crossed the line von cherrylime (ZoRo, NaRu) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Huhu ^^ da bin ich wieder. Ich hoffe ihr mögt dieses Kapitel mehr als ich. Bühne frei. ____________________ Von all den Geschehnissen an Deck, waren sie auch noch so unscheinbar, bekam Nico Robin nichts mit. Nach ihrer völlig irrationalen und übereilten Reaktion hätte sie sich selbst am liebsten geohrfeigt. Schon in dem Augenblick als die Kombüsentür hinter ihr ins Schloss gefallen war, hatte sie ihre dumme Aktion bereut. Hatte sie sich nicht noch vor ein paar Stunden gesagt, dass das alles nichts gewesen war? Und das sie keinen großen Wirbel um ihre eine Nacht mit Zoro machen wollte? Nun war es genau das Gegenteil von dem geworden, was sie sich eigentlich vorgestellt hatte. Sie seufzte tief und begab sich dann in Richtung Schlafräume. Ihr Blick wanderte wenig später unruhig an den Wänden ihrer Kajüte entlang. Sie suchte krampfhaft nach einer Aktivität, die sie ein wenig ablenken würde. Auch wenn sie normalerweise alles versuchte zu verstehen und zu analysieren, dies war inzwischen zu etwas geworden, das sie am liebsten verdrängt hätte. Robins Blick fiel auf das überfüllte Bücherregal, welches eine ganze Wand des Raumes für sich beanspruchte. Ihre Augen wanderten über die verblichenen Buchrücken und suchten nach einem Titel der ihr unbekannt erschien. Aber da war nichts. Sie kannte jedes Buch in diesem Regal, zu oft hatte sie jedes von ihnen fast schon zärtlich in den Händen gehalten. Resigniert seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Wie. - Konnte. - Das. - Nur. - Passieren? Bei jedem einzelnen Wort stemmte Zoro sich vom Boden ab, um dann wieder hinab zu sinken, damit er zu einer neuen Liegestütze ansetzten konnte. Wie, zur Hölle? Wie?! Und vor allem wieso? Wieso hatte er das getan? Über seine Wut hatte der Schwertkämpfer aufgehört seine Liegestütze zu zählen, aber seine Muskeln waren bereits taub vor Anstrengung. Er konnte einen dünnen Schweißfilm auf seinem Körper spüren, aber die Wut in ihm hielt ihn davon ab aufzuhören. Zoro würde ewig so weitermachen können. Die Wut sich selbst gegenüber war so unfassbar groß. Er wollte erst aufhören, wenn er zusammenbrach, ihn seine Kräfte verließen. Die Frage war nur wann das geschehen würde. Normalerweise neigte der Grünhaarige nicht zu ausschweifenden Gedankengängen aber die vergangene Nacht hing über ihm wie ein dunkler Schleier. Er konnte sich an jedes verhängnisvolle Detail genau erinnern. Zu genau. Zoro hatte ihren Duft noch in der Nase. Den ganzen Tag schon war er den Geruch ihres gottverdammten Parfums nicht losgeworden. Es roch blumig, nach Kirschblüten und frischen Zitrusfrüchten. Der Grünhaarige stemmte sich noch ein letztes Mal von dem warmen Holz unter sich ab und kam dann wieder auf die Beine. Aus dem Augenwinkeln registrierte der Schwertkämpfer den argwöhnischen Blick der Navigatorin, welcher zweifellos ihm galt. Die Sonne stand inzwischen im Zenit und es wurde immer wärmer an Deck der Flying Lamb. Nami räkelte sich gewohnt lasziv in ihrem Liegestuhl. Und ausnahmsweise war es nicht Sanji der um sie herumscharwenzelte, sondern Ruffy. Bereits aus dieser Entfernung war es für Zoro ein leichtes zu erkennen, dass dem Kapitän der Crew nach dieser Woche ohne Landgang wirklich, wirklich langweilig war. „Naaaaami..?“ – Die Angesprochene öffnete lediglich ein Auge um dem Gummimenschen ein wenig Beachtung zu schenken. „Wann erreichen wir endlich wieder eine Indel?“ Ruffys Tonfall war inzwischen fast ein bisschen weinerlich geworden. Nami hatte inzwischen beide Augen aufgeschlagen und blinzelte gegen die Sonnenstrahlen an, ehe sie ihren Arm hob, an dem der LogPort befestigt war. „Ich weiss, es nicht genau Ruffy. Das hab ich dir heute schon mindestens dreimal gesagt.