Bittersweet Flavoured Poizon. von abgemeldet (Soroban, Zoro, Ayabie und eine Menge Dokidoki...~) ================================================================================ Kapitel 3: part three. Fluke. ----------------------------- Bittersweet flavoured Poizon 3 Part Three- Fluke. Ich hatte genüsslich den Apfel verdrückt, und mein Magen war jetzt erstmal ruhig. Nach einigen Minuten bat mich die Vogelscheuche motzend und mit miesepetrigem Blick wieder rein (ich hatte sie so genannt, weil ich mir ihren Namen nicht merken konnte, und sie halt so aussah) Und ich hüpfte gut gelaunt wieder zu meinem Platz. Diese süße Frucht, die mir Ryuuji gegeben hatte, war meinem Gefühl nach, der beste Apfel meines bisherigen Lebens...wie ein Traum, nur süßer hatte er geschmeckt...ich träumte. Dann kritzelte ich im Unterricht die ganze Zeit meinen Block mit sinnlosen Krakeleien zu, und ich probierte aus, wie man Ryuuji schreiben konnte. Nach dieser Doppelstunde, war mein gesamter Block voll mit seltsam geschriebenen Kanji, die man alle Ryuuji lesen konnte. Natürlich hatte ich deshalb nicht aufgepasst, aber ich war viel zu sehr mit Träumen beschäftigt gewesen. Meine Sinne waren noch wie im Zuckerschock, so süß und liebenswürdig war dieses Bekenntnis von Freundlichkeit gewesen...ich schwärmte jetzt schon für diesen Typen. Mann ey, ich war malwieder peinlich-Fangirlish bis zum abwinken.. Wie konnte man so besessen von zwei Mitschülern von sich sein?! Gut, auf meinem Block stand eben nur Ryuuji, und im Moment dachte ich ja auch viel an ihn, aber ich kannte den Namen des anderen nun mal nicht(was mir auch mehr als Bauchschmerzen bereiten konnte), und leider war ich ihm bis jetzt auch noch nicht näher gekommen. Doch sie beide wirkten beinahe wie Götter auf mich....anziehend, elegant und gütig. Hungrig dachte ich immernoch fieberhaft darüber nach, wie ich diesem anderen Engel näher sein konnte. Als der Unterricht für diesen Tag endlich beendet war, ging ich in die Mensa, um etwas zu futtern… Anders konnte man das hier nicht nennen, es war eben Fraß. Ich spachtelte stumm mein Essen, bis sich einige ziemlich fies aussehende Typen ohne zu fragen an meinen Tisch setzten. Ich sah sie nur etwas misstrauisch an, und aß weiter. Hoffentlich ließen sie mich in Ruhe, ich wollte bei bestem Willen keinen Stress mit ihnen. Der eine starrte mich finster an, und gab mir einen Klaps auf den Kopf- „ Angst vor uns, du Schwuchtel? Oder warum guckst du so?!“ Dankesehr, schonwieder dieses schöne Wort… Ich sah ihn einfach nur an, und ignorierte seine Worte komplett… „Ich hab dich was gefragt!“ Blaffte er mich an, und bevor ich irgendwas merken konnte, oder mich hätte wehren können, spürte ich schon etwas ziemlich matschig-heißes- in meinem Gesicht. -Es war das Reisomelette, was eigentlich hätte in meinem Magen landen sollen, aber mein Gegenüber hatte so eben anscheinend beschlossen, dass es in meinem Gesicht besser aussah. Die anderen lachten wie solche Neandertaler, und sie verließen meinen Tisch wieder. Womit hatte ich das verdient? Ich war noch keine Woche hier, und fühlte mich malwieder vollkommen ungewollt und fehl am Platze. Der einzige Hoffnugsschimmer waren meine beiden Schönheiten, mit dem Glanz, der sie umgab. „Solche Wichser…“zischte ich, und wischte mir mit einer Serviette die Reste von meinem Gesicht Äh, und ihr sagt doch keinem, dass ich sie so genannt hab, oder? Peinlich…ich wollte mir die Flucherei doch wieder abgewöhnen… Mir war endgültig der Apetit vergangen, deshalb