Traum aus Eis von Senshi (SesshoumaruxOC) ================================================================================ Kapitel 3: Neue Bekanntschaften ------------------------------- Es war schon wieder früh am Morgen. Die Sonne war gerade aufgegangen und ich saß wie immer auf Auns Rücken. Ich mochte ihn wirklich sehr. Ich fütterte ihn, kraulte ihn hinter allen vier Ohren und redete immer gut auf ihn ein. Dafür trug er mich und hielt mir auch das Nervenbündel von einem Gnom vom Hals. Aber es schien auch ihm Spaß zu machen. Aber Jaken war auch zu etwas gut. Er wusste ziemlich viel über Sesshoumaru-sama, deshalb frage ich ihn den ganzen Tag über aus. Bei jeder Frage bekam ich gewöhnlich Widerstand zu spüren. Das könnte vielleicht daran liegen, dass er mich nicht besonders mag. Ich als kleiner Mensch wage es wirklich ihn über Sesshoumaru-sama auszufragen. Aber irgendwann hatte ich es geschafft. Jaken erzählte mir alles was ich wissen wollte. Aber meine letzte Frage schien ihn aus der Fassung gebracht zu haben. Wie immer ritt ich auf Aun, als ich bemerkte, dass ich ja überhaupt nichts über Sesshoumaru-samas Familie wusste! Yokai mussten ja auch irgendwo Verwandtschaft haben, also fragte ich Jaken danach. Allein schon seine Reaktion war sehr merkwürdig. Zuerst platzte er schon fast vor Stolz, als er mir von Sesshoumaru-samas Vater erzählte. Inu no Taishou, ein Daiyokai. Bei dieser Information wurde mir auch klar, warum Sesshoumaru-sama schon so stark war! Der Sohn eines Daiyokai. Wie Inu no Taishou wohl aussah? Nachdem ich wieder mal laut gedacht hatte, verfiel Jaken in einen beinahe kleinlauten Ton. Und die Geschichte ging weiter. Inu no Taishou verliebte sich in eine menschliche Frau. Daraufhin folgte sein zwiter Sohn. Ein Hanyou. Inuyasha. Ich wollte schon nach Inuyasha, diesem Halbbruder von Sesshoumaru-sama fragen, doch Jaken ließ sich nicht von meiner Wenigkeit unterbrechen. Mit einem trauererfüllten Blick erzählte er mir den Rest, den Tod Inu no Taishous. Er starb durch den Kampf mit einem riesigen Yokai namens Ryuukotsusei. Taktvoll wie ich war, fragte ich nicht weiter nach Sesshoumaru-samas Vater. Doch sein Halbbruder erfüllte mich mit einem starken Interesse. Sah er auch so aus wie mein wundervoller Sesshoumaru-sama? War er auch so stark? Solche Fragen behielt ich dann doch lieber für mich, ich fand, ich hatte Jaken für diesen Tag genug mit meiner Fragerei gequält. Somit blieb ich still, verwöhnte weiterhin Aun und beobachtet Sesshoumaru-sama. Abe meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um seine Familie. Wer war Inuyasha? Warum hatte Jaken immer so einen verächtlichen Tonfall wenn er ihn mal beiläufig erwähnte? Fragen über Fragen… Somit ging der Tag weiter, ereignislos, wir zogen weiter durch das Land. Die schaukelnden Bewegungen Auns machten mich wieder unweigerlich schläfrig. Doch es war noch zu früh um zu schlafen. Im Halbschlaf mahlte ich mir Inuyasha selbst aus. Ich hatte ja keine Ahnung wie er überhaupt aussah… Doch ich sollte es schon bald erfahren… Ein etwas zu heller Sonnenstrahl weckte mich. Wir waren aus einem Wald getreten. In meinem Halbschlaf hatte ich diesen Wechsel der Umgebung nicht mitbekommen. Am Horizont sah man eine Gebirgskette, die