I come back again von silbersternchen ================================================================================ Kapitel 2: Bei Kaffee und Tee ----------------------------- Kapitel 2: Bei Kaffee und Tee -Kyoto, Stadtzentrum- Sacht pustete sie auf die heiße braune Flüssigkeit in ihrer blauen Tasse. Kaffee. Den brauchte die Brünette im Moment dringend um ihre Müdigkeit aus den Knochen zu bekommen. Sie war mehr als froh, dass Tai ein so netter Mensch war. Ohne Ihn hatte die Schönheit auf einer dreckigen Bank im nächsten Park bei Regen schlafen müssen. Schrecklich allein die Vorstellung. Taichi unterhielt sich interessiert mit einem, für die junge Frau, Unbekannten am Telefon. Es war eher eine Unbekannte. Nach dem Telefonat fragte sie auch gleich ohne große Bedenken, ob er denn eine Freundin hätte. So unglaublich wäre es ja nicht. Schlecht sah der Braunhaarige definitiv nicht aus und sportlich war ihr Retter in der Not auch noch. Aus diesen Gründen war die 20 jährige in der Schulzeit mit dem jungen Mann zusammen gewesen. Nur die große Liebe war es nicht. „Nein“, antwortete er, nachdem er einen kurzen Blick aus dem kleinen Küchenfenster geworfen hatte. Seine Augen wirkten dabei schmerzlich und voller Traurigkeit, weswegen Mimi ein schlechtes Gewissen bekam und sich sofort entschuldigte für ihrer Meinung nach unhöflichen Neugierte. Taichi lenkte nur ein. Ihm war es an sich egal und so schlimm fand er die Frage auch nicht. Nur…Ja was nur? Wenn man ihn darauf ansprach merkte er wie abscheulich sein Liebesleben eigentlich war. Jedes Mal, wenn er sich zu einer Frau hingezogen fühlte, endete es im Chaos und Elend. Mimi weinte bei ihrer letzten Begegnung mit ihm vor zwei Jahren und Sora…ja Sora zeigte ihm wie zerbrechlich Freundschaften sein konnten, wenn es um ein Mädchen ging. Seit diesem Augenblick verlief keiner seiner Beziehungen mehr richtig glatt. Alle hauten ab nach kurzer Zeit und Sie, sein kleiner Engel, musste er ziehen lassen um alle um sich glücklich zu machen. Schnell schüttelte er seinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Also Mimi“, begann er und drehte sich vom Fenster weg zu de Frau mit den goldbraunen Augen, „Wie lange willst du hier bleiben?“ Direkt. War besser, als einmal um die Kirche zu reden. Diese Eigenschaft hatte er schon immer. Die Angesprochene setzte ihre Tasse ab und kratzte sich kurz am Nacken. „Wenn du willst kann ich mir auch schon heute eine kleine Wohnung oder wenigsten ein kleines Zimmer suchen. Sicherlich finde ich irgendwo Unterschlupf.“ Wie es immer der Fall war, beendete sie den Satz im Kopf. Ihrem Gegenüber gefiel die Antwort überhaupt nicht. Das spürte die Frau überdeutlich. „Wie wäre es wenn du erst einmal hier bleibst bis du eine perfekte Wohnung gefunden hast.“ Seine Idee fand Mimi nicht übel, darum stimmte sie zu. „Was machst du eigentlich so? Ich meine, es ist ja schon viel Zeit vergangen seit unserer Schulzeit. Arbeitslos kannst du ja nicht sein, wenn du dir solch eine Wohnung leisten kannst.“, die Braunhaarige versuchte ein neues Thema anzuschneiden, da es aussah, dass sie sich anschweigen würden ab der nächsten Minute. Nichts hasste die Halbamerikanerin mehr als Stille. „Ich studiere Politik und Sozialwissenschaften und jobbe zurzeit als Personal Trainer für ein Fitnesscenter in der Nähe. Manchmal helfe ich bei so einem Abgeordneten beim Papierkram mit. Damit verdient man schon gut.“, erwiderte er auf die Frage und zeigte ihr mit einer Handbewegung, dass sie die Frage bitte auch beantworten soll. Natürlich ließ sie es sich nicht nehmen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Über das Leben zu reden, fand die neue Mitbewohnerin als sehr attraktiv. Sofort erzählte sie ihrem Gesprächspartner von ihrem Job. Die junge Frau arbeitete in der Berater-Branche, wo sie Menschen bei der richtigen Nahrungsmasse half. „Ernährungsberaterin also. Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Aber an sich passt es ja gut. Du hast immer sehr gerne gekocht und gebacken.