte Vollidiot aller Zeiten. Er rappelte sich auf, sodass meine Versuche den Sand auszuspucken nun Erfolg zeigten, da ich mich nun auch endlich aufrichten konnte.

Verfluchter Idiot!

Während ich mir großzügig den Sand abklopfte, war mir so, als ob Yamamoto noch immer auf mir läge, denn ich konnte seine Haut noch immer deutlich auf meiner spüren. Vorsichtshalber sah ich mich nach ihm um. Ja, er stand gut zwei Meter entfernt und klopfte ebenfalls den Sand ab, das Gefühl seiner Berührung blieb trotz dieses Wissens.

“Gomen, Gokudera“, er sah mir direkt in die Augen, während er sich verlegen am Kopf kratzte und eines seiner Sonnenscheinlächeln zum Besten gab.

„Idiot!“, knurrte ich nur und wand mich wieder dem Spiel zu.

Doch das Gefühl seiner Haut auf meiner wollte einfach nicht vergehen.
 

♣ - ♣ - ♣
 

Endlich! Schien so, als ob der Tag sich nun doch zum Guten wand. Das Beach-Volleyball-Training hatte ein Ende gefunden und das Handtuch am Stand wartete bereits. Ich würde endlich meine Ruhe bekommen.

„Puh, jetzt einen kühlen Drink und ein ruhiges Plätzchen im Schatten. Das Training hat mich echt fertig gemacht“, seufzte Juudaime erschöpft.

“Ich werde sofort ein paar kühle Getränke besorgen, ruht euch derweil bitte schon mal aus, Juudaime!“, verkündete ich sofort, doch ehe ich noch einen Fuß vor den anderen setzten konnte, mischte sich der Baseball-Baka ein: „Oi, Tsuna, Gokudera! Kommt mit ins Wasser.“

„Schnauze, Baka, du siehst doch: Juudaime möchte erst eine Pause machen“, warf ich ein.

„Ach kommt, dass Wasser ist angenehm kühl, sonnen könnt ihr euch später noch.“

„Yamamoto hat recht, schwimmen wird euch gut tun. Es wird Zeit euer Training fortzusetzen“, kündigte der Arcobaleno an.

"REBORN! Oh nein, bitte kein Training mehr, ich dachte, wir haben Ferien!" Doch noch bevor ich Juudaime unterstützen konnte – ich wollte den Urlaub auch endlich genießen – hatte der Baseball-Baka bereits Juudaime und mich am Arm gepackt und in Richtung Meer gezogen.

Obwohl ich mich mit Händen und Füßen wehrte blieb sein Griff fest. Ich musste gestehen, dass er sowohl durchtrainiert und stärker war als ich – nur ungern gab ich mich geschlagen.

Vom Regen in die Traufe – dieses Sprichwort beschrieb meine Situation wohl am besten.

Nun spielten wir Wasserball, da Juudaime und ich das Team letztes Mal zum Sieg geführt hatten, würden wir wohl auch diesmal den Erfolg davontragen, daran hatte ich nicht den geringsten Zweifel. Wenn auch die Gesamtsituation mir sehr missfiel. Ein Spiel war das auch nicht richtig, es war viel eher ein Bälle-fangen- und Bälle-ausweich-Training. Dank zwei Extremsportlern lief man schnell Gefahr einen Ball an den Kopf zu kriegen, das war wohl auch der Grund warum sich meine Schwester und die anderen beiden Mädchen zum Eis-Café verzogen hatten. Einziges Wunder: Lambo hatte sich nicht vom Eis sondern vom Planschen im Wasser überzeugen lassen und sorgte so dafür, dass auch jeder nass wurde. Hätte Juudaime nicht so einen Spaß daran gefunden hätte ich den Hoschenscheißer wohl schon längst verjagt.

„Pass auf, Gokudera-kun!“, riss mich eben dieser aus meinen Gedanken, worauf ich sogleich zur Seite hechtete.

„Idiot!“, knurrte ich nur in Richtung Werfer, schnappte mir aber den Ball und warf ihn zurück.

Die nächsten 10 Minuten verbrachte ich damit Juudaime vor viel zu hart geschlagenen Bällen zu retten, während der Baseball-Baka und Rasenkopf sich fast schon ein Duell in punkto Bälle werfen lieferten unter dem Aspekt, wer denn die härtesten und schnellsten Bälle werfen könne. Zu unserem Pech zogen die Beiden es vor ihr Duell so abzuhalten, dass wir andauernd in Schussweite gerieten.

Erneut rettete ich Juudaime vor dem Ball. „Ob das gut geht?“, fragte er mich besorgt „Sollten wir ihnen nicht lieber den Ball abnehmen, sonst wird noch jemand verletzt!“

„Kein Grund zur Sorge. Zweit Idioten wie den beiden passiert so schnell nichts!“

„Gokudera! Pass auf!“

Dann sah ich nichts mehr, weil sich eine Hand vor mein Gesicht schob, im nächsten Moment vernahm ich Yamamotos lachende Stimme: „Das war knapp!“ Erst jetzt konnte ich auch die Hand zuordnen und ich begriff, dass der Baseball-Baka mich gerade davor bewahrt hatte einen Wasserball mit Überschallgeschwindigkeit vom Rasenkopf in die Fresse geschleudert zu bekommen. Ich hätte wohl heute im Bett bleiben sollen, wenn ich so bedachte, wie oft ich heute bereits kurz vor einem schlimmen Unfall gestanden hatte.

Mit einem Sonnenscheinlächeln wand der Idiot sich zu mir um, widerwillig kam ein „Danke“ über meine Lippen. Ein faules Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Um meine Unsicherheit zu überspielen, machte ich meinen Unmut an dem Schuldigen Luft. „Oi Rasenkopf, was fällt dir ein?! Pass gefälligst auf! Was wenn der Ball Juudaime getroffen hätte?! Dann-“, weiter kam ich nicht, denn der Boxfreak überging meinen Vorwurf einfach.

„Extrem! Das war ein extremer Fang! Super, Yamamoto!“ Und der Baseball-Idiot grinste fröhlich zurück.

Zwei Sportfreaks unter sich.

Prompt holte der Fachidiot aus und verwechselte mal wieder Wasserball mit Baseball – wäre ja auch ein Wunder, wenn es anders wäre. Kaum zu glauben.

Die Schnelligkeit und Härte mit der der Ball davonflog war nicht sonderlich überraschend, wenn man Yamamotos Statur so betrachtete. Kräftige Arme zeugten von dem harten Training, ebenso wie sein durchtrainierter Oberkörper. Das Wasser, welches seine Haut wie ein dünner Filter bedeckte, betonte seine Muskulatur. Mein Blick glitt an seinem Körper herab, erst jetzt wurde mir bewusste, was ich eigentlich in den letzten Sekunden getan – womit sich meine Gedanken beschäftigt hatten.

Ich glaube, es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich das unstillbare Bedürfnis verspürte meinen Kopf gegen eine Wand zu schlagen – wobei, wenn ich mir gewisse Idioten ansah, dann konnte es unmöglich das erste Mal sein.

Ich schluckte hart, dann wand ich mich rasch ab, einzig das merkwürdige Kribbeln in meinem Bauch blieb zurück.

Immerhin hatten die beiden Sportfreaks den Hosenscheißer verjagt – war das Eis wohl doch überzeugender.

„Lass uns wieder an den Strand gehen, da ist es sicherer“, schlug Juudaime vor. Ich nickte, meine Gedanken hatten sich noch nicht komplett beruhigt.

Ich folgte Juudaime, allerdings konnte ich mich nicht davon abhalten, mich nochmal umzusehen. Reborn-san schaukelte immer noch in seinem Schwimmring über die Wellen, so als ob die beiden Freaks gar nicht da wären. Er war halt ein Arcobaleno, kein Grund sich also zu wundern.

Erschöpft ließen wir uns wieder auf die Handtücher fallen – es war wirklich unglaublich heiß heute. Kein Wunder, dass mein Gehirn verrückt zu spielen begann, ich brauchte dringend eine Pause.

Zum ungezählten Mal an diesem Tag, stelle ich mir die Frage, warum ich mir dies alles eigentlich antat. Natürlich wegen Juudaime, ich konnte ihn ja schlecht mit den ganzen unfähigen Idioten allein lassen!
 

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so, dass war das erste kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr werdet auch das zweite kappi lesen

ich weiß noch nicht genau, wann ich es hochladen werde, fertig ist es zwar schon, aber noch nicht abgetippt, ich werde mein bestes geben um es so schnell wie möglich hochzuladen^^
 

ich würde mich sehr über kommis freuen, mich interessiert die meinung meiner leser sehr^^

Feelings

Kapitel 2 – Feelings
 

Seufzend quälte ich mich aus dem Bett, müde die Decke zur Seite schlagend hievte ich meine Beine träge aus der Wärme und schlurfte gähnend ins Bad. Noch schlaftrunken entledigte ich mich meiner Boxershorts und drehte das Wasser der Dusche auf warm.

Es plätscherte auf meine Schultern, bevor es über meinen Körper zu Boden perlte, wo es gluckernd im Abfluss verschwand. Die angenehme Wärme hüllte mich – wie in einen Kokon - ein, machte mich wieder schläfrig. Die Augen geschlossen und den Kopf an die Fliesen gelehnt stand ich da.

Tropfen, die wie Regen auf meine Haut trafen, rauschend in meinen Ohren wiederhallten und trotz ihrer Sanftheit Erinnerungen des Schmerzes hervor riefen – seelischen Schmerzes.

Blicke, Berührungen, Worte – schöne, aber mit einem sehr bitteren Nachgeschmack.

Trauer, Ohnmacht, Verzweiflung, Einsamkeit, Sehnsucht – Hass? Oder doch Liebe?

Mit einem erneuten Seufzen löste ich mich von der Wand und beendete das morgendliche Ritual. Rasch zog ich mich an und verschwendete so wenig Zeit für sinnlose Träumereien.

Pünktlich verließ ich die Wohnung und machte mich auf zu Juudaime. Wir waren heute zu einem Vongola-Famiglia-Samstags-Frühstück bei ihm eingeladen.

Ich war schon ein Weilchen gegangen, als eine mir allzu bekannte Stimme meine Aufmerksamkeit forderte: „Oi, Gokudera, warte!“

Ein genervter Laut entfloh meinen Lippen, aber ich ließ den Baka aufholen.

„Guten Morgen!“

„Morgen.“

„Na, mal wieder schlechte Laune, oder schlecht geschlafen?“, lachte er fröhlich mit seinem Sonnenstrahlenlächeln.

„Schnauze, Baka. Geh mir morgens nicht schon auf die Nerven“, fauchte ich zurück und zündete mir eine Zigarette an. Doch bereits nach dem ersten Zug meldete er sich zurück: „Rauchen ist ungesund.“

„Na und?“, grinsend pustete ich ihm den Rauch ins Gesicht, bis er sich hustend abwand.

So kam es, dass wir den restlichen Weg schweigend hinter uns brachten.

Kurz vor Juudaimes Haus begegnete uns der Rasenkopf und seine Schwester – stimmt, sie waren natürlich auch zu dem Samstagsfrühstück eingeladen, die ganze Famiglia eben. Dabei hatte ich mich an diesem Wochenende von dem Vongola-Urlaub erholen wollen. Da die gesamte Famiglia eingeladen war, konnte ich allerdings Juudaime nicht seinem Schicksal überlassen – nicht mit diesen Idioten!

„Oi, Oktopuskopf, Yamamoto!“, grüßte uns besagter Boxfreak auch schon und damit war unsere Zweisamkeit dann wohl endgültig beendet worden.

Also auf in den Kampf! Ich hoffte, dass meine Nerven durchhalten würden.
 

♣ - ♣ - ♣
 

Es war Sonntag.

Eine Woche war es nun her, seit wir von unserem Vongola-Urlaub wiedergekommen waren.

Eine Woche, in der mir klar geworden war, dass die Erlebnisse am Strand erst der Anfang waren – der Anfang vom Ende, viel früher und in einer vollkommen anderen Art und Weise als erwartet.

Eine Woche, in der alles irgendwie Kopf gestanden hatte, in der ich mir hatte eingestehen müssen, dass der durchtrainierte Baseball-Baka eine gewissen Anziehungskraft auf mich ausübte und ich begann das Interesse Yamamotos weiblicher Fans nachzuvollziehen.

Eine Woche, in der mir bewusste wurde, dass ich mich unwiderruflich, unumstößlich und unauslöschbar in Yamamoto Takeshi verliebt hatte!

Verfluchte Scheiße!

Gefühle waren irrelevant. Das Einzige was zählte war Loyalität, Loyalität gegenüber Juudaime!

Zumindestens war das bisher meine grundlegende Auffassung gewesen, doch ich war unfreiwillig eines besseren belehrt worden.

