Fallen Angel von Kira- ================================================================================ Kapitel 1: Nur der Mond ist Zeuge --------------------------------- Die Nacht ist kühl, alles ist ruhig, nicht einmal ein einsames Lüftchen weht durch die Wipfel der Bäume die das einsame Plateau einrahmen. Der Himmel glänzt tiefschwarz und die Sterne wirken wie Diamanten auf einem Teppich aus schwarzem Samt. Kein Leben ist zu erkennen, nicht einmal die einsame Gestalt am Rande des Plateaus zeigt ein Lebenszeichen. Keine Regung ist zu erkennen, keine Brustkorbbewegung ist zu erkennen die auf einem Atemzug hindeutet. Die Gestalt wirkt gerade zu versteinert, doch sie lebt. Zwar nicht auf irdischer Basis aber auf Überirdischer. Die Gestalt, eine Frau von optischen 25 Jahren lebt in ihrer eigenen Welt. In der Welt der Menschen gilt sie seit geraumer Zeit als verschwunden und wurde für Tot erklärt doch nun lebt sie in der Welt die den Menschen verborgen ist, hat ihre alte Identität aufgegeben und kann nun da sie offiziell für tot erklärt wurde eine neue Identität annehmen und somit ein neues Leben beginnen, soweit man es Leben nennen kann. Das einsame Bild wird plötzlich unterbrochen als die junge Frau plötzlich zum Himmel blickt. Ihr erst teilnahmsloser Gesichtsausdruck spannt sich plötzlich und ihre Augen sind auf den Vollmond gerichtet. Auf den ersten Blick ist nichts zu erkennen, doch dann entsteht ein kleiner dunkler Punkt vor dem Vollmond der sich rasch nähert und langsam größer wird, bis sich eine Siluete erkennen lässt. Ein großer Vogel, nein etwas anderes, etwas mit Flügeln die so schwarz sind wie der Nachthimmel und so nur durch das grelle Licht des Mondes zu erkennen sind der sie anstrahlt. Als die geflügelte Gestalt sich mehr und mehr nähert erkennt man das es kein Vogel oder anderes geflügeltes Tier ist sondern ein junger Mann mit Flügeln, ein wahrhaftiger Engel! Die Gestalt auf dem Plateau sieht in unaufhörlich an, als dieser sich mehr und mehr nähert. Als der Engel schon kurz vor dem Plateau ist, breiten sich plötzlich auch Flügel auf dem Rücken der jungen Frau aus. Große, feingliedrige, wunderschöne aber auch schwarze Flügel. Bei dem anderen Engel breitet sich darauf hin ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht aus. Als er schon kurz vor der jungen Frau ist erkennt man, dass seine Flügel sehr elegant sind, fast schon grazil, die der jungen Frau hingegen üppig, groß und jede Feder wohl geformt. Beide Engel optisch schön und ehrfurchtsvoll zugleich. Der junge Mann mit seinen feinen Gesichtszüge, den dunklen durchdringenden Augen, den feinen schimmernden langen weißen Haaren und dem muskulösen Körperbau der auch von einem kürzlich gewesenen Kampf abgezeichnet ist. Die Frau hingegen besitzt ein graziles Gesicht mit tiefen, azurblauen Augen die von großen stolz und Feuer zeugen. Ihr langes blauschwarzes Haar umrandet ihr Gesicht und fließt über ihren Rücken in geschmeidigen Wellen bis hin zu ihren Oberschenkeln. Ihr ganzer Körper wirkt auf den ersten Blick sehr fein, fast schon zerbrechlich doch sieht man genauer hin erkennt an das ihr Körper gut trainiert ist. Insgesamt wirkt ihre Gestalt fast schon mystisch und nicht von dieser Welt, gerade wenn man die azurblauen Augen betrachtet, die sehr ungewöhnlich sind für Dunkelhaarige und so den Betrachter in einen magischen Bann ziehen. Mit diesen Augen sieht sie den jungen Mann an, man kann nicht deuten ob sie ihn warnend oder begrüßend anblickt. Ihr Gesichtsausdruck ist geradezu unbewegt. Der junge Mann hingegen grinst immer mehr als er sich nähert, bis er direkt vor ihr landet, die Hände in die Seiten stemmte und sie etwas herausfordernd anblickt. Die junge Frau sieht in immer noch durchdringend an als ob sie ihn komplett studieren würde. „So du bist nun also offiziell für tot erklärt worden, oder täusche ich mich da Laila?