“, kommentierte der Braunhaarige die Aussage und ließ Mimi eine weitere Frage stellen um das Gespräch weiterführen zu können. „Warum bist du noch zuhause? Ich meine, müsstest du nicht zur Uni?“ Darauf konnte Taichi nur kurz auflachen und ihr die Frage zurückkontern. Schnell stellte sich heraus, dass beide ihren freien Tag hatten. Die beiden alten Freunde unterhielten sich über eine Menge von unterschiedlichen Dingen. Immer wieder erfuhren sie neue und oft auch überraschende Informationen. So zum Beispiel, dass Taichi Yagami im vierten Semester war und nur noch ein Jahr studieren musste. Danach würde er wahrscheinlich als Assistent bei dem Politiker arbeiten, wo er manchmal Aushalf um später Diplomat oder Botschafter zu werden im Bereich der Verbrüderung mit anderen Ländern in Wirtschaft und sozialen Projekten. Oder auch das Hikari immer noch mir Takeru zusammen war und die Kleine ihren großen Bruder des Öfteren besuchte. Aber auch das Mimi sehr erfolgreich war in ihren Beruf. Sie hatte sich von der kleinen Praktikantin hochgearbeitet zur Partnerin der Geschäftsführerin. Zurzeit schrieb sie an einen Ratgeber für Übergewichtige in den Mitte Vierzigern. „das ist von Jahrzehnt zu Jahrzehnt anders, was die Gründe von Übergewicht sind“, erklärte sie dem verwunderten Mann, der sich beim besten Willen nicht vorstelle konnte was die Differenz zwischen dem Alter von Menschen bei Diäten bewirken sollte. Er nahm es hin und ließ den Dialog weiterfließen. -Tokyo, Stadtzentrum- Die beiden Frauen saßen in einem kleinen Cafe am großen Park in der Hauptstadt Japans. Sie hatten sich Unmengen zu erzählen. Sonya, die kurz Saya von Hikari und ihrem Bruder genannt wurde, berichtete jede noch so unwichtige Kleinigkeit aus den letzten drei Jahren. Ihr war spätestens letzte Nacht klar geworden, dass sie Kari lieber nicht so viele Fragen zu ihrem Leben stellen sollte. Am gestrigen Abend verschanzte sich die Brünette in ihr Zimmer und erlaubte ihrer Mitbewohnerin nicht hinein zukommen. Die ganze Zeit bis Morgens saß sie vor der Tür der jungen Yagami und wartete auf eine Reaktion. Heute früh kam die 18-Jährige, ohne ein Anzeichen, was in der zu vorigen Nacht passiert war, heraus. Nun saßen die beiden in diesem Laden und warteten auf ihre Bestellung. Taichi hatte der jungen Blondin schon in einigen E-Mails verraten gehabt, dass es ihrer besten Freundin überhaupt nicht gut ging. Aber so schlecht. Nein, das war zu unreal für die Deutsche. Am liebsten hätte sie ihre Seelenverwandte ausgequetscht, doch spürte die Studentin, dass dies nichts bringen würde außer Streit. Darum redete sie und nicht die Braunhaarige über die vergangenen Jahre. „Es freut mich so dass du da bist.“, wiederholte sie zum zigsten Mal. Durchdringend musterte Saya ihre Freundin und erblickte nur Verzweiflung und Unentschlossenheit. Sie würde auf die Suche gehen nach dem Grund dieser Bedrücktheit und launischen Art. Wahrscheinlich müsste die Blondine Hikaris Bruder anrufen und mit ihm sich unterhalten über seine kleine Schwester. „Ich geh mal kurz für kleine Mädchen.“, sagte die mittelgroße Frau, während des Aufstehens. Irgendwann würde sie mit ihr reden. Der 20jährigen ihre Gefühle haargenau erklären und begründen, warum sie sich so verhielt und mit Niemanden sprach über ihre jetzigen Probleme. Irgendwann. Aber bis dahin müsst sie Detektiv spielen. -Tokyo, Shinjuku Central Park- Verwundert über das plötzliche wegrennen der Person, verfolgte er sie. Ihre rötlichen Haare erschienen immer wieder in der Menge von Menschen und verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Er war nicht unsportlich. Im Gegenteil, der Blonde konnte begnadigt gut Basketball spielen, weswegen er auch ein Stipendium besaß. Zwar hasste er es nur auf seine Große und Begabung in dieser Sportart heruntergesetzt zu werden, aber sie ermöglichte ihm den Überraschungsmoment in bestimmten Situationen. Langsam kam er zum stehen und beließ die Sache auf sich beruhen. Takeru hätte schwören können, dass er die Person kannte. Sie kam ihn sofort vertraut vor. Dafür hatte er ein