Resigniert seufzend glitt mein Blick nach draußen: Es regnete mal wieder, so wie ständig in den letzten Tagen. Da sehnte man sich schon fast zu jenen Tagen am Stand zurück. Trotz Training waren es erholsame Tage gewesen, kaum zu glauben, wenn man bedachte, dass Reborn-san Leiter des ganzen Unterfangens gewesen war, immerhin stand für ihn Vorbereitung auf das Mafia-Leben an erster Stelle. Juudaime war zufrieden gewesen und sogar richtig traurig, als wir wieder fahren mussten.

Trotz alledem gab es einen Punkt, der die Reise für mich in ein unangenehmes Licht rückte: der Baseball-Baka.

Nach einer Woche, in der meine Gedanken nur um ihn gekreist waren, hatte ich eigentlich keinen weiteren Gedanken an ihn verschwenden wollte – wenigstens am Wochenende wollte ich davor fliehen.

Doch wie sollte ich aufhören an ihn zu denken, wenn er meinen Gedanken beherrschte, wenn alle Themen auf ihn hinausliefen und wenn das Gefühlschaos in mir eine ungeahnte Sehnsucht nach ihm weckte.

Ich brauchte nur meine Augen zu schließen und schon sah ich seine Sonnenscheinfresse vor mir – ich hasste es, wirklich, doch ich erwischte mich inzwischen regelmäßig dabei wie mir bei dem Anblick ein wohliger Schauer über den Rücken lief.

Ich hasste sein dummes Geschwafel, ich hasste es – und dennoch bereitete sich eine kribblige Wärme in meinem Bauch aus, wenn er mit seiner dummen, liebenswürdigen Freude zu erzählen begann.

Nicht, dass ich nicht mehr gelegentlich das Verlangen verspürte meine Faust mit viel Schwung in seinem Gesicht zu platzieren, aber seine Nähe und das damit verbundene, aufgeregte Kribbeln in mir brachte meine Wut wieder zum Verrauchen.

Es war nicht einfach gewesen den Tornado zu unterdrücken, der unaufhaltsam in mir wütete und einen schnellen Wechsel von Höhen und Tiefen verursachte. Gegen Ende der Woche hatte ich geglaubt alles unter Kontrolle zu haben, bis am Freitagnachmittag das Baseball-Training stattfand. So kurz vor einem Wettkampf hatte Juudaime darauf bestanden Yamamoto bei der „Generalprobe“ zu unterstützen.

Es war ja nicht das erste Mal, dass ich dem Fachidioten beim Baseballspielen zu sah – war ja schließlich auch nicht sein erster Wettkampf –, doch der vergangene Freitag würde sich wohl für alle Ewigkeit in mein Gedächtnis einbrennen.

Ich hatte nie sonderlich Interesse an diesem simplem Sport gefunden, so war es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass ich nicht wirklich aufpasste, stattdessen gelangweilt in die Gegend sah und eine Zigarette rauchte, damit die Zeit wenigstens nicht allzu verschwendet war. Juudaimes Worte brachten meine Konzentration schließlich doch wieder zum Spiel zurück: „Los, Yamamoto! Du schaffst das!“

Mit einem Blick erfasste ich die Situation: Der Baseballfreak hatte einen schnellen, scharf geworfenen Ball zu kontern. Meine Augen folgten seinen fließenden und harmonischen Bewegungen. Der muskulöse Körper zeichnete sich unter dem Shirt ab, bewies seine Sportlichkeit. Ausholen, fixieren und zuschlagen. Sein ernster Blick jagte mir einen Schauer über den Rücken, so ernst blickte er fast nie, nur wenn es um Baseball ging oder ein Kampf auf Leben und Tod seine volle Aufmerksamkeit forderte. Dieser Blick hielt mich unerwartet gefangen.

Plötzlich zog er mich magisch an, Gefühle überrollten mich und mir wurde bewusst, wie fahrlässig ich eigentlich gewesen war, zu unachtsam und gutgläubig. War ich wirklich davon überzeugt gewesen diese Empfindungen unterdrücken und verschließen zu können?

Verspürte ich etwa das Verlangen, dass er auch mir solch einen Blick schenkte? Lächerlich!

Doch ich konnte es nicht leugnen. Seine ernste Seite rief nicht nur den Wunsch nach erwiderter Liebe in mir hervor, sonder erweckte auch die Hoffnung darauf zu neuem Leben.

Was würde ich alles für seine Liebe geben? Es war wohl besser diese Frage unbeantwortet zu lassen.

Eines war auf jeden Fall sicher: Dieser Anblick war in meine Gedächtnis eingraviert, er hatte mich gefangen genommen – unfähig und unwillig mich dagegen zu wehren.

Gefühle waren ein Eingeständnis der Schwäche.

Doch manchmal war man selbst gegenüber den kleinsten, unscheinbaren Dingen machtlos. Ich lachte trocken auf, als mir bewusst wurde, dass die Liebe – im Gegensatz zu früher – gar nicht mehr so klein und unbedeutend war, wie ich immer gedacht hatte. Es war, als wäre ein kleiner Bach zu einem reißenden Strom angestiegen und hätte mich überraschend mit sich gezogen. Mein Herz ertrank in diesem Meer, nun wissend, dass Liebe eigentlich das mächtigste Werkzeug auf der Welt war.

Ich hasste diese kitschigen, vor Zucker triefenden Lovestorys, niemals würde ich sie lesen oder mir ansehen, dennoch war mir das Ein oder Andere darüber zu Ohren gekommen – erzwungene Allgemeinbildung. Ich wusste das Verliebtsein in ihnen als Wunderwert mit tausend Schmetterlingen beschrieben wurde, als niemals enden wollendes Glücksgefühl und als wunderbare Erfahrung. Doch ich war aufgrund seelischer Schmerzen nicht in der Lage so etwas auch nur ansatzweise nach zu empfinden – nicht, dass ich wirklich daran geglaubt hätte, immerhin waren Dinge wie Liebe bis vor diesem verfluchten Kurzurlaub noch nicht einmal in meinem Leben erwähnt worden.

Klar, dieses Kribbeln war irgendwie schon verdammt angenehm, doch die damit verbundenen Schmerzen waren allgegenwärtig. Der Schmerz, der aus dem Wissen von niemals erwiderbaren Gefühlen und unerfüllbaren Sehnsüchten resultierte, wurde immer stärker, bis er mich innerlich zu betäuben drohte und mich aus der Starre der Faszination, die mich gelegentlich in seiner Gegenwart überfiel, in die Realität zurückriss – kalt, brutal und zerstörerisch. Ich hasste diese Gefühle, ich hasste es so zu empfinden und dann auch noch für ihn – einen Idioten.

Ich wollte keine Gefühle, ich wollte keine Liebe empfinden. Ich wollte mich nicht nach etwas sehnen, was ich niemals bekommen würde. Und ich wollte nicht so hilflos sein, machtlos gegenüber mir selbst. Die Kontrolle zu verlieren war ein Todesurteil und dieser Kontrollverlust war für mich wie eine lebenslange Folter, wie für einen Schwerverbrecher, deren völliges Ausmaß sich noch nicht einmal gezeigt hatte – davon war ich überzeugt.

Ich fühlte mich ungerecht behandelt, bestraft mit Gefühlen und mit Leid für eine unbekannte Schuld.

Ich konnte alles versuchen, was ich wollte, vergessen konnte ich meine Gefühle nicht, so blieb mir nur das Verdrängen, welches mehr schlecht als recht von Erfolg gekrönt war.

Ich seufze erneut. So langsam wurde ich verrückt. Ich sollte wirklich aufhören darüber nachzudenken, das Ergebnis war doch sowieso nur die reinste Katastrophe, sinnfreier Müll und es wurde immer schlimmer, je mehr ich darüber grübelte. Doch ich kam einfach nicht vom Thema weg, wie in einem Teufelskreis. Verdrängen war erfolglos, wenn die Person, um die es ging, einem fast tagtäglich über den Weg lief.

Prompt trieben meine Gedanken zu den gestrigen Ereignissen.

Das Vongola-Frühstück war wie erwartet verlaufen: laut, hektisch und chaotisch.

Doch auch diese Umstände hatten nicht verhindern können, dass mein Blick öfter als nötig zum Baseball-Idiot gewandert war. Seit Freitag ging eine unüberwindbare Anziehungskraft von seinen Augen aus, wie eine leise Hoffnung noch einmal diesen ersten Ausdruck in ihnen zu erleben. Albern!

Was ich nicht leugnen konnte, war die Tatsache, dass das sanfte Braun etwas Beruhigendes an sich hatte, warm und freundlich.

Ich spürte, wie sich ein trauriges Lächeln auf meine Lippen legte: Wie stark der Wunsch auch sein mochte, ich würde nie darauf hoffen können, dass meine Gefühle erwidert werden würden – auch wenn mein Herz da gelegentlich doch die ein oder andere Chance zu sehen glaubte. Ich musste darauf achten, dass mein Verstand die Oberhand behielt – leider leichter gesagt als getan.

Aber selbst, wenn ich mir meine Chancen realistisch ausmalte, waren sie einfach viel zu gering. Es gab viele Hindernisse, die sich einer Beziehung zwischen uns geschickt in den Weg stellten, angefangen bei dem Umstand, dass Yamamoto die freie Auswahl zwischen beiden Geschlechtern hatte, bis hin zu der Tatsache, dass darüber hinaus in seinem Bekanntenkreis neben mir leider auch genügend andere männliches Personen existierten.

Auch wenn ich die eigentlich alle mehr oder weniger ausschließen konnte. Gut, ihn verband die Liebe zum Sport mit dem Rasenkopf, aber das war doch noch lange kein Grund da mehr zu sehen – im Gegenteil, es war wohl das größte Hirngespinst aller Zeiten. Das galt auch für Kandidat Nummer 2: Hibari – vorausgesetzt Yamamoto war nicht unter die Masochisten gegangen, was bei dem Wissen, dass Liebe nicht beeinflussbar war, natürlich schon in Erwägung gezogen werden konnte – ich wollte es aber nicht.

An Kandidat Nummer 3 - Mukuro Rokudo – verschwendete ich keinen weitern Gedanken, die beiden kannte sich doch kaum, wo sollten da irgendwelche Gefühle existieren – mal abgesehen davon, dass Mukuro den Vongola nicht sonderlich wohl gesonnen war und wir einst sogar Feinde gewesen waren.

Blieb also nur noch Juudaime. Bei dem Gedanken zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Juudaime war – neben dem gewissen Idioten – der wichtigste Mensch in meinem Leben, er war meine Familie, ihm galt meine Loyalität. Die anderen war ich in der Lage zu hassen, sollte der unwahrscheinliche Fall doch eintreten – abgesehen davon, dass ich das bereits tat – nur ihn nicht.

Das Schlimmste, was mir wohl passieren konnte, war wohl, dass Yamamoto Gefühle für Juudaime entdeckte, die über normale Freundschaft hinausgingen. Ich wollte sie beide glücklich sehen – unter allen Umständen – selbst, wenn das meinen Verzicht bedeuten würde, doch diese Beziehung würde auch ohne Zweifel mein Herz zerfressen und anschließend von innen heraus auch mich.

Gefühle waren wirklich eine beschissene Erfindung – fehlte nur noch das Gegenmittel, doch darauf würde ich wohl ewig warten.

Resigniert seufzend öffnete ich die inzwischen geschlossenen Augen und richtete meinen Blick schlussendlich auf den Fernseher. Es war an der Zeit meinen endlosen Gedankenstrom in Live-Shows, Talk-Runden und Actionfilmen zu ertränken – ich kam doch sowieso zu keinem Ergebnis, abgesehen davon, dass ich mich im Kreis drehte.

Scheiß Gefühle!

Scheiß Schicksal – wer sonst sollte denn bitteschön an meiner Situation Schuld haben?!
 

♣ - ♣ - ♣
 

Rascheln von Stoff, Nähe und noch bevor ich hochblicken und mich umdrehen konnte, spürte ich etwas Warmes an meinem Rücken. Mein Herz machte einen Hüpfer. Ganz ruhig, ermahnte ich mich und schloss die Augen, in der Hoffnung so meinen ungewollt beschleunigten Herzschlag wieder zu beruhigen, doch die so sogar noch intensiver wahrgenommene Wärme seines Rückens an meinem stellte sich als unbezwingbare Hürde heraus.

Ich versuchte meine aufsteigende Nervosität zu unterdrücken.

„Über was denkst du nach?“, eine Stimme mit solcher Ernsthaftigkeit, die mir gewöhnlicher Weise heiße Schauer über den Rücken jagte, doch heute war es da so angenehm warm, dass diese ausblieben.

„Über nichts..... Baseball-Baka“, ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Schweigen.

