Wolfsliebe von Scarla ================================================================================ Kapitel 8: Wiedersehen ---------------------- Lugh Akhtar stand am Bug und blickte mit einem Lächeln auf das neue Land, das vor ihm lag. Es war das Kaiserreich Kaleda und auch das Zauberreich von Navarre. Anders als bei Altena, bildeten das Kaiserreich und das Zauberreich eine einzige Front, die von einer Familie regiert wurde. Der Kaiser des Reiches war ein Zauberer. In Altena dagegen stand es außerhalb jeder Diskussion, dass das Zauberreich von einer anderen Familie regiert wurde, als das Imperium. Dies war keine Maßnahme der Fairness, sondern lag einfach dem zu Grunde, dass die Zauberer in den meisten Fällen schlicht kein Interesse daran hatten, sich in die Geschicke der Menschen einzumischen. In anderen Teilen der Welt war es anders. Während im Osten das System ähnlich aufgebaut war, wie das von Altena, war der Westen dadurch geprägt, dass es unzählige Kleinreiche gab, die entweder bloß der Magie zuträglich waren oder aber nur von gewöhnlichen Menschen bewohnt wurden. Doch das alles interessierte Lugh Akhtar in diesem Moment herzlich wenig, denn dies sollte nun das erste Mal sein, dass er das Zauberreich von Altena verließ. Auch das Gebiet innerhalb der Mauer gehörte irgendwie noch dazu, doch sobald er nun den ersten Schritt vom Schiff tat, war er in Navarre. Und er freute sich darauf. Er war neugierig auf diese so andere Welt. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, einfach als Gerfalke die restliche Strecke zu fliegen, doch entschied er sich mit einem Lächeln dafür, doch lieber als Mensch von Bord zu gehen. Er würde durch die Hafenstadt schlendern und sich dann in aller Ruhe auf den Weg nach Navarre machen. Er hatte ein viel schnelleres Schiff genommen, als seine Freunde und er wusste, dass er auch sehr viel näher an Navarre angelegt hatte, sodass er seine Freunde vielleicht nicht nur einholen konnte sondern vielleicht sogar vor ihnen in der Zaubererstadt war. Aber nur, wenn er sich beeilte, und das wollte er nicht. Stattdessen freute er sich wie ein kleines Kind. Es war früher Nachmittag, als sie letzten Endes anlegten. Ungeduldig wie er war, war er einer der Ersten, die von Bord gingen. Er rief den Matrosen noch ein paar Abschiedsworte zu, dann tänzelte er gut gelaunt in Richtung Häuser davon. Er wusste, dass hier nicht allzu viel zu sehen sein würde, denn die Hafenstädte hatten im Allgemeinen kein großes Zentrum, aber er hoffte auf eine Art Markt zu stoßen, denn nach Wochen, in denen es nur gepökeltes oder getrocknetes Fleisch oder Fisch gegeben hatte, brauchte er nun unbedingt wieder etwas anderes. Und er wurde schnell fündig, denn direkt am Kai entlang hatten mehrere Händler ihre Zelte aufgeschlagen. Er kaufte ein paar Datteln, die er gut gelaunt aß, während er sich die seltsame Architektur der Hafenstadt anschaute. Sie war anders als die von Altena, denn alle Häuser hier bestanden aus Lehm. Doch mit einem Mal überkam ihn ein seltsames Gefühl. Er schaute sich suchend um, doch sah er eigentlich nichts, was diese seltsame Nervosität, die sich seiner plötzlich ermächtigte, erklärt hätte. So zog er sich langsam in eine Seitengasse zurück und beobachtete das Geschehen von außen, um nicht selbst als Zielscheibe aufzufallen. Doch alles blieb still, es schien, als hätte er es sich bloß eingebildet. Doch er wusste, dass dort irgendetwas gewesen war. Er trat zögernd wieder aus der Gasse hinaus, schaute sich noch einmal prüfend um, dann setzte er seinen Weg fort und suchte eine Wirtschaft, in der er die Nacht verbringen konnte. Dabei