knallte ich mein Tablett miesgelaunt in diesen Kasten, da, ihr wisst schon, die Teile wie in Fastfood Buden.. Was sollte ich jetzt tun? Ich fühlte einfach nur diesen grenzenlosen Unmut, dieses unangenehm-nagende Gefühl, dass einen einfach nur wahnsinnig machen konnte. Kopfzerbrechen und dezente Übelkeit bereitete. Genervt lief ich über den Campus, und mir fiel ein, dass wir unter der Woche ja rausdurften, bis sich die Tore schlossen. Am Wochenende natürlich auch, nur galt da andere Regelung. Also stiefelte ich, ohne mich umzuziehen oder sonst was in Richtung Ausgang, und war plötzlich draußen. Ich fühlte mich plötzlich nackt...irgendwie...ungeschützt... Ich kannte Tokyo ja gar nicht… ich kannte diese Gegend nicht...Aber was kümmerte es mich? Ich hatte nicht viel zu verlieren...genauso wenig, wie ich zu gewinnen hatte. Das war wohl der Vorteil daran, dass man nicht wirklich etwas besaß.. Gut, ich besaß meine Unschuld, und meinen Bass. Das war alles. Aber ich schätzte einfach mal, diese Dinge interessierten hier keinen, deswegen war ich einigermaßen fein raus. Bei diesen Gedanken fühlte sich mein Herz gleich erheblich leichter an, und ich konnte wieder aufrichtig und lächelnd losgehen. Auf völlig blauen Dunst stapfte ich einfach so drauflos, und hoffte, dass ich mir den Weg merken konnte.. Geld hatte ich natürlich auch keins. Dieser Stadtteil schien etwas entlegen zu sein, hier sah man nicht die abertausende von Lichtern für die jene Stadt ja bekannt ist. Offenbar ein Wohngebiet. Nicht hässlich, eigentlich..verloren und einsam und doch zu so vielen..nicht allein... Ich lachte leise schnaubend. Klang selbstsüchtig, doch es erinnerte mich an mich selbst- Allein, und doch zu tausenden...mit 100%iger Sicherheit war ich nicht der einzige, dem es gerade so ging. Ich lief und lief, und irgendwann taten mir die Füße weh.. Es wurde schon dunkel, aber irgendwie wollte ich nicht, dass es das schon gewesen war… Das war es auch nicht. Ich sah eine kleine Konditorei, und davor standen zwei junge Mädchen, in unglaublich süßen Rüschenkleidern, die kleine Küchlein und Kekse aus mit Spitze verzierten Körbchen verteilten. Ich sah durch das Schaufenster des kleinen Lädchens, und lächelte, denn die teilweise mehrstöckigen Torten passten ausgesprochen gut zu dem Aussehen dieser Mädchen. Ich bekam gleich Lust, jeden einzelnen der Kuchen zu probieren…. Wieso wusste ich nicht, aber sobald mir dieser Gedanke kam, musste ich gleich wieder an Ryuuji und die andere Schönheit denken… Was, wenn sie diese Kuchen essen würden..? Mit Sahne im Gesicht verteilt, und Zuckerguss an den Lippen klebend?! Das Wasser lief mir gleich noch mehr im Mund zusammen, und meine Augen weiteten sich. Ich spürte, wie meine Gesichtsfarbe die eines Frosches mit Sonnenbrand annahm, als die beiden auch noch anfingen, in meinem Kopf miteinander rumzumachen. Unglaublich sinnlich und verführerisch...~ Noch viel stärker wurde mein Teint übrigens, als mich genau in diesem Moment eines der Mädchen von hinten antippte, und mir einen Blauen Muffin mit Kirschblütenmuster anbot. Ich verbeugte mich leicht, und nahm das Teil dankend an. Liebreizend lächelte sie, und wünschte mir einen schönen Tag. Eigentlich ganz niedlich..irgendwie hatte ich auch mal Lust, so ein Maiddress anzuprobieren...nur so, um zu wissen, wie es sich anfühlte... Sicher würde man sich dann wie eine selbstbewusste Dienerin fühlen..