Kishibo Wunschträume von Kaya-Sozosha (von Kaya-Sozosha und Sorina) ================================================================================ Kapitel 11: Die finstere Wahrheit --------------------------------- Aikyo hatte Sai Meldung erstattet, damit er die Informationen sofort an Tsunade hatte weiter geben können. Sicher waren bereits alle Teams in höchster Alarmbereitschaft und hatten nur auf diesen Startschuss gewartet. Ruhig flog Aikyo über den unzähligen Menschen, die sich nun Konoha näherten. Sie alle waren in schwarze Gewänder gehüllt, doch sogar von hier oben konnte Aikyo erkennen, dass nicht alle wie Shinobi wirkten. Eine große Sorge machte sich in Aikyo breit. „Ob das da unten eventuell einfache Bewohner von Getsugakure sind, die uns da angreifen wollen? Aber die können wir doch nicht einfach niederstrecken.“ Lauthals meldete sich ihr Gewissen. Sie wollte auf keinen Fall gegen Menschen kämpfen, die sich nicht mal richtig wehren konnte, doch Konoha im Stich lassen, das kam auch nicht infrage. „Aikyo-shishò pass auf“, rief Rio plötzlich aus, doch noch ehe Aikyo sich auf das was nun folgte einstellen konnte, wurden sie und ihr Freund durch die Luft gewirbelt. Ein plötzlicher und unglaublich starker Windstoß hatte sie erfasst und zurückgeschleudert. Sie fielen einige Meter, dann erst konnte sich Rio abfangen und flog mit kräftigen Flügelschlägen wieder in die Höhe. Erst jetzt konnte Aikyo sehen, woher dieser Windstoß gekommen war. Ein schwarz gekleideter Typ flog vor ihnen in der Luft. Er benutze eine Art, selbst gebaute Schwingen um sich in der Luft zu halten. „Da ist also unser erster Gegner“, dachte Aikyo. „Er scheint Windtechniken benutzen zu können. Anders könnte er sich mit diesen Schwingen sicher auch nicht in der Luft halten“, meinte Rio. Aikyo erwiderte nichts, sondern starrte ihren Gegner nur schweigend an. „Wenigstens, ist der eindeutig ein Shinobi“, dachte sie sich, was ihr Gewissen ungemein beruhigte. „Bist du die Luftwache? Das wird ja langweilig. So eine halbe Portion wie du ist ja gar keine Herausforderung“, lachte der Fremde. Wäre sie Yurei gewesen, dann hätte sie dem Kerl für seinen frechen Spruch, gleich mit doppeltem Elan in den Arsch getreten, doch sie war nicht Yurei. Noch immer starrte sie ihn schweigend an. Das war etwas, dass sie am Shinobi sein nie hatte leiden können. Den noch immer war sie der festen Überzeugung, dass ein Mensch nicht das Recht dazu hatte, dass Leben eines anderen zu beendet. „Warum wollte ich eigentlich Ninja werden?“, fragte sie sich plötzlich. Dieser Gedanke war so unpassend wie ein Eisbär in der Sahara. „Naja, dann kann ich mein Team wenigstens am Boden schneller unterstützen“, lachte der Fremde auf. „Warum denkst du, dass ihr das Recht habt über das Leben der Jinchuuriki zu Endscheiden?“, fragte Aikyo tonlos. Sofort wich das Lachen des Fremden einem fragenden Gesichtsausdruck. „Was bist du den für eine?“, fragte er angewidert. „Ihr tot gewährleistet unseren Frieden. Ist das nicht Grund genug?“, fragte er. Aikyo öffnete dem Mund um etwas zu erwidernd, doch plötzlich stieß von oben ein schwarzer Schatten herab, direkt auf ihren Gegner. Der Schwarzgekleidete wich aus und dann erkannte Aikyo Sai der ihr zur Hilfe kam. Nun war keine Zeit mehr zu quatschen. Nun wurde es Zeit zu kämpfen. Ein Schrei ertönte und Yurei sprang von ihrem Ast auf eine der schwarz gekleideten Gestalten. Diese war überrascht von dem Schrei und dem Angriff. Schmerzhaft knallte Yurei gegen die Person und durch die Wucht des Aufpralls wurde diese vom Baum gestoßen. Yurei aber schaffte es sich abzufangen, an dem Ast festzuhalten, um dann lässig ebenfalls zu Boden zu springen. Um sich herum hörte sie viele Schritte und nicht weit von ihr klirrten schon die ersten Klingen. Der Kampf schien gerade erst angefangen zu haben und es würde noch einige Augenblicke dauern, bis die Truppen aus Getsugakure das Dorf erreichen würden. Schwerfällig stand die Gestalt wieder auf, wobei sie ein Fluchen ausstieß. Yurei stockte. Diese Stimme. Sie kannte diese Stimme und zwar sehr gut. „Kakomu-chan?“ nur ein Flüstern drang über ihre Lippen aber trotzdem hörte die Gestalt sie. Zögerlich hob diese eine Hand und zog sich dann das Tuch, das sie vor ihrem Gesicht getragen hatte, vom Kopf. Darunter kam das Gesicht einer jungen Frau zum Vorschein. Ihre grauen Augen sahen Yurei direkt und unvermittelt an. Schwarze locken ergossen sich auf den Schultern der schlanken Kunoichi. Als Kakomu den Blick Yureis bemerkte kräuselten sich ihre Lippen zu einem unsicheren Lächeln. „Yurei-chan? Bist du das wirklich? W-was machst du denn hier?“ Sie hatte immer noch eine genauso hohe, mädchenhafte Stimme wie damals, klang aber trotzdem irgendwie anders, so als wenn sie vor etwas Angst hätte. Yurei konnte sich vorstellen, wo vor Kakomu Angst hatte und konnte sie, ehrlich gesagt, auch verstehen. „Ich bin inzwischen ein Konohaninja. Nachdem ich Getsugakure verlassen habe, habe ich hier eine neue Heimat gefunden, neue Freunde und noch vieles mehr. Aber sag mir Kakomu-chan, warum greift ihr uns an? Was haben wir euch getan?“ Yurei trat entschlossen einen Schritt auf ihre alte Teamkameradin zu, doch diese wich zu ihrem Erstaunen zurück. „Euer Jinchuuriki muss getötet werden! Nur so kann Friede in unsere Welt kommen.“ Kakomu ballte die Hände zu Fäusten und trat nun doch wieder einen Schritt auf Yurei zu. Es war klar, dass sie nicht vor ihrer ehemaligen Freundin haltmachen würde. Yurei starrte sie an. „Wie dämlich können die eigentlich sein, dass die alle den Lügen eines Menschen glauben? Warum denken sie alle das die Biju und die Jinchuuriki so etwas Böses sind?“, schoss ihr durch den Kopf. Es war zwar von Anfang an klar gewesen, dass Yurei vermutlich einigen Bekannten über den Weg laufen würde, doch sie hatte nicht geahnt, dass es ihr doch so schwer fallen, würde gegen einen von ihnen zu kämpfen. Zu tief saßen die schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit. Jedoch gab es da etwas, dass noch tiefer saß, noch wichtiger war. Shikamaru, Aikyo, Naruto alle ihre Freunde, einfach alle Menschen hier in Konoha. Sie musste diese Menschen verteidigen, musste für das Kämpfen, was ihr wichtig war, egal was es kosten würde. „Wenn du wirklich an solche Lügen glaubst, Kakomu-chan, dann werde ich leider gegen dich kämpfen müssen. Du wirst es vielleicht nicht glauben aber der Jinchuuriki, übrigens sein Name ist Naruto Uzumaki, ist mein Freund und nicht nur meiner! Für viele in diesem Dorf ist er sehr wichtig und sie alle haben ihn gern, er ist ein guter Mensch und ein starker Shinobi… Ich kann leider nicht zulassen, dass ihr ihm etwas tut!“ Kakomu ließ den Kopf hängen und seufzte. „Tu das nicht Yurei-chan. Wir waren immer für dich da und du solltest dich jetzt nicht für solch ein Monster einsetzen. Schließ … schließ dich einfach uns an, wie heißt es so schön? Vergeben und Vergessen?“, mit einem hoffnungsvollen Lächeln sah sie wieder hoch doch der Hass, der ihr aus Yureis Augen entgegen blitzte, erschreckte Kakomu dann doch. „Ich soll euch vergeben, was ihr getan habt? Ich soll einfach alles was diese Menschen für mich getan haben, dass sie mich aufgenommen, mir geholfen haben, einfach vergessen? Vergiss es, Kakomu-chan! Ich bring mich lieber um, als dass ich dieses Dorf und meine Freunde verrate!“ Die Worte ihrer einstiegen Freundin hatten Yurei verletzt und sie hatte keine Lust mehr sich weiter zu unterhalten. Bevor Kakomu noch etwas sagen konnte, stieß Yurei einen wütenden Schrei aus, zog eines ihrer Katana und rannte auf ihre Feindin zu. Diese stieß einen kleinen, erschrockenen Schrei aus. Doch schon im nächsten Moment hatte sie sich wieder gefasst und wich der Klinge aus. „Das wird ein leichtes Spiel. Yurei-chan hat früher schon, immer nur große Töne gespuckt und nie wirklich etwas drauf gehabt. Ich denke nicht, dass sie inzwischen mehr drauf hat“, dachte sich Kakomu mit einem grinsen im Gesicht. Yurei sah das Grinsen, ahnte, was in ihrem Kopf vorging und konnte selbst nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. Kakomu würde sich noch wundern. „Alles in Ordnung Aikyo-chan?“, fragte Sai. Schnell nickte sie. Innerlich fragte sie sich, wie viel er wohl von diesem Gespräch mitbekommen hatte und was er wohl über sie dachte. Aikyo erklärte Sai schnell Rios Verdacht darüber, dass ihr Feind das Windelement kontrollierte. Der Typ hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Wütend funkelte er die Beiden an. „Dann wird es wohl doch nicht ganz so einfach“, dachte er wütend. „Naja, so wird es eben etwas länger dauern, mehr aber auch nicht“, ergänzte er seinen Gedanken. Ein breites Grinsen ging nun wieder über sein Gesicht. „Es ist Zeit für Frieden!“, schrie er auf und begann mit seinen Flügeln zu schlagen. Zu Aikyos und Sais Überraschung wurde der Kerl in nur wenigen Sekunden blitzschnell. Nur durch ein sehr gewagtes Flugmanöver schafften es die Beiden, ihm auszuweichen. Eben noch am aufatmen, dass sie nicht getroffen wurden, schoss ihnen von hinten auch schon eine Feuersalve entgegen. Sai konnte ihr nicht mehr ausweichen und wurde am Rücken von ihr erwischt. Sein Tintenvogel löste sich auf und er fiel hinab. Es sah aus als würde er wie ein Stein in die Tiefe stürzen. Alle Fragen, die sich Aikyo gestellt hatte und alle Angst, vor diesem Krieg wichen binnen einer Sekunde und sie schrie. „Los Rio Sturzflug!“ Der große Vogel stürzte sich in rasendem Tempo in die Tiefe. Es kam Aikyo vor, als würde alles in Zeitlupe passieren. Nur sehr langsam kamen sie Sai näher. Der Boden war bereits in Sichtweite. Was Aikyo hier versuchte, war glatter Selbstmord. Das wusste auch Rio, doch er vertraute ihr. „Aikyo-shishò langsam wird es knapp“, erinnerte er sie. „Nur noch ein kleines Stück“, erklärte Aikyo. Millimeter für Millimeter kamen sie Sai näher. Doch nicht nur ihm. „Aikyo, wenn wir jetzt nicht wieder aufsteigen, schaffen wir es nicht mehr“, ermahnte sie Rio. „Flieg eine Schraube und versuch dabei unter Sai zu kommen“, befahl Aikyo und mit zusammengebissenem Schnabel tat der Vogel, was sie verlangte. Er begann sich zu drehen und wurde dabei noch ein wenig schneller. Aikyo hatte dieses Flugmanöver ähnlich wie das Gatsuga aufgebaut. Ihre Strategie ging auf. Sie wurden schnell genug, um unter Sai wegzutauchen. Aikyo schnappte ihn in Rios Drehung, der nun den verbleibenden Schwung der Luftrolle nutze, um sich in die Höhe zu schrauben. Mit einem Ruck stoppte er die rotierende Bewegung und spannte seine Flügel auf. Der Vogel lag wieder gerade in der Luft, doch sie waren immer noch viel zu tief. Rio schlug kräftig mit den Flügeln um Auftrieb zu bekommen, während er mühsam um einige Bäume herumkurvte. Dann hatten sie es endlich geschafft und flogen wieder in normaler Höhe. Aikyo hielt Sai so fest sie konnte. Er lag mit dem Bauch auf Rios Rücken. „Sai-kun, kannst du mich hören?“, fragte sie, während sie die Wunde auf seinem Rücken begutachtete. Sie schien nicht allzu schwer zu sein, doch zum Aufatmen war es noch zu früh. Einen Kampf in der Luft konnte sie, mit Sai als zusätzlichem Ballast, nicht gewinnen. Gerade wollte sie nach seinem Funkgerät greifen, um Tsunade zu kontaktieren, damit diese ihr jemandem aus dem Heilteam schicken konnte, als Sai wieder zu Bewusstsein kam. Ein guter Moment, denn auch ihr geflügelter Gegner setzte wieder zum Angriff an. Aikyo hielt Sai fest, der noch gar nicht wusste, wie ihm geschah, und leitete Rio an sofort noch etwas höher zu fliegen. Ihr Plan ging nicht so recht auf. Ihr Feind flog ihnen sofort nach, doch er war doppelt so schnell und scheinbar auch viel wendiger. „Was ist passiert?“, fragte Sai, der nun langsam wieder klar im Kopf wurde. „Er hat dich mit einer Feuertechnik erwischt und du bist gestürzt“, erklärte Aikyo, die ihrem Feind gerade wieder auswich. „Ich will euch ja nicht stören, aber mit zwei Leuten auf meinem Rücken, kann ich nur sehr langsam steuern“, mischte sich nun Rio ein. Sai setzte sich mit einem Ruck auf. „Flieg eine Kurve, lass dich kurz fallen und fliege dann wieder steil nach oben“, meinte Sai und der Vogel folgte seiner Anweisung. Er flog eine Kurve. Damit brachte er sich in direkten Konfrontationskurs mit seinem Gegner. „Flieg so dich an ihn ran, wie du kannst“, kommandierte Sai. Immer näher kamen sie ihrem breit grinsenden Gegner. „Wie nah noch?“, fragte Aikyo, der dieses Manöver langsam etwas knapp wurde. Es trennte sie beinahe nur noch ein Atemzug von ihrem kleinen Ikarus, als Sai mit einem Mal rief. „Jetzt!“ Ohne auch nur nachzudenken, stürzte sich Rio wieder in die Tiefe. Ihr Gegner verlor keine Zeit und tauchte ihnen hinterher. Immer weiter holte er sie auf. Aikyo sah sich nach ihm um. Mit seinen Händen formte er Fingerzeichen. „Er wird uns gleich noch eine Feuerladung verpassen.