How I Go von _ayame (Hermine x Blaise) ================================================================================ Kapitel 1: Gutenachtgeschichte ------------------------------ Es war bereits spät, als der kleine Junge endlich in seinem Bett lag und sich tief unter die Decke kuschelte. Es wurde immer kälter draußen und es war an der Zeit die dicken Pullover aus dem Schrank zu kramen. Zum Glück gab es dafür ja Eltern, denn sonst müsste er ganz alleine auf den dunklen und unheimlichen Dachboden gehen und die Kisten holen. Nicht, dass er Angst davor hatte! Er war schon fast 9 Jahre alt und da hatte man keine Angst mehr vor dem Dachboden! Das redete er sich jedenfalls ein. „Dad, was ist mit meiner Geschichte?“, der Vater, Blaise Zabini, stoppte in seiner Bewegung das Licht auszumachen. Er hatte seine Hand bereits auf dem Schalter der Nachtischlampe und blickte nun zu seinem Sohn. „Groß genug um alleine auf den finsteren Dachboden oder in den unheimlichen Keller zu gehen, aber eine Gutenachtgeschichte?“, sein Sohn war wohl doch noch nicht erwachsen genug. Er hatte ihm ja gesagt, dass er noch nicht alt genug war und jetzt wollte er tatsächlich eine Geschichte zum Einschlafen haben? „Dad! Das ist doch nicht das Gleiche!“, verteidigte sich der Kleine völlig aufbrausend. ‚Typisch seine Mum!’, war Blaise’ Gedanke und er setzte sich auf den Stuhl, der direkt neben dem Bett stand. „Tut mir Leid.“, entschuldigend hob er seine Hände und dachte nach. „Was willst du denn heute hören? Die Piraten? Die Trolle? Die Feen?“, er hatte eigentlich vor noch weitere aufzuzählen, doch sein trotziger Sohn unterbrach die Aufzählung mit wildem Kopfschütteln. „Die kenn ich schon alle auswendig. Hast du nichts Neues?“, den Trotz hatte er wirklich von seiner Mutter, so viel war sicher. „Ich könnte dir die wildesten Geschichten erzählen!“, meinte Blaise sofort und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Mein Freund der Riese, die Gebrüder Magier. Du beschwerst dich immer, dass du alles kennst.“, nörgelte nun der Erwachsene. „Dad?“, sie hatten einige Minuten schweigend nachgedacht. Jeder der Beiden an die erzählten Geschichten und was noch erzählt werden konnte. Doch es dauerte seine Zeit bis Junior was einfiel. „Du kannst mir ja erzählen, wie du Mum kennen gelernt hast.“, völlig verblüfft schaute der Ältere seinen Sohn an. Er wollte allen ernstes wissen, wie Blaise Hermine kennen gelernt hatte? „In der Schule.“, kam es schlicht als Antwort zurück. „Und dann ward ihr ein Paar und habt nach der Schule geheiratet?“, kam es gespannt zurück. Die Kälte und die Müdigkeit waren längst vergessen. „Nein. Erst viel später.“ „Erzähl mir alles!“, den Blick hatte der Kleine auch von seiner Mutter! Er schwor es bei seinem Leben, aber niemand wollte ihm das glauben. Seufzend lehnte sich Blaise auf dem Stuhl zurück. Er wusste nämlich: Das würde eine längere Geschichte werden. Kapitel 2: Nach der Schule -------------------------- „Blaise! Sie ist da. Sie ist endlich da!“, er schaute hoch, als seine Schwester in den Raum platzte. Was wollte sie schon wieder von ihm? Sie war wirklich hibbelig, aber das ging ihm schon wieder auf die Nerven. Sie musste einfach adoptiert sein, anders konnte er sich ihr Verhalten nicht erklären. Niemand war bei ihnen so aufgedreht, außer ihr. Ihre Mutter war – wie er selbst auch – die Ruhe selbst. Keiner von ihnen ließ etwas oder jemanden an sich ran. Und Ann? Die trug ihr Herz praktisch auf der Zunge! Es gab kaum jemanden, den sie nicht leiden konnte und dazu stand sie auch noch offen. Der Krieg war vorbei, doch noch immer gab es Kämpfe zwischen den übrig gebliebenen Todessern und den Auroren, die jagt auf die letzten gemacht hatten. Seine Familie hatte sich bereits zu Kriegszeiten aus dem Ganzen raus gehalten und einfach von außen zugesehen. Und genau dies, tat sie wieder. „Wer ist da?“, er saß in einem der Sessel am Kamin und las den Tagespropheten. Diese Zeitung war auch immer mehr zur Klatschpresse geworden, die er aus Langeweile las. Ann stand nun strahlend vor ihm und hielt einen Brief in der Hand. Ihre Aufnahme für Hogwarts konnte es nicht sein, sie war in ihrem vierten Jahr. Einen Brief ihrer Freundin hielt sie da auch nicht in der Hand, das würde sie ihm nicht so überschwänglich erzählen. Also: Was in drei Teufels Namen wollte sie von ihm? „Die Zusage für deine Bewerbung im Ministerium!“, erklärte sie ihm und es dauerte keine Sekunde und er hielt den Zettel selbst in der Hand. Er hätte doch Quidditch spielen sollen. Mit diesen Reflexen hätte er gute Chancen gehabt. Schnell überflog er den Zettel. Er hatte es wirklich geschafft! Sie hatten ihn angenommen! Er war nun bei der magischen Strafverfolgung dabei! Er hätte in dem Moment wirklich die Faust in die Höhe schießen lassen, doch dafür hatte er sich zu gut unter Kontrolle. Sein Grinsen wurde breit, bis er merkte von wem er diese Information bekommen hatte. „Hast du schon wieder meine Post geöffnet?!“, zischte er und blickte seine kleine Schwester mit zusammen gekniffenen Augen an. Wie oft hatte er ihr schon erklärt, dass sie die Finger von seiner Post zu lassen hatte!? Sie hatte keinen Respekt vor ihm. Das nahm er jedenfalls an. „Sei mir nicht böse, aber ich musste es wissen! Ich war so neugierig!“, sie umarmte ihn einfach und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Sie freute sich wirklich, da sie wusste, dass er nur in diese Abteilung wirklich wollte, obwohl er sich für mehrere beworben hatte. Sie konnte sich einfach nicht zurückhalten und hatte den Brief schließlich öffnen müssen. Wieso konnte er ihr nie böse sein? Die Frage stellte er sich seit sie auf die Welt gekommen war. Er betitelte sie zwar als ‚Nervensäge’, ‚hohle Nuss’, ‚Anhängsel’, doch er würde sie schrecklich vermissen, wenn sie nicht so wäre, wie sie nun mal war. „Los, geh es schon Mutter erzählen.“, seine Stimme war kalt, doch sie blickte fröhlich zu ihm auf und verschwand auch schon brüllend aus dem Kaminzimmer. Er hatte sein gesamtes letztes Schuljahr damit verbracht, nachzudenken, was er nach seinem Abschluss machen könnte. Eigentlich war ihm immer klar gewesen, dass er ins Ministerium gehen wollte. Doch welche Abteilung? Er hatte Stunden damit verbracht die Bücherei zu durchforsten über die einzelnen Abteilungen und Tätigkeiten. Er hatte nach einigen Monaten auch alle Bücher durch gehabt, bis auf drei. Diese Drei waren ausgeliehen und befassten sich mit der Abteilung für magische Strafverfolgung. Es hatte wirklich lange gedauert, bis sie wieder zurückgegeben worden waren und er wusste auch bis zum heutigen Tag nicht, wer sie hatte, denn Madam Prince wollte den Namen nicht preisgeben als er sich irgendwann grimmig beschwert hatte. Und es hatte sich gelohnt auf diese Bücher zu warten, denn es war das, was ihn am Meisten ansprach und somit hatte er begonnen seine Bewerbung zu schreiben. Draco hatte ihn damals nur mit hochgezogenen Augenbrauen angeguckt, als er hörte, dass er schon Bewerbungen schrieb. Jedoch war es Blaise egal gewesen. Mit seinem Abschluss könnte er wohl fast überall hin, doch es musste ihn auch interessieren und Spaß machen. # „Willkommen“, Crawler stand vor der Gruppe, die es geschafft hatte durch die Aufnahmeprüfung zukommen und begrüßte sie herzlich. Er war der Leiter der Abteilung und man hatte bis jetzt nur positives über ihn gehört. Es waren ca. fünfzehn übrig geblieben und nun wurden sie auch noch eingeteilt in die verschiedenen Bereiche. Er würde zusammen mit zwei weiteren ins Ausland gehen und dort hinter Engländern her sein, die gegen das Zauberergesetz handelten. Klang tatsächlich nicht schlecht, wie er fand. Die Stelle hatte er zugelost bekommen und wusste, dass sein Mentor Savage hieß, mehr nicht. Sie standen alle vor einer großen weißen Wand, wo die einzelnen Leiter bekannt gegeben worden und die Raumeinteilung stand. Aber wer in seiner Gruppe war, wurde nicht verraten. Er müsste sich wohl noch ein wenig gedulden. Während praktisch Panik ausbrach, weil jeder so schnell es ging in seine Gruppe kommen wollte, schlenderte Blaise seelenruhig zu dem angegebenen Raum. Viele der Leute, die solch eine Panik schoben, waren in seinem und dem höheren Jahrgang oder ganz unbekannt für ihn. „So, dann sind wir ja jetzt vollständig.“, in dem Raum befand sich nicht viel. Eine große Tafel, eine Pinnwand, vier Stühle und vier gleichgroße Tische, zwei Metallschränke und große Fenster, die viel Sonne in den Raum ließen. Savage stand vorne an der Wand gelehnt und schaute ihn abschätzig an. Er war ein Großgewachsener Mann, dem man nachts in einer dunklen Straße nicht begegnen wollen würde. Seine Haare waren blond und kurz geschoren und seine eisblauen Augen durchlöcherten einen förmlich. Er hatte nicht umsonst den Ruf eines Schlägers, denn genau so sah er auch aus. Mit ihm würde er es sich sicherlich nicht verscherzen. Blaise erwiderte nichts, sondern schaute auf seine Beiden Teammitglieder. Einer der Beiden war ihm sogar bekannt. „Die Teams sind so aufgeteilt, dass sich immer zwei Jungs und ein Mädchen darin befinden. Ihr werdet – wenn es keine Probleme gibt – ein ganzes Jahr mit mir hier verbringen. Wir werden erst einmal die Theorie durchgehen und ab nächster Woche werden wir klein anfangen. In Paris werden wir erwartet.