- Momentmal, ich war allenfalls ein Diener..schonwieder wurde ich rot. Verdammt, warum musste mir eigentlich so viel Zeug peinlich sein..?! Sie lief zu ihrer Freundin, und die beiden kicherten heftig, wahrscheinlich über meine Gesichtsfarbe. Was soll’s. Ändern konnte ich es ja doch nicht.. Ich wollte schon freudig in den Muffin beißen, da stutze ich; Das war doch das perfekte Dankeschön für Ryuuji, der mich heute Morgen vor meiner Endgültigen Blamage gerettet hatte! Freudestrahlend machte ich mich zurück auf den Weg zur Schule. Plötzlich geriet ich fast in Euphorie, das war ein genialer Gedanke gewesen... Ich war richtig Glücklich...denn vielleicht machte es ihn ja auch glücklich..? So glücklich, wie mich sein Apfel gemacht hatte..? Wieder lachte ich leise. Ging das überhaupt? Wie lächerlich..wegen einem einzigen Apfel.. Zurück in der Realität, lief ich weiter, zurück zum Internat. Ich hatte mir nicht mal einen Weg merken müssen, am Ende war ich doch nur geradeaus gegangen. Nach dem ich beschlossen hatte, umzudrehen, war ich Trantüte auch mal auf den Gedanken gekommen, auf die Uhr zu sehen. Verdammt! Es war zehn vor acht! Das hies, die Tore schlossen in Zehn Minuten!! Ich begann zu rennen, und hoffte der kleine Muffin würde mir nicht runterfallen oder kaputtgehen. Ich hetzte mir komplett einen ab, mit tat schon der Hals weh, und meine Lunge pfeifte. Plötzlich spürte ich in affenartiger Geschwindigkeit, wie ich über meinen offenen, verhakten Schnürsenkel stolperte, und konnte gerade noch rechtzeitig die Arme ausstrecken, in der Hoffnung, den Muffin nicht zu zerdrücken. Das lies mich jedoch hart auf dem Asphalt aufschlagen, und ich spürte, wie meine Unterlippte schmerzte..und mein Kinn. Und meine Knie. Autsch! Mit leichten Schmerzestränen in den Augenwinkeln versuchte ich mich mithilfe meiner Ellbogen wieder aufzurappeln. Ich hatte jetzt echt keine Zeit, meine Schnürsenkel zuzubinden! Mit etwas Panik sah ich noch einmal auf Ryuujis Geschenk, und zu meiner Erleichterung war es völlig unversehrt. Ich lächelte, und rannte weiter. Da aus der Ferne sah ich schon die Schule! Gleich hatte ich es geschafft… Wieder sah ich auf meine Uhr- Mist, eine Minute vor!! Nun wirklich panisch, rannte ich so schnell mich meine Beine tragen konnten weiter in Richtung Schultor, und ich sah schon, wie sich die Tore langsam schlossen. Aus letzter mir möglicher Kraft schrie ich: „NEIN, WARTEN SIE DOCH BITTE!!!“ Ich brach gleich zusammen. „Gawd, kann irgendjemand warten?!“ Plötzlich sah jemand auf- meine Rettung, er wies die anderen an, kurz zu warten. Die letzten Meter hechtete ich durch den nur noch engen Spalt der Torflügel, und bedankte mich schwer atmend bei den beiden Lehrern. „Versuch beim nächsten Mal, rechtzeitig hier zu sein.“ „Ich- …ich weiß..“ Ich schnaufte wie ein alter Kessel einer Dampflokomotive. „T-tut mir echt Leid…“ „Was hast du überhaupt gemacht, dass du so aussiehst?“ Zum erneuten Male wurde mir die Frage gestellt, warum mein Gesicht dreckig war, weil ich hingeflogen war. Der eine begutachtete mich skeptisch, und wischte mir das Kinn ab- Ich blutete. Na fein. An meinen Knien und meiner Lippe sah es sicherlich nicht viel besser aus, das spürte ich erst jetzt, weil all diese Stellen unangenehm pochten, und irgendetwas Heißes heruntersuppte. Völlig verunsichert, musterte ich interessiert den Fußboden. „Ich….ähm..ich bin hingefallen.“ Sagte ich. „Geh und lass dich verarzten. Die Krankenschwestern sind 21 Uhr da.“ „Okay…“ sagte ich, und verbeugte mich, und lief zum Schulgebäude. „doch nicht im Schulgebäude- Es gibt eine im rechten Jungenwohnheim, und eine im linken Mädchenwohnheim, weißt du das etwa nicht..?!