Weihnachten einmal anders von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 14: Unheimliche Begegnung mit der dritten Art ----------------------------------------------------- Ironhide hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und versuchte, sich auf dies Art und Weise so gut es eben ging zu wärmen. Sein mechanischer Körper wirkte durch das Eis jetzt mehr weiß als schwarz und er zitterte so stark, dass man die Dentalplatten aufeinander schlagen hören konnte. „Wo hast du die Heizstrahler gelagert? Er braucht schnellstens Wärme.“, fragte Will die Ärztin sehr besorgt, während er mit `Hide litt. Helena löste ihren mitfühlenden Blick von Ironhide und erklärte dem Major, dass sie die Scheune durchqueren mussten, um anschließend in den Keller des Nachbargebäudes zu gelangen. Will verabschiedet sich vorerst von seinem großen Freund und begab sich zusammen mit der Freundin seiner Mutter unverzüglich auf den Weg dort hin. Gerne ließ er Ironhide nicht alleine zurück, aber eine andere Möglichkeit gab es leider nicht. Außerdem drohte ihm hier auch eigentlich keinerlei Gefahr. Der Major legte noch schnell seine Skibrille und den Schal ab, hier drinnen war es warm genug und beides behinderte ihn doch ungemein. Ironhide bekam nur noch am Rande mit, dass Will irgend etwas für ihn zum aufwärme suchen wollte. Er fror entsetzlich und konnte seine Hände, teilweise die Arme und auch Beine kaum noch spüren. Außerdem nahm er wegen der Eisschicht auf seinen Gesichtsplatten kaum noch etwas wahr. Durch den Sturz, kurz vor der rettenden Scheune, war die erst kürzlich mühsam vom Eis befreite Optik erneut zugefroren. Seine Sicht war dadurch erneut stark eingeschränkt und die Sensoren schienen zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Der Waffenexperte fühlte sich praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, einzig sein Gehör funktionierte noch einwandfrei. Er gab es ja nur sehr ungern zu, aber es ging ihm hundeelend. So schlecht hatte er sich lange nicht mehr gefühlt, aber er wusste wofür er es tat und die Gedanken an das kleine Mädchen ließen ihn alles leichter ertragen. Er hoffte sehr, dass Will etwas eingefallen war, wie er ihn von dem Eis befreien und zugleich aufwärmen konnte. Er musste einfach Geduld haben und seinem menschlichem Freund vertrauen. Das war für einen Einzelgänger wie ihn, trotz der starken Freundschaft, die Mann und Mech verbanden, eine harte Geduldsprobe. Der Zustand der Schwäche und Hilflosigkeit machte ihn schon seit eh und je rasend. Er hasste es einfach zutiefst, von jemand abhängig zu sein. Ironhide zwang sich zur Ruhe, versuchte seinen Stolz hinunterzuschlucken, begann dann leicht zu zu dösen und an etwas erfreuliches zu denken. Er seufzte leise, als er zuerst an das sehr schöne Weihnachtsfest denken musste, dass er mit der Familie Lennox verbringen durfte. Dann dachte er an Optimus, Ratchet und Bumblebee, zu denen er eine langjährige Freundschaft pflegte. Der Waffenexperte spürte, wie er immer ruhiger und zugleich aber auch schläfriger wurde. Er versuchte dagegen anzukämpfen, schaffte es aber nur für kurze Zeit. Völlig erschöpft fiel er bald darauf in Stasis und spürte dann glücklicherweise auch keinen Schmerz und keine Kälte mehr. ******************************************************************** Jason langweilte sich sehr. Seine Schwester guckte sich in ihrem Zimmer einen kitschigen Kinderfilm an, der ihn nicht die Bohne interessierte. Draußen herrschte immer noch dieser verflixte Schneesturm, der seine Mutter zwang, bei einer Freundin zu übernachten und ihm gehörig die Laune verdarb. Er hatte schon ein Buch gelesen, dass er zuvor gut vor seiner Großmutter versteckt hatte. Sie mochte keine Bücher über Science-Fiction und erst recht keine, die Gewalt verherrlichten. Sein Lieblingsautor Steven King vereinte sogar beide Dinge und in dem rebellischen Alter, in dem er sich befand, tat man eh nie dass, was die Erwachsenen einem vorschrieben. Er beschloss etwas durch das Haus zu wandern. Bewegung hatte schließlich noch niemanden geschadet und gleichzeitig konnte er sich auch auch noch Eis aus der Kühltruhe, die in der Scheune stand, holen. Das war dann für ihn sozusagen sein kleines persönliches Highlight, an einem sonst so trostlosen Tag. Außerdem machte Schokolade bekanntlich glücklich. Voller Vorfreude öffnete Jason die Zimmertür, ging den Flur entlang und bekam plötzlich fast die Tür seiner kleineren Schwester an den Kopf. Gerade noch rechtzeitig konnte er ausweichen. „Spinnst du, passe mal besser auf!“, schimpfte er und schaute Sammy böse an. „Pass du doch selber auf! Was rennst du auch hier auf dem Flur herum? Oma hatte doch gesagt, dass wir in unseren Zimmern bleiben sollen. Ich habe schließlich einen guten Grund, ich muss nämlich mal für kleine Mädels“, entgegnete das fünfzehnjährige Mädchen trotzig. „Du klingst schon fast genau wie sie. Ist mir doch völlig egal, was Oma gesagt hat, ich geh hier vor Langeweile bald elendig ein und werde mir jetzt etwas die Füße vertreten gehen.