“, ihm war bewusst, dass er nun mehr unterwegs sein würde, doch dass es schon so bald sein sollte, hätte er nicht erwartet. Paris also, klang wirklich interessant. Da würde er wenigstens etwas sehen während seiner Ausbildung. „Wenn jemand von euch ein Problem damit hat, dass er in diese Gruppe gerutscht ist und solche Aufgaben bekommen soll, sagt besser jetzt bescheid, damit wir noch was drehen können.“, fing Savage an und blickte die drei abwechselnd an. Blaise hatte sich auf den Stuhl gesetzt, wie der Rest seines Teams. Keiner der Drei machte auch nur Anstalten sich zu bewegen. „Dann sehen wir uns Morgen um punkt 6 Uhr genau hier.“, Savage nickte ihnen zu. „Ach und McLaggen bringen Sie bitte ihren Besen Morgen mit. Smith, Sie bitte ihren Zauberkessel und Zabini, Sie sind bitte einfach fünf Minuten vorher da.“, und mit den Worten verschwand der Mentor durch die Tür. „Was sollte das?“, Cormac McLaggen erhob sich und runzelte die Stirn. „Wieso soll ich denn bitte meinen Besen mitbringen?“, fragte er laut und das Mädchen zog die Schultern hoch. „Erklär mir bitte warum ich meinen Kessel mitbringen soll!“, meinte sie darauf und reichte Cormac die Hand. „Lynette Smith.“, stellte sie sich erst ihm und schließlich auch Blaise vor, der ihre Hand leicht schüttelte. Der Gryffindor und der Slytherin taten es ihr gleich und stellten sich ebenfalls vor. „Wie kommt’s, dass man dich nicht aus Hogwarts kennt?“, fragte der Ältere sie und sie erklärte, dass sie zu Hause von ihren Eltern unterrichtet worden war, da diese Lehrer waren und es für sinnvoller fanden. Sie war einige Monate jünger als Blaise und somit auch die Jüngste im Team. „Dann sehen wir uns morgen früh, Jungs.“, sie verabschiedeten sich dann auch recht schnell voneinander und machten sich auf den Weg nach Hause. Jeder überlegte, was die Aufgaben bisher bringen sollten. Fünf Minuten vorher da sein? Blaise wusste zwar nicht, warum er früher da sein sollte, doch er machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Sein Problem bestand darin seiner Schwester aus dem Weg zu gehen. Sie würde ihn mit Fragen förmlich nur so bombardieren und löchern. Und genau das wollte er vermeiden, schaffte es aber selbstverständlich nicht. Ann war immerhin die perfekte Nervensäge. Kapitel 3: Zum ersten Mal wirklich gesehen ------------------------------------------ Danke für die Kommis ♥ # „Dad, die Geschichte ist langweilig.“, beschwerte sich Junior und verschränkte die Arme schmollend vor der Brust. Seine Mutter konnte genauso muckelig sein. „Das hat doch überhaupt nichts mit Mum zu tun! Warum erzählst du mir so was? Tante Lynette und Onkel Cormac kenn ich außerdem schon.“, trotzig wie immer. „Ich hab doch erst gerade angefangen! Also hör doch endlich auf dich zu beschweren. Ich hab doch gesagt, dass ich dir die Geschichte erzähle, also warte doch erst einmal ab, okay?“, sein Sohn würde seine Ruhe noch vollkommen strapazieren, dessen war er sich bereits bewusst. Sein Sohn lag immer noch im Bett, während er sich ein Glas Wasser zum Trinken herauf beschwor. Sein Hals war ein wenig trocken geworden. „Worauf wartest du denn dann bitte mit erzählen? Auf Schnee?“, er hatte den wohl ungeduldigsten Sohn auf der ganzen weiten Welt. Was hatte er Merlin nur getan, dass er seinem Sohn solch eine Eigenschaft verpasst hatte? „Ist ja in Ordnung! Immer mit der Ruhe. Ich erzähl ja schon weiter.“ Und so erzählte Blaise weiter. # Sie hatte sich bei ihm untergehackt und gemeinsam gingen sie durch die Sternenklare Nacht. Es war nicht sonderlich kalt, doch der leichte Wind bereitete einem schon eine angenehme Gänsehaut. Die Straßen waren voll, weswegen sie eine der Nebenstraße passierten. Es musste ja nicht jeder mitbekommen, dass sie unterwegs waren. „Der Eifelturm sieht bei Nacht noch prunkvoller aus, als Tags über.“, sie war stehen geblieben und hatte somit Blaise dazu gezwungen ebenfalls keinen Schritt weiter zu gehen. „Du hast Recht.“, stimmte er ihr zu und beobachte einige wenige Minuten gemeinsam mit ihm den Koloss aus Stahl. Sie waren bereits einige Wochen in Paris und nun konnte er erst wirklich die Stadt bei Nacht begutachten. „Wollen wir dann weiter?“, fragte er höflich und gemeinsam schritten sie weiter durch die – nun verlassene – Straße. Lynette hatte den Kopf an seine Schulter gelehnt und kuschelte sich an ihn, während er das alles lächelnd zuließ. Leicht wendete er den Kopf und schaute sich ein wenig um. Er fand, was er gesucht hatte. „Bist du bereit?“, fragte er sie mit freundlicher Stimme. Er konnte es kaum erwarten endlich los zu legen. „An mir soll’s nicht liegen.“, kam prompt die Antwort und sie rannte los. Sie lief in die dunkle Straße und wurde förmlich von der Dunkelheit verschluckt. Blaise hatte seinen Zauberstab gezogen und richtete ihn in die Richtung, in der sie verschwunden war. „Confringo.“, sprach er vor sich hin und schon explodierte es dort, wo Lynette verschwunden war. Dann konnte es ja endlich losgehen. „Cormac.“, zischte er und spürte den Windzug an seinem rechten Ohr und streckte den Arm aus. Schon wurde er gepackt und in die Höhe gerissen. „Wie viele hast du gesehen?“, brüllte er dem ehemaligen Gryffindor zu, der steil mit ihm in die Luft flog. Außer dem riesigen Loch in der Hauswand und dem leichten Feuer, das ausgebrochen war, konnte er nichts erkennen auf den ersten Blick. McLaggen hatte zuvor einen Bannkreis errichtet und die Bewohner des Viertels in Sicherheit gebracht, dass sie auch freie Bahn hatten. „Ich habe vier gezählt.“, brüllte er zurück und setzte zum Sturzflug an. „Der zweite gehört dir. Lynette ist schon am ersten dran.“, und schon hatte er ihn losgelassen und Blaise fiel die letzten zwei Meter runter. Gut, dass er besondere Kleidung unter seinem Mantel hatte, sonst hätte das wirklich wehtun können. Und schon ging es los. Der Kerl, den er erst jetzt gesehen hatte, rannte auch schon los und schleuderte ihm Flüche entgegen. An ihm sollte es nicht liegen. Blaise rannte mit erhobenem Zauberstab und brüllend hinter ihm her. Und plötzlich war er hinter der nächsten Ecke verschwunden. Merlin, warum machte er es denn so kompliziert? Sollte er ihm hinterher rennen und womöglich direkt in seine Arme rennen oder sollte er sich einen anderen Weg suchen um ihn zu überraschen? Er liebte einfach das Risiko und rannte um die Ecke. Bevor sich der Typ auch nur rühren konnte, ließ er den Typen erstarren mit einem ‚Impedimenta’. Wieso mussten diese Typen auch immer wieder fliehen? Am Ende schafften sie es doch eh nicht weit. Mit einem Entwaffnungs- und Fesselzauber war alles schnell erledigt und Blaise streckte sich genüsslich. Wie lange wohl noch die Anderen brauchen würden? „Zabini.“, kam die dunkle Stimme von Savage, als er vor ihm aufgetaucht war. Er schaute kurz auf den gefesselten Typen, der neben Blaise saß und nickte zufrieden. Savage hatte einen siebten Sinn für das richtige Timing und das wollte Blaise irgendwann auch können. „War alles ganz einfach. Wo ist der Rest?“, Savage hatte nicht umsonst Blaise vor Wochen fünf Minuten früher zur ersten Mission herbestellt. Er hatte schon beim ersten Treffen gemerkt, dass Blaise diese Gruppe perfekt leiten konnte und hatte deswegen die wichtigsten Dinge nur mit ihm besprochen. Er war der offizielle Leiter seiner Gruppe. „McLaggen kommt gleich mit seinem Besen hier an und Smith habe ich die Erlaubnis gegeben zurück ins Quartier zu apparieren, um ihren Trank fertig zu brauen.“, Lynette hatte die besten Zaubertränkefähigkeiten und war deswegen praktisch Tag und Nacht am Brauen von Tränken. „Dann wollen wir mal die Jungs schön zurück ins Heimatland schicken.“, mit einem Portschlüssel, der direkt ins Ministerium ging, schickte Savage die Typen allesamt zurück. „Und wie sieht die Ablenkungsaktion Morgen aus?“, Cormac hatte seinen Besen in der Hand und schaute die anderen Beiden fragend an. „Du und Zabini werdet Morgen einen über den Durst trinken, während ich Smith einen Heiratsantrag machen werde.“, er erzählte es, als wäre es das Normalste der Welt. „Darf ich ihr nicht einen Antrag machen?“, grummelte McLaggen und lachend verschwanden sie in der Nacht. # „Was soll das denn bitte heißen?