“ rief mir der eine hinterher. „Ehh, bin neu hier!“ sagte ich peinlich berührt, und drehte mich zum Jungenwohnheim. Mit einem letzten Blick über die Schulter sah ich, dass die beiden Männer wieder verdächtig tuschelten. Konnte mir auch egal sein… Ich hatte jetzt eh keine Lust auf Krankenschwester… So lief ich in mein Zimmer, und stellte den kleinen Muffin auf meinen Schreibtisch. Erschöpft, und immer noch nach Atem ringend, kämpfte ich mich aus meinen Klamotten, und besah mich im Spiegel. Ups, mein Gesicht sah böse aus. Mein rechtes Knie auch. Morgen würde ich definitiv zur Krankenschwester gehen! Unter leichtem Ziepen meiner Glieder stieg ich unter die Dusche. Es brannte scheußlich, als das heiße Wasser über meine offenen Wunden floss… Ich sah hinunter….gott, ich hatte mir ein richtiges Loch ins Knie geschlagen…! Als ich mich abgetrocknet und eingecremt hatte, suchte ich in dem kleinen Badezimmerschrank nach Pflastern, und fand natürlich keine. Dann war es mir auch egal, und ich legte mich einfach hin, mit hochgekrempelten Schlafanzug-Hosenbeinen, und ohne Oberteil. Nach einer Weile stellte ich Frostbeule natürlich fest, dass mir dadurch kalt wurde. Ich stand auf, und tapste leicht wankend zur Heizung, und wollte sie aufdrehen. Als ich besagtes getan hatte, legte ich mich wieder hin, kurz danach kam die Kontrolle. Genauso schnell, wie der Typ aufgekreuzt war, verschwand er auch schonwieder, und ich stellte fest, dass ich nicht schlafen konnte, weil mir 1. immer noch zu kalt war, und 2. weil ich mich viel zu früh hingelegt hatte. Wie unglaublich lästig manche Dinge doch waren...warum, warum waren Ryuuji und sein Begleiter eigentlich so ziemlich der einzige Grund, weshalb ich diese Schule nicht endgültig verfluchte?! Meine endlos wachsende, tiefe Schwärmerei. Gab ich kleinlaut mir selbst als Antwort. Nach einer Ewigkeit lag ich allerdings immer noch wach, und ärgerte mich. Die Heizung schien kaputt zu sein, und ich durfte mir hier heute Nacht den Arsch abfrieren. Irgendwann hatte ich Schlaf gefunden, jedoch wachte ich ständig schlotternd wieder auf, und irgendwann klaute ich mir die Decke von dem meinem gegenüberstehenden Bett. Darauf hätte ich auch früher kommen können… Ich hüllte mich zähneklappernd in die zweite Daunendecke ein, und bald wurde mein Schlaf etwas ruhiger. Was erwartete mich morgen? Als mein Wecker klingelte, kam es mir fast schon wie Routine vor- Anstrengendes Aufstehen, Kantinen-Frühstück, Unterricht. -Gewöhnte ich mich etwa an dieses komische Leben? Meine einzigen Hoffnungsschimmer waren jedenfalls die Augenblicke, in denen ich Ryuuji und die anderen sah. Apropos Ryuuji! Ich wollte ihm doch dieses Küchlein schenken! Aufgeregt, stellte ich mir vor, wie er wohl reagieren würde. Eine Art Lampenfieber machte sich in mir breit, und irgendwie auch ein wenig Stolz. Stolz, dass ich ihm dadurch näher kommen durfte. Stolz, dass mir das passieren durfte. Ich stellte fest, dass ich immer noch nicht herausgefunden hatte, ob sie nun hier Internatsschüler waren, oder nicht. In der zweiten großen Pause, nahm ich all meinen Mut zusammen, und hastete so schnell es ging in mein Zimmer, holte den Muffin, und suchte Ryuuji. Allerdings nicht lang, wie üblich stand er mit seinen Freunden in der Raucherercke. Ich schluckte, und flehte die Geister nocheinmal kurz an, dass mich meine Stimme und die Kraft meiner Beine nicht verlies, dann lief ich zielstrebig auf ihn zu, und tippte ihn an, den Muffin hinter meinem Rücken versteckt. „A-Anou..Ryuuji…..