Ich lehnte mich behutsam weiter nach hinten. Erst scheu, doch als ich den Widerstand spürte mutiger. Es fühlte sich gut an – zu gut. Ich wusste, dass es ein Fehler war, seine Wärme – seinen Nähe – zu suchen, doch mein Verstand konnte meinem Herzen diese kurze Gewährung meiner Sehnsüchte nicht abschlagen. Immerhin war es ja nur eine kleine Berührung. Zu klein um irgendjemandem von Bedeutung zu sein – außer mir – und dennoch groß genug um meinem Herzen wenigstens etwas Frieden zu schenken.

Schon wieder diese dämlichen Gedanken, die sich viel zu oft in letzter Zeit einen Weg in mein Gedächtnis bahnten. Ich verspürte das Bedürfnis ihnen Einhalt zu gebieten, indem ich die nächstbeste Wand zur Hilfe zog – ein Gedanke der mit auch ungewöhnlich oft in letzter Zeit kam – doch das hätte bedeutet den Kontakt unserer beiden Rücken unterbrechen zu müssen, dessen ich keineswegs gewillt war, einmal abgesehen davon, dass ich mich mit dieser Aktion nur lächerlich gemacht hätte.

„Nimm es nicht so schwer“, riss mich seinen Stimme glücklicher Weise aus meinen unsinnigen Gedanken.

Ich schwieg.

„Er ist nicht böse, er macht sich nur Sorgen.“

„Was weißt du denn schon?“

Nun schwieg er.

„Ich weiß doch“, ich seufzte auf, es fiel mir schwer ausgerechnet vor ihm meinen Fehler einräumen zu müssen. „Aber ich hätte mich nicht hinreißen lassen dürfen, ich hätte ihn zuhören müssen.“

„Hast du aber nicht und ändern kannst du es auch nicht.“

Ich schwieg wieder, lauschte stattdessen ihm, als er noch einer kurzen Pause weitersprach: „Also hör auf dir Vorwürfe zu machen.“

„Ich bin nicht würdig-“, weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich sanft.

„Blödsinn! Red dir bloß nichts ein.“

„Baka.“

Erneutes Schweigen.

Schließlich ließ ich meinen Kopf auf meine Arme sinken, die nun auf meinen Knien ruhten.

Mein Herz raste noch immer viel zu schnell, dabei sollte ich mir lieber um etwas anderes Gedanken machen – ich konnte nicht.

Nicht er war hier der Idiot, sonder ich, aber das würde ich natürlich niemals zugeben, vor allem nicht ihm gegenüber.

Er seufzte leise, bewegte sich. Mein Herz stolperte. Die Wärme verschwand, er stand auf. Ein erneutes Stolpern meines Herzens – ich ignorierte es gekonnt.

„Ich muss dann auch wieder: Trainieren. Bald ist wieder ein wichtiges Spiel“, meinte er schon fast entschuldigend.

Ich schwieg weiterhin.

Rascheln – noch eine Bewegung – dann wieder Wärme. Er fuhr durch meine Haare, tätschelte mehr oder weniger meinen Kopf. Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Gut, dass er mein Gesicht nicht sehen konnte, da es noch immer zwischen meinen Armen verborgen war.

„Bye, Gokudera.“

Die Wärme verschwand wieder und mit ihr auch er. Ich hörte seine Schritte verklingen – ich war wieder allein. Allein mit dem Wellenrauschen.

Ich war eigentlich genau deswegen zum alten Hafen gekommen, er war schon lange still gelegt und demzufolge auch recht heruntergekommen. Dafür störte mich außer den Möwen niemand.

Doch jetzt fühle sich diese Einsamkeit nicht mehr angenehm an – ich wollte, dass er zurück kam.

Mein Wunsch blieb unerfüllt – scheiß Baka, scheiß Baseball!
 

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sorry, ich habe in Namimori mal eben einen Harfe gebaut, direkt neben die Schule, Kyoya war damit einverstanden, solange er nachher wieder abgebaut wird XD

nein, scherz

ich weiß, der Harfen passt nicht ins Gesamtbild der Stadt, aber ich fand das Bild so schön, da konnte ich nicht anders^^
 

zwischen dem vorletzten und letzten Part gibts einen Zeitsprung... wie viel Zeit genau vergangen ist lasse ich offen, irgendetwas zwischen 2 Wochen und ein paar Monaten, es dient dazu die Beständigkeit Gokuderas Gefühle zu zeigen und auch wie sehr sie ihn zu beeinflussen beginnen.

Im nächsten Kappi wirds auch noch mal einen Zeitsprung geben - seit gespannt.
 

Bis dahin freue ich mich über jeden Kommi^^

Ich werde mich anstrengen so schnell wie möglich weiter abzutippen, spätestens nächste Wochenende lade ich Kappi 3 hoch.

LG Ichiro-Chan
 

PS: ich hoffe die OOCness hält sich noch in Grezen ^^"

Diegeses

erstmal sorry, dass das kappi erst mit einem tag verspätung kommt ^^"

und dann noch eine kleine Wahrung:

Ich weiß Yamamoto ist irgendwo eine Mischung zwischen OOC und IC... tut mir leid, aber genau so ein Bild hab ich von ihm. Schuld daran ist Reborn. Seit er in einer Folge behauptet hat, dass Yamamoto die Person ist, die am ehesten von allen zum Hitman geeignet wäre, habe ich so ein Bild von ihm. Ich bin fest davon überzeugt, dass Takeshi in Wirklichkeit gar nicht so dumm und naiv ist, wie er immer tut, sondern so ziemlich alles mitbekommt...so wirklich alles

Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen und haltet es für akzeptabel ^^“
 

und jetzt wünsche ich euch viel spaß beim lesen^^
 

Kapitel 3 – Diegeses
 

Genießerisch schloss ich die Augen, als ich mich dem sanften Prasseln des Wassers auf meinem Körper hingab.

Ich duschte oft in letzter Zeit. Nicht, dass ich vorher nicht auf Hygiene geachtet hätte oder dergleichen, aber im Gegensatz zu früher badete ich kaum noch, sondern stand lieber unter der Dusche. Seit ich den Regen zu lieben begonnen hatte, war das zu einem künstlichen Ersatz dafür geworden.

Ich weiß nicht, wie lange ich einfach da stand und nachdachte. Der Tag war anstrengend gewesen, genauso wie vor einem Jahr. Nach dem gelungenen Vongola-Kurzurlaub im letzten Jahr war dieser mehr oder weniger zur Tradition geworden, sofern man jetzt schon davon sprechen konnte.

So waren wir dieses Jahr wieder an den gleichen Strand, in die gleiche Pension – immerhin gehörte diese zum Privatbesitz der Vongola – und selbstverständlich auch mit den gleichen Leuten gefahren, naja, fast. Hibari und Chrome waren diesmal auch mitgekommen oder sollte ich besser sagen, dass Mukuro mitgekommen war? Immerhin schien dieser es für überaus belustigend zu finden regelmäßig mit seiner kleinen Freundin den Platz zu tauschen um Juudaime zu ärgern und dem Rest der Besatzung auf die Nerven zu fallen. Im Übrigen waren die beiden anderen Mukurofanatiker Ken und Chikusa auch dabei.

Das Chaos vom letzten Jahr war somit bereits am ersten Tag bei weitem übertroffen worden – verständlich also, dass am Abend bereits viele völlig fertig waren. Das warme Wasser tat mir verdammt gut, vergessen waren meine zum zerreißen gespannten Nerven, diese Ruhe war pure Erholung.

Mit einem Seufzen drehte ich das Wasser schließlich ab. Regen war Ersatz, Ersatz für Yamamoto – mehr oder weniger, auf absurde Art und Weise, doch es war eben auch NUR Ersatz. In diesem Jahr hatte sich nichts verändert, meine Gefühle waren geblieben, die Distanz auch und dennoch war alles so wie immer – nach außen hin.

Ich schnappte mir ein Badetuch, wickelte es um meine Hüften und verließ die Kabine.

Braune Augen und dann Schmerzen: ein Zusammenstoß, ich fiel nach hinten. Stöhnend rieb ich mir den Hinterkopf, wollte mich aufrichten, hielt aber inne als ich mir dem Gewicht auf mir bewusst wurde. Schwarze Haare, dann blickte ich wieder in braune Augen: Yamamoto.

Na toll, dass wurde ja immer besser.

Das Déjà-vu-Gefühl überrollte mich, rief Erinnerungen in mir wach: Wie ich vor gut einem halben Jahr eines Abends auf unsere Klassenfahrt aus den Duschen trat und fast in Yamamoto gerannt wäre. Gerade so hatten wir einen Zusammenstoß verhindern können, als die Tür aufgeflogen und Juudaime gefolgt von Reborn hereingestürzt war. Geschickt war Juudaime dem Tritt des Arcobaleno ausgewichen, welcher daraufhin den Baseball-Baka am Hinterkopf getroffen hatte, sodass er doch noch auf mich gestürzt war. Ich sah ihn wieder auf mich zu fallen, mich zu Boden reißen und unter sich begraben. Erinnerte mich, wie ich vor Schreck meine Augen aufriss und unter dem Einfluss seiner ungewohnten Nähe mein Herz ins stolpern geraten war.

Ich hatte diesen Tag schon fast wieder verdrängt, weil ich mich nicht daran erinnern wollte, wie mich mein Herz und mein Verhalten fast verraten hätten und wie weh seine Nähe im Nachhinein getan hatte.

Nun starrten wir uns an.

Er sollte bloß schleunigst von mir runter gehen. Die Nähe seines Körpers beunruhigte mich, mein Herz schlug wieder viel zu schnell, das Blut stieg mir in die Wagen – ich war nicht in der Lage es zu verhindern, war ihm schon beinah ausgeliefert. Dieselben Gefühle wie damals durchströmten mich und mir fiel es schwer dem Drang zu widerstehen diesen Moment zu genießen.

Ich versuchte das Chaos in meinem Inneren zu ignorieren und mich stattdessen auf das Wesentliche zu konzentrieren – ich musste von ihm weg. Ich war froh, dass er noch seine Kleidung trug, es hätte mir wohl den Rest gegeben, wenn sich unsere beiden nackten Oberkörper berührt hätten – damals war zwar nichts passiert, doch zu dem Zeitpunkt waren meine Gefühle noch nicht so intensiv gewesen – im Verborgenem angestaut – einmal abgesehen davon, dass wir uns dieses Mal allein im Raum befanden.

Er begann zu grinsen: „Sorry, Gokudera.“ Dann rappelte er sich ungeschickt auf. Die wieder aufgebaute Distanz verschuf mir Erleichterung, meine Nervosität begann langsam zu verschwinden. Ich holte tief Luft, knurrte ein gereiztes „Baka“ und stand ebenfalls auf. Sorgsam achtete ich darauf, dass mein Badetuch nicht verrutschte, nicht auszudenken, wenn... Hastig verdrängte ich das Bild, dass war einfach zu peinlich.

„Hast du dir weh getan?“, fragte er nun besorgt.

„Baka“, ich holte erneut tief Luft, irgendwie war ich noch ziemlich verwirrt „natürlich nicht!“

„Dann ist ja gut“, manchmal wünschte ich mir, dass er mich immer so anlächelte – manchmal, wenn ich bereit war mich von meinen Gefühlen überrollen zu lassen, denn diese Lächeln brachte mich um den Verstand. Heute sorgte es nur dafür, dass mein Versand in ein noch größeres Chaos getaucht wurde. Er machte sich Sorgen um mich! Der Gedanke ließ mein Herz noch schneller schlagen als ohnehin schon, brachte es aber auch gleich wieder ins stocken. Was, wenn ich mir das nur einbildete und es lediglich Worte der Höflichkeit waren? Unsicherheit und Zweifel breiteten sich in mir aus, als er mich wieder in die Realität zurückholte und verhinderte, dass meine Gedanken noch weiter abzuschweifen drohten.

„Glaubst du, ich bin schon fitt genug für das Turnier?“

„Häh?“ Was sollte das denn schon wieder? Hatte er etwa einen Ball an den Kopf bekommen?

„Naja, ich denke, dass ich noch mehr trainieren sollte, aber auf der andren Seite ist es sicher auch wichtig, sich gelegentlich auszuruhen... du kannst mir doch sicher dabei helfen?“

Jetzt war es unbestreitbar bestätigt, der Baseballtrottel war völlig bekloppt. Die Sonne hatte wohl entgültig seine letzten Gehirnzellen verbrannt.

„Warum sollte ich?“

„Ach komm, Gokudera, du weißt doch genau wieso.“

„Nein“, ich glaube jetzt war er wohl schon reif für die Klapse, was in Gottes Namen redetet er da für ein Blech?

„Naja, wer sollte mir dabei besser helfen können, als jemand, der regelmäßig mein Training mitverfolgt?“

Geschockt sah ich ihn an, er blickte ruhig aber erstaunt zurück – unschuldig, so als wären wir die dicksten Freunde und es selbstverständlich, dass ich ihn bei seinem Baseballblödsinn unterstützen würde.

