Lizzy´s Tochter von weisserose (Eine Stolz und Vorurteil FF) ================================================================================ Kapitel 6: Alles Gute oder auch nicht ------------------------------------- Auf Pemberly sah sie ihren Vater sehr selten, meist nur zum Abendessen. Sie merkte, dass sie immer unglücklicher würde. Natürlich hatte sie den Tag mit ihm sehr genossen aber das kam nicht öfters vor. Sie ging immer wieder zu ihm und schlug ihm vor, etwas zu unternehmen, ins Kino oder ins Cafe zu gehen, aber sie erhielt immer die gleiche Antwort, nämlich dass er zu beschäftigt sei. Zwar unternahm sie viel mit ihrer Tante, aber sie wollte mehr mit ihm unternehmen, wie den einen Tag in London. Sie saß in ihrem Zimmer und merkte, dass sie eigentlich alles hatte, was sie wollte, aber dass sie nicht so glücklich war. Im Gegenteil, sie war glücklicher gewesen, als sie William noch nicht kannte. War es das, wovor ihre Mutter sie hatte schützen wollen?, fragte sie sich. Rachel sah zu ihrem Kleiderschrank und überlegte, ob sie packen sollte. Im Inneren wusste sie, dass sie nach Hause nach Meryton wollte, aber dann fiel ihr ein, dass ihr Vater noch Geburtstag hatte. Deshalb beschloss sie zu bleiben. Ganz Pemberley war heute auf den Beinen, denn alles musste für den Geburtstag des Hausherren hergerichtet werden. Mrs Reynolds lief durch das Anwesen, um sicherzugehen, dass die Dienstmädchen gute Arbeit verrichten. William bekam nichts davon mit, im Gegenteil; er war selbst im Stress, denn das Kartellamt hatte nichts gegen die Verbindung mit Frankreich auszusetzen. Heute sollten vor der Party die Einzelheiten über den Vertrag besprochen werden. Wenn es wirklich dazu kommen würde, wäre es das Größte, was er in seiner Karriere geschafft hatte und er war sich sicher, dass sein Vater stolz auf ihn wäre. Er lehnte sich einen kurzen Augenblick in seinen Sessel zurück, um in Ruhe seinen Kaffee zu trinken, dabei fiel sein Blick auf kleines eingepacktes Päckchen mit einem Umschlag. William nahm es zu sich und las zuerst die beiliegen Karte. „Alles Gute zum Geburtstag, hier ein Geschenk für dich. Ich hoffe es gefällt dir und du hast es noch nicht... Nur wusste ich nicht, was man einem schenkt, der schon alles hat. In Liebe deine Rachel“ Er klappte die Karte zusammen und nahm das Geschenk in die Hand. Darcy überlegte, wann er zuletzt ein Geschenk bekommen hatte, mit seiner Schwester hatte er ausgemacht, dass sie sich nichts schenken, weil sie im Grunde alles hatten. Sie gingen dann lieber nochmal in Ruhe essen oder machten sich so einen schönen Tag oder Abend. Vorsichtig strich er über das kleine Päckchen, bis er es dann endlich öffnete. William machte es nicht gerade schnell auf, denn er wollte es genießen. Aber endlich schaffe er es und zum Vorschein kam eine CD von A-ha, besser gesagt das Best-of-Album. Dieses zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, es war zwar nur ein kleines Geschenk, aber ihm bedeutete es in diesem Augenblick sehr viel. Er erhob sich augenblicklich und legte die CD in seine kleinen Anlage ein. Als das erste Lied ertönte, war er erstaunt wie gut er noch die Texte kannte. Rachel saß im Salon und las, als Mrs Reynolds zu ihr kam. „Miss Bennet, Miss Darcy möchte, dass ich Sie zu ihr bringe. Würden Sie mir bitte folgen?