“, schrie Savage sie zum wiederholten male an. Sie zuckte nicht einmal mit der Augenbraue. Genauso wenig wie McLaggen und Blaise, die nicht unweit von den Beiden standen. Was hatte sie aber auch erwartet? Dass Savage sie freudig in die Arme schließen würde? Er hatte noch nie auch nur einen Ansatz eines Lachens gezeigt und würde es wohl in dieser Situation auch nicht tun. Ein Blick auf Cormac zeigte Blaise, dass er nicht gerade begeistert von ihrer Entscheidung war, doch sie akzeptierte. „Ich habe einen Antrag auf Versetzung gestellt. Ich möchte mich eher auf Flüche und Zaubertränke konzentrieren.“, Blaise hatte aufgehört zu zählen. Sie hatte diese Beiden Sätze bereits so oft erwähnt, doch Savage schien sie nicht verstehen zu wollen. Sie waren bereits seit Monaten ein Team und das Beste, das die Abteilung für Strafverfolgung hatte. Keiner kam an sie ran. Weder an Fähigkeiten noch ans Aussehen. Bei dem Gedanken musste Blaise einfach arrogant grinsen. Ja, sie galten auch als die bestaussehendste Gruppe überhaupt und den Titel wollte sie einfach wegwerfen? Gut, er konnte verstehen, dass sie sich auf ihr Können spezialisieren wollte, doch wen würden sie dafür bekommen? „Mit wem hast du getauscht?“, der Auror schien es endlich verstanden zu haben und fuhr sich über die Augen. Die Vier waren erst vor kurzem aus Spanien wieder gekommen und hatten eine fünfköpfige Gruppe hochgehen lassen und dann hatte sie die Katze aus dem Sack gelassen. „Das weiß ich nicht. Ihr werdet sie gleich kennen lernen. Und ich muss los.“, sie hatte sich das Geständnis bis zum Schluss aufgehoben. Lynette hatte wirklich gewartet mit ihrer Beichte und nun konnte man nichts mehr ändern. „Macht’s gut Jungs und seid nett.“, sie drückte Blaise und Cormac kurz an sich und trat dann vor Savage. „Danke für die schönen Monate. Ich habe wirklich viel hier gelernt und werde die Zeit nicht vergessen.“, und dann passierte das, was keiner erwartet hätte. Savage drückte sie an sich und wünschte ihr viel Glück. # „Wann hatte Lyn noch mal gesagt, wann die Neue kommt?“, sie warteten bereits seit Stunden in ihrem Übungsraum. Savage hatte die Füße auf den Tisch gelegt und war eingenickt. Blaise hatte ‚Snape explodiert’ mit Cormac gespielt, als dieser die Frage stellte. „Eigentlich sollte sie jeden Augenblick da sein.“, ein Blick auf die Uhr, die an der Wand hing, verriet ihm, dass die Neue noch genau zwei Minuten hatte. Schulter zuckend stand Blaise auf mit der Erklärung, dass er mal auf die Toilette müsse. Gähnend verschwand er aus dem Raum und stieß auch keine drei Sekunden später mit jemandem zusammen. „Was ist denn hier los?“, grummelte er auch direkt als er das Mädchen sah, die ihn nicht einmal zu beachten schien. Wieso drehte sie sich nicht einmal um, als er in die rein lief? Erst jetzt bemerkte er, dass noch andere Leute hier standen und etwas – besser gesagt – jemanden beobachteten. „Sag das noch mal!“, rief ein Mädchen einem Jungen zu, der Kopf über im Raum hing. Den Zauberstab hatte sie auf ihn gerichtet und sie funkelte ihn bedrohlich an. Dieser Kerl, der eindeutig in der schlechteren Position war, blickte genauso finster zurück. Seine blonden Haare fielen ihm ins Gesicht. „Minderwertiges, dreckiges Schlammblut.“, sprach er laut und deutlich und das Mädchen schleuderte ihn gegen die nächste Wand, an der er runter rutschte. Erst jetzt erkannte er den Kerl. Draco Malfoy. „Noch einmal und du wirst mich richtig kennen lernen.“, die Traube, die sich um die Beiden gebildet hatte, machte Platz, als sie direkt auf Blaise zuging. Verdammt! Wenn sie so angriffslustig war, hatte er ein Problem. Er hatte ihr zwar nichts getan, aber er war ein Freund von Draco. Nun, er machte sich auf alles gefasst. Dennoch traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht, als sie ihn ansprach. „Hermine Granger, freut mich mit dir zusammen zu arbeiten.“ Kapitel 4: Spanischcrashkurs #1 ------------------------------- x Zusatzkapitel#1 Als kleines Dankeschön habe ich mich dazu entschieden ein Zusatzkapitel zu schreiben. Eigentlich wollte ich es nicht schreiben, aber es gab Interesse daran zu erfahren was in Spanien war, also bekommt ihr die Story auch :) Und mir ist dabei so eine gute Wendung in der Story gekommen und somit ist es eine kleine Erklärung für etwas, was noch kommen wird :) Ihr dürft gespannt sein ! # „Müssen wir jetzt eigentlich auch spanisch lernen?“, Lynette saß an einem Tisch mit den Jungs und durchblätterte ein Wörterbuch. Wirklich begeistert schien sie jedoch nicht zu sein, denn ihre Miene wurde von Seite zu Seite ungläubiger. Sie lernte bereits seit Stunden verzweifelt ihre Vokabeln und war kein Stück weiter, wie sie fand. „Yo no habla de español!”, Blaise lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Der Fernseher lief und er hatte sich mit Cormac auf die Betten des Zimmers geschmissen. Langsam aber sicher fand er Gefallen an diesen Muggeldingen. Es lief irgendeine spanische Soap, in der ziemlich viel gestritten und geweint wurde. Savage hatte sich ein eigenes Zimmer genommen und schlief bereits – wie er ihnen am nächsten Tag versicherte. „Tambien.“, gähnte McLaggen und schloss die Augen. Sie waren bereits seit einigen Tagen in dem kleinen Dorf und beschatteten die gesuchten Verbrecher, die sich in Sicherheit wogen. Es sollte am nächsten Tag losgehen mit der Verhaftung, doch keiner von dem Team war aufgeregt. Sie rechneten wirklich mit vielem, doch das, was sie erwartete, kam mehr als überraschend. # „Buenos Dias!“, Savage erwartete sie in der Innenstadt. Sie wollten getrennt dort auftauchen falls sie beschattet wurden und deswegen verließen sie im Zehnminutentakt das Hotel und verschwanden in verschiedenen Richtungen um nicht aufzufallen. Er hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt und trug ein rotes Shirt passend zu seiner grauen Hose. Während Lynette ihr Wörterbuch durchblätterte, verdrehten die Jungs die Augen. „Eine kleine Planänderung. Wir teilen uns heute auf und schlagen in dem kleinen Restaurant zu. Ich habe bereits alles präpariert.“, Savage stand an der Hauswand gelehnt und blickte grinsend in die Runde. Er hatte also bereits geschlafen am Abend. „Ihr müsst keine Rücksicht auf die anderen Gäste nehmen, denen passiert überhaupt nichts. Auch wenn es so aussehen sollte.“, er blickte auf seine Uhr und stieß sich ab. „Ich werde um punkt acht in das Restaurant kommen und da seid ihr bitte bereits fertig.“, sein Blick glitt über sein Team, die ihn ernst anblickte und schließlich nickte. „Es sind zwei Kerle, ihr wisst wie sie aussehen. Also wünsche ich euch viel Spaß.“, er drehte sich um und wollte schon losgehen, drehte sich jedoch nochmals um. „Blaise, du suchst dir irgendeine Spanierin und lädst sie ein. Cormac? Du darfst Lynette endlich den Antrag machen auf den du so versessen warst.“, und schon war er verschwunden. „Antrag?“, Lynette drehte sich um und blickte in Cormac’ rotes Gesicht, während Blaise lachend davon ging. Sollte er ruhig selbst die Situation erklären. # Leichter gesagt als getan. Eine Spanierin suchen und sie einladen? Und das innerhalb von vier Stunden? Savage hatte nicht mehr alle Kessel beieinander. Das war ja wirklich unmöglich. Die Sonne schien heiß auf ihn runter und er holte seine Sonnebrille aus der Tasche. Wieso mussten sie auch im Hochsommer nach Spanien? Wer hatte sich denn so was ausgedacht? „Ayuda! Ayuda!“, die Straße war überfüllt und mitten in der Menschenmaße stand ein Mädchen, dass laut brüllte. Ayuda? Was bedeutete das Wort noch mal? Doch eigentlich brauchte er keine Erklärung, denn ein Mann lief mit einer Damenhandtasche von diesem Mädchen weg. Keiner der Passanten achtete auch nur auf diese Gestalt. Von Zivilcourage hatte wohl niemand etwas gehört, weswegen Blaise auch blitzschnell den Arm des Diebs packte. „Uno momento, por favor.“, die aufgerissenen Augen des Jungen, der wohl nicht viel älter als 16 war. Grimmig schaute Blaise ihn an, riss ihm die Tasche aus der Hand und ließ ihn los. Was sollte er mit ihm machen? Zur Polizei gehen und versuchen denen zu erklären, dass es sich um einen Taschendieb handelte? Die würden ihn nur auslachen und den Jungen gehen lassen. “Gracias! Gracias!”, er hatte sich nicht einmal umgedreht und das Mädchen stand schon neben ihm und hatte sie Arme um ihn geschlungen. Wenn sie so schnell war, warum hatte sie sich ihre Tasche nicht selbst besorgt? “Kein Problem.”, er antwortete natürlich auf Englisch und erstaunt schaute das Mädchen ihn an. „Du bist Engländer!“, gut, dass sie ihm das gesagt hatte, sonst wäre er niemals in seinem Leben darauf gekommen. Den Drang widerstehend die Augen zu rollen, nickte er nur. „Ich danke dir vielmals! Ich möchte mich revanchieren bei dir!“, wenn sie ihm jetzt Geld oder so dafür geben wollte, würde er wohl doch mit seinen Augen rollen müssen. Geld hatte er nämlich bei weitem genug. Dann fiel ihm wieder was ein. „Geh einfach mit mir aus. Heute Abend um halb sieben im Luna.