„Was redest du eigentlich für einen Müll?“, verzweifelt versuchte ich meine Unsicherheit hinter Wut zu verstecken. Was sollte das alles? Mir war klar, dass ich mit meinen Einschätzungen daneben lag, aber was hier gerade ablief war dennoch nicht normal. Ein faules Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Diese Situation uferte langsam in ungeahnte Dimensionen aus – aber wohin sie führen würde, da war ich mir nicht sicher. Wie sollte ich auch wissen, was in dem beschränkten Gehirn eines Fachidioten vorging?!

„Huch, willst du etwa sagen, dass du das nicht gewesen bist? Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass du mich vorhin – so wie immer – beim Training beobachtet hast. Wer könnte es denn dann gewesen sein?“ Schon wieder dieser erstaunte, unschuldige Unterton.

„Pah, was für ein Unsinn. Du hast wohl zu lange in der Sonne gelegen. Als ob ich mich für dein Training interessieren würde, als ob ich mich überhaupt für Baseball interessieren würde! Du solltest mal anfangen dich mit anderen Dingen zu beschäftigen, dann würdest du auch nicht so einen Müll reden, sondern stattdessen mitbekommen was bei den Menschen um dich herum geschieht! Du hast doch nur dein dummes Baseball im Kopf, vielleicht versuchst du es mal mit Lernen, dass wird dich im Leben auch weiter bringen – nicht so wie dieser dumme Sport!“, ich musste erstmal tief Luft holen, unbewusst hatte ich begonnen mir meinen Ärger von der Seele zu reden – was eigentlich nicht geplant gewesen war.

„Schön, dass du dich um meine Zukunft sorgst.“

Dieser Idiot hatte doch wahrhaftig nichts begriffen, ich hätte wohl genauso gut mit einer Wand sprechen können. Warum tat ich mir das eigentlich an? Mir hätte doch von Anfang an klar sein müssen, dass das nur verschwendete Zeit war. Doch bevor ich mir eine Antwort auf diese Frage geben konnte, unterbrach er mal wieder meine Gedankegänge.

„Du bist vom Thema abgekommen und hast mir meine eigentliche Frage immer noch nicht beantwortet.“

„Da gibt es nichts zu beantworten, weil ich – wie bereits gesagt – dir nicht beim Training zugesehen habe. Hättest du mir zugehört, müsstest du meine Zeit nicht noch länger verschwenden.“

„Und was, wenn ich beweisen könnte, dass du zugesehen hast?“

Dieser.... dieser Idiot! Natürlich hatte ich beim Training zugesehen, so wie immer – ich konnte gar nicht mehr anders – aber natürlich würde ich das niemals zugeben.

„Beweise?! Das ist lächerlich. Lächerlich! Du kannst nichts beweisen, was nicht wahr ist!“

„Und wer sagt mir, dass es nicht wahr ist?“

Jetzt war ich wirklich sauer, ich überbrückte die Distanz zu ihm und packte ihn am Kragen.

Was bildete er sich eigentlich ein? Wäre er nicht so scheiß baseballfanatisch hätte er doch schon längst etwas bemerkt. Wenn er ein bisschen aufmerksamer wäre, hätte er schon längst erkannt, was ich fühlte.

„Wenn du außer Baseball noch andere Dinge sehen würdest, dann wäre dir schon längst klar, dass dem so ist. Du hättest auch schon längst begriffen, dass dein so genanntes ’Mafia-Spiel’ nackter Ernst ist und du würdest den Gefühlen deiner Kameraden rücksichtsvoller entgegentreten, sie nicht ins lächerliche ziehen, du würdest meinen Gefühlen.....“, ich geriet ins stocken, brach erschrocken ab, ließ ihn los und wich zurück. Scheiße!

Ich hatte mich hinreißen lassen, war sogar soweit gegangen über Dinge zu reden, über die für immer Stillschweigen gewahrt werden sollte. Diese Erleichterung, mir meine Wut endlich von der Seele reden zu können, hatte mich geblendet und leichtsinnig werden lassen. Was war ich nur für ein riesiger Idiot! Blieb nur noch zu hoffen, dass er ein noch größerer Idiot war.

Er lächelte mich schon wieder so dämlich an.

Vielleicht hatte er mir ja gar nicht richtig zugehört? Zutrauen würde ich es ihm, aber das faule Gefühl im meinem Magen sagte mir etwas anderes.

Ich wich seinem Blick aus, fühlte mich verdammt unwohl, nervös senkte ich meinen Kopf leicht. Mein Hals war trocken – unfähig auch nur einen Ton von mir zu geben stand ich da. Ich kam mir geradezu verloren vor – verlassen. Vom Glück? Von ihm?

„Gefühle? Verrätst du mir von welchen Gefühlen du redest?“

Ich zog es vor zu schweigen. Was hätte ich ihm auch sagen können? Die Wahrheit? Unmöglich!

„Schade, vorhin warst du noch so erpicht darauf mich aufzuklären. Dann muss ich wohl raten.“

Er trat auf mich zu.

„Hass? Nein, dann würdest du wohl noch nicht einmal mit mir reden.“

Jetzt stand er direkt vor mir.

„Freundschaft? Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht.“

Überraschende Wärme an meinem Ohr – seine Stimme.

„Oder etwas ganz anderes? Vielleicht das?“

Ich sah ihn irritiert an, sein Blick war ernst, dann spürte ich etwas Weiches auf meinen Lippen. Erschrocken sah ich ihn an – ungläubig.

Er. Küsste. Mich.

Nach wenigen Augenblicken oder war es doch eine Ewigkeit – ich hatte mein Zeitgefühl verloren – löste er sich von mir.

Irritiert blickte ich ihn an. Stumm. Fassungslos. Unfähig zu sprechen oder zu handeln, so sehr verwirrte er mich.

Träumte ich oder war das gerade wirklich passiert? Was sollte das? Was bezweckte er damit?

Alles drehte sich in meinem Kopf. War es mir anfangs schwer gefallen zu denken, diesem Gespräch einen Sinn abzusehen, ertrank jetzt alles um mich in Verwirrung, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Meine Lippen kribbelten. In mir herrschte ein Feuerwerk abertausender Gefühle – sie tauchten auf, nahmen mein Bewusstsein ein und erloschen genauso schnell wieder – laut, bunt, chaotisch und übermütig.

Nach einer weiteren Ewigkeit wurde mir bewusst, dass er noch immer direkt vor mir stand und dass wir uns noch immer ansahen. Er lächelte leicht und schwieg – was sollte er auch noch sagen? Ich brauchte einen Moment, bis sich der Gedanken, dass er eine Antwort von mir erwartete, durch das Chaos in meinem Kopf gekämpft hatte und alles andere vorerst zum Schweigen brachte – die Zweifel, die Unsicherheit und das betäubende Glücksgefühl, die in mir um die Vorherrschaft rangen.

Jetzt musste mir nur noch ein akzeptabler Satz einfallen, schließlich hatte ich mich schon genug blamiert. Verdammt, es lief doch gerade sowieso alles aus der Bahn, da sollte ich mir nicht Gedanken über zweitrangige Dinge machen, was sollte noch schief gehen, vielleicht war nun endlich die Chance gekommen meine Seele zu erleichtern.

Scheiße! Jetzt war ich nervös.

„Du brauchst wohl noch etwas Zeit“, unterbrach Yamamoto das Schweigen, er machte bereits Anstalten sich umzudrehen um zu gehen.

„Nein!“ Nicht gehen! Ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen stieg. Hastig, ließ ich seinen Arm los, nach dem ich unbewusst gegriffen hatte um ihm vom Gehen abzuhalten.

„Ich... ähm...“ Also gut, jetzt oder nie! „Ist das dein Ernst?“

„Ja“, lächelte er sanft.

„Sicher?“, ich war immer noch misstrauisch.

„Hätte ich dich sonst geküsst?“

Jetzt begann mein Gesicht auch noch zu glühen: „...“

Ich haderte noch einen Moment, den er nutze um etwas zu sagen, was mich völlig davon überzeugte, dass jetzt sowieso alles egal war und ich einfach nur meiner Intuition zu folgen brauchte:

„Du hast dich im letzen Jahr verändert, bist mir ausgewichen, aber hast mich auch gleichzeitig heimlich beobachtet.“

Ich hätte wissen müssen, dass ich zu unvorsichtig gewesen war, aber ich hatte mir einfach nicht eingestehen können, dass meine Blicke zu auffällig waren und meine Ausrutscher, die mir, selbst, wenn ich mich zusammenriss, unterliefen nicht unbeachtet blieben. Meine Versuch seiner Nähe auszuweichen, weil mich sonst meine Gesichtsfarbe verraten würde und sie es schon das ein oder andere Mal fast getan hätte, weil er mir unbemerkt zu nah bekommen war, waren trotz allem immer wieder gescheitert. Mir hätte einfach klar sein müssen, dass mein Distanz gegenüber ihm nicht einfach unbemerkt geblieben war.

Wo er es doch sowieso schon wusste, konnte ich ruhig mit offenen Karten spielen.

Ich stellte mich auf die Zehnspitzen, hielt mich an seinem Pullover fest und küsst ihn – endlich.

Ich spürte, wie er seine Arme um mich legte und mich fest an sich zog. Er beugte sich leicht zu mir, sodass meine weichen Knie wieder festen Halt bekamen. Ich spürte, wie er das Lächeln auf seinen Lippen aufgab um den Kuss zu intensivieren. Er fuhr sanft mit der Zunge über meine Lippen, ich gewährte ihm Einlass.

Es fühlte sich gut an, verdammt gut und richtig.

Zum ersten Mal seit einem Jahr fühlte ich mich wunschlos zufrieden und glücklich.
 

--
 

tja, Takeshi provoziert in diesem Kappi Hayato ja ganz schön *lach*

nach dem Motto: „Auf den Busch klopfen und gucken, was raus kommt“ XD aber ich würde ihm das echt zutrauen

ich hoffe der Sinn seines Verhaltens ist deutlich rübergekommen
 

so, die letzten beiden kappis werden wohl relativ schnell hintereinander folgen, dass heißt aber auch, dass es diesmal vllt ein paar tage länger dauern kann.. mal sehen

bis dahin würde ich mich über Kommis sehr freuen^^
 

Kalahari

Future

Kapitel 4 – Future
 

Früher, vor vielen, vielen Jahren, war meine Welt trist und farblos. Beherrscht von Gefühlen, wie Misstrauen, Wut und Einsamkeit zog ich umher, schlug mich im wahrsten Sinne des Wortes durch.

Was war es schon wert zu leben? Ich lebte nur um des Lebens willen, nicht weil es eine Bedeutung für mich hatte. Ich war verraten worden, von meinem eigenen Vater – er hatte meine Mutter auf dem Gewissen –, lebte wie ein Ausgestoßener, auch wenn mich das nicht störte. Anders sollte mein Leben auch nicht sein.

Heute war alles anders. Meine Welt war bunt, voller Farben und Bewegung, mal chaotisch mal ruhiger – ein Abenteuer, das jeden Tag aufs Neue begann.

Grund für diese Veränderung waren zwei Personen.

Juudaime hatte mir einen Weg aus der grauen Welt in die bunte gewiesen – in seine Welt. Er hatte mich auf einem Pfad vorbei an all den traurigen Dingen der trostlosen Welt zum Tor aus Sonne und Licht geführt. Hatte meiner Welt eine neue Perspektive, ein neues Ziel, gegeben – einen Himmel. Klar und herrlich blau erstrahlte dieser über mir und begleitete mich fortan – machte sich sogar Sorgen um mein Leben und gab mir so endlich einen Grund zum Leben.

Und dann war da noch Yamamoto Takeshi, der harmlose Name verbarg seine wahre Natur und damit auch die starke Wirkung, die er auf mein Leben hatte.

Juudaime hatte das Tor geöffnet, doch unbemerkt und heimlich hatte Yamamoto die Farben, die Bewegungen, den Duft der neuen Welt zu mir getragen und mich so erst dazu verleitet durch das Tor zu treten – er hatte mir das Glück gezeigt.

Gemeinsam hatten die Beiden meinem Leben eine völlig andere und unerwartete Richtung gegeben.

Sie wurden zu den Grundbausteinen, zur Basis meines Lebens – die beiden wichtigsten Menschen überhaupt und der Kern meiner neuen, echten Familie.

Juudaime gehörte meine ganze uneingeschränkte Loyalität. Yamamoto hatte es sogar geschafft sich noch einen Platz darüber zu sichern, den ich niemals mit jemanden belegen hatte wollen – meine Liebe, mein Herz, und mein Leben gehörten ihm.

Mein Leben heute wäre ohne die beiden nicht möglich.

Wenn ich auch nur eine Konstante meines Lebens verlieren würde, dann würde ich das nicht überleben, ich wäre seelisch und körperlich am Ende.

