Traum aus Eis von Senshi (SesshoumaruxOC) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung im Schnee ------------------------------ Es war ein kalter und harter Winter. Ich befand mich an einem Ort mit sehr viel Eis und Schnee. Zwei Mitglieder meiner Familie begleiteten mich bei meinem Ausflug in die Kälte dieser Jahreszeit. Dort sah ich ihn zum ersten Mal. Langes silberweißes Haar, ein anmutiger Gang, ein Nachdenkliches, sogar fast ausdrucksloses Gesicht. Er schien in diese Welt auf Eis zu gehören, es war also schwebte er eher über das Eis als dass er ging. Seine goldbraunen Augen waren auf einen Punkt in weiter Ferne gerichtet. Als ich endlich meine Augen von ihm abwenden konnte, bemerkte ich seine Begleitung. Ein kleines, grünliches Etwas mit großen gelben Augen wie Tennisbälle und ein zweiköpfiges Tier mit matten braunen Schuppen. Damit sie mich nicht bemerkten, versteckte ich mich hinter einer Eissäule. Um die drei nicht aus dem Blick zu verlieren, spähte ich an der Säule vorbei. Das Tier und der grüne Winzling schienen mich nicht bemerkt zu haben. Doch mein Instinkt sagte mir, dass ER mich gesehen hatte. Meine Begleiter erzählten mir aufgrund meiner leise geflüsterten Frage von der Identität des Silberhaarigen. Sein Name ist Sesshoumaru und er ist ein mächtiger Yokai. Er ist skrupellos und verachtet Menschen. Also ich dies hörte, weiteten sich meine Augen vor Überraschung! Wie konnte ein Wesen mit der Anmut eines Raubtiers so ,,böse‘‘ sein?! Die Vorstellung von ihm und dem Ruf eines Killers konnte ich in meinem Kopf nicht zusammenbringen. Während ich so in Gedanken versunken war, entging mir ein flüchtiger Blick über seine Schulter. Denn als ich wieder hinschaute, schien er sich nur ein Stück weiter fortbewegt zu haben, mehr aber auch nicht. Ich wollte ihm leise folgen, sehen wo er hinging. Doch meine Cousine und meine Schwester hielten mich zurück. Sie wollten mich vor ihm warnen, sagten er sei gefährlich! Doch ich hörte ihre eindringlichen Stimmen nur am Rande meines Bewusstseins. Ich nahm meine Umwelt kaum mehr war. Meine gesamte Aufmerksamkeit galt Sesshoumaru, der sich gefährlich weit von mir entfernte! Ich muss ihm jetzt folgen oder ich verliere ihre Spur, so kam mir der Gedanke. Ich ließ die Beiden geschockt und auch verdutzt einfach an der Säule aus Eis stehen, während ich mich leise an SEINE Fersen heftete. Ich gab mir die größte Mühe unbemerkt zu bleiben. Am Anfang gelang es mir auch einigermaßen, so glaubte ich. Der gnomähnliche Zwerg drehte sich zwischendurch immer wieder um und suchte höchstwahrscheinlich nach etwas Verdächtigem. Doch ich konnte mich schon immer gut verstecken, was der Grund dafür war, dass er mich nicht ausfindig machen konnte. Nach gefühlten 30 Minuten kam, was kommen musste. Sesshoumaru bleib stehen, blickte sich nicht einmal um und rief: ,,Komm endlich da raus. Du, die uns schon eine ganze Weile verfolgt. Ich habe dich schon gleich zu Anfang bemerkt. ‘‘ Ich hielt erschrocken den Atem an. Er hatte mich also doch bemerkt! Wie konnte ich auch nur glauben, ihn täuschen zu können, bei den Fähigkeiten die man ihm nachsagte! Während ich versuchte mien Panik zu unterdrücken und meine Gedanken zu ordnen, fuhr der Gnom voller Schreck hoch. ,,Was?! Jemand verfolgt und? Schon die ganze Zeit?! Aber…wie? ‘‘ er sah sich hektisch um, fuchtelte mit seinem Stab in der Luft herum. Auch mit meiner Entdeckung durch Sesshoumaru konnte der Zwerg mich nicht finden! Ich lächelte für einen Moment in mich hinein. Doch dieser Moment währte nicht lange… ich spürte seinen eindringlichen Blick auf mir und trat zögernd aus meinem Versteck hervor. Nun sah auch der Gnom meine kleine Gestalt, die ihn jedoch noch immer überragte. Wutentbrannt starrte er in meine Richtung, zeigte mit seinem merkwürdigen Stab auf mich und sagte: ,,Da! Ein Mensch! Was willst du, Kind! Nun sprich