“ Aikyos Stimme klang sehr gehetzt. „Noch eine Sekunde“, meinte Sai. In diesem Moment wurde Aikyo bewusst, wie viel mehr Übung Sai im Fliegen hatte. Auch in so stressigen und gefährlichen Situationen blieb er ganz ruhig. Dabei erinnerte sich Aikyo, dass er ja auch nicht irgendein Shinobi war. Sai war schließlich ein Anbu. Der schwarzgekleidete Ikarus feuerte seine Technik ab. So eine Ästhetik in einen so gefährlichen Jutsu hatte Aikyo noch nie gesehen. Auf sie kamen etwa 20 blitzschnelle Schmetterlinge geflogen, die zudem die Größe von Fußbällen besaßen. „Sai?“ „Jetzt nach oben!“, befahl Sai und es hätte wirklich keine Sekunde später sein dürfen. Sie entgingen den Feuerschmetterlingen nur um einen einzigen Zentimeter. Nun erst ließ sich Sais Strategie erkennen. Ihr Gegner flog noch immer mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe. Bei dem Tempo brauchte er einen Moment, um wieder nach oben zu wenden. Diesen Moment nutze Sai, um von Rios Rücken zu springen und mit seinem Ninpō Chōjū Giga einen neuen Tintenvogel zu beschwören. Nun lag seine Last nicht mehr auf Rio, der sich glücklich wieder um einiges schneller und vor allem wendiger bewegen konnte. „Pass auf Aikyo-chan ich habe einen Plan, wie wir ihn ziemlich schnell besiegen werden“, erklärte Sai. Aikyo prägte sich jedes Wort, das er nun in den wenigen Sekunden sagte, gut ein. Sie hielt seine Taktik für durchaus riskant, doch er war der Leiter ihres Teams und sie würde seinem Kommando folgen. Ihr Gegner kam nun von unten auf sie zugeschossen. Kakomu stolperte einige Schritte zurück. Sie war erstaunt über die Wucht von Yureis Schlägen. Langsam erkannte sie, dass Yurei seit dem Verlassen Getsugakure´s viel dazu gelernt hatte und sehr viel stärker geworden war. Yurei grinste und startete sofort einen neuen Angriff. Im Laufen schwang sie ihr Katana und rannte auf Kakomu zu. Diese wich aus, trat dabei aber gegen eine Wurzel und flog der Länge nach hin. Yurei blieb stehen und sah von oben auf sie hinab. „Ich gebe dir noch eine Chance, Kakomu-chan. Verschwinde einfach und ich lasse dich am leben.“ Kakomu stöhnte und setzte sich auf. „Du musst endlich verstehen Yurei-chan. Bijugeister sind Monster! Sie sind gefährlich und es kann nur Frieden herrschen, wenn sie vernichtet sind.“ Kakomu klang verzweifelt. „Das ist mir egal! Ich weiß das Naruto-kun niemals etwas tun würde das andere Menschen gefährdet und ich bin mir sicher, dass er den Kyuubi unter Kontrolle hat!“ Yurei ließ ihre Stimme selbstbewusster klingen, als sie sich inzwischen fühlte. Die Worte ihrer einstiegen Freundin hatten sie schon etwas nachdenklich gemacht. Doch auch wenn sie wirklich recht hatte, Yurei kannte Naruto und wusste, dass er sicher niemals so etwas riskieren würde. „Ach Yurei-chan, sei doch nicht so …“ „Wie soll ich nicht sein? Dumm? Naiv? Es tut mir leid Kakomu-chan, aber egal was du auch sagst, ich weiß das Naruto-kun kein schlechter Mensch ist und er niemals, niemals etwas tun würde das den Menschen schadet! Und ich weiß, dass ich nicht zulassen werde, dass du oder irgendwer anders den Einwohner dieses Dorfes zu nahe kommen wird.“ Kakomu starrte sie vom Boden her an, bis plötzlich ein Grinsen auf ihrem Gesicht erschien. Yurei runzelte die Stirn und wollte sich gerade umdrehen, um zu sehen, was da hinter ihr war, als eine Stimme ertönte. „Was für eine mutige, kleine Rede, Yurei-chan. Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings so viel Mut an den Tag legst.“ Ruckartig und mit einem Gefühl im Magen, als wenn sie aus großer Höhe heruntergefallen wäre, drehte Yurei sich um. Dort stand er. Teki Taida. Das letzte Mal, als sie sich gegenübergestanden hatten, war Yurei im Begriff gewesen Getsugakure zu verlassen und er hatte ihr einen qualvollen Tod gewünscht. Jetzt stand er wieder vor ihr, wie immer hatte er dieses herablassende Grinsen im Gesicht. „Hallo Teki-kun. Wie ich sehen kann, bist du immer noch das gleiche arrogante Arschloch wie eh und je.“ Yurei schaffte es, ein freches Grinsen aufzusetzen. Teki kam einige Schritte näher auf sie zu und sie schaffte es, nicht zurückzuweichen. Yurei wusste noch genau das Teki damals der beste Shinobi im Dorf gewesen war und sie früher nie eine Chance gegen ihn gehabt hatte. Aber das war früher und er wusste nicht, dass sie sich inzwischen sehr verändert hatte. „Und wie lange denkst du wird es diesmal dauern, bis du den Schwanz einziehst und einfach abhaust?“ , er sprach überheblich und grinste sie weiter an. „Ich bin nicht einfach abgehauen!“, fuhr Yurei ihn an und trat einen Schritt näher an ihn heran. Dabei vergas sie vollkommen, auf Kakomu zu achten die jetzt langsam wieder auf die Beine kam. „Ach ja? Und wie nennst du das dann, wenn man einfach einen schwer verletzten Teamkameraden zurücklässt?“ Yurei schluckte schwer. „Hör zu, Teki-kun. Ich wollte Hilfe holen. Ich wollte ihn nicht zurücklassen ich wollte Hilfe holen! Ich konnte doch nicht wissen, dass sie ihn noch mal angreifen!“ „Du hättest ihn mitnehmen können, statt ihn einfach so seinem Schicksal zu überlassen!“, brauste Teki weiter auf. Er sah, wie Kakomu einen Kunai zog und sich langsam von hinten Yurei näherte. Sie holte aus und wollte zustechen doch schon im nächsten Moment wirbelte Yurei umher und schwang ihr Katana, das sie noch immer in der Hand gehalten hatte. Mit einem dumpfen Geräusch fiel Kakomu´s Kopf auf den Waldboden und kullerte zur Seite. Blut war auf die Bäume, den Boden und auch Yureis Gesicht gespritzt doch das kümmerte sie nicht. Langsam wandte sie sich wieder Teki zu. Dieser starrte sie aus großen Augen an, denn nie hätte er gedacht das Yurei zu so etwas fähig wäre. „Hör mir zu! Ich wollte Anzu-kun nicht zurücklassen, er war auch ein Freund von mir, aber ich musste Hilfe holen. Ich dachte, dass er zu schwer verletzt, sei, um ihn transportieren zu können, und wollte sein Leben nicht riskieren! Warum verstehst du das nicht endlich? Kurz bevor ich verschwunden bin, habe ich mit Anzu-kun gesprochen und er konnte es verstehen! Er hat mir verziehen. Warum kannst du das dann also nicht auch?“ ,sie hatte immer lauter gesprochen und schrie am Ende. Doch bevor Teki noch etwas sagen konnte, sprach Yurei weiter. Sie sprach sich all das von der Seele, was sich seit damals angesammelt hatte. „Aber ganz ehrlich, ich will es gar nicht mehr! Ich will gar nicht mehr, dass du oder ein anderer von euch mir verzeiht! Inzwischen bin ich froh, dass ich euch damals verlassen habe und hierher gekommen bin, denn hier habe ich wahre Freunde gefunden. Freunde, die mich nehmen, wie ich bin und die mich niemals hintergehen würden. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr dieses Dorf zerstört.“ Wieder hatte sie geschrien und Teki war zurückgewichen. Es überraschte ihn, wie stark sie auf einmal war und vor allem wie unnachgiebig. „Hör mal … Yurei-chan … es …“, fing er an zu stammeln, doch Yurei unterbrach ihn wütend. „Nein ich höre nicht! Genug geredet, jetzt wirst du sterben!“, und schon rannte sie auf ihn zu. Teki war etwas überrumpelt und schaffte es nur knapp ihrem Schlag auszuweichen, doch sofort sammelte er sich und sprang mit einem Salto nach hinten. Yurei stoppte, wandte sich um und rannte nun wieder auf ihn zu. Im Rennen zog sie ihr zweites Katana und konzentrierte ihr Chakra. Als sich die ersten zwei Tore öffneten, wurde sie noch etwas schneller. Teki hatte bereits einige Fingerzeichen gemacht und wollte sein Jutsu anwenden, doch dazu kam es nicht mehr, denn Yurei stand bereits wieder vor ihm. Mit einem Grinsen im Gesicht wirbelte sie ihre Katana umher und versuchte so ihn zu treffen. Den ersten Schlägen konnte Teki noch locker ausweichen doch dann sprang Yurei mit einem Salto hinter ihn und schaffte es, ihn mit einem Tritt am Kopf zu treffen. Er wurde einige Meter weit weggeschleudert und kam hart auf dem Boden auf. Yurei blieb stehen und sah ihm zu, wie er langsam wieder auf die Beine kam. Schwankend blieb Teki stehen, doch dann begann er noch einmal, unglaublich schnell, einige Fingerzeichen zu machen. Yurei ließ ihr Chakra über die Hände in ihre Klingen fließen und sah wie diese anfingen blau zu schimmern. Teki achtete nicht darauf und konzentrierte sich nur noch auf das Jutsu, dass er nun anwenden wollte. Yurei sah zu ihm rüber. Sie ahnte was er vorbereitete und wusste auch, dass sie nicht mehr so schnell eine zweite Chance für einen Angriff bekommen konnte. Doch ebenso gut wusste sie auch, wie gefährlich dieses Jutsu sein würde, wenn sie es nicht schaffen würde auszuweichen. „Ich muss in genau dem richtigen Moment angreifen, damit ich es noch schaffen kann ihm auszuweichen.“, schoss Yurei durch den Kopf. Sie konnte sehen das Teki seine Arme ausbreitete und wusste, jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Schnell sprang sie in die Luft und warf ihre Katana auf ihren Gegner. Gleichzeitig fingen bei diesem an, Blitze aus seinen Händen zu zucken. Mit einem Grinsen im Gesicht hob Teki langsam seine Hände hoch. Er sah wie Yureis Katana auf ihn zugeflogen kamen und mit einem lässigen Grinsen trat er einige Schritte zur Seite, um ihnen auszuweichen. Yurei sah diese Bewegung und wusste, dass es ihm trotzdem nichts nutzen würde, denn hinter ihm konnte sie sehen, wie ihre Katana eine Kurve flogen und wieder zurück kamen. Doch leider übersah sie dabei, wie Teki seine Hände hob, aus denen noch immer Blitze zuckten. Er bewegte sie so, als wenn er versuchen würde jemanden zu schlagen und schon schossen die Blitze aus seinen Hände auf Yurei zu. Diese erkannte ihren Fehler zu spät und wusste nun, dass sie keine Chance mehr hatte, diesem Jutsu auszuweichen. Die vier Anbu hatten sich, wie von Tsunade angeordnet, direkt zum Osttor begeben. Sie bestanden aus zwei Shinobi und zwei Kunoichi. Sie trugen auch für diese Mission Decknamen. Juka, Kjiro, Fiona und Gotha sahen dem nahenden Kampf gelassen entgegen. Viel Kampferfahrung prägte ihre Laufbahn als Shinobi. Dies war nicht ihr erster Krieg und sie wussten, dass ihre Fähigkeiten gut genug waren, um sich jeder Herausforderung stellen zu können. So weit kam es jedoch nicht, da bei ihnen überhaupt keine Gegner auftauchten. Offensichtlich war ihnen das Osttor egal. Gerade hielt die Kunoichi die sich Juka nannte, eine Absprache mit Tsunade. Diese befahl den vier Anbus jedoch auf ihrem Posten zu bleiben und nicht abzurücken, schließlich könnte ein Angriff von hier noch folgen. Es wäre möglich, dass man nur darauf wartete, dass dieses Wachteam zurückgerufen wurde, um dann entspannt angreifen zu können. Das Team hatte keine Wahl, Tsunade hatte entschieden. Sie würden also warten müssen, auch wenn sie wussten, dass ihr geliebtes Dorf in der Zwischenzeit um sein Überleben kämpfte. Die Massen an Gegnern überfluteten das Tor ihres geliebten Heimatdorfes. Izumo und Kotetsu waren mitten im Geschehen. Es brach ihnen fast das Herz, das sie gegen diese Menschen kämpfen mussten, die offensichtlich nicht einmal Shinobi waren. Der hauptsächlichste Teil ihrer Feinde bestand aus einfachen Zivilisten. „Was sollen wir machen?“, rief Kotetsu aus. Seine Frage ging eigentlich an ihren Teamführer, doch er hätte in diesem Moment auch von jedem anderen Rat angenommen. Shikamaru stand auf dem Tor. Von dort war es für ihn am übersichtlichsten und er konnte seine Schattentechniken am effektivsten einsetzten. Er dachte hin und her. „Was sind das nur, für Menschen die Unschuldige in den Kampf schicken?“ Noch konnte er für die armen Menschen dort unten nichts tun. Er wartete darauf, dass Shino endlich bereit war. Der vermummte Shinobi, dessen Fähigkeit aus einem Kampfstiel mit Insekten bestand, hatte eine Idee gehabt. Dies war von einem klugen Köpfchen, wie er eines war, auch nicht anders zu erwarten gewesen. Wenn alles gut ginge, könnten sie die Zivilisten alle auf einen Streich besiegen, ohne dass jemand zu schaden kam. Doch für diese brillante Idee brauchte Shino erst einmal Zeit um sich vorzubereiten. Diese musste Shikamaru nun mit Kotetsu und Izumo irgendwie überbrücken, ohne ihre Gegner dabei zu töten. Das Problem war nur, dass sie selbst dabei nicht in Gefahr gerieten. Shikamaru sah, dass Kotetsu einen Moment lang nicht aufpasste. Ein Mann mit einem Schwert versuchte, ihn von hinten zu erstechen. Schnell handelte Shikamaru. „Kage Yose no Jutsu“, sagte er und schon hatten ein paar Ranken aus Schatten sich um den Mann gewickelt und hielten ihn fest. Erst jetzt drehte sich Kotetsu um und erkannte, was gerade beinahe geschehen wäre. „Du musst besser aufpassen“, rief ihm Shikamaru zu und vernachlässigte dabei seine eigene Deckung. Plötzlich spürte er eine Präsenz hinter sich. Irgendwer war dort wie ein Blitz aufgetaucht. Sofort löste Shikamaru sein Jutsu und drehte seinen Kopf, um zu sehen, wer sich dort befand. Gerade noch rechtzeitig nahm er die Bewegung seines Feindes war und sprang mit einem Satz zur Seite. Shikamaru blieb in einer Kampfhaltung stehen und wartete ab. Jetzt sah er seinen Gegner genau. Es war ein blonder Kerl der seine Haare, die schulterlang waren, zu einem Zopf zurück gebunden hatte. Seine braunen Augen blickten belustigt. „Dieser Kerl“, dachte Shikamaru. „Er ist mit Sicherheit ein Shinobi“. „Gar nicht schlecht Kleiner“, lachte der Fremde. Shikamaru blieb unbeeindruckt. „Dein Jutsu gefällt mir. Damit kannst du von hier oben sicher sehr gut agieren. Schließlich musst du das als Teamführer ja auch.