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Verbotene Liebe oder Was bringt einem das Leben?

Aber du bist ja auch nur ein Mörder
von

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Mein Leben

Die Nacht war voller Leben. Ein Sturm zog auf.
 

Die weiße Pracht die diese kleine Insel vor Tokio umhüllte sollte also bald verschwinden.
 

Doch noch zweigte sich die Nacht und der Schnee von seiner schönsten Seite. Trotz des Sturms und der hohen Wellen dessen zerschlagen an den Klippen bis ins innere des Waldes vordrangen, wirkte die Nacht ruhig und klar.
 

Fast schon friedlich. Der Vollmond beschien das Szenario unverholen und brachte das Eis dazu zu glänzen wie tausende Diamanten. Das seufzten eines Mädchens, meiner Wenigkeit übrigens, war das einzige was die scheinbare Ruhe störte.
 

Es ist schon erstaunlich was alles so passieren kann, man sieht auf den Mond und denkt sich nichts und im nächsten Moment wird die Situation von einer Person zu Nichte gemacht.

Einfach kaputt.
 

Zerstört und stattdessen in eine schreckliche und beängstigende Verwandelt.
 

Eine Situation aus der man keinen Ausweg findet, die in eine Ecke gedrängt wurde und sich nur noch wünscht das es ändert.
 

Jenes Szenario das sich Nacht für Nacht,

Woche für Woche wiederholt.
 

Schon komisch wie nahe Wut und Traurigkeit bei einander liegen.

Wie sie einen zu einer Puppe machen die nur noch am Leben teilnimmt anstatt es zu Leben.
 

Ja ich glaube das Beschreibt im Moment mein Leben und meine Situation

Ein Angebot

Mein Vater trat in mein Zimmer und sah wütend aus. “Was gibt es?” fragte ich leise und sah von meinem Tagebuch zu ihn hinüber. “Gar nichts …” sagte er leise, der Geruch von Zigaretten und Alkohol schlug mir entgegen. Dann schlug er plötzlich die Flasche, die er in seiner Hand hielt, gegen die Wand. “Das ist es ja, gar nichts, du bist so langweilig! Nie tust du was, nie!” schrie er und kam mit der kaputten Bierflasche auf mich zu. Erst bewegte ich mich nicht, zu geschockt war ich von diesem Anblick, dann begann mein Verstand zu rattern. Ich musste etwas tun, mich verteidigen aber ich konnte doch nicht gegen meinen Vater kämpfen. Gegen die einzige Person sie noch aus meiner Familie lebte. Wie könnte ich das tun? Wie? Ich sah zum Fenster, riss es auf und sprang ohne nachzudenken auf das Vordach. “Komm zurück! SOFORT!” schrie mein Vater und ich blieb tatsächlich eine Sekunde stehen.
 

Sah zu ihm, wie er da stand, am Fensterrahmen und wie verloren er aussah. Doch ich wusste wenn ich jetzt umdrehte würden wir beide Dinge tun die wir uns nie verzeihen würden. Also sprang ich auf den schneebedeckten Rasen in unserem Vorgarten. Erst ging ich langsam und in Socken über den unberührten Schnee, es war als könnte ich meinen Vater sie Treppe runter poltern hören, dann hörte ich die Haustür auffliegen und begann zu rennen. Rannte, überwand den Gartenzaun mit Leichtigkeit und rannte die Hauptstraße hinunter.
 