endlich! Oder soll ich dich auf der Stelle mit meinem Kopfstab zu Asche verbrennen, dass du es wagst meinem Meister hinterher zu schleichen?! ‘‘ Nun war ich mit Starren an der Reihe. Dieser kleine Kerl wollte mir also wirklich mit seinem winzigen Stab schaden! Ein flüchtiges Lächeln glitt über meine Lippen, welches aber augenblicklich verschwand als ich herannahende Flammen sah! Sie schienen wirklich von seinem Stab auszugehen! Ich wich sofort ein Stück zurück, mit großen, angsterfüllten Augen. Der Flammenstrahl würde in jedem Moment in meine Richtung losgehen und mich sofort bis zur Unkenntlichkeit verbrennen. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst, verabschiedete mich vom Leben, meiner Familie und wartete auf die Hitze die mich zerfressen würde. Meine Schwester und meine Cousine hatten Recht gehabt. Ich hätte nicht gehen sollen… Es tut mir Leid… so stand ich einige Sekunden, zitternd und mit geschlossenen Augen da, wartend. Doch es kam nichts. Die Luft blieb so kalt wie immer zu dieser Jahreszeit. Ich hörte nichts, außer einem entfernten Zischen. Vorsichtig und sehr langsam öffnete ich erst ein Auge, dann das andere. Was ich da sah ließ meinen Atem wieder stocken. Die Flammen wurden auf das Eis in der Nähe umgelenkt! Das Zischen stammt von dem schmelzenden Eis, es klang annähernd wie ein Hilfeschrei. Den Grund für diese Richtungsänderung erfasste ich Momente später: Sesshoumaru hate mit seiner rechten Hand den Stab im letzten Augenblick ergriffen und ihn auf die Eisblöcke gerichtet. Noch den Stab umklammernd, baumelte der Gnom über dem schneebedeckten Boden. Nach dem Schock den ich erlitten hatte, waren meine Sinne noch nicht wieder vollends einsatzfähig. Somit konnte ich die Protestrufe des Kleinen nicht verstehen. Doch ein Blick Sesshoumarus genügte um ihn ruhig zu stellen. Noch immer zitternd stand ich da, sah meinen Retter mit großen Augen an. Ich stammelte ein ,,Danke…‘‘, mehr brachte ich nicht heraus. Sesshoumaru wandte sich mir zu, musterte mich mit einem Blick den ich nicht deuten konnte. Als ob er etwas in mir suchen würde. Langsam wurde mir mulmig und dich musste wegschauen. ,,Was willst du hier? Warum bist du nicht einfach weggelaufen?'' Bei seinen Worten schrak ich hoch und schaute ihn wieder an. ,,Ich… ich… ich weiß nicht. B-bei Feuer bleib ich immer w-wo ich bin, ka-kann mich nicht mehr be-bewegen! ‘‘ ich schaute verlegen zu Boden. Warum habe ich das gesagt?! Als ob es ihn interessiert, oder auch nur etwas angeht… Sesshoumaru warf den Stab samt Gnom in den Schnee. Er sah mich nun nur noch eindringlicher an. Dann sagte er etwas, was für mich noch schlimmer als Feuer was. Und das soll schon was heißen! ,,Dann geh nach Hause, dort ist es sicherer. Und hör auf mir nachzulaufen. Ich kann Menschen nicht ausstehen. Also geh, bevor ich es mir anders überlege! ‘‘ bei seinen letzten Worten klang er wütend, aus welchem Grund, wusste ich nicht. Trotz seiner Aufforderung bewegte ich mich keinen Zentimeter. Ich konnte nicht, auch wenn ich gewollt hätte. Seine Präsenz zog mich scheinbar immer noch magisch an. Ich konnte es mir auch nicht erklären. Etwas in mir ließ mich vorsichtig in seine Richtung schreiten. Der Gnom, seinen Namen hatte ich aufgeschnappt, er hieß Jaken, hatte sich in der Zeit aus dem Schneehaufen befreit und sah mich mit seinen Tennisballaugen erschrocken an. ,,Wa-wa-was machst du da?! Weißt du nicht wer vor dir steht?! Das ist der große Sesshoumaru-sama, der Sohn des Daiyokai Inu no Taisho! Erweise ihm ein wenig mehr Respekt! Schließlich hat er dir das Leben gerettet! ‘‘ als ich ihn ignorierte und weiter auf Sesshoumaru zu ging, schien er empört über mein Verhalten zu sein. Er fing wieder an, unverständliche Worte herum zu stottern. In der Zeit sah mich Sesshoumaru weiterhin an, Wut und Eindringlichkeit verwandelten sich in Nachdenklichkeit und