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Demon's wish

Wie das Böse auszog, das Gute zu besiegen
von

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Die größte Bedrohung

„Wir können das nicht weiter ignorieren! Diese Devil-Gang ist eine ernsthafte Bedrohung geworden. Und das nur, weil wir sie viel zu lange unterschätzt haben!“

„Also wirklich, das sind gerade mal zehn Menschen!“

„Es sind eben keine Menschen, das ist ja das Problem! Das ist eine Band aus lauter… lauter Kreaturen mit dämonischer Energie. Und der Anführer, dieser Red Star Raven, ist ein Dämon mit einer Seele, das sollte eigentlich völlig unmöglich sein! Nicht zu vergessen, ihr Zeichen, der Red Star! Wir haben ihn bis jetzt nur bei Miscin gesehen, als die Existenz dieser Organisation das letzte Mal gefährdet war.“

„Du willst damit doch nicht etwa andeuten, dass sie uns gefährlich werden könnten? Die Weltregierung beschützt die normalen Bürger seit mehreren tausend Jahren vor Dämonen und Devils; es ist unmöglich, uns zu besiegen.“

Beinahe unmöglich. Mit Devil´s Heart könnte man es vielleicht schaffen. Und das ist das einzige Ziel dieser Gang.“

„Es ist eine Legende, nichts weiter!“

„Das weiß niemand so genau. Aber falls es existiert, falls sie es finden, ist der Frieden dieser Welt gefährdet! Wir müssen das unbedingt verhindern! Red Star könnte zur größten Bedrohung für die Menschheit, wie wir sie kennen, werden!“

„Du übertreibst. Wenn du dir schon unbedingt Sorgen um diese Gang machen willst, überleg dir lieber, was sie mit diesem Gefangenen zu tun haben!“

„Du meinst Treasure Seeker?”

„Ja. Er trägt ihr Zeichen. Den Red Star.”

„Wirklich? Dabei hatte ich so gehofft, diesen Stern nach Devil Kings Tod nie wieder sehen zu müssen…“ Das Zeichen machte selbst jetzt noch nichts als Ärger. Diese Red Star-Gang könnte die schrecklichste Katastrophe verursachen, die es jemals gegeben hatte…
 


 

Es ist wie mit vielen Dingen. Wie mit einem Zweig, der in einem fremden Haus an das Fenster schlägt und dabei klingt, wie das Klopfen einer Person. Wie mit Schatten, die sich in der Nacht zu der Silhouette eines Monsters oder Einbrechers verziehen.

Auch Menschen können sehr viel weniger bedrohlich sein, wenn man sie näher kennen lernt. Allerdings muss man dann manchmal feststellen, dass sie allesamt verrückt sind.

Der vergebliche Versuch, normal zu sein

Der Weg war schon vor geraumer Zeit hinter ihm zwischen den Bäumen verschwunden. Und auch die hatte er hinter sich gelassen. Er war auf einer normalen Wiese zwischen all den Hügeln angelangt, in deren Mitte ein flacher, heller Stein lag, groß genug, um es sich darauf bequem zu machen.

„Hier ist es gut“, entschied er, setzte sich im Schneidersitz darauf und legte die Hände vor sich zusammen, als würde er beten.

Er verharrte lange in dieser Position, die Sonne wanderte am Himmel weiter und weiter, mehrere Stunden, bis es früher Nachmittag wurde. Der Junge hatte sich die ganze Zeit über nicht bewegt, man hätte meinen können, er würde schlafen. Aber er schlief nicht. Wieso hätte er das auch tun sollen? Er war mit Sicherheit der einzige, dem dieser Tag eine Gedenkfeier wert war. Auch wenn Feier etwas übertrieben klang, es war eher eine sehr lange Schweigeminute gewesen, für die er sich extra vom Rest der Welt zurückgezogen hatte. Denn dieser Tag hatte heute vor genau sieben Jahren eine besondere Bedeutung für ihn bekommen. An eben jenem Tag hatte er zwei der drei wichtigsten Personen in seinem Leben und auch sonst alles verloren. Der Tag, an dem er anders geworden war. Die Ereignisse von damals waren schlimm genug gewesen, um jährlich noch einmal daran zu denken. Mit einem tiefen Seufzer stand der Junge auf und ging los, zurück unter Menschen.

Am späten Nachmittag war selbst ein Dorf wie das, das er gefunden hatte, voll von ihnen. Voller normaler Menschen. Auf den ersten Blick unterschied er sich überhaupt nicht von ihnen, war genau so wie alle anderen auch – ein normaler Mensch eben. Aber nahm man sich die Zeit, ihn sich etwas genauer anzusehen, entdeckte man schnell ein paar Dinge, die so nicht hätten sein dürfen – kleine Unstimmigkeiten, die ihn zu etwas anderem als einem normalen Menschen machten. Das Gegenteil von normal – das war anders. Und genau das war der Junge: Anders. Er konnte nicht mehr normal sein. Nie wieder. Vielleicht war er es auch noch nie gewesen. Wer konnte das schon so genau wissen?

Er war etwa 14 oder 15 Jahre alt, in jedem Fall klein für sein Alter und wirkte etwas schmächtig. Er machte nicht den Eindruck, als könnte er sich in einer Prügelei zur Wehr setzen. So weit war er eigentlich noch wie andere Menschen auch, abgesehen davon vielleicht, dass es für jemanden wie ihn scheinbar zu gefährlich war, allein herumzuziehen.

Der Junge trug eine schwarze Hose, die fast bis zu den Knien hochgekrempelt war, und ein rotes Hemd, unten und an den Ärmeln mit einem gelben Flammenmuster, bei dem nur ein Knopf zugeknöpft war. Beides wirkte alt und abgetragen. Dazu kam ein staubiger, khakifarbener Rucksack, der so vollgestopft war, dass es den Eindruck machte, er würde gleich explodieren. Außerdem trug er ausgelatschte, braune Sandalen, die aussahen, als würden sie jeden Moment auseinanderfallen. Seine gesamte Ausrüstung hätte man wahrscheinlich für 500 Mell kaufen können, was in etwa dem Preis einer gewöhnlichen Zeitung entsprach. Er hatte sie allerdings nicht gekauft, sondern – wie alles, was er im Moment besaß, und auch alles, was er so aß, - gestohlen. Die einzige Ausnahme bildete das breite, schwarze Band mit dem roten Stern an seinem linken Handgelenk. Das war ein Geschenk gewesen, von der dritten wichtigen Person in seinem Leben.

Was ihn äußerlich von anderen Menschen unterschied, war eine helle, orangene Strähne, die mitten in dem chaotischen, nussbraunen Haarmeer leuchtete. Es sprach natürlich nichts gegen braune Haare – oder orangene, auch wenn sie selten waren. Es gab nur einfach keine Leute, die von Natur aus zweifarbige Haare hatten – zumindest keine normalen. Ein paar Adlige hätten sich natürlich den Spaß gönnen können, eine Strähne bunt zu färben, aber wenn der Junge das Geld hätte, sich die Haare zu färben, gäbe es keinen Grund für ihn, in derartig verschlissenen Sachen herumzulaufen. Aber seine Haare waren nun mal so, schon seit seiner Geburt; ebenso wie seine Augen.

Er hielt den Kopf extra leicht gesenkt, damit man sie nicht sehen konnte. Es hätte bestimmt einen Aufruhr verursacht, wenn jemand sie gesehen hätte und nicht spontan an farbige Kontaktlinsen dachte. Denn sie waren rot. Feuerrot. Und Menschen hatten keine roten Augen. Vielleicht hätte er deswegen schon vor diesem Tag vor sieben Jahren ahnen sollen, dass er nicht dazugehörte.

Er war anders als andere Menschen.

Denn er war kein Mensch.

Es hatte mal eine Zeit gegeben, in der er wirklich gedacht hatte, er wäre wie alle anderen, trotz der orangenen Strähne und der roten Augen. Dann waren diese Dinge passiert, die er eben so wenig erwartet hatte wie das, was er wirklich war. Vor genau sieben Jahren. Es war einfach ein unglücklicher Zufall gewesen. Wäre alles nur ein kleines bisschen anders abgelaufen, wären die Dinge nicht so, wie sie jetzt waren. Er hätte das Band mit dem roten Stern nicht. Er müsste seine roten Augen nicht verstecken. Und er würde nicht über die Inseln reisen, nur um etwas zu suchen, an dessen Existenz kaum noch jemand glaubte.

Aber es war nicht schlecht. Zugegeben – er war allein, musste sich verstecken, war ständig auf der Flucht und besaß nichts -, aber es war schon in Ordnung so. Es fühlte sich richtig an. Richtiger als das Leben, das er vorher geführt hatte, als er sich noch für einen Menschen hielt. Auch wenn sich das mit dem Reisen zunächst etwas schwieriger gestaltet hatte als angenommen.
 

Die Welt bestand aus Inseln, die frei über das Meer trieben. Weltkarten waren deshalb unmöglich, und wer von einem Wetterbericht sprach, machte sich öffentlich zum Gespött der Leute, denn auch das machte durch das freie Herumschwimmen der Inseln meistens das, was niemand erwartete. Die Inseln selbst waren der Größe nach durchnummeriert worden, von I1 bis zu IZ. Die letzte Insel – so etwas gab es nicht. Es wurden ständig neue entdeckt, und hin und wieder konnte es auch passieren, dass Teile von bereits vorhandenen Inseln abbrachen und sich selbstständig machten.
 

Schließlich hatte er es aber doch geschafft, als blinder Passagier auf einem Schiff, das einen der Momente, in denen sich zwei Inseln besonders nahe kamen, zur Überfahrt genutzt hatte. Anders war es nicht gegangen, denn er hatte… ein kleines Problemchen mit Wasser. Vorausgesetzt, man wollte es als Problem bezeichnen, wenn jemand bei jedem Regenschauer ohnmächtig wurde und bei Kontakt mit jeglicher Art von Flüssigkeit zusammenbrach. Aber immerhin – er hatte die letzten sieben Jahre überstanden, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu trinken. Hatte auch seine Vorteile, kein Mensch zu sein. War aber auch schon der einzige.
 

„Monster!“

Tsumes Schrei hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Er bekam fast Kopfweh davon. Das konnte aber auch an der Flut von Erinnerungen liegen, die er mit diesem Tag verband. Obwohl es ja eigentlich eine Nacht gewesen war…

Seltsame Dinge, die niemand für möglich gehalten hätte und die vielleicht besser niemals geschehen wären.
 

Blut.

Ein Schrei. Licht, vielleicht ein Blitz.

Verrat.

Opfer.
 

Das war seine Vergangenheit.

Dämlicher Kerl. Hatte ihm das Band mit dem Red Star geschenkt und war dann einfach gestorben.

Sterben war einfach. Für andere sterben sogar noch einfacher. Und dann hatte er sich wahrscheinlich auch noch für einen Helden gehalten. Und keinen Gedanken an ihn verschwendet. Wie er sich fühlte. Was aus ihm werden sollte, wenn er einfach aufgab und sich umbringen ließ. Dämlicher Kerl.