Doch ich hörte was er mir hinterher schrie “DU Mörderin!”. Erst am Waldrand blieb ich stehen, sah mich um und rannte dann blind drauf los. Rannte und rannte bis ich nur noch das Blut hörte, wie es durch meine Adern schoss und ein angenehmes Rauschen in meinen Ohren verursachte. Ich blieb erst stehen als ich den Strand erreichte. Dort sackte ich auf die Knie und schrie, schrie gegen den Sturm aus Schnee und Regen der sie Wellen hochschlug. Schrie und presste meine Hände auf die Schmerzende Stelle wo meine Lungen lagen. Hustete und keuchte als meine Lungen, so wie so schon gereizt durch die kalte Luft, protestierten. Tränen liefen mir stumm über die Wangen. Wieso? Was hatte ich getan? Ich weinte, lehnte mich nach vorne und ließ meine Stirn auf den kalten Sand sinken. Mir war kalt. Ich meine ist ja klar, wenn man in Nachthemd und Socken abhaut. Erst als mir das klar wurde begann ich zu zittern. Scheiße, verdammt. “Verdammt!” brüllte ich in die Nacht hinaus und sank vor Schmerzen wieder zusammen. Ich weiß nicht wie lange mir die Sandkörner in die Knie schnitten, wie lange der Regen auf mich niederprasselte und den Schnee fortnahm der am Strand und überall lag.
 

Ich wusste es nicht, alles was ich mitbekam war das es einfach aufhörte. Einfach so. Dann spürte ich eine Warme Hand auf meiner Schulter. Doch ich wollte mit niemanden sprechen, alle sollten mich in ruhe lassen. Jemand nahm mich in den Arm, ich ließ die Augen geschlossen. Wer auch immer das war, war warm. Trotzdem wollte ich meine Ruhe, ich wollte das alle mich in Ruhe ließen. Sterben … das wäre auch noch eine Möglichkeit wenn der Schmerz aufhören sollte. Doch wie sollte ich sterben, selber würde ich es nicht schaffen mich zu töten. Aber ich konnte so wie so nicht sterben, ich würde zu viele Leute im Stich lassen. Leiden für andere, das hatte ich schon immer getan. Immer nur für andere, nie für mich etwas getan. Einfach das kleine perfekte Mädchen sein, mein Vater hatte Recht. Ich war langweilig. Ein leises unverholtes Lachen ertönte knapp neben meinem Ohr. Erst jetzt wurde mir klar das mich ja jemand festhielt. Ich zog mich aus dessen Armen und sah in zwei braune Augen. Das an sich war ja nicht so schlimm, aber der zu dem sie gehörten war es. Hao Asakura saß da als könne er kein Wässerchen trüben und sah mich an. Ich wusste nicht wie ich reagieren konnte also blieb ich einfach sitzen und starrte ihn an. Super Idee, dachte ich sarkastisch, starr ihn an und vielleicht geht er. Der Asakura lachte wieder.
 

“Eine schöne Nacht nicht wahr?” fragte er und seine dunkle beruhigende Stimme jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken. “Ja” sagte ich nach einigen Sekunden. “Wenn man kein Ziel hat sollte man spazieren gehen!” hauchte er wie zu sich selbst. Verwirrung trat auf meine Züge. Doch Hao lächelte nur und sah auf das Meer. Ich folgte seinem Blick und bemerkte warum der Regen aufgehört hatte. Eine Kuppel aus Furejoku umgab uns und hielt den Wind und den Regen ab, aber nicht das Geräusch der Wellen die gegen die Kuppel stoben und daran barsten. Fasziniert sah ich ihnen dabei zu, wie sie immer wieder Muster auf der Außenseite abzeichneten. Einfach wunderschön. Die Anspannung löste sich aus meinem Körper, und mir Entrann ein kleines Seufzen. Für einen Moment war alles wie weggeblasen, alle Sorgen und Schmerzen. Ich schloss die Augen. “Du manipulierst mich, nicht wahr?” fragte ich so leise das ich sicher war er hätte es nicht gehört. Hao lachte wieder leise “Du sahst so aus als bräuchtest du eine Pause!” sagte er. Ich sah ihn an, aber er hatte den Blick nicht vom Horizont abgewandt. Der Himmel färbte sich langsam rot und mir wurde bewusst das es bereits morgen wurde. Ich stand langsam auf und versuchte meine Beine dazu zu bringen mein Gewicht zu tragen. “Danke!” sagte ich, als ich endlich stand. Hao sah mich an “Wohin willst du jetzt?” fragte er und ich sah ihn verwirrt an. “Was meinst du?” “Willst du wieder zu deinem Vater um dich erprügeln zu lassen?” fragte er ruhig.
 

