Without You von Kirschkind ((KratosXLloyd) Wenn das fehlt was man braucht) ================================================================================ Ich sags dir, irgendwann ------------------------ Er hatte ihr immer noch keine Antwort gegeben. Lloyd wusste, dieses Mal würde ihm keine gute Ausrede mehr einfallen. Nichts, was er sagen konnte, um Colette zu beruhigen. Sie hatte ihn frei herausgefragt, was all die Wochen und Monate mit ihm los war, er konnte sie nicht wieder anlügen, oder doch?! Letztlich erinnerte er sich an eine ganz besondere Situation und Colette tat es ihm in diesem Moment gleich. Sie musste in seinen Augen gesehen haben, dass er eine Lösung suchte. Einen Weg, ihr nicht die Wahrheit sagen zu müssen. "Weißt du..." begann sie, "damals, als du sagtest du willst mit mir reden. Wo wir spazieren gegangen sind und du mir den Kaffee gegeben hast, von dem ich nicht wusste, ob er nun kalt oder warm ist... da hast du gemerkt, dass ich unehrlich zu dir war. Du hast mich beobachtet und gewusst, dass ich weder geschlafen noch gegessen habe und dass ich bei Verletzungen keine Schmerzen gespürt hab. Ich wollte damals nicht ehrlich zu dir sein, weil ich Angst hatte du verstehst mich nicht. Ich hatte Angst du würdest mich aufhalten ein Engel zu werden oder mich nicht mehr so mögen wie ich bin. Du hast mir in dieser Nacht klar gemacht, dass es ganz egal ist, was einem das Herz erschwert. Freunde sind dazu da einander zuzuhören, egal welche Sorgen einen plagen. Du warst mir ein so guter Freund und du warst so clever aus mir rauszukriegen was los ist. Ich wäre hier und heute auch gern so schlau, irgendwie aus dir rauszukriegen, was dich so bedrückt. Aber ich bin nicht so clever wie du Lloyd, ich kann nur fragen, immer wieder fragen. Und wahrscheinlich nerve ich damit sogar noch." Ihre Stimme wurde zum Ende hin leiser und sie starrte nur noch vor sich auf den Boden. Lloyd, der ihr aufmerksam zugehört hatte, erkannte die Situation. Ihm wurde klar, dass es absolut sinnlos war sein Geheimnis vor Colette zu bewahren. Sie standen sich viel zu nahe und letztlich machte sich Colette nur Sorgen um ihn. Er hatte sie damals dazu gezwungen zu reden. Nun sollte er fähig sein, es von sich aus zu erzählen. Sein Blick löste sich von Colette und fuhr hoch in den Himmel. Mit seinen braunen Augen verfolgte er einen Vogel, der seine Bahnen zog. "Ich vertraue keinem anderen Menschen so sehr wie dir Colette. Es tut mir leid, wenn ich dir so viel Kummer bereite." Dabei griff er nach ihrer Hand, hielt sie fest und drückte sie leicht. Damit wollte er jedoch nicht nur sie beruhigen, auch sich selbst mehr Mut zusprechen, mit ihr darüber zu reden. "Es ist ganz einfach..." fuhr er fort, zögerte dann aber. So einfach war es wohl doch nicht. Wie auch, es war nie leicht über Liebeskummer zu reden. Zumindest für ihn, wo er doch noch nie so richtig verliebt gewesen war. "... ich..." doch weiter kam Lloyd nicht. Beide hörten von drinnen die Stimme von Dirk, grade als Lloyd den Mut gefasst hatte zu sprechen. "Hey ihr zwei! Ich hab alles fertig, wir können jetzt los! Kommt rasch, wir sind ein wenig in Zeitverzug!" Man sah ihm an, dass er aufgeregt war. Nicht nur weil er seinen Sohn überraschte, auch weil er selbst ja noch nie in Tethe'alla gewesen war. Für ihn war es ebenfalls etwas Besonderes. Colette und Lloyd sahen einander verwirrt an, dann mussten sie beide schmunzeln. Während Lloyd ihre Hand noch festhielt, legte er seinen anderen Arm um sie, hielt seine beste Freundin feste an sich und sagte leise "Ich werde es dir sagen, bald! Aber jetzt mach dir keine Gedanken, es geht mir gut!" Dann löste er sich, sah wie sie ihm zunickte, und lief rein, seinen Rucksack holen. Sie waren auf dem Weg nach Iselia und Lloyd schien wie ausgewechselt. Er lief zwischen Dirk und Colette und nervte ständig damit, man solle ihm doch bitte sagen, wo es hinginge