Und sein Leben hatte weitergehen müssen, weil er so dumm gewesen war, es ihm zu versprechen. Seine Geschichte ging weiter.

Seine Geschichte – das war etwas Seltsames.

Wo begann eine Geschichte? Auf der ersten Seite, hätten manche jetzt vielleicht gesagt. Aber das taten sie nicht. Geschichten begannen nie auf der ersten Seite. Die Erinnerung der Charaktere, ja, schon ihre bloße Existenz – es setzte voraus, das schon vorher etwas geschehen war. Und deshalb konnten Geschichten ganz einfach nicht mit der ersten Seite, dem ersten Wort beginnen.

Aber wo hatte seine Geschichte begonnen? Bestimmt nicht heute, bestimmt nicht hier. Bestimmt nicht jetzt. Vielleicht hatte sie mit seiner Geburt begonnen. Vielleicht mit dem Tag vor sieben Jahren. Vielleicht, als dieser dämliche Kerl sein Leben weggeworfen und ihm den Red Star geschenkt hatte. Vielleicht hatte sie auch noch gar nicht begonnen, sondern würde das erst tun, wenn er seine Gang gründete. Oder…

Vielleicht begann seine Geschichte ja auch mit der Legende von Devil´s Heart
 

Es hieß „Die Legende von Devil´s Heart“, ganz einfach darum, weil alle diese Erzählung, die schon seit Menschengedenken existierte, so nannten. Der korrekte, wissenschaftliche Fachbegriff dafür wäre aber wahrscheinlich ,Sage´. Was eine Sage von einem Märchen unterschied, war, dass sich zwischen all den erfundenen Gestalten und Begebenheiten immer ein Fünkchen Wahrheit versteckte – etwas, das wirklich so geschehen war, zwischen all dem erzählerischen Unsinn. Das schwierige war nur, dass man Jahrhunderte oder vielleicht sogar Jahrtausende später nicht mehr sagen konnte, was das Erfundene und was das Reale war, weshalb es oft kompliziert war, zwischen Historik, Sage und Märchen zu unterscheiden. Aber bei der Legende von Devil´s Heart war der Fall eindeutig.

„Zu Anbeginn der Zeit, als die Welt gerade anfing, zu existieren, bevölkerte Gott die Erde mit den Menschen und hielt gütig seine schützende Hand über sie, weshalb sie ihm dankten und ihn verehrten. Neidisch auf die Dankbarkeit, die Gott für seine Güte und Gerechtigkeit erhielt, sandte der boshafte Teufel ohne jeden Grund seine grausamen und abscheulichen Diener, die Dämonen, auf die Erde, wo sie mordeten, plünderten und Gottes wunderbares Werk mit ihrer Unreinheit beschmutzten. In tiefste Verzweiflung gestürzt flehten die Menschen Gott um Beistand an; der Allmächtige erbarmte sich und erschuf aus jedem der fünf Elemente weitere, menschenähnliche Lebewesen, die, mit seiner heiligen Kraft ausgestattet, dazu auserkoren waren, den Menschen zu helfen: Die Engel, die aus der Luft kamen, um die Menschen an sichere Orte zu leiten; die Riesen, die mit unglaublicher, körperlicher Stärke und Waffen aus Metall alles Böse zurückschlugen; die Meermenschen, die mit Wasser das Leben an sich erhielten und alles reinigen konnten; die Zwerge, die aus Stein alles erschaffen konnten, was zum Schutz benötigt wurde; und die Elfen, die mit Feuer im herzen alles Unrecht auslöschten.

Erbost durch Gottes Gnade startete der Teufel, der nicht zum Aufgeben bereit war, einen weiteren verabscheuungswürdigen Versuch, Gottes Schöpfungen zu vernichten und zu unterjochen. Aus den finstersten Tiefen der Hölle rief er die dunkelsten Kräfte, die niemand jemals hätte gebrauchen dürfen, und griff die Menschen damit an, wohlwissend, dass Gott all seine heilige Kraft brauchen würde, um sie vor der abscheulichen Finsternis zu bewahren. Gott legte, obwohl er von dieser hinterhältigen Falle seines Feindes wusste, schützend seine Hand über alle seine Völker und wehrte die Flüche des Teufels ab, wobei er seine gesamte Kraft verbrauchte.

Doch als der Teufel seinen unverdienten Sieg bejubeln wollte und unvorsichtig wurde, schaffte Gott es, beseelt von dem ehrenhaften Wunsch, seine Schützlinge zu retten, einen heiligen Schutzwall um die Erde zu legen. Der Teufel, der dies nicht erwartet hatte, wurde von dem hellen Licht des Walls gereinigt, so dass er niemals wieder seine Untaten würde begehen können. Doch anstatt seine Niederlage einzusehen und zu akzeptieren, sprach er während seiner letzten Atemzüge noch den dunkelsten aller verbotenen Flüche aus: Eines von Gottes Völkern sollte immer voller Missgunst den anderen gegenüber sein und sein rachsüchtiges Werk fortführen, und seine Diener, die Dämonen, sollten die Kinder der Menschen befallen wie eine Krankheit, um weiterhin unschuldige Leben auszulöschen.

Gott aber konnte auch diesen boshaften Plan durchkreuzen; er bestimmte, dass jedes Volk für sich leben sollte, um keine Gefahr für die anderen darzustellen, und gab den Menschen die Gabe der Einsicht, damit sie erkennen konnten, welche von ihnen in Wahrheit Dämonen waren, und so viel Reinheit, dass einige von ihnen besondere heilige Kräfte erhielten, mit denen sie die anderen beschützen konnten. Dann musste er die Erde sich selbst überlassen und sich in weit entfernte Sphären zurückziehen, um die Kraft, die er im Kampf gegen den Teufel verloren hatte, zurückzuerlangen.

In seiner Erschöpfung bemerkte er nicht, dass die Seele des Teufels, durch und durch beschmutzt von seinen finsteren Gefühlen und den verbotenen Flüchen, im heiligen Wall nicht geläutert wurde und verschwand, sondern auf die Erde fiel, wo sie unentdeckt weiterexistierte. Die Menschen nannten dieses finsterste Stück der Materie Devil´s Heart, und alle Dämonen suchten nach seiner bösen Macht.“

Das war die Zivilisten-Version der Sage. Während der Anfang ganz offensichtlich nur erzählerische Ausschmückung war, so gab es doch Dämonen auf der Welt, die fast alle auf der Suche nach Devil´s Heart waren. Es gab viele verschiedene Vorstellungen davon, was dem Finder widerfahren würde; Weltherrschaft, die einzig wahre Freiheit, unbegrenzte Macht, ewiges Leben, die Rückkehr des Teufels – eine Idee war verrückter und surrealer als die andere. Irgendwann waren es dann nicht mehr nur Dämonen gewesen, die es finden wollten, sondern auch andere Kriminelle; inzwischen nannte man alle Verbrecher Devils. Sie schlossen sich zu teilweise gigantischen Organisationen zusammen, die man allgemein als Gangs bezeichnete.

Auf der anderen Seite gab es die Angels, die Gesetzeshüter, die unter dem Kommando von Six World standen. Dabei handelte es sich um eine Art Weltregierung, die vorrangig die sechs größten Inseln kontrollierte, von denen sie auch diesen Namen erhalten hatte. Die oberste Leitung war ein Mysterium, bei dem einige von einem Zusammenschluss aller Generäle, andere von sonstigen Personen und manche sogar von Gott selbst sprachen. Auch bei den Angels gab es Leute mit besonderen Fähigkeiten; manche Kritiker behaupteten steif und fest, dass es sich bei ihnen nur um Dämonen im Dienste der Gerechtigkeit handelte, aber in der Regel wurden sie ,Heilige´ genannt. Die drei berühmtesten von ihnen stützten das ganze System von Six World – die Shakai. Jeder von ihnen konnte ein Element kontrollieren und war für zwei der großen Inseln zuständig. Außerdem gab es Gerüchte, dass sie unsterblich waren, denn jeder von ihnen war vor bereits über hundert Jahren bekannt geworden.
 

Angels und Devils – vielleicht wollte das Schicksal ja, dass sie den Kampf von Gott und dem Teufel auf ewig weiterführten. Es waren zwei von Grund auf verschiedene Seiten, die sich niemals würden vereinen können; man konnte nur auf einer sein.

Und der Junge wusste, auf welcher er stand; seine Entscheidung war vor auf den Tag genau sieben Jahren gefallen.

Er seufzte wieder. Er sollte mit diesen trübsinnigen Gedanken aufhören, bevor er noch suizidgefährdet wurde. Am besten erst mal etwas essen, das half immer.
 

Im nächstbesten Lokal bestellte er gleich mal die halbe Karte; er hatte zwar den ganzen Tag noch nichts gegessen und es wurde langsam schon Abend, aber er wollte nicht zu sehr auffallen – er war erst gestern nur knapp einem wütenden Mob entkommen. Was musste man auch immer gleich gejagt werden, nur weil man kein Mensch war? Dämliche Normalos. Dann musste er jetzt eben mit gerade mal 137 Gerichten auskommen, er konnte ja morgen doppelt so viel essen, bevor er wieder zum Staatsfeind erklärt wurde und auf Nimmerwiedersehen verschwinden musste.

Die paar Restchen, die sie ihm in diesem Laden doch tatsächlich als 137 Gerichte andrehen wollten, waren schnell verschlungen, auch wenn er sich danach noch hungriger fühlte als vorher. Danach verschwand er äußerst stilvoll durch ein offen stehendes Fenster und einige Seitengassen. Als er das wütende Geschrei des Wirtes hörte, schloss er darauf, dass seine Abwesenheit bemerkt worden war, und lief etwas schneller. In sicherer Entfernung trat er auf eine der breiteren Straßen und… machte einen großen Schritt zurück zwischen die Häuser, weil er ein kleines Stück rechts von sich einen Trupp Angels, sah, der leicht an der Uniform zu erkennen war: Dunkelblaue Hose, ein weißes T-Shirt, eine ebenfalls weiße Mütze und die dunkelbraune Weste, auf deren Rücken das Zeichen des Shakai zu sehen war, dem die Insel unterstand.

Hier, auf I5, und auch auf I6 waren es Flügel, das Symbol des dritten Shakai Tsubasa, der die Luft kontrollierte.

I3 und I4 unterstanden Jishin, dem zweiten Shakai, der die Erde beherrschte und mit Zweigen gekennzeichnet wurde.

I1 und I2 waren durch das Flossen-Symbol bekannt, regiert vom ersten Shakai Suiryu, den manche als das Wasser selbst bezeichneten.

Angeblich hatte es vor über 200 Jahren auch mal jemanden gegeben, der das Metall kontrollieren konnte, aber er war an etwas gestorben, das sich niemand erklären konnte, weshalb die meisten bezweifelten, dass er überhaupt jemals gelebt hatte.
 