Ich zuckte zusammen. “Woher weißt du das?” fragte ich stockend. Auch Hao stand auf. “Sagen wir mal ich war in der nähe als du aus dem Fenster gesprungen bist und ich weiß aus deinen Gedanken das es nicht das erste Mal war!” sagte er immer noch mit so einer Ruhe als wäre es selbstverständlich Gedankenlesen zu können und andere Leute zu beobachten. Ich trat einen Schritt zurück, unwillkürlich und ich wusste nicht mal wieso. Trotzdem tat ich es und Hao zog eine Augenbraue hoch. “Egal was du gesehen hast … ich … ich geh zurück!” sagte ich und tat einen Schritt Richtung Wald. “Du bist ein starkes Mädchen, du hast noch andere Möglichkeiten!”, ich lachte hohl auf. Ja klar, was hatte ich den bitte für Möglichkeiten?! Bei den Pacheen gab es eine Regel und die war, der ältere hat immer Recht. Wenn mein Vater behauptetet er hätte mich nicht geschlagen wurde das als wahr akzeptiert. Selbst wenn ich ihn betrunken vor die Augen des Königs schleppen würde, hieße es ich würde lügen. Tränen brannten in meinen Augen. “Du hast doch kleine Ahnung!” fauchte ich und ging weiter.
 

Eine Hand umschloss meinen Arm und hielt mich zurück. “Du kannst mit zu mir kommen, zum Beispiel!” hörte ich Haos Stimme ganz nah an meinem Ohr flüstern. Ich wandte meinen Kopf ein Stück in seine Richtung. “Wie meinst du das? Ich … mag dich nicht mal!” hauchte ich und ich hörte das er lachte. “Ich habe gesagt du kannst bei uns wohnen nicht das du meine Ideale vertreten musst!” gab Hao zu bedanken, ich wand mich aus seinem Griff und drehte mich zu ihm um. “Wo ist der Hacken?” fragte ich misstrauisch und verschränkte die Arme vor der Brust. “ Es gibt keinen!”, ich legte den Kopf schief. Hao grinste “Ich will die Pacheen ärgern, denn es wird sie ärgern wenn die einige weibliche Nachfahrin bei mir wohnt!” erklärte Hao und etwas hinterlistiges trat in seine Züge. “Mit ärgern meinst du nur das? Du wirst niemanden erpressen oder verletzten?” “Du bist … vorausschauend! Aber ja du hast mein Wort das ich keinem von ihnen etwas tun werde, es sei den es ist dein Wunsch!” sagte Hao plötzlich ernst. Ich stockte, mein Wusch? Warum sollte es mein Wunsch sein meine Verwandten umzulegen? Na egal!

“Also ich geh zu Godva und lass mich zu euch umschreiben, kann bei euch leben, bekomme keine Anweisungen, muss nichts für euch machen und das alles nur weil du die Pacheen ärgern willst?” fragte ich zweifelnd. Hao nickte “Ja, so ziemlich! Außerdem weiß ich wie scheiße es ist wenn einem keiner Zuhört!”. Für endlose Sekunden sah ich ihn an. Aber ich konnte keinen Haken finden, soweit er sein Wort hielt. “Also gut, wenn du dich an dein Wort hältst werde ich gerne bei euch wohnen!” sagte ich schließlich und ging wieder in den Wald. Hao folgte mich und wir gingen am Stadtrand entlang, als der Canyon begann hielt ich Hao auf. Er sah mich verwundert an. “Kannst du bitte hier warten? Ich darf … wir dürfen niemanden zeigen wo der König ist!” erklärte ich und Hao nickte. “Ich werde hier auf dich warten!” fügte er noch hinzu und setzte sich auf einen Stein.
 

Ich ging in die Schlucht hinunter und plötzlich waren alle Gefühle wieder da. Alle Ängste stürzten förmlich auf mich ein. Ich versuchte ruhig zu atmen und klopfte an die Tür meines Großvaters, dem Schamanen König.