Um das zu verhindern, galt es diese beiden Menschen für alle Ewigkeit mit meinem Leben zu beschützen und für sie alles zu tun, was nötig war um sie nicht zu verlieren.

Das waren der Grund und Sinn meines Lebens – ich hatte ihn endlich gefunden.
 

♣ - ♣ - ♣
 

Rascheln von Stoff, Nähe und noch bevor ich mich umdrehen und hochblicken konnte, spürte ich einen Rücken an meinem – seinen Rücken.

Er schwieg, anders als ich erhofft hatte, bis ich es schließlich nicht mehr aushielt: „Woher wusstest du, wo ich bin?“

„Weißt du noch, wie du dich damals fast mit Tsuna gestritten hättest? Da bist du auch hierhergekommen.“

Klar wusste ich das noch! Immerhin war das das erste und einzige Mal gewesen, dass Juudaime und ich verschiedener Meinung waren. Er hatte einst versucht uns aus den Mafia-Angelegenheiten rauszuhalten um somit den Kämpfen und dem täglichen Training Einhalt zu gebieten. Ich war damals sehr verärgert und verletzt gewesen, hatte versucht ihn von der Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit unsere Aufgabe zu überzeugen und damit, naiv wie ich war, fast einen Streit vom Zaun gebrochen. Meine Loyalität und Takeshi hatten mich damals zum Glück rechtzeitig wieder zur Vernunft gebracht und das ganze friedlich gelöst – damals, als alles anders war, als mein Herz noch im verborgenen für Takeshi geschlagen hatte.

Seit dem war viel geschehen, es hatte sich so vieles verändert: Meine Gefühle waren erwidert worden, viele Jahre des Glücks lagen hinter uns, in denen wir eine unvergessliche Zeit miteinander verbracht und eine glückliche Beziehung geführt hatten. Bis sich vor kurzem alles zu ändern begann.

Anfangs hatte ich versucht die Tatsache, dass wir begannen uns voneinander zu entfernen, zu verdrängen, hatte versucht unser Glück festzuhalten, mich an Takeshi und seine Liebe zu ihm geklammert – aussichtslos, sinnlos. Inzwischen hatte auch mein Herz begriffen, was mein Verstand schon lange begriffen hatte: Zwischen uns war nichts mehr wie einst – würde es vielleicht sogar nie wieder sein.

Es hatte damit angefangen, dass er immer nachdenklicher wurde – was normalerweise gar nicht seine Art war – immer öfter hatte ich ihn dabei erwischt, wie er tief in Gedanken versunken, Löcher in die Luft starrte. Gleichzeitig waren die Berührungen weniger geworden, zunächst die kleinen unauffälligen, dann die offensichtlicheren. Begrüßungsküsse wurden weniger und kürzer, bis auch die alltäglichen Liebkosungen zur Seltenheit wurden. Distanz herrschte zwischen uns. Letztendlich hatte auch ich etwas zu dieser Situation beigetragen. Seine geistige Abwesenheit hatte mich soweit verunsichert und dafür gesorgt, dass ich mich langsam verschloss.

Zweifel waren unaufhaltsam in mir hochgestiegen, fast so, als ob sie schon immer irgendwo in mir gelauert hätte um im richtigen Moment zu zuschlagen. Ich bekam Angst – Angst davor, dass unsere Beziehung zerbrechen würde. Angst davor, dass seine Gefühle über die Jahre verblasst waren, wie ein altes Bild, vielleicht sogar bereits endgültig erloschen waren. Ein Leben ohne ihn wollte nicht in meinen Kopf rein, das ging einfach nicht.

Ich wollte etwas dagegen unternehmen, versuchen ihn an unsere glücklichen Zeiten zu erinnern, an mich zu ketten, doch mir fiel nichts ein. Zweifel gruben sich immer tiefer in mein Herz: Was, wenn er all die Jahre mit mir gar nicht glücklich gewesen war, wenn sie ihm gar nicht so schön erschienen waren, wie mir? Meine Unsicherheit entflammte in mir den Gedanken, dass ich ihn vielleicht gar nicht wirklich gekannt hatte.

Ich hatte immer auf das vertraut, was er mir gesagt und gezeigt hatte – Liebe, Zuneigung, Lust uns so vieles mehr – aber was, wenn das alles nur gespielt war, wenn er in Wirklichkeit seine wahren Gefühle perfekt verschleiert hatte, so wie ich lange nicht gewusst hatte, dass sich hinter seinem Sonnenscheinlächeln eine ernste Seite verbarg, die ein guter Beobachter war. Zwar hatte ich damals nicht von dieser Seite wissen können, weil wir uns dafür nicht nah genug gestanden hatten, heute war das selbstverständlich anders, aber vielleicht hatte ich über die Jahre einfach übersehen, dass er sich veränderte, von Liebe geblendet – ich wusste es nicht.

Und dann war DAS geschehen und ich sah meine Zweifel bestätig. Meine Ausflüchte hatten an Kreativität verloren und ich war nicht länger in der Lage eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

So sprach ich schließlich die Frage aus, die mir schon seit geraumer Zeit auf der Zunge und dem Herzen lag: „Was sollte das?“

„Was meinst du?“

„Tu nicht so doof, du weißt genau wovon ich spreche.“

„Nein.“

„Du hast mich angelogen.“

„Wie?“

„Du hast gesagt, du musst deinem Vater aushelfen“, half ich ihm auf die Sprünge.

„Ja.“

„Aber ich habe euch gesehen.“

„Uns?“

„Ich habe gesehen, wie du mit Haru in der Stadt warst.“

Jetzt schwieg er.

„Überanstrenge dich bloß nicht bei der Antwort.“

Was für eine absurde Situation. Eigentlich sollte ich wütend auf ihn sein – war ich auch, aber nicht genug – stattdessen kam ich nicht drumherum seine Wärme zu genießen. Liebe machte einen wirklich blöd – und süchtig. Mir war fast so, als wäre die letzte Berührung dieser Art schone eine Ewigkeit her, dabei musste es erst heute Morgen gewesen sein, dass er mich zum Abschied umarmt hatte. Aber da Berührungen dieser Art in letzter Zeit so selten geworden waren, verlangte ich um so mehr nach ihnen.

„Warum?“, nahm ich das Gespräch wieder auf, ich wollte eine Antwort, egal wie sehr sie wehtun würde, darauf war ich vorbereitet – glaubte ich zu mindestens.

„Warum was?“

„Verdammt! Du hast mich doch genau verstanden!“, nun war ich doch richtig sauer. Ich sprang auf und drehte mich zu ihm um: „Gib es doch wenigstens zu!“

Nun drehte auch er sich zum, blickte mich an: „Ja, ich habe gelogen.“

Es tat weh. Ich war darauf vorbereitete gewesen, nach seinem Verhalten in den letzten Wochen war es sogar abzusehen gewesen, dennoch tat es furchtbar weh. Ich wollte ihn doch unter keinen Umständen verlieren.

Am liebsten hätte ich geschrien, hätte ihm sogar am liebsten direkt in sein gutaussehendes Gesicht geschlagen, doch ich hielt mich zurück.

„Was sollte das?“ Wieso bist du überhaupt hergekommen?“ Nicht, dass ich ihn nicht bei mir haben wollte, dass ich ihn dafür nicht dankbar war, aber ich verstand es nicht.

„Ich nehme mal an, du gibt’s mir keine Chance mich zu erklären?!“, er sah irgendwie nachdenklich aus.

„Da gibt es nichts zu erklären – ich bin schließlich nicht blind!“ Nur verliebt und stur, sonst wäre ich vielleicht schon längst gegangen. Aber so konnte ich es einfach nicht, dafür war er mir einfach viel zu wichtig.

Ein leises Seufzen glitt über seine Lippen, doch ich hatte es gehört. Nun richtete er sich ebenfalls auf: „Du warst schon immer so aufbrausend und stürmisch.“ Er lächelte sanft dabei.

Ich sah zu ihm hoch, er war immer noch größer als ich, daran hatte sich nie etwas geändert. Er sah mich ruhig an und auch ich erwiderte den Blick. Seine Augen waren braun, wie heiße Schokolade an einem kalten Wintertag oder einfach nur wie eine Tafel Schokolade: süß. Man konnte nicht genug bekommen, kurz, sie machten einen süchtig, besonders wenn man wusste, was einen noch erwartete. Ich hatte sie immer gemocht, besonders wenn sie ernst waren – so wie jetzt. Er wusste das.

„Ich wollte eigentlich noch mindestens acht Stunden damit warten, aber was soll’s“, meinte er schließlich und zog etwas aus der Tasche um es mir zu reichen.

Verwirrt blickte ich auf das Päckchen, was er mir ohne ein weiteres Wort in die Hand drückte. Acht Stunden? Und was sollte DAS denn nun schon wieder, hatte er mich denn noch nicht genug verwirrt? „Was ist das?“

„Mach es auf.“

Noch immer verärgert und inzwischen auch gereizt, weil er mich so lange auf die Folter spannte, riss ich die Schleife achtlos ab, dann das Papier. Was bildete sich dieser Baseball-Baka eigentlich ein? Ich zog eine Braue leicht in die Höhe, als ein Pappschächtelchen zum Vorschein kam. Ohne zu zögern klappte ich die rechte Seite auf und schüttelte den Inhalt achtlos in meine Hand.

Meine Augen weiteten sich, als ich einen schwarzen Ring mit kleinen Verzierungen erblickte, fragend sah ich ihn an.

„Naja, morgen ist doch unser Jahrestag und ich dachte nach 10 Jahren sollte ich dir endlich etwas Materielles schenken. Ich war mir nur nicht sicher, was am besten geeignet wäre und habe deshalb Haru um Hilfe gebeten, sie hat doch immer so viele Ideen und Ahnung von Schmuck“, erklärte er mir, sich verlegen am Hinterkopf kratzend.

Verblüfft sah ich ihn an.

„Und ich konnte dir doch schlecht die Wahrheit sagen, immerhin sollte es eine Überraschung werden. Naja und da ich meinem Vater sowieso gelegentlich helfe dachte ich halt, dass es die beste Ausrede wäre – das war wirklich nicht böse gemeint“, meinte er entschuldigend.

Verstehend nickte ich. „Baka“

„Ich weiß“, lachte er nun, während ich den Ring auf meinen linken Ringfinger schob, er passte wie angegossen. „Aber wie heißt es so schön?! Das Glück ist den Trotteln wohl gesonnen?!“

„Du bist wahrlich ein Idiot, das heißt: Idioten haben immer Glück“, knurrte ich.

Er war ein Idiot, dass war unbestreitbar, aber er war ein Idiot, den man irgendwie gern haben musste – der Idiot den ich liebte.
 

♣ - ♣ - ♣
 

Ich wachte davon auf, dass es kalt im Bett wurde. Unruhig wälzte ich mich eine Weile hin und her, bis ich schließlich genervt die Augen aufschlug. Wo war dieser verfluchte Idiot bitteschön? Im Bett auf jeden Fall nicht mehr, der Platz neben mir war leer und kalt. Verärgert richtete ich meinen Oberkörper auf und sah mich um. Der Boden war übersät mit unserer Kleidung, mal wieder, aber sonst war alles wie immer. Mein Blick blieb schließlich an der Tür haften, aus der Küche vernahm ich glucksen und klappern. Der Geruch von Kaffee und frischen Brötchen stieg mir in die Nase und prompt meldete sich auch schon mein Magen. Dennoch war ich immer noch müde und so nicht gewillt für diesen verlockenden Geruch aufzustehen.

„Takeshi! Komm wieder ins Bett, es wird kalt!“, rief ich also, in der Hoffnung, dass meine geliebte Wärmequelle nun endlich zurückkam. Heute war Sonntag, ich wollte ausschlafen, essen konnte ich später noch.

Endlich vernahm ich Schritte und er steckte seinen Kopf zur Tür herein, er trug eine Schürze, ein deutliches Indiz dafür, dass sich meine Nase nicht geirrt hatte. „Du bist schon wach?“

„Ja.“

„Na dann musst du dich noch einen Augenblick gedulden, ich bin sofort fertig.“

Mein genervtes Knurren überhörend verschwand er einfach wieder, dabei stellte ich fest, dass er nichts unter der Schürze trug. Ich konnte noch einen Blick auf seine nackte Kehrseite werfen. Hitze stieg mir ins Gesicht und ich vergrub es hastig in den Kissen. Baka. Wie konnte man nur so durch die Wohnung laufen?

Mit geschlossenen Augen wartete ich auf seine Rückkehr, er kam auch überraschend schnell wieder, begleitet von diesem guten Duft. Ich beobachtete ihn, wie er mit einem Tablett voll mit Kaffee, Brötchen und verschiedenem Aufschnitt – sogar Eier hatte er gekocht, dann hatte ich mir das Piepen vorhin wohl doch nicht eingebildet – herein balanciert kam.

