Grüner Tee von VULGAR ================================================================================ Kapitel 1: Grüner Tee --------------------- So, dann gibt es aus meiner Feder nach Jahren auch Mal wieder etwas . Ich sitze im Moment im wundervollen Amerika fest und da tut es verdammt gut, mal wieder etwas in der deutschen Sprache zu verfassen. Ich hoffe es ist okay, das ich die FF erst so kurz vor knapp in deinen Wettbewerb einreiche ;-) Gazette gehört nicht mir, die Idee schon. Das hier beschriebene entspricht nicht der Wahrheit und hält sich nicht 100% an die wahrlich vorherrschende Fakten. Es gibt außerdem kein sinnloses rumgevögel! ______________________________________ Grüner Tee Das helle Licht der Scheinwerfer traf auf die verschwitzten Körper, Ruki riss seinen Arm in die Höhe, streckte der tobenden Menge seine Faust entgegen und ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Sie hatten es geschafft! Er spürte Reitas Arm an seinem Rücken, lehnte sich leicht gegen den größeren, während sein Grinsen noch breiter wurde, als er sah das auch Uruha und Aoi sich breit grinsende die Hand gaben. Sofort schnellte seine hervor, legte sie auf die Hände seiner Freunde und er konnte das zufriedene Glucksen ihres Bandleaders hinter sich vernehmen. Sie waren the Gazette, sie hatten erneut eine Tour beendet, Adrenalin und Glück strömte durch seinen Körper, sie waren so jung, so erfolgreich, ständig unterwegs. Sie lebten ihren Traum, er konnte es schmecken! Das pure Glück auf seiner Zunge, fast als wäre alles nur ein Traum, sein Traum! Aber nein, sie standen hier, er konnte den Schweiß an Reitas Körper riechen. Leicht verzog er die Nase, doch noch immer grinste er. Er konnte nicht aufhören, fühlte sich wie auf Drogen. Ihre Lives gaben ihm den Kick, gaben ihm die Kraft, und er wusste das es den anderen genauso ging. Ein lautes „Dankeschön“ wurde von ihm ins Mikro gebrüllt, Uruha hielt sich gespielt die Ohren zu und Kai gab seinen Drums einen letzten kräftigen Schlag, nachdem er zu ihnen zurück geeilt war. Er konnte einfach nicht von der Bühne gehen ohne ein letztes Mal die Becken klingen zu lassen, es war Tradition. Genauso, wie das aneinander klirren der Grüne Tee Dosen, nach jedem Auftritt. Ruki musste schmunzeln, erinnerte er sich doch noch genau, wie es war als Uruhas Mutter ihnen immer grünen Tee serviert hatte. „Wenn du deine Stimme noch in zehn Jahren verwenden willst, trinke grünen Tee!“ eine kleine stämmige Frau, die Arme filmreif in die Hüften gestemmt, sah ihn tadelnd an. Nun ja, im Vergleich zu ihm war sie dann doch nicht so klein, aber was zählte das schon? Er war nicht das Maß aller Dinge, also konnte er sie als klein bezeichnen! „Und ich erwarte, das du deinen Stimme noch in zehn Jahren verwenden kannst. Schließlich hängt die Zukunft meines Jungen an deiner Stimme, da kann er noch so gut Gitarre spielen, wenn du krächzt wie ein Papagei!“ Ruki biss sich auf die schwarzgeschminkten Lippen. Versuchte nicht pampig auf die Worte zu reagieren, es war die Mutter eines seiner besten Freunde und vor allem die Mutter seines Bandleaders. Grummelnd griff er nach dem Tee und würgte ihn hinunter. „Ich hasse grünen Tee!“ Ein leises Lachen ertönte hinter ihnen. Aoi griff nach einer der Dosen. „Lasst es uns gemeinsam runter würgen, wir sollten zusammen halten. Wir sind eine Band!“ Und meinem lautem „Kanpai!