“ Sie seufzte leicht über die Penetranz die Ruffy an den Tag legen konnte. „Wir segeln in die richtige Richtung, mehr kann ich dir auch nicht sagen.“ „Du solltest die paar Tage Ruhe genießen, die du dem großen Kapitän Lysop zu verdanken hast!“ schaltete sich der altbekannte Lügenbaron in die Unterhaltung ein. Allerdings erntete dieser nur schallendes Gelächter vom wahren Kapitän der Strohhutbande. Wie einfach er doch von seinen Gedanken, bezüglich ihres neusten Crewmitglieds abzulenken war. Anscheinend hatte sich die vergangene Nacht doch nicht so sehr in seinen Gedanken manifestiert, wie Zoro zuerst angenommen hatte. Zufrieden mit dieser Selbsterkenntnis streckte er sich und wollte sich gerade zu einem kleinen Schläfchen an den Mast lehnen, als Sanji aus der Kombüse gestürzt kam. Anschließend verkündete der Blonde allen lautstark dass das Mittagessen nun sei angerichtet. „Endlich,“ murmelte Zoro leise. Denn auch wenn er es nie zugeben würde, aber ein leerer Magen war ein grausamer Gegner. Langsam. Gaaanz langsam. Jetzt bloss keine voreiligen Bewegungen machen. Der Duft von Sanjis neuster Reispfannenkreation erfüllte die ganze Küche. Angeregtes Schmatzen und kauen erfüllte den Raum. Alles erschien ausnahmsweise einmal harmonisch zu sein. Selbst Koch und Schwertkämpfer schienen zum Erstaunen aller Anwesenden einmal nicht vorzuhaben dem anderen in der nächsten Sekunde an die Gurgel zu springen. Chopper verkündete noch immer besorgt, er werde nach dem Essen – das übrigens köstlich sei – nach Robin sehen und ihr ihre eine Portion bringen. Denn Kranke müssten essen. Währenddessen beäugte Lysop argwöhnisch seinen gefräßigen Kapitän. Denn er rechnete jeden Moment damit das sich der Mundraub von heute Vormittag wiederholen könnte. Aber Ruffys Blick war auf die Gabel eines ganz anderen Crewmitglieds gerichtet. Er beobachtete wie sich die Lippen der Navigatorin sanft um das matte Metall des Bestecks schlossen. Dann führte sie die Gabel wieder zu ihrem Teller und setzte dazu an den nächsten Happen zu ihren rosigen Lippen zu führen. Aber soweit sollte es nicht kommen. Der Schwarzhaarige, welcher ihr schräg gegenüber saß, hatte seinen eigenen Teller natürlich längst zum vierten Mal geleert und nun fixierte er den Teller der Oranghaarigen. Sanji hatte gesagt er habe schon mehr als genug verdrückt und müsse sich beherrschen. Aber das war so schwer.. Und er war doch noch nicht satt! Nami hob die Gabel an und Ruffys Kopf schnellte augenblicklich nach vorn indem er von seinen Teufelskräften gebrauch machte. Sein Hals dehnte sich und für einen kurzen Moment waren nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Gesichtern. Ruffy beobachtete wie sich ihre rehbraunen Augen überrascht weiteten, bevor er das Essen mit einem großen Bissen von ihrer Gabel schnappte. Genauso schnell wie diese Situation zu Stande gekommen war, war sie auch wieder vorüber. Ruffys Kopf schnackte zurück in seine ursprüngliche Position und noch bevor Nami ihr empörtes „Ruffy!!!“ zu Ende gesprochen hatte, erklang auch schon das amüsierte Lachen des Strohhutjungens. Es war später Nachmittag als Zoro von seinem ausgedehnten Mittagsschläfchen an Deck erwachte. Noch verspürte der junge Mann keinerlei Drang die Augen zu öffnen und so beschloss er seiner Umgebung noch eine Weile zu lauschen. Hätte ihn jemand gefragt, so hätte der Schwertkämpfer jemandem die Umgebung bis ins kleinste Detail beschreiben können, ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln. Alles war still. Nur das Rauschen des Meeres unter ihnen war zu hören, kein Vogel schwebte über dem Schiff am wolkenlosen Himmel. Und all seine Freunde, ja wirklich alle, schienen unter Deck beschäftigt zu