Wettereinbruch
Draco fluchte leise.
Wieder war dem Wetter auf den Leim gegangen.
Den ganzen vormittag über war bestes Wetter, wie es eigentlich schon die ganze restliche Woche über war.
Er hatte sich dazu entschlossen sich irgendwo auf den Ländereien von Hogwarts ein hübsches Plätzchen zu suchen und seine Hausaufgaben für Verwandlung zu machen. Kaum war er fünf Minuten konzentriert dabei, fing es an zu gießen. Ein leichter Sommerregen vermieste ihm die Stimmung. Und dazu wurde er auch noch nass...
Es war nicht kalt, es war immerhin Hochsommer, aber trotzdem konnte man sich ja eine Sommergrippe einfangen. So stapfte er mies gelaunt zurück zum Schloss, doof nur das er sich einen Platz so weit Weg gesucht hatte. Er fluchte darüber, dass Hogwarts samt Ländereien so groß war.
Nichts ahnend ging er den ganzen Weg zurück, versuchte sich vor dem Regen mit der Decke, die er mitgenommen hatte, zu schützen. Er ließ seinen Blick über die Ländereien schweifen. Überall war es grün. Er mochte die Farbe, aber lieber in Maßen und nicht in Massen. Es wäre auch besser, wenn noch ein wenig Silber dabei gewesen wäre, aber das würde er hier wahrscheinlich vergebens suchen. Wieder wanderte sein Blick umher.
Er stockte, blieb stehen. Drehte seinen Kopf noch mal in die Richtung von eben. Etwas weiter weg vom Weg war etwas weißes im hohen Gras der Wiese. Er versuchte etwas genauer hinzusehen. Hatte es sich gerade bewegt?
Während er noch versuchte alleine durch Starren etwas genaueres herauszufinden, hörte er ein dumpfes Geräusch nahe seiner Füße. Er schaute hinab, seine Bücher waren auf den bereits schlammigen Boden gefallen. Wieder fluchte er. Dann bemerkte er etwas anderes in seinem Blickfeld. Das Hemd seiner Schuluniform. In Gedanken schalt er sich einen Idioten und blickte wieder zu dem weißem etwas auf der Wiese. Da lag ganz einfach ein Schüler in der Schuluniform, klar! Wenn er jetzt wieder genauer hinsah, erkannte er auch das Grau der Hose.
Nun bewegte sich der liegende Schüler, ganz deutlich, es sah aus, als würde er sich im Schlaf drehen. Draco zog die Stirn in Falten. Wer konnte bitte schön Schlafen, während es wie aus Kübeln goss?
Er beschloss das Schlafwunder näher zu inspizieren, er war eh schon nass, schlimmer konnte es nicht werden. So hebte er die schlammbespritzten Bücher auf und ging durch das hohe Gras auf den Schüler zu. Er blieb stehen als er erkannte, wer da vor ihm lag. Er würde bereuen, sich entschlossen zu haben nachzusehen, aber erst später. Jetzt sah er nur einen komplett durchnässten Harry Potter, der unbekümmert schlief und sich anscheint von nichts und niemanden wecken ließ.
Draco sah ihn sich genauer an, dazu kam er ja nicht oft, denn sie waren eben so oft nur zu zweit anzutreffen. Potter -das war er für ihn- war in den letzten Wochen noch gewachsen, so das er nun etwa genauso groß, wenn nicht sogar größer war als Draco. Er war groß geworden, aber kein Schrank, aber zierlich traf es auch nicht. Die Mädchen würden wohl einfach nur 'Heiß!' sagen, seufzten und dahin schmelzen. Seine Krawatte hatte er wohl gelöst, sie lag lose in seiner Hand. Die nassen Haare schmiegten sich an sein Gesicht und die Brille hatte er inzwischen nicht mehr. Sein Hautton war dunkler als früher. Es sah so aus als würde er täglich ein Sonnenbad nehmen. Aber das attraktivste an ihm, in diesem Moment, war das Hemd. Das weiße, durchnässte Hemd, unter dem sich der Oberkörper der Gryffindor abzeichnete. Es ließ feine Muskeln erkennen, sogar etwas von der gebräunten Haut schien durch.
Mit so einem Bild von dem Helden der Nation würde man locker Millionen von Galleonen verdienen. Draco wusste nicht wie lange er sich dieses Bild bereits ansah, aber sein Unterbewusstsein schien der Meinung zu sein es wäre lange genug gewesen. Es schien, als würde sein Unterbewusstsein seiner Hand befehlen eine gewisse Bewegung zu machen. Und eh sich Draco versah, landete die schlammigen Bücher auf dem schneeweißen Hemd Potters.