Umsetzung

Meine Finger fühlten sich seltsam taub an als sie gegen das harte Holz schlugen und ich zog die Hand sofort zurück. Am liebsten wäre ich jetzt weggelaufen. Ganz weit weg. Eine bekannte Stimme bat mich herein, langsam legte ich die Hand auf den Türgriff und stieß die Tür auf. Ich blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen. Die Person die da neben meinem Großvater stand war mein Vater. Für einen Moment sah ich Wut in seinen Augen aufblitzen, dann war da nur noch leere. “Ah, da bist du ja! Dein Vater war in Sorge um dich!” sagte Godva und sah mich fast schon strafend an. “Ich musste nachdenken” sagte ich leise, fast zu mir selbst. “Da du jetzt damit fertig bist können wir ja nach Haus” sagte mein Vater, kam auf mich zu und griff besitz ergreifend nach meinem Handgelenk. Ich entzog mich ihm. “DU kommst jetzt mit!” fauchte mein Vater leise aber bedrohlich neben mir. Ich schloss kurz die Augen, dann sah ich erst ihn und dann Godva einschlossen an. “Nein!” sagte ich ruhig und ging auf den Schreibtisch meines Großvaters zu. Mein Vater blieb und verwirrt dort stehen wo ich eben gestanden hatte. “Was heißt >Nein<, mein Kind?” fragte Godva eben so verwundert. Ich holte stockend Luft “Nach Gesetzt der Pacheen, §14 Ab. 9 Abschnitt 9.6 darf eine Tochter wenn sie sich zuhause nicht sicher fühlt einen anderen Wohnort als den ihrigen frei wählen”, mein Vater sog hinter mir scharf die Luft ein. “Wer würde dich den aufnehmen wollen …” schrie er, doch Godva hob die Hand und mein Vater verstummte. Das erste Mal in all den Jahren sah ich Mitleid in seinen Augen und ich glaube es galt mir. “Wo willst du hin? Wir haben keine Räumlichkeiten mehr in denen du leben könntest!” gab er zu bedenken. Ich schluckte, dann sprach ich es aus und bekam die gefürchteten Reaktionen. “Ich werde bei Hao unterkommen!”, Godvas Augen weiteten sich. “Was?” schrien er und mein Vater hinter mir entsetzt. “Raus!”, Godvas Stimme war dunkel und bebte. Ich dachte erst er meinte mich doch er schüttelte den Kopf. “Ich meine dich!” fauchte er und zeigte mit dem Finger strafend auf meinen Vater. Der schnappte nach Luft, taumelte zurück, stammelte etwas und verließ dann aber mit einen letzten hasserfülltem (!)Blick auf mich den Raum. Godva setzte sich und sah mich an.
 