“ stieß er mit Ruki an, sah auch Uruha, Yume und Reita herausfordernd an, die schließlich mit verzogenem Gesicht nachgaben und nach einer Dose griffen. Uruhas Mutter lächelte nur und begann den Proberaum zu fegen. All das war schon so lange her. Kaum vorzustellen. So oft hatten sie gedacht die Welt würde um sie herum zusammen brechen, sie würden das alles nicht überstehen, ihre Freundschaft würde zerbrechen und sie müssten ihren Traum an den Nageln hängen. Der Austritt Yumes war nur eine leichte Krise gewesen – Kai hatte sie das wirklich leicht überstehen lassen und immerhin verstanden sie sich heute sogar wieder mit ihrem ehemaligen Drummer – , verglichen mit dem, was er beinahe zerstört hätte. “Ich fass es nicht!“ Reita sah ihn wütend an. Noch nie hatte Reita ihn so wütend angesehen. Sie hatten schon als Kinder miteinander gestritten, es war ein Teil ihrer Freunschaft, aber nun war Reita wirklich sauer auf ihn. Sauer, ohne einen Funken Schelm in den Augen. Einfach nur sauer, vielleicht auch ein bisschen enttäuscht, aber das konnte er nicht erkennen, schließlich vernebelte seine eigene Wut seinen Verstand. „Ach, du kannst es nicht fassen? Was soll ich sagen, mh? Mein angeblich ach-so-bester Freund meint doch mein Leben zerstören zu müssen!“ Er knurrte, streckte fordernd seine Hand noch vorne. „Geb es mir zurück! Sofort Reita, oder ich vergesse mich!“ Doch er bekam nicht das Blatt zurück, viel mehr traf ihn eine Faust im Gesicht, Reitas Faust. Ein erschrockenes Keuchen ertönte, nicht von ihm, nein, er hatte damit fast schon gerechnet. Das entsetzte Keuchen kam von Kai. Er hielt sich die Hände vor den Mund und starrte die beiden besten Freunde an. Uruha neben ihm hatte den Blick gesenkt und Aoi schien ähnlich sauer wie Reita. Ruki wischte sich nur einen leichten Blutrinnsal von den Lippen. „So sieht das also aus, mh. Du gönnst es mir einfach nicht, was? Ich meine, schön, dann verreck doch zusammen mit den Anderen arm, als irgendwelche Indieuntergrundmusiker. Du wirst mich nicht daran hindern studieren zu gehen!“ Er sprang zurück auf seine Füße, zeigt den Anderen provozierend den Mittelfinger. „Ich könnt mich alle mal! Ihr könnt mich so was von. In Tokyo finde ich eine Band, die besser ist als ihr! Fickt euch!“ Und laut viel die Tür des Proberaumes hinter ihm zu. Er starrte auf die Paletten des grünen Tees, die sich vor der Tür im kühlen Gang lagerten. Jetzt hatte er es versaut. Tränen tropften seine Wange hinab, eigentlich hatte er sie Fragen wollen, ob sie mit nach Tokyo kommen. Raus aus Kanagawa, in die Großstadt. Dann hätte er tagsüber Design studieren können und nachts mit ihnen weiter an der Karriere basteln können, aber nein. Reita gönnte es ihm scheinbar nicht. Leicht schauderte der Brünette, als er daran zurück dachte. Damals war das einzige Mal in seinem Leben, in dem er Reita länger als 14 Tage nicht gesehen hatte, erst dann war der jüngere vor ihm gestanden, mit einem komischen Band vor der Nase, einer Dose grünem Tee in der Hand und entschuldigend lächelnd. “Uruhas Mutter hat mir die Nase gebrochen und gemeint, ich solle meine Eifersucht auf eine Stadt im Zaum halten!“ verlegen grinste er, auf eine so süße Art und Weise, wie er es heute noch tat. Ruki verdrehte nur die Augen. „Tokyo hätte unsere Freundschaft sicherlich nicht zerstört, du Arsch. Ich will eine WG!“ „Mh, du willst sie und wir haben sie.