“, er würde keine Widerworte dulden und sie schien ihn anscheinend durchschaut zu haben, denn sie nickte brav. „Blaise.“, er reichte ihr die Hand, die sie zunächst musterte und dann lächelnd annahm und schüttelte. „Carmen.“, er merkte wieder warum er den Spanischenakzent so schätzte. Jetzt erst fiel ihm auf, wie hübsch sie eigentlich war. „Möchtest du mir vielleicht die Stadt zeigen?“, und schon war er wieder der Junge, der wusste wie er mit Frauen umzugehen hatte, um sie rumzukriegen. „Si, si, claro.” # Es dauerte wirklich nicht lange und die Beiden waren in einer der schmalsten Nebenstraßen gelandet und küssten sich wild. Blaise hatte ihren Namen bereits völlig vergessen. Das Einzige, was er wusste war, das sie unheimlich gut küssen konnte. Seine Hand wanderte über ihren Rücken und blieb schließlich auf ihrem Hintern um sie näher an sich zu drücken und um ihr zu signalisieren, was in seiner Hose arbeitete. Doch daraufhin löste sie sich von ihm, jedoch blieb ihr Gesicht wenige Zentimeter von seinem entfernt. „Ich würde ja jetzt gerne weitermachen, aber ich muss mich noch umziehen, wenn du noch mit mir Essen gehen willst.“, hauchte sie gegen seinen Mund und biss ihn leicht in die Lippe. Der Auftrag. Fast hätte er den Grund, weswegen er eigentlich in diesem Dorf war, vergessen und er ordnete seine Gedanken. „Ich sehe dich dann gleich im Luna.“, und schon hatte er sich von ihr gelöst und war verschwunden. Merlin, er musste sich ein wenig zurückhalten, wenn er diese zwei Verbrecher heute noch festnehmen wollte. Er strich sich durch die kurzen Haare und machte sich auf den Weg in das Restaurant, wo ein Tisch auf seinen Namen bestellt war. Savage hatte also wirklich an alles gedacht. Ein kurzer Blick durch das kleine Lokal verriet ihm, dass Cormac und Lynette bereits da waren und, dass der Junge wirklich nervös zu sein schien. Aber nicht vor der Festnahme. Seine Hand war die ganze Zeit in seiner Jackentasche und umfasste etwas. Grinsend setzte sich Blaise an seinen Tisch, der am anderen Ende des kleinen Raumes war. Er zählte ungefähr fünfzehn Gäste und drei Kellner, ein Barkeaper und eine Frau an einem Klavier. Also konnte es bald losgehen. „Hallo.“, seine Gedanken wurden unterbrochen als ihn eine bekannte Stimme aus seiner Nähe ertönte. Langsam drehte er den Kopf ein wenig und hätte fast den Mund geöffnet. Carmen stand vor ihm in einem leichten Sommerkleid, das wirklich einiges von ihrem Busen zeigte. Sie setzte sich und schon kam einer der Kellner zu ihnen um die Bestellung aufzunehmen. # Das kleine Restaurant füllte sich immer mehr und die Geräuschkulisse war auch immer lauter geworden, bis plötzlich allesamt verstummten und zu Cormac schauten. Dieser hatte sich vor Lynette gekniet und war knallrot geworden. Lynette wiederum hatte ihre Hände vor den Mund geschlagen. # So, das wars (erstmal) :) Ich wollte kein zu langes Kapitel schreiben und breche hiermit an dieser Stelle erstmal ab :) Bis bald ♥ Kapitel 5: Spanischcrashkurs #2 ------------------------------- Spanischcrashkurs # 2 Hier der 2. Teil des Kapitels :) # „Erklär mir doch bitte mal, warum du nicht mehr mit mir redest!“, Blaise konnte sich auf das Verhalten seines Sohnes keinen Reim machen. Jetzt hatte dieser sich tatsächlich einfach umgedreht und hatte noch gemurmelt, dass er schlafen wolle. „Nachdem du ihm gesagt hast, dass du eine andere Frau geküsst hast, als seine Mutter, ist er einfach nur beleidigt.“, Blaise schaute über seine Schulter und entdeckte Hermine in der Tür, die bloß den Kopf schüttelte. Erst auf ihren Kommentar hin verstand er die Reaktion seines Kleinen. „Gut, wie du willst. Dann erzähl ich dir die Geschichte nicht mehr weiter.“, Blaise stand auf und stampfte extra laut durch das Zimmer seines Sohnes. Normalerweise würde ihn das völlig an den Rand des Wahnsinns bringen und er würde seinen Vater aufhalten, doch er war tatsächlich eingeschlafen. Lächelnd hielt Hermine ihrem Mann die Hand hin, die er auch grinsend annahm. Dann müsste er ihm die Geschichte wann anders zu Ende erzählen. „Komm aber ja nicht auf die Idee ihm die Geschichte weiter zu erzählen.“, Hermine konnte wohl wirklich Gedanken lesen. Wie sonst konnte sie wissen, was ihr Mann vor hatte? „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“, Beide hatten sich in der Küche an den Tisch gesetzt und tranken ihren Kaffee. Hermine schien wohl gewusst zu haben, dass er eine Tasse gebrauchen könnte und hatte vorsorglich welchen gekocht. „Gehen wir doch einfach gemeinsam die Geschichte weiter durch. Vielleicht kommst du dann ja drauf.“, ihre Augenbraue war extrem weit hochgezogen und Blaise wusste, dass seine Frau Recht haben musste, sonst wäre sie nicht so überzeugt von sich. # Stammelnd und völlig rot angelaufen, kniete Cormac nun vor seiner Herzensdame und wusste nicht, was er ihr zu sagen hatte. Merlin! Dabei hatte er doch immer wieder gebettelt, dass er ihren Partner spielen durfte. „Lynette Smith.“, seine Stimme war brüchig und Blaise legte die Stirn in Falten. Wieso benutzte dieser Kerl nur ihren richtigen Namen? Sie hatten doch alle ihre Decknamen, wenn sie im Ausland waren. Der Vorname war ja noch in Ordnung, aber den Nachnamen hätte er ändern müssen. Wobei…. „Möchtest du mich – Cormac McLaggen – heiraten?“, Himmelswillen! Er machte ihr einen ernsthaften Heiratsantrag! War er denn verrückt geworden? Das ganze Restaurant hatte den Atem angehalten. Eigentlich war es der Moment, in dem sie zuschlagen mussten, doch Blaise bewegte sich keinen Zentimeter. Zu sehr interessierte ihn Lynettes Antwort auf diese Frage. Sie schien ebenfalls gemerkt zu haben, dass er es ernst meinte und hatte ihre Hand vor den Mund geschlagen und Tränen in den Augen. Gerade als sie den Mund öffnete, flog Blaise’ Tisch in die Luft. Noch ein wenig verwirrt, sprang der Junge auf und zog seinen Zauberstab. Aus seinem Augenwinkel sah er, dass alle in ihren Bewegungen eingefroren waren, außer den Magiern. Und diese waren zu 6. „Du bist eine Hexe?!“, Blaise richtete seinen Zauberstab auf Carmen, die ihn dreckig angrinste. Savage würde ihn wohl persönlich umbringen, dass er praktisch den Feind mitgebracht hatte. Wieso konnte er nicht mit dem Kopf denken und nicht mit der Hose? „Zabini, Zabini, Zabini…“, seine Augen wurden schmal. Sie kannte also seinen Nachnamen, also wusste sie direkt was er vorhatte. Das würde doch schwieriger werden als angenommen. Cormac und Lynette standen mit erhobenen Zauberstäben Rück an Rücken. Verdammt! „Jetzt hab ich nicht einmal ihre Antwort mitbekommen deinetwegen!“, nun war Blaise wirklich wütend und schleuderte ihr einen Fesselfluch entgegen. Das würde wohl noch ein langer Abend werden. „Blaise, könntest du mal endlich aufhören zu reden und kämpfen?“, brüllte Cormac und schleuderte einen Fluch auf einen der Kellner. Lynette tat es ihm gleich, doch ihr Gegner war einer der Gäste. In Blaise Kopf ratterte es gewaltig. Er musste das hier zu Ende bringen. Gut, es waren doch 3 und nicht bloß 2 Zauberer, die sie festzunehmen hatten, aber das hatten sie bisher auch immer geschafft. „Das war alles von dir geplant gewesen. Der Dieb, der wahrscheinlich bezahlt war, die Rundführung durch die Stadt.“, die wilde Küsserei in der Gasse erwähnte er lieber nicht, das würde nur noch peinlicher für ihn werden. „Ach mein lieber Blaise.“, sie verzog das Gesicht zu einem Lächeln und im nächsten Moment hielt sie seinen Zauberstab in ihrer Hand. Merlin! Was war nur mit ihm los? Konnte er sich nicht wehren oder war sie einfach zu gut? „Du hast nicht einmal mitbekommen, dass ich dich während unsres Tages heute geschwächt habe und dir einen Teil deiner Kräfte eingefroren habe.“, während die anderen Vier gegeneinander kämpften, ging Carmen leichtfüßig in ihren Hochhackigenschuhen zu Blaise rüber. „Weißt du,“, sie fuhr mit ihrem Finger über seine Brust und drückte ihm einen leichten Kuss auf den Hals. „eigentlich bist du ja wirklich süß und auch wirklich mein Typ. Nur leider stehen wir auf den falschen Seiten.“, ihr Mund war seinem Ohr verführerisch nah und seine Nackenhaare stellten sich auf. Langsam und lächelnd drückte sie ihm seinen Zauberstab wieder in die Hand. „Bis bald.“, mit einem kurzen Kuss auf die Lippen verabschiedete sie sich von ihm und disapparierte mit ihrem Team. # „Cormac, jetzt lass ihn gefälligst los!“, Lynette krallte sich an McLaggen fest, während dieser Blaise an die nächste Wand drückte. Kurz nachdem die Gegner verschwunden waren, war der Gryffindor ausgerastet und hatte den Slytherin am Kragen gepackt. „Wieso bist du der Leiter dieses Teams, wenn du auf irgendeine Tussi hereinfällst? Denkst du überhaupt nach bevor du die eine Freundin anlachst? Verdammt Zabini! Ich rede mit dir!“, angeschrieener blickte mit unfokussiertem Blick durch den Raum. „Lass ihn erst einmal wieder zu Verstand kommen und verstehen, was überhaupt passiert war!