Gespür. Nachdem er seine Tasche vom Sportplatz geholt hatte, lief er durch den Park im gemäßigten Schritt entlang, wo er gerade noch gesprintet war. Er mochte diese Atmosphäre hier. Immer wenn der Probleme hatte und dies kam in letzter Zeit öfter vor, leiteten seine Füße ihn hierher. Ein gutes Buch und die Sterne über ihn ließen den 1,90 großen Mann alles Unerfreuliche vergessen. Es dämmerte. In Zeitlupe setzte sich Takeru auf die braune Bank und beobachtete die Sterne. Immer wieder tauchte ein Neuer auf und zeigte damit, wie unerforscht das Weltall war. Früher wollte sein Bruder immer Astronaut werden. Aus diesem Grund hatte er ihm einmal zum Geburtstag eine selbstgebastelte Rakete geschenkt. Sie war etwa so groß wie ein gewöhnliches Kuscheltier und war nach drei Tage kaputt gegangen, aber die Freude auf Matts Gesicht konnte er seitdem nicht mehr vergessen. Ein Lächeln schlich sich auf seine schmalen Lippen und blieb dort lange Zeit bis seine Fahrt durch die Erinnerung in der Wirklichkeit endete. Sein Bruder soff sich nach Aussagen von Bandmitgliedern nächtlich in den Schlaf und war eher ein Frack, als ein Mensch. Seine Eltern verstanden sich zwar wieder gut, aber seit kurzen hatte sein Vater eine Beziehung mit einer Reporterin namens Miyuko Anoka. Eine nette Frau, die mit ihren grünen großen Augen und ihren dunkelbraunen Augen jeden Mann um den Verstand brachte. So auch seinen Vater, zum Pech seiner Mutter, die es nicht mit ansehen konnte, wie ihr Ex-Mann glücklich war mit einer Anderen. Ach und dann war ja noch seine eigene Beziehung mit Hikari Yagami. Wenn man das noch Beziehung nennen konnte. Vor einer Woche hatte sie sich das letzte Mal gemeldet. Immer wieder sprach er ihre Mailbox voll, doch keine Reaktion von der Braunhaarigen. Manchmal fragte er sich, ob sie noch an ihn dachte oder längst einen Anderen hatte. Aber dann plötzlich meldete sie sich jedes Mal. Entschuldigungen folgten und dann war wieder alles gut bis zum nächsten Mal. Er wollte Kari nicht verlassen. Dafür war der Blonde nicht stark genug. Eine Träne rollte seine Wange herunter. Takeru verstand seine eigene Freundin nicht. -Osaka, Mitte- Ken fuhr mit seiner linken Hand durch sein schwarzes Haar und blickte dabei gelangweilt in der Gegend umher. Ab nächster Woche würde er hier arbeiten. Also in der Stadt, aber wahrscheinlich nicht in auf der Straße, sondern im Polizeihauptquadrier, denn vor genau drei Wochen hatte er die Polizeiprüfung bestanden und war nun Polizist und wurde hierher versetzt. Es war zwar nur der unterste Rang und es würde sehr mühselig in den nächsten Jahren werden, in denen sich der Dunkelhaarige hocharbeiten muss, aber er freute sich ungemein auf die Herausforderung. Ken entdeckte ein kleines Restaurant auf der anderen Straßenseite und entschied sich dort zu speisen. Alle Freunde aus Sapporo, wo er zuvor lebte, hatten von dem Essen gepriesen, welches so gut hier schmecken sollte. Das Gebäude fiel von außen durch das Blau der Wände auf. Diese Farbgebung blieb auch im Inneren erhalten, wo der junge Mann einen Platz in der hintersten Ecke wählte. Von hieraus hatte er einen fantastischen Blick aus der großen Fensterscheibe zur Straße hin und konnte ebenso den ganzen Raum einsehen. Manchmal konnte man solche Dinge nicht abstellen. Immer dort hinsetzten, wo man die beste Sicht auf Angriffe hatte und am schnellen den Kugel ausweichen konnte. Polizist. Irgendwie hatte er diesen Job im Blut. Das hatten auch viele seiner Freunde und auch Ausbilder gemeint. Nun war er vertieft in der kreativ gestalteten Speisekarte. Sie hatten recht gehabt. Nur die Namen allein der Gerichte ließ das Wasser in seinem Mund zusammenlaufen. Nach etwa 5 Minuten kam eine Kellnerin um seine Bestellung aufzunehmen. Freundlich lächelte sie ihn an und fragte nach seinen Wünschen. Der Schwarzhaarige zitierte alles was er wollte aus der Karte und die junge Frau verschwand in der Küche. In der Zeit wo seine Mahlzeit zubereitet wurde, beobachtete der Polizist die Menschen auf der Straße vor der Gaststätte. Die Meisten liefen hektisch aneinander vorbei ohne Notiz zu nehmen von den anderen Einwohnern in ihrer Umgebung. Eine Frau verlor ihre Einkäufe und sammelte diese in Rekordzeit wieder auf. Ein älterer Mann stürzte, weil ihn ein Jugendlicher um gerempelt hatte. Erhob sich aber nach kurzem verdauen dieses Ereignisses. „Bitte schön“, sagte eine zuckersüße Stimme und stellte ihm einen großen Teller mit verschiedenem Sushi hin. Er kannte diese Stimme. Als er sich die Kellnerin ansah, erkannte der Mann sie sofort. „Yolei? Yolei Inoue?