Homecoming von vivid_moth (Heartbreaker) ================================================================================ Kapitel 1: Step One ------------------- -Step One- "Sakura-chan! Sakura-chan!" Aufgeregt und nervös klopfte Naruto unruhig mit dem Handballen gegen das halb geöffnete Fenster der Haruno, die noch friedlich in ihrem Bett lag und davon träumte, Sasuke sei zurück. "Sakura-chan!" Wieder überhörte die Rosahaarige ihren Teamkameraden, leise atmend drehte sie sich auf die Seite und zog die Bettdecke etwas höher, zog die Knie an. Wie jedes Mal, wenn sie von ihm träumte, überkam sie dieses unglaubliche Bedürfnis, loszuheulen, zu lachen, sich in eine Ecke zu setzen und allein zu sein und sich mit ihren Freunden einen schönen Nachmittag zu machen. Alle Gefühle wirbelten bei ihr ducheinander, verursachten ein Karusell in ihrem Innersten und verjagten jedes andere Empfinden. Glücksgefühl folgte auf Depression, Angst folgte auf Wut, Selbstzweifel folgten auf Hoffnung. Verzweifelung war das Ergebniss dieses Gefühlscocktails und die schlich sich nun auch in ihren Traum. Dabei hatte er doch so glücklich und unscheinbar begonnen. Doch bevor sie auch nur ansatzweise wieder in einen etwas tieferen Schlaf fallen konnte, klopfte Naruto wieder laut und deutlich gegen ihr Fenster, zappelte unruhig auf ihrer Fensterbank herum und krähte immer wieder ihren Namen. Jetzt doch endlich geweckt schlug sie die Decke zurück, drehte sich auf den Rücken und sah schließlich nach links zu ihrem Fenster - und fiel beinahe vor Schreck aus dem Bett. "Naruto! Was willst du denn hier?!", fuhr sie ihn an, krallte sich ruckartig wieder ihre Decke zog sie sich bis unters Kinn und bedeckte damit ihren Körper, der nur in Unterwäsche zum Schlafen gehüllt war. Aufgeregt neigte der blonde Ninja sich vor, strahlte sie frohlockend an, trotz dessen, dass sie ihn finster und mordlüstern anstarrte. "Ich hab gute Neuigkeiten für dich!", prahlte er auch schon los, stolz auf sich, seinen Erfolg und die Tatsache, dass er Sakura-chan geweckt hatte. Voller Skepsis zog die Kunoichi ihre Augenbraue hoch, robbte ein Stück zurück und lehnte sich an die Wand. "Aha?", warf sie fragend in ihr aufgeräumtes Zimmer herein. "Wehe, es ist nicht wichtig!", drohte sie ihm noch, war erneut davor, aufzuspringen und ihm eins reinzuwürgen. Aber das hatte Zeit. Ein verschmitztes, zugleich auch erleichtertes Grinsen huschte über das sonnengebräunte Gesicht des Uzumakis. "Sasuke ist wieder zurück." Sakura fiel aus allen Wolken. Kapitel 2: Step Two ------------------- -Step Two- Unwohl zupfte Sakura an ihrem Rock herum, richtete ihr Oberteil, zog die Handschuhe nach, erneuerte den Klettverschluss an ihren Stiefeln, rückte die Hüfttaschen zurecht, band ihr Stirnband neu, fummelte an ihren Haaren herum und wartete. Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier am Trainingsplatz drei stand und auf ihr Team, insebsondere den Uchiha wartete, der endlich, nach fast drei Jahren vergeblicher Suche, heimgekommen war. Sie wusste nur, dass es schon lange war. Sehr lange. Viel zu lange, nach ihrem Geschmack. Als sie sich das vierte Mal das Haarband neu richten wollte, raschelte es leise im Wind und augenblicklich durchfuhr sie ein Schock, den sie kaum ertragen konnte. Sein Chakra. Der bittere Nachgeschmack von Schmerz und Einsamkeit lag in der Luft, doch Sakura war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. Zu lange hatte sie sich nun schon versperrt und sich emotional kaum noch geregt. Nur selten war sie noch aus gegangen, noch seltener hatte sie Missionen mit anderen Teams angenommen. Und noch viel seltener hatte sie etwas mit Naruto unternommen. Dabei hatte doch gerade er sich so schrecklich darum bemüht, sie über der Wasseroberfläche zu halten. So liebevoll und nervig er sich auch um sie gekümmert hatte, während sie miteinander geschrieben und sich hin und wieder getroffen hatten, sollte sie jetzt wieder fallen, waren alle seine Bemühungen umsonst. Also zwang die starke Kunoichi ein umwerfendes Lächeln auf ihre rosigen Lippen, drehte sich um und nahm die Hände aus ihren Haaren. "Willkommen zurück, Sasuke.", begrüßte Sakura den Schwarzhaarigen, welcher mit ausdrucksloser Miene hinter ihr verharrt hatte, und schenkte ihm einen freundlichen Gesichtsausdruck, der ihn ebenfalls willkommen heißen sollte. Doch Sasuke antwortete nicht. Seine kühlen, berechnenden Augen ruhten eiskalt auf ihr, durchbohrten sie und hinterließen eine schneidende Kälte. Unbewusst erzitterte Sakura, eine Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und sorgte dafür, dass sich ihre Härchen aufstellten. Trotzdem lächelte sie weiterhin und wartete auf eine angemessene Reaktion des Uchihas, aber er reagierte nicht. Zumindest nicht so, wie es sich für einen ehemaligen Fast-Nuke gehörte, geschweige denn für einen Freund. Das war er doch gewesen. Ihrer Meinung nach. Er war ihr Freund gewesen. Und sie sein Freund. Immerhin hatte er sich bedankt! Das war er doch gewesen.. Oder? Fröstelnd senkte Sakura schließlich den Blick, musterte betreten den staubigen, warmen Boden. Auch die Sonne konnte die Kälte auf ihrer Haut nicht mehr vertreiben. Auch dann nicht, als sie seufzend einatmete und einen weiteren, kleinen Blick auf Sasuke riskierte. Nichts. Verschüchtert und überfordert von der Situation wandte Sakura sich um und besah sich lieber den Trainingsplatz, die wunderschöne Sonne, die Kinder vor der Akademie, die Vögel am Horizont. Und schluckte dabei ihre Tränen herunter. Sakura war nicht blöd. Wahrscheinlich wusste Sasuke, was er in ihr auslöste und wie sie sich nun fühlte, aber er tat nichts. Immer noch nicht. Erst, als Naruto vollkommen abgehetzt, trotz dessen grinsend angerannt kam, langsamer wurde und irgendwann irritiert von dem Uchiha zur Haruno sah, die sich Rücken an Rücken mit mindestens zwei Meter Abstand gegenüber aufgestellt hatten, regte Sasuke sich eindeutig, ebenso wie Sakura. Beide drehten ihre Oberkörper zu Naruto und erwiderten den Blick. Sasuke berechnend und kühl. Sakura verletzt und hoffnungslos. Und beide Augenpaare - sowohl schwarz als auch grün - riefen unerwartete Gefühlsregungen in dem Uzumaki. Allerdings konnte er nicht weiter darüber nachdenken, denn Kakashi tauchte auf. Ausnahmsweise pünktlich. Kapitel 3: Step Three --------------------- -Step Three- Niedergeschlagen saß die junge Kunoichi auf ihrem Bett, hatte die Knie angezogen, die Arme um diese geschlungen, das Kinn auf ihren Kniescheiben abgelegt und den Blick starr gerade aus auf das Fenster gerichtet. Er hatte sie ignoriert. Eiskalt. Die ganze Zeit. Nichtmal, als