“, Lynette hatte ihre Arme um Cormacs Hals geschlungen und hielt sich weiterhin auf seinem Rücken. „Lynette hat Recht. Lass ihn los.“, Savage war aufgetaucht und stand in der Tür des Restaurants. Noch immer waren alle Menschen wie erstarrt und warteten darauf wieder zu atmen. „Los, geht auf eure Plätze und spielt das Schauspiel zu Ende. Ihr haut so schnell wie möglich von hier ab.“, und mit einem Plopp war der Mann verschwunden. Schweren Herzens ließ Cormac den Anderen los und ging mit Lynette auf dem Rücken zurück zu seinem Tisch. Kapitel 6: Germany ------------------ „Wie läuft es mit Lynette?“, Blaise, Cormac und Hermine saßen beim Frühstück, als der ehemalige Slytherin Schüler die Frage stellte. Seit Monaten hockten sie schon in Deutschland und kamen einfach nicht weiter. Es hatte sich heraus gestellt, dass sie es mit Profis zu tun hatten und diese geschickt waren im Spuren verwischen. Das letzte Treffen von Blaise und Carmen war vor wenigen Wochen gewesen und sie hatte ihm deutlich gemacht, dass sie wusste, was sie wollte. Seit fast 2 Jahren war er nun schon hinter ihr her. „Bestens, ich treffe sie gleich im Einkaufszentrum.“, Savage hatte ihnen eine freie Woche in Hannover gegeben und deswegen war Lynette – Cormacs Verlobte – angereist. Nachdem die Beiden nach der Katastrophe in Spanien miteinander geredet und sie hatte ihm eine Chance gegeben. Seit kurzem waren sie sogar verlobt und in wenigen Monaten sollte die Hochzeit stattfinden. „Granger, gehst du mit mir aus?“, das war das Stichwort. Cormac stand auf und verschwand aus dem Hotelzimmer. Blaise hatte es sich in den Kopf gesetzt mit Hermine auszugehen und nervte nun seit geraumer Zeit mit dieser Frage. „Nein, Blaise. Ich werde nicht mit dir ausgehen!“, ihre Stimme war ruhig und ihr Blick kühl. Eigentlich wäre sie gerne einmal mit ihm ausgegangen, doch sie wollte, dass sie die Einzige für ihn war. Und das war sie eindeutig nicht. „Oh, warum denn nicht? Nur ein Date!“, er räumte den Tisch ab, als sie sich erhob. Wieso wollte sie ihm denn nicht eine Chance geben und es versuchen? Er war doch kein so übler Kerl und treu war er seinen Freundinnen immer gewesen! „Wenn ich dir das sagen würde, wäre es doch langweilig, oder etwa nicht?“, nach der Party von Hermines Geburtstag, waren die Beiden gemeinsam im Bett gelandet, was sie als ‚Unfall’ bezeichnet hatten. Doch seit September konnte Blaise seine Augen nicht mehr von ihr lassen. Natürlich ließ er sie nicht kalt, aber sie hatte genug Würde, um es ihm so einfach zu machen. „Lass das Thema einfach, Blaise und lass uns einkaufen gehen.“, sie hatten nur das Zimmer gebucht und mussten sich selbst um die Verpflegung kümmern und wie es der Zufall so wollte, waren sie Beide mit den Besorgungen dran. „Ich komme schon Darling.“, sie konnte nur die Augen verdrehen und den Raum verlassen. # „Verdammt, ich brauch noch ein Geschenk für Ann.“, sie schlenderten mit Lebensmitteltüten in den Händen durch die Innenstadt und hatten ein lockeres Gespräch angefangen. Sie verstanden sich wirklich gut, doch sie konnten auch ziemlich aneinander geraten. Ihr machte es jedoch Spaß mit ihm zu diskutieren und sich intelligent zu streiten. Welcher Satz ihr jedoch nicht aus dem Kopf ging, war: Phantasie ist wichtiger als Wissen, Hermine. Denn Wissen ist begrenzt Ihrer Meinung nach war das totaler Schwachsinn, doch es ließ sie einfach nicht mehr los. Sollte er vielleicht doch Recht haben damit? Dann war ihre ganze Denkensweise über den Haufen geschmissen worden. „Was hälst du von dem Buch, welches wir letztens in dem großen Buchladen gesehen haben? Du meintest doch, dass sie dir bereits von dem Buch geschwärmt hatte.“, Hermine wusste immer genau, was sich Menschen wünschten und Blaise war ihr wirklich dankbar für die Hilfe. Ann hatte er selten richtig verstehen können und dabei war sie seine kleine Schwester. „Am Liebsten würde ich dich jetzt küssen.“ „Versuch es nicht.“ Lachend schritt er neben ihr her und hoffte, dass sie ihm irgendwann eine Chance geben würde und ihn beweisen lassen, dass er auch gute Seiten ans ich hatte. „Warum hat deine Schwester eigentlich so einen komischen Namen?“, fragte Hermine ihn, während sie auf die Buchhandlung zusteuerten. Egal in welchem Land sie auch landeten, es verzauberte sie förmlich solche Geschäfte zu besuchen. „Ann? Unser Vater ist Deutscher und er wollte sie unbedingt nach seiner Mutter benennen: Antonia. Aber sie kann diesen Namen nicht leiden, daher nennen wir sie nur Ann.“, interessiert betrachtete er die Auslage vor dem Laden, doch Hermine schliff ihn bereits hinein. „Habt ihr noch Kontakt zu ihm?“, geschmeidig schritt sie durch die Regale und tastete die einzelnen Buchrücken vorsichtig ab. Wie sie doch den Geruch von Büchern liebte. Hier könnte sie ein Leben lang bleiben und auch noch glücklich sterben. „Nein, er hat Mum kurz nach Anns Geburt verlassen und ist zurück nach Deutschland gekehrt. Er hat sich nie für Ann interessiert. Mit mir konnte er etwas anfangen, aber nicht mit ihr und das hat er ihr auch deutlich gesagt, als sie ihn spontan besucht hat.“, seine Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken und sie blieb stehen. Blaise war ihr die gesamte Zeit über hinterher gegangen und hatte sie bei ihrer Handlung beobachtet. „Und was hast du dann gemacht?“, sie wusste, dass er nicht einfach schweigend daneben gesessen hatte. Es gab nichts, was über seiner Schwester stand und wenn sie jemand verletzte, würde die Person es auch gewaltig bereuen. „Ich bin selbst hin und habe ihm meine Meinung gesagt. Ich habe mich beherrscht und ihm sachlich erklärt, dass er sich nie wieder melden soll bei meiner Familie.“, er verschwieg am Besten, dass sein Vater eine blutige Nase danach hatte und Blaise ein blaues Auge. Ihm nicht glaubend, nickte Hermine und wusste, dass Familie groß geschrieben wurde bei ihm. „Warum gibst du mir nicht wenigstens eine Chance, Hermine?“, wieder fing er mit dem Thema an und wieder verdrehte sie ihre Augen. Warum musste er solche Momente immer mit solchen Fragen zerstören? „Weil ich nicht das Gefühl habe, dass du es ernst meinst.“, sie wollte, dass er es endlich begriff. Vielleicht würde er dann endlich aufhören mit dieser Fragerei. „Natürlich meine ich das ernst!“, er verschränkte die Arme vor der Brust und gerade wollte Hermine ihm widersprechen, als alles pechschwarz wurde. Dunkler Rauch breitete sich zwischen den Regalen aus. „Mein Liebling, da bist du ja wieder.“, und da war sie wieder. „Carmen.“, antwortete Blaise und Hermine hustete los. Den Zauberstab erhoben, ließ sie den Raum aufhellen und entdeckte auf einem Regal in der Nähe Carmen sitzen. Ein Seitenblick auf Blaise verriet ihr, dass er Hermine bereits längst vergessen hatte. Nun wurde sie wieder auf den zweiten Platz verbannt. Am Liebsten hätte sie ihm an den Kopf geworfen, dass er selbst Schuld war, dass sie nicht mit ihm ausging, wenn er nur Augen für Carmen hatte. Doch sie schwieg. Kapitel 7: Ignoranz. -------------------- „War ich denn wirklich so schlimm damals?“, Blaise konnte einfach nicht fassen, dass er Hermine tatsächlich so vernachlässigt haben sollte. Ihm war es anders in Erinnerung geblieben, als Hermine ihm die Geschichte weitererzählte. „Oh ja, mein Schatz. So schlimm warst du damals zu mir.“, sie schaute ihn über den Rand ihrer Tasse an und die Verletzung konnte er deutlich in ihren Augen erkennen. Er fühlte sich mit einem Schlag elend. Elend, weil er seine geliebte Frau durch solche Kleinigkeiten verletzt hatte und zu lange gebraucht hatte, es zu sehen. „Du hast mir doch aber verziehen, oder?“, fragte er vorsichtig, bekam aber keine Antwort von ihr. Stattdessen stand sie auf, stellte ihre Tasse in die Spüle und ging Richtung Tür. Bevor sie jedoch den Raum verließ, blieb sie mit dem Rücken zu ihm stehen. „Gute Nacht Blaise.“ # Wie gerne würde sie verschwinden wollen. Wie gerne würde sie sich umdrehen und einfach durch die Tür des Geschäfts marschieren. Sie hasste solche Situationen, in denen sie live mitbekam, was Carmen für eine Macht auf Blaise hatte. Was hatte diese Frau nur an sich, dass er alles um sich herum vernachlässigte und sogar vergaß? Einmal hatte er sie – Hermine – auch einfach soweit vergessen, dass er sich mit Carmen befasste, schließlich ihr hinterher rannte und sie mitten zwischen den 10 Gegnern ließ, die sie nach langer Zeit und verschiedensten Verletzungen und mit der Hilfe von Cormac besiegen konnte. Blaise hatte am nächsten Tag nicht einmal nachgefragt woher diese schlimmen Verletzungen gekommen waren. „Weißt du.“, Carmen sprach nie über Hermine, sie schien sie stets zu übersehen. „Wenn ich Zeit für dich hätte Blaise, dann könnten wir uns mal wieder miteinander befassen, doch ich bin leider nur auf der Durchreise und muss mich von dir verabschieden.