“, sagte sie höflich. „Klar“, antwortet Rachel und legt ihr Buch erst mal zu Seite. Sie folgte der Hausangestellten zu Georgianas Zimmer. Als das Ziel erreicht war, klopfte Mrs Reynolds an die Tür und wartete dann auf eine Antwort. „Herein“, rief sie endlich und Rachel konnte nun eintreten. „Ich glaube, damit werde ich nie zu recht kommen“, sagte sie etwas lachend. Auch Georgiana stimmte mit ein. „Ich wollte dich sprechen, weil ich dir etwas geben will“, sagte sie und zog eine kleine Schachtel aus einem Schrank hervor. Dann reichte sie es Rachel, damit die es öffnete und sie tat wie befohlen. Zum Vorschein kam Diadem, was aus Weißgold war und mit drei Perlen besetzt war. Vorsichtig nahm es Rachel in die Hand und bewunderte es. „Es ist wunderschön“, kam es nur von ihr. „Es ist ein Familienerbstück, das an jede Erstgeborene weitergereicht wird und da ich keine Kinder habe... steht es dir zu.“ „Aber ich kann so was doch nicht annehmen, es ist viel zu kostbar. Außerdem habe ich auch keine Gelegenheit es zu tragen.“ „Doch heute Abend, es passt wundervoll zu dem Kleid“, sagte Georgiana und lächelte ihre Nichte an. Rachel nickte bestätigend. „Es tut mir leid, aber ich habe noch viel zu tun für die Geburtstagsfeier. Wir sehen uns später“, sprach sie und erhob sich. Den Rest des Tages musste Rachel vieles über sich ergehen lassen. Aber es war ihr nicht unangenehm, eher das Gegenteil war der Fall. Sie bekam wieder ein richtiges Wohlfühl-Programm. Immer mehr Gäste kamen und der Ballsaal füllte sich immer schneller. William und Georgiana, ihre Gäste, unter den auch Wickham, Bingley mit seiner Schwester und viele Geschäftspartner waren, kamen rasch in den Saal. Rachel stand noch in ihrem Zimmer und betrachte sich noch einmal im Spiegel, als sie feststelle, dass alles perfekt saß, holte sie nochmal tief Luft und ging zum Ballsaal. An der großen Treppe blieb sie noch ein letztes Mal stehen und ging dann langsam hinunter. Vielen Gästen fiel sie sofort auf und sie sahen zu ihr. Auch Williams Blick fiel auf seine Tochter, sie sah wunderschön aus, fand er, als er das Kleid sah. Es war in ein langes, in einen zarten Fliederton getauchtes Kleid, von dem das Oberteil wie eine Corsage war, nach unten wurde das Kleid etwas weiter. Ihre Haare waren perfekt zu einer Hochsteckfrisur gemacht worden, wobei das Diadem eingearbeitet worden war. Auch Miss Darcy sah ihre Nichte und war begeistert von ihrem Aussehen. Als sich William wieder etwas gefangen hatte, ging er zu ihr. „Du sieht wunderschön aus“, sagte er leise zu ihr. „Danke“, kam es von ihr. Dann nahm er ihre Hand und führte sie in den Ballsaal, um ihr eigene Personen vorzustellen. Ihr Blick fiel zu der großen Treppe, die sie vor wenigen Minuten selbst hinunter gegangen war, und sah wie ihre Mutter in einem weißen Cocktailkleid die Stufen hinunter ging. Sofort rannte sie zu ihrer Mama und nahm sie in die Arme. Lizzy erwiderte die Umarmung, da sie ihre Tochter sehr vermisst hatte. „Oh Rachel mein geliebtes Kind. Du hast mir so gefehlt“, sagte sie ihr ins Ohr. Auch William Aufmerksamkeit, der bei Caroline und Charles stand, wurde geweckt. Miss Bingley folgte seinem Blick und obwohl sie Lizzy nicht kannte, wusste sie genau wer diese Person war. „Was machst du hier?