sie ihre Kräfte erneut messen sollten hatte er sie angesehen. Beinahe blind hatte er gegen sie gekämpft und obwohl Sakura sich total verausgabt hatte, brachte es ihr nichts - sie verlor haushoch gegen den Uchiha. Naruto schenkte ihr dafür nur einen mitleidigen Blick, Kakashin schien das wohl gar nicht zu registrieren und Sasuke? Der schob sich sein Schwer, welches er Orochimaru nach seinem Tod abgenommen hatte, zurück in die Scheide, drehte sich um und ging. Er hatte sie nach der Niederlage einfach stehen lassen! So mir nichts, dir nichts! Hastig hatte Sakura ihre Sachen gepackt und war schluchztend nach Hause gerannt, hatte ihre kleine Wohnung aufgeschlossen und sich unter die Dusche gestellt, hatte sich abreagiert und sich ausgeweint. Und nun? Nun hockte sie verloren auf ihrem zerwühlten Bett und beobachtete die untergehende Sonne. Fast wäre sie zusammengezuckt, als Narutos Haarschopf vor dem Fenster auftauchte, doch sie ignorierte ihn. Sie warf ihm nur einen abweisenden, bittenden Blick zu und er verschwand wieder. Er verstand sie. Mittlerweile besser als jeder andere hier im Dorf - bis auf Ino vielleicht. Und doch. Sie konnte ihn jetzt nicht bei sich haben, konnte ihn nicht ertragen. Ihn nicht und seine ständige gute Laune, die seit heute Morgen sogar schon zur Euphorie angestiegen war, nicht ertragen. Und das wollte sie auch gar nicht. Sakura wollte nur ihre Ruhe und stillschweigend ihre aufgerissenen Wunden lecken, ehe sie dem Grauen morgen früh erneut gegenüber treten musste. Naruto hingegen schlenderte bedrückt zu seiner eigenen Wohnung und warf sich gleich so, wie er war, auf das Bett, während er darüber grübelte und rätselte, was er falsch gemacht hatte. Warum sah sie Sasuke immer noch so an? Warum schenkte sie ihm immer noch diese aufopferungsvollen Blicke? Warum er? Warum? Warum?! Etwas an der Situation verzweifelnd drehte Naruto sich auf den Bauch, vergrub das Gesicht in dem Kissen und kniff die Augen zusammen. Jetzt wollte er nur noch schlafen. Der Einzige, der diesen Abend wohl entspannt und gelassen entgegen sah, war der Verursacher allen Übels wohl höchst persönlich. Er saß im Garten des verwilderten Uchiha-Anwesens, betrachtete die Fischreiher an dem sumpfigen, zugewucherten Teich und dachte über seine Taten nach, denn er hatte gemordet, gemeuchelt und getötet. Orochimaru ermordert, seinen Bruder ermeuchelt, sein inneres Selbst getötet. Uchiha Sasuke war leer. Warum sonst sollte er wohl 'nach Hause gekommen sein'? Kapitel 4: Step Four -------------------- -Step Four- Der neue Tag in Konoha begann gleich mit einer Schreckensnachricht für die Hokage der fünften Generation, die doch seit gestern eigentlich ein Glücksgefühl verspürte, welches sie nur befiel, wenn sie sich mit Sake zuschütten konnte oder neue Wetten zum Verlieren abschloss. Der Grund für ihr Glücksgefühl? Sasuke Uchiha war wieder nach Konoha zurück gekehrt. Freiwillig. Ganz ohne einen weiteren Versuch seitens dem Dorf, ihn dazu zu zwingen, mitzukommen. Natürlich war es eine sehr erfreuliche Überraschung gewesen. Vorallem für Naruto, der doch so lange darauf hingearbeitet hatte, dass der junge Uchiha wieder nach Hause kam. Der Grund für die Schreckensnachricht? Ein Todesfall in den höheren Rängen der Ninjas. Ein Jonin, noch dazu ein besonders begabter und