“ Der Fremde grinste breit. Shikamaru konnte nicht verstehen, wieso der dummer Kerl ihn voll textete, doch er sagte nichts und wartete ab. „Trotzdem mir wär's zu öde“, setzte der Typ wieder an, „einfach nur hier oben rumzustehen. Ich brauche Aktion. Je heißer die Kämpfe, desto besser.“ Er leckte sich mit der Zunge über den Mund. Dann erhob er seine Hände und formte einige Fingerzeichen. Shikamaru wusste, dass es nun brenzlich wurde, doch noch war ihn einfach anzugreifen, zu riskant. Schließlich wusste er nicht, welche Technik sein Gegner gleich benutzen würde. „Jutsu no Kasai-Oba“, rief er gelassen aus. Shikamaru traute seinen Augen kaum, bei dem was im nächsten Moment geschah. Die Hände des Gegners begannen zu brennen und dieses Feuer breitete sich schlagartig über den ganzen Körper aus. Schon nach ein paar Sekunden stand sein Gegner vollkommen in Flammen. „So ein Mist, ich darf ihn auf gar keinen Fall berühren“, wusste Shikamaru sofort und begann die Fingerzeichen für sein Kage Mane No Jutsu zu formen. Leider war sein Gegner nicht nur ein angsteinflößender Anblick, nein er war auch noch schnell. Wie ein Blitz stürzte er sich auf Shikamaru, der nur mit Mühe ausweichen konnte. Beinahe wäre er vom Tor heruntergefallen. Dazu durfte es nicht kommen. Würden sie ihren Kampf unten in der Menschenmenge weiterführen, würde sein Feind sämtliche Leute dort grillen. Er war frustriert. Ihm wollte auf Anhieb einfach nicht die richtige Taktik in den Kopf kommen. Er hoffte inständig, dass Shino sich beeilte und bald fertig sein würde. Ob er wollte oder nicht, er musste jetzt nachdenken. „Also, wie genau sieht meine Lage aus?“, fragte er sich und sah sich um, während sein Feind wieder einen Angriff auf ihn startete. „Izumo und Kotetsu sind beschäftigt. Mit denen kann ich gerade nicht rechnen. Die Einziegste Möglichkeit, dass sie mich unterstützen kommen, ist das Shino-kun auftaucht, doch wann er endlich bereit ist, kann ich nicht mit Sicherheit bestimmen. Tja, sieht so aus als wäre ich erst mal auf mich allein gestellt.“ Er beobachtete seinen Gegner genau, dem er wieder um ein Haar ausgewichen war. „Ich könnte ihn bestimmt eine Weile mit meinem Schatten festhalten, aber dazu müsste der endlich mal stillhalten. Oder aber ich versuche es mit den Chakramesser von Asuma-sensei.“ Dieser Plan schien am sichersten zu sein, denn so konnte Shikamaru auf Distanz bleiben. Er griff sich in die Westentasche und zog Asumas Chakramesser hervor. Sicher hielt er sie in seinen Händen. Für einen Moment hatte das Glühwürmchen inne gehallten um Shikamaru zu beobachten. Dann ging es los. Shikamaru rannte so schnell er konnte auf seinen Feind zu. Dieser rührte sich nicht. Er stand einfach da. Shikamaru hatte ihn beinahe erreicht und er wusste, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Kurz vor seinem Gegner sprang er in die Luft und holte aus um eines der Messer zu werfen. Bevor es jedoch dazu kam, begann der feindliche Shinobi schallend zu lachen. Nur eine Sekunde später sollte Shikamaru erfahren, was seinen Feind so zum Lachen brachte. Das Team am Westtor, welches unter Guys Kommando stand, hatte ebenfalls gut zu tun. Eine ganze Unmenge an Gegnern stellte sich ihnen in den Weg und auch sie mussten feststellen, dass die meisten keine Shinobi zu sein schienen. Nur einer, der die ganze Truppe anführte, machte doch sehr den Eindruck, als ob er gefährlich wäre. Team Guy versuchte die harmlosen Menschen nicht zu verletzten, doch leider war es schwierig, da es sich bei ihrem Shinobigegner um einen Erdverstecknutzer handelte, dem die Menschen völlig egal waren. Seine Technik beeinflusste den Erdboden, oder um genau zu sein, sie löste Erdbeben aus. So weit für den geschwinden Guy noch kein Problem, bis sich ihnen plötzlich ein gewaltiges Problem in den Weg stellte. Guy war gerade auf seinen Gegner zugesprungen und setzte zu einem Konoha Wirbelwind an, als ihn mit einem Mal etwas mit voller Wucht in den Magen traf. Er wurde zurückgeschleudert. Schnell kam er wieder auf die Beine. Doch nicht nur er fragte sich, was ihn zum Teufel, da gerade eben getroffen hatte, denn auch Tenten, Ibiki und Genma hatten nichts gesehen. „Was war das?“, fragte Guy verwirrt. „Keine Ahnung du bist einfach so zurückgeworfen worden Guy-sensei“, antwortete ihm Tenten die sich noch immer verwirrt in alle Richtungen umsah. Guy dachte nicht weiter darüber nach und versuchte es mit seinem grenzenlosen Elan ganz einfach noch einmal. Gerade erschütterte ein neues Beben den Boden als Guy erneut von etwas getroffen wurde. Diesmal mitten ins Gesicht. Mit voller Wucht fiel er und schlitterte über den unnachgiebigen Boden. In Windesheile saß er wieder aufrecht und eine weitere Sekunde später stand er wieder. Er hielt sich seine rechte Wange. „Ganz eindeutig“, sagte er. „Was ist eindeutig?“, fragte Tenten. „Es war eine Faust, die mich getroffen hat. Da gibt es absolut keinen Zweifel.“ „Du meinst wir haben es mit noch einem Gegner zu tun?“, fragte Genma. „Das würde erklären, warum wir den da nicht erreichen können. Sein Freund muss unsichtbar sein. Es gibt eine Erdtechnik, mit der dies möglich wird“, erklärte Ibiki. „Bravo ganz ausgezeichnet die Herren“, grinste sie ihr Gegner an. „Ich muss sagen, das habt ihr ziemlich schnell begriffen, nur dass euch das nichts bringen wird. Ihr könnt meine Partnerin nicht sehen und ich werde euch gewiss nicht die Gelegenheit dazugeben.“ Leider hatte er damit recht. Immer wenn Team Guy versuchte ihn anzugreifen, ließ er den Boden beben und so konnten sie weder etwas von ihrem unsichtbaren Feind hören, noch in irgendeiner Form auf dem Boden sehen. Sie mussten viele schwere Treffer einstecken. Tenten war schon beinahe am Ende ihrer Kräfte. Sie hatte eine Schriftrolle nach der anderen genutzt und die damit beschworenen Waffen in alle Richtungen abgefeuert, doch einen Unsichtbaren zu treffen schien unmöglich. „Was sollen wir jetzt machen“, fragte sie vollkommen außer Atmen. Leider hatte auch der enthusiastische Guy darauf keine Antwort. „Wir werden ihn nicht gewinnen lassen. Wenn wir nur genug Leidenschaft in die Sache setzten, dann kann nichts schief gehen“, sagte er dann. Sein Ziel war es sicher sein Team aufzuheitern, aber während ihn Genma und Ibiki einfach ignorierten, schlug sich Tenten eine Hand vor den Kopf. Sie hatte diese ständige Rede ihres Senseis ja so was von satt. Zu nächst war nicht viel im Mittelpunkt Konohas passiert. Immer wieder waren ein paar Gruppen von Leuten durch die vordere Abwehr gedrungen und stießen hier auf Team Kakashi. Es stellte kein Problem für Kakashi und sein Team dar, ihnen Einhalt zu gebieten. Das deutete darauf, dass Shikamarus, sowie Guys- und auch Nejis Team seine Arbeit wirklich gut erledigte. Aber die 4 Shinobis wussten, dass dies nicht alles sein würde. Wie recht sie doch hatten, wurde ihnen bewusst, als plötzlich zwei schwarz gekleidete Männer vor ihnen auftauchten. Sie waren wie aus dem Nichts gekommen. Einer der Männer war ein Stück kleiner als der andere und als die Kapuzen von ihren Gesichter zogen, wurde auch klar wieso. „Nikushimi Kobito“, stellte Kakashi trocken fest. So war klar, dass der Junge an seiner Seite, nur sein Sohn Zankoku sein konnte. „So begegnen wir uns also wieder Kakashi Hatake“, Nikushimis Ton klang kalt und ließ einen verächtlichen Unterton mitdurchklingen. „Also ist auch das Oberhaupt des Kobito-Clans ein Mitglied der Hakike Shakai“, stellte Yamato fest. „Sieht wohl so aus“, nickte Kakashi, woraufhin Nikushimi in schallendes Gelächter ausbrach. „Mitglied? Ich Nikushimi Kobito bin nicht irgendein unbedeutendes Mitglied dieser Organisation. Ich bin ihr Leiter. Ich bin das Oberhaupt, dass alles zum Laufen bringt und unter Kontrolle hält. Ich allein bin der, der dieser Welt Frieden bringen wird!“ Zankoku stand stolz an der Seite seines Vaters. „Und nun genug gefaselt. Ich werde euch, die ihr meinem Frieden im Weg steht, ausradieren.“ Mit diesen Worten begann der Kampf. Kakashi glaubte im ersten Moment nicht, was er dann sah. Nikushimi war so schnell, dass Kakashi ihm nur aufgrund seines Sharingans folgen konnte. Im Bruchteil einer Sekunde stand er plötzlich mit erhobenem Kunai vor Ushi. Noch in Ushis Bewegung, um sich zu verteidigen, packte er den überraschten Anbu und schnitt ihm kaltblütig die Kehle durch. Mit einem merkwürdig gurgelnden Geräusch ging Ushis zu Boden. Dem Anbu war nicht mehr zu helfen. Schockiert starrten die übrigen drei Teammitglieder auf das Szenario. „Wie kann das sein? So stark war er nicht, als er gegen Aikyo-chan kämpfte“, sagte Kakashi zu Yamato und Yūgao. „Hast du ernsthaft geglaubt, dass das Oberhaupt des Kobito-Clans so schwach ist? Es hätte meine Tarnung wohlmöglich auffliegen lassen, wenn ich euch meine wahre Stärke offenbart hätte. Es war doch sicher euer Auftrag mich zu töten nicht war? Ich konnte einfach kein großes Aufsehen riskieren, das hätte meine Pläne am Ende ruiniert. Naja auf meine nichtsnutzige Frau und meine Versagerin von einer Tochter, konnte ich verzichten.“ Die drei Shinobi waren unfähig, die Abscheu, die sie für diesen Mann empfanden, in Worten auszudrücken. „Das wird ein gefährlicher Kampf werden“, dachte Kakashi. Er ließ Nikushimi keinen Augenblick aus den Augen. Yamato und Yūgao wichen noch ein Stück zurück. Sie wussten ebenfalls, dass sie es hier mit einem sehr schweren Gegner zu tun hatten. „Also schön“, dachte Kakashi und machte sich bereit einen Angriff zu starten. Er hoffte, dass ihm sein Sharingan hier einen Vorteil verschaffen würde. Mit einem Kunai bewaffnet stürmte er auf Nikushimi zu. Zunächst wollte er nur herausfinden, mit welcher Kraft er es zu tun hatte, obwohl Ushis Tod wahrlich ein sehr erschreckendes Beispiel gewesen war. Nikushimi ließ Kakashi kommen. Er versuchte nicht einmal, einer Konfrontation mit ihm aus dem Wege zu gehen. Kakashi holte mit dem Kunai aus und schlug nach seinem Gegner. Fast hatte er seinen Kopf erreicht, als Nikushimi blitzschnell ein Tanto zog und ihn blockte. „Diese Bewegungen sind so unheimlich schnell“, dachte Kakashi, der nach dem nun folgenden Gegenangriff, nur wegen seines Sharingans ausweichen konnte. Yamato und Yūgao stellten sich nun Zankoku entgegen. Der Junge war abgelenkt, denn er betrachtete gebannt den Kampf zwischen Kakashi und seinem Vater. Dies nutze Yamato aus. „Mokuton no Jutsu“, sagte er und schon brachen aus der Erde um Zankoku Holzbalken hervor, die ihn ergreifen wollten. Er wollte zurückweichen, doch hinter ihm tauchte im nächsten Moment auch schon Yūgao auf und packte den Jungen. Es ging alles zu schnell für Zankoku, dem nun ein Kunai an den Hals gehalten wurde. Sein Vater hatte alles gesehen und das, obwohl er noch immer, vollends beschäftigt, mit Kakashi war. Wieder kreuzten sich ihre Klingen, doch nun geschah etwas, dass keiner so vorhersehen konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Nikushimi seine Augen. Als er sie wieder öffnete, war es für Kakashi zum Ausweichen bereits zu spät. Sein Gegner hatte ihn voll erwischt. Sein Körper war eine Sekunde lang gelähmt von dem Anblick des Tamashikagami. Genug Zeit für Nikushimi Kakashi zu packen. Nun würde er das Tamashikagami erst richtig anwenden. „Tja keine Chance Junge“, lachte er bevor er begann Kakashis Seele zu zerstören. Yamato reagierte als Erstes und ließ Zankoku außer Acht. Wieder wand er sein Daijurin no Jutsu an. Er ließ sein Holz zwischen Nikushimi und Kakashi auftauchen und schaffte es so dafür zu sorgen, dass sie den Kontakt zueinander verloren. „Hoffentlich war das noch rechtzeitig“, dachte er, während er auf Kakashi zu lief. Schnell kniete er sich neben ihn. „Kakashi-senpai?“ Keine Regung. Es sah aus als würde er schlafen. Yamato hatte keine Zeit nach seinem Puls zu fühlen, denn nun begannen sich, die Ereignisse zu überschlagen. Ein erstickter Schrei ertönte hinter ihnen und es stand die kleine Sanja vor ihnen. Sie wollte unbedingt auch für ihre neue Heimat kämpfen und hatte sich deshalb davongeschlichen. Nun aber musste sie mit Entsetzten in die Gesichter ihres grausamen Vaters und ihres bösen Bruders blicken. Zankoku bemerkte sie sofort und ihm kam eine grauenvolle Idee, um seinem Vater zu imponieren. Yūgao rechnete nicht damit und deshalb traf es sie auch mit voller Wucht, als Zankoku plötzlich mit dem Ellenbogen zurückstieß. Er traf sie direkt in den Magen und ihr blieb für einen Moment die Luft weg. Im Bruchteil einer Sekunde stand Zankoku nun vor seiner kleinen Schwester. Sie schrie erschrocken auf, als er sie am Kragen packte und in die Luft stemmte. „Zeit in unserem Clan aufzuräumen“, grinste er. Yamato wollte eingreifen, doch nun stand Nikushimi ihm gegenüber und er hatte keine andere Wahl als gegen ihn zu kämpfen. Yūgao kniete noch immer am Boden und rang nach Luft. „Stirb Schwesterchen“, sagte er kalt und ignorierte ihr Gewimmer. Er schlug die Augen zu, als plötzlich eine Hand sein Handgelenk umschloss. Als er seine Augen, in denen nun das Tamashikagami erwacht war, öffnete, bekam er auch schon einen Schlag ins Gesicht. Der Schlag hatte seine Nase erwischt. In seinem Schreck ließ er Sanja wieder los. Langsam ließ der Schmerz seiner Nase nach und er erkannte nun, wer ihn geschlagen hatte. „Ich habe verstanden“, sagte Aikyo, nachdem Sai seine Ausführungen beendet hatte. „Gut, dann flieg los, er wird gleich wieder hier sein“, sagte Sai und Aikyo nickte. Sie machte sich auf den Weg. Sie entfernte sich ein ganzes Stück von Sai und brachte sich dann in Position. Die Beiden warteten geduldig auf ihren Feind. „Das wird sicher nicht einfach werden. Ich muss mich unbedingt konzentrieren, denn wenn ich zu stark aufdrehe, dann könnte es für Sai sehr brenzlich werden.