Die neue Hüterin von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Was lange währt wird endlich Gut, oder? -------------------------------------------------- Hier ist endlich das vierte Kapitel. Sorry, daß es so lange gedauert hat, aber ich habe zwischendurch schon an den nächsten drei Kapiteln gearbeitet, und da ist dieses hier einfach nicht fertig geworden, außerdem ist es etwas lang geraten. @ AmazoneShampoo: Vielen Dank für den netten Kommentar.*megafreu* So, nun will ich euch nicht länger warten lassen. Schon geht es los und ich wünsche euch viel Spaß. Achja, bevor ich es vergesse, hier ist noch schnell eine Sonderzeichenerklärung. "..." jemand spricht <...> jemand denkt °...° Gesagtes im Text oder Erinnerung an etwas gesagtes im Text *...* ein geschildeter Traum Kapitel 4 +Was lange währt wird endlich Gut, oder?+ Nachdem sie fast das ganze Gebäude abgesucht hatten, und dabei niemandem über den Weg gelaufen waren und auch Kouji nicht gefunden hatten gingen sie zurück in das Zimmer in dem sie diese Nacht verbracht hatten. Peinlich berührt blickte Mai sich kurz darin um. Es war nicht gerade ordentlich, ihr Schlafanzug lag in einer Ecke auf dem Boden, ihre Waschsachen standen rum, ihre Bürste lag auf dem kleinen Tisch zwischen den Tellern, ihre Schuhe standen so wie sie sie ausgezogen hatte vor der Tatami-Matte, die noch nicht weggeräumt war, während man nicht ein eiziges Teil von Chichiris persönlicher Habe sah. Leise seufzte sie und begann ihre Sachen wegzuräumen. Als sie nach wenigen Minuten fertig war blickte sie den Seishi an, der sie freundlich anlächelte. "Was grinst du mich so an?" Bevor Chichiri ihr antworten konnte wurde an die Tür geklopft. "Mai, Houjun, seid ihr hier?" "Ja, komm rein Kouji, die Tür ist nicht versperrt." "Wo wart ihr beiden denn? Ich war vor einer Stunde schon hier um euch zu holen, aber ihr wart nicht da. Bis jetzt habe ich euch gesucht. Genrou erwartet euch." Chichiri nickte nur und Mai wurde nervös was sich durch einen leichten Ausschlag an ihrem Handrücken bemerkbar machte, über den sie unbewusst kratzte. Kouji führte die beiden zu seinem Boss. Als sie das Zimmer betraten funkelte Genrou die drei wütend an. "Wo bleibt ihr so lange?" Tasuki ließ seinen Blick über die kleine Gruppe schweifen, bis er auf Chichiris Kopfverband hängen blieb. Seine Augen begannen zu leuchten und ein Grinsen legte sich auf seine Züge, bevor er lauthals zu lachen begann. "Wie schaust du denn aus? Wer hat dich denn so eingewickelt." Mai blickte ihn mit vor Wut funkelnden Augen an, und setzte gerade dazu an dem Banditen gehörig die Leviten zu lesen, als sie Chichiris Hand auf ihrer Schulter spürte und sich zu ihm umwandte. Der Seishi sah sie lange bittend an, dann schüttelte er fast unmerklich den Kopf und begann zu lächeln. Seiner schweigenden Bitte nachkommend atmete sie tief durch und schluckte ihre Wut hinunter. Chichiri nahm seine Hand von ihrer Schulter und widmete Tasuki seine Aufmerksamkeit. Mai kam sich plötzlich zwischen den fremden Männern alleingelassen vor. Unbewusst wich sie soweit von den Banditen zurück, bis sie Chichiris Schulter an ihrer spürte, und da verschwand das Gefühl, denn ihr wurde bewusst, dass sie sich voll und ganz auf ihn verlassen konnte. Solange er in ihrer Nähe war konnte ihr nichts geschehen. Sie lächelte ihren Begleiter aus einem Impuls heraus an und faste einen Entschluss. "Was wolltest du von uns?" "Ganz schön Vorlaut. Hast du denn überhaupt keinen Respekt? Das solltest du aber, schließlich bist du nur eine Frau." Chichiri merkte, wie sich Mais Körper anspannte, ihre Wangen einen roten Schimmer bekamen während sich um ihre Nase herum eine ihm schon bekannte Blässe ausbreitete und ihre Augen gefährlich zu blitzen begannen während sie sich eine Nuance verdunkelten. Sofort war ihm klar, dass sie wieder kurz vor einem Wutanfall stand, deswegen griff er für Außenstehende unauffällig nach ihrer Hand und drückte ihre Finger leicht zusammen. Dieses Mal blickte sie ihn nicht an, denn sie wusste auch so, was er von ihr wollte, nachdem sie ihm ein durch die Zähne gepresstes °Ist ja gut° zugeflüstert hatte wandte sie sich lächelnd an Tasuki, wobei sie den Sarkasmus aus ihrer Stimme nicht ganz verbannen konnte und damit ihr Lächeln Lügen strafte. "Ich soll also Respekt vor einem Mann haben, für den das Leben und die Freiheit anderer Menschen völlig Gleichgültig ist? Damit kann ich leider nicht dienen." Schwungvoll wandte sie sich zur Tür und zog den noch immer ihre Hand haltenden Chichiri hinter sich her und ließ einen verdutzten Tasuki und einen grinsenden Kouji zurück. Mai war durch eine offene Tür in den Garten gelangt, den sie von Koujis Zimmer aus gesehen hatten, dort begann sie wutentbrannt das Unkraut heraus zu reißen und lauthals über Tasuki zu schimpfen. "Dieser Idiot! Was bildet der sich eigentlich ein? Und mit so einem aufgeblasenem und selbstherrlichen Ekel soll ich mich anfreunden?" Chichiri nahm sie, damit sie wieder ruhiger würde, an den Schultern. Leise seufzte sie, wandte sich um, blickte Chichiri genau ins Gesicht bevor sie Niedergeschlagen fort fuhr. "Ich wusste zwar, dass es schwierig werden würde, aber nichts hat darauf hingedeutet, dass es unmöglich ist." "Aber Mai, was redest du da. Es ist nicht unmöglich. Tasuki ist nicht so wie es jetzt für dich den Eindruck haben muss. Du musst ihn nur richtig kennen lernen, er ist zwar zuweilen etwas... ungestüm, aber eigentlich ist er ein liebenswerter, junger Mann." Er strich Mai eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht bevor er fort fuhr. " Mai, du musst mir jetzt etwas versprechen. Reiß dich etwas zusammen. Du weißt, dass wir aufpassen müssen. Lass dich nicht von deiner Wut leiten und benimm dich wenigstens ein bisschen wie es sich für eine junge Frau gehört." "Dein Bruder hat Recht." Erschrocken nahm Chichiri seine Hände von Mais Schultern und wandte sich zu dem Sprechenden um. "Kouji, seit wann stehst du schon hier?" Das Mahnende °Mai° von Chichiri und ihr verlegenes °Entschuldige° brachten den Räuber zum Schmunzeln. "Ich bin gerade erst gekommen und habe zufällig den letzten Satz deines Bruders gehört, und bin seiner Meinung. Eigentlich bin ich hier um dir einen guten Rat zu geben. Versuche Genrou heute nicht über den Weg zu laufen. Nachdem ihr beiden verschwunden ward und er seine Sprache wieder gefunden hatte begann er zu toben. Der Boss ist stinksauer." "Danke Kouji, du bist ein echter Freund. Ach, das hätte ich jetzt beinahe vergessen. Kouji, kannst du meinem Bruder und mir nicht eine Beschäftigung besorgen? Den ganzen Tag nur in deinem Zimmer zu sitzen ist auf die Dauer ziemlich langweilig." "Hier gibt es genug Arbeit. Ich könnte Hilfe in der Küche und in den Stallungen gebrauchen." "Super! Ihr werdet von meinen Kochkünsten begeistert sein." Chichiri blickte sie etwas zweifelnd an, denn er konnte sich noch gut an Miakas Kochkünste erinnern und hoffte, dass Mai es besser als ihre Vorgängerin konnte. "Gut, dann kann mir dein Bruder bei den Pferden helfen. Du kannst doch mit Pferden umgehen, oder Houjun?" Der Seishi nickte. "Dann ist es wohl das Beste, wenn ich euch jetzt alles Wichtige zeige." Mit diesen Worten führte Kouji die Pseudogeschwister durch das Gebäude und begann ihnen alles Wichtige