ein Mitflied der ANBU-Einheit. Der Jonin hatte sein Leben bei einem Giftgas-Anschlag gelassen. Wütend darüber warf die Hokage achtlos die Akte mit den Dokumenten auf den Schreibtisch und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, während sie die Zeigefinger an ihre Stirn legte und sie sich gestresst massierte. Der Verursacher? Für Tsunade kam nur einer in den Sinn. Und genau bei diesem war es eigentlich der unrealistischste Fall von allen. Orochimaru. Aber der war tot. Sasuke hatte ihn doch ermordet. Das hatte er gestanden, begläubigt und unterschrieben. Und das ohne ein einziges drängendes Wort seitens der Hokage. Wie konnte sowas möglich sein? Wie konnte ein toter Mann einem lebendigen eine so extravagante Falle mit ausgefallenem Gift und einem präzisen Anschlag das Leben nehmen? Mit dem Wissen, Sasuke würde ihr helfen und das Team anführen, rekruierte sie Team sieben und setzte sie auf den Fall an. Aber erstmal musste Team sieben aufstehen und aus den Federn kommen. Kapitel 5: Step Five -------------------- -Step Five- Lange schon lag Sakura wach in ihrem Bett und starrte ihre Zimmerdecke an. Ja wirklich, sie starrte. Denn zu mehr war sie in ihrer momentanen Lage nicht möglich. Im Geiste hackte sie die Begebenheiten ab, die bereits geschehen waren und fügte noch diverse Dinge ihrer imaginären Strichliste zu, die Sasuke ihr erneut angetan hatte. Oder die Sasuke ihr erst gestern angetan hatte. Müde rollte sich die Rosahaarige auf die Seite, fixierte nun die Wand neben ihrem Bett, suchte mit den Augen irgendeinen Fleck, irgendeinen Punkt, dem sie mehr Aufmerksamkeit schenken konnte, als ihren Gedanken, doch fand sie nichts. Was sollte sie auch schon davon abhalten, darüber nachzudenken, wie sie sich das Treffen mit dem Uchiha vorgestellt hatte? Was sollte sie davon abhalten, darüber zu sinnieren, wie es wäre, wenn er freundlicher wäre? Wenn er nicht gegangen wäre? Wenn er eher zurück gekommen wäre? Wenn er nicht getötet hätte? Wenn er sich in sie verliebt hätte? Ein weiteres Mal drehte sich die junge Kunoichi, diesmal auf den Bauch, und vergrub ihr Gesicht in ihr Kissen. Die Tränen, die nun folgten waren für keine Augen bestimmt. Auch ihr hilfloses, verzweifeltes Schluchzen erstickten die Federn und der dicke Stoff, die salzige Flüssigkeit wurde gierig aufgesogen. Ihre Gedanken kreisten weiter, engten sie immer mehr auf einen Raum ein, bis sie sich nur noch um eine einzige Person kreiselten. Die Person, die sie unablässlich und ununterbrochen vergötterte und liebte. Sasuke Uchiha. Ein lautes Aufschluchzen folgte auf diese Erkenntnis, ihre Schultern zuckten mitleidserregend. Und doch schien kein Ende ihrer Tränenfolge in Sicht zu sein. Was tat Naruto? Der schlief. Seelenruhig, tief, auf dem Bauch liegend und träumend. Oder auch nicht, denn so ruhig, wie er atmete, so wenig, wie er sich bewegte, so unbeweglich, wie er da lag, schien es, als sei er eingeschlafen und hätte sich nicht einen Zentimeter bewegt. Woran das wohl liegen konnte? Das Kopfkissen lag zusammen geknüddelt neben ihm auf dem Boden, einzelne Federn lagen drum herum. Die Bettdecke lag ebenfalls nicht dort, wo sie liegen sollte. Sollte man sich Sorgen machen? Nein, wahrscheinlich nicht. Wer tat denn nicht schonmal Dinge aus Frustration, die andere nicht nachvollziehen