In der Mitte der Gruppe stand ein junges Mädchen, etwa 14 Jahre alt, das ebenfalls die Uniform trug und so laut mit den anderen stritt, dass der Junge auch in einiger Entfernung und sicher in der aufziehenden Dunkelheit zwischen den Häusern verborgen, noch jedes Wort mitbekam. Es ging anscheinend darum, dass das Mädchen der Meinung war, die Uniform werde „ihrem makellosen und anbetungswürdigen Aussehen“ nicht gerecht, während die anderen sie davon zu überzeugen versuchten, dass „nur unsere Meinung allein wahrscheinlich nicht ausschlaggebend für eine Änderung sein wird, Sarah-sama.“ Sarah-sama… Also musste das Mädchen wohl die Anführerin des Trupps sein. Sie hatte rotviolette, gelockte Haare, etwas länger als schulterlang, und ihre Augen waren so hellblau, dass sie schon fast weiß wirkten. Gut, er war nicht der Typ, der andere nach ihrem Äußeren bewertete – schließlich sah er selbst auch recht klein und ungefährlich aus -, aber irgendwie schien auch an Sarahs Charakter nichts zu sein, das eine solche Stellung erklären würde. Sie wirkte ganz einfach durch und durch harmlos. Niemand, vor dem er sich in Acht nehmen müsste.

Allerdings war die Sonne inzwischen fast vollständig verschwunden, und wenn er bei Nacht herumlief, würde er schon wieder auffallen. Es war höchste Zeit, dass er von hier wegkam.

Schnell trat er aus der Gasse und lief in die Richtung, die ihn am schnellsten von der Gruppe wegbrachte, nämlich die entgegengesetzte, in der Hoffnung, dass sie ihm keine Aufmerksamkeit schenken würden.

„Wer bist du?“, hörte er plötzlich hinter sich eine fordernde Stimme, die wahrscheinlich Sarah gehörte, und blieb stehen, überlegend. Er könnte einfach weitergehen, weglaufen und leben wie bisher, unbekannt und ohne größere Probleme.

Oder er könnte antworten.

Er könnte die Wahrheit sagen. Aber das würde ihm nichts außer Schwierigkeiten und Gefahr bringen.
 

Wann begann eine Geschichte?

Wann begann seine Geschichte?

Er drehte sich zu der Gruppe um. Seine Augen leuchteten genau so blutrot wie der letzte Streifen der untergehenden Sonne hinter ihm.

„Ich bin ein Devil.“

Seine Geschichte begann in dem Moment, in dem er sich entschied, sie beginnen zu lassen. Jetzt. Und sie würde erst enden, wenn er starb.

„Was zum…?!“, entfuhr es Sarah, als sie die ungewöhnliche Augenfarbe bemerkte und seine Antwort hörte. „Du hast wirklich den Nerv, das einfach so zuzugeben?! Und was sind das für Augen?“

„Das sind meine Augen.“

„Du… du… Ich nehm´ dich fest!“, keifte se wütend, fummelte irgendwo aus den Untiefen ihrer Weste eine Pistole hervor und richtete sie auf den Jungen, während die anderen Angels hinter ihr in Position gingen. „Los, ergib dich!“

„Nein, keine Lust.“ Er hatte Recht gehabt, Sarah war wirklich eine absolute Amateurin. Es war irgendwie lustig, dass sie die Situation so ernst nahm und er nicht mal vorsichtig sein musste. Er konnte ein lautes Lachen nur mit Mühe unterdrücken, musste aber trotzdem grinsen.

Sarahs Gesichtszüge entgleisten langsam vor Wut, sie brachte kein Wort heraus und nestelte so nervös an ihrer Pistole herum, dass es wohl nur noch eine Frage der Zeit war, bis diese in den Dreck fiel. Darum konnte man auch nicht genau sagen, ob es Absicht oder Zufall war, als sie tatsächlich abdrückte.

Aber sie drückte ab.

Es knallte.

Die Kugel flog auf den Jungen zu.

Durchbohrte ihn.

Trat auf der anderen Seite, ein kleines Stück über seinem Rucksack wieder aus und riss ein Loch in sein Hemd. Ein kleines, rundes Loch.

Genau wie das, das sich jetzt in seiner Brust befand, gut zu sehen weil das Hemd nicht richtig zugeknöpft war.
 

Menschen starben an so etwas.

Dämonen starben an so etwas.

Jeder starb an so etwas.

Aber der Junge lebte.

An den Rändern des Lochs glühte seine Haut. Flammen loderten auf, leckten gierig darüber, schlossen es mit einem Zischen und erloschen wieder. Die Wunde war verschwunden – nur dem kaputten Hemd war der Schuss noch anzusehen.

Wortlos drehte der Junge sich um.

„Das… kann nicht sein… Unmöglich… Ein… Ein Dämon?!“, japste Sarah schockiert.

Sie wusste, was es hieß, und er wusste auch, was es hieß. Schon seit sieben Jahren. Dämonen gab es so oft wie das, woran sich ihre Kräfte orientierten. Es konnte hunderte von Hundedämonen geben, tausende Blumendämonen, Millionen Insektendämonen; aber Elementdämonen waren absolut einzigartig.

Er war ein Feuerdämon.

Der Feuerdämon.

Es würde niemals einen anderen geben.

Die Sonne verschwand endgültig am Horizont und tauchte alles augenblicklich in Dunkelheit. Der Junge ging weiter. Keiner der Angels wagte es noch, ihn aufzuhalten. Er konnte nicht noch einmal stehen bleiben. Seine Geschichte hatte jetzt begonnen.

Aber so leicht würde Raven nicht sterben.
 

Der mysteriöse Engel mit den schwarzen Flügeln, der die Erlösung aus der Dunkelheit bringt…
 


 

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So~, also ist das erste Kapitel doch mal fertig geworden^,^

Der letzte Satz hat nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun, aber ich hab ihn mal da hingeschrieben. Raven ist schließlich das englische Wort für Rabe, da kann man so schön poetisch werden... xD

Dass man nur allgemeine Informaionen bekommt, den Namen erst am Schluss erfährt und alles andere irgendwie mysteriös verschlüsselt ist, ist volle Absicht, keine Verpeiltheit!

Die Sage in der Mitte hasse ich persönlich, aber sie muss leider so schrecklich subjektiv sein, da kann ich nichts dran ändern...

Und das mit den fünf Elementen hat schon seine Richtigkeit, es gibt schließlich auch Kulturen, wo Metall ein eigenständiges Element ist. In dieser Fanfic hat es sogar einen tieferen Sinn, dass man manchmal von vier und manchmal von fünf spricht...

Und wer Fragen hat: FRAG!!! Ich freu mir einen ab, wenn ich Fragen beantworten kann (und ich freu mich sogar noch mehr, wenn ich sie absichtlich unbeantwortet lassen kann xD)! So hab ich immerhin das Gefühl, das ihr das hier auch lest. Sobald jemand etwas wissen will, richte ich bei den Charakterbeschreibungen einen Frage-Antwort-Bereich ein.

Okay, das war dann alles... glaub ich xD

LG, Kazumi, die alle zu Tode knuddelt, die DW bis hierhin gelesen haben ^,^

Tote leben nicht

Raven schlug die Augen auf und sah in den Himmel. Obwohl es bereits später Vormittag war, wurde er erst jetzt richtig wach. Das lag daran, dass er durch den Morgentau mal wieder ohnmächtig geworden war. Das Leben konnte schon scheiße sein.

Hätte er gestern Abend nicht Sarah getroffen und ihr gesagt, dass er ein Devil war, hätte er die Nacht in einem Gasthaus verbracht, sich das kleine Problem mit dem Tau erspart und inzwischen auch endlich mal wieder satt gegessen. Stattdessen würde er jetzt vielleicht bald einen Shakai am Hals haben, und dann war er in jedem Fall bald tot. Es war wirklich dumm gewesen, ehrlich zu sein. Schlechte Idee. Böser Raven. Sechs, setzen.

Und jetzt hatte er wegen des Taus auch noch Kopfschmerzen. Na super. So toll es auch klingen mochte, der Feuerdämon zu sein, es war wirklich lästig. Leider konnte man sich ja nicht aussuchen, was man war.
 

Die Menge an dämonischer oder spiritueller Energie, die jemand besaß, stand von seiner Geburt an fest. Die Kritiker, deren Ansicht nach Dämonen und Heilige das gleiche waren, waren auch der Meinung, dass kein Unterschied zwischen diesen beiden Energien bestand, aber bis jetzt hatte das noch niemand beweisen können.

Wie auch immer, geriet jemand mit besonders viel Energie in eine extrem gefährliche Situation, brach die Energie heraus, nahm eine bestimmte Form an – wie zum Beispiel Feuer – und aus dem Menschen wurde ein Dämon oder ein Heiliger. Bei manchen, die nicht ganz so viel dämonische Energie hatten, reichte es nur zum Halbdämon, auch wenn niemand den Unterschied zwischen Dämonen und Halbdämonen so genau kannte.

Und dann gab es da noch die Seelen. Man wusste kaum etwas über sie, nur, dass sie die Manifestation der spirituellen Energie außerhalb des Körpers waren. Leute mit Seelen waren also das genaue Gegenteil von Dämonen und Heiligen. Die einen hatten ihre Kräfte in, die anderen neben sich. Und darum war es auch absolut unmöglich, dass ein Dämon eine Seele haben konnte – man konnte sie zu Recht als seelenlose Wesen bezeichnen.
 

Komplizierte Angelegenheit – und er hatte natürlich mal wieder die Arschkarte gezogen. Eine Fähigkeit, die einen bei Kontakt mit Flüssigkeit ohnmächtig werden ließ – und es gab wirklich eine Menge Flüssigkeit auf der Welt.

Raven seufzte, rieb sich den Kopf und stand auf. Mit dem Rucksack im Schlepptau ging er los in Richtung Straße. Im Gras daneben zu schlafen war einfach viel bequemer als direkt auf dem harten Stein. Er hörte andere Leute aus der Richtung des Dorfes, in dem er gestern gewesen war, kommen und blieb zwischen den Bäumen stehen. Nach der Aktion vom Vorabend war es wahrscheinlich besser, wenn er sich in diesem Gebiet in nächster Zeit nicht mehr blicken ließ.

Es waren zwei Wanderer, die kamen und sich angeregt unterhielten. Trotzdem entdeckte einer von ihnen Raven zwischen den Bäumen, starrte ihn an und begann, dem anderen etwas zuzuflüstern. Raven verstand kaum, was die beiden da über ihn redeten, aber das wenige reichte aus, um ihm das Blut in den Adern gefrieren zu lassen.

„Hey, dieser Kerl da… sieht der nicht total wie dieser Schatzsucher aus Kairume aus?“

Ein Satz. Nur ein Satz. Aber trotzdem war sein Inhalt verstörend.

Schatzsucher. Sah aus wie er.

Das konnte nicht sein. Es konnte einfach nicht. Es war unmöglich.

Raven kannte jemanden, der ihm ähnlich sah. Sehr ähnlich sogar. Dachte man sich die orangene Strähne weg und stellte sich statt der roten Augen braune vor, hätten sie ein und dieselbe Person sein können. Man hatte sie früher immer so leicht verwechselt. Dieselbe Größe. Dieselbe Haarfarbe. Dieselbe Frisur. Dasselbe Alter. Raven war nur vier Tage älter gewesen, und seine Haare hatten immer etwas nach links gestanden, wie sie es jetzt noch taten; die des anderen nach rechts. Am liebsten hatten sie Schatzsuche gespielt.