zu zeigen. Als sie bei den Ställen angekommen waren, die einige hundert Meter von Haus entfernt war, blieb Chichiri dort zurück um schon mit der Arbeit anzufangen. Mai blickte ihn unsicher an, und er nahm kurz ihre Hand in seine, lächelte sie beruhigend an und sah den Beiden nach bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Er ging durch den Stall um Sicherzugehen, dass ihn niemand beobachten konnte, setzte sich in einer unbenutzten Box ins frische Stroh, zog einen Spiegel aus seiner Kesa und nahm Kontakt mit Tai-Itsu auf. Diese schien sehr erleichtert zu sein ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen. "Endlich meldest du dich, was war denn los? Und was ist mit deinem Kopf passiert? Wo ist die Miko?" "Tai-Itsu-sama, ich weiß nicht, wie lange ich die Verbindung aufrecht erhalten kann. Wir sind jetzt auf dem Mount-Reikaku. Mai ist gerade dabei den Suzaku-Seishi Tasuki von seinem Dämon zu befreien, aber das dürfte sich schwieriger gestalten als gedacht." "Wie meinst du das?" "Es scheint, als würde sie ihn hassen. Sie ist sich zwar bewusst, dass ihre Gefühle hier fehl am Platz sind, und sie versucht diese auch nicht zu zeigen, aber trotzdem sind die beiden nach wenigen Minuten am streiten." Dann erzählte Chichiri den Vorfall von Vormittag. Tai-Itsu hörte ihm schweigend zu und als er geendet hatte blickte ihm ihr ernstes Gesicht aus dem Spiegel entgegen. "Das hört sich nicht sehr gut an, aber vielleicht klappt es doch. Hast du eine Idee, wieso sie Tasuki so verabscheut?" "Ich habe eine Ahnung, kann es aber nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich denke sie fühlt so, weil er mich verletzt hat." Tai-Itsu schüttelte den Kopf und murmelte ein °dieser Idiot° vor sich hin, bevor sie ihre nächste Frage stellte. "Chichiri, habt ihr schon den neuen Seishi gefunden?" "Nein, wir hatten bis jetzt noch keine Gelegenheit ihn zu suchen. Es tut mir leid Tai-Itsu-sama." "Es ist nicht gut, dass du in dieser Situation die einzigste Vertrauensperson der Miko bist. Sobald Tasuki dir etwas antut wird sie ihn noch mehr hassen. Das könnte sich ändern, wenn ein weiterer Seishi an ihrer Seite währe, aber Sicher bin ich nicht." "Tai-Itsu-sama, ich kann die Verbindung nicht viel länger aufrecht erhalten. Ich melde mich in den nächsten Tagen wieder bei euch, um über die Fortschritte zu berichten." "In Ordnung. Und Chichiri, Passt auf euch auf." Das Bild verschwamm und wurde dunkel, bis es ganz verschwand, die Fläche wieder zu spiegeln begann und der Seishi sein eigenes Gesicht darin sah. Er war blass und ein paar Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Er fühlte sich leicht erschöpft, die Verbindung aufzubauen und aufrecht zu erhalten hatte ihn heute mehr angestrengt als sonst, denn irgendetwas oder irgendwer hatte versucht die Verbindung zu stören. Schnell verstaute er den Spiegel wieder in seiner Kesa, stand auf und begann mit der Stallarbeit. Nachdem er die letzte der Boxen ausgemistet hatte, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und Atmete tief durch. Gerade als er das erste Pferd von der Weide holen wollte kam ihm Mai winkend entgegen gelaufen. "Hey Houjun, komm mit, das Essen ist fertig." "Was ist denn mit deinen Händen passiert?" "Ähm..., also..., na ja, ich habe mich beim Kochen ein paar Mal geschnitten. Die Küchenmesser sind verflixt scharf. Aber für die Mengen an Gemüse die ich geschält und klein geschnitten habe sind die paar Schnitte annehmlich." Mais Augen funkelten schelmisch, als sie ihn strahlend anlächelte und Chichiri musste dieses Lächeln einfach erwidern. "Dann lass uns gehen, ich freue mich schon auf deine Ergebnisse, aber ich muss mich davor noch schnell waschen." "Das will ich aber auch hoffen, du riechst wie ein ganzer Pferdestall." Die Beiden begannen zu lachen und bei der Abzweigung zu den heißen Quellen trennten sich ihre Wege. Während Chichiri dem rechten Pfad folgte schlenderte Mai den linken der zum Haus zurückführte entlang. Als sie wenige Minuten später einen Ast knacken hörte blieb sie stehen und lauschte. Mehr konnte sie nicht denken, denn aus einem Gebüsch erschienen plötzlich zwei Arme, packten sie, hielten ihr den Mund zu und zogen sie in das dichte Blattwerk. Chichiri, der gerade in die Quelle gestiegen war, schreckte regelrecht hoch. Sein Gefühl sagte ihm, dass irgendetwas mit der Suzaku no Miko geschehen war. Schnell stieg er aus dem Wasser und zog sich wieder an, dann lief er den Weg zurück, und schlug den Pfad Richtung Haus ein. "MAI! WO BIST DU? ANTWORTE MIR!" Ihm fielen einige Blätter auf dem Boden auf und er begann sich durch das Gebüsch zu zwängen. Mitten in dem Gewirr aus Ästen und Blättern fand er ein rotes Haarband. Sofort erkannte er darin das Band mit dem Mai sich am Morgen ihre Haare zusammengebunden hatte. Kurz bevor er am anderen Ende des Gebüschs herauskommen konnte, hörte er eine ihm bekannte Stimme. "LASS MICH SOFORT LOS! DU WIRST ES BEREUEN! HOUJUN WO BIST DU? HILF MIR!" Er schritt gerade aus dem Grünzeug heraus, als er einen der Mount-Reikaku-Banditen entdeckte, der Mai auf dem Boden bedrängte, doch bevor er etwas tun konnte erschien Genrou und trat dem Banditen von der Frau herunter und zog seinen Fächer. "REKKA SHINEN!!" Eine Feuerwand rollte auf den Überraschten zu und ließ ihn ziemlich angekokelt aussehen. Chichiri lief auf Mai zu, die auf dem Boden saß und mit zitternden Händen ihr Oberteil richtete, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. "Mai, es tut mir leid. Ich hätte besser auf dich Acht geben sollen." Er half ihr auf die Füße und sie warf sich in seine Arme und weinte hemmungslos, während er ihr tröstend über das Haar strich. "Ist mit ihr alles in Ordnung?" "Ich denke schon, sie hatte nur große Angst. Vielen Dank, dass du sie gerettet hast." "Schon gut." Tasuki wandte sich gerade ab um zu gehen, als er von Chichiri aufgehalten wurde. "Warte Genrou. Wieso hast du das getan?" "Es war ein Exampel. Schließlich hat er sich über meinen Befehl hinweggesetzt und das kann ich nicht durchgehen lassen, sonst tun meine Männer nur was sie wollen." "Deinen Befehl?" "Ja, ich hab ihnen verboten dich oder deine Schwester zu belästigen." Tasuki verschwand und Chichiri führte die noch immer schluchzende Mai zurück in das Gebäude. Dort brachte er sie auf das Zimmer. "Möchtest du alleine sein?" Regelrecht geschockt blickte sie ihn mit geröteten Augen an. "Bleib bitte bei mir. Lass mich nicht allein. Ich...," Mai begann wieder zu weinen und Chichiri nahm sie wieder in den Arm um sie zu trösten. "Ich lasse dich niemals mehr alleine. Ich verspreche es dir." Als es an der Tür klopfte zuckte Mai schreckhaft zusammen, und als Kouji das Zimmer betrat kauerte sie sich noch stärker zusammen. "Genrou schickt mich mit etwas zum Essen. Er macht sich Sorgen um Mai, auch wenn er es nie zugeben würde. Wie geht es ihr?" "Sie hatte panische Angst, ist aber Suzaku sei Dank unverletzt. Wieso denkst du, dass Genrou sich Sorgen macht?" "Ich habe das im Gefühl. Er macht sich Vorwürfe, dass einer seiner Männer sich so unanständig benommen hat. Außerdem beginnt er deine Schwester zu bewundern. Noch nie hat sich eine Frau ihm widersetzt, und das findet er im Großen und Ganzen nicht schlecht, auch wenn er zuerst wütend wird." "Was ist der