“ Ryuuji wirbelte herum, sah mich, und lächelte. „Oh, du bist’s. Kann ich dir bei was behilflich sein..?“ Ich wurde knallrot. War er zu allen so unglaublich nett und offen? Wie machte er das nur?! Diese Güte in seinem Blick lies mein Herz schmelzen. Als hätte er es durch einen einzigen Gesichtsausdruck sämtliches, kaltes Eis um meine Gefühle gebrochen. „Ehm..ich wollte ..mich bedanken. Wegen gestern!“ sagte ich, und holte den Muffin hinter meinem Rücken hervor, und hielt ihn vor Ryuuji. „Oh danke…Hey, der ist süß Vielen lieben Dank..aber Wegen Gestern ja? Wär doch nich nötig gewesen...“ Er machte eine Abwägige Handbewegung. Ich war so war so unglaublich glücklich! Er mein Geschenk angenommen! Er hatte mich nicht ausgelacht, und er freute sich! „Wie siehst du überhaupt aus..? Hast du dich geprügelt..?“ Mein Kopf glich nun wirklich der einer Tomate, und ich meinte „ Nein..ich bin hingefallen.“ Ich idiot hatte natürlich die Schürfwunden am Kinn und an Knien vergessen…Gut, die an den Knien sah man nicht, aber mein Gesicht sagte ja wohl alles. „Du fällst ganz schön oft hin oder..? Ich hab dir doch gesagt du sollst aufpassen..!“ Sagte er halb lachend, halb mitfühlend, und schon hatte er mich in Richtung Jungenwohnheim geschoben. „Yumehito, los komm mit!“ Meinte er beim weggehen. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust- Es war die Schönheit, die Ryuuji so oft begleitete…. Ich war hingerissen. Yumehito..toller Name. Mit schnellen Schritten war er zu uns geeilt, und grinste. „Wie heißt du eigentlich..?“ fragte er mich. Wo wollten sie mich eigentlich hinbringen?? Ich spürte die neidernden Blicke meiner Mitschüler, die an unseren Rücken klebten. Verdammt, sollte ich jetzt mit meinem bürgerlichen Namen antworten? Ich entschied mich dagegen, und legte sogar mein Stottern ab. Mit sogar leicht stolzesgeschwollener, und doch diskreter Stimme sagte ich: „Tatsuhi.“ - „Na dann, wir bringen dich mal zum Krankenzimmer, Tatsuhi..“ Sagte Ryuuji, und lachte. Das wurde ja immer besser! Ich kannte endlich den Namen des anderen, der meine Bewunderung so sehr auf sich zog. UND sie begleiteten mich zum Krankenzimmer. Ryuuji klopfte an die hölzerne Tür, und jemand bat herein. Der Schularzt schüttelte mit dem Kopf als er mich sah, desinfizierte mein Kinn, und klebte ein großes Pflaster drauf. Eigentlich nichts besonderes, kein Drama, keine Tortouren. Fand ich gut. „ So, das wars schon. Komm morgen noch mal, dann wechsele ich die Kompresse noch mal aus.“ Sagte er freundlich, und lächelte. Ich verbeugte mich, und wir liefen aus dem Zimmer. „Du solltest da morgen nicht allein hingehen..“ raunte Yumehito mir leise ins Ohr. Ich zuckte zusammen, und ein Schauer jagte sich über meinen Rücken. Wie sexy seine Stimme klang, wenn er flüsterte… Ryuuji sah aus den Augenwinkeln zu, und sah diesmal sehr ernst aus. Als wir das Gebäude verlassen hatten, sprach nun er zu mir. „Yumehito hat Recht. Dem kann man nicht trauen….ich hab schon öfter gehört, dass der lieber Doktor spielt, als seine Job zu tun. Besonders, bei so was wie dir!“ Ich sah ihn zunächst verständnislos an. Was meinte er damit?! "Ich- verstehe nichts ganz.." -"Naja, er ist, zumindest sagt man ihm das nach..ein wenig pervers." Ich war erschrocken. Sowas muteten sie hier ihren Schülern zu?! „Sag uns bescheid, wenn du morgen hingehen solltest.“ Sagte Yumehito wieder. „warum tut ihr denn so was alles für mich…?!“ „Na, du hast doch hier sonst niemanden, oder?