“ „Wir werden es schaffen Aikyo-shishò“, redete ihr Rio in ihre Gedanken hinein. Aikyo antwortete nicht, sondern nickte einfach. Sie hoffte inständig, dass ihr Freund recht hatte. Dann stieg ihr Gegner wieder auf. Er war sauer. „Eure kleinen Spielchen werden euch auch nicht retten!“, fluchte er. Phase eins ihres Plans lief nun an. Sofort raste Sai auf ihren Gegner zu. Dabei zog er sein Tanto und versuchte ihn direkt zu treffen. Locker wich dieser jedoch aus. „Was war das für ein armseliger Versuch?“, fragte er verächtlich. Wieder flog Sai auf ihn zu. „Schön, wenn du es so haben willst“, lachte der Fremde. Erneut machte er Fingerzeichen und bereitete sein Jutsu vor. „Jetzt geht's also los“, dachte Aikyo und machte sich bereit. „Jutsu no Fireflies“, rief er und aus seinen Händen schossen erneut Schmetterlinge aus Feuer hervor. „Los Rio“, gab Aikyo leise das Kommando und es wurde Zeit für ihren Teil. Sai umkreiste munter seinen Gegner und somit lag alle Aufmerksamkeit auf ihm. Immer wieder wurden ihm Feuerschmetterlinge entgegengeschmettert. Diese Viecher waren äußerst schnell, aber Sais ruhiger Flugstiel ermöglichte es ihm, immer ein kleines bisschen schneller zu sein. Ihr Feind hatte ihr durch Sais Ablenkungsmanöver den Rücken zugedreht. „Jutsu des Flammenstoßes“, rief Aikyo aus und feuerte. Allerdings nicht aus voller Kraft. Sai stand ihr gegenüber, sodass sie es sich nicht trauen konnte, ihre Feuersalve zu strak werden zu lassen. Sie würde Sai ansonsten ebenfalls treffen und mit ihrem Gegner zusammen rösten, das wollte sie auf gar keinen Fall. Sai wich zurück. Die Flammen waren ein bisschen zu stark geworden, doch er schaffte es, in letzter Sekunde auszuweichen. Ihr Gegner fiel mit einem Aufschrei in die Tiefe. Obwohl ihr Gegner sie angegriffen hatte und obwohl Aikyo genau wusste, dass er es ausgerechnet auf den abgesehen hatte, den sie am meisten auf der Welt liebte, zeriss es Aikyo irgendwie das Herz ihn so fallen zu sehen. Sich dessen sicher zu sein, ihn getötet zu haben. „Ich möchte so gern glauben, dass es irgendwann nicht mehr nötig sein wird solch blutige Kämpfe zu führen“, dachte sie traurig und wand sich dann an Sai. „Hier oben können wir nun niemandem mehr nützlich sein, was tun wir nun also Sai-kun?“, fragte Aikyo. Sai dachte einen Moment nach. „Wir teilen uns am besten auf. Ich sehe, nach was am Tor los ist und du begibst dich ins innere und unterstützt da Kakashi-senseis Team“, schlug er schließlich vor. Aikyo nickte, dann verabschiedeten sich die Beiden voneinander, wünschten sich Glück und flogen davon. Sie blinzelte noch einmal und langsam nahm sie wieder dunkle Umrisse war. Trotzdem rannte Yurei weiter, auch wenn sie immer wieder an Ästen hängen blieb. Sie hatte den Fehler gemacht und genau in die Blitze von Tekis Jutsu gesehen. Es würde noch einige Augenblicke brauchen, bis sie wieder richtig würde sehen können. Plötzlich spürte sie einen harten Schlag im Gesicht und wurde von den Füßen gerissen. Benommen blieb Yurei auf dem Boden liegen, sich sehr wohl bewusst das ein möglicher Gegner es leicht haben würde sie anzugreifen. Doch Yurei schaffte es einfach nicht, wieder auf die Beine zu kommen denn ein stechender Schmerz pulsierte durch ihre Schulter in ihren restlichen Körper. Sie hatte versucht Tekis Angriff auszuweichen und war daher an der Schulter verletzten worden. Die Verletzung war tief. So tief, dass das herausschießende Blut bereits ihr gesamtes T-Shirt durchnässt hatte. Flatternd öffneten sich ihre Augen und langsam stand Yurei nun doch auf. Aus der Tatsache, dass sie noch lebte und auch niemand sie Angriff schloss sie, dass ihr Angreifer entweder schon weg war, oder nie existiert hatte. Langsam sah sie sich um, inzwischen konnte sie wieder halbwegs alles erkennen, und sah, einen dicken Ast. Vermutlich war sie im Laufen einfach gegen den Ast geprallt und dieser hatte sie zu Boden gerissen. Mit einem kopfschüttelnd rannte Yurei weiter. Sie wollte so schnell wie möglich wieder zu ihrem Team aufschließen und sich heilen lassen. Doch bevor sie auch nur in die Nähe der Kämpfer kommen konnte, hörte sie eine Stimme in ihrem Ohr. „Hey hört zu, Team Kakashi braucht dringend Unterstützung. Wer auch immer von euch gerade kann, soll sich so schnell wie möglich zu ihnen begeben.“ Neji klang gehetzt. Von den anderen kam keine Antwort, was Yurei vermuten ließ, dass sie gerade nicht antworten konnten, aus welchem Grund auch immer. „Ich mache mich sofort auf den Weg“, gab Yurei durch das Funkgerät durch und rannte noch schneller weiter. Wenn schon Team Kakashi nicht alleine mit seinem Gegner klarkam, musste es ein sehr starker sein, also musste sie sich wirklich beeilen. Vor sich konnte sie inzwischen das Tor aufragen sehen. Auf dem Tor standen einige Personen. Vier von ihnen standen einfach nur herum, während die Fünfte gerade zu Boden ging. Selbst vom Boden aus konnte Yurei sehen, wie sich die anderen Vier unterhielten. Plötzlich tauchte bei ihnen noch eine Gestalt auf, diese flog in der Luft und beteiligte sich kurz an dem Gespräch, bevor sie wieder davon flog. Yurei sprang auf einen Baum, von dort aus sprang sie zum nächsten und kam so auf das Tor hinauf. Ein Wasserstrahl traf Shikamaru von hinten. Mit einem schmerzhaften Satz kam er auf dem Dach des Tores auf. Sein Rücken schmerzte. Er hatte nicht gesehen, was ihn gerade getroffen hatte, doch als er sich langsam aufrichtete, konnte er es genau erkennen. Auch wenn er zu erst glaubte, dass er Halluzinationen hatte. Vor ihm standen nun zwei Shinobi. Zwei Shinobi, die vollkommen gleich aussahen. Es gab nur einen Unterschied zwischen ihnen. Der eine stand in Flammen und der andere hatte sich mit einer Schicht aus Wasser umgeben. „Jetzt lernst du die Kraft der Mankue-Brüder kennen“, grinste nun der andere und ließ einen Großteil des Wassers welches seinen Körper umgab in seine Hände fließen. Gekonnt schleuderte er einen Schwung aus Wasser in Shikamarus Richtung. Mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel traf das Wasser ihn direkt und schleuderte ihn zurück. Gerade noch so konnte er sich am Rand des Dachs festhalten, um nicht hinunterzufallen. „So ein verfluchter Mist!“, dachte er. „Den einen in den Griff zu kriegen wäre schon nicht leicht geworden, aber zwei davon?“ Er biss die Zähne zusammen. „Zu blöd, die Chakramesser liegen noch auf dem Dach. Wenn ich an die nicht dran komme, dann werde ich die Beiden auf keinen Fall stoppen können“, dachte er. Doch um die Messer zu bekommen, musste er erst einmal wieder aufs Dach und er konnte davon ausgehen, dass die Beiden schon auf ihn warteten, um ihm noch eine Packung zu verpassen. Eines war also absolut klar. Er musste schnell handeln. Schon im nächsten Moment tat er dies auch. Mit einem Ruck hievte er sich wieder aufs Dach. Die Zwillinge lachten und nun bereitete das Glühwürmchen einen Angriff vor. Schnell lief Shikamaru los. Die Messer lagen direkt zwischen ihm und seinen Feinden. Auch das Glühwürmchen hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn Shikamaru nichts unternahm, würde ihn sein Feind gleich über den Haufen laufen, noch ehe er seine Messer erreicht hatte. Sie waren nur noch einen Atemzug voneinander entfernt. Der Feuertyp holte aus um Shikamaru eine reinzuhauen. Seine Faust kam wie ein Dampfhammer angerauscht. In der letzten Sekunde ließ sich Shikamaru in voller Geschwindigkeit auf den Boden plumpsen und schlitterte einfach an seinem Gegner vorbei. Zack und schon hatte er das erste der zwei Messer auch schon in der Hand. Der Zweite von den beiden Brüdern mischte sich nun wieder ein. Er schleuderte einen weiteren seiner Wasserbälle auf Shikamaru ab. Damit hatte er gerechnet. Sofort warf er sich wieder auf die Beine und rettet sich mit einem schnellen Sprung zur Seite. Dies hatte einen sehr angenehmen Nebeneffekt für Shikamaru, denn dort lag das zweite Messer, welches er nun wieder in seinen Besitz nahm. „So weit so gut“, dachte er. Viel Zeit um sich zu überlegen, wie er seine Feinde nun fangen sollte, hatte er nicht, denn nun rannten sie im Doppelpack auf ihn zu. „Das wird eng“, dachte er. Sie trieben Shikamaru vor sich her. Dieser wich immer wieder aus, doch er fand dadurch zunächst keinen geeigneten Moment, um seine Chakramesser zu werfen und sie zu fangen. Im nächsten Moment kam ihm jedoch eine großartige Idee. Nun musste er sich noch viel mehr anstrengen. Er preschte absichtlich auf seine Gegner zu und wich ihnen immer knapper aus. Sein Augenmerk lag dabei auf dem Zwilling, der mit Wassertechniken arbeitete. Dadurch, dass er so dicht an ihm dran hing, konnte dieser nicht sehen, was hinter Shikamaru passierte. Auf diese Weise ging Shikamarus Plan auf. Als der eine Zwilling ihm gerade eine Ladung Wasser verpassen wollte, musste er nur noch ausweichen. Sein Feind hatte nicht bemerken können, dass hinter Shikamaru gerade sein Bruder im Gange war und eine Feuertechnik vorbereitete hatte. Er war viel zu überrascht, um der plötzlichen Wasserfontäne noch auszuweichen. Ein lautes Zischen ertönte und die Flammen, die ihn umgeben hatten, wurden gelöscht. Mit einem Aufschrei wurde er vom Dach geschmettert und kam irgendwo auf dem Boden wieder auf. „Das war der Erste. Bleibt noch der Zweite.“ Ernst sah Shikamaru ihn an und bereitete sich vor. „Das wirst du bezahlen!“, schrie sein Gegner aus. Plötzlich schoss eine riesige Flutwelle auf Shikamaru zu, der er nicht ausweichen können würde. Zu seinem Glück musste er das aber auch gar nicht, denn in seinem Team befand sich ja noch ein brillanter Stratege. Nur ein paar Meter vor Shikamaru blieb die Flutwelle stehen und der Typ rührte sich ebenfalls nicht mehr. Es brauchte einen Moment bis Shikamaru verstand. „Izumo, das war klasse“, hörte er Kotetsu sagen. Beide einschließlich Shino standen plötzlich neben ihm auf dem Dach. Shikamaru begann zu grinsen. „Genau das wäre auch meine Idee gewesen“, sagte er. „Es war das Sinnvollste. So kann er uns noch als Informationsquelle dienen“, meinte Shino gelassen. „Gute Arbeit Izumo“, meinte Kotetsu. Izumo rieb sich zufrieden die Nase. „Sein Wasser mit meinem Sirup lahmzulegen war eine klasse Idee“, sagte er, während er stolz und auch etwas belustigt auf den nun völlig im Sirup verklebten Shinobi warf. „Blöd nur, dass es Shino-kuns war und nicht deine was?“, feixte Kotetsu und die Beiden begannen zu lachen. Ihre fröhliche Stimmung wurde von Sai unterbrochen. „Es sieht nicht so aus als würdet ihr hier noch Unterstützung brauchen“, sagte er. Alle vier sahen nach oben. Sai saß auf seinem Tintenvogel und schwebte über ihnen. „Hallo Sai-kun. Nein, hier bei uns ist alles klar. Vierleicht solltest du lieber nach Westen fliegen“, riet Shikamaru. Sai nickte, dann flog er davon. „Und wo werden wir jetzt hingehen?“, fragte Izumo. „Vorerst nirgendwo. Wir müssen damit rechnen, dass noch mehr Menschen nachkommen. Ich denke, die, die durchgekommen sind können wir getrost Kakashi-sensei und seinem Team überlassen.“ Shino gab Shikamaru recht. „Shikamaru-kun!“, rief hinter ihnen plötzlich eine bekannte Stimme und Yurei kam auf sie zu gelaufen. Alle vier drehten sich gleichzeitig nach ihr um. Shikamaru sah sofort das Blut an ihrer Schulter. Er schaltete direkt und rief laut in das Funkgerät: „Sakura-chan, komm so schnell du kannst hoch auf das Tor. Wir haben einen Verletzten.“ Yurei war inzwischen bei ihnen angekommen und musste erstmal tief durchatmen. Sie hatte deutliche Spuren eines Kampfes im Gesicht, doch trotzdem hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. „Du brauchst doch nicht gleich so eine Panik zu schieben, ich werd schon nicht zusammenklappen.“ Shikamaru schüttelte nur den Kopf. „Du solltest dich trotzdem heilen lassen, schließlich ist der Kampf noch nicht beendet.“ „Ja, ja, ich weiß.“, sagte sie so leise das fast niemand sie hörte. Gerade als Shikamaru noch einmal den Mund aufmachen wollte, um etwas zu sagen, sprang Sakura zu ihnen. Ohne noch viel zu sagen, wandte sie sich Yurei zu und begann damit, deren Wunden zu versorgen. „So jetzt dürfte es wieder besser gehen, Yurei-chan“, sagte Sakura in leicht gehetztem Ton, nachdem sie fertig war. „Vielen Dank, Sakura-chan“, bedankte Yurei sich höflich und Sakura sprang schnell wieder vom Dach. Es war klar, das sie von allen vermutlich am meisten zu tun hatte. „So ich muss dann auch schnell weiter. Kakashis Team braucht dringend Hilfe.