achtete er genau darauf, ob er verfolgt wurde. Solange er nicht wusste, was ihn so verunsichert hatte, blieb er lieber vorsichtig. Doch für den Rest des Tages und auch die komplette Nacht über geschah nichts weiter auffälliges, sodass er schon an sich selbst zweifelte. Am nächsten Morgen beschloss er, doch nicht länger hier zu verweilen sondern brach gleich gen Navarre auf. Er wusste, dass die Stadt nicht leicht zu erreichen war, denn sie lag inmitten einer großen Wüste, und die zu durchqueren war als Fremder nahezu unmöglich. Es war viel zu gefährlich, er konnte sich nur zu leicht verlaufen und er kannte die Gesetze der Wüste nicht. Er wusste einfach nicht, wie er sich in welcher Situation verhalten sollte. So sprach er am nächsten Morgen lange mit dem Wirt, der ihm den Rat gab, in den Westen der Stadt zu gehen und sich dort einer Karawane anzuschließen. Allerdings müsse er gut auf sein Hab und Gut aufpassen und auch nicht mit jedem reisen, denn viele nutzten die Unwissenheit von Fremden nur zu gerne aus. Darauf lachte Lugh Akhtar, zahlte seine Zeche und folgte dem Rat. Er fand das Karawanenlager schnell, denn jene Tiere, die dort lagerten, hatte er niemals zuvor gesehen. Erstaunt betrachtete er sie, streichelte sogar einmal kurz über das raue Fell, bevor er jemanden suchte, der als Anführer fungierte. Er fand ihn schnell und er wusste sogleich, dass es einer jener Männer war, vor denen der Wirt ihn gewarnt hatte, das machten die kleinen, verschlagenen Augen und die geduckte Körperhaltung sehr deutlich. Doch seine war die einzige Karawane, die zurzeit im Ort rastete und niemand wusste, wann die Nächste kam. »Dann stimmst du also zu?«, fragte der. »Ja. Zehn jetzt, zwanzig wenn wir dort sind«, nickte Lugh Akhtar. »Schön. Dann verrate mir doch einmal, wie du heißt. Was willst du überhaupt in Navarre?« Ganz unverhohlen horchte der Mann ihn aus. Lugh Akhtar lächelte kühl, bevor er antwortete. »Mein Name ist Fjodor, ich bin ein Zauberer aus Altena. Ich bin im Auftrag des Königs von Lanta unterwegs, er ist ein Freund von mir«, erklärte er und beobachtete dabei zufrieden, wie es hinter der Stirn seines Gegenübers sichtbar zu rattern begann. »Beweis mir, dass du ein Zauberer bist. Ich will keine Lügner und so etwas behaupten kann nun wirklich jeder«, erklärte er schließlich. Immer noch mit demselben kühlen Lächeln auf den Lippen ließ Lugh Akhtar eine kleine Flamme auf seiner Handfläche erscheinen. Er ließ sie zu einem Ball werden und wieder verschwinden. Er wusste, dass dieser kleine Trick, den selbst ein Lehrlingsanfänger schon konnte, als Beweis vollkommen ausreichte. So auch dieses Mal. Der Anführer nickte unwillig und ging davon. Nur wenige Stunden später brachen sie auf. Die Reise dauerte etwa eine Woche und sie verlief so ereignislos, dass Lugh Akhtar sich schon fast langweilte. In Navarre angelangt zahlte er die restlichen Silberlinge und verließ die Gruppe, um sich durch die verwirrenden Gänge zum Palast durchzuschlängeln. Es dauerte eine Weile, bis er den Weg gefunden hatte, denn Navarre war sogar noch ungleich größer, als es Altena oder Lanta waren, doch nach unzähligen Malen, in denen er nach dem Weg fragen musste, stand er letzten Endes vor den Wachen, die das Haupttor vor ungebetenen Besuchern bewachten. »Guten Tag. Ich bin Lugh Akhtar aus Forea, ich habe einen Brief an den Kaiser«, erklärte er, als er sich den Wachen entgegen stellte. »Dann gib ihn her, wir leiten ihn dann weiter«, antwortete einer der Männer schlecht gelaunt. »Das geht nicht. Er ist von König Fjodor von Lanta und ich habe die Anweisung, ihn nur dem Kaiser selbst auszuhändigen«, erklärte Lugh Akhtar und log damit noch nicht einmal. »Natürlich, Post vom Kinderkönig«, spottete der andere Mann. »Und das sollen wir dir glauben?