wahre Grund? Warum hat er sie gerettet? Bestimmt nicht um ein Exampel zu statuieren." "Ich weiß nicht genau, aber er wird schon einen besonderen Grund haben. Ich muss los. Genrou wartet auf mich. Bis später." Chichiri nickte, hob Mai auf den Arm, bereitete eine Tatami-Matte vor, was mit nur einer Hand ein ziemlich schwieriges Unterfangen war, und bettete die inzwischen eingeschlafene darauf. Während er sich Vorwürfe machte, saß er wieder am Fenster und beobachtete ihren unruhigen Schlaf. Als er bemerkte, dass ihr der kalte Schweiß auf der Stirn stand erhob er sich, um sich neben Mai zu setzen. Sie erwachte mit einem lauten Schrei, öffnete ihre Augen und blickte sich panisch um. Ihre Hände zitterten, ihre Atmung ging stoßweise und ein paar Tränen bahnten sich ihren Weg aus ihren aufgerissenen Augen über ihre Wangen bis sie leise auf dem Boden aufschlugen. "Es ist alles gut. Ich bin bei dir und ich lasse dich niemals mehr alleine. Es tut mir so leid. Kannst du mir verzeihen?" Als Mai sich seiner Gegenwart bewusst wurde beruhigte sie sich zunehmend. "Dir braucht nichts Leid tun, und es ist nicht deine Schuld. Niemand, außer dem Kerl hat Schuld." "Natürlich bin ich schuld. Ich hätte auf dich Achtgeben sollen, schließlich ist es meine Bestimmung, aber immer wenn du mich brauchst...," "Ist schon gut. Es wird Zeit, dass ich lerne auf mich selbst aufzupassen, denn es kann nicht immer jemand da sein der mich rettet. Ach Chichiri, Danke, dass du mich gerettet hast." "Tut mir leid, aber ich muss dich enttäuschen, nicht ich habe dich gerettet, sondern Tasuki." "Was? Tasuki hat..., aber..., aber warum?" "Mir sagte er, dass es ein Exampel war, aber Kouji meint, dass er es aus einem anderen Grund getan hat." "Ein anderer Grund? Meinst du etwa..., aber, wieso weiß er dann immer noch nicht dass er einer der Suzaku-Seishi ist?" "Ich habe einen Verdacht. Tai-Itsu-sama lässt gerne eine Information ungenannt. Ich werde beim nächsten Kontakt die entsprechende Frage stellen." Mai erhob sich und war im begriff das Zimmer zu verlassen als Chichiri sie aufhielt. "Wohin gehst du?" "Ich möchte zu Tasuki, ich habe mich noch nicht bedankt." "Ich komme mit." "Nein, bleib du nur hier. Es sind doch nur einpaar Schritte." "Aber...," "Ich komme schon klar. In ein paar Minuten bin ich zurück." Chichiri nickte nur, doch in seinem Gesicht konnte sie ablesen, dass ihm der Gedanke, dass sie alleine durch das Gebäude gehen wollte missfiel, dennoch hielt er sie nicht auf. Als Mai auf dem Weg zu Tasukis Privaträumen über den wahrscheinlichsten Grund nachdachte kam sie zu keinem Ergebnis. Mai schob ihre Überlegungen mit dem Entschluss ihn später einfach zu fragen zur Seite, klopfte an der Tür zum dem Zimmer in dem sie den Banditen-Chef erhoffte an und öffnete, nachdem ihr ein ziemlich gelangweiltes °Ja° zu Ohren kam, die Tür. Am Fenster sah sie Tasuki sitzen. Das Licht der Nachmittagssonne das durch das Fenster fiel ließ sein Rotgoldenes Haar glänzen. Da er aus dem Fenster herausblickte und keine Anstalten machte sich zu ihr umzublicken räusperte sie sich vernehmlich. Überrascht wandte er dem Bild der Natur den Rücken zu. "Was ist?" "Ich..., danke dass du mir heute geholfen hast." "Kein Problem." "Darf ich dich etwas fragen?" "Was?" "Warum?" "Warum was?" "Warum hast du das getan?" "Er hat sich nicht an die Regeln gehalten. Sonst noch eine Frage?" "Ja, könntest du mir zeigen, wie ich mich verteidigen kann?" "Natürlich. Sei Morgen nach dem Frühstück auf dem Platz vor den Ställen." "Danke." Mai wandte sich ab und verlies das Zimmer um zu Chichiri zurückzukehren, als sie die Tür öffnete und den Seishi nervös durch das Zimmer wandern sah musste sie gezwungenermaßen schmunzeln. "Wie oft bist du jetzt schon durch dieses Zimmer gewandert?" "Ich habe nicht mitgezählt." Als er Mai lächeln sah erwiderte er es. "Du hast bestimmt Hunger. Immerhin hast du heute noch nichts gegessen. Kouji hat zuvor etwas hergebracht." "Eigentlich habe ich keinen Appetit, aber das kann sich während dem Essen ja ändern." Die beiden setzten sich an den Tisch und begannen das mittlerweile schon ziemlich kalte von Mai und Kouji in Gemeinschaftsarbeit zubereitete Mahl zu essen. Nach den ersten Bissen merkte Mai, dass sie einen riesigen Hunger hatte. "Was ist das?" "Das ist Pizza. Ist sie nicht gut?" "Doch, es ist ausgezeichnet. Du kannst wirklich gut kochen. Miakas Kochkünste waren..., sagen wir mal, nicht überwältigend." "Wer war denn diese Miaka? Etwa die letzte Miko?" "Stimmt." "Chichiri, erzähl mir bitte etwas von der Suzaku no Miko. Ich wüste gerne was sie für ein Mensch war." Chichiri begann von Miaka und den Abenteuern die sie alle erlebt hatten, als sie zuerst die Suzaku-Seishi, danach das Shinzahou und am Schluss nach Tamahomes Erinnerungen gesucht hatten. Als Chichiris Erzählung geendet hatte dachte sie einige Minuten über das Gehörte nach, bis ihr einfiel dass sie noch eine Frage an den Seishi hatte. "Chichiri, kann ich dich noch etwas fragen?" "Natürlich." "Wieso hast du mich vorher gehen lassen?" "Ganz einfach, du bist die Miko und ich bin ein Seishi." "Du hast mich also nicht aufgehalten, weil ich die Miko bin. Aber was ist dann mit deiner Bestimmung?" "Ich habe zwar die Bestimmung dich zu beschützen, aber nicht dich zu bevormunden. Wenn du dir sicher bist, dass ich dich nicht begleiten soll, dann tue ich es nicht." "Würdest du mich Morgen zu den Ställen begleiten?" "Natürlich. Was möchtest du denn dort?" "Tasuki zeigt mir ein paar Kniffe, wie ich mich selber schützen kann." "Natürlich begleite ich dich, ich muss eh dort hin, um die Pferde zu versorgen." "Oh Mist. Daran habe ich gar nicht gedacht. Wenn Genrou mir vormittags das Kämpfen beibringt, dann kann ich Kouji gar nicht in der Küche helfen. Was soll ich denn jetzt tun?" "Beruhige dich, dann hilfst du ihm eben gleich in der Früh." "Gute Idee. Das werde ich machen." "Dann wird es jetzt aber langsam Zeit, dass du dich wieder hinlegst. Soviel ich mitbekommen habe steht Kouji sehr früh auf, um mit der Küchenarbeit anzufangen." "Aber es ist doch noch gar nicht so..., das gibt es ja gar nicht, die Sonne beginnt ja schon unter zu gehen. Wo ist denn die Zeit geblieben?" "Wir haben uns ziemlich lange unterhalten. Die Geschichte von Miaka ist ziemlich lang." "Du hast Recht. Ich bin sogar schon ziemlich Müde. Höchstwahrscheinlich werde ich heute kein Problem haben einzuschlafen." Sie lächelte den Seishi an, nahm das zusammengestellte Geschirr und wollte gerade das Zimmer verlassen als es an der Tür klopfte. "Ja, bitte." Kouji betrat das Zimmer. "Oh, du bist wieder wach. Gib mir das Geschirr, ich bringe es gleich in die Küche." "Danke. Ach Kouji, ich muss kurz mit dir reden." "Was gibt es Mai?" "Ich lasse mir ab Morgen ein paar Tricks von deinem Chef zeigen. Deswegen kann ich dir nicht in der Küche helfen. Aber in der Früh könnte ich dir zur Hand gehen. Deswegen würde ich dich gerne Fragen, wann ich Morgen aufstehen soll." "Eine Stunde vor Sonnenaufgang. Du kannst dann Holz holen und das Feuer entfachen." "In Ordnung, ich bin eine Stunde vor Sonnenaufgang zur Stelle." "Dann wird es langsam Zeit für dich zu schlafen. Die Sonne beginnt unterzugehen." "Das hatte ich sowieso vor." "Dann Gute Nacht Mai." "Gute Nacht Kouji." Die beiden Männer