Diary of Melina von IgelCheen (anything but ordinary) ================================================================================ Kapitel 4: not the guy next door. --------------------------------- Mutlos saß ich vor meinem Schminktisch, der ganz dem Barockstil nachempfunden war. Ich mochte die Teile sobald ich diesen Marie Antoinette Film gesehen hatte. Die Neuverfilmung mit Kirsten Dunst. Toller Film. Skeptisch beäugte ich meine langen, kastanienbraunen Haare, die wellig mein Gesicht umrahmten. Gerade hatte ich mich entschlossen meine Haare zu locken, da hörte ich ein Stupsen gegen die Türe. "Miefau !",meldete Scally sich empört und sprang blitzschnell auf den Schminktisch. "Was ist, Schatz ?", fragte ich liebevoll und strich ihm über das schwarze Fell. Erneut maunzte er mich an und ich hörte einen gewissen Vorwurf aus seiner Stimme. "Denkst du, ich weiß nicht, dass das eine beschissene Idee ist ?", antwortete ich auf seine nicht gestellte Frage und lockte die erste Strähne. Es war wirklich dumm gewesen, das Angebot von James anzunehmen. Auch, wenn ich das genau genommen garnicht getan hatte. Er hatte mir schlichtweg keine Wahl gelassen. Und er würde wahrscheinlich um Punkt 8 Uhr bei uns auf der Matte stehen. Ich schielte auf die Digitaluhr neben meinem Bett und seufzte gequält. Ich hatte noch ungefähr eine Stunde Zeit. Nachdem meine Haare als Lockenpracht erstrahlten, zog ich mich aus und trat gedankenversunken in meinem begehbaren Kleiderschrank. Als mein Blick auf ein schwarzes Cocktailkleid fiel, musste ich unwillkürlich an mein erstes Date mit Seth denken. Er hatte mich ins Kino ausgeführt. Ich bin sicher, er hatte sich diesen Abend sehr romantisch vorgestellt. Wir waren in irgendeinen Horrorfilm gegangen. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass ich mich hilfesuchend an ihn schmiegen würde, doch ich verkroch mich stattdessen so gut es ging im Kinositz und hielt schützend die Popcorntüte vor mich. Verständlicherweise hatten wir uns erst beim nächsten Date geküsst. Die Atmosphäre damals im Kinosaal war einfach nur... Plötzlich spührte ich eine Träne sanft mein Schlüsselbein hinabperlen. Ich blinzelte und war überrascht, wie traurig mich diese Erinnerungen machten. Verwirrt wischte ich mir über die Augen und blieb skeptisch vor meinem Kleiderschrank stehen. Was zog man zu einem Date an, wenn man besagtem Date die Schärfe nehmen wollte?. Rot? Auf keinen Fall. Dann würde ich sicher schneller in seinem Bett landen als ich kein-Flittchen! sagen konnte. Schwarz? Nein, selbst das konnte nach Femme Fatale aussehen. Letztenendes zog ich ein dunkelblaues Cocktailkleid aus dem Schrank, auf das Straßmusterakzente draufgestickt waren. Dazu kramte ich schwarze Pumps hervor und ging wieder in mein Zimmer. Vor meinem Spiegel legte ich Make up auf und betonte meine Augen mit ein wenig silbernem Lidschatten und Smokey Eyes. Als ich das Ergebnis im Spiegel sah, war mir natürlich bewusst, wie sexy das Outfit dann doch war. Plötzlich klingelte es. Ich spielte einen kurzen Moment damit, mich komplett abzuschminken und mir einen Kartoffelsack überzuwerfen. Einfach irgendetwas, dass ihn abturnen würde. Da stand er in meinem Zimmer. Wer hatte ihn reingelassen?. Kate. Sie stand im Flur, die Kinnlade unnatürlich weit unten. Ich musste lächeln. "Wow, du siehst wunderschön aus", lächelte er und ließ seinen Blick einige Male über meinen Körper schweifen. Dann trat er auf mich zu und umarmte mich. Ich fühlte meine Beine weich werden und erwiderte seine kurze Umarmung, die jedoch eindeutig zu leidenschaftlich war für ein erstes Date. "Du weißt, dass wir nur zu mir fahren ?",hauchte er heiß gegen meinen Hals und raubte mir so jeglichen Verstand. Die Sache mit