Abgestumpft
Erdrückt vom Kapital
wird mir das Herz so schwer
die Beine werden müd‘
die Augen blicken leer
wird jeder Blick zur Qual
schaut man auf’s Hier und Jetzt
ganz gleich wohin man sieht
die Lebenslust verhetzt
Lärm erfüllt das Herz
brennt laut die Töne aus
macht taub für süßen Klang
vorbei der Ohrenschmaus
geschmacklos pocht der Schmerz
oh Leben, bist so fad
man hängt am letzten Strang
Monotonie schon naht
verspricht der Duft so süß
was die Natur gegeben
enttäuscht das sehnend‘ Herz
mit trügerischem Streben
unter Fingerkuppen wüst
vermischt sich die Struktur
man fühlt den nackten Nerz
nacktes Leben nur
Piano
Ich hör' dir zu
genieße
liebe deinen Klang
ich bewege dich und du mich
du gibst mir alles und doch nichts
lenkst mich ab, entspannst mich
erträgst Tränen und Wut
Freude und Glück
nur manchmal
bist auch du verstimmt
dann brauchst du pflegende Hände
und ein wenig Geduld
bis du wieder für mich da sein kannst
ich weiß es geht vorbei
denn du bist massiv
und wirst du langsam morsch
bin ich schon lange
fort
Kore
Hass schlägt Sie mit Hass
gering ist doch der Sieg
vom Jahr ein Halb ists fast
da Ihr Licht im Dunkeln liegt
geraubt vom Blumenfeld
eingepfercht im finst'ren Grund
beraubt der Mutter Welt
erwartet alljährlich die gold'ne Stund'
vom Allvater in Schande betrogen
ward' Sie mit List verführt
drei Kerne war'n aus dem Fleisch gezogen
erfährt eine Strafe, die Ihr nicht gebührt
neuer Name, neues Gewand
geliebt vom Ungeliebten und ewig verbannt