nickten sich kurz zu und Kouji verließ mit dem Geschirr bepackt das Zimmer. Während Mai sich ihre Schlafsachen anzog saß Chichiri wieder mal am Fenster und blickte in den von der untergehenden Sonne rot gefärbten Garten hinunter, während er seinen Gedanken nachhing. "Was hast du?" "Es ist nichts Wichtiges." "Ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll. Ich gebe ja zu, dass ich dich nicht besonders gut kenne, aber ich bin mir fast sicher, dass du unwichtiges nicht mit einem solch konzentrierten und ernsten Gesicht überdenkst." "Ich mache mir Sorgen. Wieso weiß Tasuki noch nichts von seinem Seishi Dasein? Was muss noch geschehen? War die Situation etwa noch nicht gefährlich genug?" "Ich glaube, das ist die Antwort. Hat Tai-Itsu nicht gesagt, ich solle ihm das Leben retten? Und umgekehrt." "Ich werde jetzt mit Tai-Itsu-sama Kontakt aufnehmen. Vielleicht kann sie uns eine Erklärung geben." Chichiri zog den Spiegel wieder aus seiner Kesa und stellte ihn vor sich auf den Boden. Das Glas wurde dunkel, verschwamm und das faltige Gesicht Tai-Itsus erschien. "Chichiri, gibt es etwas Wichtiges?" "Ja Tai-Itsu-sama. Wir benötigen eine Auskunft. Tasuki hat Mai heute gerettet, aber er weiß immer noch nichts von seiner Bestimmung. Was fehlt denn noch?" "Hhmm, was für einer Bedrohung war Mai denn ausgesetzt?" "Sie..., sie wurde beinahe...," Als er die Tränen über Mais Wangen rollen sah musste er schwer schlucken und flüsterte den letzten Teil des Satzes. " Ihr wurde beinahe die Unschuld geraubt." "Oh, das ist schlimm. Das dürfte eigentlich als Bedrohung reichen. Was hat Tasuki denn als Grund für seine Hilfe genannt?" "Er meinte es währe ein Exampel." "Aha, da haben wir es schon. Er muss zugeben, dass er es aus Freundschaft getan hat. Also Mädchen, du musst diesem Idioten die Worte irgendwie heraus locken. Er muss sagen, dass er dich gerettet hat weil er dich mag." "Ihr wisst aber, dass das ziemlich schwierig werden kann." "Natürlich Chichiri. Das weiß ich auch. Aber es führt kein Weg daran vorbei. Chichiri, kann es sein, dass dir die Kraft ausgeht? Die Verbindung wird schlechter." "Es tut mir Leid Tai-Itsu-sama, aber irgendetwas stört. Es ist sehr anstrengend den Kontakt zu euch aufrecht zu erhalten." "Dann machen wir am besten wieder Schluss. Du brauchst deine Kraft für wichtigeres. Passt auf euch auf. Und denkt daran, der Dämon darf nichts von euch beiden bemerken." Das Bild verschwamm und der Spiegel begann sich zu klären. "Also so ist das. Er muss es also zugeben. Das dürft sehr schwierig werden, schließlich muss er seinem Ruf als Frauenfeind gerecht werden." "Diese Worte werde ich nie aus ihm herausbekommen." "Das wollen wir noch sehen. Ich glaube, dass es zwar etwas dauert, aber er wird es sagen. Und jetzt wird es langsam Zeit, dass du dich hinlegst. Es wird immer später." "Ist ja gut. Ich bin ja schon fertig. Gute Nacht Chichiri." "Schlaf gut Mai." "Das werde ich bestimmt." Sie lächelte ihn kurz zu und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, dann legte sie sich auf ihre Matte und schloss die Augen, doch einschlafen konnte sie nicht. Vorsichtig blickte sie durch ihre fast geschlossenen Augen zu Chichiri hinüber, der saß noch immer auf derselben Stelle wie zuvor und blickte sie an. Schnell schloss sie ihre Augen wieder und drehte ihm den Rücken zu. Als sie nach zwei Stunden immer noch nicht eingeschlafen war, und auch von ihrem Beschützer nichts gehört hatte wandte sie sich wieder um, setzte sich auf und sah ihn an. "Was ist los Mai? Wieso schläfst du nicht?" "Ich kann einfach nicht einschlafen. Ich weiß nicht wieso." "Bist du dir sicher?" "Ja, bin ich." "Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst." "Ja, das weiß ich, und dafür bin ich dir sehr dankbar, und wenn ich dann schlafen könnte würde ich es auch tun." "Versuch einfach noch mal einzuschlafen. Vielleicht gelingt es dir jetzt." "Na gut. Aber ich kann nicht versprechen, dass es funktioniert." Mai legte sich wieder hin, kuschelte sich in die Decke und schloss wieder die Augen. Kurz bevor sie sich wieder aufsetzten wollte übermannte sie doch noch die Müdigkeit und sie Schlief ein. Sie begann zu träumen. Sie sah Kouji der lachend bei ihr stand, während sie sich vergebens bemühte ein Feuer zu entzünden. Wie von der Tarantel gestochen setzte Mai sich auf und sah sich im Zimmer um. Eine Lampe brannte und Chichiri saß am Fenster, durch das silbernes Mondlicht fiel und blickte verträumt hinaus. Leise stand sie auf und schlich zum Fenster hinüber, doch sie trat auf ein lockeres Bodenbrett, das unter ihrem Gewicht leise knarrte. Davon aus seinen Gedanken gerissen wandte Chichiri sich von dem Fenster ab und sah Mai erstaunt an. "Mai? Wieso bist du wieder wach?" "Mein Traum hat mich daran erinnert, dass ich dich noch etwas fragen wollte." "Was gibt es denn so wichtiges?" "Chichiri, kannst du mir noch einmal erklären, wie ich ein Feuer machen kann?" Chichiri schenkte ihr einen Blick, der besagte, dass er stark an ihrem Geisteszustand zweifelte, doch dann lächelte er sie an und nickte nur noch. Chichiri bedeutete Mai sich neben ihn zu setzten, als sie mit ihm am Fenster saß begann er, es ihr zu erklären, doch bevor er geendet hatte war ihr Kopf an seine Schulter gesunken und sie war eingeschlafen. Vorsichtig bettete er sie auf die Tatami-Matte. Während er ihr eine Decke überlegte murmelte sie im Schlaf. "Das ist nicht lustig. Ich weiß halt nicht wie man ein Feuer macht. Bitte Chichiri, hör auf mich auszulachen. Es ist schon schlimm genug, wenn Kouji lacht." Er strich ihr die Träne, die sich aus ihrem Auge geschlichen hatte, weg und legte sich dann auch hin, um noch etwas Schlaf zu bekommen. Noch vor dem Morgengrauen wachte er wieder auf und weckte die Miko. "Mai, aufstehen. Es wird Zeit." "Jetzt schon? Ich bin noch so müde." Mai drehte sich auf die andere Seite und schlief weiter. "Wenn ich dir noch zeigen soll wie du ein Feuer entfachst, dann wird es jetzt höchste Zeit." Verschlafen setzte sie sich auf. "Was willst du mir zeigen?" "Wie du ein Feuer entfachst." Schlagartig war alle Müdigkeit verflogen und Mai spürte eine ihr bekannte Unruhe. "Das Feuer. Das habe ich total vergessen. Ich..., wir ..., Was tu ich jetzt?" "Zuerst kleidest du dich an. Ich bin in wenigen Minuten wieder da. Bis gleich." Mai nickte nur, und kramte in ihrem Gepäck nach passender Kleidung, nachdem Chichiri sich davon Teleportiert hatte. Nachdem sie sich gewaschen und frisch angezogen hatte setzte sie sich ans Fenster und begann ihr Haar zu kämmen und zu flechten. Kaum war sie fertig als Chichiri wieder vor ihr auftauchte. Seine nassen Haare verrieten ihr, wo er die letzten Minuten verbracht hatte. "So, jetzt komm in die Küche. Dort zeige ich dir, wie du ein Feuer machst." Mai nickte zustimmend und die beiden begaben sich in die Küche. Dort stand neben dem Ofen ein großer Korb. Darin befand sich noch ein einzelner Holzscheit. "Ich denke, wir holen zuerst einen Korb voll Holz, bevor wir anfangen." "Kluges Mädchen. Du weißt noch wo das Holz gelagert wird?" "Ja, Ich bin gleich wieder da." Mai schnappte sich den Korb und schlenderte in den Hof hinaus. Beim Brennholz angekommen musste sie wieder staunen. Noch nie hatte sie einen solch großen Haufen Holz gesehen. Die Holzscheite türmten sich bis unter die Decke des kleinen Gebäudes, und das hieß , mehr als doppelt so hoch wie Mai groß war, und Mai zählte bestimmt nicht zu den kleinen Personen, mit ihren 1,73 Metern. Sofort fielen ihr auch Koujis Worte vom Vortag ein. ° Wenn die Scheite zu rutschen beginnen dann nimm die Beine in die Hand und schau dass du hier raus kommst. Das ist sehr gefährlich.