“, sagte Jason aufmüpfig und bat seine Schwester, ihn zu begleiten. Die sagte dankend ab und wollte stattdessen lieber ihren Film zu Ende gucken. Sammy wünschte ihrem Bruder noch viel Spaß und ging dann in Richtung Bad. Na gut, wer nicht will der hat schon, dachte er, als er seiner Schwester hinter her sah und macht sich seinerseits auf den Weg. Alles war alles so ruhig und wirkte irgendwie schon fast verlassen. Kein Wunder, die Haushälterin und die Pferdewirtin waren über die Feiertage verreist und nur noch Oma, Sammy und er waren auf dem doch recht großem Hof zurück geblieben. Der Wind pfiff heulend um das Gebäude herum und sang sein eigenwilliges Lied für diejenigen, die es hörten. Aber irgendwie tat die Ruhe ihm auch gut, Jason musste dennoch kurz an das Buch „The Shining“ denken, verwarf den Gedanken aber dann aus Selbstschutz schnell wieder. Er war schließlich schon fast achtzehn, da hatte man keine Angst mehr vor Spukhäusern zu haben, dachte er etwas peinlich berührt. Der Junge durchquerte das komplette Wohngebäude und gelangte von dort aus in dass, sich unmittelbar daneben befindende kleinere Haus, wo sich die Wohnungen für das Personal befanden. Gut, dass er Helena den Generalschlüssel noch nicht zurückgegeben hatte, dachte er erfreut. Er ging von dort aus durch eine weiter Verbindungstür direkt in den Vorraum der kleinen Scheune. Früher diente der gesamte Komplex zum Feiern, heute aber fungierte er lediglich noch als Lager. In der Scheune standen neben den zwei Autos und anderen größeren Dingen, aber auch die zwei Gefriertruhen. Auf das leckere Schokoladeneis freute er sich sehr, das Wasser lief ihm bereits im Mund zusammen, als er voller freudiger Erwartungen die letzte Tür öffnete. Jason wunderte sich, warum das Licht brannte. Seine Oma war doch sonst nicht so vergesslich und irgendwie roch es hier auch komisch. Er überlegte kurz, der Geruch erinnerte ihn irgendwie an feuchte Socken und Metall. Der Teenager zuckte innerlich mit den Schultern, ging unbeirrt weiter in Richtung seines Zieles und erschrak plötzlich fürchterlich. Auf dem Boden, unmittelbar vor dem großen Tor, das in den Innenhof führte, lag etwas sehr großes und noch dazu merkwürdiges. Eigentlich wollte er davonlaufen, aber die Neugierde ließ ihn einfach nicht los. Zur Salzsäule erstarrt konnte er nicht aufhören dort hinzugucken. Was zum Teufel war das nur für ein Ding? Wenn er Gewissheit haben wollte, musste er wohl oder übel näher herangehen. Sein Herz schlug pochend bis zum Hals, sein Magen verkrampfte sich und er begann wie Espenlaub zu zittern. Die Hände waren schweißnass, aber er war unfähig kehrt zu machen und davon zulaufen. Die Neugierde hielt ihn eisern umklammert und war einfach viel stärker als Furcht und Fluchtgedanken. Sehr langsam und vorsichtig näherte er sich dem Objekt und erkannte, dass es sich um eine Art Roboter handeln musste. Er war ursprünglich wohl einmal pechschwarz gewesen und lag zusammengerollt wie ein Hund auf dem Boden. Das mechanische Wesen war scheinbar vor kurzem noch im Schneesturm gewesen, denn es war fast überall sehr stark vereist. Jason was fasziniert und schockiert zugleich. In seinem Lieblingsfilm ging es auch um Roboter, die aber den Menschen zum größten Teil feindlich gesonnen waren. Dieser hier sah ihnen verdammt ähnlich, besaß sogar, wie es aussah Waffen und war noch dazu sogar um einiges größer. Was er da vorhatte war verrückt und lebensgefährliche zugleich, aber er musste ihn einfach berühren. Der Roboter schien nicht aktiviert zu sein, denn er lag völlig regungslos da. Vorsichtig ging der Teenager weiter auf ihn zu, bückte sich langsam und wollte gerade das vermeintliche Gesicht berühren, als plötzlich und unerwartet ein gellender Schrei erklang. Jason zuckte erschrocken zusammen und sah wie das schwarze Wesen sich plötzlich zu regen begann und ein sehr bedrohlich und zugleich lautes Knurren von sich gab. Der Junge starrte es für einen Bruchteil der Sekunde an. Dann machte er kehrt, rannte panisch in Richtung Ausgang und wagte es nicht während seiner Flucht auch nur einmal zurück zusehen. Keuchend atmend stürzte auf die rettende Tür zu und erkannte erst jetzt, dass seine Schwester dort stand. Sie sah völlig verstört aus und hatte scheinbar auch geschrien. Jason schnappte sich, ohne lange zu überlegen, ihre Hand und zog sie schnell hinter sich her. Dann schlug er mit letzter Kraft die Tür hinter sich zu. „T...Terminator!“, stammelte er mit zitternder Stimme vor sich hin und prallte dann mit einem schwer beladenen Mann zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)