“Kind, das kann nicht dein Ernst sein!” sagte er sanft. “Doch das ist er, Hao hat mir ein Zimmer bei ihnen angeboten! Bedingungslos ohne Verpflichtungen! Ich werde es annehmen .. Oder besser ich habe es bereits angenommen!”. Godva sah mich an als wäre ich verrückt. “Weißt du was du sagt? Hao ist ein Mörder …” ´”Und mein Vater nicht?” fauchte ich zurück und sprang auf. “ICH habe nicht vergessen, Godva! Ich habe nie vergessen und das werde ich auch nicht! Ich werde zu Hao gehen, fertig aus und weißt du was gut ist? Keiner von euch kann mir das verbieten!”, mit diesen Worten stürmte ich aus der Tür. Mein Vater lehnte an der Wand und sah mich aus kalten Augen an. “Wenn du das tust …” sagte er als ich an ihm vorüber ging, “werde ich dich finden und dich töten das schwöre ich dir bei der Ehre unserer Familie!”. “Welche Ehre?” fragte ich und ging an ihm vorüber und nach draußen, rannte fast wieder zu Hao zurück. Mein Atem ging stoßweise als ich bei ihm ankam. “Und?” “Na ja, bis auf das mein Vater geschworen hat mich zu töten und mein Großvater mich für verrückt hält lief es gut!” sagte ich trocken und spürte die warme Flüssigkeit über meine Wangen laufen. Ich senke sofort den Kopf und wischte sie weg. “Hey!” ich spürte wie Hao seine Hand an mein Kinn. “Komm lass uns gehen!” hauchte er und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich war dankbar für diese Stütze. Ich weiß nur noch das wir plötzlich beim Strand waren und vor einer Militärbasis standen. Ich kannte sie, als Kind hatte ich hier oft gespielt. Hao nahm den Arm von meiner Hüfte und ging ein kleines Stück voraus. Er öffnete die Tür und ließ mich dann voran gehen. Was ich sah überraschte mich, die gesamte untere Etage war zerstört und bestand nur noch aus Ruinen. Hao führte mich zu einer Treppe ins obere Stockwerk. Hier war alles recht ansehnlich hergerichtet. Trotzdem kannte ich die Unterkünfte der anderen Teams und das hier war unter aller würde. Hao lachte hinter mir. Einiger Augenpaare sahen uns nach als Hao mich durch einen Gang zu einem Zimmer brachte. Er wünschte mir eine gute Nacht, wobei er schelmisch grinste und ging dann in das Zimmer neben an. Ich betrat den geräumigen aber doch recht trostlosen Raum und legte mich ins Bett. Es war schon seltsam. Wie spät es wohl war? Bestimmt Mittag, sonst hätte Hao nicht so gegrinst. Ich schlief schließlich doch ein.
 

*Traum*

Ich stand in der Küche und sah meiner Mutter beim Essenmachen zu. Sie lächelte und gab mir ein Stück Karotte ab, die sie grade klein schnitt. Die Tür knallte ins Schloss. Mein Vater trat in die Küche und ich klammerte mich an den Rock meiner Mutter. “Hallo Schatz!” sagte meine Mutter und lächelte ihn an. Er nahm einen Schluck aus der Flasche in seiner Hand. “Hi!” sagte er nur und ließ sich an den Küchentisch fallen. “Warum ist das Essen noch nicht fertig?” fragte er und funkelte meine Mutter an. “Es ist fertig!” antwortete diese ruhig und nahm das Essen vom Herd. “Geh ins Bett!” fauchte er mir zu. Ich zuckte zurück. “Ich will aber nicht!” sagte ich schließlich trotzig. “Mama, muss ich ins Bett?”. Meine Mutter sah erst mich dann meinen Vater an und nickte dann. “Ja, geh bitte!” sagte sie. Ich senkte den Kopf und ging aus der Küche. Doch das Geschrei brach los bevor ich überhaupt ins Bad verschwinden konnte. “Wie kann sie es wagen meine Anweisungen ins Frage zu stellen?” schrie mein Vater und ich hörte wie meine Mutter zurück stolperte. “Sie ist noch ein Kind!” gab meine Mutter leise zu bedenken. “ Verteidige sie nicht, außerdem bist du nicht besser! Dieses Essen ist scheußlich! Wo ist das Fleisch?” “Das Geld…” hörte ich meine Mutter leise stottern. “Ach jetzt bin ich schuld oder was?” fauchte mein Vater. Ich rannte in die Küche. Mein Vater schlug die Flasche gegen die Wand und ging auf meine Mutter zu. Es ging viel zu schnell, sie ging zu Boden, Blut lief über den saueren Boden und meine Vater drehte sich mit der Bierflasche zu mir um. “Mörderin, siehst du was du getan hast?” schrie er.
 

*Traum ende*

Ich spürte eine Hand auf meiner Stirn und öffnete die Augen. Hao sah mich an, keine Emotion die ich kannte lag darin. Er … betrachte mich einfach nur. Dann zog er die Hand zurück und die Wärme verschwand. Ich richtete mich auf. “Du .. Das hier kam eben!” meinte er und hielt mir einen Brief hin. Er trug das Siegel der Pacheen und ich seufzte. Mein Name war in Schwungvoller Handschrift auf den Umschlag geschrieben worden. Ich ritzte ihn auf.
 