° Mai nahm einige Scheite von Boden auf und legte sie in den Korb, bis dieser voll war, dann schleppte sie ihn den Weg zurück in die Küche. "Da bist du schon. Dann fangen wir an." Jeden seiner Handgriffe erklärend entfachte Chichiri ein Feuer. Als die Flammen das Holz in Brand gesetzt hatten blickte Mai gedankenverloren in die Flammen. Ihr ging die Geschichte von Miaka, die Chichiri ihr am Vortag erzählt hatte einfach nicht aus dem Kopf. Irgendetwas stimmte nicht, doch sie kam einfach nicht darauf was es war, bis ihre Erinnerung einen Satz des Seishi hervorhob, da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. "Chichiri, als du mir die Geschichte der Miko erzählt hast, da sagtest du doch, dass vier Seishi gestorben sind, und zuerst nicht wiedergeboren wurden. Aber jetzt Leben sie ja wieder, warum sind sie aber keine kleinen Kinder?" "Das weiß ich auch nicht. Es hat irgendwelche Ungereimtheiten gegeben, und sie sind zum Leben erwacht, und zwar in dem Alter, das sie gehabt hätten, wenn sie nicht verstorben währen." Mai verlies die Küche um frisches Wasser aus dem Brunnen zu holen, und als sie zurück kam sah sie den Seishi vor dem Feuer sitzen und musste unwillkürlich schmunzeln, denn Chichiri war eingeschlafen. Erst jetzt fiel Mai ein, dass er die letzten Nächte kaum geschlafen hatte. Seit sie Tai-Itsu verlassen hatten, war er wach, egal wann sie ihre Augen geöffnet hatte. Da war es kein Wunder, dass er jetzt ein bisschen schlief. Dennoch war sie sich bewusst, dass dies kein erholsamer Schlaf sein würde. So zusammengesackt wie er auf dem kalten Boden saß würde er bestimmt in wenigen Minuten mit riesigen Rückenschmerzen wieder erwachen, deshalb schüttelte sie ihn leicht an der Schulter. "Chichiri, wach auf." Der Seishi blinzelte und blickte Mai verschlafen an. "Was?" Mai lachte ihn an. "Du bist kurz eingeschlafen. Ich denke, es währe das Beste, wenn du dich bis zum Frühstück noch mal hinlegst. Letzte Nacht hast du nicht viel geschlafen, genauso wie die Nacht davor." "Aber...," "Chichiri, es wird schon nichts geschehen. Außerdem nützt es mir nichts wenn du einschläfst, wenn ich dich brauche." Mai lächelte ihn zwar freundlich, aber auch entschlossen an, deswegen verließ er widerstrebend die Küche und begab sich wieder in das Zimmer, das er mit Mai teilte. Eigentlich wollte er nicht mehr schlafen, sondern sich nur auf die Tatami-Matte legen, doch nur einige Augenblicke nachdem er sich wieder hingelegt hatte fielen ihm die Augen zu und er fiel in einen ruhigen Schlaf. Währenddessen hatte Mai schon das Wasser in den Kessel gefüllt, und selbigen über das Feuer gehängt, um das Wasser zu erwärmen. Als gerade die ersten Blasen aufzusteigen begannen betrat Kouji den Raum. "Du bist aber früh dran. Oh, das Wasser kocht ja schon. Dann lass uns den Tee bereiten. Sieh gut hin, ich zeige dir wie es richtig gemacht wird." "Aber ich kann Tee kochen." "Doch du kannst es nicht so wie Genrou es verlangt. Schmeckt ihm sein Morgentee nicht, dann ist er den ganzen Tag schlechter Laune." Mai zog eine ihrer zart geschwungen Augenbrauen hoch, schüttelte den Kopf, sagte jedoch nichts und ließ sich von dem Banditen zeigen, wie sie den Tee für Tasuki richtig zubereiten musste. Nach mehreren Stunden in der Küche, war das Frühstück fertig und Mai ließ sich erschöpft auf den Boden sinken. "Puh, das war aber viel Arbeit. Und normalerweise machst du das alles alleine?" "Ja." "Für Wieviele muss denn das Essen reichen?" "Genau weiß ich es nicht, hier herrscht ein reges kommen und gehen, aber es sind immer so um die dreißig Leute, die durchgefüttert werden." "Dreißig? So viele." Kouji lächelte und überreichte ihr ein Tablett, auf dem eine schwarze Teekanne und eine dazupassende Tasse standen. "Das bringst du jetzt zum Chef. Und sag ihm, dass mir etwas dazwischen gekommen ist." "Wieso?" "Na ja, Genrou ist seit einiger Zeit etwas seltsam. Er vertraut niemandem außer mir und wenn er meint dass niemand ihn hört, murmelt er immer das ihm jemand unbekanntes ans Leder will. Es ist sehr seltsam." " Danach holst du das Frühstück für deinen Bruder und dich." Langsam um nichts zu verschütten ging Mai den Gang zu Tasukis Zimmer entlang. Vor der Tür klopfte sie leise an und betrat den Raum, nachdem sie ein °Herein° gehört hatte. "Guten Morgen Genrou. Kouji schickt mich mit dem Tee, weil ihm etwas dazwischen gekommen ist." "Stell ihn da rüber, aber nur wenn du nichts hineingemischt hast." "Wieso sollte ich das denn tun? Immerhin möchte ich etwas von dir." Tasuki blickte sie abschätzend an. "Wieso soll ich dir überhaupt zeigen, wie man kämpft?" "Ich möchte nicht wieder so hilflos sein wie Gestern." "Du bist sehr entschlossen, das ist gut. Ich werde dir zeigen, was du mit etwas Körperbeherrschung erreichen kannst, doch lass dir gesagt sein, solange dein Geist schwach ist, hat alle körperliche Betätigung keinen Sinn. Wir sehen uns in einer Stunde bei den Stallungen." Damit wandte er sich von Mai ab und widmete sich seinem Tee. Verwirrt wanderte Mai zu dem Zimmer in dem Chichiri auf sie wartete zurück. Leise öffnete se die Tür und spähte in den Raum. Lächelnd sah sie Chichiri, der auf seiner Matte lag und noch schlief an, dann schlich sie hinein und setzte sich an das Fenster und blickte dem schlafenden in das entspannte Gesicht. Sie spürte, wie ihr im ganzen Körper warm wurde, riss ihren Blick von dem Seishi ab und schüttelte verwirrt den Kopf. Vorsichtig ging sie auf ihn zu und schüttelte ihn leicht an der Schulter um ihn zu wecken. Sofort öffnete er sein Auge und blickte sie an. "Oh, du bist schon wieder hier?" "Guten Morgen Houjun..." Weiter kam sie nicht, denn es klopfte an der Tür. "Mai, Houjun, ich bringe euch das Frühstück." "Scheiße, das Frühstück habe ich total vergessen. Entschuldige Bitte, dass du dich deswegen hierher bemühen musstest." Kouji lachte auf. "Das ist nicht schlimm, aber Morgen denkst du dran. Verstanden?" "Ja." Kouji verließ das Zimmer und Mai schloss hinter ihm die Tür. "Du Houjun, kann ich dich etwas fragen?" "Natürlich. Was hast du auf dem Herzen?" "Als ich Tasuki das Frühstück gebracht habe, meinte er solange dein Geist schwach ist, hat alle körperliche Betätigung keinen Sinn. Wie meinte er das? Ich möchte doch von ihm lernen, wie ich mich verteidigen kann." "So hat er das nicht gemeint, sondern, selbst wenn du weißt wie du einen Schlag anbringen musst um deinen Gegner zu verletzen oder zu töten, hilft dir das nicht, wenn du Angst davor hast diesen Schlag anzuwenden. Dein Geist muss genauso stark sein wie dein Körper." "Achso, und wie wird mein Geist stärker?" "Durch Meditation." "Aha, aber das habe ich noch nicht sooft gemacht. Meine Mutter hatte darauf bestanden, als ich noch ein kleines Kind war, aber ich bin nie so richtig dahinter gekommen, wieso ich das machen musste. Ich fand es einfach nur tot langweilig und bin meistens dabei eingeschlafen." "Wenn du