Beste Freunde.

Boro.

Die Beschreibung passte einfach perfekt auf ihn. Aber er konnte es nicht sein. Es ging einfach nicht. Denn Boro war vor sieben Jahren und einem Tag gestorben.
 

Blut – der erste Teil seiner Vergangenheit.
 

Es war wie ein Auftakt für den Rest jener grausamen Nacht gewesen.

Und jetzt gaben diese beiden Typen, die Boro noch nie begegnet waren, einfach so eine perfekte Beschreibung zu ihm ab, obwohl er doch längst tot war. Und er war tot. Da war Raven sich sicher.

Zumindest war er sich sicher gewesen. Doch jetzt krochen kleine, lästige Hoffnungen in seine Gedanken und ließen ihn an dieser Wahrheit zweifeln, nur, um später dann doch wieder grausam zerschlagen zu werden und einen noch schlimmeren Schmerz als zuvor zu hinterlassen. Trotzdem wurde er sie einfach nicht los.

„Oi.“ Die beiden Wanderer, die gerade an ihm hatten vorbeigehen wollen, blieben stehen und sahen ihn an. „Wo liegt… Kairume?“

Er hatte die Frage leise und ruhig gestellt. Trotzdem starrten die beiden ihn leicht erschrocken an. Rote Augen. Würde ihn das denn ewig verfolgen?

„E-Etwa fünf Tage nordwestlich von hier, wenn man schnell läuft“, stammelte der eine nervös. Und schaute ihn an. Schaute seine Augen an.

„Verstehe. Danke.“ Raven drehte sich um und ging weg. Wenn auf den kleinen Kompass in seinem Rucksack Verlass war, war er bis jetzt nach Norden gegangen. Er musste weiter nach Westen. Schließlich hatte er jetzt ein Ziel. Zum ersten mal seit Langem. Auch wenn es nur vergebliche Hoffnungen waren. Auch wenn Boro tot war. Er musste es einfach herausfinden. Nachsehen, ob es wirklich nur ein dummer Zufall war, dass dieser Schatzsucher ihm ähnlich sehen sollte. Es gab jetzt Wichtigeres zu tun, als Wanderern mit seiner ungewöhnlichen Augenfarbe Angst zu machen.
 

Der Kerl in der Herberge hatte gesagt, dass es in diesem Landstrich vor Kairume schon länger nicht mehr geregnet hatte. „Länger nicht mehr geregnet“ war etwas harmlos formuliert. Es war eine Wüste. Eine gottverdammte, furztrockene und extrem nahrungsarme Wüste. Und das schon seit über zwanzig Jahren! Länger nicht mehr geregnet. Haha. Toller Witz.

Immerhin hatten Ravens Fähigkeiten nun endlich mal etwas Gutes. Die Hitze am Tag machte ihm nichts aus. Die Kälte in der Nacht genauso wenig. Und der Wassermangel war das Beste, was ihm je passiert war. Trotzdem pisste es ihn gewaltig an, nun schon seit zwei Tagen nur Sand zu sehen. Wohin man auch blickte – überall nichts als eintöniger, langweiliger, sandiger Sand. Einfach schrecklich!

Der einzige Trost war die Wüstenstadt Sunahoushi, die langsam in seinem Blickfeld auftauchte und noch viel langsamer näher kam. Auch davon hatte der Kerl in der Herberge gesprochen. Um genau zu sein, hatte er drei Dinge erwähnt, als Raven ihn nach dem schnellsten Weg nach Kairume gefragt hatte: das Ausbleiben des Regens, das zu dieser Wüste geführt hatte; dass man, wenn man keinen großen Umweg machte, früher oder später in Sunahoushi landete; und dann noch, dass man dort gut aufpassen solle, nicht dem Wüstengeist zu begegnen. Angeblich trieb er in dieser Wüste sein Unwesen und schlitzte hin und wieder einen Wanderer auf, den man dann ein paar Tage später tot im Sand fand. Von Sunahoushi, das von einem heiligen Tempel beschützt wurde, hielt der Geist sich aber fern. Das ganze klang ziemlich mysteriös und undurchsichtig, und eigentlich war es Raven auch egal, ob es hier nun einen bösen Geist gab – schließlich war er für die meisten Menschen selbst auch nicht anderes. Blöde rote Augen.
 

Noch zwei Tage. Raven blinzelte in die langsam aufgehende Sonne. Dann würde er es endlich wissen. Stöhnend stand er auf und klopfte sich den Sand aus den Kleidern. Wissen, ob Boro nicht vielleicht doch noch lebte. Er ging los, quer durch die Straßen von Sunahoushi. Auch wenn es nur vergebliche Hoffnungen waren.

Sunahoushi trug seinen Namen zu Recht – die Wüstenstadt, der Stern im Sand. Auch wenn alle sich gegen die Hitze mit langen, weißen Tüchern verschleierten, wimmelte es auf der breiten Hauptstraße, die quer durch die Stadt führte, nur so von Menschen. Käufer und Händler, die sich scharenweise zwischen den dicht aneinander stehenden Geschäften, Ständen und Läden drängten, nahmen die gesamte Stadt ein. Lärm schwappte über die kleinen, hellen Häuser in die staubigen Nebengassen, die neben der überfüllten Hauptstraße wie ausgestorben wirkten. Es war ein krasser Kontrast; genau wie zwischen den vermummten, laut rufenden Gestalten und dem stillen Jungen, der so locker wie eh und je über den staubigen Boden lief und versuchte, sich nichts von seiner inneren Anspannung anmerken zu lassen.

Er zwängte sich so schnell wie möglich durch die engen Wege zwischen den Häusern, total auf sich selbst fixiert, bis er plötzlich gegen etwas stieß. Etwas überrascht machte Raven einen Schritt zurück und musterte den unerwarteten Widerstand, der ihn in Form eines etwa mittelalten Mannes in einem Tempelgewand zornig anstarrte.

„Pass gefälligst auf, Hosenscheißer!“ Der Widerstand schien keine besonders gute Laune zu haben. Raven senkte den Kopf, ließ die Unheil bringenden Augen hinter herabhängenden Haarsträhnen verschwinden und ging wortlos an dem Mann vorbei. Er hatte keine Zeit, sich mit diesem Kerl zu streiten. Klein und unauffällig tauchte er in dem Meer von Menschen auf der Hauptstraße unter, bis der nun wüst schimpfende Mann ihn aus den Augen verloren hatte und er sich wieder in eine der Seitengassen davonstehlen konnte.

Etwas erleichtert atmete Raven aus – und sah die nächste Person in Tempelkluft vor sich stehen. Was war das hier? Die „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigung?

„Bitte entschuldigt, mein Herr, dass Bruder Yokaeshi sich so unangemessen geäußert hat.“ Aha, der schlecht gelaunte Widerstand hieß also Bruder Yokaeshi. Wie überaus uninteressant.

„Nicht schlimm.“ Er hatte schon viel „unangemessenere Äußerungen“ zu hören bekommen. Eilig versuchte Raven, sich an dem Tempeldiener vorbeizudrängen, wurde aber am Arm zurückgehalten.

„Ich würde Euch gerne irgendwie entschädigen, mein Herr. Um das Ansehen unseres Tempels zu wahren.“ Nett, aber momentan etwas ungünstig. Und was sollte überhaupt dieses „mein Herr“? Der Mann war bestimmt zehn Jahre älter als Raven.

„Das ist… wirklich nicht nötig.“

„Aber bitte, ich muss darauf bestehen!“

Raven seufzte und sah den Mann an. Augen, tut euer Werk, lasst den Kerl schreiend weglaufen.

„D-Das sind aber äußerst ungewöhnliche Augen, mein Herr.“ Ein gezwungenes Lächeln. „Aber wir müssen wohl alle so leben, wie Gott uns geschaffen hat, nicht wahr? Ich bin übrigens Bruder Douran.“ Und warum konnte „Bruder Douran“ nicht einfach abhauen? Die „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigung war anscheinend um einiges hartnäckiger als er vermutet hatte.

„Hören Sie, Bruder Douran“, sagte Raven, „wenn ich Sie mir jetzt etwas über die Geschichte dieser Stadt erzählen lasse, werden Sie mich dann in Ruhe lassen?“

„Wie meinen? Der junge Herr wünscht, etwas über die Geschichte unserer Stadt zu erfahren? Eine weise Entscheidung, mein Herr, eine wirklich weise Entscheidung…“ Völlig in Fahrt geredet lief Bruder Douran los, offensichtlich davon ausgehend, dass Raven ihm folgen würde. Missmutig und in Befürchtung einer stundenlangen Erzählung tat dieser das auch, weil es zufällig die Richtung war, in die er auch musste. Da lohnte es sich nicht, einen Aufruhr zu riskieren.

„Sunahoushis Vergangenheit ist eine wunderbare Geschichte, eine sowohl fröhliche als auch traurige Geschichte, eine friedliche, aber auch kriegerische Geschichte, eine…“

„Könnten Sie zum Punkt kommen?“

„Vielfältige… Wie Sie wünschen, mein Herr. Als vor ungefähr 19 Jahren…“

„Eigentlich… interessiert mich eher die etwas aktuellere Geschichte“, unterbrach Raven ihn wieder.

„Die etwas Aktuellere? Nun ja, im Moment ist unser Tempel so etwas wie das Wahrzeichen von Sunahoushi, denn er ist sowohl Mittelpunkt als auch Schutzwall der Stadt, obwohl er eigentlich etwas abseits liegt. Alle Bewohner kommen mindestens einmal in der Woche vorbei, um Gott und dem Oberpriester Shinteki-sama für den Schutz zu danken, den sie Sunahoushi gewähren. Es gibt keine Morde oder Überfälle innerhalb der Stadt, kaum Diebstähle und der Wüstengeist richtet kein Unheil an. Wir gehen davon aus, dass das Allerheiligste unseres Tempels, der geweihte, weiße Mönchsstab, ihn abhält. Er ist seit der Tempelgründung immer in dessen Mittelpunkt aufbewahrt und verehrt worden, nur wenn böse Geister Sunahoushi angriffen, zog Oberpriester Shinteki-sama damit gegen sie in den Kampf und läuterte sie. Bis er den Wüstengeist reinigt, ist es auch nur eine Frage der Zeit. Es verirren sich nämlich erstaunlich oft Devils in diese Wüste, aber Shinteki-sama hat sie immer vertrieben, bevor sie Sunahoushi angreifen konnten. Keiner von ihnen wurde jemals wieder gesehen, mein Herr! Die Sicherheit, die wir und Reisende hier genießen, haben wir nur ihm, dem weißen Mönchsstab und Gottes Segen zu verdanken! Dieser Wüstengeist ist auch keine Bedrohung, egal, ob er jetzt Mensch, Dämon oder etwas anderes ist!“

Es war das Wort „Dämon“, das aufhorchen ließ und ihn dazu brachte, den vor Begeisterung für seine Stadt und seinen Vorgesetzten förmlich überschäumenden Bruder Douran zum dritten mal zu unterbrechen: „Was wissen Sie eigentlich genaueres über diesen Wüstengeist?“

„Den Wüstengeist?“ Etwas überrascht stoppte Bruder Douran seinen Redefluss. „Nun ja… Eigentlich nichts. Deshalb nennt man ihn ja „Geist“. Niemand hat ihn je zu Gesicht bekommen; zumindest niemand, der noch unter den Lebenden weilt. Es werden nur hin und wieder Leichen außerhalb der Stadt gefunden, die alle auf dieselbe Art getötet wurden. Den Täter nennen wir Wüstengeist, weil kein durchschnittlicher Mensch so etwas…“

„Ist er wahllos?“

„Wahllos?“ Etwas irritiert sah Bruder Douran Raven an. „Wie meinen Sie das, mein Herr?“

„Die Opfer… hat er die zufällig ausgewählt oder gibt es irgendwelche Gemeinsamkeiten?“

„So weit ich weiß handelt es sich nur um Männer… ungefähr zwischen zwanzig und sechzig…“ Der Mönch überlegte kurz. „Und jeder trug etwas Scharfes bei sich.“

„Scharfes Essen?“, fragte Raven ungläubig nach.