Betreff: Neuer Aufenthaltsort

Aufgrund ihres neuen Aufenthaltsort waren wir gezwungen die Eignung des gewählten Platzes zu untersuchen. Da dieser nicht dem Mindeststandart entspricht bitten wir sie und den Rest der in diesem Haus unterkommt unverzüglich in eine geeignetere Wohnstätte, die wir ihnen stellen, zu wechseln.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro des SK
 

Für einen Moment war ich verwirrt. Dann faltete ich ein zweites Blatt auseinander auf dem nur eine Adresse geschrieben war. Ich seufzte und sah Hao an. “Und?” “Euch … Uns … wie auch immer, wird eine neue Unterkunft zugeteilt!” sagte ich schlicht und faltetet beide Schriftstücke zusammen. “Tatsächlich? Mit welcher Begründung?” “Willst du die offizielle oder die echte?” fragte ich und stopfte das Papier wieder in den Umschlag. “Die echten, bitte!” “Ich bin die Enkelin des Schamanen Königs!” sagte ich knapp und schwang die Beine aus dem Bett. “Ok, wann sollen wir den wechseln?” fragte Hao, ich stockte als ich die Tasche sah die auf einen Stuhl stand. Ich musste lächeln und begann darin rumzukramen. “Wie spät ist es?” fragte ich abwesend und ignorierte seine Frage. “12 Uhr Mittag, du hast 1 Tag durchgeschlafen!” “Dann heute, da steht unverzüglich!” sagte ich wedelte mit dem Umschlag ehe ich ihn auf den Tisch warf und mit den Sachen im angrenzenden Bad verschwand. Nachdem ich mich gewaschen hatte, es gab kein Warm Wasser zum duschen, betrat ich das Zimmer um festzustellen das Hao gegangen war. Ich packte das Nachthemd und die Socken in die Reisetasche. Ich fragte mich wie Hao an meine Sachen gekommen war. Es klopfte und ich sah auf. “Herein”, eine junge Frau steckte den Kopf hinein und sah sich suchend um. “Ist Meister Hao da?” fragte sie beiläufig. Ich schüttelte den Kopf. Das Mädchen wirkte enttäuscht. Sie verschwand wieder. Ich sah Gedanken verloren aus dem Fenster auf das Meer. Ich spürte ihn plötzlich hinter mir. Er stand in der Tür und lächelte. “Eine der … Leute hat dich eben gesucht!” sagte ich und er lächelte. “Ich weiß, sie hat mich gefunden!” sagte er, schloss die Tür und setzte sich aufs Bett. “Alles ok bei dir?” fragte er nach kurzer Zeit. Ich nickte. “Du lügst!” stellte er fest und ich senkte den Kopf. “Was ist los?” “Du bist der, der die Gedenken liest!” wich ich aus und begann wieder in der Tasche rumzukramen. “Ja, das stimmt, aber aus deinen werde ich nicht schlau!” sagte er und ich sah aus dem Augenwinkel seinen bohrenden Blick. Ich wandte mich meiner Suche zu. “Was suchst du?” fragte er nach kurzer Zeit. Gute Frage, dachte ich sarkastisch und durchkramte einige Seitentaschen.
 