möchtest, dann lehre ich dich deinen Geist zu stärken." "Sag bloß, du kannst das?" Chichiri lächelte nur und ging zu dem Tisch hinüber. "Komm setzt dich Mai, sonst wird der Tee kalt." "Ich bin ja schon da. Das hätte ich jetzt beinahe vergessen, während Ich mit Kouji das Frühstück hergerichtet habe, bekam ich von ihm eine Information, die uns einen kleinen Einblick in Tasukis Leben verschafft." Fragend blickte der Seishi sie an, sagte jedoch nichts, sondern wartete darauf, dass sie mit ihrer Erklärung fort fuhr. "Kouji meinte, dass er sich verändert hatte und Angst hätte, dass ihm ein Unbekannter töten wolle. Ich denke, dass der Dämon weiß, wie er vernichtet werden kann, und sich davor fürchtet." "Es sieht so aus, wir müssen unsere Bemühungen weiter verstärken. Der Dämon muss ausgelöscht werden, und wir dürfen uns nicht zu erkennen geben." Mai nickte nur noch und begann ihre Miso-Suppe zu schlürfen, während sie darüber nachdachte, wie sie Tasuki dazu zubringen sollte, ihr gegenüber zuzugeben, dass er sie aus Freundschaft gerettet hatte. "Mai, ich denke wir müssen los." "Du hast Recht. Ich zieh mir nur schnell etwas anderes an, dann komme ich." "Ich bin vor der Tür." Schnell schlüpfte Mai in ein schwarzes T-Shirt und schwarze Leggins, zog ihre Turnschuhe an, band sich ihr Haar zusammen, und eilte zur Tür hinaus. Gemeinsam gingen die beiden den Weg zu den Stallungen. Als sie die Stelle passierten, an der Mai ins Gebüsch gezogen wurde, erblasste sie und Chichiri, der inzwischen auch schon bemerkt hatte das eine freundliche Geste Mai aufmunterte, nahm ihre Hand in seine und lächelte sie an, als sie ihm einen kurzen Blick zuwarf. Obwohl sie ihn nur ganz kurz angeblickt hatte erkannte er, dass sich ihre Wangen gerötet hatten und sein lächeln vertiefte sich. Tasuki wartete schon auf Mai, als die beiden bei den Stallungen ankamen. Chichiri verabschiedete sich von Mai und betrat die Stallungen, während Mai zu Tasuki hinüber ging. "So, da bist du ja. Na dann komm her." Zögerlich trat die Miko auf den Banditenchef zu. "So wird das nichts Mädchen. Weißt du nicht mehr was ich zu dir gesagt habe." Tasuki packte Mai am Arm und zog sie näher zu sich heran. Er blickte ihr tief in die Augen und senkte seine Lippen auf ihre. Wenige Millimeter bevor er ihren Mund berührte stoppte er und blickte ihr weiterhin in ihre vor schreck geweiteten Augen. Als er zu sprechen begann spürte sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht. "Siehst du, so kann es nichts werden. Du bist vor Angst erstarrt. Wie willst du dich denn da wehren?" Schwungvoll stieß er sie weg und Mai fiel zu Boden. "Steh auf. Ich werde dir nun deine erste Lektion erteilen." Langsam rappelte sie sich wieder auf und stand abwartend vor dem Bandit. Dieser holte aus und schlug sie so kräftig ins Gesicht, dass ihre Lippe aufplatzte und ihr das warme Blut hinunterlief. Mai wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und starrte auf das Blut das darauf zurückgeblieben war. Bevor sie sich bei Tasuki beschweren konnte schlug er in einer schnelle Folge von Schlägen auf sie ein, bis sie vor Schmerzen gekrümmt vor ihm auf dem Boden kauerte. Gerade als er sie treten wollte kam Chichiri aus dem Stall gerannt und stellte sich schützend vor Mai. "Sag mal bist du total übergeschnappt? Du bringst sie ja um." "Nein, das tue ich nicht. Ich lehre ihr das Kämpfen, und dazu gehört auch, das ertragen von Schmerzen." "Das ist aber kein Grund sie zusammen zu schlagen." "Lass gut sein Houjun, er hat Recht. Es hilft mit nichts, wenn ich nach einem Schlag schon auf dem Boden liege." "Aber...," "Ich weiß, was du jetzt sagen willst, aber ich mache weiter, und dieses mal werde ich durchhalten." "Wirst du nicht. Für heute ist Schluss. Kouji wird deine Wunden versorgen. Morgen nach dem Frühstück geht es weiter." Jetzt wurde es Mai zu bunt. Sie ließ sich doch nicht einfach nur zusammen schlagen, damit er ihr dann an den Kopf werfen konnte, dass er das Training nach diesen wenigen Augenblicken wieder beendete. Sie spürte, wie die Wut in ihr hochstieg. "Ach ja, womit? Vielleicht damit, wie du mir den Kopf abreißen kannst, ohne dass ich blute?" "So schlimm wird es nicht." Tasuki lachte sie schelmisch an und verschwand. "Idiot." "Aber Chichiri, was ist denn mit dir los?" "Nichts." "Jetzt schau nicht so wütend, da muss ich mich ja fürchten." Mai begann zu lachen, verzog aber dann das Gesicht, da ein starker Schmerz durch ihre aufgeschlagene Lippe zog. "Was ist los? Hast du Schmerzen?" "Nur wenn ich lache." "Komm mit, ich kümmere mich um deine Wunden. Ich habe noch ein Fläschchen mit heiligem Wasser. Das wird die Heilung beschleunigen. Kannst du laufen, oder soll ich dich tragen?" Mai nickte und ging schweigend neben Chichiri her. Erst jetzt bemerkte sie, wie stark jeder Millimeter ihres Körpers schmerzte. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie den Seishi der neben ihr herging. Als er zu ihr hinblickte wandte sie schnell den Blick ab und starrte angestrengt auf den Boden, während ihre Gedanken Karussell fuhren. "Chichiri, wieso warst du vorhin so wütend?" "Ich war nicht wütend." "Dann warst du vielleicht aufgebracht?" "Nun, das trifft es schon eher, aber ich kann dir den Grund nicht sagen." "Wieso nicht?" "Ich weiß ihn selber nicht." "Aha." Mai zog ihre Augenbraue hoch und blickte ihn zweifelnd an, doch dann zuckte sie nur mit den Schultern und versuchte ein anderes Gesprächsthema zu finden. Nach wenigen Minuten, die die Beiden schweigend nebeneinander hergegangen waren, wandte sie sich wieder an ihn. "Du, was ist eigentlich dieses heilige Wasser?" " Auf dem Mount Daikyoku gibt es eine Quelle. Aus dieser kommt täglich ein einziger Tropfen zum Vorschein. Dieses Wasser ist sehr wertvoll. Es lässt Wunden schneller heilen, und wenn jemand mit heilenden Kräften es benutzt, verschwindet jede Verletzung, egal welcher Art augenblicklich." "Und du hast nicht zufällig solche Kräfte?" "So leid es mir tut, aber ich verfüge nicht über dese Art von Kräften. Shhh, da kommt jemand." "Hallo Houjun, hallo Mai..., wie siehst du denn aus? Wer hat dich denn so zugerichtet?" "Das war dein Boss, aber keine Sorge, es sieht schlimmer aus als es ist. Ein bisschen Wasser und das Schlimmste ist weg." Um ihre Worte zu unterstreichen, lächelte sie Kouji, der ihnen zufällig über den Weg gelaufen war an, unterdrückte den Impuls vor Schmerz ihr Gesicht zu verziehen, damit der Bandit sich nicht allzu große Sorgen machen würde, schnappte sich Chichiris Hand, und zog ihn unmerklich weiter. "Wir sehen uns später. Soll ich dir beim Abendessen helfen?" "Nein, das Beste wird sein, wenn du dich etwas hinlegst. Morgen früh brauchst du auch nicht helfen." "Morgen bin ich wieder ganz fit. Du wirst es sehen. Also dann bis Morgen." Kaum hatte sie sich umgewendet, als das Lächeln ihr Gesicht verließ. "Verdammt, mir tut alles weh." "Gleich sind wir im Zimmer, dann geht es dir gleich besser." Dankbar sah sie ihn an, und als sie das Zimmer das sie sich teilten erreicht hatten, schickte Mai einen Stoßseufzer in den Himmel. Sie war einfach froh, nicht mehr auf den Beinen stehen zu müssen. Natürlich hätte sie sich von Chichiri hertragen lassen können, aber ihr Stolz ließ das nicht zu und die Worte ihres Vaters kamen ihr wieder in den Sinn. ° Ein Mikami zeigt keine Schwäche. Das gilt auch für Mädchen.