“ sagte Ryuuji wieder halb lachend, halb ernst. Das war verdammt direkt. Aber genauso verdammt war. Ich ‚hatte’ nur sie. Außer ihren kannte ich hier keinen Namen so richtig. Außer den Lehrern waren sie die einzigen, die mit mir sprachen. Außer ihnen war ich allein. Verdammt allein sogar. Und ich nahm es ihnen nicht übel, aber das spürte ich gerade so richtig. Ich versuchte, nicht so darüber nachzudenken, und grinste. Das tat ich immer, wenn ich mich zwang glücklich zu sein, es überspielte meine eigenen Gedanken am besten. Und im nächsten Moment, gab es auch keinen Grund mehr, den Kopf hängen zu lassen, denn: Ryuuji hatte inzwischen den Muffin verspeißt, und ihm klebte blauer Zuckerguss um den Mund. Es sah entzückend aus, glatt zum anbeißen! Ich erschrak ein wenig vor mir selbst, als mich das Bedürfnis durchfuhr, ihm den Zucker vom Mund zu lecken, und verwarf den Gedanken schnell wieder. Wie lüstern….irgendwie..verdarb es mich, hier in diesem Internat zu leben..unter diesen Schönheiten, direkt neben diesem Pärchen, was mir sicher bald wieder geräuschvolle, stöhnende Nächte bereitete. Es klingelte. Jetzt war wieder AG…ich hatte ja immer noch keine…eigentlich hätte ich ja jetzt fragen können, es wäre der perfekte Moment gewesen…aber das hätte ich im Traum nicht gewagt. So verbeugte ich mich nocheinmal zum Dank vor den anderen, und lief schweren Herzens in mein Zimmer zurück. Wenn sie jetzt probten, konnte ich das eigentlich auch, oder? So nahm ich wieder meinen E-Bass aus dem Case, und begann zu spielen.. Es konnten Stunden vergangen sein…ich wusste es nicht. Jedenfalls hörte ich vom Gang aus einen ziemlich erschrockenen Schrei. Ich legte den Bass zur Seite, und lief nach draußen, um zu gucken was passiert war- Offenbar war ich der einzige, der im Moment im Wohnheim war.. Außer- Mir war, als träfe mich der Schlag. Ryuuji…Wenn das ein Zufall war..er war aus seinem Zimmer gerannt, und tropfte. Rostbraunes Wasser triefte aus seinen Haaren und auf den Boden. „ D-Da ist ein Rohr geplatzt!“ Japste er erschroken, und fuchtelte mit dem Zeigefinger in Richtung seines kleinen Badezimmers. Ich ging einen Schritt auf sein Zímmer zu, und sah, wie noch sehr viel mehr Rostrotes Wasser unter seinem Waschbecken hervorsprudelte. „Ehm..dein Waschbecken kotzt“ Meinte ich angeekelt. „Sehe ich! UND es hat mich vollgekotzt!!!“ Meinte er noch sehr viel angeekelter. Ich sagte:“Sollen wir’n Betreuer holen..?“ –„Wär’ echt nett wenn du das übernehmen könntest…“ Das Wasser lief schon quer in Ryuujis Zimmer. „Ich muss meine Sachen in Sicherheit bringen..kann ich sie vorrübergehend bei dir Abstellen? Nur, bis das Wasser wieder weg ist.“ „J-Ja..?“ sagte ich. Schon war ich losgehechtet. Ryuuji war also tatsächlich Internatsschüler…und er wohnte mir direkt schräg gegenüber..Wo wohl Yumehito war.? Oooh mein Gott, er würde mein Unordentliches Zimmer sehen..Naja, egal, vielleicht brachte uns das einander näher.. Als ich endlich einen Betreuer gefunden hatte, lief er zu uns auf den Gang, und besah sich das Dilemma. „Ach Gottchen, das kann ne Weile dauern, bis das repariert ist…Der Hausmeister liegt doch andauend auf der faulen Haut..Bis der Schaden Behoben ist, fürchte ich, muss du bei ihm einziehen..“ Der Betreuer zeigte auf mich. Ryuuji zuckte mit den Schultern, und brachte ein Paar letzte Klamotten und Habseligkeiten in mein Zimmer auf das andere Bett. „Du spielst Bass..?“ fragte er, und deutete auf meine noch angeschlossene Bassgitarre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)