“, Carmen sprang elegant vom Bücherregal und kam wie eine Katze zu ihnen rüber. Ihr Blick galt nur Blaise und der hatte auch nur noch Augen für seine Carmen. So verstieß Hermine zum Ersten Mal nach ihrer Schulzeit gegen die Regeln. Sie ließ ihren Partner alleine zurück und apparierte auf die Damentoilette des großen Kaufhauses, das sie wenige Stunden zuvor besucht hatten. Schwer atmend und wütend auf sich selbst, betrachtete sich Hermine im großen Spiegel der Toilette. Wieso war sie überhaupt wütend? Weil Blaise sie nicht beachtete? Weil er ihr immer wieder Hoffnungen machte, die er mit einer einzigen Haltung einer anderen Frau gegenüber wieder zerstörte? Das war lächerlich! Und das wusste Hermine. Das auf ihrem Geburtstag war ein Unfall gewesen, das hatten sie Beide am nächsten Morgen beschlossen. Es war eine ausgelassene Stimmung, all ihre Freunde waren da und es war eine Menge an Alkohol geflossen. Jedoch hatte sie kaum etwas von diesem Alkohol getrunken. Das wusste Blaise jedoch nicht. Sie konnte sich noch genau an diesen Abend und diese Nacht erinnern und wusste auch zum jetzigen Zeitpunkt, dass sie alles bewusst getan hatte. Nur würde Blaise davon nie etwas erfahren. # Sie lag in ihrem gemeinsamen Ehebett und schaute durch das Fenster. Sie hatte darauf bestanden, dass es keine Jalousien in diesem Raum gab, da sie gerne den Himmel bei Nacht sah. Blaise hatte nicht protestiert und nun lag sie mit Tränen in den Augen in ihrem Bett und hatte wieder das Verlangen zu verschwinden, wie sie es in Deutschland schon gemacht hatte. Blaise hatte sie schon damals nicht vermisst, also warum sollte er es heute machen? Die Decke bis unter das Kinn gezogen und mit zusammen gepressten Augen, versuchte sie sich zum Schlafen zu zwingen. # „Hey, Hermine!“, eigentlich hatte sie gehofft, dass sie alleine sein würde, wenn sie zurück ins Hotel ging, doch sie hatte die Rechnung ohne Cormac gemacht, der grinsend auf dem Bett lag und fernsah. Dieser Muggelapparat hatte es ihm wirklich angetag. „Wo hast du denn Blaise gelassen? Ich hatte gedacht, dass ihr zusammen unterwegs seid.“, wieso musste er immer das aussprechen, was sie nicht hören wollte? Sie wollte ihre Ruhe, unter die Dusche springen und sich dann einfach vor den Fernseher schleppen und eine Schnulze sehen. „Wir Beide sind zwei verschiedene Menschen, die es auch ohne den Anderen durch eine Stadt schaffen.“, giftete sie ihn an und schlug die Tür hinter sich zu. Merlin! Was musste er sich auch in Dinge einmischen, die ihn eindeutig nichts angingen? Mit seinen Fragen half er ihr kein Stück weiter, obwohl er das sicherlich hoffte. Als sie jedoch vor dem Spiegel des Badezimmers stand, bereute sie ihre Reaktion ihm gegenüber auch wieder. Cormac konnte nichts dafür, dass sie so behandelt wurde und er hatte sich als loyaler Freund bewiesen, da er sie immer wieder mit den richtigen Worten aufbauen konnte. Seufzend sprang sie unter die Dusche und ließ das heiße Wasser nur so ihren Körper massieren. Hermine hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sie sich verkrampft hatte, doch der sanft auf sie einprasselnde Strahl lockerte ihren Körper. Mit neuer Kraft belebt und in ihren Schlafklamotten, machte sie sich auf den Weg zu Cormac, der schweigend auf seinem Bett lag. Ohne ein Wort zu sagen, legte sie sich zu ihm aufs Bett, jedoch unter die Decke. „Es tut mir Leid wegen vorhin. Ich wollte dich nicht so anfahren. Ich war nur einfach wieder sauer auf Blaise.“, ihr Blick galt dem Wetterprogramm, das starken Regen ansagte. Herrlich, aber zum Glück hatten sie in wenigen Tagen alle Urlaub und konnten sich ihrem Privatleben widmen. „Was hat der Trottel denn schon wieder gemacht?“, Cormac griff nach der Schüssel mit Chips, die neben ihm auf dem Tisch standen und reichte sie Hermine. Sein Blick klebte förmlich an dem Wolkenschaubild. „Carmen ist aufgetaucht.“, ihre Stimme war kühl und sie wagte es nicht Cormac anzusehen, als der sich stirnrunzelnd an sie wandte. „Und habt ihr euch schon wieder duelliert?“, es klang eher genervt als interessiert. Doch Hermine war solch eine Reaktion lieber als die, die auf ihre Antwort folgen würde. „Weiß nicht. Ich bin einfach abgehauen, weil ich mir das nicht antun wollte.“, sie zuckte mit den Schultern und wartete schlichtweg auf den Ausbruch und die Predigt von ihrem Partner. Diese blieb jedoch aus. Dafür kam ein Lachanfall, der sie zwang die Schüssel an sich zu reißen, bevor die Chips Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht hätten. „Du hast die Beiden wirklich stehen lassen? Man Hermine! Das hätte ich dir ja überhaupt nicht zugetraut. Respekt, Respekt meine Liebe.“, er knuffte sie leicht in die Seite und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Erleichtert über seine Reaktion blies sie die angehaltene Luft aus ihren Lungen. „Aber wahrscheinlich haben sie noch nicht einmal gemerkt, dass du einfach gegangen bist.“, witzelte er auch gleich los und sie konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Nach einigen Späßen über ihre Aktion, zappten sie durchs Programm und fanden schließlich eine wahrhaftige Schnulze. „Den Film hast du dir eindeutig verdient, aber das nächste Mal suche ich wieder aus!“, mit unter die Decke kuschelnd und den Arm um ihre Schultern legend, schauten sie den Film. Cormac konnte sich jedoch die dummen Kommentare nicht sparen und so kam es, dass aus dem romantischen Film eine Komödie wurde. „Guck dir mal seinen Blick an Hermine!“, gerade wollte er schon sagen, dass er aussah, als hätte er einen Dementoren gesehen und nicht seine große Liebe, da merkte er, dass sie eingeschlafen war. „Schlaf ruhig, aber weine nicht mehr.“, flüsterte er leise und drehte den Ton leiser. Ihm waren die Tränensäcke unter ihren Augen aufgefallen, als sie das Zimmer betreten hatte. Auf der Stelle war ihm klar, dass Zabini sie wieder verletzt haben musste. Wieso konnte dieser Volltrottel auch nicht sehen, dass Hermine für ihn mehr empfand, als sie eigentlich zugeben wollte? Und dann kam auch immer wieder diese Carmen dazwischen, die Blaise dazu veranlasste sein Gehirn auszuschalten. Seufzend schaute er sich den Film zu Ende an, als die Tür geöffnet wurde und sein Partner reinkam. Auf den ersten Blick konnte Cormac erkennen, dass er nicht nüchtern war und hoffte inständig, dass er dennoch leise sein konnte. „Na, hattest du deinen Spaß?“, Cormac war aus dem Bett gestiegen, stellte sich so hin, dass er den Blick auf Hermine versperrte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Als ein bisschen mehr als ein Bier war es bei dir schon, richtig?“ Zustimmendes Grummeln war das Einzige, was Blaise von sich geben konnte und marschierte ins Badezimmer. Doch Cormac hatte nicht vor ihn so davon kommen zu lassen. „Sag mal, warst du nicht mit Hermine unterwegs? Wo hast du sie denn gelassen?“, das waren wohl die Fragen, die Blaise schlagartig auf den Boden der Tatsachen zurückkommen ließ. „Hermine? Verdammt! Wir sind wohl irgendwann vorhin getrennt worden.“, in Blaise Gehirn ratterte es wie verrückt, doch die gesuchte Information kam nicht. „Ach Blaise?“, genannter drehte sich zu dem anderen jungen Mann um und kassierte dessen Faust direkt ins Gesicht. „Mach dir ja keine Sorgen um Hermine, sie ist schon seit Stunden wieder da und schläft bereits.“, lächelnd half er dem Dunkelhäutigen wieder hoch, der nicht ganz verstehen konnte, was geschehen war in den letzten Sekunden. „Ach und wenn ich noch einmal erfahre, dass du sie wie Dreck behandelst, weil Carmen auftaucht, dann wirst du mich kennenlernen. Gute Nacht.“ , und mit den Worten schloss er hinter sich die Badezimmertür. Kapitel 8: Sternenhimmel ------------------------ Blaise ging leise in ihr gemeinsames Schlafzimmer und blieb in der Tür stehen. Da lag sie, ihre Haare waren wie immer offen und waren rund um ihren Kopf auf dem Kissen verstreut. Selbst heute – über 10 Jahre später – hatte er sie mit Carmen verletzt. Was war er nur für ein Dummkopf gewesen? Diese Frau war schon immer Gift für ihn gewesen und Hermine war der Mensch, der ihn glücklich gemacht hatte. Wie hatte er sie nur so vernachlässigen können? Leise und vorsichtig schritt er zu ihr rüber und sah, dass sie schlief, wenigstens sie konnte das. Lautlos ging Blaise zum Fenster und schaute sich die Sterne am dunkeln Himmel an. # „Jetzt beruhig dich doch endlich mal, da kriegt man ja Depressionen, wenn du so neben mir rumschniefst.“, Blaise flüsterte und bekam einen grausamen Blick von Hermine entgegen geschleudert. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich? So unromantisch konnte doch selbst er nicht sein! Es gab nichts Schöneres und nichts Traurigeres als eine Hochzeit! Und Lynette sah so atemberaubend in ihrem Kleid aus, dass sie ganz neidisch auf sie wurde. Cormac sah zwar nicht aus, als würde er das ganze genießen, aber seine Augen strahlten diese Liebe so stark aus, dass sie eine Gänsehaut bekam. „Halt die Klappe, Zabini!