° < Wie sich so etwas ins Gedächtnis und in den Charakter einbrennen kann. Aber Vater hatte irgendwie Recht. Gefühle sind Schwäche. Ich habe die letzten Tage so viele Gefühle gezeigt. Chichiri muss in mir ein schwaches Mädchen sehen, das für alles seine Hilfe brauch. Das ist eigentlich auch die einzige Erklärung, wieso er sich vorhin so angestellt hat. Ich muss meine Gefühle unter Kontrolle bekommen.> Wieder fiel ihr ein Satz ein, den ihr Vater ihr immer und immer wieder gepredigt hatte. °Tränen und Lachen ist Schwäche. Zorn und Wut ist Stärke.° Chichiri zog aus seiner Kesa ein kleines Fläschchen hervor, zog den Korken heraus, lies etwas daraus auf seine Hand fliesen und träufelte es dann auf die Wunden. Sofort ließen die Schmerzen etwas nach und Mai fühlte sich etwas besser. Die kleinen Verletzungen waren beinahe vollständig verschwunden. Als es an der Tür klopfte, erhob Chichiri sich von Mais Seite und öffnete diese. "Hallo, Houjun, ich bringe euch was zum essen, außerdem wollte ich mich nach Mais Gesundheitszustand erkundigen." "Mir geht es gut. Danke der Nachfrage." Chichiri nahm Kouji das Tablett mit den Speisen ab und ließ den Banditen eintreten. "Ich möchte mich für Genrou entschuldigen." "Wieso willst du dich entschuldigen?" "Na ja, der Boss neigt manchmal dazu etwas zu übertreiben." "Etwas ist untertrieben. Er hätte sie beinahe umgebracht." "Aber Houjun, das ist doch nicht wahr. Ich denke, er hat nicht mit voller Kraft zugeschlagen, und ich bin trotzdem zusammengebrochen wie ein nasser Reissack. Das ist fast schon peinlich." "Wieso peinlich? Gegen den Boss haben manche kampferprobte Männer keine Chance. Für ein wehrloses Mädchen ohne jegliche Erfahrung hast du dich heute wirklich gut geschlagen." "Aber Kouji, ich bin doch..." "Mai, glaube mir. Alleine, dass du selber zum Haus zurückgegangen bist, ist ein Zeichen, dass du mehr verträgst als Genrou dachte. Ich lass euch jetzt wieder allein. Genrou wartet mit dem Essen auf mich. Er hat etwas Wichtiges mit mir zu besprechen. Bis dann." Kouji verlies das Zimmer und Mai blickte ihm verwirrt hinterher, dann sah sie zu dem Seishi der an die Wand gelehnt dastand und sie betrachtete, und ihr Blick wurde noch verwirrter. Um Endlich Klarheit zu bekommen nahm sie sich vor mit Chichiri über den heutigen Vormittag zu sprechen und dieses Mal würde sie sich nicht mit einem °ich weiß es selber nicht° abservieren lassen. Entschlossenheit spiegelte auf ihren Zügen wider. "Chichiri, wieso bist du so böse, wenn das Thema auf Genrous Art mir das Kämpfen beizubringen fällt?" "Ich weiß es nicht." "Das kannst du Tai-Itsu erzählen. Ich kenne dich mittlerweile schon so gut, dass ich weiß, dass du nicht umsonst und Grundlos so in Rage gerätst. Also, sag mir was los ist?" "Du meinst also, du kennst mich?" Mai lief eine Gänsehaut über ihren Körper, sie konnte genau spüren, dass sie diesesmal einen Schritt zu weit gegangen war, und dass Chichiri jetzt wirklich wütend auf sie war. Sie bereute ihre Worte, deshalb sprach sie beschwichtigend auf den Seishi ein. "Es tut mir leid. Ich wollte nicht vorlaut sein. Du hast ja Recht, ich kenne dein innerstes nicht. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte doch nur wissen, was mit dir los ist. Ich hatte nie geahnt, das ein ausgeglichener, freundlicher Mensch wie du so schnell wegen einer Lappalie aus der Haut fahren würde." "Eine Lappalie? Verdammt, Mai. Es hat ausgesehen, als wollte er dich töten, und das nennst du eine Lappalie? Vielleicht hätte Tasuki dir nie ein Haar gekrümmt, aber du vergisst wohl, dass er von einem Dämon besessen ist, der nur darauf wartet dich zu vernichten, sobald er deine wahre Identität kennt. Verstehst du das?" Geschockt blickte die Miko den Seishi an, der zwar ruhig aber etwas lauter als gewöhnlich zu ihr sprach, denn sie hatte wirklich verdrängt oder sogar vergessen, dass sich in Tasuki ein Dämon eingenistet hatte. Schweigend, mit hängenden Schultern wandte sie sich von dem Seishi ab und blickte auf den Boden. Leise, die Tränen unterdrückend sprach sie Chichiri nach einigen Minuten in denen es totenstill in dem Zimmer gewesen war an. "Es tut mir leid. Du hast Recht, ich habe nicht an den Dämon gedacht. Ich war zu selbstsicher, weil er mich schon einmal gerettet hatte. Ich bin wirklich selten dämlich." Chichiri, dem sein Gefühlsausbruch schon Leid tat trat langsam auf die junge Frau zu. Instinktiv nahm er sie von hinten in den Arm. "Tu das nie wieder. Ich hatte große Angst um dich, deswegen war ich so aufgebracht. Entschuldige bitte, ich wollte nicht laut werden." "Du hast dir Sorgen gemacht?" "Natürlich." "Es scheint, als würde ich immer jedem Sorgen machen." Chichiri erwiderte nichts, sondern drückte sie etwas fester an seine Brust. Schweigend und nur die Nähe des anderen spürend standen die beiden noch einige Minuten einfach nur da, bis Mai sich vorsichtig aus Chichiris Umarmung löste. "Entschuldige bitte, aber ich muss schnell zu Kouji, ich habe ihn vorhin vergessen zu Fragen, ob er weiß wo mein Kimono ist." "Warte Mai, Kouji ist bestimmt noch am Essen, und das solltest du jetzt auch tun." Mai wollte gerade verneinend den Kopf schütteln, als ihr Magen lautstark nach Nahrung verlangte. Verlegen blickte sie den lächelnden Seishi an. "OK, dann lass uns essen." während dem Essen schwiegen die beiden, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Mit dem leeren Geschirr ging Mai zur Küche, dort stieß sie mit Kouji zusammen, der gerade aus der Küche heraus gehen wollte. Mit lautem Getöse fiel das Geschirr auf den Boden, wo die Teller in tausend Teile zersprangen. "Oh, das tut mir leid." "Was ist dass für ein Lärm?" "Genrou! Ähm..., also..." "Ich habe nicht aufgepasst, und bin mit Mai zusammengestoßen, dabei sind mir die Teller auf den Boden gefallen." Mit einem gemurmelten °achso° wandte Tasuki sich wieder ab und verschwand auf demselben Weg den er gekommen war. "Wieso hast du deinen Boss belogen?" "Hätte er erfahren, dass dir die Teller hinuntergefallen sind, hätte er einen seiner berüchtigten Wutanfälle bekommen, und dann währe es dir sehr schlecht ergangen." "Danke Kouji." "Nichts zu Danken. Wieso bist du eigentlich nicht in deinem Zimmer? Ich dachte, dass du dich ausruhst." "Ich habe eine Frage, und außerdem wollte ich das Geschirr..., na ja, um zu der Frage zurückgekommen, hast du eine Ahnung, wo mein Kimono ist? Im Gasthaus habe ich ihn auf den Boden gelegt. Seitdem ist er mir nicht mehr unter die Augen gekommen." "Ich weiß auch nicht wo er sein könnte, aber ich kann ja zum Gasthaus zurückgehen und in dem Zimmer nachsehen." "Das währe echt super. Danke." Während Kouji sich auf den Weg zum Gasthaus machte ging Mai zurück in das Zimmer. Chichiri saß auf dem Boden und hatte seine Maske wieder auf, was Mai sehr erstaunte. "Hey Chichiri, wieso hast du denn deine Maske wieder auf?" "Ich kann mit der Maske besser meditieren, no da." "Ach so. Apropos meditieren, kannst du mir nicht zeigen wie ich meditiere um meinen Geist zu stärken." Chichiri nickte und deutete ihr an, sich neben ihn zu setzen. "Konzentrier dich auf deine Atmung no da. Atme ganz normal, nicht langsamer werden no da. Und nun versuche an nichts zu denken, leere deinen