einzelnen Berge am Gipfel noch schneebedeckt. Vor uns lag eine Weite aus Tälern, Feldern und vereinzelten Dörfern. Unweigerlich musste ich an mein Dorf denken… Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Ich wollte keinen Moment meines neuen Lebens an meine Vergangenheit verschwenden. Während unserer Reise mit einem mir unbekannten Ziel, trafen wir zwischendurch immer wieder auf andere Reisende, Händler und sogar Dorfbewohner. Wir wurden niemals angesprochen, alle mieden uns, mieden sogar Blicke auf Sesshoumaru-sama. Doch ich konnte es ihnen auch nicht verdenken. Es ging von ihm eine leicht bedrohliche Aura aus, spiegelte sich manchmal in seinen Augen wieder. Jakens Aura dagegen war so lächerlich klein, dass, wenn ich mich nicht konzentriere, ich eigentlich die ganze Zeit lachen müsste. Aun strahlt eine sehr merkwürdige Aura aus, aber ich fühle mich unendlich wohl. Diese Fähigkeit, die Aura von jemandem oder etwas zu sehen, ist für mich nichts Besonderes mehr. Ich konnte das schon immer. Nur meine Cousine und meine Schwester wussten davon. Sonst niemand. Wenn dann aber mal wieder Reisende an uns vorbeizogen, wurde ich immer angestarrt. Diese erst verwunderten, dann jedoch entsetzten und #ängstlichen Blicke machten mich jedes Mal nervös. Als das das erste Mal passierte, habe ich mich sehr bedroht gefüllt, verkroch mich bei Aun. Doch Auns Rücken bot mir auch damals nicht viel Schutz. Daraufhin sprang ich intuitiv ab und versteckte mich hinter Sesshoumaru-sama. Er bemerkte wahrscheinlich auch mein zittern. Was wohl daran gelegen hatte, dass ich mich in seinen Ärmel gekrallt hatte, den weißen Stoff zerknitterte. Ein Blick genügte und die gaffenden Leute wandten sich ab, zogen so schnell wie möglich weiter. Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft wieder aus, ließ dann auch endlich den Ärmel los… Ich musste mich wieder daran erinnern, wie ich peinlich rot angelaufen bin, und mich wieder auf Auns breiten Tücken zurückzog. Ich seufzte. Ich hoffte, dass ich mich bei der nächsten Reisegruppe beherrschen kann. Aber vorsichtshalber sprang ich schon mal von Aun ab. Halb hinter Sesshoumaru-sama hergehend, versuchte ich zu erraten, was für Leute wir nun begegnen würden. Dorfbewohner, Händler? Langsam konnte man ihre Anzahl ausmachen. Eins, zwei, zweieinhalb?? Ich sah zwei große Gestalten, und auch eine Kleine. Ich reckte den Kopf, wollte wissen, was das für Leute waren. Der auf der linken Seite war ein Junge. Sein Alter konnte ich nicht abschätzen. Er trug einen roten Kimono, ein Katana an der Seite und hatte weiße Haare. Direkt auf seinem Kopf waren zwei kleine Hundeohren. Irgendwas war aber komische an ihm. Seine Aura… ich konnte sie riechen?! Sein Geruch, also seine Aura hatte eine Spur von Sesshoumaru-samas Aura… doch war sie auch so anders, wie es eben nur ging. Noch immer verwirrt sah ich mir seine Begleiter an. Ein schwarzhaariges Mädchen in merkwürdiger Kleidung. Sie redete gerade intensiv auf den Hundejungen ein. Worte konnte ich jedoch keine verstehen, dafür waren sie noch zu weit von uns entfernt. Auch sie besaß eine besondere Aura. Eine, für einen Menschen ungewöhnlich starke Aura. Ich ordnete sie einfach mal als ein Mensch ein, sie hatte kein bisschen