« »Kinderkönig?«, fragte der junge Zauberer stattdessen verwirrt. »Nennt ihr Fjodor so?« »Natürlich, das ist ja immerhin. Er ist ein Kind, aber trotzdem ein König. Und wir kennen seine Boten.« »Ich bin auch kein Bote, ich bin ein Freund von ihm. Deswegen habe ich ihm den Gefallen getan und überbringe seine Post, wenn ich sowieso schon aus… politischen Gründen hierher kommen muss«, erklärte Lugh Akhtar, schüttelte dann aber den Kopf. »Das ist jetzt aber eigentlich egal, ich muss sowieso mit dem Kaiser sprechen. Ich habe Informationen für ihn, bezüglich des Krieges, den Altena begonnen hat.« »Sicher, und ich bin der namenlose Zauberer.« Die Ironie in der Stimme der Wache war mehr als nur überdeutlich. Nun musste Lugh Akhtar jedoch grinsen. »Nein, das denke ich nicht, das bin nämlich ich.« Daraufhin lachten ihn die Männer aus. Ganz unverblümt und laut lachten sie, hielten sich die Bäuche und wischten Lachtränen aus dem Augenwinkel. »Los, mach weiter, so lustige Personen waren schon lange nicht mehr hier«, grinste einer der beiden. »Gerne«, lächelte der junge Zauberer. »Ich bin außerdem noch der Mensch-Schüler von Nikolai. Und der Sohn des Winters.« Abermals folgten ungeahnte Heiterkeitsausbrüche auf Lugh Akhtars wahre Worte. »Ich glaube, er denkt, wenn er uns nur allzu lang lachen lässt, dann kann er einfach an uns vorbei«, mutmaßte einer der Männer kichernd. »Wäre möglich«, antwortete der andere gackernd. »Ich kann auch so an euch vorbei, ihr könntet mich nicht aufhalten, wenn ich wirklich vorbei wollte.« »Natürlich. Aber jetzt ist langsam mal schluss, du Komiker. Verschwinde, oder wir machen dir Beine.« Mit einem Schlag war die ganze Heiterkeit vorbei. »Die habe ich bereits.« Auch nach diesem, mehr als flachen, Witz lächelte Lugh Akhtar nach wie vor und völlig unbeirrbar weiter vor sich hin. »Junge, es reicht. Deine dummen Sprüche kannst du sonst wem vortragen. Jetzt verschwinde oder wir sorgen dafür, dass du es tust!« »Okay«, antwortete Lugh Akhtar und mit einem Lächeln und einer theatralischen Drehung um sich selbst verschwand er ins Nichts. Der Blick der darauf von den Wachen folgte war so ungläubig, dass nun er es war, der laut auflachen musste. Hinter ihnen. Erstaunt schauten sie von der Stelle, von der er verschwunden war über die Schulter zu ihm hin. »Wie…?«, begann der eine mit großen Augen. »Du sagtest, dass ich verschwinden soll, du hast nie gesagt, wohin und für wie lange«, lächelte Lugh Akhtar und genoss das Erstaunen über diesen billigen Trick. Er hatte ihn einmal von Nea gelernt, er stammte aus ihrer Zeit, als sie noch als eine Art Gauklerin durch die Lande zog, um mit besseren Jahrmarkttricks ein wenig Geld zu verdienen. Er hatte mit Magie nicht viel zu tun, aber auch das Auge eines Zauberers ließ sich nur allzu leicht täuschen, wenn man nur wusste, wie man es anstellen musste. »Wer bist du wirklich…?«, hauchte der andere Mann erstaunt. Offensichtlich hatte auch er nicht erkannt, dass selbst ein Anfänger diesen Trick nutzen konnte, besaß er nur genug Feingefühl. Sie schienen zu denken, dass er mächtige Magie gewirkt hatte, und das erstaunte ihn ein wenig, aber wirklich stören tat er sich nicht daran. »Ich bin der Stadtzauberer von Forea und mein Name ist Lugh Akhtar. Und ich bin im Auftrag des jungen Königs unterwegs«, wiederholte er mit zufriedenem Lächeln. »Dann komm mit, ich werde dich dem König anmelden«, antwortete jener Mann, der überwiegend gesprochen hatte. Fast