„Nein, scharfe Gegenstände. Messer, Scheren, Schwerter,…“

In genau diesem Moment flog, als hätte er nur auf sein Stichwort gewartet, ein Dolch durch die Luft. Dicht vor Ravens Gesicht blieb er zitternd in einer Wand stecken. Sein ursprünglicher Besitzer war Teil einer Gruppe Mönche, die, von Bruder Yokaeshi – wir erinnern uns bitte an den unfreundlichen Widerstand – angeführt, am Ende der Straße stand und auch ohne den geworfenen Dolch keinen allzu freundlichen Eindruck gemacht hätte.

„Also so wie den da?“, fragte Raven völlig unbeteiligt und deutete auf den Dolch.

„Mein… Mein Herr… ja, aber… sollten… sollten Sie sich nicht… irgendwie… um ihre Gesundheit sorgen?“, stammelte Bruder Douran geschockt.

„Wieso, wer sind die da hinten denn?“

„Das… Das ist… die Tempelgarde. Sie sollten eigentlich den Mönchsstab bewachen, weil Shinteki-sama unter einer Magenverstimmung leidet… Ich verstehe nicht, weshalb sie plötzlich solch ein gewalttätiges Verhalten an den Tag legen…“

„Wir könnten sie ja mal fragen…“, schlug Raven gelangweilt vor.

„Mein Herr, sind Sie nicht ein wenig zu… desinteressiert?“

„Bruder Douran! Gehen Sie weg von ihm! Mit dem Kerl da stimmt irgendwas nicht!“

„Meine Herren! Dieser Verdacht ist doch keine ausreichende Entschuldigung dafür, diesem Jungen gegenüber handgreiflich zu werden!“

„Aber er hat rote Augen!“

„Na und?!“

Während Mönch und Mönche sich über die äußerst geschickt gewählte Distanz von rund zwanzig Metern unterhielten, versuchte Raven, so leise es ging die Gasse zu verlassen.

„Es könnte der Wüstengeist sein!“

„Warum sollte er dann diese Stadt betre-…“

„Hey, der haut ab!“

„Scheiße!“, presste „der“ heraus und duckte sich unter den nächsten heranfliegenden Dolchen weg, von denen einer in seinem Rucksack stecken blieb. Hoffentlich hatte er nicht den Kompass getroffen.

„Meine Herren, jeder würde in solch einer Situation die Flucht ergreifen…“

„Wenn er nur ein Reisender wäre, hätte er keinen Grund dazu!“

„Ihr werft mit Dolchen nach ihm!“

„Könntet ihr vielleicht allesamt mal aufhören, über mich zu reden, als wäre ich gar nicht da?“, fragte Raven schmollend.

„Mein Herr, bitte, Sie müssen doch nicht…“

„Nein nein, das hat schon seine Ordnung so, keine Sorge. Die da sind so was wie Angels, also haben Sie das Recht, mich anzugreifen, weil ich nämlich ein Devil bin. Ich habe aber auch das Recht, wegzulaufen, um nicht aufgespießt zu werden. Sie dagegen haben kein Recht, mich weiterhin mit Ihren über-ausführlichen Geschichten über diese Stadt daran zu hindern.“

Perplex sahen alle den Jungen nach seiner Ansprache an.

„M-Mein Herr…“

„Sagen Sie ruhig Dämon-san zu mir, wenn Sie wollen“, meinte Raven großzügig.

„Dä… Dämon…?“

„Wenn Sie mich dann entschuldigen würden…“ Lässig drehte Raven sich weg und ging auf das Ende der Gasse zu. Wenn er um die Ecke bog, wäre die Hauptstraße in Sicht und er könnte in aller Ruhe verschwinden.

„Hier geblieben!“, brüllte Bruder Yokaeshi hinter ihm her, und es flogen die nächsten Dolche.

„Tch.“ Abfällig drehte Raven sich noch einmal zu der Mönchsgruppe um. Menschen konnten ja so dämlich sein. Mit einer gut zwei Meter hohen Stichflamme fing er die Dolche vor sich ab, bevor er im Gewimmel verschwand und die mit der Situation leicht überforderte Tempelgarde samt Bruder Douran zurückließ. Sie sollten ihm dankbar sein. Jeder andere Dämon hätte sie umgebracht.
 

Keuchend blieb Raven stehen. Er konnte zwar nicht schwitzen, aber das verbesserte noch lange nicht seine Kondition. Sunahoushi hatte er verlassen; den geraden Weg nach Kairume leider auch. Blöde „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigung.

„Blöde Menschen…“, murmelte er genervt und zog den Dolch, der stecken geblieben war, aus seinem Rucksack heraus.

„Willst du sterben?“, fragte eine raue Stimme ihn plötzlich. Vor Raven stand eine Person, so plötzlich, als wäre sie geradewegs aus dem Sand gewachsen. Und wenn es etwas gab, das Raven über seinen Gegenüber sagen konnte, dann, dass er genau so wenig menschlich war wie er selbst.
 

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So... finally! Es ist doch noch fertig geworden! Und schon beim zweiten Kapitel fällt das Niveau wieder unaufhaltsam in ein schwarzes Loch... xD

Es ist irgendwie viel kürzer als das erste geworden... Aber dafür sind die DW-Lehrstunden endlich alle da, und es gibt nichts mehr zu lernen. Sonst wär das hier ja wie Schule... *schauder* o_o°

Übrigens gibt es jetzt auch Charakterbeschreibungen und das Fragen-Angebot steht noch. Also fragt!!

Zwei Schwerter

„Willst du sterben?“

Die Frage verhallte zwischen Sand und Wind, während Raven aufsah und seinen Gegenüber musterte. Der Junge war etwas älter als er selbst, nicht muskelbepackt, aber auch nicht so schmächtig wie Raven, gebräunt von der Sonne, die in der Wüste so gerne auf einen herunterbrannte, und mit einem kämpferischen Funkeln in den schmalen, violetten Augen. Seine Haare waren dunkelgrün und unter den Augen hatte er auf jeder Seite zwei Streifen in demselben Violett wie die Augen. Er trug schwarze Sandalen, eine zerknitterte, sandfarbene Hose, eine schwarze, offen stehende Weste und einen breiten Gürtel, an dem etwas befestigt war; ein schwarzer… Stock? Außerdem zwei Ohrringe pro Ohr und eine goldene Kette aus großen Gliedern, die – zu lang für eine kurze, und zu kurz für eine lange – in einer äußerst seltsamen Weite um seinen Hals hing. Daran hing ein goldenes Medaillon, auf dem ein seltsames Muster in Form einer verschlungenen Schlangenlinie eingraviert war; unter diesem Zeichen war noch ein gerader Strich, bei dem es sich vielleicht um das Kanji für Eins handelte.

„Weißt du… wenn du mich vor einer Woche oder so gefragt hättest, hätte ich „ja“ gesagt, aber im Moment habe ich leider etwas schrecklich Wichtiges zu tun.“

Der Unbekannte begann zu grinsen. „Interessante Antwort. Aber warum fuchtelst du in der Wüste mit einem Dolch herum, wenn du so gerne weiterleben würdest? Du könntest damit noch den Wüstengeist anlocken…“

„Das ist nicht mein Dolch, den haben die da hinten nur nach mir geworfen.“ Raven deutete vage Richtung Sunahoushi. „Und der Wüstengeist bist doch du, oder? Warum hast du eine Kette mit dem Höllenzeichen?“ Er kannte das Höllenzeichen. Die seltsame Spirallinie, in der die meisten nur Gekritzel sahen, in der jeder Devil dieselben Dinge erkennen konnte, und von der niemand wusste, woher oder von wem sie stammte, war zu einem Symbol aller Verbrecher geworden. Jeder, der sie missbrauchte oder nicht achtete, war bis jetzt innerhalb kürzester Zeit einen grausamen, mysteriösen Tod gestorben. Dass der andere noch lebte und sich ganz offensichtlich bester Gesundheit erfreute, sagte also auch einiges über ihn aus.

„Vielleicht bin ich’s, vielleicht aber auch nicht. Aber wenn diese Mönche versuchen, dich umzubringen, bist du ja vielleicht zu gebrauchen, obwohl du nicht mit Dingen wie Dolchen umgehen kannst.“ Mit diesen Worten griff der andere an den schwarzen „Stock“ an seinem Gürtel, der sich bei dieser Gelegenheit als eine Schwertscheide herausstellte, und richtete das schmale Katana gegen Raven.

Dieser musterte die glänzend weiße Klinge, die sich gefährlich nahe an seinem Hals befand, eine Weile, bevor er mit einem Lächeln feststellte: „Sieht nett aus.“

Perplex sah der andere ihn an. „Warum findest du, dass das Katana, mit dem du bedroht wirst, nett aussieht?“

„Ich weiß nicht“, meinte Raven verlegen lächelnd, „aber ich denke, wenn es ein Mensch wäre, wäre es auf jeden Fall… sehr nett eben.“

Mit verdächtig zuckenden Mundwinkeln ließ der Grünhaarige das weiße Katana wieder in die schwarze Scheide gleiten, bevor er plötzlich in lautes Gelächter ausbrach, wobei er von einem verwirrten Raven beobachtet wurde. Immer noch lachend ließ er sich auf den Boden sinken, was Raven nach einiger Zeit auch tat. Zu viel Stehen war bestimmt ungesund. Es dauerte noch etwas, bis der Junge sich genug beruhigt hatte, um wieder sprechen zu können: „,Sieht nett aus’, dass ich das noch mal höre… Aber wer bist du eigentlich? Du hast sogar das Höllenzeichen erkannt…“

„Ich bin Raven“, stellte der sich seinem Beinahe-Mörder freundlich vor. „Wie das Höllenzeichen aussieht, hat mir vor Jahren mal ein Freund beigebracht. Er war irgendwie auch so etwas wie ein Lehrer für mich.“

„Muss ein kluger Mann gewesen sein… Ich hatte auch mal einen Lehrer. Von ihm habe ich auch dieses Katana, Yukichi. Aber, sag mal, Raven, was machst du eigentlich in dieser Wüste?“

„Ich muss so schnell wie möglich nach Kairume. Dort könnte ein Freund von mir sein, von dem ich bisher dachte, er sei tot.“

„Der, der dir das Höllenzeichen gezeigt hat?“

„Nein, ein anderer… Und wieso bist du hier?“

„Ich? Das… ist nicht so wichtig…“, wich der Grünhaarige Ravens Frage aus.