“, fragt nach einer weile des Schweigens plötzlich der junge Mann. Die junge Frau, die anscheinend den Namen Laila trägt sieht nun etwas zornig ihr Gegenüber an. „Ach nun tu doch nicht so, als ob du nicht genau Bescheid wüsstest, was sich in meinem nun offiziell beendeten Leben abspielen würde. Immerhin planst du und dein verdammter Bruder dieses ehemalige Leben ja schon seit dem wir uns das erste Mal getroffen haben! Glückwunsch Juan, du und Aleandro habt es geschafft. Jetzt bin ich nicht nur genau so eine Verdammte wie ihr, sondern musste mein Verschwinden simulieren, meine Familie belügen und mein Leben aufgeben!“, beschwert sich Laila bei Juan. „Ach und damit du dir einen Informationsgang über mich sparen kannst, ab Morgen heiße ich nicht mehr Laila sondern Alia.“, fügt sie noch hinzu. „Alia? Hmm, die meisten von uns behalten ihren irdischen Namen, warum willst du einen Neuen?“, fragt Juan darauf, zieht eine Augenbraue fragend nach oben und verschränkt die Arme vor seinem Oberkörper. Laila, bzw. Alia sieht etwas säuerlich aus und entgegnet ärgerlich: „Wenn ich schon gezwungen bin dieses neue ’Leben’ zu führen dann fange ich komplett neu an. Neue Identität mit neuem Namen und allem, ich werde auch ab morgen nach Asien reisen, in Amerika ist mein altes, totes Ich zu bekannt und ich will diesen Ort wo alles begann nie mehr wieder sehen! In Asien kennt mich keiner und nur dort kann ich neu anfangen. Europa wäre auch noch eine Alternative.“ Der Mann namens Juan überlegt kurz. „Du weißt das Wesen wie wir in Europa gejagt werden? Vergiss diesen Kontinent lieber. In Japan wärst du sicherer, dort leben noch weitere verdammte Engel wie wir sie sind. Ich selbst und mein Bruder werden Amerika auch in den nächsten Stunden verlassen. Es ist zu riskant dort für uns geworden da wir ebenfalls gesucht werden.“ Laila beginnt darauf abfällig zu lachen. „Tze, ich frag mich nur warum. Immerhin seit ihr doch zwei so nette Kerle die doch keiner Fliege was zu leide tun, geschweige den jungen Frauen. Glaub mir, das ihr gejagt werdet geschieht euch ganz recht. Ihr habt es nicht anders verdient!“ Juan tritt daraufhin blitzschnell nach vorn auf Alia zu und umfasst mit der einen Hand ihre Taille, zieht sie an sich und umfasst mit der anderen Hand ihr Kinn, zwingt sie so ihn anzusehen und ist ihr mit seinem Gesicht sehr nah. „Ach Mädchen, nun tu doch nicht so als wäre ich dir so egal! Immerhin hattest du doch auch damals deinen Spaß und nicht nur ich.“, flüstert er ganz nah an ihren Lippen. Nach einer kurzen Pause, als er sieht wie ihre Augen sich wehren doch ihr Körper eine andere Sprache spricht und sich ihm entgegen biegt, fügt er noch hinzu: „Ich erinnere mich nur zu gut an einige Momente da hast du es gerade zu darauf angelegt so zu werden wie du jetzt bist. Glaub mir Alia, du nahmst einem die Möglichkeit dich menschlich zu lassen sehr schnell und hast mir nur zu deutlich gezeigt was dein Innerstes wirklich will. Mag sein das wir dich auf diesen Weg gebracht haben aber du allein bist ihn gegangen und wenn du ehrlich bist wolltest du es doch so, wie es jetzt ist.“ Als Juan das sagt schießt Alia die Röte ins Gesicht. Sie fühlte sich in die Enge getrieben. Er hatte recht, auch wenn sie es nicht gern zugab. Es stimmte, er und sein Bruder hatten sie mit ihrer Entführung und den anfänglichen Zwängen nur auf den Weg der verdammten Engel gebracht, doch sie war ihn gegangen und das hin und wieder sehr bereitwillig und die Bedingung ein verdammter Engel zu werden brachte sie selber ins rollen. Dafür konnte sie Juan nicht die Schuld geben oder Aleandro. Das lag alles so lange zurück und jetzt wo sie erkannte, was es heißt einen Preis zu zahlen für die Liebe eines Verdammten suchte sie die Schuld bei Anderen. Sie konnte ja nicht mal sagen ob es besser gewesen wäre, damals nicht auf diese Beiden ungewöhnlichen Barbesucher einzugehen. Ja dieser Abend, dieser eine Abend veränderte ihr gesamtes Leben oder besser gesagt bestimmte ihr restliches Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)