Geist no da." "Das wird nichts. Ich schaffe es nicht an nichts zu denken." "Dann lass deine Gedanken zu. Es ist besser, wenn du deine Gedanken nicht beachtest, als wenn du daran denkst nicht zu denken no da." Mai saß ganz ruhig da und begann sich in ihrem inneren zu verlieren. Nach wenigen Minuten der Meditation begann die Müdigkeit Mai zu übermannen, was Chichiri bemerkte. "Mai, für heute reicht es." "Was? Aber das waren doch nur einige Minuten." "Du bist erschöpft und kurz vorm einschlafen. Es ist besser, wenn du dich etwas hinlegst no da." "Ich bin nicht müde." Doch kaum hatte sie dem Seishi widersprochen, musste sie gähnen. "Ich bin wohl doch müde." "Das ist auch kein Wunder. Erst das Training mit Tasuki und meditieren ist sehr beruhigend, am Anfang wird man einfach müde davon no da." "Bist du auch müde geworden?" "Oh ja, am Anfang habe ich oft den Stock zu spüren bekommen no da" "Den Stock?" Entsetz und mit einer Spur Angst blickte Mai den Seishi an, worüber er lachen musste. "Ja, das ist eigentlich Brauch. Während der Meditation geht jemand durch den Raum und beobachtet die meditierenden, zeigt einer Müdigkeit, bekommt er einen Schlag mit dem Bambusstock auf die Schulter, und mancher der seine Müdigkeit bemerkt verlangt mit einem Handzeichen einen Schlag, damit der Geist sich erfrischt no da." "Ein Schlag mit dem Stock ist Brauch, wirst du mir auch...," "Nein, ich halte eigentlich nichts davon, ich finde schlafen ist erholsamer no da." "Außerdem tut es nicht so weh." Mai hatte die Worte nur vor sich hin gemurmelt, dennoch hatte Chichiri sie verstanden und begann wieder zu lachen. Nachdem Mai ein weiteres Mal kräftig gegähnt hatte schlief sie noch immer neben Chichiri sitzend ein. Dieser nahm sie vorsichtig auf den Arm und bettete sie auf ihre Schlafstelle, dann setzte er sich wieder auf den Boden und begann zu meditieren, und Mai begann nach wenigen Minuten zu Träumen. * Sie saß an einem Teich, auf dem viele Seerosen mit rosa Blüten schwammen, als sie hinter sich Schritte hörte. Als sie sich umwandte, sah sie Tasuki näher kommen. "Hallo Mai. Wie geht's?" "Hallo Genrou." "Kann ich dich etwas fragen?" Mai nickte. "Wer bist du? Du bist doch keine normale junge Frau." "Wie kommst du denn darauf?" "Ich spüre es einfach. Du bist die Miko, und dein Bruder ist auch nicht so unschuldig wie er tut. Stimmt's oder habe ich Recht?" * Chichiri spürte Gefahr und unterbrach seine Meditation. Er sah sich schnell im Zimmer um. Entsetzt blickte er auf die Schlafende denn sie war von einer Art schwarzen Nebel umgeben. Sofort versuchte er diese Magische Barriere die von dem Dämon geschaffen war zu durchbrechen. Er nahm Kontakt mit Mais Geist auf und sah, was sie gerade Träumte. "Mai, das ist eine Falle. Pass auf, vertraue ihm nicht." * Gerade als Mai Tasuki zustimmen wollte, hörte sie Chichiris Warnung, deshalb stritt sie alles ab. "Da irrst du dich. Wir sind ganz normale Menschen." "Nun gib's doch zu. Der Dämon ist weg. Ich bin ein Seishi, und du weißt es, denn du bist die Miko." "Du willst einer der legendären Suzaku-Seishi sein? Da lachen doch die Hühner." "Nun werd nicht frech. Ich weiß seit der Dämon meinen Körper verlassen hat, dass du die Miko bist. Wieso gibst du es nicht einfach zu?" * "Mai höre nicht auf ihn. Ich versuche dir zu helfen. Halte noch etwas aus. Lass dich nicht von ihm verwirren. Das ist nicht Tasuki." * "Nun sag es endlich. Bist du die Miko?" "Nein, bin ich nicht." "Du lügst. Sag endlich die Wahrheit sonst...," Tasuki löste sich in Luft auf und verschwand. Verwirrt blickte Mai auf die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. Als die Umgebung verschwamm.* Mai erwachte, und sah einen roten Schimmer um sich herum. "Chichiri, was ist das?" Das Licht verschwand, Chichiri nahm, seine Maske ab und lächelte sie an. "Das war ein Schulzschild. Der Dämon ist während du schliefst in deinen Traum eingedrungen. Er scheint zu Ahnen, dass du die Miko bist, aber er ist sich nicht Sicher. Wir müssen noch besser Aufpassen. Er ist sehr Stark. Ich musste große Geschütze auffahren, um die Barriere die er erschaffen hat zu durchbrechen. Doch es währe mir nie geglückt, wenn du ihn mit deinem Widerstand nicht so verwirrt hättest." Es klopfte an der Tür und Kouji trat ein. "Hallo ihr Beiden. Es tut mir leid Mai, aber deinen Kimono habe ich nirgends finden können, aber ich habe dir diesen hier besorgt. Ich hoffe er gefällt dir." Er hielt Mai einen Pflaumenfarbenen Kimono mit einem aufgestickten, goldenen Pfau hin. Langsam nahm Mai das Kleidungsstück entgegen, und fuhr vorsichtig über den Stoff. "Das..., das ist doch Seide und diese Stickerei sind das echte Goldfäden?" "Ja, du hast Recht. Das ist Gold und Seide." "Der ist zu wertvoll, den kann ich nicht annehmen. Wo hast du den überhaupt her?" "Ich habe ihn gekauft. Ich hab aber noch einen einfacheren hier." Er hielt ihr ihren alten Kimono hin. "Das ist doch mein alter. Ich dachte, du hast ihn nicht gefunden." "Ich wollte dich nur ein wenig ärgern. Tust du mit trotzdem den Gefallen und probierst den neuen an?" "Ja, das mache ich gerne." Mai verschwand hinter dem Paravent und zog sich um. Als sie wieder hervortrat wurden die Augen der beiden Männer groß und wie aus einem Mund sagten Beide ihre Meinung. "Du bist wunderschön." Die Zwei wurden rot und blickten sich verdattert an. "Danke. Das ist echt lieb von euch. Du Kouji, dieser Pfau auf dem Rücken, ist das Suzaku?" "Ja, das ist unser Gott in all seiner Göttlichen Pracht." "Vielen Dank Kouji." "Du brauchst mir nicht zu danken." Mai verschwand wieder hinter dem Paravent und zog sich ihren Kimono an. Als sie fertig war stand Chichiri allein im Zimmer. "Wo ist den Kouji?" " Er ist schon wieder weg. Für ihn wird es Zeit das Abendessen herzurichten." Ich werde ihm helfen." "Ist gut, aber denk daran, sein Vorsichtig." "Das werde ich. Bis nachher." Und schon eilte Mai aus dem Zimmer Richtung Küche. Sie öffnete die Tür und trat ein. "Da bin ich. Ich werde dir Helfen." "Danke. Ich kann Hilfe gut gebrauchen. Mir ist eben das Holz ausgegangen. Rührst du die Suppe um, damit ich welches holen kann?" "Nein, rühr du. Ich hole schnell das Holz." "Ist auch gut, aber pass auf, dass das Holz nicht zurutschen anfängt." "Ist gut. Bin gleich zurück." Mai schnappte sich den Korb und eilte über den Hof zum Holzschuppen. Dort traf sie auf Tasuki der ihr entgegen kam. Eigentlich wollte sie jetzt nichts mit ihm zutun haben, doch er steuerte direkt auf sie zu und sprach sie an. "Hallo Kleine. Wo willst du denn hin?" "Ich hole Holz." "Du willst wirklich mit deinem guten Kimono Holz holen?" "Wenn dir soviel an meiner Kleidung liegt, dann hole doch du das Holz. Ich bin nicht scharf darauf den schweren Korb herumzuschleppen." Mai funkelte Tasuki angriffslustig an. "Ist ja schon gut. Ich habe doch überhaupt nichts gesagt." Er wandte sich ab und verschwand in die Richtung aus der er gekommen war. Sie holte ohne Zwischenfälle das holz und half Kouji in der Küche. Nach dem Essen fiel sie zeitig in einen traumlosen Schlaf. Uh, der Schluß ist etwas seltsam, tut mir leid. Vielleicht könnt ihr euch von ein paar kleinen Kommis losreißen, ich hab ja Momentan keine Ahnung wie euch die Story gefällt. Mata ne FY Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)