“ Er hielt Ruki einen Zettel vor die Nase, der verdächtig nach Mietvertrag aussah. „Kai war letzte Woche mit Uruha in Tokyo. Sie haben alles geregelt, du hast nur 10 Minuten U-Bahn bis zur Universität und Aoi und Kai haben auch schon einen Job. Uruha und ich suchen noch, also... falls wir dir nicht zu schlecht sind, wir hätten dich gerne als Sänger.“ Ruki antwortete nicht, griff nur nach der Dose grünen Tee, die er leise öffnete. „Uruhas Mutter hat 'nen ganz schönen Schlag drauf, aber das Band steht dir!“ Seitdem hatte der Blonde es auch nicht mehr abgenommen. Als Mahnmal für den Streit damals und als Symbol dafür, das nichts stärker war als die Bande ihrer Freundschaft und die Energie und Musik ihrer Band. „Wollen wir noch was Essen gehen? Oder trinken? Die Tour ist ja vorbei und wir haben erst Mal drei Wochen Urlaub!“ Aoi grinste bei den Worten, konnte es aber nicht lassen, Uruha dabei durch die Nackenhaare zu streichen. Dieser wirkte davon wenig begeistert, schließlich versuchte er sich darauf zu konzentrieren, die Dellen seines Nagellackes auszubessern. Elendige Diva. Manchmal fragte er sich, warum er und Kai die einzig Normalen dieser Band waren. Wobei, normal war keiner von ihnen. Uruha rührte nur Diet-Coke an, mit normaler Cola konnte man ihn wortwörtlich durch halb Tokyo jagen und er achtete penibel auf perfekt manikürte Fingernägel. Aoi hatte einen unaufhaltsamen Drang, in Uruhas ebenso perfekt gefärbten Haaren zu spielen und außerdem aß er Sushi niemals mit zwei Stäbchen. Warum wusste niemand, aber er weigerte sich Sushi wie jeder normale Japaner zwischen zwei Stäbchen zu klemmen, nein, lieber spießte er es auf. Reita trug ein Band um die Nase. Das war komisch genug! Außerdem hatte er Angst vor übermäßigem Gemüsekonsum und grünen Spinnen. Er dachte über Kai nach, nun, vielleicht war dieser auch nicht ganz normal. Ein 24-Stunden-Lächeln, konnte nicht normal sein, oder? Genau wie dessen Drang jeden dritten Donnerstag im Monat nachts um halb zwei zu kochen. Gut, beschwert hatte sich darüber noch nie jemand, schließlich schmeckte es ausgesprochen gut und diese Nachtmahlzeiten waren jedes Mal lustig, aber normal war es sicherlich nicht! Und er selbst? Er hielt es mit diesem Chaotenhaufen aus, kaufte Uruha schon automatisch Diet-Coke wenn er im Getränkemarkt war und gab Aoi nur ein Stäbchen, wenn sie Sushi aßen, er schnippte grüne Spinnen von Blumen und putzte die Küche jeden dritten Donnerstag abends, damit Kai freie Bahn zum Kochen hatte. Außerdem bekrittzelte er ihren Bassisten mit Totenköpfen. “Reita gib mir deinen Arm!“ Er hielt auffordernd seine Hand in Richtung des Bassisten, dieser grummelte nur, tat aber wie von ihm verlangt. Ein breites Lächeln legte sich auf Ruki Lippen und er begann begeistert mit dem schwarzen Edding die ersten Linien zu ziehen. Es dauerte nicht lange, vielleicht zehn oder zwanzig Minuten, aber es reichte um einen riesigen Totenkopf auf Reitas Arm erscheinen zu lassen. Dieser murrte anerkennend. „Vielleicht hättest die Uni nicht abbrechen sollen. Als Designer wärst du bestimmt berühmter geworden, als als Musiker.“ Ruki knurrte. „Meinst du, ich zeichne besser als ich singe? Was hast du an meiner Stimme aus zusetzten, du Arsch? Ich trinke seit gut zehn Jahren jeden Tag literweise grünen Tee!“ Reita lachte leise. „Nein, du hast eine wundervolle Stimme, nur eine anstrengende Band in deinem Rücken, das ist alles was ich sage! Und du hast Recht, bei dem Konsum an grünem Tee, hast du die beste Stimme weit und breit! Zumindest wenn Uruhas Mutter Recht hat, was grünen Tee und Stimmen angeht.