konnten? Und wenn es nur so etwas läppisches war, wie Kissen zusammenpressen, ausseinanderziehen und zerrupfen. So simpel das auch war, so effektiv war es auch. Allen Anschein nach war Naruto Uzumaki also an Erschöpfung eingeschlafen. Doch blieb die Frage, weswegen er erschöpft war. Lag es an Sakura - oder doch eher an Sasuke? Schade, das Kissen könnte es uns gewiss verraten, wenn es sprechen könnte. Doch das tat es nicht. Und Naruto schlief weiter, als sei er in Ohnmacht gefallen. Bereits seit einiger Zeit saß Sasuke auf der Terrase, eine Teetasse neben sich stehend, Orochimarus Schwert hinter sich liegend, das Oberteil nur dürftig hochgezogen, dafür die Hose ordentlich haltend, während er dem Fischreiher wieder seine vollste Aufmerksamkeit schenkte, der sich sein Gefieder putzte, den Grund des Teiches jedoch nicht aus den Augen ließ. Langsam glitt seine Hand über das Holz, ließ es kurz aufknarren, ehe er die Tasse ergriff und einen vorsichtigend Schluck daraus nahm. Eiskalt. Das zeigte, dass der Uchiha gewiss schon länger als eine halbe Stunde hier hockte und dem Jagdvogel bei seinem alltäglichen Tun beobachtete. Es bleibt nur die Frage bestehen, wie lange der Schwarzhaarige nun tatsächlich schon hier hockte und dem Jagdvogel bei seinem alltäglichen Tun beobachtete. Nun allerdings schob er die Teetasse zurück auf das alte Holz, konnte es sich nicht verkneifen, nochmals die alten Holzplatten zu streicheln, sie knarren und knarzen zu lassen, ehe er den Kopf langsam hob, den Blick über den Garten schweifen ließ und schließlich nach oben gen Himmel schaute, an dem er einen kleinen, schmalen Punkt ausmachen konnte, der trotz des dichten Gestrüps und des zugewucherten Gartens genau auf ihn zuflog. Ein Dienstboten-Falke. Den Raubvogel willkommen heißend streckte Sasuke seinen blassen, unbedeckten Arm aus, ließ den Vogel landen und nahm ihm die Schriftrolle ab, entsiegelte sie und las sie. Ob er ihren Inhalt nun genau begriff konnte man nicht erkennen, denn das Einzige, was Sasuke sehen ließ, war ein weiterer ausdrucksloser Blick und eine Geste mit dem Arm, die den Falken veranlasste, sich mit einem lauten Krächzen zu verabschieden. Kapitel 6: Step Six ------------------- -Step Six- Team 7 Ich habe einen neuen Auftrag für euch. Es handelt sich um ein Attentat auf einen Jonin, der gleichermaßen auch in der ANBU-Einheit tätig war. Es handelt sich hierbei um einen Giftgas-Anschlag. Gewöhnlicher Weise würde ich ein Spezial-Team von Medical-Nins und speziell ausgebildeten Ninjas zum Ort des Geschehens schicken, doch ich habe eine schlimme Befürchtung. Brecht so schnell ihr könnt auf, Kakashi wird euch näheres erklären. Hokage der Fünften Generation, Tsunade Senju. Darunter das amtliche Siegel, das Datum von heute, die Uhrzeit von vor ein paar Minuten und die Adresse von Sasuke Uchiha, Sakura Haruno und Naruto Uzumaki. Ja, Tsunade hatte wohl ihre Gründe gehabt, weswegen sie genau diese Nachricht zu den drei doch eigentlich ehemaligen Schüler von Kakashi Hatake schickte. Denn der war gar nicht mehr zuständig für Sakura, Naruto und Sasuke. Einzig und allein deswegen, weil es genau genommen kein Team sieben mehr gibt. Schon allzu bald hatte Tsunade gemerkt, dass man Sasuke nicht durch Sai ersetzen konnte und hatte Yamato daher auch als weiteren