meinem Sprachzentrum schien chronisch zu werden, wenn er bei mir war. "Melina ?", Kates zuckersüße Stimme riss mich aus meinen Gedanken, sodass ich mich von ihm löste. Sie stand lasziv im Türrahmen und verränkte sich so, dass jeder Blinde ihre Kurven sehen konnte. Ihr Blick sagte dabei sowas wie : Hier bin ich und DU willst mich. "Willst du mich nicht vorstellen ?", sagte sie und ihre Stimme kam mir erwachsener vor. "Klar, ähm, James, das ist Kate, meine 15 lährige Schwester", lächelte ich erst ihn und dann sie an. Natürlich hatte ich nicht vergessen, ihr Alter zu betonen. Die Quittung dafür fand ich in ihrem bitteren Blick. "Freut mich dich kennenzulernen, Kate", fügte er sehr reif hinzu und ich merkte, dass er somit zeigte, das sie zu jung für ihn war. Ich ertappte mich dabei, wie ich ihn mit diesem bestimmten Blick ansah, den er glühend erwiderte. Unvermittelt schaute ich wieder weg und sah zu Kate. " Sag Mum und Dad das ich spätestens um 12 wieder daheim bin", ich trat auf sie zu und blieb im Türrahmen neben ihr stehen. "Und geh nicht so spät ins Bett", fügte ich noch hinzu und erntete erneut einen tödlichen Blick. Lächelnd ging ich an ihr vorbei und blieb im Türrahmen stehen. Als ich einen Blick über meine Schulter warf, war es mir, als störte ich einen intimen Moment. Denn der Blick, mit dem er sie kurz bedachte, hatte nichts mehr von der erwachsenen Art, die die beiden trennte. Er trat auf mich zu und senkte seine Lippen wieder an mein Ohr. "Auf das hier freue ich mich schon den ganzen Tag", hauchte er und schickte millionen kleine Schauer über meinen Körper. Ich spührte ein Kribbeln zwischen meinen Beinen und wollte doch nicht wahrhaben wie sehr er mich anzog. Ich musste unbedingt einen kühlen Kopf behalten. Ich wand mich aus seiner benebelnden Aura und ging voraus. Ich hörte die Türe ins Schloss fallen und war plötzlich ganz befangen. Aus irgendeinem Grund beunruhigte er mich ebenso wie er mich berauschte. Der Abend war noch jung, die Sonne erhellte schwach die Häuser um uns rum. "Das da ist meiner ", er deutete auf einen schwarzen Chevy Impala. Ich seufzte. Ne Aufreißerkarre wie sie im Buche stand. Er hielt mir die Beifahrertür auf und konnte nicht verbergen, wie stolz er war, so ein sündhaft teures Auto zu besitzen. Ich lächelte und stieg ein. Ich sah ihn mir noch einmal genauer an, als er vor dem Auto herging. Keine Frage. Er war ein Frauentyp. Und die Szene mit Kate hatte mich verstört. Aber das allein gab mir noch nicht das Recht ihn auch als Ladykiller abzustempeln. Also setzte ich mein untrügliches Lächeln auf und sah ihn an, als er das Auto startete. "Wie gefällt sie dir?", er grinste schief und ich sah die Gänsehaut auf seinem Arm, als der Motor aufsurrte. "Ehm, das Auto ?", fragte ich doof, als ob mir das nicht klar wäre. Er nickte und ich lächelte herausfordernd "Sie ist das, was ich als Aufreißerkarre bezeichnen würde", sagte ich ehrlicherweise. Er sah mich kurz verblüfft an, dann lachte er laut. Mein Körper war der reinste Spielplatz für Schauer. "Ich vergesse immer wieder, dass du keins von den sonstigen Mädchen bist", er biss sich auf die Lippe und schielte mich aus den Augenwinkeln an. Ich zog die Brauen hoch "Die sonstigen Mädchen ?", ich konnte den kleinen Ärger, der in mir hochkroch nicht unterdrücken. "Ich halt besser die Klappe", sagte er unbetrübt und fuhr an. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Normalerweise wäre ich bei diesem Satz ausgestiegen. Ich begab mich selten auf gefährliches Terraint. Also beschloss ich, ersteinmal ruhig zu bleiben und mich vorallem nicht verführen zu lassen. Denn er könnte es, würde es sicherlich schaffen. Und das machte mir Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)