schon ehrfürchtig schlich er an ihm vorbei und deutete, ihm zu folgen. Gemeinsam durchquerten sie den Hof und betraten das Schloss, wo die Wache ihn an einen Mann weitergab, der eine wichtigere Position innezuhaben schien. Hier musste Lugh Akhtar noch einmal sein Verlangen vortragen, um dann angewiesen zu werden, hier zu warten. Der Kaiser befinde sich in einer wichtigen Verhörung mit jenem Mann, der seinen Sohn ermordet habe, aber er würde ihm dennoch Bescheid geben. So schaute Lugh Akhtar dem Fremden erstaunt nach. Der Kaiser hatte einen Erben? Nikolai hatte nie von solch einem erzählt und auch sonst niemand, in keinem Buch oder Bericht wurde es erwähnt. So war er davon ausgegangen, dass das Kaiserreich noch keinen Thronfolger hatte. Dass dieser nun einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein sollte erstaunte ihn. Doch sein Erstaunen sollte noch viel größer werden. Er rechnete damit, dass es länger dauern würde, bis man ihn zum Kaiser vor ließ, also schaute er sich neugierig in der Eingangshalle um. »Lugh Akhtar…?«, fragte plötzlich eine erstaunte Stimme, als er gerade damit beschäftigt war, ein paar Bilder zu betrachten. Mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl im Bauch, denn er wusste, wer ihn dort ansprach, wandte er sich um. Und er hatte die Stimme recht erkannt, es war Nea, die, mit vor Staunen großen Augen in der Tür zu einem Seitengang stand, und ihn fragend anschaute. »Nea!«, rief er und war mit wenigen schnellen Schritten bei ihr, um sie heftig an sich zu drücken. »Was tust du hier?« »Oh, Lugh Akhtar…! Das ist eine so lange Geschichte…« Mit einem Mal wirkte sie seltsam niedergeschlagen und so gar nicht glücklich. »Was ist passiert?«, fragte er sogleich scharf. »Es ist alles so… nun, wir sind nach Süden gereist und dann…« Nea erzählte ihm die ganze Geschichte und ließ nichts aus. Der Mann, der ihn beim Kaiser ankündigte kam zwischendurch einmal zurück, doch sie beide ignorierten ihn völlig, Nea erzählte einfach weiter. Bis sie eben in der Gegenwart angelangt war. Danach herrschte erschrockenes Schweigen. »Ice ist des Mordes angeklagt und Sly hat sich fast eine Blutvergiftung eingeholt?« Er seufzte. »Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass man die beiden nicht alleine lassen darf… Wie sie so alt werden konnten ist mir bis heute ein Rätsel…« Da lächelte Nea ein wenig und nickte zustimmend. »Aber Sly geht es jetzt besser?«, hakte er nach. »Da… er und Cinder sich schon wieder anschreien wohl schon.« Sie nickte niedergeschlagen. »Hat sie ihm etwa immer noch nicht verziehen?« »Ich weiß es nicht. Als er so krank war, saß sie Tag und Nacht weinend an seinem Bett, aber kaum ging es ihm besser, da hat sie nur noch gewütet. Ich habe eine Vermutung, was es sein könnte, aber… na ja, ich bin mir nicht sicher.« Nea seufzte, deutete dann in den Gang zurück. »Sie werden sich bestimmt freuen, dich zu sehen. Vielleicht beruhigt sich Cinder ja dann wieder und vielleicht kannst du auch herausfinden, was Sly genau getan hat und ihm helfen. Denn gegen den Zauber, der immer noch ein wenig an ihm zu fressen scheint, kann der Heiler nichts tun.« »Ja, lass uns zu ihnen gehen.« Lugh Akhtar wandte sich zuvor aber noch an den Fremden, der ihn beim Kaiser angekündigt hatte, und der nun schmollend in einer Ecke Staub wischte. »Was hat der Kaiser gesagt?« »Dass ich Euch zu denen dort-«, er deutete auf Nea, »bringen soll. Ihr seid morgen zum Frühstück an der Kaisertafel eingeladen, aber heute hat er keine Zeit für euch.« »Gut.