“, zischte Savage von der anderen Seite und blickte auf das junge Paar. Ja, es schien ihn glücklich zu machen, dass die Beiden sich gefunden hatten. Immerhin waren sie seine Schützlinge gewesen. Ab jetzt würde sich alles ändern. Sie hatten ihre Prüfungen hinter sich und warteten nur noch auf ihre Ergebnisse. Innerhalb der nächsten Woche würde sich zeigen, was aus ihnen werden würde. Sie würden entweder in bereits bestehende Teams gewiesen oder würden die Ausbildung übernehmen, wie Savage es bisher getan hatte. Das alles hing von ihren Ergebnissen ab. „Ich kann nicht verstehen, was alle so toll an heiraten fanden.“, er saß da, hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und betrachtete das Paar, das einen langsames Tanz in der Mitte des Saals tanzte. Da hatten sich wirklich zwei Menschen für die Zukunft gefunden. Und Hermine verspürte einen Hauch von Neid. Sie wollte auch so einen Menschen treffen, der sie ansah und nur sie so ansah! Diese Person war wahrscheinlich in Weltall verloren gegangen. „Du hast doch keine Ahnung, Zabini.“, fauchte sie ihn an und erhob sich. Dieser Kerl ging ihr bereits den gesamten Tag auf den Keks. Sie hatten sich seit den Prüfungen nicht mehr gesehen und sie hatte ihre Familie und ihre Freunde in der Zeit besucht. Die Ausbildung hatte sie ziemlich eingespannt und dadurch hatte sie sie vollkommen vernachlässigt. In ihrem roten Kleid machte sie sich auf den Weg zur Toilette und Blaise ließ sie nicht aus den Augen. Er hatte sie ziemlich vermisst. Über die Zeit hatte man an sich gewöhnt und es war komisch morgens aufzuwachen und nicht sein Team in Aktion zu erleben. Cormac, der müde seine Cornflakes aß, Savage, der sich sein Spiegelei briet und Hermine, die mit einem Buch in der Hand rumlief. Er war morgens aufgewacht und hatte nur Ann angetroffen, die ihren Kakao trank und sich freute ihren Bruder zu sehen. „Sags ihr doch einfach, du Dummkopf.“, meinte Savage von seinem Platz und trank ein Schluck von seinem Bier. Savage war nicht dumm und auch nicht blöd. Er war ein guter Beobachter was Menschen betraf. Hermine hatte eindeutig eine Schwäche für Zabini und der wusste nicht so recht was er wollte. Immerhin lief da draußen noch irgendwo Carmen rum, die ihn immer alles vergessen ließ. „Was soll ich ihr denn bitte sagen deiner Meinung nach?“, grummelte er auch schon los. Er hasste es, wenn sein Mentor das tat. Sich ungefragt in Privatleben einmischte und dann auch noch ins Schwarze traf. „Das weißt du ganz genau.“, nun erhob sich auch Savage von seinem Platz. „Wo willst du jetzt hin?“ „Ich für meinen Teil werde tanzen gehen!“, und schon sprach Savage eine Blondine an, die einige Tische weit weg von ihnen saß. Die Frau lief leicht rot an und nahm dann seine an. Der hatte ja leicht reden, ihm flogen die Frauen fast schon hinterher. Der würde wohl niemals alleine enden. Sein Blick ging durch den Saal und er beobachtete die Menschen. Junge Paar, Alte Paare – nur Paare! Wohin er auch nur blickte, überall waren Menschen, die eng miteinander tanzten. Und dann verschluckte er sich heftig an seinem Getränk. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Hustend schaute er zu Hermine, die eng umschlossen mit Pucey tanzte. Was hatte er denn jetzt wieder verpasst? Woher kannten die sich denn so gut, dass sie so miteinander tanzten und sich auch noch so klasse verstanden? Sie lachte und er strahlte sie genauso an, wie sie ihn. Hatten jetzt alle einen Dachschaden? # Er seufzte und drehte sich vom Fenster weg. Normalerweise schaute er sich gemeinsam mit seiner Frau die Sterne an und genossen die Zeit, die sie miteinander hatten, doch dieses Mal – so ganz alleine – machte es ihn nicht glücklich. Er legte sich ins Bett und wollte gerade das Licht löschen, als sein Blick auf Hermines Gesicht fiel. Wieso glänzte sie denn so? Ganz vorsichtig berührte er ihr Gesicht und spürte, dass es nass war. Sie hatte mal wieder geweint und er war Schuld daran. # „Du hast dir ja den perfekten Tag ausgesucht um dich zu betrinken.“, Blaise stand an einer der Wände gelehnt und merkte, dass sich alles drehte. Man war ihm schlecht. Er hätte wirklich nicht so viel trinken sollen. Morgen würde er mit den Konsequenzen leben müssen. Savage tadelte ihn auch noch und packte ihn am Arm. „Ich bringe dich jetzt nach Hause, und ich will kein Wort von dir hören.“, er zog ihn bestimmend nach draußen, wo einige der Gäste standen um sich abzukühlen. Es war ein wenig warm geworden in dem Saal und so kam die kühle Nachtluft wie gerufen für einige Gäste. „Du bist so selbstsüchtig, Blaise! Das ist Cormacs und Lynettes Tag und du hast nichts Besseres zu tun als dich zu betrinken und laut rum zu grölen.“, er war ziemlich sauer auf seinen Schüler. Konnte er nur mit seinen Hormonen denken? Kaum hatte der Hermine und einen Anderen gesehen, setzte es bei ihm wieder aus. „Adrian, Rom ist wundervoll. So eine Reise ist ein wunderbares Geschenk!“, das konnte nicht wahr sein. Als er die Stimme vernommen hatte, hatte sich Blaise losgerissen und war auch schon um den Baum gegangen. Dort standen Hermine und Pucey und lächelten sich an. „Ey, Pucey!“, genannter blickte fragend zu dem Jüngeren und kam nicht dazu etwas zu sagen, denn er wurde direkt angemacht und gegen den Baum gedrückt. „Lass deine fettigen Finger von Hermine, haben wir uns verstanden?“, zischte er und wurde von Adrian weg gedrückt. „Spinnst du eigentlich?“, sowas ließ er nun wirklich nicht auf sich sitzen. „Hast du mich nicht verstanden? Du sollst sie in Ruhe lassen.“, motzte er auch weiter. „Blaise, es reicht.“, Savage war hinter ihm aufgetaucht. „Es reicht wenn ich das sage! Sie gehört nicht diesem Typen – sie gehört mir!“, keifte er und bekam eine schallende Ohrfeige. „Sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst.“, Hermine hatte Tränen in den Augen und spürte das Kribbeln nach der Ohrfeige in ihrer Hand. Sie konnte sich nicht zurückhalten. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich? Dass sie sprang, wenn er es wollte? Mit einem – Plopp – verschwand sie in der dunklen Nacht. # Das schlechte Gewissen, dass sie wieder seinetwegen geweint hatte, brachte ihn um den Verstand. Obwohl er das Licht gelöscht hatte und es totenstill war, konnte er nicht schlafen. Hätte er nur damals gewusst, dass Adrian mit Hermines Cousine zusammen war und ihr eine Reise zum Geburtstag schenken wollte. Dann hätte es ihnen einige unschöne Wochen erspart. Der Nachthimmel leuchtete ihn – wie damals auch - anklagend an. Kapitel 9: Zukunft. ------------------- Es war kaum zu glauben, doch sie hatten es geschafft. Die Ausbildung war beendet und das mit Erfolg. Wie schnell die Zeit vergangen war. Nun stand er im Ministerium und hielt sein Abschlusszeugnis in der Hand und dazu noch einige Informationsblätter. Blaise stand gemeinsam mit seinem Team in der Großen Versammlungshalle und hörte den Leuten überhaupt nicht mehr zu. Im Nachhinein konnte er nicht einmal mehr sagen wer überhaupt am Rednerpult gestanden hatte. Zu sehr war er überwältigt mit Auszeichnung abgeschlossen zu haben. Er wusste, dass er gut war, doch dass er zu den besten gehörte war ziemlich überraschend, wenn es auch noch auf Papier stand. „Kommt, ich lade euch zum Essen ein. Das muss doch gefeiert werden.“, Savage hatte jeden einzelnen von ihnen gedrückt und strahlend gratuliert, doch man sah ihm an, dass er den gleichen Gedanken hatte wie sie drei. Die Zeiten ihres Teams waren vorbei. Blaise schaute von einem zum Anderen. Savage würde ein neues Team bekommen und ausbilden. Cormac würde sicherlich auch weiterhin Aufträge ausführen und auch ein guter Teamführer werden. Er selbst war sich nicht sicher was aus ihm werden würde. Wahrscheinlich würde er wie Cormac auch ein Team bekommen und Aufträge im Ausland erfüllen. Hermine? Er wusste nicht, ob sie weiter an der Front bleiben würde oder den Status eines Ausbilders annehmen würde. Es würde sie wohl beides reizen und auch in beidem würde sie erfolgreich sein. Das wusste er einfach nur. Seit der Hochzeit, die vier Wochen her war, hatten sie sich nicht mehr gesehen oder voneinander gehört. Sie alle hatten Urlaub gehabt, den jeder für sich verbrachte. Cormac hatte mit seiner frisch angetrauten eine lange und ausgiebige Hochzeits – Weltreise unternommen und vom Rest wusste er nicht wirklich was. Er selbst hatte die freien Wochen mit Familie und Freunden verbracht und auch immer wieder einen Versucht unternommen Hermine zu erreichen. Nie hatte sie sich auch nur ansatzweise zurückgemeldet. Weder auf magischem Wege wie Eulen oder aber nicht magischen Wegen wie SMS oder E-Mail. Ja, durch die Ausbildung war er an solche Dinge gelangt und empfand sie als recht hilfreich. Jedenfalls hatte sie auf keine seiner Nachrichten reagiert und unangemeldet wollte er nicht bei ihr zu Hause auftauchen. Blaise wusste genau, dass er sich wie ein Idiot benommen hatte und alles zerstört hatte auf der Hochzeit. Nicht der Kater am nächsten Morgen hatte ihn daran erinnert, auch nicht der noch leicht gerötete Fleck auf seiner Wange, sondern der Besuch von Cormac. Der Kerl hatte ihm schon einmal eine verpasst, als er in Deutschland Mist gemacht hatte, doch der strafende Blick seines Freundes hatte seine Realität zerstört. Selbstverständlich hatte keiner außer Zabini selbst das ganze verbockt und er gab auch niemandem die Schuld, doch sein alter Teamkamerad hatte ihn auf den Boden der Tatsachen gebracht. # „Es tut mir Leid, wirklich.