„Wieso nicht?“, hakte der weiter nach. „Es muss dir doch wichtig sein, wenn du extra dafür hierher gekommen bist!“

„Stimmt wohl… aber es war wohl umsonst…“, antwortete der andere etwas niedergeschlagen und warf einen gedankenverlorenen Blick auf das durch den wirbelnden Sand unscharf wirkende Sunahoushi. „Da hinten ist es…“, murmelte er leise.

„Was denn?“ Raven war nicht sehr geduldig, wenn es um Geheimnisse ging.

„Yukichis Partner…“

„Hä?“, machte Raven verwirrt, aber der Grünhaarige schüttelte nur den Kopf und deutete auf die schwarze Schwertscheide neben sich.

„Das da“, fing er an, „ist zwar ein ausgezeichnetes Schwert, aber nur die Hälfte eines Ganzen. Es gibt noch eins, und erst mit dem ist es richtig vollständig.“

„Und das liegt drüben in Sunahoushi?“

„Ja… das, was diese leichtgläubigen Idioten da als ihren heiligen, weißen Mönchsstab feiern, ist in Wahrheit nur eine weiße Schwertscheide. Würde einer von diesen Mönchen sich das Ding mal näher ansehen, würde er ein Katana entdecken, das noch viel schwärzer als die Nacht ist. Es heißt Yorunamida.“

„Und du willst dieses Yoru-Dingsda haben, weil…?“, fragte Raven weiter.

„Weil nur so dieses Geschenk von Shishou wirklich komplett ist.“

„Und warum holst du es dir dann nicht einfach?“

„Weil dieser dämliche Shinteki verdammt gut damit umgehen kann und es nicht freiwillig herausrücken wird, seit er böse geworden ist.“

„Böse geworden?“ Verwirrt wiederholte Raven diese Worte, die für ihn nicht wirklich Sinn ergaben.

„Ja, geworden. Diese beiden Schwerter symbolisieren Yin und Yang. Yukichi steht für das Gute, darum wirkt es auf dich auch „nett“. Und Yorunamida trägt alles böse in sich. Das kann nach einiger Zeit auch auf den Träger des Schwertes abfärben.“

„Also war dieser Shinteki früher mal nett?“

„Wäre zumindest möglich.“

„Verstehe…“ Raven sah den Grünhaarigen an. „Aber im Moment hat dieser Shinteki auf jeden Fall eine Magenverstimmung.“

„Woher weißt du das denn?“

„Von einem äußerst gesprächigen Mönch…“ Tja, es sah ganz so aus, als ob Bruder Dourans Gesprächigkeit über seinen tollen Shinteki-sama Raven jetzt von Vorteil wäre. „Aber ist doch jetzt auch egal! Geh doch einfach schnell in diesem Tempel rein und hol dir dieses Schwert!“

„Shinteki ist bestimmt nicht der einzige starke Kerl da! Außerdem könnte das auch ein Trick sein…“, gab der Ältere zu Bedenken.

„Ist doch egal!“ Raven war bestimmt nicht der Typ, der in solch einer Situation erst mal alle schlechten Möglichkeiten durchging. Er handelte lieber. „Weißt du was? Ich komme mit und helfe dir, dann wird’s lustiger!“

Lustiger?“, wiederholte der andere ungläubig. „Du könntest da ganz leicht meinetwegen dein Leben verlieren! Warum willst du plötzlich so gerne sterben?“

„Sagen wir’s mal so: In ein paar Tagen bin ich wahrscheinlich sowieso tot, und da würde ich vorher gerne noch etwas anstellen, wofür man sich an mich erinnert.“ Raven hatte trotz der Suche nach dem vielleicht noch lebenden Boro nicht vergessen, dass jederzeit ein Shakai auftauchen konnte, um den rebellierenden Feuerdämon unschädlich zu machen.

„Und was ist mit diesem Freund, den du suchst?“

„Stimmt, das ist wichtig“, gab Raven zu. „Aber kein Grund, sich hier ein Abenteuer entgehen zu lassen!“ Der kleine Dämon war völlig begeistert von seiner Idee. Wie oft stolperte man schon ganz aus Versehen in so eine spannende Situation? Er war auf jeden Fall fest entschlossen, seinen Teil zu der Sache beizutragen. Auch wenn es katastrophal enden würde. „Außerdem wäre es schade, wenn ein Talent wegen so einer Kleinigkeit auf ewig in der Wüste verschimmelt!“

„Talent?“ Der Grünhaarige lächelte über diese Bezeichnung. „Im Vergleich zu Shishou bin ich ein unwürdiges Nichts!“ Aber er stand auf und sah wieder nach Sunahoushi.

Raven war zufrieden, er hatte erreicht, was er wollte. „Wer bist du eigentlich?“ Ja, diese Frage fiel ihm wirklich enorm früh ein.

Der andere sah ihn wieder mit seinen violetten Augen an.

„Taylor.“
 

Zurückgelassen.

Ausgenutzt.

Gejagt.
 

„Okay, Taylor.“ Raven stand auf. „Ich komme mit!“
 

Die Nacht war über Sunahoushi hereingebrochen. Das Zirpen der Zikaden plätscherte durch die Gassen wie Wasser. Da es in Sunahoushi eine ganze Menge Zikaden gab, hatte das Geräusch in etwa die Lautstärke eines vorbeifahrenden LKWs. Raven konnte wirklich nicht sagen, ob er zuerst von diesem nervtötenden Lärm oder den Unmengen an Sand in seiner Kleidung wahnsinnig werden würde. Aber wenigstens übertönte es ihre Schritte, denn die Jungen machten sich nicht die Mühe zu schleichen. Es war schließlich schon so spät, dass sich sowieso niemand mehr blicken ließ.

Es hatte eine gewisse Weile gedauert, bis sie die Stadt erreicht hatten, denn sie waren in einem äußerst gemütlichen Tempo gelaufen. Schließlich wussten sie nicht, was sie erwartete, und da war es in jedem Fall günstiger, wenn man nicht schon vom Hinweg völlig erschöpft war.

Trotzdem erreichten sie noch vor Mitternacht den Tempel der „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigung, der sich groß und dunkel vor dem leicht bläulichen Nachthimmel abzeichnete. Sie hatten auf dem Weg besprochen, wie es ablaufen würde, oder besser gesagt ablaufen sollte. Zumindest so ungefähr, denn Raven war nicht besonders gut im Aufstellen von Plänen. Und beim Einhalten dann noch mal ein ganzes Stück katastrophaler. Jetzt war es jedenfalls so gedacht, dass Taylor nach Yorunamida suchen würde, während Raven die Aufmerksamkeit der Mönche auf sich zog.

Vor dem sowohl imposanten als auch überaus fetten Eingangstor trennten sie sich, und der Grünhaarige verschwand lautlos in der Dunkelheit. Raven sah ihm nach, solange er ihn noch erkennen konnte, also gar nicht. Diese roten Augen waren wirklich zu nichts zu gebrauchen. Dann seufzte er und machte sich daran, an der Vorderseite des reichlich verzierten Tors hochzuklettern. Wie der andere diesen mehr wie eine Festung wirkenden Tempel, der vollständig von einer hohen Mauer umgeben war, betreten wollte, wusste er nicht, aber das war momentan schließlich auch nicht sein Problem. Oben angekommen setzte er sich erst einmal auf den breiten Holzrahmen des Tors und atmete tief durch. Damit wäre der anstrengende Teil seiner Aufgabe, nämlich das Betreten des Tempels, geschafft. Was konnten so ein paar kleine „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigungsmönche schon gegen den mehr oder weniger unsterblichen Dämon ausrichten? Er holte noch einmal tief Luft, dann sprang er die geschätzten drei Meter in die Tiefe und war auf dem Tempelgelände.

Es brannten überall Laternen und die Mönche liefen vor dem und um das große Hauptgebäude herum, als hätten sie verpasst, dass es mittlerweile bereits Nacht geworden war. Überhaupt war alles bis auf ein paar dunkle Schatten in der Nähe der Mauer taghell erleuchtet und hätte man es nicht besser gewusst oder den Mond am Himmel gesehen, wäre ein Unwissender sicherlich felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es nicht später als fünf Uhr nachmittags wäre.

„Huuuhuuuuu~!“, rief Raven freundlich und winkte. Er war zwar ein Einbrecher, aber nett begrüßen konnte man seine Opfer schließlich trotzdem, oder? Eben diese „Opfer“ drehten sich nun verwirrt zu dem kleinen Jungen um und sahen ihn perplex an. In der Dunkelheit am Rande der Mauer hatten sie ihn vorher wohl nicht bemerkt. Es erhob sich schnell ein vielstimmiges Murmeln, aus dem man immer wieder Fragen wie „Wie ist der hier rein gekommen?“ oder „Wer ist das überhaupt?“ heraushören konnte. Freundlich wartete Raven ab, bis die Mönche entschieden hatten, was denn nun eigentlich zu tun war. In der Zwischenzeit strömten immer mehr von ihnen aus sämtlichen Richtungen auf den großen Platz vor ihm, bis sie zwischen ihm und dem Hauptgebäude standen wie eine breite, murmelnde Wand. Schließlich fasste sich einer aus dem gigantischen Mönchshaufen ein Herz und rief laut: „Wer bist du?“

Warum mussten Menschen nur immer wissen, wie die Person vor ihnen hieß, bevor sie sich entscheiden konnten, ob sie sie schlagen oder nicht schlagen würden?

„Ein Devil.“

Seine leise, aber mit einem freundlichen Lächeln gegebene Antwort sorgte für lautere, heftigere Diskussionen unter den Mönchen.

„Wusste ich’s doch…“, grummelte eine tiefe Stimme, die Raven irgendwie bekannt vorkam und im Moment ziemlich besoffen klang. Der Mann trat aus der murmelnden Gruppe hervor, und Raven erkannte, dass es Bruder Yokaeshi – alias der unfreundliche Widerstand – war.

Raven öffnete den Mund, um den Mönch zu begrüßen, als plötzlich mit einem dumpfen Geräusch links und rechts von ihm einige Dolche im Eingangstor landeten. Dolche von Bruder Yokaeshi. „Weil du ja außerdem auch ein Dämon bist, ist wohl nichts falsch daran, wenn ich dich töte, habe ich Recht?“

Es war wohl der zu großen Menge an Alkohol zu verdanken, dass die Dolche neben ihm im Holz steckten und nicht in Raven selbst. „Mit so scharfen Gegenständen herumzuspielen kann gefährlich sein“, meinte der nur lächelnd. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sie andernfalls sauber durch ihn hindurch geflogen wären, bewahrte man in solchen Situationen meist eine gewisse Gelassenheit.