« Er deutete Nea vorzugehen und folgte ihr. Dabei konnte er nicht aufhören zu lächeln. Er hatte kaum gemerkt, wie schmerzlich er sie vermisst hatte, erst jetzt, wo er endlich wieder bei ihr war, da merkte er es. Er folgte ihr durch die Vielzahl verschiedenster Gänge und freute sich in der ganzen Zeit einfach nur daran, mit seinen Augen ihren Bewegungen zu folgen. Deswegen merkte er auch gar nicht, wie sie ankamen und den Raum betraten. Erst als Soul sich mit einem spitzen Schrei an seinen Hals warf und plötzlich die lauten Stimmen von Sly und Cinder verstummten, da realisierte er sie. »Hallo Leute«, begrüßte er seine Schwestern und seinen Freund lächelnd. »Lugh, da bist du ja wieder!«, rief Sly erfreut. Er war sehr blass und dunkle Ringe unter seinen Augen ließen erkennen, dass er eine wirklich schwere Krankheit hinter sich hatte, doch das schwache Lächeln und die Stimme ließen erkennen, dass er dennoch auf dem Weg der Besserung war. Darauf folgte nun ein Stimmengewirr, in dem er gar nichts verstand. Er lächelte einfach nur hilflos und nickte immerzu. Irgendwann jedoch hatten sie sich wieder beruhigt und nach einer Aufforderung von Soul zog er lächelnd die Wolfsfiguren aus seiner Tasche. Jene, die die Gestalt Kanoas hatte, gab er mit einem Lächeln an Soul, die andere an Nea, die beide voller Erstaunen darauf schauten. »Was ist das?«, fragte Cinder neugierig. »Die hat Kanoa für mich gemacht, als ich noch klein war. Sie waren meine liebsten Spielzeuge. Und sie sind schon mehr als fünfzehn Jahre alt«, lächelte er und begann dann zu erzählen, was er erlebt hatte. Alle vier lauschten ihm aufmerksam und voller Staunen. Bis er in der Gegenwart endete. »Was steht in dem Brief?«, fragte Soul neugierig. »Ich weiß es nicht, ich habe ihn noch nicht geöffnet«, antwortete Lugh Akhtar und zog den schwarzen Umschlag hervor. Er schaute darauf, zog dann ein Messer hervor und schlitzte ihn oben auf. Daraus hervor zog er mehrere Seiten nachtschwarzen Papiers. Er schlug sie auseinander um dann verwundert zu stutzen. Er drehte es um, hielt es gegen das Licht, betrachtete jede Seite eingehend um dann verwundert mit den Schultern zu zucken. »Sie sind leer«, erklärte er. »Leer?«, fragte Soul verwundert und nahm ihm das Papier ab. Auch sie betrachtete die Seiten eingehend, aber auch sie konnte nichts darauf erkennen. »Was bedeutet das?«, fragte Cinder unbehaglich. »Entweder, dass wirklich nichts auf ihnen steht, oder aber, dass ihr die Falschen seid. Das dieser Brief nicht für euch ist«, antwortete Sly, der den Brief zwar in die Hand nahm, aber nur einmal einen schnellen Blick darauf warf, ihn dann an Cinder weiter gab. »Also könnte ich es gar nicht sein? Warum… hat er ihn mir dann gegeben?«, wunderte sich Lugh Akhtar. »Vielleicht sollst du ihn der Person bringen, für den er wirklich ist«, überlegte Sly. »Aber… wer könnte das nur sein…?« Der junge Zauberer versuchte sich seine tiefe Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Er wusste noch zu genau, was Kanoa gesagt hatte. »Er ist für den Menschen, der mir im Leben am wichtigsten war.«. Also war das nicht er. »Ich weiß es nicht. Das weiß außer Kanoa wohl niemand.« Sly schien es nicht weiter zu kümmern. »Und der lächelte nur zufrieden«, bemerkte Soul bitter. Natürlich, ja. Sie konnte die Schutzgeister sehen. Das vergaß Lugh Akhtar immer wieder. »Also wird der uns wohl nicht weiterhelfen«, überlegte Nea. »Er nickt bestätigend. Also wohl nicht.« Soul seufzte. »Egal. Dann bleibt es wohl für eine Weile ungelöst. Ist auch egal, es gibt wichtigere Dinge«, fand Lugh Akhtar und wandte sich direkt an Sly. »Du erklärst mir jetzt mal ganz genau, was du getan hast…« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)