Dark Sanctuary von Reika_Husunaki (One-Shot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 1: Der Traum ist meinen Welt... --------------------------------------- ...ihre Liebe mein Leben. Der Schnee ist hell, so hell und durchlässig. Ich werde sie sehen. Ganz sicher werde ich sie sehen, wenn sie zu mir kommt. Aber ob es nicht zu kalt da draußen für sie ist? Ich sollte den Ofen noch etwas mehr heizen, schließlich soll mein Liebchen nicht frieren. Nicht hier, nicht bei mir. Ich werde sie wärmen, wenn sie von draußen kommt. Durchgefroren, die Wangen gerötet von der Kälte. Wenn der Schnee schmilzt unter ihren Füßen, dann wird er eine Pfütze hinterlassen unter ihren Füßen. Aber das macht nichts Sie kann sich trotzdem wärmen an meinem Ofen. Oder ich heize ihr warmes Wasser vor in einer Wanne, dann könnte sie sich entspannen und wärmen zugleich. Ganz egal wie, ich möchte sie wärmen. Ich will, dass es ihr gut geht. Nur bei mir soll es ihr so gut gehen, wie bei niemand anders. Der Schnee rieselt weiter vom Himmel und legt sie wie eine kalte Decke auf die Landschaft. Und ich warte. Warte sitzend auf dem Fensterbrett und betrachte die lockeren Flocken bei ihrem Spiel im kalten Wind. Warte auf sie, meine Liebste. Warte darauf einen langen dunklen sich bewegenden Schatten erspähen zu können. Dann weiß ich genau, dass sie kommt und ich werde das schönste und liebenswerteste Mädchen der Welt endlich wieder in meine Arme schließen können. Endlich können wir wieder glücklich sein. Niemand wird hier her kommen und uns stören. Nichts und niemand kann uns dann mehr trennen. Bis in Ewigkeit könnten wir einfach hier bleiben, unsere Zweisamkeit und die Wärme genießen. Das Schlagen der Uhr dingt in mein Ohr. Ich zähle die Schläge. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Fünf Schläge. Langsam aber sicher wird es spät. Der Himmel färbt sich dunkler, noch dunkler als die Schneewolken es schon tun. Und mein Herz ist immer noch nicht da. Ist ihr etwas passiert? Kann sie deswegen nicht zu mir kommen? Braucht sie meine Hilfe? Weil ich der Einzige bin, der ihr helfen kann? Ich muss nach ihr suchen, ihr helfen! Ich darf nicht zulassen dass ihr etwas passiert! Nein, ich kann es nicht zulassen. Nur ich allein bin im Stande sie zu beschützen, niemand anders. Nur ich! Schnell noch in die Schuhe geschlüpft, den Mantel übergezogen und locker einen Schal um den Hals geschlungen, dann zur Tür. Nach draußen. Zu ihr gehen. Sie zu mir holen, sie lieben, einfach glücklich sein! Eisig, der Türgriff ist eisig kalt. Fast so, als wollte er mich daran hindern, nach draußen zu gelangen. Aber ich werde zu ihr gehen! Wenn sie nicht zu mir kommt, dann werde ich ganz einfach zu ihr gehen. Ich werde ihr zeigen, dass wir glücklich sein können! Dann schlägt mir der Wind entgegen. Die kalten Flocken legen sich auf meine Haut und schmelzen dort. Jetzt höre ich sie schreien. Die Raben auf dem Dach, auf den Bäumen, von überall her tönen ihre Schreie, fast als würden sie lachen. Sie machen sich lustig über mich. Einen Träumer. Einen Träumer, der verzweifelt glaubte. Glaubt und hofft. Dem auch nichts mehr als die Hoffnung und der sture Glaube geblieben ist. Ihr verächtliches Lachen, grausam kalt und rau. Nichts mehr ist von der Wärme und Vertrautheit geblieben. Weiterhin schlägt mir der frostige Wind entgegen. Unnachgiebig. Er drückt mir das gefrorene Wasser ins Gesicht. Es brennt und ich schließe meinen Augen. Die Hand immer noch auf der Türklinke, die Augen geschlossen fühle ich, wie meinen Wangen feucht werden. Zuerst noch warm, aber je tiefer der zarte wasserfilm über meinen Wangen gleitet, desto mehr verliert sich die Wärme, einzig Kälte bleibt zurück. Ich drehe mich um und öffne wieder meinen Augen. Immer noch ganz wild bläst mir der Wind die Haare im Nacken durcheinander. Mein Zimmer ist plötzlich dunkel, die Kerzen sind aus und ich werde das Gefühl nicht los, dass mit dem Licht auch die Wärme, die Vertrautheit verschwunden ist. Nichts ist mehr übrig, von unserer Welt. Von meiner Welt. Warum muss mir ausgerechnet diese tiefe Dunkelheit zeigen, dass sie nicht mehr kommen wird? Warum hat sie mich verlassen? Was habe ich falsch gemacht? Ich werde alles tun, was sie verlangt, aber sie muss zu mir zurück kehren. Schließlich brauche ich sie doch… so sehr. Meine Geliebte. Allein mit mir selbst steh ich nun hier, unfähig mich auch nur einen Schritt zu bewegen und mit der bitteren Gewissheit, die ich die ganze Zeit über ignorieren wollte. Ich bin allein. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Aufgabe: einen Monolog zu schreiben aus der Sicht des lyischen Ichs basierend auf der Interpretation eines Liebesgedichts. Gedicht: Frühlingstraum von Wilhelm Müller ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ An dieser Stelle vielen Dank fürs Lesen erst mal^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Würde mich über Anregungen und Kritik sehr freuen, schließlich ist niemand perfekt und ich würde mich wirklich gerne verbessern.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)