Von einem Ort in meinen Träumen von kuukyo-sama ================================================================================ Kapitel 2: -Staub- ------------------ Staub, bedeckt Glas und Holz, einst klar wie Kristall und das Holz von roter Natur. Doch jetzt nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ergraut durch Zeit und Dreck. Langsam ziehen meine Finger Bahnen darüber, gleitend reißt Haut kleinste Holzsplitter, hinter sich her im Chaos bleiben sie liegen, gebettet in Staub. Mein Blick dringt hinaus durchs taube Glas. Dunkelheit durchzieht die Nacht, gleichsam grausam wie ein Band an meiner Seele. Unerträglich ihr Anblick, doch einst Quell unendlicher Macht. Jetzt steh ich hier, mit müden Augen, ausgebrannt blicken sie wandernd umher. Einst prächtig war diese Halle, erfüllt mit Leben und pulsierendem Glück. Auch diesen Ort umfängt Dunkelheit, schwebt in der Luft und wandert umher, ich kann es spüren, sie greift nach mir. Und doch hat sie mich längst. Lichtstreifen des Mondes durchbrechen den dunklen Sud und spiegelt sich auf dem Boden wieder, windet sich auf schwarzen und weißem Marmor, blank wie Kristall, doch mit dunkler Seele. Ein Kronleuchter am nicht weit entferntem Himmel, ehern glänzend aus schwarzem Silber hängt er da, bedrohlich wirkt er im zarten Zwielicht, wie ein Geschöpf der Nacht. Stunden scheine ich durch die Dunkelheit zu wandern, langsam und unsicher, wie ein Fremder. Leise hallen meine schritte nach, mit nacktem Fuß auf kaltem Stein, mal glatt, dann rissig und manchmal mit dunkler warmer Flüssigkeit benetzt. Geruch von Kupfer liegt in der Luft und der Geschmack von Staub benebelt meine Sinne. Ein sanftes Tropfen dringt in mein Ohr, war es schon da und doch so weit entfernt und vor mir eine Spur aus Tropfen rötlicher Natur oder war das hinter mir. Stille, kein laut ist zu hören, nur das stete tropfen. Und Glas ragt aus meiner Hand, tief hineingebohrt wie von Henkers Hand, den Weg freigefressen durch Haut und Fleisch, durch Blut und Knochen, glitzert es in meiner Hand. Blut läuft in dicken Linien davon hinab zum lauerndem Boden und meine Finger glänzen schon im Mondeslicht, sind klar wie ein Diamant. Schmerz durchfährt mich wie glühend Stab, während meine Finger langsam steif werden, unbeweglich und starr wie Kristall. Ist es nun soweit? Dann soll es so sein, zu lang verweilte ich schon. Langsam gehe ich in eine unbestimmte Richtung, doch scheint es die Richtige zu sein. Ein hoher Gang breitet sich vor mir aus, gesäumt mit Säulen aus rotem Stein, glühende Risse durchbrechen ihre Oberfläche, wabernd im Dunklem und ziehen mich zum Ende des Ganges. Stählerne Biester winden sich an ihnen empor und grausige Fratzen starren zu mir herab, mit Augen so tief wie das Meer und gierigem Ausdruck. Langsam auch wandert der Kristall meinen Arm hinauf, frisst sich weiter durch meinen Leib, mein Arm starr wie eine Statue. Und doch ich muss weiter. Schwarzer Nebel breitet sich aus, von innen her blutrot leuchtend, mich auf das Tor am ende leitend. Hoch und breit und schwarz wie meine Seele steht es da, umrahmt mit schwarzem Marmor, bedrohlich und fordernd zugleich. Klirrend breitet sich der Kristall auf mir aus, hat nun Schulter und Brust erreicht, wandert meine Seite hinab und Zeit wird knapp. Stählerne Spitzen blitzen auf, zerfetzen meine Kleider, kratzen mit schrillem Kreischen über Kristall und stechen in weiches Fleisch, Blut fließt und Kristall bleibt. Mein Nacken ist schon steif, noch einmal werf ich einen Blick zum hohen Tor, während mein Schädel immer kälter wird. Von Oben herab grinst es und hallendes Gelächter dringt in mein Ohr. Mit letztem Schritt gelang ich zum Tor, die Welt ist dunkel und unbeweglich, die Tür stößt auf und hindurch gleite ich. Kristall knistert und klirrt vor Spannung, dann falle ich, zerberste. In den Staub, aus meinen Träumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)