Wieder würde er am liebsten fluchen, denn dadurch wachte der Gryffindor auf. Und er sah einen steif da stehenden Slytherin, welcher versuchte sich mit einer Decke vor dem Regen zu schützen. Ein komischen Bild wie er fand, beäugte nach mal rasch, was ihn überhaupt getroffen hatte und verzog das Gesicht, dann wand er den Blick wieder auf Malfoy vor sich.
Was in Malfoys Kopf vorging hörte sich in etwa so an:
OhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGott ~...!
Denn nun hatte er freien Blick auf die grünen Augen Harrys. Wieso war ihm das bisher nicht aufgefallen. Sein Mund öffnete sich, schloss sich aber wieder schnell. Bis der Schwarzhaarige eines der versauten Bücher an einer Ecke anhob und nur ein einziges Wort sagte, während er dem Slytherin weiter wachsam anschaute: "Wieso?" Und das mit Nachdruck.
Draco schnitt eine Grimasse, es musste eine Erklärung her und zwar nicht die mit: 'Mein Unterbewusstsein hat das nach dir geworfen, weil ich den Blick nicht von dir wenden konnte...'
Dann viel ihm etwas anderes ein: "Es regnet. Wenn du hier noch weiter rumliegst holst du dir noch ne Erkältung oder!" schnappte er mit etwas Gift in der Stimme, mehr brachte er nicht zustande.
Harry seufzte. "Malfoy, seit wann interessiert dich meine Gesundheit?"
Draco stockte. Daran hatte er bis eben nicht gedacht, was war bloß in seinem Kopf los. Wieder fluchte er. Scharf nachdenkend und möglichst nicht in diese grünen Spiegel sehend ließ Draco seinen Blick wieder durch das Gelände ziehen. "Seit gerade eben..?", fragte er dann schwach, vielleicht eher an sich selbst aber Harry hatte es gehört. Dann setzte er noch etwas hinzu um sein handeln so egoistisch aussehen zu lassen, wie sonst auch: "Für diese Warnung könntest du mir dankbar sein, und -sagen wir mal- meine Hausaufgaben machen... Zum Beispiel die aus Verwandlung!?"
Ganz klar, das Ausrufezeichen hatte er deutlich mitschwingen lassen, nur dummerweise hatte sich ein Fragezeichen unerlaubt zutritt verschafft und sich hinten mit drangehängt. Potter starrte ihn an, mit großen Augen die Verblüffung zeigten und seinen Augenbrauen wanderten ungläubig Richtung Haaransatz.
Dann hob und senkte er die Schultern, ein Zeichen dafür das es ihn nicht weiter kümmern sollte. Er ließ das Buch wieder zu den anderen auf den Boden platschen und sah sich etwas um, erst das Gras um ihn herum, dann die Ländereien Hogwarts im Allgemeinen und dann den Himmel. Es regnete noch immer. Erst dann kam sein Blick wieder zum dem Blonden. Draco stand weiterhin vor ihm, während er selbst noch saß. Der Regen machte ihm nichts aus.
Irgendetwas fühlte sich für Harry komisch an. Er wusste, dieses Gefühl hatte er, wenn er beobachtet wurde, daher sah er auf und bemerkte das Malfoy ihn auch weiterhin anstarrte. Nur nun nicht mehr in die Augen, nein, er ließ seinen Blick über Harrys Körper wandern, über das Gesicht, die Lippen, das inzwischen transparente Hemd und wohl auch die Haut darunter... Es ging bis zu Harrys Schritt. Dann Hüstelte Harry höflich, ertappt lief der Slytherin Rot an und den Kopf zu einem äußerst interessanten Stein.
Harry mochte die Reaktion und lies ihn leicht grinsen. So ist das also. Er griff nach den schmuddeligen Büchern die noch immer neben ihm lagen und Stand auf. Durch diese Bewegungen kam er wieder in den Fokus von Draco. Der Slytherin war verwirrt von diesem Lächeln, dass die Mundwinkel Harrys zierten.
Die ganze Zeit über war die Decke um dem Blonden gewesen, wobei er nicht wirklich vor dem Regen schütze. Jetzt nahm Harry das Stück Stoff das Dracos linke Hand hielt ins seine. Dann drückte der Gryffindor Draco die Bücher entgegen die er auch an sich nahm. Weiterhin stellte sich Harry nun neben Draco, hackte sich mit seinem freiem Arm bei dem bücherhaltenden Dracos ein und ging los. Draco zerrte er mit...
Traumhaft
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