sein. Ansonsten hätte er sie gehört, sie erkannt. Am Klang ihrer Schritte, am gleichmäßigen Rhythmus ihrer Atemzüge oder am Scharren ihrer Füße irgendwo an Deck. Im Geiste ging er all ihre typischen akustischen Erkennungsmerkmale, der Reihe nach, durch. Lysop mit seinen ungelenken Schritten, Namis Armreif dessen Klang beim zusammenprall mit dem Gehäuse des Logport übers Deck schallte, das Klackern von Choppers Hufen auf den Holzdielen, das feine Keuchen der Lunge des Kochlöffels wenn er wieder einmal den Rauch eines Glimmstängels in die Luft blies, Ruffy der stets ungeduldig mit den Füßen scharrte wenn kein Abenteuer in Sicht war. Und zu guter letzt die Hexe, wie sie die Seiten eines Buches raschelnd umschlug oder wie ihre federnden Schritte quälend langsam auf ihn zukamen. Kaum hörbar stieß Zoro die Luft verärgert aus und zwang sein Hirn mit aller Gewalt, sich von Robin abzuwenden und stattdessen.. An andere Frauen zu denken. Es war zweifelsfrei schon eine geraume Zeit her, dass der Schwertkämpfer das Bedürfnis verspürt hatte sich mit einer Person des anderen Geschlechts einzulassen. Aber wozu auch? Diese ganzen körperlichen Bedürfnisse des Menschen waren doch nichts anderes als ein Zeichen von Schwäche! Trotzdem war es in der Vergangenheit bereits das ein oder andere Mal geschehen, dass Zoro die Nacht bei einer flüchtigen Bekanntschaft verbracht hatte. Bei den meisten dieser One-Night-Stands hatte er die Betreffende nur einige Stunden zuvor in einer Spielunke kennen gelernt, auf den zahllosen Inseln die sie bereits bereist hatten gab es anscheinend genug freigiebige Mädchen. Meist war er daraufhin am nächsten Morgen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, verschwunden. Jedes einzelne Mal war er danach wütend an Bord zurückgekehrt. Das hätte nicht sein müssen, sagte sich Zoro dann jedes Mal. Allerdings war auch der kühle Schwertkämpfer nur ein Mensch. Ein Mann. Mit dem gelegentlichen Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Seit Robin das erste Mal – damals noch als Mrs. Bloody-Sunday – an Bord der Flying Lamb gewesen war, hatte der Grünhaarige keine Nacht mehr bei einer Fremden verbracht. Er war stolz auf sich. Gewesen. Zumindest bis gestern Nacht. Es war bis dato ein Beweis seiner Willensstärke gewesen. Wenn er es tatsächlich durchgehalten hätte dem sexuellen Verlangen seiner Lenden zu entsagen. Und jetzt war er gerade bei dieser Heuchlerin schwach geworden. Verdammt! Hätte es nicht wenigstens Nami sein können? Wobei ihm diese Vorstellung sofort widerlich und unnatürlich vorkam. Die Navigatorin war eher, so etwas wie eine geldgierige, herrische und – nicht zu vergessen – zickige Hexe, die schon fast zu so etwas wie einer Schwester geworden war. Sie waren einfach schon viel zu lange befreundet für… so etwas. Außerdem nahm der Grünhaarige Nami nicht wirklich als Frau wahr, auch wenn sie zweifelsohne eine Augenweide war. Die Archäologin jedoch nahm er sehr wohl als Frau wahr. Robin Körper war makellos. Ihre pralle Oberweite hatte sich ihm geradezu entgegen gereckt, als er gestern ihr dünnes Nachthemd abgestreift hatte und… Mit hochrotem Kopf sprang Zoro auf die Beine und griff eilig nach seinen schwersten Gewichten. Das half immer. Als Robin erwachte war der kleine Raum in eine gräuliche Dunkelheit getaucht. Wie jedes Mal wenn die Schwarzhaarige erwachte, dauerte es einige Sekunden bis sie ihr Umfeld voll und ganz erfasst hatte. Der Angstschweiß des vergangenen Albtraums haftete noch an ihrer warmen Haut, während sie sich langsam aufsetzte und mit der linken Hand ihre Augen bedeckt. Die Luft um sie herum war angenehm kühl und unverbraucht. Vor dem kleinen Fenster lag der runde Mond, dessen Antlitz sich auf dem endlosen Wasser des Meeres