Teamleiter und Sensei für unnötig gehalten. Sakura ging daraufhin in ihre vollständige Medical-Nin-Ausbildung. Naruto war mit Jiraiya unterwegs um zu lernen. Erst seit kurzem war er wieder in Konoha und noch viel kürzer trainierten die beiden wieder gemeinsam. Doch den Kontakt, den hatten Naruto und Sakura sehr eng gehalten. Und nun, seit Sasuke wieder da war, hatte Tsunade sich spontan dazu entschlossen, Kakashi wieder aus der aktuellen ANBU-Einheit zu ziehen, und ihm sein altes Team neu zuzuteilen. Daher war er auch derjenige gewesen, der Team sieben begrüßt hatte. Wie dieser das auffasste? Jetzt fasste er noch gar nichts auf, denn der Falke musste seine Nachricht dem Jonin erstmal überreichen. Und das konnte dauern. Je nachdem, wie schnell Kakashi sich finden ließ und wie schnell er aufwachte. Aber zum Glück war der Falke gut und Kakashi lag nur Zuhause in seinem Bett. Die Schriftrolle war also schnell übergeben. Zufrieden die vier Boten-Falken vor sich betrachtend, lehnte Tsunade den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und lächelte schwach die vertäfelte Holzdecke an. So melancholisch dieser Aufruf auch war, so erschreckend war er auch, denn nie war es ihr Wunsch gewesen, dass ehemalige und jetzige Team Sieben auf so eine Mission zu schicken - zumindest nicht zu ihrer ersten. Aber was sein musste, musste sein und Sasuke war vielleicht der einzige, der etwas über dieses Attentat heraus finden konnte, während sowohl Sakura als auch Naruto von ihm lernen konnten und Kakashi endlich wieder etwas zu tun hatte. Und tatsächlich. Keine zwanzig Minuten später standen Sakura, Naruto und Sasuke mit ihren Rucksäcken und ihrer Ausrüstung am alten Trainingsplatz drei - ihren unausgesprochenen Stammtreffpunkt, den sie alle drei im Schlaf wiederfinden würden. Nur einer fehlte noch. Dem Blondschopf entlockte es ein genervtes Augenverdrehen. Der Rosahaarigen schenkte es ein leichtes Lächeln. Der Schwarzhaarige ignorierte es. Doch endlich, endlich tauchte auch der ihnen nur zu bekannte Jonin in einem Wirbel aus Blättern aus, in seiner üblichen Pose da stehen und in seinem Flirtparadise lesend. "Sie sind zu spät, Sensei.", schmunzelte Sakura. "Ja, echt jetzt.", stimmte Naruto ihr zu. "Das war unnötig.", äußerte sich Sasuke zu Sakura und Naruto. "Tut mir ja selber Leid, aber-..", versuchte der Jonin sich zu rechtfertigen. Sakura erhob daraufhin nur ihre Hand, Naruto verschränkte die Arme vor der Brust, Sasuke blickte in die Ferne. "... Na gut. Auf gehts.", bestimmte Kakashi und konnte ein stilles, heimliches in sich hinein lächeln nicht unterdrücken. Kapitel 7: Step Seven --------------------- -Step Seven- Die einzige Information, die zu Team sieben und dem Sensei von selbigen durchkam, war die, dass dieses Gift aus Orochimarus Versteck entnommen sein musste. Er war der Einzige, der jemals Schlangengift zu den Gasen mischte und es so drehen konnte, dass einzig und allein eine kleine Pfütze an der Stelle entstand, an welcher das Gas ausgelassen wurde oder sich sammelte. So war es kaum verwunderlich, dass der Verdacht der meisten Shinobi aus Konoha auf Sasuke fiel, welcher doch erst seit kurzem Konoha sein Zuhause nennen konnte. Doch für Team sieben war es so, als würden sie sie sich mit Scheuklappen durch die Gassen Konohas bewegen. Jedes