„Bruder Yokaeshi will mit diesem Dämon kämpfen!“

„Wie mutig von ihm!“

„Hat er nicht vorhin schon gesagt, dass sich hier einer herumtreibt?“

„Wir hätten auf ihn hören sollen statt auf Bruder Douran…“

„Ist ein Kampf mit einem Dämon nicht schrecklich gefährlich?“

„Ich bin noch nie einem begegnet…“

„Er sieht böse aus!“

„Und er hat gesagt, er sei ein Devil!“

„Ich habe Angst…“

„Seht nur! Bruder Yokaeshi zittert nicht einmal…“

„Er hält diesen Devil ganz alleine in Schach!“

„Unglaublich!“

„Beeindruckend!“

„Bruder Yokaeshi ist ja viel bewundernswerter als ich immer dachte!“

„Sollten wir ihm nicht helfen?“

„Die wahren Qualitäten eines Menschen zeigen sich eben erst im Angesicht des Todes!“

Diese Mönche schienen extrem gerne über Situationen zu reden bevor sie handelten, wie Raven feststellen musste. Bis auf Bruder Yokaeshi, der unter Alkoholeinfluss anscheinend selbstbewusster und noch etwas aggressiver wurde. Es flogen weitere Messer, bei denen Raven sich sogar die Mühe machen musste, einen Schritt zur Seite zu gehen, um nicht getroffen zu werden. Deren Werfer war nämlich nicht Bruder Yokaeshi und somit auch nicht betrunken. Bruder Yokaeshis „mutiges“ Verhalten schien die anderen Mönche anzustecken, denn immer mehr hatten nun den Mut, endlich etwas gegen den Eindringling zu unternehmen.

Raven musste sich immer schneller bewegen und ducken, um noch ausweichen zu können. Natürlich könnte er sich auch einfach treffen lassen, aber dann würden seine Angreifer wohl relativ schnell zu dem Schluss kommen, dass es keinen Sinn hatte, ihn weiterhin mit für ihn ungefährlichen Dingen zu bewerfen, und würden eventuell etwas effektiveres suchen und im schlimmsten Fall auch finden. Also war es sicherer, bereits jetzt so zu tun, als sei er in Gefahr, und den Messern der doch relativ treffsicheren Sunahoushimönche auszuweichen. Auch wenn er dabei wie ein Vollidiot durch die Gegend rennen musste, was seine Kondition aber auch nicht mehr sonderlich lange zulassen würde.

Keuchend bog er hinter einem kleinen Gebäude ab und ließ sich, nun außer Reichweite seiner Jäger und ihrer Dolche, erschöpft auf den Boden sinken. Raven atmete tief durch. Sein größtes Problem war wohl die Anzahl der Mönche. Im Moment waren es bestimmt zwischen hundert und zweihundert, was zu einer relativ großen Menge an auf ihn zufliegenden Messern führte. Er musste eben diese Anzahl irgendwie reduzieren, wenn er heute noch etwas anderes als wegrennen tun wollte.

Während er überlegte, fiel ihm plötzlich etwas auf. Dicht vor ihm erhob sich dunkel und bedrohlich die Tempelmauer, die durch den hinter ihr stehenden Mond ihren Schatten auf ihn warf. Und wenn sein Kopf im Schatten der Mauer war, sollten seine Füße das eigentlich auch sein. Genau das war aber nicht der Fall, und das war seltsam.

Das wütende Geschrei der Mönche hinter sich ignorierend rutschte Raven etwas nach vorne, um den Flecken Mondlicht, der trotz der Mauer auf den Boden vor ihm fiel, genauer zu inspizieren. Die Lösung, die er nach wenigen Sekunden fand, war recht einfach: Da war keine Mauer. Zumindest jetzt nicht mehr.

Irgendetwas oder -jemand hatte ein großes rechteckiges Loch in den Schutzwall der Tempelanlage geschnitten. Es war gerade groß genug, dass ein Mensch bequem hindurchklettern konnte und wieder in der Stadt wäre. Raven robbte noch näher heran und strich mit einer Hand über die Kanten. Sie waren glatt. Völlig glatt. Wesentlich glatter, als Stein normalerweise war. Als hätte jemand mit einem unglaublich scharfen Schwert einfach ein Stück aus der Mauer herausgeschnitten…

Die Frage, wie Taylor in den Tempel kommen wollte, war damit wohl geklärt.
 

Plitsch. Leise hallte das Geräusch durch die dunklen Gänge. Plitsch. Plitsch. Plitsch. Immer wieder. Plitsch. Plitsch. Das Geräusch von Schritten durch eine sich langsam ausbreitende Blutlache. Plitsch.

Es war nicht seine Schuld, dass diese Mönche ihn so lange aufzuhalten versucht hatten, obwohl sie doch so schwach waren. Plitsch. Wirklich nicht seine Schuld. Vielleicht würden sie es ja überleben. Plitsch. Plitsch. Plitsch. Vielleicht aber auch eher nicht.

Das Plitsch verhallte zum letzten Mal, dann lief er wieder über trockenen Holzboden. Er konnte die Tür bereits sehen, hinter der er sich verbarg.

Der Schatz dieses Tempels.

Gleich würde Taylor sein Ziel erreicht haben.

Möglichst leise zog er die ebenfalls hölzerne Tür auf.

Dann sah er es.
 

Selbst in der Nacht glänzte die Scheide noch weiß. Weiß und unschuldig, als hätte noch nie jemand einen Mord damit begangen. Weiß wie Schnee, der über die Leichen fiel und so all das rote Blut bedeckte. Weiß, um die nachtschwarze Dunkelheit im Inneren zu verbergen, die schon zu so viel Schmerz, Tränen und Verzweiflung geführt hatte.
 

Er hatte Yorunamida gefunden.
 

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Wow, ich habe nur noch einen Monat gebraucht, um ein Kapitel fertig zu kriegen! Mit Betonung auf "nur noch" xD
 

Irgendwie hasse ich es und irgendwie finde ich es sehr gelungen... zu gut deutsch, ich habe eigentlich keine Ahnung, was ich von diesem Kapitel halten soll xD Konstruktive Kritik ist erwünscht!!
 

Fragen natürlich auch!! Bitte, fragt mich etwas!!! ><

(Klingt das verzweifelt? Nyaaaa... ^^;)
 

Auch wenn der Titel schlecht klingt: Ich habe mir Mühe gegeben! Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich an einem Titel länger arbeite als am ganzen Kapitel selbst. Titel liegen mir irgendwie nicht so ^^; Hoffen wir einfach, dass es irgendwann, in ferner, ferner, ferner,...,ferner Zukunft besser wird...
 

Liebe Grüße an alle, die doch immerhin bis Kapitel drei gelesen haben! Ich weiß, dass ich immer ewig brauche, sorry ^^;

Kazumi (die will, dass jemand eine Frage stellt!!) xDD



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  riepsner
2011-11-04T19:30:07+00:00 04.11.2011 20:30
finde den anfang schon sehr vielversprechend, hab nur gerade keine Zeit weiter zu lesen, würde es aber unheimlich gerne tun.
deswegen auch nur ein kurzer kommi:
dein Schreibstil ist der hammer, schön ausgeshcmückt, lustige vergleiche, gute Dialoge und Gedankengänge, man versteht die Geschichte gut, und auch die Umgebung kennt man ;)
und die Story ist wirklich interessant, gerade weil ich es gut finde, dass die Hauptperson "böse" ist.
Und er ist etwas besonderes, wie viele Hauptpersonen, aber ich denke die HP muss halt was besonderes sein ;)
Ich mag die Charaktere, sie haben jetzt schon unterschiede/eigenheiten!
Also, ich les auf jeden fall weiter !!
Von: abgemeldet
2011-07-21T13:18:56+00:00 21.07.2011 15:18
Hab mir mal eben die Character songs von Raven angehört (Schade, dass eines davon in Deutschland nicht verfügbar ist ...) und muss sagen, sie gefallen mir überraschend gut, vor allem die schnelle Version von Fireflies, dabei mag ich das Lied eigentlich gar nicht. :,D
Ich überlege auch oft, ob ich zu jedem Chara solche Songs suchen sollte, aber ich bin oftmals schon mit dem Titelsong für die FF allgemein voll ausgelastet. >.<
Was ich eigentlich damit sagen wollte, ist, dass ich es cool finde und die Lieder mag. ^^


> Die Frage verhallte zwischen Sand und Wind
Oh, irgendwie mag ich diese Beschreibung sehr. <3

> „Weißt du… wenn du mich vor einer Woche oder so gefragt hättest, hätte ich „ja“ gesagt, aber im Moment habe ich leider etwas schrecklich Wichtiges zu tun.“
Also echt, wie kann man nur so ein schlechtes Timing haben! D:

> Dieser musterte die glänzend weiße Klinge, die sich gefährlich nahe an seinem Hals befand, eine Weile, bevor er mit einem Lächeln feststellte: „Sieht nett aus.“
Irgendwie finde ich das absolut niedlich und unheimlich cool zugleich, was für eine geniale Reaktion, Raven. *___*

> Perplex sah der andere ihn an. „Warum findest du, dass das Katana, mit dem du bedroht wirst, nett aussieht?“
XDDDD
LOVE! <3 Oh man, ich liebe diese Stelle.

> Mit verdächtig zuckenden Mundwinkeln ließ der Grünhaarige das weiße Katana wieder in die schwarze Scheide gleiten, bevor er plötzlich in lautes Gelächter ausbrach,
Ich mag den Kerl, der hat eine Art an sich, die ich toll finde. =3

> Immer noch lachend ließ er sich auf den Boden sinken, was Raven nach einiger Zeit auch tat. Zu viel Stehen war bestimmt ungesund
Wie süß! *____*
Na ja, also auf Dauer kann es zumindest schon anstrengend werden. :,D
Wenn ich mal irgendwo warten muss, setz ich mich auch immer hin, auch auf den Boden, da hab ich kein Problem mit, haha. Hab doch keine Lust mir Löcher in den Bauch zu stehen. XD

> stellte der sich seinem Beinahe-Mörder freundlich vor.
Ach, nur "beinahe"? Dann ist ja alles gut. >D
Herrlich, ist das unterhaltsam~

Ach ja, btw, ich steh total auf grünhaarige Typen. =3 *an Lorenor Zorro und Russel denken muss*

> „Ja… das, was diese leichtgläubigen Idioten da als ihren heiligen, weißen Mönchsstab feiern
... Oh. :,D
Stürmt da rein und holt es raus! >D

Frage! Was bedeuten die Namen "Yukichi" und "Yorunamida"? Danke schon mal für die Antwort. :D

> Diese beiden Schwerter symbolisieren Yin und Yang
Genau das habe ich mir irgendwie schon gedacht, allein wegen den Farben. ^^

> „Aber ist doch jetzt auch egal! Geh doch einfach schnell in diesem Tempel rein und hol dir dieses Schwert!“
Ja, da bin ich auch für! >D

> „Lustiger?“, wiederholte der andere ungläubig. „Du könntest da ganz leicht meinetwegen dein Leben verlieren! Warum willst du plötzlich so gerne sterben?“
Na, weil es halt lustig ist. =3