widerspiegelte. Hatte sie wirklich den ganzen Tag verschlafen? So erschöpft konnte man nach ein paar Stunden verlorenen Schlafes doch eigentlich gar nicht sein. Nicht von einer einzigen Nacht. Langsam hatten sich ihre azurblauen Augen an das Dämmerlicht gewöhnt und schlussendlich bemerkte sie auch endlich den Teller auf ihrem Schreibtisch. Der Teller war leer. Ein wenig verwundert erhob sich die Archäologin und griff nach dem Stück Papier das auf dem Porzellan gelegen hatte. Schon beim Aufklappen der kleinen Nachricht erkannte Robin Choppers Handschrift auf den ersten Blick. Erstaunlich wie schnell sie sich hier an alles gewöhnt hatte. An alles und jeden. „Liebe Robin, ich hoffe dir geht es inzwischen wieder ein bisschen besser. Ich wollte dich nicht wecken. Schlaf ist eine sehr gute Medizin! Und du solltest auch unbedingt etwas essen. P.S. Sanji hat in der Küche etwas für dich bereitgestellt.“ Unterschrieben war die kurze Nachricht mit einem Hufabdruck. Lächelnd ließ sie den Zettel zurück auf ihren Schreibtisch gleiten. Wenn man es genau nahm, verspürte Nico Robin im Moment kein Hungergefühl. Aber sie wusste, dass es einfach das vernünftigste wäre, etwas zu essen. Zuvor allerdings sollte sie wohl eine warme Dusche nehmen, immerhin hatte sie die letzten Stunden mit schweißtreibenden Träumen verbracht. Noch dazu trug sie noch immer die Klamotten, die sie sich heute Morgen aus dem Schrank gefischt hatte. Die junge Frau griff nach dem Teller und verließ kurz darauf mit einem Handtuch in der freien Hand ihre Kabine. Eigentlich hätten sich ihre Augen längst an die nächtliche Dunkelheit gewöhnt haben. Aber als sie die Tür hinter sich zuzog umfing sie wieder eine allumfassende Dunkelheit. Sie blieb stehe um niemanden mit ihren ungelenken Schritten aufzuwecken, es war besser zu warten bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Stille. Kein einziges Geräusch war zu hören. Nicht einmal das allgegenwärtige Rauschen der Wellen drang in den Innenraum des Schiffes. Geradezu bewegungslos verharrte Robin eine ganze Weile bis es ihren Augen gelang den dunklen Flur hinauf an Deck ansatzweise zu erahnen. Etwas regte sich. Der Dielenboden am gegenüberliegenden Ende des Ganges gab ein leises Knarren von sich. Dieses Geräusch war der Schwarzhaarigen inzwischen nur zu bekannt. Am Fuße der Treppe, gaben die Bretter immer leise nach, wenn jemand seinen Fuß darauf setzte. Auch wenn sich Robins Körperhaltung auf den ersten Blick kein bisschen verändert hatte, stand ihr ganzer Körper unter Spannung. Jeden einzelnen Muskel unter ihrer Haut konnte sie spüren, wie alles in ihr nur darauf wartete bei dem winzigsten Anzeichen einer Gefahr zu reagieren. Ebenso wie ihre Albträume war auch diese innere Anspannung bei dem geringsten Geräusch, ein Resultat ihrer Vergangenheit. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal zur Ruhe gekommen war. Dafür konnte sie zahlreiche Erinnerungen vorweisen die von überstürzten Fluchtaktionen geprägt waren. Immer wollte irgendwer irgendwann ihr Kopfgeld kassieren. Aber zumeist erwies sich dieses Unterfangen gleichzeitig als Todesurteil ihrer jeweiligen Gastgeber. Robin zwang sich ruhig zu atmen und ihre Muskeln zu entspannen als ihr klar wurde wer ihr hier gegenüberstand. Und das es sich bei dieser Person eigentlich nicht um einen Feind handelte. Obwohl sich die junge Frau bei dieser Aussage nicht hundertprozentig sicher war. Eigentlich hätte sie ihn sofort erkennen müssen. Sein Körper war nicht mehr als eine Silhouette, welche sich im Halbdunkeln von der Umgebung abzeichnete. Aber die drei langezogenen Schatten an seinen Lenden gaben neben seiner durchtrainierten Statur Aufschluss über ihren Gegenüber. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)