„Frühstück im Bett?“

„Natürlich, unseren Jahrestag sollten wir in vollen Zügen genießen.“

Ach ja, ein kleinen Lächeln schob sich auf meine Lippen, als ich an gestern zurück dachte. Mein Blick glitt zum Nachttisch, wo der Ring lag – er war wirklich ein riesiger Idiot.

Scheinbar war er meinem Blick gefolgt, denn er stellte das Tablett behutsam auf die Minikommode am Fußende, warf die Schürze beiseite und krabbelte wieder zu mir ins Bett – endlich war es wieder wärmer. Er schlang seine Arme um mich und fragte leise: „Na gefällt er dir?“ Ich wurde rot. Der Ring war mir noch ein wenig peinlich, vielleicht, weil ich ihm so viel Sinn für Symbolik gar nicht zugetraut hatte. Ich küsste ihn sanft, er erwiderte ihn lächelnd.

Als wir uns wieder voneinander lösten, blickte er mich überraschend ernst an: „Ich bin froh, dass du dich wieder beruhigt hast.“ Er fuhr mir liebevoll durch die Haare. Den verwirrten Ausdruck auf meinem Gesicht schien er bemerkt zu haben, denn er fügte hinzu: „Du warst in den letzten Wochen so abweisend, hast dich zurückgezogen. Ich habe mir Sorgen gemacht!“

„Tut mir leid!“, mein schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus. „Ich...“ Ich war so ein Idiot, inzwischen schämte ich mich für meine Zweifel, bisher hatten wir uns doch immer uneingeschränkt vertraut, das war wohl auch der Grund, warum ich mich zwang weiterzusprechen: „Ich hatte Zweifel.“

Sein fragender Blick sagte mehr als alle Worte, die er in diesem Moment hätte verwenden können.

„Es tut mir leid. Du warst plötzlich so oft in Gedanken versunken, hast mich seltener umarmt und geküsst und ich bekam Zweifel und.... und hatte Angst. Ich habe gedacht, dass deine Gefühle für mich schwächer geworden sind und dann habe ich dich mit Haru gesehen und du hast mich sogar angelogen um dich mit ihr treffen zu können.“ Ich sprach leise, schaffte es nicht ihm in die Augen zu gucken, starrte deshalb auf meine Finger. Ich schluckte hart. „Ich weiß ja, dass du mich überraschen wolltest und das nur eine Notlüge war, aber irgendwie-“ Den Rest ließ ich unausgesprochen. Er wusste genau, was ich hatte sagen wollen, dass wusste ich.

Zwei starke Arme zogen mich eng an seinen warmen Körper.

„Tut mir leid, dass du es so missverstanden hast, ich habe gar nicht bemerkt, dass ich dich über die ganze Grübelei, für ein vernünftiges Geschenk, hinweg vernachlässigt habe.“ Ich nickte.

Wir schwiegen.

Mein Gesicht verbarg ich an seinem Hals und er strich mir sanft über den Rücken, während sein Kopf auf meinem ruhte.

„Und du schimpfst mich immer einen Idioten“, flüstere er, auch wenn ich es nicht sehen konnte wusste ich, dass er lächelte. Ich sagte nichts, ausnahmsweise ließ ich zu, dass er mich so nannte – es war fast so, als ob wir die Rollen getauscht hätten – aber nur fast.

Schließlich ließ er mich los. Ich sah in an, er lächelte immer noch, dann küsst er mich. Erst zärtlich, dann fordernd.

Schließlich lösten wir uns nach Luft schnappend. Ich spürte, wie er begann sich mit Küssen an meinem Hals herunter zu arbeiten. Ich legte den Kopf schief um ihm mehr Platz für seine Liebkosungen zu geben und schloss genießerisch die Augen. In solchen Momenten wurde mir immer bewusst, was eigentlich der Himmel auf Erden war – er.

Ihn zu spüren war schön, so schön, dass wir das Frühstück fast vergessen hätten, wenn unsere Mägen uns nicht laut knurrend daran erinnert hätten, während wir schließlich erschöpft, aber glücklich, ineinander verhakt da lagen.

Zeit also zu frühstücken und den Tag im Bett ausklingen zu lassen.
 

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so, kappi 5 liegt bei meiner lieben Beta-Leserin im Mail-Fach, sobald sie es gelesen hat und verbessert werde ich es hochladen

derweil hoffe ich das euch kappi 4 gefallen hat... es gab wie (angekündigt) einen zeitsprung...zwischen dem ersten und zweiten part diese kappi könnte man auch einen längeren oder kürzeren zeitraum ansetzten, aber das is relativ variabel. der zeitsprung zu anfang von kappi 5 wird diesmal eigentlich nur minimal sein... aber dafür wird es im letzten kappi auf jeden fall lustg.. es gibt special-guests XD
 

ich freue mich wie immer über jeden kommi^^

bis zum letzten kappi^^

LG Kalahari

Happiness

Kapitel 5 – Happiness
 

Das Vongola-Hauptquartier versank im Chaos. Nicht, dass dies nicht zum alltäglichen Wahnsinn gehören würde, aber heute war es besonders schlimm.

Die 500-Jahrfeier, anlässlich des langen Bestehens der Vongola-Famiglia, stand vor der Tür und als Rechte Hand des Bosses lag mir quasi die Leitung der Veranstaltung auf. Das Hauptquartier musste geputzt und hergerichtet, die Veranstaltungspunkte genau festgelegt und zugeteilt, sowie die Getränke und Gerichte ausgewählt und bestellt werden. Natürlich packte Juudaime kräftig mit an. Zusammen mit Chrome, Kyoko und Haru, die die Dekoration ausgewählt hatten, stellte er einen Plan von geeigneten Gerichten auf und auch bei der Organisation der Shows meldete er sich immer wieder mit genialen Vorschlägen zu Wort. Die Einladungen an verbündete Familien und Freunde waren allein von ihm angefertigt und verschickt worden. Wie er nebenbei noch den Papierkram, der täglich auf seinem Schreibtisch landete, bewältigte war mir ein Rätsel.

Seufzend streckte ich mich und stand auf um mein Büro zu verlassen. In letzter Sekunde wurden noch überall Veränderungen vorgenommen. Ich lieferte den endgültigen Verlauf für die Shows bei den Gruppenleitern ab. Zufrieden stellte ich fest, dass die Dekoration fast komplett war, nur ein paar Lampen wurden noch ausgetauscht.

Die Mädchen hatten zwar gute Ideen geliefert, doch bis wir uns auf eine endgültige Version geeinigt hatten, waren viele schlaflose Nächte vergangen. Ihre Vorschläge waren einfach zu bunt und meine zu schlicht gewesen, letztendlich hatte Juudaime eine perfekte Lösung gefunden, mit der alle zufrieden waren. Sogar Rasenkopf, sowie Mukuro und seine Begleiter waren beeindruckt gewesen. Takeshi hätte wohl alles gut gefunden, so war sein begeistertes Lächeln nicht wirklich aussagekräftig und Hibari hatte sich lange nicht mehr blicken lassen – ob er zum Fest kommen würde wusste bisher niemand, außer Dino vielleicht, denn der war gerade aus Japan gekommen und hatte gleich Juudaimes Eltern mitgebracht. Lambo und I-Pin waren noch auf Mission, sie wurden erst heute Abend zurück erwartet.

Ich machte mich auf zu Juudaimes Büro.

„Herein!“, ertönte seine Stimme, als ich anklopfte. „Oh, Gokudera, du bist es.“

„Juudaime!“

„Wie laufen die Vorbereitungen?“

„Fast abgeschlossen. Die Shows haben ihren Programmverlauf und die Dekoration ist auch fast komplett.“

„Gut. Und das Essen?“

„Die Getränke wurden gestern schon geliefert und beim Restaurant habe ich noch nicht angerufen, ich gehe aber davon aus, dass alles glatt läuft.“

„OK, überprüf es aber vorsichtshalber noch.“

„Natürlich.“

Seufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück. „Wirklich ein Haufen Arbeit das Ganze. Bin ich froh, wenn wir das hinter uns haben.“

Ich stimmte ihm zu: „Aber man feiert nun mal nicht alle Tage 500-jähriges Bestehen.“

„Natürlich, das ist schon etwas Einzigartiges. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Feier ein riesiger Erfolg wird. Kyuudaime ist auch extra aus seinem Strandhaus hergeflogen. Aber der ganze Besuch ist auch mit einer großen Verantwortung verbunden, nicht auszudenken, wenn etwas schief gehen könnte oder gar eine feindliche Familie diesen Abend zu einem Angriff nutzen will.“

„Ihr schafft das schon, Juudaime, außerdem ist das Gelände so gut wie möglich gesichert. Darüber hinaus stehen wir alle hinter Euch und sogar Reborn-san will mal wieder vorbei kommen. Es wird schon nichts schiefgehen“

“Ja. Danke, Gokudera. Ohne eure Hilfe hätte ich das wohl nie alles auf die Reihe bekommen.“

„Wenn Ihr uns nicht zur Seite gestanden hättet, wären wir doch alle bereits an den Vorbereitungen gescheitert.“

Wir lachten uns an.

Dann erinnerte ich mich an den eigentlich Grund meines Erscheinens: „Habt Ihr eigentlich die Rede schon fertig?“

„Ja. Ich hoffe, dass sie nicht zu lang geworden ist, außerdem war es ein harter Brocken Arbeit überhaupt einen anständigen Sinn hereinzubringen.“

„Ihr habt schon alles richtig gemacht!“, ermunterte ich ihn, wohl wissend, dass er sich mit Reden steht’s schwer tat. „Ich rufe noch bei dem Restaurant an. Wir sehen uns dann heute Abend vor deiner Rede.“

„Ja, bis dann.“

Ich verließ das Büro wieder und machte mich zu meinem eigenen auf.

Als ich eintrat fiel mir sofort auf, dass mein Schreibtischstuhl zum Fenster gedreht war. Kaum, dass die Tür hinter mir ins Schloss gefallen war, drehte sich der Stuhl und bestätigte meine Vermutung – Takeshi saß dort.

„Wo warst du denn so lange?“, fragte er fast schon schmollend.

„Ich hatte zu tun – nicht so wie du – das Fest will gut vorbereitet sein“, erklärte ich gespielt böse.

Er zog mich auf seinen Schoß und begann an meinem Hals zu knabbern.

„Du kriegst wohl nie genug?“, fragte ich schmunzelnd, während ich seine Zärtlichkeit genoss.

„Was kann ich dafür, wenn du in den letzten Tagen so beschäftigt bist?“, meinte er nur.

Dann küssten wir uns. Ich musste gestehen, dass ich diese spontane und überraschende Art von ihm sehr mochte.

„Warst du wieder trainieren?“, fragte ich ihn, als wir unseren Kuss gelöst hatten. Er roch nach Shampoo, als hätte er gerade geduscht, etwas, was er für gewöhnlich immer nach dem Training machte.

Er nickte und meinte: „Bald fangen wieder die Turniere an, da muss ich in Topform sein.“

Ich verdrehte genervt die Augen, sagte aber nichts, Baseball war nun mal seine Leidenschaft und ich hatte gelernt das zu akzeptierten.

Wir küssten uns wieder, diesmal länger – zärtlicher, verlangender.

„VOOIIII!!!!“, mit einem lauten Knall flog die Tür auf und aus den Angeln. Genervt löste ich mich von meinem Lieblingsbaseballfachidioten, die Bekloppten waren also angekommen.

„Warum wurden wir nicht vernünftig begrüßt?!!!“, meckerte der Schwertkämpfer der Varia. Waren wir bei der Planung anfangs davon ausgegangen, dass Mukuro und Hibari das größte Problem werden würden, war uns bei der Aufstellung der Gästeliste schnell klar geworden, dass das Auftragskillerkommando der Vongola ein noch größeres Problem darstellen würde. Kaum waren diese eingetroffen schienen sich unsere Befürchtungen schon zu bestätigen und das Chaos begann.

„VOOOIII!! Wo ist dieser Feigling von Vongola-Boss? Er ist nicht in seinem Büro!“, meckerte Squalo derweil munter weiter.

„Ushishishi, der Prinz ist unzufrieden, er will eine des königlichen Geschlechts würdige Begrüßung“, ertönte auch schon die Stimme des irren Psychopathen.

„Bel-sempai~, wenn du die Dekoration zerstörst, kann das Fest heute Abend nicht stattfinden.“

„Schweig, Froggy, davon verstehst du nichts.“

„Das ist aber sehr rücksichtslos.“

„Ein Prinz darf tun, was ihm beliebt.“

„Bel-sempai~, das tut weh.“

„Ushishishishi.“

Ich stöhnte leise auf. Na toll, das hatte mir gerade noch gefehlt. Nicht nur, dass die Trommelfelder kurz vorm Platzen standen, nein, dieser ’Prince the Ripper’ war gerade dabei die mühsam erstellte Dekoration zu demolieren.