Unverständnis. Konnte er meinen Mut nicht nachvollziehen, oder warum sah er mich so komisch an? Ich machte noch einen Schritt. Und noch einen. Noch einen. Nun stand ich nur noch einen Meter von ihm entfernt und musste den Kopf in den Nacken legen, dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Ein einziger Gedanke kam mir in den Sinn: er hat wunderschöne Augen… So goldbraun wie Bernstein, oder aber auch flüssiges Gold.. ich suchte nach dem passenden Ausdruck, konnte jedoch keinen finden, der diese unbeschreibliche Farbe erfasste. Ich bemerkte nicht, dass ich ihn über eine Minute schon so anstarrte. Der grüne Giftzwerg war sprach- und fassungslos, außerstande auch nur einen Ton von sich zu geben. Das Tier hatte auf angehalten und musterte mich mit zwei Paar neugieriger Augen. Doch davon bekam ich nichts mit. Im Moment drahte sich alles in meinem Bewusstsein um ihn. Also bemerkte ich jede einzelne Muskelbewegung in seinem Gesicht. Er kräuselte die Stirn, wusste anscheinend nicht was er von diesem komischen Menschenmädchen vor ihm halten sollte. So versuchte ich seine Gedanken zu ergründen. Doch mir bleiben nichts als Vermutungen, denn ich wurde aus meiner Starre gerissen, als er sich ohne ein Wort einfach umdrehte und davonging. Der Zwerg folgte ihm daraufhin. Immer noch stand ich da, fassungslos. Wie konnte er nur einfach so weggehen und mich, ein kleines Mädchen inmitten von Eis, Schnee und Kälte zurücklassen?! Meine Begleitung war inzwischen sicherlich schon in unser kleines Dorf zurückgekehrt und erzählte dort sicher alles den anderen. Wie ich, ein einfaches Mädchen den Yokai Sesshoumaru traf, ihn verfolgte, durch ihn gerettet wurde und ihm auch so hinterher lief. Sie würden es auch ausschmücken, wie es ihnen gefiel. Vielleicht stellten sie es auch als Verrat meinerseits dar! Ich schüttelte stillschweigend den Kopf. Tränen spritzten in alle Richtungen und gefroren sofort zu kleine Eiskristallen, die vom Wind davon getragen wurden. Nachdem ich mir die Situation nochmal aus der Sicht anderer vorstellte, wurde mir bewusst, dass es wirklich wie ein Verrat ausgesehen hatte!! Wie ich sie ignorierte, sie und ihre sorgenvollen Warnungen, mich losriss, ihm folgte… ich wusste nicht genau wie viel sie gesehen hatten, doch das Ergebnis war eindeutig: sie hatten mich beobachtet und sahen meinen nicht vorgesehenen ,,Verrat‘‘! und die Folgen eines Verrats waren fatal: Man wurde aus dem Dorf verbannt und durfte sich niemals wieder dort blicken lassen! Die Tränen stiegen mir nun nur noch schneller in die Augen, sodass ich jetzt nur noch verschwommene Umrisse sah. Ich war jetzt allein, hatte keinen Ort an den ich zurückkehren konnte, kein Zuhause, keine Familie…! Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich sank auf die Knie, diese sackten in den Schnee. Es begann seht stark zu schneien, ein Schneesturm. Außerstande auch nur einen Muskel sich zum Bewegen zu zwingen, hockte ich da, über und über mit Schnee bedeckt. Doc es machte mir nichts mehr aus. Er bedeckte doch wenigstens meine tränennassen Wangen, verlieh mir etwas Eigentümliches, als sei ich ein Kind des Schnees selbst… doch das würde mir auch nichts mehr nützen. In dieser Kälte würde ich innerhalb weniger Stunden gnadenlos erfrieren. Mein Dorf hasste mich, würde mich vielleicht auf der Jagd tot auffinden, und meine einziger Retter entfernte sich in diesem Moment immer weiter von mir, ich würde sterben, es gab nichts mehr, was ich noch tun könnte. Kraftlos fiel ich vornüber in den Schnee. Wie schön weiß er war, mit einem leichten Schimmer, wie auch sein Haar. Ich wünschte, ich könnte es auch nur noch einmal im Wind wehen sehen, seine zarte Stimme nur noch einmal hören. Doch das war nun vorbei. Mir wurde schwarz vor Augen, verlor das Bewusstsein und sank in eine unendliche Tiefe… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)