Einen Ausweg um diesem Gespräch zu entfliehen, vielleicht. Ich wollte grade wieder in der Hauptasche beginnen zu suchen, als Hao mich aufhielt. “Warum lügst du?” fragte er leise, ich trat einen Schritt zurück, doch er ließ mein Handgelenk nicht los. Ich sah ihn an. Er tat nichts, stand nur da und sah mich an. Wärme durchflutete meinen Körper in jede Zelle. Ich war verwirrt, machte er das? Wahrscheinlich. Ich wandte den Kopf ab. “Es ist egal!” meinte ich nur leise und entzog ihm meinen Arm. Die Wärme verebbte. Wieder trat Stille ein und ich spürte wie meinen Augen zu brennen begannen. Ich wollte was sagen, diese Stille unterbrechen. Ich sah auf. Hao war verschwunden. Es war doch nicht wegen ihm, verdammt noch mal. Nur hatte Godva uns ausgerechnet in das alte Haus meiner Eltern verlegt, dort wo meine Mutter gestorben war. Tränen liefen heiß über meine Wange. Ich wollte dort nicht wieder hin. Aber wenn ich nicht ging musste ich wieder zu meinem Vater. Nein, das wollte ich auch nicht. Verdammt, das hatte er doch schon wieder extra gemacht. “Kommst du?” fragte eine Stimme und ich zuckte zusammen. Das blauhaarige Mädchen stand in der Tür. Unwillkürlich nickte ich und schnappte mir meine Tasche. Unten warteten schon alle anderen. “Meister Hao meinte du wüsstest wo wir hin müssen, er kommt nach!” erklärte mir ein großer Priester und ich nickte. Na super, Hao war beleidigt, dachte ich deprimiert. Der Weg durch den Wald kam mir vor wie ein Dèjá-vu´. Ich erinnerte mich noch wie ich als Kind hier lang gegangen war, aber dieser Weg war verwachsen und nicht mehr der Selbe. Nicht mehr seit mein Vater mich hier lang gezerrt hatte. Ich biss mir auf die Lippe. Das Haus kam in Sicht. Und es fühlte sich an als wöge meine Tasche plötzlich 20 kg mehr und die Erdanziehungskraft hätte sich um 50 % erhöht. Ich stockte.
 

“Alles ok?” fragte die blauhaarige die sich als Kanna vorgestellt hatte. Ich nickte. Der Kies knirschte unter meinen Füßen. Alles sah so unverändert aus. Na gut, die Beete waren verwuchert, aber sonst war das Haus in tadellosen zustand. “Schick!” stellte eine Stimme neben mir fest. Ich warf Hao nur einen kurzen Blick zu. Er erwiderte ihn, er wirkte fragend. Ich seufzte und beugte mich zu einen der Blumenpötte hinunter. Darunter befand sich, inzwischen ziemlich verrostet, der Schlüssel. Er passte und die Tür öffnete sich knarrend. Ich wollte da nicht rein, ich wollte nicht. Der Geruch von starkem Reinigungsmittel und Moder schlug mir entgegen und ließ mich einen Schritt zurück weichen. Hao packte mich am Arm und zog mich zur Seite. “ Geht schon mal!” meinte er und schmiss Kanna meine Tasche zu. Ich wollte protestieren, doch Hao zog mich schon hinter das Haus in den Garten. “Hao, was?” fragte ich verwirrt als wir stehen blieben.

Mitten auf der Wiese. “Das ist das Haus aus deinem Traum, oder?” fragte er und ich starrte ihn an. “Moment, woher weißt du was ich geträumt habe?” fragte ich und er blickte kurz verlegen zu Boden. “Deshalb hattest du die Hand auf meiner Stirn!” meinte ich anklagend und stemmte die Hände in die Hüften. “Du hast so unruhig geschlafen und ich wollte halt wissen … egal! Aber das ist das Haus, oder? In dem sie …!”, ich unterbrach ihn. “Sag es nicht!” fauchte ich und meine Stimme klang schrill. Ich ging zwei Schritte zurück, drehte um und wollte weglaufen. Nur hier weg. Was hatte ich den gedacht? Das die Vergangenheit einfach verschwindet? Die Verbindung mit diesem Haus …, Haos Arme schlangen sich um meinen Oberkörper. Ich schluchzte. “Ich ..lass mich los!” hauchte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Doch Hao hielt mich nur im Arm und ich hörte schließlich auf mich zu wehren. Warum auch? “Es gibt nichts, wovor du dich fürchten müsstest! Dieses Haus ist deine Vergangenheit aber das darf nicht deine Zukunft beeinflussen!” hauchte Hao. Ich drehte mich zu ihm um, dann klammerte ich mich an ihn und weinte. Hao hielt mich fest, einfach nur fest.



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