Yokai-typische Aura. Und das kleine Etwas neben ihr, ein kleine Yoaki, sah ziemlich niedlich aus! Er oder sie ähnelte einem kleinen Eichhörnchen! Kawai!! Die Drei kamen immer näher, ich konnte schon Stimmen vernehmen. Keine von ihnen kam mir sonderlich bekannt vor… ich betrachtete sie einfach nur als ein merkwürdiger Haufen, die zusammen reisten. Ohne mir weiter Gedanken zu machen ging ich weiter, bemerkte etwas zu spät, dass Sesshoumaru-sama stehen geblieben war, den Hundejungen anstarrend. Somit musste ich stehenbleiben, wollte mich nicht zu weit vom ihm entfernen. Auch das Grüppchen war stehen geblieben, erst Sesshoumaru-sama anstarrend, dann mich. Schon wieder diese Blicke! Zuerst verwundert, aber ich wusste, in jedem Moment würden diese in Angst umschlagen. Ich starrte einfach trotzig zurück, auf diesen Wechsel wartend. Doch er kam nicht. Stattdessen zeigte das Mädchen auf mich und flüsterte dem Jungen etwas zu. Ich wollte hören was die beiden über mich sagten, wollte einen Schritt näher treten. Aber ein ganz bestimmter Arm hinderte mich an meinem Vorhaben. Sesshoumaru-sama schob mich schon beinahe mit seinem Arm hinter sich, mit den Sorten: "Kiyoko, bleib hinter mir, egal was auch passiert." Er sprach sehr ruhig, und doch konnte ich die leichte Drohung heraushören. Also verkroch ich mich hinter ihm, spähte zwischendurch an seinem Rücken vorbei. Was war da los? Wer waren die Drei? Kannten sie sich? Meine Fragen wurden von der Stimme des Hundejungen unterbrochen. "Sesshoumaru.." Was sollte das alles? Woher kannte dieser Junge Sesshoumaru-sama? Hinter mir ertönte eine leise Stimme. Jaken. "Inu-Inuyasha?!" Ich dreht mich um, sah Jaken mit großen Augen an. "Was? Hast du gerade Inuyasha gesagt? " Mein Flüstern ging in dem lauten Getöse von Inuyashas Stimme unter. "Sesshoumaru! Was hast du jetzt wieder vor?! " Während er sprach richtete er seinen Blick auf mich. Schnell zog ich mich wieder hinter Sesshoumaru-samas Rücken zurück. Was meinte er damit? Was hat das alles mit mir zu tun?! So stand ich nun da, geschockt und erstarrt, hinter Sesshoumaru-sama. Mein Atem ging flach und stoßweise. Es war noch viel schlimmer als sonst. Aber statt angsterfüllten Blicken spürte ich mitleidende Blicke auf mir, durch meinen Beschützer hindurch. Dieses Mädchen.. sie machte mich sehr nervös… ich atmete ein Paar mal ein und aus. Komm schon, Kiyoko! Reiß dich endlich mal zusammen! Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen und trat vorsichtig neben Sesshoumaru-sama, jedoch ein Stückchen hinter ihm. Ich versuchte, selbstsicher und mutig zu wirken und sprach: "Wer seid ihr? Und was wollt ihr von uns?" Wow, ich klang sicherer als ich gedacht hatt. Bei meinen Worten wirkten die Drei überrascht. Hatte ich was Falsches gesagt? Weiter denken konnte ich nicht, das komische Mädchen unterbrach mich dabei. "Was ist mit dir los? Was machst du bei Inuyashas Bruder, Sesshoumaru?" Bevor ich überhaupt antworten konnte, sprach Inuyasha: "Sesshoumaru, was hast du mit ihr vor? Ist sie ein Mensch? Wenn ja, was macht sie hier bei dir?" Am Ende war seine Stimme nicht viel mehr als ein Knurren. Aber er hatte alle Fragen offen ausgesprochen, die auch ich mir im Geheimen stellte. Ich sah mit großen Augen zu