und was all das zu bedeuten hatte. Doch keiner der beiden dachte im Traum daran, etwas zu verraten. In Iselia angekommen, waren die zwei Rheairds bereits abfahrbereit. Lloyds Augen wurden immer größer. Wenn sie mit Rheairds reisten, musste das bedeuten, dass sie weit weg wollten und das wiederum würde spannend werden, wie er fand. Doch mit einem hatte Dirk bei seiner Tagesplanung wohl nicht gerechnet. Das halbe Dorf hatte sich versammelt um Lloyd zu seinem 18. Geburtstag zu gratulieren. Manche von ihnen hatten sogar Geschenke, die er leider da lassen musste, um sie später mit nachhause zu nehmen. Bei all dem Trubel hatte Lloyd seine Sorgen vom Morgen schon wieder vergessen. Seine Beine juckten förmlich vor Energie, er war neugierig und strahlte übers ganze Gesicht "Wo fahren wir hin Dad?? Wo hin?!" Doch Dirk schwieg immer noch "Nimm Colette zu dir auf den Rheaird und folg mir einfach!" Von Oben sah die Welt immer ganz anders aus. Colette konnte den Anblick mehr genießen als Lloyd, da sich dieser aufs Fliegen konzentrieren musste. Während er seinem Vater nachflog hatte Colette sich fest um seine Hüfte geschlungen und sah hinab. Unter ihnen erstreckten sich Wiesen und Wälder in einem natürlichen und strahlenden Grün. Noch konnte Lloyd nicht ahnen, wo es hinging. Vor ihnen lag die Wüste, aber er wusste ja nicht, ob sie über diese hinweg fliegen oder dort landen würden. Der Flug dauerte zwei Stunden, sie waren fast über Triet, als Dirk an Höhe verlor. "Also doch Triet!" rief Lloyd Colette zu, welche bloß schmunzelte. Die Wüstenstadt war nur ein kurzer Aufenthaltsort. Sie würden mit einem Bus, der zwischen Triet und dem Warp hin und her fuhr, gradewegs in die Nachbarwelt reisen. Lloyd grübelte darüber was sie hier machen würden, er kam nicht im Traum auf die Idee, dass der Warp ihr Ziel war. Triet sah von außen durch den ganzen Sand sehr trocken und arm aus, aber die Stadt hatte ihre Vorzüge. Dennoch gab es hier wiederum nichts, wieso man an einem 18. Geburtstag mit Rheairds herfliegen würde. Die Stadt hatte an Besuchern und Hotels zugenommen. Da der Warp ganz in der Nähe war, hatte sich Triet zu einer Tourismusstadt entwickelt. Es gab viele Verkäufer, die ihre Stände von ganz Sylverant in die Wüstenstadt verlegt hatten, in der Hoffnung hier das große Geld zu machen. Als Lloyd und Colette von ihrer Flugmaschine abgestiegen waren, winkte Dirk sie zu sich. "So die können wir hier stehen lassen, später fliegen wir mit ihnen wieder zurück." Er sah auf seine Uhr "wir haben 15 Minuten Zeit, bis wir weiterfahren können, wollt ihr euch ein bisschen umschauen? Ich geh noch was holen!" Mit diesen Worten verschwand Dirk dann auch schon, die Tickets für den Bus mussten gekauft werden und Lloyd sollte das wenn möglich nicht mitbekommen. Daher ergriff Colette ganz unschuldig seine Hand und lächelte lieblich "Komm, da gibt es einen Stand mit kleinen Plüschtieren, die kann man sich dann an den Schlüssel machen und so, ist doch niedlich, sollen wir uns das mal ansehen?!" Auch jetzt hatte Lloyd im Grunde kein Mitspracherecht, da sie ihn schon beinahe zu dem Stand zog. Blinzelnd lief er nach, grinste dann aber in sich hinein. Es war süß zu sehen, wie sich sein Vater und Colette Mühe gaben, ihn zu überraschen. An dem Stand gab es wahrlich niedliche Sachen. Ein kleiner, als Plüsch angefertigter Marienkäfer hatte es Colette ganz besonders angetan "Sieh nur, ist der nicht süß?!" Lloyd nickte ihr zu, sicher diese ganzen Tiere waren schon niedlich, aber irgendwie doch eher Frauensache, wie er fand. Während Colette angetan die vielen Tiere begutachtete, schloss Lloyd die Augen, lauschte den ganzen Stimmen auf dem Platz und atmete die trockene Wüstenluft ein... "Schleich dich nicht noch einmal so an..." "Wuah... nein, keine Sorge werde ich nicht... magst du Tiere?" "Nicht wirklich..." "Lloyd!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)