“, wand sich Yurei knapp an Shikamaru. „Geht klar, wir bleiben noch etwas hier, falls noch Gegner nachkommen. Sobald ganz sicher keiner mehr kommt, werde ich dir folgen“, antwortete dieser und Yurei sprang schon im nächsten Moment vom Dach. Seine eigene Mutter. Sie war es, die ihm ins Gesicht geschlagen hatte. „Schnell, schnell lauf Sanja-chan“, rief sie schrill. Sofort setzten sich beide in Bewegung, doch so eine Schmach würde Zankoku nicht auf sich sitzen lassen und so packte er die junge Frau und schlug ihr in den Magen. Sie ging zu Boden. Nun packte er in das seidige Haar der schönen Frau und riss sie daran auf die Knie. „Hättest du dich nicht eingemischt, hätte ich dich gewiss verschont. Du bist selber schuld verstehst du?“ Er schien von seiner eigenen Tat, die er nun vollbrachte erschrocken zu sein. Denn er hatte der jungen Frau schneller die Kehle aufgeschlitzt, als er sich selbst darüber hatte klar werden können. Leblos sackte ihr Körper zu Boden. Die Augen weit aufgerissen starrten sie nun ein Mädchen an, welches gerade auf den Platz gerannt gekommen war. Zu spät, um noch eingreifen zu können. Es war ein Mädchen, dessen Körper nun unkontrolliert zu zittern begann. Ungläubig starrte Aikyo auf den toten Körper ihrer Mutter. Sie glaubte zu träumen und wollte nicht wahrhaben, was ihr eigener Bruder gerade getan hatte. Es war für Aikyo als würde als um sie herum langsam in weite Ferne geschoben werden. Yamato war voll mit dem Kampf gegen Nikushimi beschäftigt. Er hatte auch nur schemenhaft mitbekommen, was da gerade geschehen war. Yūgao hatte sich inzwischen wieder auf die Beine gekämpft und rannte auf Zankoku zu. Dieser starrte seine Schwester an und über sein Gesicht huschte ein Grinsen. „Da wären wir also wieder“, meinte er belustigt. „Aber wir wollen doch nicht, dass uns bei diesem Kampf wieder jemand dazwischen funkt“, erklärte er und machte eine kurze Handbewegung in Yūgaos Richtung. Es schossen blaue Pflanzen aus der Erde und packten sie. Sofort wurde ihr Körper taub und es dauerte nicht lange, da fiel sie bewusstlos zu Boden. „Bleiben nur noch du und ich“, wand sich Zankoku an die noch immer erstarrte Aikyo. Inzwischen hatte sie auch den am Boden liegenden Kakashi entdeckt. Das leise weinen ihrer Schwester, die inzwischen auf sie zugerannt war, nahm sie nicht wirklich war und auch das ihr Bruder inzwischen angefangen hatte über sie zu lachen bekam sie gar nicht mit. Mit leerem Blick sah sie von Kakashi zu ihrer Mutter. Ihr Kopf war vollkommen leer. Wie konnte das sein? Wie konnte etwas so Furchtbares nur passieren? Es schien doch alles so wundervoll zu sein. Sie hatte ihre Familie mit nach Konoha gebracht und alles war einfach perfekt gewesen. Warum? Warum brach all das vor ihren Augen in Scherben? „Wann?“, begann sie sich zu fragen. „Wann wache ich endlich auf?“ „AIKYO-CHAN!“ ertönte plötzlich hinter ihr eine Stimme. Yurei stand auf einem Dach und sah mit Entsetzen auf die Szene unter ihr. Aikyo, gegenüber stand Zankoku und zu dessen Füßen lag ihre Mutter. Die beiden hatten sich gegenseitig angestarrt, wobei Aikyo mehr als abwesend wirkte. Mit Schwung sprang Yurei vom Dach und landete nur wenige Meter von ihrer besten Freundin entfernt auf den Füßen. Schnell rannte sie nun zu ihr hinüber. „Aikyo-chan, was ist passiert? Was ist hier los?“ „Er … er hat sie alle getötet.“ Stammelte Aikyo leise. „Ach du scheiße. Was sollen wir tun?“ verlieh Yurei ihrem Entsetzen Ausdruck. Plötzlich ballte Aikyo ihre Hände zu Fäusten und senkte ihren Kopf, sodass ihre Haare ihr Gesicht verbargen. „Schnapp dir Sanja-chan und verschwinde“, kam tonlos unter den Haaren hervor. „Aber … ich kann dich doch nicht einfach so …“ „HAU AB!“ unterbrach Aikyo sie mit scharfem Ton. Yurei biss die Zähne zusammen und für einen Moment hatte sie den Wunsch sich gegen den Willen ihrer Freundin zu stellen, doch es war klar, dass sie das nie tun würde. Außerdem musste Sanja tatsächlich so schnell wie möglich von hier weg und in Sicherheit gebracht werden. Mit einem letzten Blick auf Aikyo schnappte sich Yurei den Arm von Sanja und wollte sie mit sich ziehen doch mit einer unglaublichen Kraft entzog sich das kleine Mädchen dem Griff und rannte wieder zu ihrer Schwester. „Ich will aber bei meiner Schwester bleiben!“ schrie sie und klammerte sich an Aikyos Weste fest. Yurei fühlte sich hilflos, da sie Sanja nicht wehtun wollte. „Ihr werdet sofort von hier verschwinden, hast du verstanden Sanja-imoto.“ Sagte diese leise und bestimmt. Sanja schüttelte nur wieder den Kopf und vergrub ihr Gesicht in den Klamotten der Kunoichi. Yurei trat langsam auf sie zu, ging in die Knie und legte Sanja eine Hand auf den Kopf. „Hör mir zu Sanja-chan. Wenn wir hier bleiben, kann es sein, dass dir jemand wehtut und deine Schwester möchte dich davor bewahren. Bitte komm mit mir mit. Ich verspreche dir das deiner Schwester nichts geschieht.“ Langsam hob das kleine Mädchen seinen Kopf und nickte. Yurei zögerte nicht lange, nahm sie hoch und rannte, nach einem letzten Blick auf Aikyo, zusammen mit Sanja zu den Steingesichtern. Sie gaben nicht auf, doch einen Vorteil konnte ihre Entschlossenheit ihnen hier auch nicht bringen. Wenn sie doch nur ihren unsichtbaren Gegner ausfindig machen könnten. Tenten hatte wieder eine Schriftrolle hervorgezogen und eine ganze Salve Shuriken und Wurfsterne über eine breite Fläche abgefeuert, in der Hoffnung ihn damit zu treffen. Ihr Gegner konnte sie jedoch sehen, er wusste was sie tat, ganz im Gegensatz zu Tenten. Ibiki und Genma versuchte vor allem die Anwohner Getsugakures auszuschalten, oder sie wenigstens zurückzudrängen, während Guy noch immer versuchte den Erdverstecknutzer auszuschalten. Gewiss könnten sie den Unsichtbaren auch dann finden, wenn sein Partner aufhören würde, den Erdboden zum Beben zu bringen. Sie versuchten sogar genau den Moment abzupassen, in dem der unsichtbare Gegner Guy wieder eine verpassen würde und ihn dann zu erwischen, doch vergebens. Er war einfach zu schnell. „Wir werden nicht mehr lange durchhalten können“, meinte Genma genervt. Die anderen erwiderten nichts darauf. Alle drei wussten sie, dass er recht hatte. Genauso der enthusiastische Guy. Da half nur noch eins. Guy machte sich bereit für das Jutsu der acht inneren Tore. Damit könnte er es durchaus schaffen, so schnell zu werden, dass der Unsichtbare ihn nicht mehr treffen können würde. Allerdings war es genauso möglich, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte und noch eine böse Überraschung für Guy bereithielt. Guy machte sich fertig, als plötzlich zwei schnell rotierende Wirbel an ihm vorbei schossen. „GATSUGA!“, hörten sie Kiba rufen und einen darauf folgenden Aufschrei, der nicht von ihm gekommen war. Etwas kam mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden auf. Etwas, dass sie nicht sehen konnten. „Kiba-kun“, rief Tenten aus. „Hey Leute, alles klar bei euch?“, fragte Kiba mit einem Lächeln auf den Lippen. „Pass auf Kiba-kun!“ Kiba war nicht allein gekommen. Hinata trat nun ebenfalls auf die Gruppe zu. Sie hatte ihr Byakugan aktiviert und konnte aus diesem Grund ihren Gegner sehen. Sie war es auch, die Kiba an die richtige Stelle gelotst hatte. Mit ihren Augen konnte sie sehen, dass sich ihre Gegnerin wieder aufgerappelt hatte und direkt auf Kiba zu preschte. Kiba wand sich um, doch logischerweise konnte er sie nicht sehen. Dafür etwas anderes. Schließlich war er Mitglied des Inuzuka-Clans. Er konnte seine Gegnerin riechen. So konnte er ihr ausweichen. Im nächsten Moment war auch schon Hinata bei ihm und schlug zu. Sie traf ihre Gegnerin mit absoluter Treffsicherheit in den Magen. Ihr Partner versuchte etwas zu unternehmen, aber da seine Freundin ihm nun nicht mehr helfen konnte, hatten Guy, Ibiki und Tenten kein Problem mehr zu ihm zu kommen. Tenten hatte ihm grad eine Salve Shuriken reingedrückt, als auch schon Guy mit seinem verborgenen Lotus nachsetzte. Nach Hinatas Schlag hatte die Unsichtbare nicht mehr genug Chakra um ihr Jutsu aufrecht zu erhalten und wurde wieder sichtbar. Schnell gab Kiba ihr den Rest und der Kampf gegen die Beiden war vorbei. Blieb nur noch ihr Kampf gegen die Einwohner Getsugakures, den sie nun in vollem Umfang aufnehmen konnten. Sie hatten Glück, denn von oben kam ihnen nun auch Sai zur Hilfe. Mit so einer guten Truppe, würden sie gewiss schnell wieder Herr über die Lage werden können. Noch immer wurde ihr Gesicht von ihrem Pony verdeckt. Zankoku glaubte, dass seine Schwester bitterlich am Heulen sei, doch damit lag er weit daneben. Mit Aikyo geschah etwas sehr viel Schlimmeres. „Was ist den los? Sag bloß, dass du jetzt traurig bist? Muss meine arme kleine Schwester jetzt etwa weinen?“, lachte er sie aus. Auch Yamato hatte nun verstanden, was hier gerade geschehen war und versuchte Nikushimi so schnell wie möglich zu besiegen, um Aikyo zur Hilfe zu kommen. Er beschwor sein Daijurin no Jutsu und versuchte Nikushimi damit festzusetzen, doch irgendwie war dieser Kerl einfach viel zu schnell. In Höchstgeschwindigkeit wich er aus und nicht nur das. Er sprang auf das Holz Yamatos und lief direkt auf ihn zu. Yamato nutze diese einmalige Chance sofort aus und ließ aus dem Holz noch weiteres wachsen. Damit packte er Nikushimis rechtes Bein. Er ließ es daran emporklettern, um so auch den Rest von seines Feindes Körper lahmzulegen. Doch hier in diesem Kampf geschah einfach nichts, dass Nikushimi nicht unter Kontrolle zu bringen vermochte. Plötzlich wuchsen überall, an Yamatos Holz, blaue Blumen. Es war Eisenhut, dass auf diese Weise auf direktem Weg zu Yamato gelang. Die Pflanze war so schnell da, dass er der Berührung mit ihr nicht mehr entgehen konnte. Sie umschlang sofort seine rechte Hand. Als Yamato sie bemerkte und auch gleich darauf bereits die Lähmung spürte, löste er seine Hand vom Holz und wich zurück. Zu spät, denn schon stand Nikushimi vor ihm und durchbohrte ihn mit seinem Tanto. Yamato stöhnte auf. „Das war schon alles? Wie erbärmlich“, meinte Nikushimi. Mit einer kräftigen Bewegung zog er das Tanto aus Yamatos Brust heraus und schlug ihm schon im nächsten Augenblick mit dem Griff des kurzen Schwertes hart gegen den Kopf. Mit einem gequälten Stöhnen brach Yamato zusammen. Zufrieden wand sich das Oberhaupt des Kobito-Clans, welches auch das Oberhaupt der Hakike Shakai war, seinen beiden Kindern zu. Er wusste, dass sein Plan vollends aufging und das erfreute ihn in höchstem Maße. Bald schon würde er die Macht besitzen, die er brauchte. Noch immer lachte Zankoku über seine, zur Salzsäule erstarrte, Schwester. „Du musst nicht traurig sein. Ich meine, was war die Frau schon wert?“, fragte er lachend. „Was sie wert war? Du fragst mich im Ernst, wie viel deine eigene Mutter wert war?“ Aikyos Stimme war sehr ruhig. „Sie ist nur ein kleines Opfer im Vergleich, zu dem was wir erreichen werden“, erklärte Zankoku. „Du meinst euren Frieden?“, fragte sie. „Unseren Frieden, das klingt als wäre das alles Eigennutz Schwester. Wir tun das für alle Menschen. Es geht um den Frieden von allen auf der Welt“, gab er überschwänglich von sich. „Ach und warum denkst du, das du das Recht dazu hast zu entscheiden, was für alle Menschen auf der Welt Frieden bedeutet? Warum glaubst du, dass gerade du oder Vater weiss, was wahrer Frieden ist“, ihre Stimmer wurde langsam immer lauter. „Und warum um alles in der Welt, glaubst du zu wissen, wer in diesem Frieden leben darf und wer nicht?“, die letzten Worte waren sehr laut geworden, doch sie beherrschte sich, nicht zu schreien. „Das liegt doch auf der Hand“, meinte Zankoku, als sei die Lösung ganz einfach und für jeden sichtbar. „Monster sind es, die Welten bedrohen und vernichten. Monster wie die Jinchuuriki mit ihren Bijus. Monster wie der Ichibi oder dein geliebter Kyuubi“, sagte er verächtlich. „Wenn wir die Welt von Monstern wie ihnen befreien, dann kann endlich Frieden für jedermann herrschen.“ Noch immer rührte sich Aikyo nicht vom Fleck. Sie machte nicht einmal Anstalten den Kopf zu heben und ihren Bruder ins Gesicht zu sehen. „Langsam langweilt mich dieses Gespräch. Ich denke wir sollten endlich mal anfangen.“ Er begann zu lachen. „Ich kann es gar nicht abwarten Vater zu zeigen, dass ich ein würdiges Mitglied der Familie bin, indem ich dich, die elendige Verräterin endlich deiner gerechten Strafe unterziehe. Du wirst sterben, genauso wie die ganzen anderen Loser hier! Und danach ist dieser strohdumme Jinchuuriki an der Reihe. Hach ich kann mir seine Schmerzensschreie schon lebhaft vorstellen.“ Gebannt betrachtete Nikushimi seine Kinder aus sicherer Entfernung. Es fiel ihm schwer seine Freude zu unterdrücken, doch er wollte auf keinen Fall, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dieser Moment gehörte den Beiden. Nur der stärkere von ihnen durfte überleben. Eigentlich hatte sein Sohn das Leben ja bereits verwirkt, doch er eignete sich noch ganz prima dafür, den letzten Stein für Nikushimis Plan, ins Rollen zu bringen. „Oder willst du etwa wieder nicht kämpfen? Bist du nach wie vor der Überzeugung, dass Bruder und Schwester nicht gegeneinander kämpfen sollten? Du bist wirklich genauso eine Niete wie die anderen hier. Darum wirst du jetzt genauso verrecken wie unsere jämmerliche Mutter!