“, fragte Rachel nun verwundert ihre Mutter. „Georgiana wollte, dass ich komme, damit du dich hier nicht zu sehr langweilst. Du sieht wunderschön aus“, sagte Lizzy freudig. „Du siehst auch umwerfend aus“, erwiderte Rachel zu ihrer Mutter. Elizabeth erblickte William und trat langsam mit ihrer Tochter zu ihm. Innerlich war sie nervös, aber sie zeigte es nicht nach außen. Sie hatte sich gefragt, wie das erste Treffen nach den 18 Jahren sein würde und wie er aussehen würde. Er hatte ihre Erwartung erfüllt, sogar übertroffen. „Hallo William“, sagte sie zu ihm. Auch er war von ihr mehr als begeistert und alle Gefühle für sie kamen wieder hoch. Er bekam nur ihren Namen raus. Beide sahen sich tief in den Augen. Sofort mischte sich Caroline ein, da sie es nicht mehr aushielt, nur zuzusehen. Sie reichte die Hand und sagte hochnäsig: „Guten Abend, Sissi. Ich bin Caroline Bingley, eine Freundin von William“ „Ich bin Lizzy, nicht Sissi, aber es freut mich, Sie kennen zu lernen.“, kam es von ihr nur höflich und schüttelte ihr die Hand. „Ja, was für eine hübsche Überraschung, Sie kennenzulernen. Aber wie ich sehe, kommen Sie alleine klar. Aber William, du kennst doch bestimmt einen Tanzpanter für Sissi.“ „Sie heißt Lizzy oder Elizabeth, schon wieder vergessen? Aber er kann sie auch selbst auffordern“, mischte sich nun Rachel ein, die die Blicke ihr Eltern bemerkte. Caroline lachte etwas auf, aber sie verstummte, als sie sah, dass Wiliam Lizzy seinen Arm anbot. Elizabeth nahm es gerne an und folgte ihm auf die Tanzfläche. Rachel warf Caroline noch schnell einen bösen Blick zu und dann folgte sie ihren Eltern. Eigentlich sollte er den Eröffnungstanz mit seiner Schwester tanzen, aber das war in diesem Moment vergessen. Kaum standen die beiden auf der Tanzfläche, begannen sie sich zu der Musik zu bewegen, es war eine langsame Melodie. Caroline gesellte sich zu Wickham. Diese fing zu sofort an, mit ihr zu sprechen. „Ist das nicht großartig? Alle wichtigen Leute sind gekommen, das zeigt, dass es mit Frankreich gut verlaufen wird.“ „Woher nimmst du diese Ruhe? Er tanzt mit dieser Person und dich kümmert nur dein Geld. Wir hatten eine Abmachung“, kam es etwas wütend von ihr. „Keine Sorge, das wird schon. Ich habe mich Lizzy schonmal entledigt und ich werde es wieder schaffen. Nur diesmal mithilfe ihrer Tochter.“ Rachel, die gerade eine kleine Runde ging, hörte es und sagte wütend: „Was? Sie meine Mutter erledigt?“ „Das sagt man nur so, bleib ruhig“, sagte er und ging weg. Doch Rachel folgte ihm und schrie schon fast: „Sie haben meine Mutter von ihm weggeschickt?“ Caroline greif nach Rachels Arm und zog sie schnell in ein anderes Zimmer. Rachel wehrt sich, doch half es ihr nicht. „Caroline LASS MICH LOS“, rief sie immer wieder. Aber Miss Bingley dachte nicht mal im Leben daran. Sie kam an einem kleinen Abstellraum für die Angestellten vorbei und stupste Rachel in dieses kleine Zimmerchen, was dann direkt verschlossen wurde. „Caroline Caroline“ rief Rachel immer wieder und versuchte, die Tür zu öffnen. William und Lizzy bekamen das nicht mit. Beide genossen den Augenblick, aber als Lizzy das Schweigen nicht mehr aushielt sagte sie: „Weißt du noch, wie du mir das Tanzen beigebracht hast? Ich bin dir nicht gerade selten auf die Füße getreten.“ Er lächelte und sprach: „ Noch eine Woche tat mir der Fuß weh.“ „Du hast mir oft geholfen.“ „Wie auch für deine Prüfung.“ „Ich habe dir immer vertraut, William“, sagte sie liebevoll. „Das ist mir nicht genug“, kam es kühl von ihm, „Du hast dich nicht verschiedet und bis einfach gegangen.“ „Aber das wolltest du“, sagte sie mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut. „Das wollte ich?