> Da es in Sunahoushi eine ganze Menge Zikaden gab, hatte das Geräusch in etwa die Lautstärke eines vorbeifahrenden LKWs.
Oha. o___Ô"

Ich deine Beschreibungen, vor allem solche Kleinigkeiten, die geben der Umgebung immer etwas ganz persönliches. <3

> Vor dem sowohl imposanten als auch überaus fetten Eingangstor trennten sie sich,
Das Eingangstor könnte 'ne Diät vertragen. :,D

> „Steht dem Jungen, der herausfinden will, ob sein bester Freund noch lebt, im Weg“-Vereinigungsmönche
Gott, ich LIEBE es jedes Mal, wenn diese Bezeichnung kommt, die wird überhaupt nicht nervig. X3

> „Huuuhuuuuu~!“, rief Raven freundlich und winkte.
Q______________________Q
Teepo: Was hat die für ein Problem?
Hyruhi: Sie weint für Begeisterung, nichts weiter. ^^
Teepo: ... albern. -.-
Ciela: Jetzt weiß ich wieder, warum ich diese FF so mochte. Wie konnte ich mir nur so lange Zeit mit dem lesen lassen?! *___*
Teepo: Krieg dich wieder ein, Frau! DX

> „Er sieht böse aus!“
Ja, total, Raven ist der schrecklichste Dämon, der mir je über den Weg gelaufen ist. :,D

> „Ich habe Angst…“
Ich auch! Raven lächelt so bedrohlich! Q________Q
;D
Ich finde diese Typen gerade zu witzig mit ihren Kommentaren. :,D

> Plitsch. Leise hallte das Geräusch durch die dunklen Gänge. Plitsch. Plitsch. Plitsch
Wieso nur werde ich das Gefühl nicht los, dass es Blut ist? .__.

> Das Geräusch von Schritten durch eine sich langsam ausbreitende Blutlache.
Ich wusste es! DX

> Irgendwie hasse ich es und irgendwie finde ich es sehr gelungen...
Bist du verrückt? Ich fand das letzte Kapitel ja schon gut, aber dieses hier liebe ich bisher von allen am meisten. *____*

Und den Titel ist zwar simpel, aber dch vollkommen passend. Man muss nicht immer super ausgefallene Titel haben (man nehme allein meinen Titel für das vierte Freaky Hell Kapitel XD) Du machst dir viel zu viele Gedanken (genau wie ich, Seelenverwandte :,D). ;)
Ich kann mich nur wiederholen, dass du das WIRKLICH gut machst und ich es zutiefst bereue, erst jetzt weitergelesen zu haben, ich habe echt was verpasst. Wenn du nicht weiterschreibst, werde ich dich verfolgen, entführen, in meinem Kleiderschrank einsperren und dazu zwingen, weiterzuschreiben. >D

Also, bis zum nächsten Kapitel. =3




Von: abgemeldet
2011-07-19T20:55:41+00:00 19.07.2011 22:55
Wetten, du hast nicht mehr mit mir gerechnet? ^^
Hehe. Ich hab doch gesagt, dass ich noch weiterlesen werde und nun ist es auch endlich soweit (im wahrsten Sinne des Worte ENDLICH), jetzt habe ich endlich mal die nötige Zeit und Ruhe, zu lesen und freue mich sehr darauf. :D
*anfang zu lesen*

> Raven schlug die Augen auf und sah in den Himmel.
Ich liebe den Namen Raven. <3
Generell liebe ich sämtliche Namen, die "Rabe" bedeuten, egal ob Raven, Karasu, Cuervo oder was auch immer. Ich hab einfach eine Vorliebe dafür, weiß auch nicht so genau warum. <3

Ach ja, ich mag den Titel übrigens sehr, er hat so was ausdrucksstarkes und gleichzeitig wahres an sich. Trotzdem überkommt einem das Gefühl, als wäre es nicht so.

> die einen bei Kontakt mit Flüssigkeit ohnmächtig werden ließ – und es gab wirklich eine Menge Flüssigkeit auf der Welt.
Ja ... ist irgendwie echt dumm gelaugen für ihn. :,D

> Denn Boro war vor sieben Jahren und einem Tag gestorben.
Ah, daher der Titel. =)

> Augen, tut euer Werk, lasst den Kerl schreiend weglaufen.
Haha, absolut genialer Gedanke. XDD

Ich liebe deinen Schreibstil immer noch. Bin regelrecht neidisch. Ich finde es toll, wie du den Charakter von Raven allein mit deinem Schreibstil wiedergibst, es ist überaus unterhaltsam. =)

> „Aber wir müssen wohl alle so leben, wie Gott uns geschaffen hat, nicht wahr?
Klingt fast so wie: Du bist zwar eine Missgeburt, aber du kannst es eh nicht ändern. XDD

XDDDDDDDD
Oh man, diese Unterhaltung gegen Ende zwischen der Tempelgarde und Bruder Douran ist zu göttlich, pure awesomness.

> Er konnte zwar nicht schwitzen
Wie praktisch ... ich will auch! :D

> Und schon beim zweiten Kapitel fällt das Niveau wieder unaufhaltsam in ein schwarzes Loch... xD
Bis du verrückt?! Das Niveau finde ich nach wie vor super und das sage ich nicht nur so, es IST so! Ich hoffe sehr, dass du weiterschreibst, denn ich finde die Geschichte bisher einfach zu genial und liebe Raven für seine Art. <3
Von:  Akashl
2011-01-04T13:34:12+00:00 04.01.2011 14:34
Hey~
ich hab endlich dein Kapitel gelesen...
*infos verarbeitet*
Irgendwie wird mir Raven von kapitel zu Kapitel symphatischer xDDD
Taylor ist auch cool ^^
Nur Raven ist besser xDDDD
Also ja ich mag das Kapitel besonders die Stelle:
"sieht nett aus" xDDDD
So um dir einen gefallen zu tun:
Wann findet man endlich raus ob Boro noch lebt?
*neugirieg ist*

so jetzt muss ich auf die nächsten kapitel der ganzen anderen FFs warten xD

LG Akashl
Von:  Akashl
2010-11-20T14:28:18+00:00 20.11.2010 15:28
so jetzt hab ich es gelesen und es ist cool xD
ich mag ravens dreiste art xDDD
Er rockt so!
wäre ich raven hätte ich dem mönch nach seinem zweiten "Mein herr" in die fresse geschagen xD Das hält kein mensch/dämen/whatever aus xDD
Juhu keine lernstunden mehr ^^ Stimmt das wäre wirklich wie schule ><
Hoffe du machst bald weiter!

Doku-chan ^^
Von:  Akashl
2010-10-04T15:27:35+00:00 04.10.2010 17:27
Ok! Muss ich jetzt einen 10 seiten alngen kommi zu einer 10 seiten langen FF schreiben? JA!Mach ich das einfach mal...nun ja eher probiere ich es...Muss erstmal versuchen mir dein kapi bildlich vorzustellen...Jap das ist krass xDDD

Pro:
-Der Schreibsstil!
-Die charakter beschreibungen ^^
-keine Fehler (du bist mein vorbild xD)
-Diese misteriöse story
-die tollen infos immer!
usw....

Kontra:(Was fällt mir ein zu mängeln?)
-Das Gott der tolle ist xDD (Der teufel rockt mehr!)

sonst eigentlich nichts.....xDD
So jetzt mal andere sachen....Wirsdtr du mich echt zu tode knuddeln? Q~Q Ich will nicht setreben xDDD

Lg.....ähm wie war das.....Doku-chan!
Von: abgemeldet
2010-10-04T07:53:08+00:00 04.10.2010 09:53
Zunächst muss ich ehrlich zugeben: Ich bin sprachlos, im positivem Sinne. ^^
Ich komme mir so klein vor, im Gegensatz zu deiner FF. Dein Schreibstil ist wunderbar und lässt sehr gut lesen. Irgendwelche Grammatikfehler (falls diese überhaupt vorhanden sind) habe ich auch keine entdeckt.
Des weiteren haben mich die Vielfalt und die ganzen Details umgehauen. Deine Ideen sind richtig toll und wirken gut durchdacht. Ich fand die Idee, dass die Welt nur noch aus lauter Inseln besteht am interessantesten und ich fand die Erklärungen zwischendurch sowie die Sage stets passend. Und das die Sage subjektiv erzählt wurde fand ich persönlich gar nicht so schlimm. ;)
Ich könnte den Kommi jetzt noch weiter in die Länge ziehen, weil mich vieles an der FF bereits jetzt fasziniert hat. Du hast mich total geflasht. :D

> Sterben war einfach. Für andere sterben sogar noch einfacher. Und
> dann hatte er sich wahrscheinlich auch noch für einen Helden gehalten.
> Und keinen Gedanken an ihn verschwendet.

Das sind so wahre Worte, die mich am meisten in diesem Kapitel berührt haben. Ich habe Soki aus Onimusha: Dawn of Dreams auch dafür gehasst, dass er den Helden spielen musste. Allgemein finde ich es furchtbar, wenn sich Leute für andere opfern (obwohl ich so was dramatisch ja am meisten liebe und selbst gern in Geschichten einbaue). Die Hinterbliebenen haben es dann immer am schwersten ...

Jetzt hör ich aber wirklich auf, ehe das kein Ende nimmt hier. XD
Fragen habe ich an der Stelle so an sich noch keine, aber ich melde mich, sobald welche aufkommen. Doch vorerst warte ich gespannt auf weitere Kapitel. =3
Von: abgemeldet
2010-10-04T07:23:48+00:00 04.10.2010 09:23
Erst einmal vielen ♥-lichen Dank für die Widmung. Yay, eine Widmung! *___*
In letzter Zeit scheine ich oft Leute zu motivieren, hehe. Das freut mich sehr.
Der Titel klingt auf jeden Fall schon mal interessant (und da ich eh auf Dämonen, Teufel und das ganze "Zeug" stehe, geradezu geeignet für mich *gg*) und auch der Prolog hat es mir angetan. Er erklärt in wenigen aber deutlichen Worten, worum es geht und das gefällt mir sehr.
Am meisten war ich aber von dem letzten Abschnitt beeindruckt. Die Beschreibung und Vergleiche mit dem Zweig oder dem Schatten ... einfach Wow. =3
Mein Interesse wurde jedenfalls geweckt und ich werde diese FF weiterhin verfolgen. ;D
Von: abgemeldet
2010-09-14T13:16:56+00:00 14.09.2010 15:16
hey ^^
das hört sich schon sehr vielversprechend an! ich bin gespannt, was du aus deinen vielen, kranken ideen so alles machst ^^
lg kim
Von:  Akashl
2010-09-11T19:57:58+00:00 11.09.2010 21:57
ALOHA~
Ich bedanke mich ertsmal sehr für diese Krasse Widmung und soo...
Es ist ne geile FF die man sehr scfhnell versteht.
Ich hoffe nein ich bete dafür das es bald weiter geht xDDDD


LG Der mehlwurm Fred, Kyoya auf nem Pony und Doku-chan xDDD




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