“ Die letzten Worte sollte er bitter bereuen. Aikyo hatte sich alles angehört, was ihr Bruder zu sagen hatte. Tief in sich hatte sie gehofft irgendwo eine Spur von Menschlichkeit aus seinen Worten zu hören, doch über etwas Derartiges schien er nicht mehr zu verfügen. Langsam, fast wie in Zeitlupe kam es Zankoku vor, da hob seine Schwester endlich den Kopf. Er glaubte, dass es nun endlich zum Kampf kommen würde und ein begieriges Lachen machte sich in seinem Gesicht breit. Schon im nächsten Augenblick aber sollte er jede Freude vor Angst verschlucken. Yurei rannte weiter, während Sanja angefangen hatte hemmungslos zu weinen. So war es kein Wunder, das sie nach nur wenigen Metern stolperte und beinahe hinfiel. Yurei konnte sie gerade noch festhallten und, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, nahm sie Sanja schnell auf den Rücken. Schnell rannte Yurei weiter, durch das Gewicht des kleinen Mädchens, nicht allzu sehr beinträchtig, aber etwas anderes beschäftigte sie sehr. Sie wollte Aikyo nicht alleine lassen! Ihre beste Freundin stand nun ganz alleine ihrem Bruder gegenüber und würde gegen ihn kämpfen müssen und sie, Yurei, lief einfach so weg, wie ein Feigling. Doch Aikyo musste einen Plan haben, wie sie ihren Bruder besiegen konnte. Sie musste einen Weg gefunden haben, wie sie mit Zankoku fertig werden konnte. Mit einem Mal fiel es Yurei wie Schuppen von den Augen. Ja natürlich, sie würde es auf diese Art und Weise tun, so würde Aikyo ihren Bruder besiegen. Auch wenn es ihr natürlich nicht gefallen würde, es tun zu müssen, aber genau wie Yurei, würde Aikyo alles für dieses Dorf und für Naruto tun. Mit einem etwas besseren Gefühl rannte Yurei weiter und beschleunigte noch einmal ihre Schritte. Sie würde dafür sorgen, dass Sanja außer Gefahr war und dann so schnell wie es ging wieder zurückkommen. Das kleine Mädchen weinte noch immer. Yurei hätte gerne etwas gesagt oder getan um ihren Kummer zu lindern doch ihr war klar dass nichts, was sie sagen oder tun konnte, diesen Schmerz verschwinden lassen konnte. Daher spitzte sie einfach nur die Ohren und rannte weiter durch die menschenleeren Straßen. Zu ihrem Erstaunen war es inzwischen ziemlich ruhig geworden. Nur ab und zu hörte man noch einen lauten Knall oder einen Schrei. Die Kämpfe waren wahrscheinlich noch nicht beendet doch lange würde es nicht mehr dauern, da war sich Yurei sicher. Langsam kehrte der Schmerz in ihre Schulter zurück und sie begann zu überlegen, wie lange sie noch durchhalten konnte und ob es reichen würde, um Sanja wieder zu Iruka zu bringen. Yurei stutzte, als hinter ihr plötzlich Schritte zu hören waren. Sie sah sich um, doch niemand war zu sehen. Mit einem Kopfschütteln wandte sie ihren Kopf wieder nach vorne. Aus dem Augenwinkel nahm sie jetzt eine Bewegung war, doch bevor sie erkennen konnte, wer oder was sich dort bewegt hatte, sah sie direkt vor sich eine Gestalt. Sie wollte noch anhalten, aber es war bereits zu spät. Yurei war nur noch wenige Zentimeter von der Gestalt entfernt und rannte daher ungebremst auf dessen ausgestreckte Faust zu. Blitze zuckten vor ihren Augen, während ihr Körper durch die Luft geschleudert wurde. Während Yurei flog, schoss ihr nur noch ein Gedanke durch den Kopf. „Sanja!“ gerade noch rechtzeitig schaffte sie es sich so zu drehen, dass sie das Mädchen nicht unter sich begrub. Staub wirbelte auf und Sanja schrie erschrocken auf, doch zum Glück blieb sie unverletzt. Yurei aber schlidderte ungebremst über den Boden, wobei kleine Steine ihre Haut aufritzen und den Schmerz in ihrer Schulter verstärkten. Dann wurde die Schlidderpartie endlich beendet. Sie krachte gegen irgendetwas Unnachgiebiges. Hustend und Staubspuckend versucht Yurei zu atmen und schaffte es auch irgendwie. Zitternd sog sie die Luft ein und öffnete langsam ihre Augen. Sie lag noch immer bäuchlings auf dem Boden, Sanja saß direkt vor ihrem Gesicht und blickte sie ängstlich an. Irgendwie schaffte Yurei es, ein Lächeln auf ihr zerkratztes Gesicht zu bekommen. „Yurei-chan ist alles in Ordnung?“ Sanja rückte noch ein Stück näher. „Ja, alles in Ordnung. Ich … muss nur wieder aufstehen.“ Wieder musste Yurei husten. Plötzlich spürte sie etwas Hartes in ihrem Rücken, das sie schmerzhaft wieder zurück in den Staub drückte. „Das solltest du lieber nicht versuchen!“ hörte sie über sich eine bekannte Stimme. Sanja hatte kurz erschrocken aufgeschrien und war zurückgeschreckt. Jetzt sah sie mit aufgerissen Augen nach oben. Mühsam schaffte auch Yurei es, ihren Blick nach oben zu richten. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Shinobi erkannte. Eigentlich hatte sie ja gedacht, ihr Angriff hätte ihn getötet, oder zumindest so schwer verletzt, dass er nicht mehr kämpfen konnte, aber da musste sie sich geirrt haben. Teki Taida stand dort über sie gebeugt. Wieder hatte er dieses arrogante Grinsen im Gesicht. Er hatte ihr einen Fuß auf den Rücken gestellt und sie damit wieder auf den Boden gepresst. „Teki. Lass mich aufstehen du Arschloch, dann können wir das von Angesicht zu Angesicht klären und lass Sanja-chan in Frieden, sie hat dir nichts getan.“ Yureis Hals war rau von dem Staub und dem Gehuste und auch ihre Stimme klang rau. Teki ließ sich dadurch nicht beeindrucken und lachte schallend auf. „Wir haben aber leider etwas mit der kleinen Sanja-chan vor“, hörte Yurei nun eine Stimme von der anderen Seite. Ein Stöhnen unterdrückend, wandte sie langsam ihren Kopf zu der Stimme um. Dort hockte der Typ, der ihr den Faustschlag verpasst hatte. Sie erkannte ihn fast sofort. Er war einer derjenigen gewesen, die damals während der Prüfung versucht hatten, Narutos Schwachstelle ausfindig zu machen. So weit sie wusste, war er auch bei dem Kampf mit Jiraiya-sama dabei gewesen. Aus irgendeinem Grund konnte sie sich sogar an seinen Namen erinnern, er lautete Satsujin Ashita. „Ach ja? Und was habt ihr Typen mit ihr vor?“, knurrte sie hervor. Satsujin lachte leise auf. „Das kann ich dir leider nicht verraten, das würde doch die ganze Überraschung verderben.“ Seine Stimme klang seltsam erfreut und Yurei ahnte, dass er sehr grausame Dinge mit Sanja vorhatte. „Tut mir leid aber das kann ich nicht zulassen“, sagte Yurei. Als Antwort bekam sie wieder nur ein Lachen zu hören. Wut kochte in ihr hoch und mit einem Aufschrei stemmte Yurei ihre Hände in den Boden, bog ihren Rücken nach oben und versetzte Teki so einen Stoß gegen sein Bein. Dieser war so überrascht davon, dass er nach hinten stolperte und Yurei so die Chance gab aufzustehen. Sie nutzte diese Chance auch sofort, doch fast auf der Stelle spürte sie wieder einen kraftvollen Stoß, diesmal in der Brust. Sie wurde wieder zurück auf den Boden katapultiert. Der Stoß und auch der Schmerz pressten ihr die Luft aus den Lungen und ein Husten drang aus ihrem Mund. Beim Husten quoll Blut in ihre Kehle und spritzte aus ihrem Mund auf den Boden. Mit großen Augen starrte er sie an. Er konnte nicht glauben, dass sie es tatsächlich wagte, ihm so entgegenzutreten. Sein Körper begann, vor Nervosität zu kribbeln. Dieser Anblick brachte sein Herz zum Rasen. „Wieso macht es mich so nervös? Es kann unmöglich stärker sein als meines“, dachte er, doch er konnte sich nicht beruhigen. Aikyo starrte ihn an. Sie hatte es nicht gewollt, doch sie spürte genau, dass es geschehen war. In ihren Augen war das Kekkei Genkai des Kobito-Clans erwacht. Sie verfügte nun über das Tamashikagami. „Nimm das zurück!“ Ihre Stimme klang so bedrohlich als wäre sie ein Raubtier, welches gerade auf seine Beute lauerte. „Was? Dass Mutter eine jämmerliche Person war? Wieso sollte ich? Ich habe keinen Grund zu lügen“, sagte Zankoku mit zittriger Stimme. Er versuchte unbeeindruckt zu wirken, doch sein Unterbewusstsein wusste bereits, dass sie gefährlich war. Um seine Angst zu überspielen, begann er zu lachen. „Sie war eine noch größere Schande für unseren Clan als du. Schließlich besaß sie nicht einmal das Tamashikagami. Die miese Schnepfe hatte es nicht verdie…“ Er brachte diesen Satz nicht zu Ende. Im Bruchteil einer Sekunde, nur ein Augenzwinkern für Zankoku, war Aikyo bei ihm und schlug ihm mitten ins Gesicht. Jedes Gefühl von Mitleid oder Liebe für ihren Bruder war gewichen. Vergessen war, die Friedlichkeit ihrer eigenen Person. Sie fühlte nichts, als sie ihrem Schlag nachsetzte und ihm, in einer blitzschnellen Drehung, auch noch mit einem Bein in den Magen trat. Er flog ein paar Meter und kam, nach ein paar Weiteren, in denen er über den Boden schlitterte, mit einem Krachen auf. Er stemmte sich nach einem kurzen Schockmoment mit den Oberarmen auf und zog sich auf die Knie. Mit beiden Armen umschlang er seinen Bauch und röchelte. „Wieso? Wieso ist sie plötzlich so schnell?“, fragte er sich. Die Antwort wäre für jeden, der Aikyo kannte, sichtlich einfach gewesen. Sie war immer schon so schnell gewesen, doch niemals hatte sie mit voller Kraft gegen ihren Bruder kämpfen wollen. Bis jetzt. Ihm war nun klar, dass er sofort handeln musste, wenn er von seiner Schwester nicht besiegt werden wollte. Wie würde er vor seinem Vater nur da stehen, würde er verlieren? Den Blick seines Vaters konnte er in seinem Nacken spüren. Er durfte ihn einfach nicht enttäuschen. So schnell er konnte rappelte er sich wieder hoch und mit einer neuen Portion Selbstbewusstsein ging es in die nächste Runde. Aikyo stand mit wutverzerrtem Gesicht da und erwartete den Angriff ihres Bruders. Dieser rannte auf sie zu und begann, sie mit schnellen Tritten und Schlägen zu attackieren. So fest er konnte schmetterte er ihr die rechte Faust entgegen. Ihre Kampfstiele waren sich ähnlich, denn sie tat im selben Moment das gleiche. Beide fingen synchron die Faust des anderen ab und stemmten sich der Kraft des jeweils anderen entgegen. „Lass uns das Regeln wie Kobito“, knurrte er und sie verstand. Im selben Augenblick sahen sie auf und nutzten ihr Tamashikagami, um dem jeweils anderen die Seele zu zerstören. Aikyo dachte überhaupt nicht darüber nach, dass sie genau das tat, was sie niemals hatte tun wollen. Nein im Gegenteil, sie spürte in sich, den Drang ihren Bruder vernichten zu wollen. Das Aufeinandertreffen der beiden Tamashikagami löste schon im nächsten Augenblick eine unglaubliche Reaktion aus. Die Gedanken der beiden Geschwister wurden in eine Art neutralen Raum gesogen und dort standen sie sich ganz ruhig gegenüber. Sie verstanden nicht, was gerade geschehen war und sahen sich um. Überall, über ihnen, unter ihnen und um sie herum war nur weißes Nichts. Wie als stünden sie mitten in einem weißen Blatt Papier. Es fühlte sich ein wenig so an, als würden sie schlafen und irgendwie brachte ihnen dieser Raum Ruhe. Verklungen schienen die Gelüste darauf den andern zu eliminieren. „Was ist passiert Bruder?“, fragte Aikyo. Sie glaubte, dass er es wissen würde, da er sein Kekkei Genkai ja schon sehr lange anwenden konnte. Für sie war es schließlich das erste Mal. Sie wusste nicht, wie so etwas aussah, oder sich anfühlte, daher wusste sie auch nicht, dass das was sie erlebten, nicht normal war. „Ich … ich habe keine Ahnung“, begann Zankoku. Nicht einmal er dachte daran, denn Kampf fortzuführen. „Wir haben doch gerade noch gekämpft oder?“ Die Beiden waren verwirrt. Auf Aikyos Frage zuckte Zankoku nur mit den Schultern. „Ja eigentlich schon. Das hier muss was mit dem Tamashikagami zu tun haben. Aber wie gesagt, so kenne ich es nicht.“ Plötzlich begann sich, um sie herum, ein Bild aufzubauen. Ein Bild, das beide kannten, aber vor langer Zeit vergessen hatten. Es klappten ihnen beide die Kinnladen herunter, denn sie wollten nicht glauben, was sie da sahen. Da waren zwei Kinder, die miteinander spielten. Ihr Lachen war so laut und ehrlich, so rein, wie es nur das von Kindern sein konnte. Die Beiden trainierten scheinbar miteinander. Ein Junge und ein jüngeres Mädchen. Dabei stolperte das Mädchen über seine eigenen ungeschickten Füße und verdrehte sich dabei den rechten Arm. Sie begann zu weinen. Tröstend legte ihr der kleine Junge eine Hand auf die Schulter. „Du musst nicht weinen. Wirst sehen, gleich tut es auch gar nicht mehr weh“, erklärte er, doch das Mädchen wollte sich nicht beruhigen. Der Junge überlegte einen Moment, dann begann, er ein paar lustige Grimassen zu schneiden. „Guck mal, bäh“, machte er und es funktionierte. Sogleich hörte das Mädchen auf zu weinen und begann wieder zu lachen. Zu frieden von seinem Werk ließ sich der Junge neben das Mädchen fallen. „Danke, dass du mich getröstet hast“, dankte das Mädchen und lehnte sich an den Jungen an. „Dafür bin ich doch da“, erklärte er. „Ich finde es ganz toll, dass ich so einen coolen und lieben großen Bruder habe.