Liebestaten von Kitschiii ================================================================================ Kapitel 9: 9. Kapitel --------------------- Sobald mich die Wärme des Wassers umgab wich die Anspannung aus meinem Körper die mich schon seit Tagen plagte. Ich lehnte mich in der Badewanne zurück und schloss in dem Versuch noch kurz diese Ruhe zu genießen meine Augen. Es war so schön angenehm. Doch es half mir nicht weiter hier im warmen zu liegen und mir selbst vorzuschwindeln, dass alles gut war. Nichts war gut. Was war geschehen? Wo war ich? Warum fühlte mich hier nicht so als ob ich in Gefahr schweben würde? Wann würde ich wieder gehen können? Meine Gedanken kreisten. Es kam mir vor als würden sie Auto-Scooter fahren. Sie stießen sich gegenseitig immer wieder an. Wann würde ich wieder gehen können… Diesen Gedanken wiederholte ich lautlos. Ruckartig setzte ich mich auf. Stand es mir denn nicht frei zu gehen? Ich war nirgends gefesselt. Ich konnte tun was ich wollte. Niemand bedrohte mich. Und erst recht hatte nie jemand auch nur etwas erwähnt davon, dass ich hier eine Gefangene war, also warum sollte ich denn nicht auch einfach gehen? Einfach weg von hier. Weg von dem was mich hier noch erwarten würde. Diese Idee hatte seinen Reiz, das musste ich zugeben. Doch wenn ich einfach ging, würde ich wahrscheinlich nicht erfahren, was hier passiert war. „Verdammt noch mal!“, fluchte ich vor mir hin. Ich könnte gehen. Vielleicht würden sie mich nicht versuchen aufzuhalten. Doch was sollte ich dann machen? Ich hatte kein Geld und keine Ahnung davon wo ich war, oder wie ich zurück nach Hause kommen sollte. Nach Hause. So sehr wie ich auch versuchte, von meinem zu Hause ein Bild oder eine Erinnerung hervor zu rufen, scheiterte ich. Warum hatte ich keine Erinnerungen an mein zu Hause? Keine Einzige? Hatte ich einen Schlaf auf den Kopf bekommen? War ich gestürzt und hab so mein Gedächtnis verloren? Aber ich hab keine Kopfschmerzen. Vielleicht lag ich ja so lang bewusstlos irgendwo bis ich aus der Phase mit den Schmerzen hinaus kam? Oder steh ich etwa unter Medikamenten? Verdammt was ist hier nur los! Wissen die anderen was mit mir passiert war? Oder dass ich mich an nichts mehr erinnere? Wenn nicht sollte ich es ihnen dann sagen? Aber das würde mich Hilflos machen. Seufzend lehnte ich mich wieder zurück. Hatte ich mich nicht eigentlich entspannen wollen? Und meine Gedanken sortieren wollen? Das war mir ja mal wieder wirklich großartig gelungen. Statt auf Antworten war ich nur auf neue Fragen gestoßen. Wütend nahm ich mir das Haarshampoo und begann damit meine Haare behutsam einzumassieren. Ein angenehmer Duft nach Vanille verströmte. Er beruhigte mich. Schon immer konnten mich manchmal wann ich zu sehr aufgekratzt war bestimmte Gerüche beruhigen. War das also Absicht oder Zufall, dass das Shampoo hier so roch? Es war auch Frauenshampoo! Ich glaubte nicht, dass die Bewohner dieses Hauses, die ich bereits kennen gelernt hatte, dieses Haarpflegeprodukt benutzen würden. Gab es also noch eine andere Frau oder ein anderes Mädchen hier? Wenn ja wie würde sie wohl auf mich reagieren? Würden wir uns verstehen? Würde ich sie kennen lernen? Wollte ich das überhaupt? Vielleicht war sie ja die Schwester vom Boss, in diesem Fall schwand der Wunsch sie kennen zu lernen. Mir reichte schon einer von dieser Sorte! Als ich mir den Schaum aus den Haaren wusch fragte ich mich, wie lange ich eigentlich schon hier im Wasser lag. Meine Hände waren schon schrumpelig. Machten sie sich schon Sorgen um mich? Durfte ich überhaupt mich hier so lange verkriechen? Aber es hatte ja schließlich auch niemand etwas gesagt davon, wie lange ich hier bleiben und mich entspannen durfte! Unschlüssig wie mein Tag weiter verlaufen würde beschloss ich, mich schnell zu Ende zu waschen und dann das Bad wieder zu räumen, sodass es andere auch noch benutzen konnten. Während ich mich abtrocknete fragte ich mich was ich tun sollte, sobald ich hier fertig war. Wohin sollte ich gehen? Wen konnte ich fragen? Ich griff nach dem Korb mit der frischen Unterwäsche und betrachtete einen Moment lang den Inhalt und wägte die Gründe dafür und dagegen ab sie anzuziehen. Dagegen sprachen zum einen, dass ich nicht wusste wem sie gehörte und was vorher damit gemacht wurde und zum anderen, dass ich am liebsten wirklich meine eigene Unterwäsche angezogen hätte. Doch ich wusste ja selbst, dass sie gewaschen werden musste. Gründe dafür waren zum Beispiel, dass ich lieber fremde Unterwäsche als wie gar keine Unterwäsche trug. Der Hauptgrund allerdings war, dass ich einfach keine andere Wahl hatte. Ebenso bei der normalen Kleidung. Ich musste das anziehen was ich bekommen hatte, ob es mir nun passte oder nicht. Wie zu erwarten war, schlabberte das T-Shirt an allen Seiten und auch die Hose saß ziemlich locker. Ich blickte in den Spiegel. Das Blau des Shirts passte zu dem Blau meiner Augen. Und auch gegen die Farbe der Hose konnte ich nichts einwenden. Schwarze Hosen konnten nie verkehrt sein. Unwillkürlich fragte ich mich, ob das alles ein großer Scherz sein sollte. In diesem Haus gab es Frauenunterwäsche – Gott weiß warum! – aber keine normale Frauenkleidung?! Wie sollte das zusammen passen? Wütend rammte ich meine Hände in die weichen Taschen der Hose und sofort wich meine Wut bei dem angenehmen Gefühl das ich ringsherum um meine Finger fühlte. Ich hatte mich soeben in diese Hose verliebt. Mit etwas Glück könnte sie der Boss vielleicht zurückbekommen. Aber freiwillig würde ich sie ihm bestimmt nicht mehr geben. Mit dieser Hose konnte ich den heutigen Tag sogar möglicherweise überstehen. Ich räumte alles wieder so gut es ging es zusammen und stieß mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht die Tür auf, weil ich mich wieder sauber und in dieser Hose nun auch wohl fühlte. Mein Blick blieb an dem Kerl haften der lässig an der Wand lehnte und anscheinend auf mich wartete. Mein Lächeln erstarb und wich der Ungewissheit was nun auf mich zukommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)