“, fragte er ungläubig nach und als die Angesprochene darauf Regung zeigte, war es klar. Vor ihm stand nach zwei Jahren der Funkstille Yolei Inoue, seine alte Freundin aus der Schule. dem Anschein nach wusste sie nicht recht ihn einzuordnen. Zur Hilfe sagte er seinen Namen und in diesem Augenblick fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Ihre große Liebe aus ihrer Schulzeit saß vor ihr und wurde von ihr bedient. Schicksal würden es manche nennen. Sie eher Fluch. Eigentlich hatte die Schwarzhaarige abgeschlossen mit dem Kapitel „Vergangenheit“, aber offenbar wollte ihr Leben dieses Thema noch nicht ruhen lassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns mal wiedersehen.“, brachte er freundlich, wie er schon immer war, heraus. Die junge Frau war überfordert mit dieser Situation. Sie hatte sich nicht bereit gemacht einen alten Freund wiederzutreffen. Sie dachte eigentlich, dass sie frei wäre von ihrer Vergangenheit, aber das war sie nicht. „Ich würde mich gerne mit dir unterhalten, aber ich muss weiter arbeiten.“, versuchte sich die Dunkelhaarige herauszureden. Doch ihr neu entdeckter Bekannter ließ nicht locker. Lächelt drückte er ihr seine Visitenkarte in die Hand und meinte nur mit einem liebenswürdigen Lachen auf den Lippen, sie solle sich mal melden für einen Kaffee. Auch wenn sie jetzt zu sich sagen würde: Nein, du rufst ihn nicht an, wusste die junge Frau genau, dass sie es tun wird in den nächsten Tagen. Darum musterte sie auch nun die Visitenkarte gründlich und musste anerkennend feststellen, dass er seinen Traum vom Kommissar näher dran war, als je zuvor. -Tokyo, Südvorstadt- Sie wusste nicht was sie hierher getrieben hatte, aber was es auch war, es mochte die Rothaarige nicht. Denn sie stand nun direkt vor dem Haus ihrer Eltern. Schon wieder. Warum war sie auch stehen geblieben, als die Takeru auf dem Basketballplatz nahe vom Park in der Innenstadt gesehen hatte? Kurz schloss die Frau ihre grünen Augen um sich zu beruhigen und dann tief durchzuatmen. Dabei erinnerte sie sich an das Bild von Takeru. Er hatte sich in den letzten zwei Jahren stark verändert gehabt. Nicht nur seine Haare waren nun länger, sondern lockten sich auch, was seinem Gesicht mit den strahlenden blauen Augen nur noch engelsgleicher machte. Der kleine Junge vor so langer Zeit war nun ein junger Herr, welcher groß und stark und anscheinend auch sehr gebildet war, wenn man den Büchern neben seiner Tasche Glauben schenken durfte. Er ähnelte seinem großen Bruder in keinster Weise. Eigenartig empfand sie dies, weil die Rothaarige immer gemeint hatte, dass die beiden später wie Zwillinge aussehen würden. Falsch Gedacht. Sora öffnete ihre Lider wieder und befand sich immer noch vor ihrem Elternhaus. Auf Zehnspitzen schlich sie wie ein Verbrecher weg und lief Richtung Stadtzentrum. Langsam musste sich die junge Frau überlegen, wie sie vorgehen wollte. Wem wollte sie als erstes Entschuldigung sagen und wem überhaupt? Allen oder nur einzelnen. Sollte sie Bei Mimi, Taichi oder Yamato anfangen? Oder alle zusammen? Ihr wurde klar, dass sie Verbündete brauchte. Mehr als alles andere. Vielleicht Takeru. Er schien sie ja erkannt zu haben, weswegen der Blondschopf sie auch verfolgt hatte längere Zeit. Aber natürlich wäre es unverantwortungsvoll ihn damit hineinzuziehen. Er hatte eigene große Probleme. Doch das war jetzt egal. Sie musste wieder klar denken und sich einen Plan überlegen. Mit oder ohne Hilfe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)