“ Er lachte leise und Ruki stimmte mit ein, legte seine Arme um Reitas Hals. „Ja, aber weißt du, die Band in meinem Rücken ist keine Last, sie ist es, die mich fliegen lässt!“ Ja, diese Chaoten waren seine Familie, seine Freunde. Zwar hatte sich in ihrem Leben schon so vieles verändert – die Formation der Band, die Nebenjobs, die Plattenverträge, Haarfarben und Stylings, Sound der Songs, Alter der Fans, Grad der Bekanntheit, Größe der Hallen – aber eins war immer gleich geblieben: ihre Freundschaft. Wobei auch diese sich leicht verändert hatte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sich vorbeugte und Reita einen Kuss auf die Lippen hauchte. Der Blonde sah verwirrt auf, hatte er doch gerade noch mit Aoi darüber diskutiert, welche Vorzüge das Trinken gehen hatte, als nur banal etwas zu essen. Dennoch dauerte es nur wenige Sekunden ehe er seine Hände in die Haare seines Freundes vergrub und er den Kuss erwiderte. Triumphierend schrie Aoi auf „Ha! Also gehen wir essen!“ Doch Reita reagierte nicht, genoss die vollen Lippen des Vocals. “Ruki?“ Der damals Rot-Schwarzhaarige blickte auf. Sah in die strahlend blauen Augen seines besten Freundes. „Kannst du dich noch daran erinnern, das du Mal gesagt hast, die Band lässt dich fliegen?“ Verwirrt nickte der Kleine, klar konnte er sich daran erinnern. „Weißt du, die Band lässt mich auch fliegen. Sie verleiht mir Flügel, aber da gibt es etwas...“ er stoppte, klang er doch gerade verboten kitschig und diese Worte wollten einfach nicht zu ihm passen, also fluchte er. „So eine verdammte Scheiße. Kann man so was nicht einfach auslassen?“ Ruki hob eine Augenbraun. „Reita, du verwirrst mich. Um genauer zu sein, du hast einen an der Waffel, ist dir das klar?“ Reita schnaufte nur. „Ja, Mister Oberschlau muss seinen Senf dazu geben und die Stimmung versauen.“ Nun war es an Ruki zu grinsen. „Die Stimmung zu versauen? Reita, du schaffst es nicht einmal mir 'Ich liebe dich' zu sagen, ohne dabei zu fluchen und mit Schimpfwörtern um dich zu schmeißen. Ich versaue da sicher nicht die Stimmung!“ „Ha, siehst du! Selbst das vermasselst du! Da will ich dir endlich – nach vermutlich zehn Jahren – sagen, dass ich dich liebe und du runierst es! In dem du es selbst sagst.“ Er sah den Anderen wütend an, musste dann aber schmunzeln. „Lass uns den Part überspringen und gleich knutschen. Ich will deine Lippen schon seit dem Kindergarten endlich küssen!“ Und ohne auf den Protest von Ruki einzugehen - „Du bist ein unromantisches, beschränktes Arschloch!“ - drückte er seine Lippen auf die des Anderen und er konnte den leichten Geschmack von Grünem Tee auf ihnen schmecken. ______________________________________ Oh ich bin durchaus zufrieden mit dieser Fanfiction. Sie schrieb sich fast von selbst. Ich liebe Uruhas Mutter und hasse grünen Tee. Ich werde Japaner nicht verstehen. btw Diet-Coke FTW! Ich liebe Amerika dafür ;-) *Diet-Coke beim Schreiben getrunken hat* Ich hoffe niemand ist enttäuscht, dass das Shonen-Ai nur so angedeutet ist. Es war mir wichtig, es einzubauen, aber gleichzeitig nicht die Story dominieren zu lassen. Schließlich soll es hauptsächlich um Freundschaft und Grünen Tee gehen x3 Rechtschreib- und Grammatikfehler tuen mir aufrichtig Leid. Ich freue mich über Kommentare, ob gut oder schlecht, ob sie mich loben oder kritisieren. Hosted by Animexx e.V. 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