Konnte ja nicht noch schlimmer kommen!

Im nächsten Moment verfluchte ich mich für diesen unüberlegten Gedanken. Wir waren auf den Flur getreten und standen dort einem Bild des Grauens gegenüber. Auf die zerstörte Dekoration war ich bereits vorbereitet gewesen und dass die Messer neben dem Froschjungen auch die Wand getroffen hatten, war auch absehbar gewesen und so auch verkraftbar.

Doch der Rest? Squalo hatte es scheinbar nicht beim Schrein belassen, sondern einen großen Teil des Treppengeländers demoliert – um genau zu sein, war vom Geländer nicht mehr viel über. Der komische Paradiesvogel hatte scheinbar versucht die Dekoration zu retten, was allerdings bei seinem Geschmack selbstverständlich in einem Unfall aus unpassendsten Farbtönen geendet hatte – und dann noch diese entsetzlichen Schleifchen und Rüschchen! Xanxus hatte Vasen und andere Gegenstände durch die Gegend geschleudert und sein Whisky, den er gerade Squalo an den Kopf schleuderte, hinterließ hässliche Flecken auf Wänden und Teppich. Der Donnerwächter war wohl die einzige Person, die ruhig dastand und irgendetwas von ’Aufmerksamkeit vom Boss’ vor sich hinmurmelte, somit aber immerhin keinen weiteren Schaden anrichtete – nicht, dass das noch einen großen Unterschied gemacht oder gar die Situation gebessert hätte.

Kurz um: Es war die reinste Katastrophe.

Blieb nur noch zu hoffen, dass es den Rest des Vongola-Hauptquartieres nicht so schlimm getroffen hatte, sonst würden wir es nicht schaffen das Ganze bis zum Abend wieder herzurichten und somit die mühevoll organisierte Feier ausfallen. Ich musste mir dringend eine Beschäftigung für diesen irren Haufen einfallen lassen, sonst würden sie sich heute Abend wohl genauso daneben benehmen und eine ebenso große Katastrophe anrichten, wie jetzt. Unmöglich konnte ich zulassen, dass der Name der Vongola in den Dreck gezogen wurde.

Ich war von Anfang an dagegen gewesen sie einzuladen, auch Juudaime hatte, allein schon bei der Vorstellung, ein unglückliches – fast schon entsetztes bis gequältes – Gesicht gemacht, aber die Varia gehörten nun einmal zur Vongola, sie nicht einzuladen kam einfach nicht in Frage. Einmal abgesehen davon, dass sie bei einer Nichteinladung die Feier wohl in ein Blutbad verwandelt hätten, erfahren hätten sie davon nämlich so oder so – immerhin sprachen wir hier von den berüchtigten Varia, die zwar eine Menge Scheiße bauen konnten, aber sich ihren schlechten Ruf nicht nur dadurch verdient hatten. Als Auftragskillerkommando hatte man seine Ohren überall.

Jetzt hieß es also Ruhe bewahren und nachdenken – leichter gesagt als getan.

Takeshi ließ sich gerade zu einem Duell herausfordern – auf dem Flur des Vongola-Hauptquartieres!

Fran begann die Messer aus seinem Körper zu ziehen und sie zu verbiegen, was dazu führte, dass der wahnsinnige Prinz noch wahnsinniger wurde und kurz vorm Ausrasten stand. Xanxus versuchte Squalos Geschrei zu unterbinden, indem er ihn schlug, trat, an den Haaren zog und versuchte ihm diese in den Mund zu stopfen – und ich kam mir langsam aber sicher vor wie in einem Zoo: Wie auf Kommando riefen Takeshi, Squalo und Xanxus ihre Boxtiere und mir platze der Kragen.

Genau in dem Augenblick, wo alles aus dem Ruder zu laufen drohte – wenn es das nicht schon längst war – tauchte Juudaime auf! In Begleitung von Reborn-san und dem ehemaligen Vongola-Boss betraten sie den Flur über die demolierte Treppe – gefolgt von der überraschenden Feststellung, dass die Treppe doch noch so gut erhalten war, dass sie ihren Nutzern stand gehalten hatte. Innerhalb weniger Minuten war Ruhe eingekehrt und ich machte mich daran, dass Chaos zu beseitigen bzw. suchte die Angestellten auf, die ursprünglich mit dieser Aufgabe betreut worden waren. Wir hatten Glück, außer dem Treppenhaus und einem Großteil der Eingangshalle war alles heil geblieben. Zu allgemeinen Erleichterung würde die Veranstaltung im großen Saal stattfinden, dort gelangte man nicht so einfach hin – auch nicht die Varia.

Seufzend ließ ich mich schließlich auf meinen Schreibtischstuhl fallen. Takeshi hatte sich zu den Trainingsräumen verzogen, wo sich vermutlich auch der Rasenkopf aufhielt.

Ich nahm den Hörer in die Hand und wählte die Nummer des Restaurants – für heute Abend musste alles perfekt sein, doch bis dahin war es noch ein weiter Weg und dank der Varia auch ein hartes Stück Arbeit.
 

♣ - ♣ - ♣
 

Heute, genau einen Tag nach der 500-Jahr-Feier, gab es bei Juudaime eine kleine Extra-Party, nur für Famiglia und enge Freunde. Die Aufregung von gestern hatte sich schon längst wieder gelegt und das Hauptquartier war auch bereits wieder aufgeräumt worden. Zeit also zu entspannen.

Den Gedanken hatte Takeshi auch gleich in die Tat umgesetzt und dafür gesorgt, dass wir unser Privatleben, welches aufgrund der vielschichtigen und aufwendigen Feier und ihrer Vorbereitung in den Hintergrund gerückt war, wieder in voller Bandbreite auslebten.

Nicht, dass ich damit ein Problem hatte, im Gegenteil, ich hatte es bereits ersehnt und dem entsprechend auch genossen, aber diesen Umstand würde ich ihm niemals auf die Nase binden – auch wenn das vermutlich gar nicht von Nöten war, da mein Körper eine ziemlich deutliche Sprache in solchen Dingen sprechen konnte. Obwohl ich der Ansicht war, dass Juudaimes Feier vor ging, hatte ich mich letztendlich nicht gegen Takeshis nonverbale Überzeugungstaktik gewehrt.

Nun stand ich vor dem Spiegel. Genervt seufzend schloss ich auch die obersten beiden Knöpfe meines Hemdes.

Dieser Idiot! Warum ausgerechnet da?

Ergebens band ich mir auch eine Krawatte um, um das Bild zu vervollständigen. Mit einem prüfenden Blick in den Spiegel richtete ich sie.

„Was soll denn diese Krawatte? Das sieht total streng aus!“, die Stirn leicht kraus legend trat Takeshi an meine Seite und öffnete die Krawatte wieder, sowie anschließend auch die beiden obersten Knöpfe meines Hemdes.

„Tz, kümmere dich um deinen eigenen Kram!“, hastig zog ich die Hemdseiten wieder zusammen, doch er hatte es bereits gesehen und sein Sonnenscheinlächeln zog sich unnatürlich von einem Ohr zum anderen. Rasch gab er mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er die Krawatte über eine Türklinke hängte und nochmal alle Fenster kontrollierte – selbst die Mafia war bekanntlich vor Einbrechern nicht sicher.

Seufzend ließ ich meine Hand fallen und starrte mich im Spiegel an bzw. die Stelle unterhalb meines Halses. Derweil kam er wieder und fing an zu lachen, als er mich immer noch so dastehen sah. Mein verärgerter Blick brachte ihn zum Schweigen und er kam wieder näher auf mich zu.

Sanft fuhr er mir durchs Haar und meinte leise, aber versöhnlich: „Es ist doch nur ein Knutschfleck, nun stell dich doch nicht so an.“

„Pff, ich soll mich nicht anstellen? Hast du eigentlich eine Ahnung, wie peinlich das ist?“

„Peinlich? Aber, wieso denn?“

„...“ Idiot!

„Willst du damit sagen, du schämst dich für mich?“

„Nein! Aber, wenn es jeder sehen kann, ist das schon unangenehm.“ Vollidiot, das ist doch der komplette Blödsinn!

„Ja und? Ist dir nicht eigentlich immer egal, was andere sagen?“

„Schon, aber...“ Mensch, Takeshi, sonst bist du doch auch nicht so schwer von Begriff. Innerlich musste ich aufseufzen.

„Ist es wegen Tsuna?“

„...“ Ja auch, aber-

„Er weiß doch schon lange, dass wir zusammen sind – die ganze Famiglia weiß es doch.“

„Ach, dass verstehst du nicht“, beleidigt drehte ich mein Gesicht von ihm und dem Spiegel weg. Manchmal war er einfach nur der größte Idiot aller Zeiten – bei aller Liebe.

Ich spürte, wie er einen Arm um meine Schultern legte und mich sanft an sich zog. „Dann erklär es mir?“

„Ein Knutschfleck ist etwas intimes, dass zeigt man nicht einfach so rum“, sagte ich leise mit hochrotem Kopf.

Er lachte: „Und? Ich pass schon auf dich auf, wenn dich einer auslacht kriegt er es mit mir zu tun.“

Ich befreite mich aus seinen Armen: „Baka!“ Im nächsten Moment hielt er mich aber schon auf, indem er mich von hinten umarmte.

„Es ist OK, wenn es jeder sieht, ich habe damit kein Problem“, flüsterte er mir sanft ins Ohr.

Ich spürte, wie die Wärme seines Körpers meine Unsicherheit vertrieb. Es war albern, aber ich war mir wirklich nicht sicher gewesen, ob er das gut finden würde – einmal abgesehen davon, dass es mir peinlich war. Sein Optimismus hatte mir mal wieder Mut gemacht – scheiß doch auf die restliche Welt, was zählte war Yamamoto sowie Juudaime und die Famiglia.

Ich drehte mich grinsend um und küsste ihn sanft.

Eng umschlungen standen wir eine Weile da, dann riss uns das Klingeln meines Handys auseinander.

Genervt nahm ich ab und bereute es sogleich. Das Handy hatte zwar Juudaimes Handynummer angezeigt, doch am anderen Ende war Haru, die sich lautstark darüber beschwerte, wo wir denn blieben – diese Biest wusste genau, dass ich jede andere Nummer sofort weggedrückt hätte und hatte deshalb wohl Juudaime sein Handy abgeschwatzt. Mit einem „Jaja“ unterbrach ich ihre Schimpfspirale und legte einfach auf. Eigentlich hätte sie sich schon längst daran gewöhnt haben müssen, dass wir beide meist die Letzten waren.

„EXTREM!!!“, tönte es wie aufs Stichwort von draußen. OK, anscheinend waren wir doch nicht die letzten – es sei denn der Boxfreak war aus der Famiglia ausgetreten, was ich stark bezweifelte. Ich würde nie begreifen, nach welchem Plan der Rasenkopf sein Training ausführte – das war mir im Moment aber relativ egal, auch wenn ich nicht nachvollziehen konnte, wieso er gerade durch unsere Wohnsiedlung laufen und dabei auch noch so laut schreien musste. Tja, da war eben der Nachteil, wenn man im dritten Stock wohnte, ganz oben war sein Geschrei bestimmt nicht zu hören gewesen.

Takeshis fragender Blick brachte mich zum eigentlich Thema zurück und ich antwortete ihm knapp, da ich immer noch genervt von den Störungen war: „Haru.“

Anscheinend zog auch er es vor den seltsamen Zwischenruf zu überhören, er lachte lediglich: „Es gibt keine ungeduldigere Person als sie. Tsuna wird sich bestimmt wieder Vorwürfe machen, dass er sein Handy hat rumliegen lassen und sie uns deswegen gestört hat.“ Das war mal wieder einer der Momente in denen ich feststellen musste, dass Takeshi mich wirklich verdammt gut kannte, wobei das eigentlich gar nicht so schwer gewesen war – es gab nur eine Person die überhaupt das Recht hatte uns bei so etwas zu stören und dann auch nur, wenn es wichtig war.

Ich ließ mich erneut in seine Arme ziehen und küssen – ich hasste es einfach dabei unterbrochen zu werden.

Schließlich löste ich mich doch widerwillig von ihm. Es wurde wirklich Zeit, dass wir uns aufmachten. So zog ich ihn kurzerhand mit mir aus der Wohnung.

Kühle Abendluft schlug uns entgegen, als wir das Mehrfamilienhaus verließen. Die Sonne ging gerade unter, die letzten Strahlen tauchten die Umgebung in organerotes Licht. Dennoch war die herannahende Nacht bereits zu spüren – der Wind war kühler geworden. Genau diese Kombination bildete eine angenehme Mischung.

Takeshi griff nach meiner Hand und so machten wir uns schließlich schweigend auf den Weg.