Sesshoumaru-sama. Wie würde er darauf antworten? Ich war neugierig, hatte jedoch auch ein wenig Angst vor seiner Erwiderung. Nach einer halben Ewigkeit begann er endlich zu sprechen. Doch hörte ich ihn nur sehr leise, was wohl daran lag, das mein Hörvermögen zur Zeit vom Pochen meines eigenen Herzens beansprucht wurde. "Das ist ganz allein meine Sache. Es geht dich rein gar nichts an." Während er mit seiner wundervollen Stimme sprach, griff seine Hand den Griff seines Schwertes. War meine Anwesenheit so eine Art Geheimnis, dass er sie auf keinen Fall teilen wollte? Doch die nächsten Sätze ließen meinen Atem stocken. Er fügte noch hinzu: "Und sie ist auch kein gewöhnlicher Mensch. Nimm dich vor ihr in Acht, Inuyasha. Wenn du sie unterschätzt, könne es böse für dich enden." Stopp, stopp, STOPP!! Ich soll kein normaler Mensch sein? Was bin ich denn dann?? Ich konnte mich nicht zurückhalten, also platzte es mir heraus: "Nein. Das kann nicht wahr sein! Ihr verwechselt mich sicherlich, Sesshoumaru-sama!" Ich schien sie schon wieder überrascht zu haben. Als erstes sprach wieder das Mädchen: "Ich weiß nicht was, aber irgendwas an dir ist merkwürdig. Du besitzt nicht die Aura eines normalen Menschen. Du bist..." Bevor sie noch etwas über mich sagen konnte, sprang Sesshoumaru-sama schon mit gezücktem Schwert auf sie zu. Was, was war ich denn jetzt? Dem Verzweifeln nahe sank ich zu Boden. Um mich drehte sich alles. Was sollte das? Was für ein Spiel wurde hier gespielt? In diesem Schockzustand bekam ich nichts mehr mit. Ich sah Sesshoumaru-sama nicht mit Inuyasha kämpfen. Auch um zu realisieren, dass Inuyasha, der Inuyasha, soeben noch vor mir gestanden hatte, war ich zu paralysiert. Ich befand mich in einer starken inneren Zerrissenheit. Was wollten alle von mir? Wer war ich in Wirklichkeit? Was war ich? Eine leichte Berührung erregte einen winzigen Teil meiner Aufmerksamkeit. Das Mädchen und der kleine Eichhörnchen-Yokai waren an mich heran getreten. Sie hockte sich neben mich. Verängstigt zuckte ich zurück. "Keine Angst. Wir wollen dir helfen. Du musst von hier fliehen." "Nein, ich kann nicht! Ich will nicht!" Nein, ich wollte nicht von hier weg. Weg von Aun. Weg von Jaken. Weg von Sesshoumaru-sama. Sie waren meine neue Familie. Ich hatte nicht die Kraft dazu, noch eine zu verlieren, im Stich zu lassen... Doch sie kam immer näher, eich wich zurück. Ich hob die Hände schützend vor mich, verlor dadurch den Halt und fiel nach hinten. Meine Welt drehte sich, kam nicht wieder zum Stillstand. Aun und Jaken. Sesshoumaru-sama. Keinen von ihnen konnte ich noch sehen. Nur diesen zartblauen Himmel, der nichts als Frieden versprach. Ich wurde hochgehoben, spürte einen Schwall Haare in meinem Gesicht. Sie kitzelten ein wenig an der Nase. Ich hörte nur noch ein leises Rauschen und eine ferne Stimme: "Mach dir keine Sorgen, du bist nun in Sicherheit. Sesshoumaru wird dich nicht länger festhalten. Und was ich eben noch sagen wollte, du bist kein Mensch. Du bist ein H..." Ich versank wieder in diese mir schon gut bekannte Leere, hatte keine Möglichkeit mehr mich zu wehren. Sesshoumaru-sama wird das nicht gefallen, er wird mich suchen... Hoffentlich... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)