“ Verlegen begann sich der Junge am Kopf zu kratzen, dann grinste er. „Und ich finde es toll, dass ich so eine liebenswerte kleine Schwester hab. Auch wenn du mega tollpatschig bist“, neckte er sie. „Hey das ist total gemein“, rief sie empört aus und gab ihm einen Schups. „Was denn? Du bist nun mal ein Tollpatsch.“ Es trat kurz Schweigen zwischen die Beiden. Das kleine Mädchen wirkte bedrückt. „Denkst du ich, werde einmal ein guter Shinobi werden?“, fragte sie leise. „Na klar wirst du das! Schließlich hast du ja mich. Ich werde dir immer zur Seite stehen und dir helfen, wann immer du mich brauchst!“, erklärte er in feierlichem Ton. Langsam begann sie, zu lächeln. „Du bist wirklich der beste große Bruder auf der ganzen Welt. Ich hab dich lieb Zankoku-nisan.“ „Ich dich auch Aikyo-imoto. Ich dich auch.“ Langsam löste sich das Bild der beiden Kinder wieder auf. Aikyo und Zankoku konnten noch immer nicht fassen, was sie gerade gesehen hatten. Langsam aber kamen bei beiden die Erinnerungen zurück. „Was ist den nur passiert?“, fragte Aikyo frei heraus und wand sich ihrem Bruder zu. „Wir haben uns einmal so gut verstanden Bruder. Was ist den nur geschehen?“, wollte sie wissen. Zunächst antwortete Zankoku ihr nicht. Er starrte sie an. Sie, seine kleine Schwester, die er einst so lieb gehabt hatte. Auch er begann sich zu fragen, was geschehen war. Langsam krauchten die Erinnerungen an den Grund, in seinen Kopf zurück und mit ihnen auch Zankokus Zorn. „Vater hat dich immer bevorzugt. Seit du damals im Training dein Tamashikagami gegen mich benutzt hast, hatte er nur noch Augen für dich. Es war ihm egal, dass ich da war. Es ging doch immer nur um dich!“, schrie er sie an. Aikyo begann zu überlegen. Sie hatte alle Erinnerungen an die Zeit von damals sorgsam verdrängt, da diese ihr stets nur Leid und Kummer gebracht hatten. Nun ließ sie, sie zu und langsam kam ihr der Tag von dem Zankoku sprach ebenfalls wieder ins Gedächtnis. Sie hatten wie immer miteinander trainiert. Aikyo hatte ihren Bruder immer bewundert. Sie wollte immer genauso sein wie er. So freundlich, stark, klug und eben einfach cool. Dass sie Ninja werden wollte, lag ganz einfach daran, dass er einer war. Damals bei diesem Training war ihr Tamashikagami das Erste und Einziegste Mal erwacht. Sie hatte ihrem Bruder unbeabsichtigt einige wenige Sekunden in die Seele gesehen. Ihr Vater hatte alles mitbekommen. Als Aikyo sich erinnerte, wurde ihr klar, warum sie die Erinnerungen an jenen Tag so viel stärker unterdrückt hatte als die anderen. Was sie jetzt vor ihrem geistigen Auge sah, war die Erinnerung daran, wie ihr Weg des Schreckens begonnen hatte. Von jenem Tag an hatte ihr Vater angefangen sie zu trainieren und sie dabei regelmäßig zu verprügeln, tat sie nicht, was er verlangte. Genau seit diesem Tag, nein seit dem Moment, indem er ihr Tamashikagami gesehen hatte. „Es ging immer nur um dich. Egal wie gut die Leistungen waren, die ich vorbrachte, du warst ihm immer wichtiger“, sagte Zankoku und sein Ton klang bitter. Was war das? Hatte sie etwa gerade Tränen in seinen Augen gesehen? „Das habe ich nicht gewollt. Glaub mir. Hätte ich mir damals etwas wünschen dürfen, dann hätte ich mir gewünscht, dass er mich in Ruhe lässt. Ich war ihm doch sowieso nie gut genug. Ich kann gar nicht verstehen, dass er so an mir gehangen hat, wo du doch immer besser warst als ich“, sagte sie. Zankoku betrachtete sie. Auch er hatte etwas in seinem Unterbewusstsein verdrängt. Etwas das nun wieder zu ihm zurückkam. „Yurei-chan!“, Sanja schrie erschrocken auf und wollte zu dem leblosen Körper Yureis rennen, wurde aber von Teki abgefangen. Dieser hielt das um sich tretende Mädchen fest, hatte dabei aber sehr große Schwierigkeiten. Denn dort wo normalerweise der linke Arm saß, war bei ihm nur noch ein blutiger Stumpf zu sehen. Den Arm hatte eines von Yureis Katana abgetrennt. Doch trotzdem schaffte er es Sanja daran zu hindern zu Yurei zu rennen. Diese lag, mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Über ihr stand Satsujin, seinen Fuß hatte er auf ihrer Brust jederzeit bereit sie sofort wieder in den Boden zu drücken, sollte sie noch einmal die Augen aufmachen. Sanja schrie noch immer wie am Spieß. „Jetzt stopf der Göre endlich mal das Maul!“, schrie Satsujin zu Teki hinüber. Dieser nickte eilig und versuchte nun Sanja den Mund zu zuhalten, doch mit nur einem Arm war das nicht sehr einfach. Satsujin sah ihm kopfschüttelnd dabei zu. „Verdammt noch mal, Teki! Zieh ihr einfach eins über den Schädel, dann wird die Göre schon noch die Klappe halten!“ brüllte er nun. Wieder gehorchte Teki aufs, Wort doch trotzdem gab Sanja keine Ruhe. Ganz im Gegenteil, jetzt schrie sie nur noch lauter. Dumpf drang dieses Geräusch in Yureis Kopf. Es bereitete ihr Kopfschmerzen und nur zu gerne hätte sie etwas dagegen getan, doch ihre Arme ließen sich irgendwie nicht bewegen. Flatternd öffneten sich ihre Augen, was die Schmerzen nur noch verstärkte und schnell schloss sie, sie wieder. „Yurei-chan! YUREI-CHAN! WACH AUF!“, brüllte Sanja nun und schaffte es sogar Teki einen Schlag in den Bauch zu verpassen. Dieser jaulte auf, hielt sie aber weiter fest. Das aber lenkte Satsujin ab und ohne es zu merken, lockerte er den Druck auf Yureis Brust. Diese spürte es sofort und öffnete noch einmal die Augen. Langsam konnte sie sich wieder daran erinnern, was geschehen war. Sie wusste wieder, dass Sanja in Gefahr schwebte und sie gerade von zwei Shinobi angegriffen worden war. Der eine stand über ihr und hatte sie anscheinend mit einem Fuß auf den Boden gedrückt, doch genau diesen Fuß hatte er nun leicht erhoben und so konnte sich Yurei wieder bewegen. Jeder Gedanke an irgendwelche Schmerzen war vergessen und vorsichtig zog Yurei einen Kunai aus ihrer Gürteltasche. Weder Teki noch Satsujin sahen, das Yurei wieder wach war, nur Sanja hatte es bemerkt. Doch statt ihre Feinde darauf aufmerksam zu machen, lenkte sie die beiden nur noch mehr ab. Yurei hatte es in der Zwischenzeit geschafft den Kunai zu ziehen, packte ihn fest und schlug das Messer dann mit einer schnellen Bewegung in das Bein Satsujins. Dieser brüllte vor Schmerzen und vor Schreck auf und wich zurück. Sofort kam Yurei auf die Beine, ignorierte den aufkommenden Schwindel und wandte sich Teki zu. Dieser war so verblüfft davon, dass er Sanja los lies. Noch einmal stieß sie ihm den Ellenbogen in den Magen und rannte dann zu Yurei hinüber. „Nein! Sanja-chan renn weg und versteck dich! Ich schaff das auch alleine!“, wies Yurei sie schnell an und ohne ein Wiederwort drehte Sanja sich um und rannte in eine dunkle Gasse. „Los steh da nicht so rum! Bring sie wieder her du Vollidiot“, brüllte Satsujin Teki an und dieser wollte Sanja hinterher rennen doch er hatte nicht mit Yurei gerechnet. Schnell zog diese noch einen Kunai, warf ihn hinter dem Shinobi her und traf in fast perfekt in den Nacken. Genau zwischen die Schulterblätter. Sofort ging Teki zu Boden und blieb dort gekrümmt liegen. Er versuchte mit seinem verbliebenen Arm das Messer wieder aus seinem Rücken zu ziehen doch saß es an einer Stelle, die er nicht so einfach erreichen würde. Yurei wollte sich von dem Anblick abwenden, als auch schon die nächste Faust in ihrem Gesicht landete. Diesmal wurde ihr Kopf aber nur zur Seite gerissen, da der Schlag nicht sehr präzise gewesen war. Mit einem Grinsen hob sie ihren Kopf wieder und blickte Satsujin in die Augen. Dieser starrte hasserfüllt zurück. „Du solltest lieber so schnell du kannst verschwinden oder ich mache Kleinholz aus dir“, grinste sie boshaft. Satsujin blickte nur noch finsterer. „Was wolltet ihr eigentlich mit Sanja-chan anstellen?“, fragte Yurei weiter, als von Satsujin keine Antwort kam. „Das geht dich nichts an. Das geht nur sie und ihren Vater etwas an“, knurrte er. Yurei nickte langsam. Von Teki kam ein Stöhnen und sie machte den Fehler ihm einen kurzen Blick zu zuwerfen. Diesen Moment nutzte wiederum Satsujin. Schnell überwand er den kurzen Abstand zwischen sich und Yurei, holte wieder aus und wollte ihr einen Schlag ins Gesicht verpassen. Doch hatte er nicht, damit gerechnet das Yurei darauf gewartet hatte und dem Schlag auswich. Wieder grinste sie breit. Dann, einem inneren Drang folgend, sammelte sie Speichel in ihrem Mund und mit einem noch viel breiteren Grinsen spuckte sie Satsujin mitten ins Gesicht. Dieser wich erschrocken zurück. Mit Hass und Ekel im Blick wischte er sich über das Gesicht und Yurei brach in schallendes Gelächter aus. „Du verdammtes Miststück!“, knurrte Satsujin und vollkommen unerwartet rannte er auf Yurei zu. Dem ersten Schlag konnte sie noch ausweichen, doch der tritt der darauf folgte, traf sie mitten in dem Magen. Sie wurde mehrere Meter durch die Luft geschleudert und blieb dort erst einmal liegen. Satsujin wandte sich mit einem triumphierenden Grinsen Teki zu, zog diesem das Messer aus dem Nacken und half ihm dann aufzustehen. „Jetzt reiß dich mal zusammen. Wir müssen jetzt die Göre wieder einfangen und dann so schnell wie möglich zu unserem Meister zurück. Wahrscheinlich wird bald unsere Waffe einsatzbereit sein.“ Teki grunzte nur als Antwort. Der Blutverlust und die Kämpfe forderten so langsam ihren Tribut. Er konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten, doch, lieber würde er sterben als das vor Satsujin zu zugeben. Gerade als sie sich auf den Weg machen wollten, hörten sie hinter sich ein Geräusch. Langsam wandten sich beide um. Yurei stand wieder auf den Beinen. Sie hatte den Kopf gesenkt doch trotzdem hörte man ein leises Lachen. Um sie herum waberte grünes Chakra. Keiner der beiden Männer hatte so etwas vorher schon einmal gesehen und so wussten sie auch nicht das Yurei gerade dabei war das zweite Tor zu öffnen. Immer noch lachte sie leise und Satsujin bekam langsam den Verdacht, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Yurei hob nun ihre Hände und zog mit einer schnellen Bewegung ihre beiden Katana. „Ich werde weder zulassen, dass ihr Sanja etwas antut, noch das euer Meister dieses Dorf zerstört. Es mag ja sein das ihr nur Frieden in die Welt bringen wollt, aber ich werde nicht zulassen, dass ihr es auf diese Weise tut. Naruto-kun ist ein guter Freund und ich verdanke ihm viel! Also, das hier ist eure letzte Chance, verschwindet auf der Stelle und kommt nie wieder zurück oder ich werde euch in Stücke hacken!“ Sie hatte langsam gesprochen und jedes Wort wirken lassen, doch keiner der Männer machte Anstalten sich zu bewegen. „Also gut, ihr habt es nicht anders gewollt.“ Mit einem Schrei rannte sie auf die beiden zu. Im selben Moment setzte sich Teki in Bewegung. Er war langsam und konnte sich nicht mehr richtig koordinieren so war es ein Leichtes für Yurei, ihn zu besiegen. Sie tauchte nur kurz unter seinem Schlag hindurch und stieß ihm dann ihr Schwert in den Magen. Er röchelte kurz auf, ein Blutschwall schoss aus seinem Mund und dann kippte er langsam zur Seite. Noch bevor er auf dem Boden aufkam, war er Tod. Nun wandte sich Yurei Satsujin zu. Er war einen Schritt zurückgewichen, doch das half ihm jetzt auch nicht mehr. Blitzschnell stand Yurei auf einmal vor ihm. Sie hatte ein Grinsen im Gesicht. „Du hättest fliehen sollen, als du die Chance dazu gehabt hast.“ Erstaunen machte sich in seinem Gesicht breit als die Klinge von Yureis Katana in seine Brust eindrang. Sekunden später fiel sein Körper zu Boden und eine Blutlache breitete sich um ihn aus. „Yurei-chan!“ Ein Schrei ertönte hinter Yurei und sie wandte sich um. Shikamaru stand auf einem Dach und sah auf sie hinab. Jetzt sprang er hinunter und kam sofort zu ihr hinüber gelaufen. Ein Lächeln breitete sich auf Yureis geschundenem Gesicht aus, und als Shikamaru bei ihr war, zog sie ihn in ihre Arme. Er war etwas überrascht davon doch auch froh darüber, dass sie noch am Leben war. „Was ist hier los?“, fragte er. „Ich sollte Sanja-chan zurück zu den Steingesichtern bringen aber die beiden haben sich mir in den Weg gestellt und naja …“ Yurei hatte Shikamaru wieder losgelassen und zuckte nun mit den Schultern. Unwillkürlich breitete sich auf seinem Gesicht ein Grinsen aus. „Und wo ist Sanja-chan jetzt?“ Yurei öffnete gerade den Mund, um ihm zu sagen, dass sie keine Ahnung hatte, als eine Stimme sie von hinten unterbrach. „Ich bin hier.“ Sanja stand vor ihnen. Sofort war Yurei bei ihr. „Sanja-chan. Ich hab dir doch gesagt du sollst verschwinden! Geht es dir gut?“ Sie war erleichtert das dem Mädchen anscheinend nichts passiert war und auch Shikamaru ging es so. „Ich … ich hatte Angst und wollte nicht so weit weggehen. Aber mir ist nicht passiert.“ Sie sah zu Boden und man merkte, dass es ihr leidtat. Kurzerhand nahm Yurei sie in den Arm und zusammen mit Shikamaru brachte sie Sanja zu den Steingesichtern. Nachdem sie, sie dort abgeliefert hatten, machten sich die beiden wieder auf den Weg zu Aikyo. Plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen. Aikyo verstand nicht, was in ihrem Bruder vorging. „Was ist mit dir?“, fragte sie besorgt. „Ich habe dich enttäuscht“, meinte er. Aikyo riss die Augen auf. „Ich verstehe nicht.