Seit wir zusammen waren, hatten wir feststellen müssen, dass Worte immer weniger von Nöten waren. Wir verstanden uns auch so. Unsere im Einklang schlagenden Herzen hatten uns auf tiefst möglichste und engste Weise miteinander verbunden – das klang zwar total kitschig, aber es war aus unerfindlichen Gründen genau so.

Die Sache mit dem Knutschfleck hatte ich ihm schon längst verziehen, inzwischen war es mir einfach nur noch egal, sollte ihn doch sehen wer wollte. Wer meinte dumme Kommentare darüber fallen lassen zu müssen, war es nicht wert eines Blickes gewürdigt zu werden, geschweige denn meine Aufmerksamkeit zu erhalten.

Ich wusste, dass uns in unserem Leben nicht nur schöne Augenblicke erwarten würden, doch ich wusste auch, dass ich sie alle überstehen würde, egal wie schwer der Weg auch sein mochte.

Sein Glück zu finden war nicht einfach, es zu halten noch weniger, aber solange ich daran glaubte und darauf vertraute, dass unsere Bindung immer so bestehen bleiben würde, war ich bereit mich dem entgegen zu stellen.

Wenn man erst einmal wusste, wie sich wahres Glück anfühlte, dann war man bereit alles dafür zu tun und man war in der Lage Glück zu erkennen – egal welche Form es angenommen hatte – genau dieses Ziel hatte ich erreicht.

„Über was denkst du nach?“, unterbrach er meine Gedanken.

„Nichts wichtiges“, wehrte ich leicht schmunzelnd ab.

„Und das soll ich dir glauben?“, lachte er nur noch. Ich wusste, dass er keine wirklich Antwort darauf erwartete. So schnaubte ich lediglich verächtlich.

Lachend beugte er sich zu mir und küsste mich sanft auf die Stirn.
 


 

♣ - ENDE - ♣
 


 

--
 

so, dass wars...

Es ist vollbracht. Ich hoffe es hat euch gefallen ^^

Die Varia mit einzubringen, war eine Kurzschlussreaktion, ich dachte mir nur „So und jetzt muss jemand die beiden stören“ und ich wollte niemanden, der sich entschuldigend wieder verzeiht.. tja, und da fiel mir halt Squalo ein XD

Ich weiß ich bin ein ganz großer kleiner Freak*lach*

Die Szene mit Ryoheis Geschrei ist sinnfrei, aber weil meine liebe Freundin und Beta-Leserin Erdkoenig ihn unbedingt dabei haben wollte ist er halt da gelandet... die Sache mit dem Knutschfleck ist auch indirekt auf ihrem Mist gewachsen, weil sie mich erst auf die Idee gebracht hat XD

Tja, da kann man mal wieder sehen, was für einen Einfluss Beta-Leserinnen eigentlich haben *lach*
 

An der Stelle möchte ich mich bei all meinen fleißigen Kommischreibern bedanken

VIELEN DANK!
 

Und ein großes Lob geht natürlich auch an meine Beta-Leserin, dass sie sich meine unzensierten, grammatikalisch miserablen Schreibarbeiten durchgelesen hat und später auch noch die zensierten, verbesserten, grammatikalisch besseren, abgetippten Texte: VIELEN DANK!^^ *knuddel*
 

So und das war jetzt das definitive finale Ende.. ich hoffe ihr hattet genauso einen Spaß beim Lesen wie ich und es hat euch gefallen^^

Danke, dass ihr den FF bis hierher mitverfolgt habt^^
 

PS: Auf meinem Schreibblock liegt ein OS zum Paaring 8059, den ich gedenke in der kommenden Woche abzutippen, wer Interesse hat bzw. jetzt noch nicht genug von mir kann gerne reinschauen... ich würde mich sehr freuen

Wer will wird selbstverständlich auch benachrichtigt^^
 

LG Kalahari



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Erdkoenig
2011-03-11T18:53:25+00:00 11.03.2011 19:53
BITTÖÖÖ <3 *zurückknuddel* Tja~, ich muss aber sagen, ich übe nicht nur als Beta-Leserin großen Einfluss auf dich aus xDDD Wir beeinflussen uns doch sowieso ununterbochen gegenseitig. Ich denke, wenn ich behaupte, dass die Hälfte aller Ideen entweder auf gemeinsamen Mist gewachsen ist oder wir uns indirekt immer auf sowas bringen (wie z.b. das mit dem Knutschfleck :/ Das meint ich doch gar nicht ernst xDD)
lieg ich gar nicht so sehr falsch |D

Kyaaa~ ♥ Danke nochmal für Ryoheis Auftritt xDD Er ist wirklich sinnfrei, aber ich mein, wir wollen ja nicht, dass meine Lieblingscharas zu kurz kommen, ne? ;D

Und die Variaaa~ <3 Ich finds so genial, dass du sie eingebracht hast xDD Hast du toll gemacht *Keks reich*
Wie Bel die Deko zerstört und Froggy dann mit seinen Messern durchbohrt xDDD Ich kanns mir bildlich vorstellen ^^

*_* Jetzt tipp schön weiter deinen OS ab, sonst gibts Ärger D<
Von:  Bakamoto
2011-02-27T20:05:52+00:00 27.02.2011 21:05
Die Szene in Gokuderas Büro wo Takeshi auf ihn wartet kann ich mir lebhaft vorstellen <33
OMG und das Erscheinen der Varia *lachflash* voll genial xDDD <33
Liebe <333~
Ernsthaft so Göttlich xDD
Ich finds nicht nur wie im Zoo eher noch wie im Kindergarten <333
Aber sehr realistisch xD~
Und voll süß wie peinlich Hayato der Knutschfleck Ist *3*
Aber total süß <333~
Ich mag das Ende <333~
Ich steh ja eig echt mehr auf Drama aber bei dir ist das voll schön <333~

Uwhh~ udn ich mag deinen OS lesen =3 <333~
Von:  Ishizuka-Kazumi
2011-02-27T17:59:02+00:00 27.02.2011 18:59
Aaaw~, ich liebe die FF einfach! *w*
Es ist einfach super geworden, ich hab mich total festgelesen...
Ich kann einfach nichts dazu sagen, außer, dass du es einfach toll gemacht hast!
Solche Freak machen das Leben einfach schöner~ xD
Ich find's toll, dass du das hier geschrieben hast!
Sinnfreie Aktionen, sind auch schön!
Also nebenbei auch Dank an die Beta-Leserin xD
Über 'ne Benachrichtigung zum OS würde ich mich total freuen!
GLG, Kazumi
Von:  Erdkoenig
2011-02-27T14:21:21+00:00 27.02.2011 15:21
Ich hab ja schon angekündigt, dass ich dieses Kapitel jetzt offiziel zu meinem Lieblingskappi ernenne! *___*
Das ist soooooo süüüüß! Und ich liebe es einfach, wie du Gokuderas Gedanken darstellst! Ich find die beiden sind auch hier wieder IC!
Ansonsten kennst du ja meine Meinung schon xD Hast dich schließlich köstlich über meine Kommis amüsiert.
Da bleibt mir nur noch zu sagen: Ich freu mich auf die Special-Guests xDD Ich kenn sie ja alle schon *ggg*
Von:  Bakamoto
2011-02-25T19:14:08+00:00 25.02.2011 20:14
Du hast ja ernsthaft einen Zeitsprung über mehrere Jahre gemacht Q_____Q
Ich finde Yamamotos Verhalten sehr amüsant, wenn man den Grund weiß, aber auch nachvollziehbar. Und die Reaktion auf sein Verhalten von Goku sehr nachvollziehbar.
Und Gokuderas Gedanken finde ich auch sehr IC~ ich denke nämlich, dass er auch so eine Person ist, die sich an die Liebe klammern würde und in der Liebe versinkt.
Also das Kapitel ist dir wieder gelungen~ Es ist wirklich schön~ Ich mag einfach wie sehr du die Gedanken von Gokudera auch rein bringst und alles *Q* Das ist so schön *Q* <333~
Ich freu mich schon auf das letzte Kapitel =D <3~
Aber ich nehm mal an, dass der Ring schwarz ist hat keine Bedeutung oder?
Von:  Ishizuka-Kazumi
2011-02-24T20:14:04+00:00 24.02.2011 21:14
Oooh~, armer Goku...
Ich hab richtig Mitleid mit ihm... gehabt xD
Der nfang war wirklich schön doppeldeutig, und ich hab mal wieder voll an der Wahrheit vorbeigepeilt X'D
Die Geschichte ist einfach süß, muss man sagen!
Ich kann mir alles so schön vorstellen xD
Eine neue Fanfic, die ich immer lese, wenn ich sonst nichts zu tun habe, ist geboren xDD
GLG, Kazumi, die bereits sehnsüchtig auf das große Finale wartet xD
Von:  Bakamoto
2011-02-22T17:13:53+00:00 22.02.2011 18:13
1. Feststellung dass das 3.chapter hier oben ist (und noch nicht auf fanfiction xD~ Also bin ich mal so frei hier weiter zu kommentieren <3

2. Ich liebe das Chapter *Q*!!!!!!

Also~ mit der Déjà-vu-Szene hatte ich ein kleines Problem~ mein Kopf fing an zu qualmen, als er versuchte zu trennen was gerade passiert und was auf der Klassenfahrt passiert war~ Vielleicht liegt das aber auch an meinen Kopfschmerzen =O~
Aber das mit Reborn, der Tsuna treten wollte, etc. War doch jetzt auf der Klassenfahrt passiert und nicht im Urlaub?

Auf mich hat es den Eindruck, als würde Goku immer freundlicher werden =D~ Aber nicht so, dass ich sagen würde, dass es OOC ist, ich finde es nach wie vor IC <3~ weil seine Freundlichkeit auch mit "Liebe" erklärbar ist <3~
Und ich liebe seinen Ausraster *Q*~ Wo er Yama fast sagt, dass er ihn liebt *Q*

Und ich finde Yamas Verhalten auch IC!!~ Okay.. eig finde ich, dass niemand außer Amano-sensei Yamamoto richig treffen kann, weil er so ein variabler Charakter ist. Aber ich finde sein Verhalten voll gut =O!! Ich kann mir sogar vorstellen, dass er das mit den gefühlen auhc so checkt und so macht und so =O!!!!
aww~
Von:  Ishizuka-Kazumi
2011-02-21T19:08:13+00:00 21.02.2011 20:08
Aaaww~ ihr erste Kuss <3 *w*
So was lässt Fangirl-Herzen doch höher schlagen!
Ich kann Yamamotos Verhalten prima nachvollziehen...
wenn er es anders gemacht hätte, wäre wohl mehr als ein Jahr dabei vergangen xD
Und jetzt sind sie so ein süßes Pärchen~ ^^
Und ein weiteres Fangirl sitzt wieder da und wartet auf die geniale Fortsetzung... xD
GLG, Kazumi
Von:  Erdkoenig
2011-02-19T11:51:15+00:00 19.02.2011 12:51
So~, jetzt komm ich endlich mal dazu auch das 2. Kappi zu kommentieren *gg*
Ich mag dieses sogar noch mehr als das erste(oh Überraschung xD), weil Goku so schön leidet und sich so viele tiefgründige Gedanken macht. Die seelische-Kaputtheit hält sich noch in Grenzen, ist aber bereits im Anfangsstadium xD
Trotzdem ist er natürlich noch absolut IC!
Ganz besonders liebe ich die Stelle in der Dusche und wie er das Wasser mit dem Regen vergleicht, sowie die, wo er alle anderen Mitglieder der Famiglia durchgeht, in die Yamamoto sich noch verlieben könnte. Es zeigt so gut wie verzweifelt er ist =)
Allgemein werden seine Gefühle das ganze Kapitel über sehr gut deutlich!
Wie ich zu dem Hafen stehe, weißt du ja eigentlich xD Auch wenns absurd ist, kann ich es mir aber trotzdem total gut vorstellen. Nya, solange Hibari einverstanden war xD
Hast du schön gemacht, Bel-senpai! <3
Und jetzt tipp weiter ab, sonst leih ich mir Dinos Peitsche, komm vorbei und hau dir auf die Finger! >D
Von:  Ishizuka-Kazumi
2011-02-14T16:06:21+00:00 14.02.2011 17:06
Hach, ich liebe 8059~ <3 (Überwältigender Anfang, ich weiß xD)
Ich weiß gar nicht, was du hast, die sind alle absolut IC,
man könnte das so wunderbar als Original-Novel zu Reborn! abdrucken oô
Außerdem kommen Gokuderas Gefühle total überzeugend rüber, ich kann's nicht nur nachvollziehen,
ich fühle mich sogar langsam selbst richtig verliebt - in diese Fanfic xD
Jetzt muss ich wohl wieder bis zm nächsten Wochenende warten.. schwierig ^^;
MAch bitte weiter so!
GLG, Kazumi


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