“, kam es nun von ihr in der gleichen Art. „Alles was ich wollte, war eine Chance!“ „William, du hättest 18 Jahre lang jede Chance. Ich habe immer drauf gewartet, dass du wieder zu mir kommst.“ Dann war der Tanz leider schon zu Ende. Der nächste war eigentlich mit seiner Tochter vorgesehen, suchend sah er sich nach ihr um. „Wo ist Rachel?“, fragte er Lizzy und Caroline, die auch schon bereit stand. „Ich werde sie suchen“, bat sich Lizzy an. „Oh, wenn sie verschwunden ist“, sagte sie und ging auf Wiliam zu, dass er keine andere Wahl hatte, als mit ihr zu tanzen. Sie lächelte zufrieden. Rachel hörte aus dem Zimmer, wie nun eigentlich ihr Tanz beginnen sollte. Den ganzen Tag über hatte sie sich auf den Tanz gefreut. Nochmal versuchte sie die Tür aufzubekommen. Nun schlug sie auch schon gegen die Tür. Lizzy suchte sie und war in der Nähe des kleinen Zimmers. Ein Klopfen erweckte ihre Aufmerksamkeit, sie schritt näher und hörte auch ihre Tochter um Hilfe rufen. Sofort öffnete Lizzy die Tür. Überglücklich fiel Rachel ihrer Mutter in die Arme. „Schhh, schon gut. Wie ist das eigentlich passiert?“ „Es war Caroline Bingley, sie hat mich hier eingeschlossen“, erklärte sie ihr. Dann machten sich bei Frauen auf, zurück zu den anderen Gästen. Als sie dann Caroline mit ihrem Vater und einem so selbstgefälligen Blick sah, wurde sie wieder wütend. Sie ging zu ihr und Lizzy folgte ihrer Tochter. „Caroline, wie können...“, sagte Rachel und baute sich vor ihr auf. „Komm, mach jetzt keine Szene“, unterbrach sie Rachel wollte sie an der Schulter fassen. Aus Angst, dass es wieder passieren könnte, schlug Lizzy die Hände weg. „Hey, nicht anfassen, sonst haben sie keine Szene, sondern ein ganzes Musical“, drohte sie ihr. Caroline zog sofort ihre Hände wieder zu sich. Nun sah Rachel zu ihrem Vater, der alles schweigend mit ansah. Gerade das war in diesem Moment einfach zu viel für Rachel, damit hatte er sie zu sehr enttäuscht. Sie dreht sich um und ging zur großen Treppe, sie wollte nun einfach nur noch weg. Lizzy konnte sich gut vorstellen, was in ihr vorging und folgte ihr. Nur einen Augenblick später folgte William den beiden Frauen. Als er an der großen Treppe ankam, rief er nach seiner Tochter und bat sie zu warten. Sie blieb nur kurz stehen. „Nein“, sagte sie nur und nahm das Diadem aus dem Haar und reichte es ihm. „So will ich es nicht. Auch wenn ich immer ein Vater haben wollte. Ich habe es mir so sehr gewünscht, jetzt kenne dich zwar, aber ich habe nicht das Gefühl einen Vater zu haben...“, fügte sie hinzu. „Aber ich könnte...“, sprach er, aber weiter kam er nicht, da sich eine andere Stimme einmischte. „William. Er ist da und will nun mit dir sprechen“, sagte Wickham, der das Schauspiel sehr genoss. Darcy war hin und hergerissen, um was er sich nun kümmern sollte. „Geh nur... das Geschäft wartet“, kam es von Rachel, dann dreht sie sich um und ging. Lizzy, die alles schweigend mit ansah, folgte wieder ihrer Tochter. Sie konnte verstehen wie es in ihr Tochter aussah. Darcy sah seiner Tochter noch nach bis sie außer Sichtweite war. Er wusste nicht, was er tut sollte, er fühlte sich leer. Er atmete einmal tief durch und ging dann zu dem Geschäftspartner. Es war noch früh am Morgen, als Rachel und Elizabeth abreisen. Sie wollten nicht nochmal auf William treffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)