“, hatte er gegrummelt, nachdem er die Tür geöffnet hatte und seinen Kumpel entdeckt hatte. „Entschuldige mich auch bitte bei Lynette.“, ohne auf seinen Kumpel zu achten hatte sich Blaise ein Wasser eingegossen und ein Aspirin aus dem Schrank genommen. „Während Lynette kein Stück wütend auf dich ist, könnte ich dich in der Luft auseinander nehmen.“, seine Stimme war ruhig und doch konnte Blaise die unterdrückte Wut raushören. Klar, ihm würde es wohl nicht anders gehen in diesem Moment, wenn er ehrlich war. Eigentlich hatte er auf einen lauten Wutausbruch des ehemaligen Löwen gewartet, doch dieser schien sich recht gut unter Kontrolle zu haben. Die Beziehung zu Lynette schien ihn weicher gemacht zu haben und ein wenig war Blaise schon eifersüchtig auf das Paar. Sie hatten sich gefunden und würden jetzt auf ewig glücklich sein können. „Ja, ich hätte nicht so viel trinken sollen. Ich weiß auch nicht was da über mich kam.“, gerade wollte er zum Trinken ansetzen als er auch schon an seinem T-Shirt gepackt wurde und mit einer Wucht gegen die Wand daneben gedrückt wurde, dass Blaise beinahe die Luft wegblieb. Hatte er nicht gerade noch die Ruhe und Zurückhaltung seines Kumpels gelobt, strich er diesen Gedanken auch schon direkt wieder aus seinen Gedanken. Das Glas war klirrend zu Boden gegangen und der Küchenteppich war nun vollgesogen mit dem Wasser. „Ich habe dir bereits einmal gesagt, dass du sie nicht wie Dreck behandeln sollst. Hast du mich damals nicht verstanden? Hätte ich deutsch mit dir reden sollen?“, noch immer drückte der Junge seinen Freund gegen die Wand und würde wohl auch so bald seinen Griff nicht lockern. Doch mehr an dieser Situation verwirrte ihn, dass es anscheinend um Hermine ging. „Mir reicht es so langsam. Dass du voll warst und rumgebrüllt hast – ich hätte es auf deiner Hochzeit wahrscheinlich genauso getan. Das kann ich dir wirklich verzeihen. Doch ich kann dir nicht verzeihen, dass du ein verdammtes, egoistisches Arschloch bist und auch noch irgendwelche Ansprüche auf Hermine stellst. Sie ist dir schlichtweg egal und eine verdammte Notlösung, wenn Carmen nicht da ist und das hat sie eindeutig nicht verdient. Wenn dir dein Leben lieb ist, bringst du das wieder in Ordnung.“, Cormac ließ von ihm ab, schnaufte und verpasst ihm noch einen Kinnhacken, den Blaise einfach über sich ergehen ließ. Zu sehr hatten ihn die Worte durcheinander gebracht. Was sollte das denn bitte? Hermine hatte ihm immer einen Korb gegeben, wenn er eine einzige Verabredung mit ihr haben wollte, immer und immer wieder hatte sie abgelehnt ohne ihm eine gescheite Begründung zu geben und auf einer Hochzeit konnte sie sich plötzlich mit Pucey vergnügen und eine Reise mit ihm planen? Das war ja wohl verdammt noch eins nicht fair von ihr gewesen und jetzt bekam er auch noch Schläge? „Sie hat mich geohrfeigt und sie ist jetzt die Arme oder wie?“, Blaise zog sein Shirt wieder gerade und rieb sich das schmerzende Kinn. Wenigstens hatte er einen ordentlichen Schlag drauf, dachte sich Blaise sarkastisch. „Reiz meine Selbstbeherrschung nicht zu sehr aus, Zabini.“, mit einem drohenden Finger sah der Junge seinen ehemaligen Teamkameraden an und überlegte ein wenig. „Du verstehst es wirklich nicht.“, kam es überrascht und er ließ seine Hand sinken. Diese Erkenntnis schien ihn ziemlich zu schockieren, denn ihm blieb der Mund offen stehen. „Was versteh ich denn bitte nicht? Dass sie mir ständig einen Korb gibt und da einen romantischen Trip mit nem Anderen plant?! Das ist nicht fair von ihr und das weißt du verdammt gut.“, zischte der junge Mann und nahm seinen Zauberstab von der Arbeitsplatte und ließ die Scherben mit einem Schlenker verschwinden. Wovon redete denn der Kerl denn nur? Erst kam er einfach vorbei, presste ihn gegen eine kalte Wand und verpasste ihm dann auch noch eine. „Ich muss los.“, keuchte er und schüttelte den Kopf. Nun verstand Blaise gar nichts mehr. Er musste los? Wohin denn so plötzlich. „Ich muss los.“, wiederholte er nochmals und schaute dann seinen Freund an. Ja, sie waren Freunde geworden über die Jahre und durch die Aufträge. Sie konnten einander blind vertrauen und das würde die Zukunft wohl auch nicht großartig ändern können. „Und du solltest dich schleunigst mit Hermine aussprechen. Doch wage es nicht sie noch einmal zum Weinen zu bringen! Dann werde ich dich persönlich töten, das schwöre ich dir bei Merlin.“, ohne eine Antwort zu bekommen verschwand er aus der Wohnung und ließ einen leicht verunsicherten Blaise zurück. Sie hatte wieder wegen ihm geweint? # Blaise erwachte mit einem brummenden Kopf. Die Nacht war zu kurz gewesen und die wirren Träume von Hermine, Carmen, seiner Vergangenheit hatten ihren Beitrag dazu getan. Vorsichtig und blinzelnd drehte er sich in dem großen Bett um und spürte, dass er alleine war. Seine Augen riss er augenblicklich auf und sah, dass Hermines Hälfte bereits kalt war. Wie lange war sie denn schon auf den Beinen? Sein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es erst kurz nach halb 8 war. Normalerweise standen sie immer gemeinsam auf und genossen noch die Zeit, die sie alleine für sich hatten, im Bett. Mit zwei fließenden Bewegungen war er auf den Beinen und vertrieb den aufkommenden Schwindel mit zwei kräftigen Atemzügen. Er machte sich auf den Weg in die Küche und entdeckte dort niemanden. Der Tisch war auch leer, die Kaffeemaschine machte auch keine Geräusche. Der nächste Gang brachte ihn zu seinem Sohn, der noch tief und fest zu schlafen schien. Behutsam zog er die Tür wieder zu und machte sich auf die Suche nach seiner Frau. Draußen war es noch recht dunkel. Immerhin kam der Winter und die Tage wurden kürzer. Es dauerte auch nicht lange. Bad, Küche, Kinderzimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer – alles leer und verlassen. Als Blaise schließlich das Esszimmer erreichte und durch die geöffnete Terrassentür nach draußen blickte, blieb ihm beinahe das Herz stehen, ehe sein Herz wie wild schlug. Draußen stand sie, die Haare wirr durcheinander, der Blick unfokussiert und hatte einen seiner Pullover um sich geschlungen. Sie hatte geweint. # Das Essen verlief eher schweigend. Savage und Cormac versuchten Gespräche ins Rollen zu bringen und doch war es nicht das selbe, wenn sie antwortete oder gar Blaise. Nicht einmal schenkte sie ihm auch nur einen Blick, während sein Blick ganz alleine ihr galt. Den anderen Beiden Männern am Tisch war es bereits aufgefallen, doch sie ließen das Szenario kommentarlos. „Wo wir gerade hier alle vier zusammen sitzen möchte ich euch direkt eure Zukunft übermitteln.“, ihr Ausbilder zog drei Umschläge aus seinem Umhang, die alle feinsäuberlich mit ihren Namen beschriftet waren. Jeder von ihnen bekam seinen Umschlag und ungläubig starrten sie drauf. Wenn sie die Umschläge öffnen würden, wäre ein Kapitel endgültig abgeschlossen und es gab kein zurück. Vorsichtig rissen sie die Umschläge auf und überflogen die wenigen Zeilen, die dort niedergeschrieben worden waren. „Team Comp. Ex. II“, Cormac war der Erste, der die Stimme wiederfand und den Inhalt seiner Karte preisgab. Team Comp. Ex. II war eine Einheit, die sich mit dem Ausland – vor allem Europa beschäftigte. Sie waren spezialisiert im Aufspüren und er wäre weiterhin direkt an der Front. „Team Comp. Out. III“, Blaise war der nächste und er wusste, dass es für ihn einen leicht anderen Weg gab. Oh, damit hatte er überhaupt nicht gerechnet, wenn er ehrlich gewesen war. „Asien, Glückwunsch.“, Savage klopfte ihm auf die Schulter und doch konnte er es noch nicht fassen. Stattdessen blickte er auf Hermine, die noch immer keine Reaktion zeigte. War es nicht das, was sie sich gewünscht hatte? Statt einer Antwort hatte sie ihre Karte nur zugeklappt und wieder in den Umschlag geschoben. „Entschuldigt mich.“, sie erhob sich von ihrem Platz und verließ das Restaurant. Drei Augenpaare hatten sich auf ihren Rücken gerichtet und es sollte das letzte Mal sein, dass sie Hermine für die nächsten vier Monate sahen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)