“ Zankoku sah sie unverwandt an. Dann ging er auf sie zu. Aikyos Herz, begann aufgeregt zu klopfen. Sie wusste mit dieser Situation einfach nicht umzugehen. Wusste nicht, was ihr großer Bruder, der die ganze Zeit versucht, hatte sie umzubringen, vorhatte. „Ich war so egoistisch. Ich wollte seine Anerkennung. Dabei habe ich kaltherzig übersehen, was er dir angetan hat. Ich bin doch dein großer Bruder. Ich hätte dich doch beschützen müssen.“ Einige Zentimeter vor ihr blieb er stehen. „Ich wollte die Welt immer zu einem bessren Ort machen. Sie von allen Monstern befreien, dabei ist das größte Monster nicht irgendein Biju. Nein, ich bin es!“, stellte er fest, dann fiel er vor seiner Schwester auf die Knie. Aikyo wusste gar nicht, wie ihr geschah. Sie glaubte zu träumen und gleichzeitig zerriss ihr die Trauer ihres Bruders das Herz. „Bitte Aikyo-nesan. Bitte vergib einem Monster wie mir“, flehte er und ihr blieb die Spucke weg. Langsam sank auch sie auf die Knie und nahm ihren Bruder in den Arm. „Es ist gut. Jetzt ist alles gut“, sagte sie während auch ihr nun Tränen übers Gesicht liefen. „Für mich wirst du nie ein Monster sein. Monster haben kein Herz weißt du? Doch du hast eines und das macht dich zu meinem lieben Bruder. Meinem Zankoku-nisan.“ Nun erwiderte er ihre Umarmung. Um sie herum wurde der Raum aus weißem Nichts immer kleiner und sie wussten, dass ihre Zeit ablief. „Aikyo-nesan hör zu“, sagte er plötzlich in absolut ernstem Ton, „du darfst auf keinen Fall aufgeben. Jetzt bin ich mir sicher, dass dein Freund kein Monster ist. Du musst Vater unbedingt aufhalten. Er hat eine Waffe gefunden, mit der es möglich ist, Bijus zu vernichten.“ „Eine Waffe? Was denn für eine Waffe?“, unterbrach Aikyo ihn verwirrt. Der Raum wurde immer kleiner und kleiner. „Ja es ist eine unglaublich mächtige Waffe. Er hat mir erzählt, dass sie hier in Konoha ist. Er hat mir nicht gesagt, wie sie aussieht, aber ich weiss, dass sie hier sein muss. Du must unbedingt verhindern, dass er sie bekommt.“ „Das werden wir gemeinsam verhindern.“ Aikyo lächelte, doch ihr Bruder erwiderte dies nicht. „Ich fürchte, da irrst du dich. Ich glaube, diesen Raum wird nur verlassen, wer das stärkere Tamashikagami von uns hat“, gab er seinen Verdacht preis und sofort erstarb Aikyos Lachen. „Nein, nein wir werden gemeinsam gehen.“ In ihrer Stimme klang leichte Hysterie mit, denn sie wusste, was das bedeutete. Sie packte nach seinen Schultern. Der weiße Raum begann zu verblassen, sie konnten nur noch wenige Sekunden haben. Seine klaren Augen blickten sie an. In ihnen lag tiefe Zufriedenheit. „Bitte beschütze Sanja-imoto und es wäre nett, wenn ich mit Mutter zusammen begraben werden könnte. Bete bitte, dass sie mir vergibt.“ Ein entschiedenes Lächeln ließ sein Gesicht strahlen. „Ich wünsche dir alles Gute und pass auf dich auf kleine Schwester.“ Aikyo fühlte, wie sie förmlich von ihm weggerissen wurde. Reflexartig streckte sie ihre Hand nach ihm aus und öffnete den Mund um seinen Namen zu rufen, doch sie wusste es war zu spät. Plötzlich schlug Aikyo die Augen auf. Sie war wieder in der Realität angekommen. Sie sah noch immer in Zankokus Augen, doch es hatte sich etwas verändert. Er leistete keinen Widerstand mehr und seine Augen hatten sich ebenfalls verändert. Aikyos Kopf fühlte sich dösig an und ihre Augen taten ihr weh, daher erkannte sie es nicht gleich. Als ihr Bruder schon im nächsten Augenblick vor ihr zusammen sackte, wurde es ihr jedoch klar. Die Veränderung in seinen Augen war so eindeutig. Langsam ließ sie sich neben ihm sinken. Er lag auf dem Rücken und starrte aus leeren, toten Augen in den Himmel. Was eben noch seine Tränen gewesen waren, war nun zu Blut geworden. Schmerzhaft wurde ihr bewusst, jetzt gerade, wo sie ihren Streit beigelegt hatten, hatte sie ihren geliebten Bruder getötet. Sie hatte gegen ihre Prinzipien verstoßen und ihm die Seele zerstört. Mit zittrigen Fingern griff sie nach seinen Schultern und begann ihn zu schütteln. „Zankoku-nisan … Zankoku-nisan?“ Ihre zittrige Stimme flehte ihn an, bis sie endlich realisiert, dass er ihr nicht mehr antworten würde. „ZANKOKU-NISAN!!!“, sie schrie seinen Namen, schrie ihn so laut sie konnte und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Sie weinte. Hemmungslos rannen die Tränen über ihr Gesicht auf die Leiche ihres Bruders. „Aikyo-chan, was zum Teufel ist hier los?“ Diese Stimme. Aikyo kannte sie, doch wieso hatte sie das Gefühl, das sie jetzt nicht hier sein sollte? Nikushimi betrachtete zufrieden das Bild, das sich vor ihm zeigte. Seine Tochter hatte wie erwartet gewonnen und ihre wahren Fähigkeiten waren nun erwacht. Wie es das Schicksal so wollte, erschien nun auch noch der auf der Bildfläche, den seine neue Waffe auslöschen sollte. „Aikyo-chan?“ Naruto rannte auf seine Freundin zu. Der Anblick dieses Schlachtfeldes schockierte ihn. Er sah Yamato und Kakashi am Boden liegen. Sie schienen sich nicht mehr zu regen. Und da direkt vor ihm, kniete seine Freundin über dem Körper eines Jungen, den Naruto zu erst nicht erkennen konnte, und weinte bitterliche Tränen. Hinter ihr blieb er stehen, denn er sah nun in das Gesicht des Jungen, um den Aikyo weinte. „Aber wie ist das möglich?“, fragte er baff. Wieso war dieser Kerl hier? Naruto wusste, dass er ihn getötet hatte. Wieso also war er jetzt hier und wieso weinte Aikyo um ihn? „Was um alles in der Welt ist hier geschehen Aikyo-chan?“, fragte Naruto. Endlich schien Aikyo ihn wahrgenommen zu haben. Langsam, wie in einem leichten Taumeln, richtete sie ihren Oberkörper auf. „Naruto-kun? Bist du es?“, fragte sie ohne sich umzudrehen. „Ja Aikyo-chan. Sag mir, bist du in Ordnung?“, wollte er wissen. Langsam stand sie nun vom Boden auf. Sie hatte die Kontrolle über sich selbst vollkommen verloren. „Nein, nein gar nichts ist in Ordnung“, sagte sie langsam, dann wand sie sich um. Naruto blieb einen Moment das Herz stehen, als er ihre Augen sah. In ihnen leuchtete noch immer das Tamashikagami. Natürlich hatte er damit nicht gerechnet und so hatte er ihr gleich in die Augen gesehen. Sofort war er in ihrem Bann. Sie sah in seine Seele. Nikushimi begann derweil, schallend zu lachen. Sein Plan funktionierte. Nun würde Naruto sterben. Sie stand in der Dunkelheit und immer wider liefen ein paar von seinen Erinnerungen an ihr vorüber. Ein paar aus seiner Kindheit, wie er allein auf der Schaukel saß und sich selbst fragte, ob er einfach aufgeben solle. Er hatte sich immer dafür entschieden weiterzumachen. Dann kam eine Erinnerung daran zum Vorschein, wie sie Aikyo gefunden hatten. Sasuke Uchiha hatte darauf plädiert, dass Mädchen einfach liegen zu lassen. Man wüsste schließlich nicht, ob sie einem nicht gefährlich werden konnte oder ob es sich schlicht um eine Falle handelte. Natürlich hatte Naruto sich sofort dagegen gestellt und sich dafür eingesetzt, dass Aikyo mitgenommen wurde. Schnell war das Bild verschwunden und ein Neues zog an ihr vorbei. Es war der Tag, an dem sie Freunde geworden waren. „Ich wollte mich bedanken, dass du mich gerettet hast“, sagte er. „Das triffst sich gut, denn ich wollte mich auch bei dir bedanken“, hörte sie sich verlegen sagen. Sie sah, wie Naruto ihr seine Hand hingestreckt hatte. „Lass uns doch ab jetzt Freunde sein“, sagte er und Aikyo nahm seine Hand an. Dann sah sie, wie sie mit ihm und Yurei Nudelsuppe aß. „Spar dir das doch, Ai-chan. Er wird es sowieso nicht lernen“, hörte sie Yurei sagen. Sie konnte spüren, dass Naruto ihre Worte ärgerten. „Lass ihn doch endlich mal in Ruhe Yurei-chan.“ Sofort beruhigte sich sein Gemüt wieder. Sie konnte hören, dass Naruto darüber nachdachte, wie angenehm er Aikyos Stimme fand. Außerdem fand er es supernett von ihr, dass sie ihn in Schutz nahm. „Früher gab es Tage, an denen mir das schon echt lästig war, aber inzwischen ist Aikyo-chan wirklich meine beste Freundin“, hörte sie ihn denken. „Hey wollen wir noch trainieren gehen Aikyo-chan?“, breit grinste Naruto sie an. „Klar“, lächelte Aikyo. Aikyo spürte etwas in sich, dass sie nicht deuten konnte, als sie diese Bilder sah. Es folgten weitere, wie sie mit ihm trainierte, wie er sie lobte, dass sie besser geworden sei. Sie konnte kaum glauben, was sie hörte. Sie standen sich gerade gegenüber. Es war kurz nachdem sie ihn bei einem Sturz umgerissen hatte gewesen. „Aikyo-chan ist wirklich eine starke Kunoichi. Mit ihr zu trainieren macht wirklich einen riesigen Spaß. Irgendwie fand ich es schön, als sie mir eben so nah war.“, dachte Naruto und Aikyo ahnte leichte Hintergedanken in seiner Aussage. Auf weiteren Bildern sah sie, wie er sie bei der Chuninauswahlprüfung anfeuerte und wie er sich für sie freute. Bei der Erinnerung daran, wie sie mit ihm getanzt hatte, bekam sie eine Gänsehaut. „Aikyo-chan sieht in diesem Kleid einfach umwerfend schön aus. Ich wünschte wir könnten uns immer so nah sein, wie jetzt. Ich frage mich, ob sie mich wohl mag? Vierleicht sollte ich sie mal fragen“, hörte sie ihn denken und gleich darauf zog eine weitere Erinnerung an ihr vorüber. Sie sah sich selbst in Narutos Armen liegen. Er, Yurei und Shikamaru glaubten, dass sie gerade starb. Sie sah Narutos Tränen und fühlte seinen Schmerz. Als sie mit ansah, wie er um sie weinte und sie zärtlich küsste, bekam sie zurück, was sie verloren hatte. Während der Erinnerung, wie er an ihrem Bett gesessen hatte und mit ihr geredet hatte, obwohl sie im Koma lag und ihn nicht hatte hören können, schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Sie hatte genug gesehen. Noch konnte sie es verhindern, denn noch hatte sie nicht angefangen, seine Seele zu zerstören. Durch diese wundervollen Erinnerungen, an ihre gemeinsame Zeit, an die gemeinsame Zeit mit dem Jungen, den sie über alles liebte, hatte sie die Kontrolle zurück bekommen. In der Realität standen sie voreinander und plötzlich verlosch das Tamashikagami in ihren Augen und beide kehrten ins Hier und Jetzt zurück. „Was, was war das gerade?“, fragte er verwirrt und starrte Aikyo an. Sie wollte es ihm gerne erklären, wollte ihm sagen, was sie Grauenvolles tun wollte, sich tausend Mal dafür entschuldigen und ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte, doch ihr Körper gab sich der Erschöpfung hin und ihr Geist schloss sich dem an. Sie fiel vorn über. Das Letzte, was sie spürte, war die wärme seiner Arme, die sie aufgefangen hatten. Er hielt sie fest und rief ihren Namen, doch sie war bereits in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen. Yurei und Shikamaru wollten ihren Augen nicht trauen, als sie sahen, was hier los war. Yamato und auch das zweite Anbumitglied waren inzwischen besiegt worden, sogar Aikyos Bruder lag am Boden und regte sich nicht mehr. Zu aller Verwirrung stand mitten in diesem Chaos jetzt auch noch Naruto, der gar nicht hier sein sollte, und hielt eine bewusstlose Aikyo im Arm. Ohne Nikushimi aus den Augen zu lassen, rannten Yurei und Shikamaru auf Naruto zu. „Was ist mit ihr und was zum Teufel machst du eigentlich hier?“, sprudelte Yurei sofort atemlos hervor. Während sich Yurei sofort zu ihrer besten Freundin auf den Boden kniete, studierte Shikamaru Narutos Gesicht. Er sah sofort, dass er total verwirrt war. „Ich … ich glaube sie hat gerade … in meine Seele gesehen“, meinte er. „Was?“ Yurei und Shikamaru stießen es gleichzeitig hervor. Sie konnten nicht glauben, was sie gerade gehört hatten. „Du musst dich geirrt haben. So etwas würde Aikyo-chan doch niemals tun!“, blaffte Yurei ihn an. Sie musste daran denken, wie Aikyo ihnen damals von ihrem Kekkei Genkai erzählt hatte und das sie es für falsch hielt. Jetzt sollte sie, Aikyo Kobito, das vermutlich freundlichste Mädchen Konohas, damit ihrem besten Freund und Geliebten in die Seele gesehen haben? Nein, das klang ganz und gar nicht nach Aikyo. „Hahahahahaha!!!“, Nikushimi begann, voll unendlicher Freude zu lachen. „Dieser Typ, was ist das für ein Kerl?“, wollte Shikamaru wissen. Yurei hatte keine Antwort für ihn, denn sie hatten diesen Typ, außer vorhin ganz kurz, noch nie gesehen. „Wie schade, es ist bedauerlich, dass mein Plan am Ende doch gescheitert ist“, begann Nikushimi. Alle drei sahen ihn gebannt an. „Ich hätte gewettet, dass sie die Kontrolle gänzlich verliert, nachdem sie ihren Bruder getötet hat. Bedauerlich“, er seufzte, „und das, obwohl ich mir so große Mühe gegeben habe, die beiden aufeinander zu hetzen.“ Naruto bis die Zähne zusammen. Er konnte einfach nicht glauben, was er da hörte. Was das für Aikyo und auch Zankoku bedeutete, war ihm klar, schließlich hatte er nicht vergessen, wer Nikushimi war. „Sie haben die Beiden mit Absicht aufeinander gehetzt?“, während Naruto sprach, funkelten seine Augen Nikushimi voll Verachtung an. „Wie konnten, sie ihnen das nur antun?“, fragte er vorwurfsvoll. Yurei und Shikamaru blickten jetzt zu Naruto. „Weißt du etwa, wer das ist?“, wollte Shikamaru wissen. „Ja“, meinte er und drückte Aikyos leblosen Körper noch etwas fester an sich. „Der Kerl … das ist Nikushimi Kobito. Er ist Aikyo-chans Vater.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)