Getuschel, jedes Geräusch, jeder Blick, jede Geste wurde gekonnt ignoriert. Wie das Team es schaffte war relativ einfach. Naruto war es schlichtweg gewohnt so angestarrt zu werden und konnte sich dementsprechend verhalten. Sakura machte sich aus Blicken nichts mehr, seitdem sie bei Tsunade in der Lehre war. Sasuke bemerkte sie nicht einmal, für sie waren die anderen Menschen um ihn herum nichts mehr als Figuren neben dem Spielfeld. Und Kakashi? Der las. Was sollte er denn auch sonst machen? Ihre recht langsamen Schritte führten sie in einen etwas abgelegeneren Teil Konohas, an den Wohnort, wo einst ein guter Anbu sein Leben gefristet hatte, wenn er nicht gerade auf Mission gewesen war. Schweigend blieb das Team vor dem abgesperrten Gelände stehen. Nur kurze Blicke wurden ausgetauscht und sie teilten sich auf. Sakura betrat das Gebäude und tastete mit ihrem feinfühligen Chakra das Haus ab, Naruto untersuchte die Umgebung, Sasuke versicherte sich, dass niemand in ihrer Nähe war und Kakashi befragte die umliegenden Anwohner. Sakura, die angestrengt mit leisen Schritten durch das Haus tapte, bemerkte gar nicht, wie sie auf der Suche nach fremden Spuren immer tiefer in das Kellergewölbe des Hauses eindrang, und bemerkte somit auch nicht, wie Naruto den ehemaligen Wohnort des nun verstorbenen Anbus betrat. "Sakura-chan?" Erst, als er nach ihr rief, schreckte sie auf, wirbelte herum und startete einen Angriff auf den die Treppe herunter gehenden Naruto. Für einen Moment erstarrte der Blondschopf, ehe er ein Ausweichmanöver machte und Sakura schließlich vor sich stehen hatte, die Arme auf ihren Rücken verdreht und den Kopf nach vorn gebeugt. Keuchend hing die Rosahaarige in seinen Armen, als sie begriff, wen sie in ihrer Versunkenheit attackiert hatte. "Oh.. Du bist's..", murmelte sie bloß leise, zog ihre Arme aus Narutos Händen und richtete sich auf. Schweigend standen sie sich gegenüber. Naruto mit einem angedeutet traurigen Blick, Sakura mit einem leicht abwesenden Blick. Langsam hob Sakura ihre Hand und legte sie an ihren linken Arm, wandte unwohl den Blick ab und sah immer noch schweigend den Boden an. Weder der eine, noch der andere schienen wohl etwas sagen zu wollen. Eine unangenehme Stille war das Einzige, was man hören konnte - im ganzen Haus war es leise, von draußen drangen keine Geräusche ein und das Hausinnere war wie ausgestorben und leergefegt. Nach ein paar Minuten des Schweigens sahen Naruto und Sakura sich zur selben Zeit an und öffneten beide den Mund, um ebenfalls gleichzeitig etwas sagen zu wollen, bemerkten, was das Gegenüber machen wollte und grinsten beide ein wenig los. Die Stimmung schien aufgelockert. Doch bevor einer der zwei noch etwas sagen konnte, hob Naruto sachte die Hand und grinste Sakura an, deutete mit einer lockeren Handbewegung in das unbenutzte Wohnzimmer und auf die Sitzecke. Stehen wollte der Blondschopf dann doch nicht. Für einen Moment blickte Sakura sich unwohl um, sah dann aber ein, dass es wohl wirklich niemanden mehr stören würde, würden sie sich ins Wohnzimmer setzen und da reden. Also folgte sie dem Uzumaki in das unbenutzte Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber, als er auch schon anfing, wie ein Wasserfall loszureden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)